60 Zweiter Teil. Das Mittelalter.
günstigt durch manche Kaiser, die sich, wie z. B. Heinrich Iv., gegen die Fürsten gern auf sie stützten, wurden die Städte die Mittelpunkte des Handels und des geistigen Lebens und sind daher vom größten Einfluß auf unsere Geschichte gewesen. Die Bevölkerung der Städte bestand ursprünglich aus einer kleinen Gemeinde von Freien (Geschlechter-^ Patrizier) und einer größeren von Unfreien (Gewerbtreibenden), welche letzteren sich zu Zünften zu einigen pflegten. Allmählich, im 13. Jahrhundert, wurden diese Zünfte auch frei und nach langen Kämpfen erhielten sie, im 14. und 15. Jahrhundert, sogar Teil an der Regierung der Stadt, welche von Bürgermeister und Rat geleitet wurde. — Große und kostbare Bauten zeigen noch heute in unseren alten Städten, wie Augsburg, Nürnberg, Köln, Lübeck, den Reichtum und Kunstsinn der alten Bürger.
Da aber in der Zeit, als die Macht der Könige verfiel und die öffentliche Sicherheit zu schwinden begann, die Städte am meisten litten, so schlossen sie zu gegenseitiger Hilfe bei ihren Handelsuuter-nehmuugen Bündnisse, von denen die wichtigsten folgende sind: a) die Hansa. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts schlossen sich die Städte des deutschen Nordens, voran Hamburg und Lübeck, zusammen zum Schutze, ihres Handels zur See und auf dem Festlande; besonders war auch die Vertretung der deutschen Kaufleute im Auslaude ihre Aufgabe. In seiner Blütezeit umfaßte der Bund mehr als 80 Städte von Brügge bis gen Reval (Bremen, Hamburg, Lübeck; Wismar, Rostock, Greifswald, Stralsund, Danzig, Elbing. — Soest, Köln, Magdeburg. — Brügge, Gent, Brüssel u. a.). Dieselben waren nach „Quartieren" eingeteilt, und die Verpflichtungen dem Bunde und den übrigen Gliedern gegenüber waren genau festgesetzt; ihre Nichterfüllung wurde streng geahndet („Verhausung"). Durch diese mächtige genossenschaftliche Verbindung erreichte der deutsche Handel eine den ganzen Norden und Osten Europas beherrschende Bedeutung. England und die skandinavischen Länder bildeten die Hauptabsatzgebiete („Stahlhof" zu London; Wisby auf Gothlaud), ja felbst in dem russischen Nischni-Nowgorod errichteten deutsche Kaufleute unter dem Schutze der Hansa Faktoreien. Durch eine große und gefürchtete hanseatische Kriegsflotte wurde nicht nur für die Sicherheit des Meeres gesorgt, sondern auch die Rechte des Bundes gegen den Dünenkönig Waldemar gewahrt. Der Krieg gegen den letzteren verlief so günstig, daß die Dänen sich ver-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Eberhard Gregor_Xi Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Ostinbien Amerikas Norb- Württemberg Reutlingen Avignon Rom
— 108 —
ja einmal mußte sie sich von einer Bettlerin in den Kot stoßen lassen. Alles ertrug sie geduldig und ohne Murren. Später reuete ihren Schwager seine Härte, und er rief die unglückliche Frau zurück. Sie aber sehnte sich nicht nach fürstlicher Pflege, sondern zog nach Marburg an der Lahn und lebte da still und einsam ihrem Gott und ihren Nächsten. Alle ihre Habe gab sie den Armen und behielt nur ein graues Kleid, darin man sie begraben sollte. Auf dem Totenbette tröstete sie die Umstehenden und ist dann in Gottes Frieden dahingefahren.
4. Friedrich Barbarossa im Kyffhäuser.
1. Wie die Kyffhänsersage entlkand. Der Kyffhäuserberg liegt an der „goldenen Aue", südlich vom Harzgebirge, und trug ehedem eine kaiserliche Pfalz oder Burg. Der Name Kyffhäuser bedeutet „Häuser auf der Kippe". Ein alter Turm ist der einzige Rest aus alter Zeit. Jetzt wird dem Kaiser Wilhelm I., dem Weißbart, auf dem Berge ein großes Denkmal errichtet, weil er das deutsche Reich erneuert und die lange Zwietracht geendet hat. Vor mehr als 700 Jahren herrschte in Deutschland gar gewaltig der Kaiser Friedrich Barbarossa. Die Stammburg seines edlen Geschlechts war die Burg Hohenstaufen in Schwaben, nicht weit von der Zollernburg. Wegen seines rötlichen Bartes wurde der Kaiser in Italien Barbarossa oder Rotbart genannt. Er zog siebenmal über die Alpen nach Italien, um dort die widerspenstigen Städte zu unterwerfen. Mehr als einmal geriet er in Lebensgefahr. Als Greis unternahm er (1190) einen Kreuzzug in das heilige Land, um Jerusalem und die andern heiligen Orter aus den Händen der Türken zu befreien. Siegreich drang er vor. Aber zum großen Jammer seines Heeres ertrank er in einem Flusse und ward im fernen Lande begraben. Das deutsche Volk glaubte nicht an den Tod des herrlichen Helden und hoffte in den traurigen Zeiten, die nach ihm kamen, immer auf seine Wiederkehr. Einer erzählte dem andern, er sei nicht gestorben, sondern säße verzaubert in einem unterirdischen Schlosse des Kyffhäuserberges. Er stütze sein Haupt auf einen Marmortisch. Sein Bart sei durch und um den Tisch gewachsen. Seine Ritter stünden schlafend umher, und seine Tochter lltchen hüte das verzauberte Schloß. Zuweilen zwinke der Kaiser mit den Augen und schicke einen Zwerg hinauf, damit er nachsehe, ob die Raben noch kreischend um den Berg flögen. Sei dies der Fall, dann müsse er wieder hundert Jahre weiter schlafen. (Vergleiche Rückerts Lied: „Der alte Barbarossa —" und Geibels „Tief im Schlosse des Kyffhäuser —".)
2. Wie zwei Soldaten den Turm erstiegen. Der Turnt, in dem der Kaiser unten schlafen soll, hat keinen Eingang. Nur oben sieht man zwei offene Luken, zu denen man auf vorspringenden Steinen emporklettern kann. Zwei Soldaten wollten den alten Kaiser gern einmal sehen. Aus Tille da stiegen sie auf den Berg und kletterten zu den Luken empor, aber sie fanden sie mit eisernen Läden geschlossen. Unverrichteter Sache kehrten sie um. Als aber die Leute in Tilleda von den Läden hörten, da riefen sie: „O ihr Thoren! Hättet ihr die Läden ausgehoben und mitgenommen, so wären sie zu Gold geworden!" Eilig liefen die Soldaten wieder auf den Berg, aber die Läden an den Luken waren verschwunden.
3. Wie der Kirt von Wennnngen Geräte borgte. Der Hirt in Nennungen wollte Hochzeit machen, hatte aber kein Tischgerät dazu. Da
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Wilhelm_I. Wilhelm_I. Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Barbarossa Barbarossa Barbarossa Wennnngen_Geräte
64
V. Der Kreis R a p p o l ts w e ile r.
61,800 Einwohner, 459 □ km.
1. Die Stadt Nnppoltsweiler ^ [Ribeauville]
(5900 Einw.) liegt am Eingang des reizenden
Strengbachthales, durch welches die ' Straße von
Colmar nach Markirch zieht. Im oberen Teile der
Stadt, auf einer Anhöhe, lag das Schloß der ehe-
maligen Grafen von Rappoltstein. Ueberragt wird die
Stadt von den Ruinen der drei Schlösser: Giersberg,
Ulrichsburg und Hohrappoltstein, Sitz der mächtigen
Grafen von Rappoltstein, bevor sie ihren Aufenthalt
in das schon erwähnte Schloß verlegten. Von den
zahlreichen Klöstern, welche sich vor Zeiten auf dem
Gebiete der Stadt befanden, besteht nur noch das
Augustinerkloster, welches gegenwärtig dem Orden
der Schwestern der „Vorsehung" angehört. Erziehnngs-
anstatt für juuge Mädchen.
Der Herrengarten, vor dem östlichen Ein-
gange der Stadt, ist eine schöne schattige Anlage,
die von Eberhard von Rappoltstein 1617 angelegt
wurde. — In einem kleinen Seitenthale, 3 km von
der Stadt, rechts der Markircher Straße, liegt der
berühmte Wallfahrtsort Dusenbach, der kürzlich
wieder ausgebaut wurde. Die h. Maria von Dusenbach
war die Patronin der Musikanten im Elsaß, daher
der Patronstag hier noch der P s e i f e r s ta g genannt
wird. Die Grafen von Rappoltstein waren die Pfeifer-
könige, d. h. die Schutzherren der außerhalb der Ge-
setze stehenden Zunft.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Giersberg Eberhard_von_Rappoltstein Maria_von_Dusenbach Maria
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Deutschland unter eigenen Königen.
35
einem vom Papste förmlich autorisierten „Kreuzzuge" bekämpft, besiegt und, nach dem Hinschlachten eines großen Teils ihrer Mitglieder, ihrer alten freien Verfassung beraubt wurden (1234). Endlich ward Friedrich selbst mißtrauisch gegen seinen Sohn. Nach fünfzehnjähriger Abwesenheit kam er nach Deutschland zurück, ließ den jungen König durch ein Fürstengericht in Regensburg absetzen (1235), hielt ihn auch
bis zu seinem eigenen Tode in Gefangenschaft, mußte aber die von
demselben gemachten Zugeständnisse wohl oder Übel bestätigen, um die Fürsten für die Wahl feines zweiten Sohnes, Konrad, zu gewinnen.
Unterdessen hatte sich das alte Bündnis zwischen dem Papsttum und den lombardischen Städten gegen das deutsche Königtum erneuert. Friedrich Ii. ward wiederholt gebannt, (auch als angeblicher „Ketzer" wegen feiner Hinneigung zu freieren philosophischen Ansichten), es ward (1246) ein Gegenkönig in der Person des Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen und, da dieser bald starb, ein zweiter in
der des Grasen Wilhelm von Holland aufgestellt.
Die freien Städte in Deutschland bewährten ihre Treue gegen das Reich, indem sie — trotz der von Friedrich und seinem Sohne ihnen widerfahrenen Unbill — fest zum Kaiser hielten. Die Krönungsstadt Aachen verschloß dem Holländer ihre Thore und öffnete sie erst nach einer dreizehnmonatlichen Belagerung!
Friedrich Ii. starb in Italien, wohin er sich alsbald wieder begeben hatte, 1250. Sein Sohn Konrad Iv. gab Deutschland, wo das Königtum allen Boden verloren hatte, nach seines Vaters Tode aus und warf sich nach Sicilien, starb aber schon 1254. Die letzten Abkömmlinge der Hohenstaufen suchten mit rühmlicher Tapferkeit die Herrschaft ihres Hanfes in Italien zu behaupten, gingen aber alle in diesem aussichtslosen Unternehmen zu gründe. Ein natürlicher Sohn Friedrichs Ii., Enzio, geriet schon bei feines Vaters Lebzeiten in die Gefangenschaft der Bürger von Bologna und wurde darin trotz des hohen Lösegeldes, das sein Vater bot, bis zu seinem Tode (1272) festgehalten. Ein anderer', Manfred, fiel 1266 bei Benevent gegen Karl von Anjou, den Papst Clemens Iv. herbeigerufen. Konrads Iv. einziger Sohn Konradin unterlag demselben Gegner bei Tagliacozzo (1268) und endete auf dessen Befehl durch Henkershand, zugleich mit feinem Jugendfreunde Friedrich von Baden, erst 16 Jahre alt. Mit ihm erlosch die legitime Linie des einst so glänzenden Hauses!
Bald nach Konrad (1256) starb auch der Gegenkönig Wilhelm von Holland auf einem Feldzuge gegen die freien Bauern in Westfriesland. Die deutsche Krone ward 'nunmehr an auswärtige Fürsten seil-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Konrad Konrad Friedrich_Ii Friedrich Heinrich_Raspe_von_Thüringen Heinrich Wilhelm Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Konrad_Iv Konrad Friedrichs Enzio Manfred Karl_von_Anjou Karl Clemens_Iv Konrads Konradin Konradin Friedrich_von_Baden Friedrich Konrad_( Konrad Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Regensburg Holland Deutschland Aachen Italien Deutschland Sicilien Italien Friedrichs Bologna Holland Westfriesland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
40
Gegner und Bundesgenossen des deutschen Königtums.
Übermacht der Herzöge entweder zu schwächen oder für das Königtum unschädlich zu machen. Das wirksamste unter diesen Mitteln bestand in der Errichtung und Kräftigung anderer, selbstständiger Gewalten innerhalb des Machtbereichs der Herzöge. Eine solche Gewalt war die der Pfalzgrasen. Unter Karl d. Gr. hatte es nur Einen Pfalzgrafen (am Hofe des Königs) gegeben; setzt wurden solche für die verschiedenen Teile des Reichs ernannt. Diese Pfalzgrafen erhielten manche Befugnisse zugeteilt, die eigentlich den Herzogen zustanden. Später verschwinden sie wieder bis auf die Pfalzgrafen bei Rhein, die Herzogsrang erhielten und zu den allerersten Großen des Reichs zählten.
Auch viele Markgrasschasten wurden aus den Herzogtümern, innerhalb deren sie lagen, herausgelöst imd von den Herzögen unabhängig gemacht. In einer Urkunde Friedrichs I. (von 1152) wird der Zweck dieser Abtrennung, nämlich die Schwächung der Herzogsmacht, sehr naiv ausgesprochen. ,, Das Markgraftum Östreich", heißt es dort, „werde von dem Herzogtum Bayern getrennt und ein Teil dieses letztem jenem zugeschlagen, damit die bayrischen Herzöge künftig weniger trotzig gegen den König auftreten könnten".
Ganz besonders aber waren es die großen geistlichen Gebiete (Bistümer, Abteien n. s. w.), deren Inhaber meist von den Königen mit so viel Macht und Unabhängigkeit ausgestattet wurden, daß sie ein nicht unbedeutendes Gegengewicht gegen die Herzoge bildeten. Schon am Anfang dieser Periode hatte es (s. oben, 1. Kapitel) nahezn zwanzig Erzbistümer und Bistümer gegeben; unter den deutschen Königen waren noch manche hinzugekommen, so Meißen, Merseburg, Naumburg, Magdeburg, Bamberg u. a. Diese Bistümer wurden mit Gütern reichlich ausgestattet. Die Bischöfe erhielten ganze Grafschaften als Zubehör ihres Bistums; sogar gewisse Teile von Herzogtümern wurden (mit dem Titel eines besondern Herzogtums) an Bistümer gegeben, so das von dem Herzogtum Franken abgezweigte Herzogtum Ostfranken an Würzburg, das Herzogtum Westfalen (welches eigentlich zum Herzogtum Sachsen gehörte) an Köln. Durch Erteilung der „Immunität" wurden diese geistlichen Großen von der Grafengewalt und damit indirekt auch von der Herzogsgewalt abgelöst. Nur in militärischer Beziehung blieben sie noch von letzterer abhängig, insofern sie ihre Mannschaft dem Herzoge zur Verfügung stellen mußten. Doch kam es auch vor, daß hohe Geistliche selbst mit besonderen Vollmachten der Könige als Befehlshaber eines Heeresteils ins Feld zogen. In dem Kampfe Friedrichs I. mit Heinrich
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Personennamen: Karl_d Karl Friedrichs_I. Friedrichs_I.
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Reichsgut, Regalien, Einkünfte.
61
bald nur für gewisse Waren. Es ist nngewiß, ob sie dies nur für ihre eigenen, oder auch für fremde Zollstätten thun durften. Bisweilen finden wir in den Urkunden, daß eine Zollfreiheit auf nichtköniglichem Gebiet von dem Grundherrn dieses Gebietes ausdrücklich bestätigt ist. Ein anderes mal lesen wir, wie zur Geltendmachung einer vom König Conrad I. einem Kloster (Murbach) erteilten Zollfreiheit durchs ganze Reich jedesmal bei den einzelnen nichtköniglichen Zollstätten die Bestätigung eingeholt werden mußte. Wieder ein anderes mal beklagen sich die Fürsten, insbesondere die, deren Besitzungen an großen schiffbaren Flüßen lagen, darüber, daß die Könige den aus diesen Flüssen verschifften Waren „Förderungs-Briefe" (kaiserliche Urkunden wegen Befreiung von allen oder gewissen Zollen), verliehen hätten, bestreiten also Den Königen das Recht dazu.
Am häufigsten kam es vor, daß die Handeltreibenden der einen Stadt in anderen Städten Freiheit von den dortigen Markt- oder Warenzölle genossen. Da die meisten Handelsstädte entweder Reichsstädte oder doch von den Königen mit allerhand Privilegien ausgestattet waren, so erhoben sie wohl keinerlei Schwierigkeiten gegen derartige Zollfreiheiten, um so weniger, als letztere meist gegenseitige waren. Viele Städte errichteten auch solche gegenseitige Zollbefreiungen durch freiwillige Verträge unter sich.
Wie man im Mittelalter gern alle bedeutsamen Vorgänge, insbesondere wichtige Rechtsverhältnisse, durch äußere Zeichen symbolisierte, so gaben auch diese Zollbefreiungen Anlaß zu einer solchen symbolischen Handlung: dem sognannten „Pfeifergericht". Die Bürgerschaft der zollbefreiten Stadt ordnete an diejenige, bei der sie Zollfreiheit genoß, jedesmal bei Wiederkehr des Marktes oder der Messe eine feierliche Gesandtschaft ab, an deren Spitze sich ein Pfeifer befand, und kündigte ihr unter ganz bestimmten Geremonieen an, daß sie auch diesmal von ihrem Rechte Gebrauch machen werde. Diese Abgeordneten, vom Schultheiß der anderen Stadt in feierlicher Audienz empfangen, überreichten demselben einen hölzernen Becher als Zeichen der Befreiung vom Weinzoll, ein Pfund Pfeffer wegen der Lpezereien, ein paar weiße Handschuhe wegen der Lederwaren, einen alten Hut wegen der Wollenwaren rc. Den Hut lösten sie dann wieder ein gegen ein Goldstück, welches dem Schultheißen als Vergütung für seine Mühe verblieb. Dieser Brauch des „Pfeifergerichtes" hat sich z. B. in Frankfurt a. M. bis ins vorige Jahrhundert erhalten.
Durch die zu große Nachsicht bei der Kontrolle der gruudherrlichen
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
62
Die Machtmittel des Königtums:
Zölle und durch zu häufige Verleihungen solcher hatte sich die Zahl derselben, namentlich an den großen Wasserstraßen, allmählich dermaßen vermehrt, daß der Verkehr unendlich darunter litt. Die Klagen der Mainstädte über die vielen Zollstätten am Main wurden schon im 12. Jahrhundert so laut und dringend, daß, nachdem eine Mahnung wegen Aufhebung „ungerechter" Zölle nichts gefruchtet, auf einem Reichstag zu Worms 1157 beschlossen ward: „Alle Mainzölle sollen ausgehoben sein mit Ausnahme derer zu Neustadt, Aschaffenburg und Frankfurt'a. M." In der Zeit, wo die staufischen Kaiser meist in Italien beschäftigt waren und auf das Reich kaum acht hatten, wuchs das Übel zu einer furchtbaren Höhe an. Zu Ansang des 13. Jahrhunderts zählte man am Rhein wohl 50 Zollstätten, fast ebenso viele an der Donau, an Weser und Elbe etwas weniger.
In den Vereinbarungen Friedrichs Ii. mit den Fürsten von 1220, ] 234, 1335 wurde abermals die Abstellung aller Zölle angeordnet, deren Berechtigung von altersher nicht ausdrücklich nachgewiesen werden könne. Allein das Alles hals wenig, denn die Fürsten, so sehr sie dabei interessiert waren, daß der Verkehr ihrer Unterthanen nach rechts und links nicht durch Zölle beschwert werde, hatten doch ein noch größeres Interesse daran, durch Zölle aus ihrem eigenen Gebiet sich eine reichlich fließende Finanzquelle zu erschließen. Die Könige aber, immer auf der Fürsten Gunst und Hilfe angewiesen (zumal wenn sie es mit einem Gegenkönig zu thun hatten), wagten nicht, wider solche Mißbräuche ernstlich einzuschreiten. So erklärt sich jener „merkwürdige Wahnsinn der Deutschen" (wie es der Begleiter König Richards von Cornwallis, Thomas Wickes, in seinem Bnche: „Anmerkungen über Deutschland" leider nur zu treffend nannte), „ ihren eigenen Handel durch Zölle zu ertödten". Erft als diejenigen, die am meisten darunter litten, die Sache in die Hand nahmen, die Städte, ward es wenigstens eine Zeitlang besser. Der 1254 entstandene Bund der rheinischen Städte richtete seine Spitze vorzugsweise mit gegen das Unwesen der Rheinzölle. Er brachte eine ausreichende Macht an Schiffen und Mannschaft zusammen, um seinen Beschwerden Nachdruck zu geben. Und so kam es wirklich dahin, daß, wie die Wormser Annalen von 1269 berichten, um diese Zeit ant ganzen Rhein von Strasz-bnrg bis Köln kein einziger Zoll mehr bestand. Leider war dieser glückliche Zustand nur von kurzer Dauer!
In Einem Punkte war die Verleihung von Zöllen seitens der Könige während dieser Periode noch an eine Schranke gebunden: es wurde jedesmal nur zur Errichtung eines einzelnen, ganz bestimmten
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Reichsgut, Regalien, Einkünfte.
63
Zolles die Erlaubnis erteilt. Die Übertragung des Rechtes gleichsam in Bausch und Bogen an einen Grundherrn, auf seinem Gebiete Zölle zu errichten, wo und wie viele er wolle, dieser viel weiter gehende Mißbrauch des Zollregals blieb erst der nächsten Periode vorbehalten.
Die Vergebung von Regalien war lange Zeit, wie die von Reichsgut, lediglich von der Willkür des jeweiligen Königs abhängig; erst in den Vereinbarungen von 1220 und 1234 trat auch darin eine Beschränkung ein.
Sonstige Einkünste der Könige — außer dem Ertrag des Reichsguts und der Regalien — gab es nur wenige und unbedeutende. Es waren dies: das sog. „Judenschutzgeld", welches die Judenschast sür den Schutz ihrer Personen und ihres Handels zahlte, zeitweilige „Ehrengeschenke" von geistlichen Stiftungen und von Städten; außerordentliche Beihilfen, die „in Notfällen" von den geistlichen Fürsten erbeten wurden; der Tribut abhängiger Völker (z. B. der „Slawenzehnt"), Strafgelder bei gerichtlichen Verurteilungen, der Nießbrauch offner geistlicher Pfründen n. dgl. m. Regelmäßige Reichssteuern kannte man nicht. Nur ganz einzelne Orte (z. B. Chur) zahlten nach altem Herkommen alljährlich eme Kleinigkeit ans Reich, und in ganz-besondern Fällen (so 1207 „zur Erhaltung des heiligen Landes") ward mit Zustimmung der Fürsten eine „gemeine Reichssteuer" sür eine Reihe von Jahren (damals fünf) auferlegt (von jedem Pflug 6 Denare, von jedem Kaufmann oder Geschäftstreibenden sowie von jedem Hausbesitzer 2 Deuare). Bei Heereszügen und für die Hofhaltung des Kaisers waren Naturalleistungen herkömmlich.
Neuntes Kapitel Das Heer- und Verteidigungswesen des Kelches.
Dei den alten Germanen, ja selbst noch unter Karl dem Großen, hatte die Stärke des Heeres auf dem Fußvolke beruht. Allmählig aber war die Reiterei in den Vordergrund getreten. Der Dienstadel zog den vornehmeren Dienst zu Rosse vor. Durch die Kriege mit den asiatischen Reitervölkern, Ungarn n. a., war eme starke und wohlgerüstete Reiterei zu einer Notwendigkeit geworden. Heinrich I.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Karl_dem_Großen Karl Heinrich_I.
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Städte- und Bürgertum.
75'
Erwerbsthätigkeit boten. Trotz der Verbote gegen diese Aufnahme-von Hörigen in den Städten hörte dieselbe doch nicht auf.
Andererseits freilich verschlimmerte sich das Los der Bauern bedeutend durch die gegeu das Ende dieser Periode, vollends währenddes Zwischenreichs einreißende furchtbare Rechtlosigkeit, das Umsichgreifen des Fehderechts und des Ranbrittertnms. Bei jeder Fehde zwischen zwei Herren litten am meisten ihre beiderseitigen Unterthanen durch Verwüstungen und Gewaltthätigkeiten aller Art.
Am härtesten verfuhren in der Regel die Herren gegen ihre Untergebenen, in den von den Slawen zurückeroberten Ländern. Gegen diese als Nichtdeutsche, als Heiden, als Besiegte glaubte man am wenigsten Schonung üben zu müssen. In Mecklenburg, in Pommern,, in den Lausitzen, in den Marken n. s. w. trat daher die Leibeigenschaft oder Hörigkeit in ihrer schroffsten Gestalt auf, während sie in den immerfort deutsch gebliebenen westlichen Gegenden Deutschlands-entweder gar nicht oder doch nur in milderem Grade vorkam.
Dreizehntes Kapitel.
Städte- und Diirgertum.
den ehemals römischen Provinzen, welche an das deutsche Reich gekommen waren, hatte es Städte gegeben; namentlich waren aus den römischen Feldlagern am Rhein und an der Donan titele-bedeutende Städte herausgewachsen, wie Köln, Mainz, Regensburg u. a. Diese Städte waren aber keineswegs (wie man bisweilen angenommen hat) gleichsam mit Haut und Haar erst in die sränkische, dann in die deutsche Zeit übergegangen. Die meisten davon waren vielmehr in den Stürmen der Völkerwanderung zerstört, verwüstet oder doch von ihren Einwohnern verlassen worden. Indessen war es natürlich, daß an diesen Orten meist wieder städtische Ansiedelungen entstanden. Rhein und Donau boten natürliche Anziehungspunkte für einen lebhaften Verkehr; die Trümmer oder Reste jener ehemaligen Städte selbst,, die einst an den günstigsten Punkten einer der beiden großen Wasserstraßen gelegen hatten, lockten zum Wiederaufbau. Endlich aber waren auf dem vordem römischen Boden schon früh geistliche Stiftungen entstanden (Kirchen, Klöster, Bistümer), die schon für ge--
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]