Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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wenn er nicht in, Italien war, durch Urteil und Strafe die
Ordnung herzustellen, wobei er die Großen unter den Frevlern
eben so wenig schonte wie die Kleinen. Die Fürsten mußten ihn:
gehorsam sein. Er hat erhebend und veredelnd auf das deutsche
Volk gewirkt, dessen „schönste Zeit in Sitte, Poesie, Bildung und
fröhlichein Volksleben mit ihm anbricht." Heinrich dem Löwen
gab er zu Sachsen Bayern zurück (Österreich wurde selbständig),
so daß dieser nun der mächtigste deutsche Fürst war und von den
Alpen bis zum Meere herrschte. Anfangs stand er auf der Seite
des Kaisers, ja rettete diesem einmal das Leben. Dazu hat er
die Wenden in Mecklenburg und Pommern unterworfen, deutsche
Kolonisten hingesandt, das Christentum dort verbreitet, München
und Lübeck erbaut. Der Kaiser schützte ihn gegen seine Feinde.
Später wurde Heinrich seinem Kaiser untreu, so daß dieser durch
seine Schuld die Schlacht von Legnano (lenjano) in Italien verlor.
Heinrich kam in die Reichsacht und behielt nur seine Stammgüter
in Braunschweig-Lüneburg (Bayern kam an Otto v. Wittelsbach,
Sachsen teils an Anhalt, teils an Bischöfe). — 2. Friedrich als
römischer Kaiser. Er war einer der gewaltigsten Kaiser. Auf
dem Reichstage in Würzburg erschienen außer den deutschen
Fürsten Gesandte aus fast allen europäischen Ländern, der König
von England erkannte seine Oberherrschaft an. Ein herrliches
Fest hielt er 1184 in Mainz (Fürsten, Bischöfe, Gesandte,
Sänger, 40000 Ritter, Zeltstadt, Tourniere re.) Zn Italien
wollte er seinem Hause eine unabhängige Königsmacht gründen
und machte deshalb sechs Römerzüge (1. Zug: der Kaiser wurde
gekrönt und hielt einen Reichstag ab, 1154; 2. Zug: das empörte
Mailand ward unterworfen und zerstört, es wurden kaiserliche Be-
amte eingesetzt, 1158—62; 3. Zug: der Kaiser, ohne Heer, wich
vor der lombardischen Städteempörung zurück; 4. Zug: Mailand
war wieder erbaut, eine neue Empörung konnte der Kaiser nicht
dämpfen, weil Krankheit sein Heer aufrieb, 1166; 5. Zug: die
Schlacht bei Legnano ging verloren (weshalb?), dann erfolgte die
Aussöhnung zwischen dem Kaiser und dem Papst und den Städten,
welche kleine Republiken unter kaiserlicher Oberhoheit wurden, 1174
bis 77; 6. Zug: der Kaiser zog friedlich nach Italien, um seinen
Sohn, den deutschen König Heinrich, mit Konftanze, der Erbin
von Neapel und Sizilien, zu vermählen, 1184—1186). — Zn
seinem Alter unternahm Friedrich noch einen Kreuzzug („Als
Kaiser Rotbart lobesam" — von Uh land) und verlor im Flusse
Seleph in Kleinasien sein Leben. Er ist das Bild deutscher
Größe geblieben. Lange mochte das Volk nicht an seinen Tod
glauben. Die Sage hat ihn in den Kyffhäuser in Thüringen ver-
setzt, wo er verzaubert schläft, bis er einst erwachen und die
Herrlichkeit des deutschen Reiches von neuem gründen würde.
(„Der alte Barbarossa" von Rücken).
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Otto Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Ii. Geschichte und Verfassungskunde.
1125—1137, woraus von 1138—1254 dürsten aus dem Hause der Hohen-
staufen die Königswürde bekleideten. Der gewaltigste hohenstaufische
Kaiser war Friedrich I.; der Ro tbart (Barbarossa) 1152—1190. Sechs-
mal zog er nach Italien, um dort die deutsche Oberhoheit zu sichern. Zu-
letzt unternahm er, schon ein Greis, 1189 noch einen Kreuzzug, auf wel-
chem er im Flusse Seleph (Kalykadnus) ertrank. (Sage vom Kyffhäuser).
§. 13. Den Zeitraum von 1096—1291 nennt man auch das Zeitalter
der Kreuzzüge. Zu diesen Zügen war dadurch Veranlassung gegeben,
dass die Wallfahrten der Christen nach dem Grabe des Erlösers durch
die seit 1078 in Palästina herrschenden seldschukischen Türken gestört
und namentlich die Pilger misshandelt wurden. Die Not der Glaubens-
genossen ging besonders dem Einsiedler Peter von Amiens zu Herzen.
Er forderte in Frankreich und Italien in feuriger Rede zur Befreiung
des heiligen Landes auf. Papst Urban H. hielt in dieser Sache
eine Kirchenversammlung zu Clermont. Es entstand eine allgemeine
Begeisterung. Tausende liessen sich als Erkennungszeichen ein rotes
Kreuz auf die rechte Schulter heften. Davon hiessen sie „Kreuzfahrer“
und ihre Züge „Kreuzzüge“. Im ganzen wurden sieben grosse Kreuz-
züge unternommen. Dieselben hatten übrigens wenig Erfolg. Denn es
gingen nach und nach alle anfänglich von den Christen eroberten Orte
wieder an die Türken verloren. Aber Handel, Künste und Wissenschaften
nahmen durch die Kreuzzüge einen unerwarteten Aufschwung. (Rittertum.)
§. 14. Nach dem Tode des letzten hohenstaufischen Kaisers Kon-
rad Iv. sank die alte Herrlichkeit des deutschen Reiches dahin. (Kon-
radin.) Es trat von 1254—1273 das Interregnum, nämlich jene Zeit
ein, in welcher Deutschland thatsächlich keinen König hatte. Die Un-
ordnung stieg auf das höchste. Recht und Rechtspflege waren in Verfall
geraten; statt der Gesetze entschied die Gewalt, die Faust. (Faustrecht).
Leben und Eigentum war von zahllosen Raubrittern bedroht. Es bildeten
sich damals eigentümliche Gerichte, die Femgerichte, welche manchem
Unrecht steuerten. Zum gegenseitigen Schutze traten mehr als 80 deutsche
Städte zu einem Bunde, der Hansa, zusammen.
§. 15. Im Jahre 1273 wählten die deutschen Fürsten den Grafen
Rudolf von Habsburg zum König. — „Geendigt nach langem, ver-
derblichen Streit war die kaiserlose, die schreckliche Zeit, und ein
Richter war wieder auf Erden“. (Schiller.) — Rudolf war ein frommer,
tapferer und volkstümlicher Herrscher, der es in wenigen Jahren dahin
brachte, dass wieder Recht und Gesetz herrschte. Als er 1291 starb,
trauerte das Volk um ihn, den „Wiederhersteller Deutschlands“. Ihm
folgten meist Kaiser aus dem habsburgischen Hause.
§.16. Von 1314—1347 regierte Ludwig der Bayer. (§. 60—63).—
„Seine ganze Regierung war ein Kampf, während er doch gemäss
seiner Charakteranlage und aus tiefstem Herzen den Frieden liebte. Die
erste Krone der Christenheit schmückte sein Haupt und doch musste er
von Jahr zu Jahr, von Tag zu Tag die Launenhaftigkeit des Glücks bitter
empfinden. An rücksichtsloser Energie und staatsmännischem Geschick
überragen ihn andere Kaiser, aber keiner hat so voll und ganz die
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Peter_von_Amiens Urban_H. Urban Rudolf_von_Habsburg Rudolf Schiller Rudolf Rudolf Ludwig_der_Bayer Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Hohen- Italien Kalykadnus Palästina Frankreich Italien Clermont Deutschland Deutschlands“