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ja einmal mußte sie sich von einer Bettlerin in den Kot stoßen lassen. Alles ertrug sie geduldig und ohne Murren. Später reuete ihren Schwager seine Härte, und er rief die unglückliche Frau zurück. Sie aber sehnte sich nicht nach fürstlicher Pflege, sondern zog nach Marburg an der Lahn und lebte da still und einsam ihrem Gott und ihren Nächsten. Alle ihre Habe gab sie den Armen und behielt nur ein graues Kleid, darin man sie begraben sollte. Auf dem Totenbette tröstete sie die Umstehenden und ist dann in Gottes Frieden dahingefahren.
4. Friedrich Barbarossa im Kyffhäuser.
1. Wie die Kyffhänsersage entlkand. Der Kyffhäuserberg liegt an der „goldenen Aue", südlich vom Harzgebirge, und trug ehedem eine kaiserliche Pfalz oder Burg. Der Name Kyffhäuser bedeutet „Häuser auf der Kippe". Ein alter Turm ist der einzige Rest aus alter Zeit. Jetzt wird dem Kaiser Wilhelm I., dem Weißbart, auf dem Berge ein großes Denkmal errichtet, weil er das deutsche Reich erneuert und die lange Zwietracht geendet hat. Vor mehr als 700 Jahren herrschte in Deutschland gar gewaltig der Kaiser Friedrich Barbarossa. Die Stammburg seines edlen Geschlechts war die Burg Hohenstaufen in Schwaben, nicht weit von der Zollernburg. Wegen seines rötlichen Bartes wurde der Kaiser in Italien Barbarossa oder Rotbart genannt. Er zog siebenmal über die Alpen nach Italien, um dort die widerspenstigen Städte zu unterwerfen. Mehr als einmal geriet er in Lebensgefahr. Als Greis unternahm er (1190) einen Kreuzzug in das heilige Land, um Jerusalem und die andern heiligen Orter aus den Händen der Türken zu befreien. Siegreich drang er vor. Aber zum großen Jammer seines Heeres ertrank er in einem Flusse und ward im fernen Lande begraben. Das deutsche Volk glaubte nicht an den Tod des herrlichen Helden und hoffte in den traurigen Zeiten, die nach ihm kamen, immer auf seine Wiederkehr. Einer erzählte dem andern, er sei nicht gestorben, sondern säße verzaubert in einem unterirdischen Schlosse des Kyffhäuserberges. Er stütze sein Haupt auf einen Marmortisch. Sein Bart sei durch und um den Tisch gewachsen. Seine Ritter stünden schlafend umher, und seine Tochter lltchen hüte das verzauberte Schloß. Zuweilen zwinke der Kaiser mit den Augen und schicke einen Zwerg hinauf, damit er nachsehe, ob die Raben noch kreischend um den Berg flögen. Sei dies der Fall, dann müsse er wieder hundert Jahre weiter schlafen. (Vergleiche Rückerts Lied: „Der alte Barbarossa —" und Geibels „Tief im Schlosse des Kyffhäuser —".)
2. Wie zwei Soldaten den Turm erstiegen. Der Turnt, in dem der Kaiser unten schlafen soll, hat keinen Eingang. Nur oben sieht man zwei offene Luken, zu denen man auf vorspringenden Steinen emporklettern kann. Zwei Soldaten wollten den alten Kaiser gern einmal sehen. Aus Tille da stiegen sie auf den Berg und kletterten zu den Luken empor, aber sie fanden sie mit eisernen Läden geschlossen. Unverrichteter Sache kehrten sie um. Als aber die Leute in Tilleda von den Läden hörten, da riefen sie: „O ihr Thoren! Hättet ihr die Läden ausgehoben und mitgenommen, so wären sie zu Gold geworden!" Eilig liefen die Soldaten wieder auf den Berg, aber die Läden an den Luken waren verschwunden.
3. Wie der Kirt von Wennnngen Geräte borgte. Der Hirt in Nennungen wollte Hochzeit machen, hatte aber kein Tischgerät dazu. Da
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Wilhelm_I. Wilhelm_I. Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Barbarossa Barbarossa Barbarossa Wennnngen_Geräte
Der erste Kreuzzug. ‘ '
Überschrift?
Zusammenfassung: Ursachen und Veranlassung der Kreuzzüge.
2. Ob die Kreuzfahrer ihr Ziel erreichten?
a) Alles rüstete sich zum heiligen Kampfe. Die Fürsten und Ritter, die sich mit an ihm beteiligen wollten, waren nicht so bald bereit, wie die niederen Krieger. Sie mußten erst Geld herbeischaffen und für Lebensmittel sorgen, damit sie und ihr Gefolge auf dem weiten Marsche keine Not litten; sie mußten erst Männer bestellen, die während ihrer Abwesenheit ihre Burgen und Güter verwalteten. Das dauerte vielen der anderen zu lange. Deshalb zogen sie, eine Zucht- und zügellose Schar, unter Führung Peters des Einsiedlers und Walters von Habenichts fort. Sie kamen aber nur bis in die heutige Türkei; denn da sie wegen Mangels an Lebensrnitteln unterwegs plünderten, wurden die meisten erschlagen.
Überschrift: Das Schicksal des V o r t r a b e s.
b) Unter der Führung Gottfrieds von Bouillon zog dann das geordnete Kreuzheer aus.
Glücklich kam es bis nach Konstantinopel. Hier setzten die Krieger auf Schiffeu nach Kleinasien über. Nun fingen die Leiden der fiegesfrohen Scharen an. Die glühende Sonnenhitze und der Mangel an Wasser und Lebensmitteln bereiteten ihnen unsägliche Mühsale. Ansteckende Krankheiten brachen aus und rafften viele dahin. Das Heer hatte auch zu leiden unter den fortwährenden Angriffen der Türken. Heiße Kämpfe mußte es bestehen. Manche Stadt mußte belagert und erobert werden. Das hielt den Vormarsch auf, und das Heer wurde immer kleiner. Endlich, nach drei Jahren, kamen die Kreuzfahrer vor Jerusalem an. Als sie die Stadt von ferne erblickten, da erhoben alle ein lautes Freudengeschrei. Dann sanken sie in die Knie und schickten fromme Dankgebete zum Himmel hinaus.
Überschrift: Der gefahrvolle Marsch ins heilige Land.
c) Jerusalem war mit hohen und festen Mauern umgeben und von einem gewaltigen Türkenheere besetzt. Doch die zuversichtlichen Kreuzfahrer trafen sofort die nötigen Vorbereitungen für die Belagerung. Große, mächtige Baumstämme wurden weit hergeholt. Ans ihnen wurden Belagerungstürme, Mauerbrecher und Wurfmaschinen gebaut. (Bild: Belagerung einer Stadt vor der Erfindung des Schießpuloers. Aus Lehmanns kulturgeschichtlichen Bildern.) Beschreibung der Belagerungsgeräte: Die stärksten Baumstämme wurden zu Mauerbrechern hergerichtet. Sie wurden vorn mit dicken Eisenscheiben beschlagen und an einem Gerüst aufgehängt. Die Belagerungstürme standen auf Rädern und waren mit Schutzwänden versehen usw.
Die Belagerer versuchten nun zunächst, an die Festungsmauern heranzukommen. Die Türken suchten das zu verhindern und schossen vergiftete Pfeile auf die Christen herab. Aber auch diese schossen hinter ihren Schilden und Körben und den Schutzwänden der Belagerungsmaschinen mit Bogen und Armbrüsten ununterbrochen Pfeile ab. Andere standen in den Belagerungsmaschinen und suchten den Belagerungsturm mit Stangen näher an die Mauer zu schieben. Andere schleuderten mit den Wurfmaschinen mächtige Steine gegen die Mauern und suchten diese durch die ununterbrochenen Würfe wcmkend zu machen und einzustürzen. Das war keine leichte Arbeit. Die Türken hatten von den Brüstungen der Mauer mit Stroh und Sand gefüllte Säcke und Teppiche herabgehängt, um die Wirkung der feindlichen Steinwürfe abzuschwächen. Sie hatten hinter der Mauer ebenfalls zahlreiche Wurfmaschinen aufgestellt. Die geschleuderten
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Extrahierte Personennamen: Gottfried Gottfried Wilhelm
Friedrich Barbarossa. oh
wetteifernd die Wonne des Mainzer Festes und den Ruhm des Kaisers und seiner Söhne." (Vgl. Alb. Richter, Geschichtsbilder, S. 38.)
Zur Besprechung und Vertiefung.
Inwiefern fand auf dem großen Feste zu Mainz die Herrlichkeit des Reiches und die Macht des Kaisers den glänzendsten Ausdruck?
Inwiefern bewies der Verlauf des Festes, daß Barbarossa allseitig verehrt und von seinem Volke geliebt wurde?
Überschrift?
Zusammenfassung: Das große Friedensfest zu Mainz.
8. W i e B a r b a r o s s a noch im hohen Alter einen Kreuzzug unternahm.
Was veranlaßte ihn dazu? Vermutung: Aus dem heiligen Lande drang abermals die erschütternde Nachricht von der Eroberung Jerusalems und der Bedrückung der christlichen Pilger nach Europa. Barbarossa faßte den Entschluß, den bedrängten Glaubensbrüdern zu helfen und Palästina den Ungläubigen zu entreißen. Die allgemeine Kreuzzugsbegeisterung; die Rüstung; der Ausmarsch des Kreuzheeres.
Ob das Unternehmen Erfolg Hatte?
Barbarossa zog mit einem auserlesenen Kreuzheere, dem sich viele fremde Ritter angeschlossen Hatten, die Donau entlang bis nach Konstantinopel. In den Gebirgen und Wüsten Kleinasiens hatten die Kreuzfahrer viele Beschwerden und Gefahren zu überstehen.
„Daselbst erhob sich große Not:
Viel Steine gab's und wenig Brot,
Und mancher deutsche Reitersmann Hat dort den Trunk sich abgetan.
Den Pferden ward's so schwach im Magen,
Fast mußte der Reitet die Mähre tragen."
So kam das Heer bis an den Fluß Saleph. „Der Kaiser schickte sich wegen der allzu großen Hitze und des vom Staube herrührenden Schmutzes an, irrt Flusse zu baden und sich zu erfrischen. Dieser war nämlich nicht allzubreit, hatte aber wegen der ihn umgebenden Gebirge einen schnellen Lauf. Während also die übrigen durch eine Furt hinübergingen, sprang der Kaiser, obwohl es manchen nicht recht war, in den Strom selbst hinein in der Erwartung, schwimmend hin-überzukommen. Allein die Gewalt der Strömung riß ihn hinweg. Er wurde hingetrieben, wohin er nicht wollte, und kam, bevor ihm seine Begleiter zu Hilfe kommen konnten, in den Fluten um." (Bericht des Abtes Arnold von Lübeck.)
Die Trauer der Kreuzfahrer war unbeschreiblich. Sie brachten die Leiche des geliebten Führers nach Tyrus und bestatteten sie daselbst. In Deutschland aber wollte man an den plötzlichen Tod des Kaisers nicht glauben.
Lesen: „Barbarossa" von Rückert:
Der alte Barbarossa, der Kaiser Friederich,
Im unterirdischen Schlosse hält er verzaubert sich.
Er ist niemals gestorben, er lebt darin noch jetzt;
Er hat im Schloß verborgen zum Schlaf sich hingesetzt.
Er hat hinabgenommen des Reiches Herrlichkeit Und wird einst wiederkommen mir ihr zu seiner Zeit."
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Das Rittertum.
91
Wie ist es zu erklären, daß er angesichts der völlig veränderten Verhältnisse so Großes erreichte?
Friedrichs Charakter: Klugheit, Weisheit, Tapferkeit, Strenge, Willensstärke.
Zahlen: 1152—1190.
1176.
Ethisches: „Was du ererbt von deinen Vätern hast. . . ."
„Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist."
V. Anwendung.
Andere Vergleiche zwecks weiterer Vertiefung in den Stoff, z. B.:
Heinrichs Iv. Buße in Kanossa und Barbarossas Herrlichkeit aus dem Friedensfest in Mainz.
Der erste und der dritte Kreuzzug.
Barbarossa und Heinrich der Löwe: Worin sie sich gleichen, und worin sie sich unterscheiden.
Das Kysfhäuserdenkmal, ein Zeugnis vou Deutschlands Macht und Herrlichkeit.
Welche großen deutschen Herrscher haben wir bisher kennengelernt, und was haben sie erstrebt und erreicht?
Aufsatz: Wie die Kyffhäusersage entstanden ist.
Anschluß st osfe: Schwäbische Kunde (Uhland). — Hie Welf! (v. Strach-witz). — Friedrich Rotbart (Geibel).
12. Das Rittertum.
Ziel: Von den Rittern, den vor nehm st en Kriegern zur Zeit der Kreuzzüg e.*)
I Vorbereitung.
Was wir von ihnen bereits erfahren haben: Sie waren aus den Reichen und Adeligen hervorgegangen, kämpften zu Roß, trugen eine prächtige Rüstung; die Kreuzheere und die Heere Barbarossas bestanden zum größten Teile aus Rittern (Schwäbische Kunde. Legnano); während der Kreuzzüge vollzog sich der Zusammenschluß der adligen Krieger zum Ritterstande; die Ritterorden und ihre Bedeutung.
Von den Rittern wollen wir heute Ausführlicheres hören.
Ii. Darbietung.
1. Wo die Ritter wohnten.
Unterrichtsgang nach der heimatlichen Burg. Beobachtung und Sammlung des Materials an Ort und Stelle. In der nächsten Geschichtsstunde wird es nach folgenden Gesichtspunkten geordnet: a) Lage der Burg, b) Baulichkeiten: Hohe Mauern, Türme, Burgtor, Brücke; Burggraben; das Innere des Burg tores, der Burghof, der Bergfried; Wirtschaftsräume, Wohnräume, Rittersaal.
*) Konkreteres Ziel: Von den ehemaligen Bewohnern des Schlossts
Burg a. d. Wupper. O. ä.
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Extrahierte Ortsnamen: Kanossa Mainz Deutschlands Burghof Rittersaal Schlossts
Burg
1-° Der erste Kreuzzug.
Brücke, die bis auf die Stadtmauer reichte. Die Unsern hatten die Mauern gewonnen, und Gottfried war der erste, der gegen die Türken anstürmte. Immer mehr Ritter und Fußgänger drängten vom Turme aus nach. Biele konnten es nicht mehr erwarten, bis sie vom Turme aus hineinkämen, sondern stellten viele Leitern an die Mauer und stiegen darauf hinauf und drangen in die Stadt. Dis Türken flüchteten sich in die engen Straßen. Bald waren die Unsern im Besitz des Tores, öffneten es und ließen das ganze Kriegsvolk, das draußen wartete, herein. In geschlossenen Gliedern durchzogen Gottfried und die Seinigen mit gezogenen Schwertern die Straßen und Plätze der Stadt. Sie hieben alle Feinde nieder, die sie fanden: Männer, Frauen, Greise und Kinder. Überall lagen die Erschlagenen umher. Die Sieger konnten keinen andern Weg mehr finden als über die Leichen und wurden selber mit Schaudern erfüllt. Unterdessen waren sie bis an den Tempel vorgedrungen. Hierin hatte sich der größte Teil der Bewohner geflüchtet. Aber die Christen drangen auch ins Gotteshaus ein und stießen, was ihnen in den Weg kam, erbarmungslos nieder. Als die Sieger den Widerstand der Türken gebrochen und fast alle getötet hatten, legten sie die Waffen ab und reinigten sich die Hände vom Blute der Erschlagenen. Darauf zogen sie barfuß und im Büßerhemde demütig nach der Kirche des heiligen Grabes, beugten hier ihre Knie und verrichteten heiße Dankgebete. (Nach Wilhelm von Tyrus.)
Überschrift: Die Belagerung und Eroberung Jerusalems.
Zur Besprechung und Vertiefung.
Warum ging der Vortrab unter?
Warum hatte das Hauptheer besseren Erfolg?
Warum war der Vormarsch gen Jerusalem so beschwerlich?
Hervorhebung der Schwierigkeiten der Belagerung: Mühsame Beschaffung der Belagernngswerkzeuge, starke Befestigung, heldenmütige Verteidigung.
Die Sieger haben bei dem entsetzlichen Blutbade in der heiligen Stadt ihrem Christennamen wenig Ehre gemacht. Nachweis!
Wie kam es, daß das Unternehmen gelang? (Begeisterung, Geduld, Ausdauer, Tapferkeit der Kreuzfahrer.)
Überschrift?
Zusammenfassung: D e r Verlauf des 1. Kreuzzuges.
3. Wie suchten nun die Christen das durch soviel Kampf und Entbehrungen Errungene zu erhalten?
Sie wählten den tapferen Gottfried von Bouillon zum Könige von Jerusalem. Doch er lehnte den stolzen Titel ab und nannte sich nur „Beschützer des heiligen Grabes"; denn er wollte nicht eine goldene Krone tragen, wo der Heiland eine Dornenkrone getragen hat. Als er starb, erhoben die Christen seinen Bruder zum Könige von Jerusalem. Er nahm die Krone an.
Überschrift?
Zusammenfassung: Der Erfolg des 1. Kreuzzuges.
Ob der Bestand desneuen Königreichs gesichert und vvndauer war?
Die Türken waren darauf bedacht, das Verlorene wiederzugewinnen. Nach wie vor waren die christlichen Pilger ihren Bedrückungen und Drangsalierungen ausgesetzt. Darum mußten immer wieder neue Kreuzzüge unternommen werden.
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Extrahierte Personennamen: Gottfried Gottfried Wilhelm Gottfried_von_Bouillon
132 Der erste Kreuzzug.
Relig ivs-Sittliches: „Liebet eure Feiude."
„Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes."
„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut."
(Detboöifcbe Rufgaben.
Warum heute keine Kreuzzüge ins heilige Land mehr unternommen werden.
Das Schicksal der Christen in Palästina in der Gegenwart.
Was uns heute noch an die Zeit der Kreuzzüge erinnert: Der Johanniter-unb der ‘Deutschrttterorben. Die Herrschaft der Türken in Kleinasien und Palästina.
Unsere gegenwärtigen Handelsbeziehungen zum Morgenlande.
Die Kreuzzüge, eine Völkerwanderung nach dem Osten. Vergleich derselben mit der großen Bölkerwanberung nach Ziel, Beweggrunb und Erfolg.
Deutschland) und das beutsche Volk vor und nach den Kreuzzügen.
Die Kreuzzüge und die Kämpfe des Papstes mit Heinrich Iv. in ihrer Bebeutung für die Stärkung der Macht des Papsttums und der Kirche.
Jesu Einzug in Jerusalem und der Einzug der Kreuzfahrer 1099.
Das menschliche Leben — auch ein Kreuzzug ins gelobte Land. (Seihtet, Der Kreuzzug. Strophe 5: „Des Lebens Pf ab durch Wellentrug — und heißen Wüstenfanb, — es ist ja auch ein Kreuzeszug — in das gelobte Land.")
Aussätze und Bilber:
Wie sich ein Ritter baheini für die Teilnahme am Kreuzzuge vorbereitet.
Die Verschiebung auf dem Burghofe.
Wie der Kreuzritter am Fuße des Burgberges feinen Lieben den letzten Abschiedsgruß zuwinkt.
Die Ankunft auf dem Sammelplätze.
Auf beut Ritt zum Kreuzheere.
Im fr ent den Land.
Int Lager vor Antiochien.
Auf dem Wege zur heiligen Stadt.
Die Gebanken des Kreuzfahrers beim Anblick Jerusalems.
Im Zeltlager vor den Mauern Jerusalems.
Die Vorbereitungen zur Belagerung.
Die Sehnsucht nach der Heintat.
Der heim kehr enbe Krieger schilbert seine Erlebnisse und Einbrücke. lzezlebung zur Gegenwart:
Der Balkankrieg 1912—1913.
Heute liegen die Türken abermals im Kriege mit einer Reihe christlicher Völker des Abenbtanbes. Und das ist ein furchtbarer, schrecklicher Kampf; auch für uns und die Franzosen und Englänber und die Österreicher konnte er balb schon gefährlich werben. Wir haben schon öfter bavort gesprochen und in den Zeitungen gelesen, wie schrecklich die Greuel finb, die ba unten im Wetterwinkel Europas verübt werben, und daß es den Türken in dem Kriege recht schlecht geht.
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Friedrich Rotbart. 149
gehen schien der kleinen Schar möglich zu sein. Doch die schreckliche Not gebot: vorwärts! Unter Anführung des Kaisersohnes stürmte das kleine Ritterheer mit Aufbietung der letzten Kräfte gegen die Stadt Jkonium und nahm sie ein. So gewann man endlich Beute und Brot. Nach einer Rast von wenigen Tagen ging es weiter nach dem Süden, und hier traf das vielgeprüfte Christenheer der schwerste Schlag. Um den Weg abzukürzen, hatte Barbarossa mit den Seinen einen reißenden Fluß, den Saleph, durchschwommen. Wohlbehalten kam er an das andere Ufer. Als er hier gespeist hatte, schickte er sich wegen der allzu großen Hitze an, im Flusse ein Bad zu nehmen und durch Schwimmen sich zu erfrischen. Hierbei ertrank er?)
Ter Schmerz der Kreuzfahrer war unbeschreiblich. Das kleine Heer löste sich auf. Ein Teil der Ritter kehrte in die Heimat zurück. Mit den übrigen schlug sich der Kaisersohn glücklich bis Syrien durch und kam nach Akkon.
Die Stadt war vom ägyptischen Sultan erobert worden. Der König von Palästina wollte sie zurückgewinnen. Er belagerte sie und vereinigte sich mit den deutschen Kreuzfahrern. Da brachen ansteckende Krankheiten im Heere aus, und die Kranken starben in großer Zahl: denn sie waren ohne jede Pflege. Der Hohenstaufensohn widmete sich mit seinen Kreuzrittern der Pflege der Pestkranken, so gut er konnte. So stiftete er den deutschen Ritterorden, des'en Hauptzweck die Pflege der Kranken sein sollte. (1190).
Überschrift?
Zusammenfassung: Barbarossas Kreuzzug und Tod.
7. In Deutschland wollte man an den plötzlichen Tod Barbarossas nicht glauben. Noch einige Hohenstaufen folgten auf dem Kaiserthrone. Der gewaltigste war Barbarossas Enkel Friedrich Ii.
Durch Erbschaft fielen ihm Sizilien und Süditalien zu, und hier schuf er nun einen Staat, der unserm heutigen Staate sehr ähnlich sah. Das Lehnswesen wurde abgeschafft. Alle Beamten wurden mit Geld bezahlt. Sie konnten entlassen werden, wenn sie ihre Ämter nicht getreulich verwalteten. Die Städte hatten ihre eigene Verwaltung. Mehrere bildeten einen Bezirk, und an der Spitze eines solchen stand der kaiserliche Beamte. Für irrt Landesschutz sorgten angeworbene Soldaten, die immer unter der Fahne standen. So hat Friedrich Ii. das erste stehende Heer gegründet. Jeder Untertan mußte Steuern zahlen, mit denen der Kaiser seine Beamten und Soldaten besoldete. Er war der alleinige Gesetzgeber, und die Beamten hatten nur seinen Willen auszuführen.
Wie ganz anders sah es in Deutschland aus. Hier hatte jeder Fürst in seinem Lande zu befehlen, und da Friedrich sich am liebsten in Süditalien aufhielt, traten die Reichsfürsten immer selbständiger auf. Einmal hielt der Kaiser in Deutschland einen Reichstag ab. Er setzte seinen Sohn Konrad zum stellvertretenden König in Deutschland ein und erließ Bestimmungen, nach welchen an gewissen Tagen alle Kämpfe untersagt waren. So sorgte er für den Landfrieden. Art den Landfriedensbestimmungen war den deutschen Landesfürsten aber nicht viel gelegen; denn sie unternahmen nur zu gern Kriegs- und Eroberungszüge ins nachbarliche Gebiet. Für ihre Zustimmung zu dem Landfriedensgesetz gewährte ihnen der Kaiser wichtige Rechte: er ernannte sie für ihre Lander zu Erb fürsten und übertrug ihnen das Münz-, Zoll- und Befestigungswesen für ihre Gebiete. So gingen wichtige kaiserliche
1) Nach bet Chronik Ottos von St. Blasien.
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Extrahierte Ortsnamen: Syrien Akkon Deutschland Sizilien Deutschland Süditalien Deutschland Deutschland Ottos
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stark befestigt und von 60,000 Streitern vertheidigt. Mit ungehenern Anstrengungen schafften die Kreuzfahrer, die kaum halb so viele an Zahl waren, Belagerungsmaschinen, besonders bewegliche Trme, herbei. Zwei Tage wurde mit beispielloser Tapferkeit gestrmt, aber erfolglos. Da pltzlich glaubten die Kreuzfahrer auf dem Olberge einen Ritter in leuchtender Rstung zu sehen. Gott sendet den Erzengel Michael zu Hlfe!" rief man sich zu, und die Begeisterung ward unwiderstehlich. Zuerst erstiegen Gottfried und sein Bruder von einem Turme die Mauer. Ein Thor ward niedergerannt, die erste Ringmauer durch-brechen, der Wallgraben ausgefllt, und hinein strmten die rche-durstigen Scharen mit dem Rufe: Gott will es!" In grauenvoller Metzelei sielen 70,000 Trken; die Juden wurden in ihrer Synagoge verbrannt; bis an die Knchel wateten die Sieger im Blute. Gott-fried aber ging barfu im Bergewande zum heil. Grabe und dankte Gott knieend fr den Sieg. Da warf auch das Kriegsvolk die Waffen weg und zog barfu unter Bugesngen in die Grabeskirche. Man bot dem edlen Gottfried die Krone von Jerusalem an, er aber sprach: Wie sollte ich an der Stelle eine goldene Krone tragen, wo mein Heiland unter der Dornenkrone geblutet hat!" und nannte sich nur Beschtzer des heil. Grabes. Nachdem er noch ein siebenmal strkeres Heer des Sultans von gypten besiegt hatte, erlag er schon im nchsten Jahre den bermenschlichen Anstrengungen. Sein Bruder-Balduin folgte ihm als König von Jerusalem.
6. Ausgang und Folgen der Kreuzzge. Durch die Uneinig-keit der Christen und die Tapferkeit der Trken ging spter ein Ort nach dem andern wieder verloren. Und obgleich das Abendland in 7 Kreuzzgen gegen 6 Millionen Menschen opferte, so siel doch nach 200 Jahren die letzte christliche Besitzung in Palstina den Trken wieder in die Hnde. Die Kreuzzge sind indessen von wichtigen Folgen gewesen. Das Ansehen der Ppste und die Macht der Kirche wuchs ungemein. Viele Fürsten erweiterten ihre Hausmacht durch erledigte Lehen. Das Ritterthum entwickelte sich zur vollsten Blte. Die Macht der Städte wuchs zusehends durch den lebhaften Handelsverkehr. Viele Leibeigene kauften sich los, und der Bauernstand wurde freier. Die Völker traten sich nher; neue Lnder, Pflanzen und Thiere wurden bekannt, fremde Sprachen studirt, die Werke der gelehrten Griechen und Araber durchforscht, den Malern und Dichtern neue Ge-genstnde fr ihre Kunst zugefhrt.
10. Friedrich I. Sarbarojsa. 11521190.
1. Die Hohenstaufen. Den schnsten Glanz gewann die deutsche Krone unter den 6 hohenstaufischen Kaisern, die von der Burg Staufen in Schwaben stammten. Unter ihnen brach fr deutsche
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Extrahierte Personennamen: Michael Gottfried Gott Gottfried Friedrich_I. Sarbarojsa
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einen Vertrag, nach welchem sie 40 60 oder mehr Hufen Landes zu Lehen erhielten. (Eine Hufe hatte gewhnlich 60 Morgen oder etwa 15 ha.) Zwei bis vier Hufen gehrten dem Unternehmer, zwei waren fr die Pfarrei bestimmt, die brigen Hufen erhielten die Ansiedler. Der Unternehmer wurde der Erbschulze des Dorfes. Er war frei von Abgaben, mute aber dem Landeshern ein Lehns-pferd stellen und selbst Reiterdienste leisten. Die angesiedelten Bauern zahlten Grundzins und Zehnten.
Bei der Grndung neuer Städte verfuhr man hnlich, nur war die erworbene Bodenflche grer. Diese neuangelegten Städte zeigen fast alle denselben Banvlan. In der Mitte wurde der vier-eckige Marktplatz (Riug) angelegt, auf dem das Rathaus feinen Platz fand. Vom Markte gehen rechtwinklig die Straen aus. Die Pfarr-kirche baute man anf einen Platz in der Nhe des Marktes.
Whrend unter den letzten Hohenstaufen die Kaisermacht verfiel, befestigten deutsche Bauer, Brger, Mnche, Priester und Ritter zum Teil auf friedlichem Wege die Herrschaft ihres Volkstums der ein Gebiet, das jetzt etwa 3/ des Deutschen Reiches bildet. Mit Recht hat man darum die Besiedlung und Germauisieruug der Slawen-lnder als die Grotat des deutscheu Volkes im Mittelalter" bezeichnet.
Ircrnkreich und gngcan zur Zeit der stcrusifchen Kcriser.
Frankreich. Seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts fanden die Kapetinger in ihrem Streben, einen Einheitsstaat zu grnden, Untersttzung an den Bauern, die sie vor dem raubgierigen Adel schtzten, an der Geistlichkeit und an den Stdten, in denen sich die Selbstverwaltung entwickelte. Ludwig Vii. (11371180) beteiligte sich mit Konrad Iii. am 2. Kreuzzuge. Als sich seine von ihm geschiedene Gemahlin Eleonore von Poitiers mit dem Thron-erben von England verheiratete, kam die ganze westliche Hlfte von Frankreich in englischen Besitz. Ludwigs Sohn Philipp Ii. mit dem Beinamen Angustns, d. h. Mehrer des Reichs (11801223), ist einer der grten Kapetinger. Er nahm mit Friedrich Barbarossa und Richard Lwenherz an dem 3. Kreuzzuge teil. Seiner klugen und rcksichtslosen Politik gelang es, die Macht des Knigs zu strken und die englischen Besitzungen in Frankreich zu gewinnen. 1214 schlug er die Englnder und den mit ihnen verbndeten Kaiser Otto Iv. in der Schlacht bei Bonvines. Gegen Ende seiner Regierung brachen die Albigenserkriege aus, die schlielich 1243 zur Ausbreitung der kapetingischen Macht der Sdfrankreich fhrten. Unter Philipp Ii. August erwachte das franzsische Nationalbewutsein. Da die Ppste in den Kmpfen mit Kaiser Friedrich Ii. sich auf Frankreich sttzten, so be-gann dessen Ansehen und Einflu auf Kosten Deutschlands zu steigen. Unter Philipps Ii. Enkel Ludwig dem Heiligen (12261270), fr den anfangs seine kluge Mutter Blanka regierte, stieg die Knigsmacht immer mehr und schlug im Herzen des franzsischen Volkes tiefe Wurzel. Ludwig stellte die
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Vii Ludwig Konrad_Iii Konrad Eleonore_von_Poitiers Ludwigs Ludwigs Philipp_Ii Philipp Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Richard_Lwenherz Otto Philipp_Ii Philipp August Friedrich_Ii Friedrich Philipps Philipps Ludwig_dem Ludwig Blanka Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Frankreich Frankreich Bonvines Frankreich Deutschlands