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1. Geschichte des Mittelalters - S. 187

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 28, 2. England. 187 dem Eroberer (1066—1087) brachen wiederholt Empörungen aus, die niederzuwerfen seine ganze Kraft erforderten. In den dadurch entstehenden Kämpfen wurden die vornehmsten angelsächsischen Adelsfamilien ausgetilgt und ihre Güter und Ämter gingen an die Normannen über. Wilhelm führte einen neuen Lehnsadel ein, begründete eine strenge Lehnsverfassung und erhöhte die Abgaben an die Krone. Ihm folgte in der Normandie sein ältester Sohn Robert, in England sein zweiter Sohn Wilhelm Ii. (1087—1100), der die Einrichtungen seines Vaters aufrecht erhielt. Aber dessen Bruder Heinrich I. (1100 —1135) und ihr Neffe Stephan (1135 bis 1154) waren genötigt, Kronrechte aufzugeben und an Adlige und Geistliche Freibriefe zu bewilligen. Mit Wilhelms des Eroberers Urenkel Heinrich Ii. kam das Haus Anjou oder Plantagenet (1154 bis 1399) in England zur Regierung. Heinrich Ii. (1154 — 1189) vereinigte mit England die Normandie und die südlich davon gelegenen Küstenländer als Lehen Frankreichs. Er befestigte die Ruhe und Ordnung in seinem Reiche, zerstörte die Raubschlösser und ordnete das Gerichtswesen. 1172 eroberte er Irland, und der König von Schottland mußte ihm den Lehnseid leisten. Als er die Geistlichkeit in weltlichen Dingen der königlichen Gerichtsbarkeit unterstellen, die Berufung nach Rom und die Exkommunikation von seiner Einwilligung abhängig machen wollte, widersetzte sich ihm sein vormaliger Kanzler und Freund Thomas Becket von Canterbury, wurde aber durch vier Diener des Königs, die in die Kirche eindrangen, an den Stufen des Altars ermordet. Obgleich Heinrich dem Frevel fern stand, so benutzte doch der Papst diesen Vorfall zum Nachteil des Königs und drohte mit dem Bann. Heinrich mußte sich der Kirche unterwerfen. Knieend beteuerte er seine Unschuld und pilgerte einige Jahre später zu dem Grabe des heilig gesprochenen Erzbischofs, wo er sich von den Mönchen geißeln ließ und die Nacht auf dem Pflaster der unterirdischen Kirche zubrachte. Richard Löwenherz (1189 —1199), Heinrichs Nachfolger, war ein unbesonnener, heftiger und leidenschaftlicher Fürst und verband mit der größten Tapferkeit einen höchst abenteuerlichen Sinn, Rachsucht und Grausamkeit. Er vereitelte den dritten Kreuzzug, wurde ein Jahr lang in Deutschland gefangen gehalten und brachte die folgenden Jahre in seinen Besitzungen in Frankreich zu, wo er gegen Philipp August kämpfte und bei der Belagerung der Burg eines untreu gewordenen normannischen Vasallen seinen Tod fand.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 147

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 25, 1. Der erste Kreuzzug. 147 Eroberung Jerusalems 1099. Nach der Befreiung Antiochiens stritten sich die Fürsten über den Besitz der Stadt und vergeudeten in Streifzügen Zeit und Kräfte. Daher kämen die Kreuzfahrer, etwa noch 20 000 Fußgänger und 1500 Reiter stark, erst ein Jahr später vor Jerusalem an. Als sie am 6. Juni 1099 endlich von einer Anhöhe bei Emaus die heilige Stadt erblickten, fielen sie auf die Kniee und dankten Gott für diese Gnade. Alle Mühsale und Entbehrungen, die sie erduldet, waren nun vergessen. Schon nach wenigen Tagen wurde ein allgemeiner Sturm gewagt und die erste Ringmauer erobert; allein der gänzliche Mangel an Belagerungsgerät zwang sie zur Umkehr. Da fanden sie in einem Gehölze bei Bethlehem Holz zu Sturmleitern und Mauerbrechern, und jeder half und wußte kaum sich selbst zu genügen, um das große Ziel zu erreichen. Doch bei einer unerträglichen Hitze trat ein peinigender Durst ein, denn alle Quellen waren versiegt, der Bach Kidron vertrocknet, und die einzige Quelle Silos spendete ungenießbares, salziges Wasser. In dieser Not erschien eine genuesische Flotte mit reichlichen Vorräten aller Art und trefflichen Werkleuten. Ein neuer Sturm wurde versucht, aber abgeschlagen. Schon am folgenden Tage wurde derselbe mit aller Kraft erneuert; unter dem Rufe: Gott will es! drangen die Christen über die Mauern ein, öffneten die Thore und wurden nach grausamem Morden (15. Juli 1099) Herrn der Stadt. Nachdem sich die Pilger vom Blute und Staube gereinigt hatten, zogen sie zur Aufersiehungskirche, lobten Gott und dankten ihm, daß er ihre Gebete erhört hatte. Um den Besitz der heiligen Stätte zu sichern und den Samen der Zwietracht unter den Führern zu ersticken, beschlossen die Kreuzfahrer jetzt, einen König zu wählen. Die Wahl traf den Würdigsten, Gottfried von Bouillon. Allein der bescheidene Held wollte da, wo der Erlöser die Dornenkrone getragen, keine Königskrone annehmen und nannte sich deshalb nur Beschützer des heiligen Grabes. Er ordnete dann die Regierung des Landes nach den Grundsätzen der abendländischen Lehnsverfassung. Ein Heer des ägyptischen Sultans, welches den neugegründeten christlichen Staat von Süden her bedrohte, schlug er (August) 1099 bei Askaion. Aber schon im folgenden Jahr erlag er dem ungewohnten Klima und den heftigen Anstrengungen. Nun wurde fein Bruder Balduin als König von Jerusalem fein Nachfolger. Er eroberte, unterstützt von Flotten aus Genua und Pisa, Akkon und Tripolis und gebot über Jerusalem, die Grafschaften Tripolis, Edessa und das Fürstentum Antiochia. 10*

3. Das Mittelalter - S. 125

1896 - Bamberg : Buchner
125 bersetzen und durch die Eroberung von Nica und den Sieg bei Dory-Kein in sich den Weg nach Syrien ffnen. Whrend Gottfrieds von Bouillon Bruder, Balduin, die christliche Stadt Edessa am Enphrat eroberte, setzte sich das Hauptheer-in den Besitz der Stadt Antiochien und schlug den gefhrlichen Angriff eines feldschnkischen Entsatzheeres ab. Von hier aus erreichte man im Jahre 1099 das inzwischen durch den fatimidifchen Kalifen von gypten zurckeroberte Jerusalem und nahm es am 15. Juli 1099 mit Sturm. Der Sieg von Askalon der ein gyptisches Heer sicherte die christliche Herrschaft. Herzog Gottfried wurde zum Beschtzer des hl. Grabes gewhlt, sein Bruder und Nachfolger Balduin nahm den Titel eines Knigs von Jerusalem an. Das neue christliche Knigreich trug vllig abendlndischen, speziell franzsischen Charakter. Die wenigen Europer, welche der die (meist christlichen) Eingeborenen herrschten, teilten sich in ziemlich selbstndige Lehens-leute, an ihrer Spitze die Vasallen von Edessa, von Antiochien und von Tripolis, und in eine mchtige.geistlichkeit, an ihrer Spitze der Patriarch von Jerusalem. B. Die Zeit Heinrichs Iv. und Heinrichs V. war aber nicht blo die Zeit des Jnvestitnrstreites, sondern auch der Brgerkriege. Das Zu-sammenwirken beider Momente in Verbindung mit neuen wirtschaftlichen Strmungen hatte auch Wirkungen rein weltlicher Art. a) Das Verhltnis zwischen Knigtum und geistlichem Frstentum wird gelockert, das weltliche Frstentum steigert seine politische Bedeutung auf Kosten beider. Es ist nicht zufllig, da gerade seit dem Anfange des 12. Jahrhunderts eine Reihe von weltlichen Dynastien, die zum Teil bis auf den heutigen Tag sich erhalten haben, in die Erscheinung treten: Staufer, Welsen, Zhringer, Wittelsbacher, Wettiner. Fortan stehen die frstlichen Interessen im Vordergrunde der Reichspolitik, es folgt eine Zeit dynastischer Kmpfe. b) In dem Verhltnis der verschiedenen Stnde zu einander treten Zeichen einer tiefen Ghrnng hervor. Die abhngigen Klassen der Bevlkerung beginnen sich unabhngig zu machen, die Zinsleute in den Stdten vom geistlichen Frstentum, die hrigen Bauern und die Ministerialen vom- geistlichen und weltlichen Grogrundbesitz. Mit anderen Worten, es melden sich die ersten Zeichen des Verfalls des Gro-grundbesitzes, des Aufsteigens derjenigen sozialen Krfte, welche in der Stauferzeit das wirtschaftliche Leben zu beherrschen beginnen, des Brgertums und des Klein-bauerntums.

4. Das Mittelalter - S. 139

1896 - Bamberg : Buchner
139 Schon während seines Feldzugs gegen Rom (Frhjahr 1167) hatten sich neben dem Veroneser Bunde auch die Städte Krernoua, Bergamo, Brescia, Mantua und Ferrara zu einem lombardischen Stdtebund zusammen-geschlossen und die Mailnder in die wieder aufgebauten Mauern ihrer Stadt zurckgefhrt. Nach dem Abzge Friedrichs erweiterte sich der Bund zu einem aus 36 Stdten bestehenden Bundesstaate, an dessen Spitze jhrlich gewhlte Rektoren standen. Auch das Freundschaftsverhltnis Englands zum Kaiser hatte sich wieder gelst. g) Die letzten Kmpfe der Friede von Venedig. Im Herbst 1174 brach Friedrich neuerdings nach Italien auf; nach einem mi-lnngenen Angriff auf die (1168 erbaute) Bundesfestung Alessandria" schlo der Kaiser mit dem in der Ebene von Montebello stehendeu lom-bardischen Entsatzheere einen Prliminarfrieden (1175), der aber nach der Entlastung des kaiserlichen Heeres durch die Mehrheit des lombardischen Stdtebnndes gebrochen wurde. Dem Aufgebote Friedrichs, der fr das Jahr 1176 den entscheidenden Feldzug vor sich sah, leisteten zwar die geistlichen Fürsten Folge, nicht aber der mchtigste Laienfrst, Heinrich der Lwe. 1176 erlag Friedrich bei Legnano nach einem anfnglichen Siege den Lombarden. Damit war der gemachte Versuch, die kaiserfeindliche Koalition durch Vernichtung der Lombarden zu sprengen, gescheitert, aber die Mglich-feit einer Wiederholung dieses Versuchs war damit nicht genommen. Allein die Bischfe, mit deren finanziellen Mitteln und militrischen Aufgeboten Friedrich bisher vornehmlich den Kampf gefhrt hatte, voran die Erzbischfe Christian von Mainz, Wichmann von Magdeburg, Philipp von Kln drangen jetzt auf den Frieden. (Am 1. August) 1177 kam zu Venedig ein sechsjhriger Waffenstillstand mit den Lombarden, ein fnfzehnjhriger Waffenstillstand mit dem König Wilhelm Ii. von Sizilien, der Friede mit der Kirche zu stnde; der Kaiser opferte seinen ohnehin ohnmchtig gebliebenen Gegenpapst Kalixt Iii., den Nachfolger Pafchals Iii., und kehrte in die Gemeinschaft der allgemeinen Kirche zurck. Das wahrscheinlichste Motiv fr die Hilfverweigerung Heinrichs des Lwen ist in den Verhltnissen beg Sachsenlandes zu suchen. Heinrich verfolgte in Sachsen die doppelte Aufgabe, seine Macht auf Kosten der Slaven wie der geistlichen und weltlichen Groen des stlichen Sachsens, die soviel wie reichsun-mittelbar waren, zu erweitern. Bei der fortdauernden Oppositou der fach-fischen Fürsten glaubte Heinrich das Herzogtum fr den Augenblick nicht verlassen zu knnen, ohne seine ganze Stellung daselbst aufs uerste zu gefhrden. Der Ort der Zusammenkunft war wohl nicht Parten--kirchen, sondern Chiavenna; schon die weite Entfernung Partenkirchens mu angesichts der gefhrdeten Lage Friedrichs eine Zusammenkunft daselbst ausschlieen. Allerdings gab Friedrich im Frieden von Venedig den Versuch, das Papst-tum in dieselbe Abhngigkeit zurckzufhren, wie sie vor dem Jnvestiturstreite bestanden

5. Das Mittelalter - S. 94

1896 - Bamberg : Buchner
94 italienischen Verhltnisse. Italien suchte sich Konrad Ii. dadurch zu sichern, da er die italienischen Bistmer mit deutschen Geistlichen besetzte und die italienischen Laienfrsten mit deutschen Frstenhusern in Verbindung brachte. Dieser kaiserlichen Politik arbeitete Erzbischof Aribert von Mai-l a n d, welcher eine fast unabhngige kirchliche und weltliche Stellung einnahm, entgegen. Auf seinem zweiten italienischen Zuge untersttzte daher Konrad Ii. gegen Aribert und die diesem verbndeten groen Lehenstrger (Kapitne) die gedrckten kleinen Lehenstrger' (Valvasallen, Aftervasallen); doch gelang es ihm nicht, den Trotz des Erzbischofs von Mailand dauernd zu brechen. Um so wirksamer griff er in die unteritalienischen Verhltnisse ein; der gewaltthtige Fürst (Pandulf) von Kayna wurde entsetzt, der von Salerno (Waimar) auch mit Kapna belehnt, der Normanne Rainulf im Besitze der Grafschaft Averfa, in Lehensabhngigkeit von Salerno besttigt und damit die Normannen als neue Macht im staatlichen Leben Italiens anerkannt. Bald nach seiner Rckkehr von Italien ist Konrad gestorben. In Italien sicherte Konrad durch ein Lehensgesetz (1037) Den kleinen Lehenstrgern Erblichkeit der Lehen zu. Lehensstreitigkeiten zwischen den groen nnb kleinen Lehenstrgern sollten im Lehensgericht durch Schffen Dorn Stande des Angeklagten entschieden werden. uerung Konrads - Si Italia modo esurit legem, concedente Deo bene legibus hanc satiabo." Neben der Stellung. die er als Stellvertreter Christi", wie ihn Wipo bezeichnet, an der Spitze der Kirche einnahm, tritt doch in ihm das alte, fast ent-schwnndene Bild des germanischen Krieger- und Bauernknigs, der auf und von seinen Hfen aus das Volk regiert, wieder deutlich erkennbar hervor. Er ist noch einmal als König zugleich der grte Hofbesitzer und der grte Haushalter seines Volkes." (Nitzsch.) 6. Heinrich Iii. (10391056). Das Kaisertum in seiner idealsten Gestalt. bersicht. Die von Konrad Ii. hinterlassene Machtflle behauptet sein Sohn und Nachfolger Heinrich Iii. in siegreichen Kmpfen gegen einen panslavistischen Versuch Herzog Bretislavs von Bhmen und erwirbt hiezn Ungarn. Kann er dieses auch fr die Dauer nicht festhalten, immerhin ge-winnt er fr Deutschland die Leitha als sichere Sdostgrenze. Ein Friedens-frst, frdert er fr Burgund den Gottesfrieden, bringt er fr Deutschland einige Jahre des Friedens und der Vershnung durch das unmittelbare Bei-spiel von oben. Im Gegensatz zu seinem Vater ein halb priesterlicher Charakter, befreit er die Kirche vom Schisma, untersttzt er die Bestrebungen gegen die

6. Das Mittelalter - S. 212

1896 - Bamberg : Buchner
212 - Pfalz und Herzog Ludwig der Reiche von Bayern-Landshut, standen (Sieg Friedrichs bei Seckenheim [das Mahl zu Heidelberg!"^, Ludwigs bei Giengen 1462).t 9?ach der Wahl Maximilians zum rmischen König (1486) brachte Erzbisch of Berthold von Mainz die Reichsreformbewegung in der Richtung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem Reichs-kammergericht, nach Landsriedenskreisen wieder in Flu. Das Ergebnis dieser Reformbewegung in der Zeit Friedrichs Iii. war ein besseres Zu-sammeuwirkeu der Fürsten und Städte, eine geordnetere Stellung der letzteren auf den Reichstagen (als eines dritten Kollegiums neben dem der Fürsten und Kurfrsten), die Grndung eines zweiten schwbischen Bun-des 1488, gerade 100 Jahre nach dem Ende des ersten. Dieser zweite schwbische Bund, der im Gegensatze zu dem ersten aus Stdten und Fürsten und Herren zusammengesetzt war und bald glnzende Erfolge sowohl den Friedensbrechern im Innern als dem Auslande gegenber erzielte, zeigte mit seinem Bundesrate, seiner Bundeskasse, seinem Bundesheere im kleinen, welche Reform dem Reiche not that. Eine bundesstaatliche oder stndische Reichsreform entsprach einzig und allein den Verhltnissen der Zeit, eine streng monarchische Reichsresorin lag auer dem Bereiche der Mglichkeit. Die Forderung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem ewigen Landfrieden, nach einem Reichskammergericht, nach Landfriedenskreisen find seitdem nicht mehr verstummt und haben, wie die militrischen Reform-bestrebungen der Hussitenzeit, unter Maximilian I. und K a r l V. zu dauern-{jden Institutionen gefhrt. Gefahren im Osten von Trken und Ungarn. .Inzwischen hatten die Trken Konstantinopel erobert (1453) und die ganze Balkan-Halbinsel ihrer Herrschaft einverleibt; von hier aus bedrohten sie nicht mehr blo Ungarn, fondern auch das Reich, drangen bereits nach Krain und Steiermark vor. Vergebens bemhte sich der Papst Pius Ii., durch einen allgemeinen Kreuzzug der christlichen Fürsten und Völker Europa von den Trken zu befreien. Man hielt Reichstage der Reichstage, ohne aber bei der Engherzigkeit des Kaisers, der lediglich den Schutz seiner eigenen Erb-lande im Auge hatte, und der Lauheit der Fürsten zu Thateu zu kommen. Infolge der Teilnahmslosigkeit des Reiches sahen sich die Ungarn bei ihren Kmpfen gegen die Trken auf sich selbst angewiesen. Die osmanifchen Trken, ursprnglich eigentlich kein Volk, sondern eine Kriegerschar, stammen, wie die seldschnkischen Trken, aus Turkestan und erscheinen zuerst um 1200 in Kleinasien im Dienste der Sultane von Jkonium. Aber schon um das Jahr 1300 (nach dem Falle des Sultanates von Jkonium) waltete Osman, welcher der Kriegerschar den Namen gegeben, als selbstndiger Sultan. (Hauptstadt des Reiches wurde gegen das Ende seines Lebens Brussa am Olymp. Unter seinem Sohn Urchan, welcher neben der osmanischen Reiterei (denspahis) die Futztruppeder Janitscharen organisierte, rckten die Trken das Reich auf Kosten der byzantinischen

7. Geschichte des Mittelalters - S. 72

1884 - Wiesbaden : Kunze
1163 bis Zug (1163—1168) des Kaisers nach Italien bleibt erfolglos. 1168 Eine verheerende Pest nötigt zur Flucht aus Rom; auf dem Rückzuge besteht er Lebensgefahr in Susa. Der lombardische Städtebund wird unter der Führung des wiedererstandenen 1167 Mailand 1167 gestiftet, die Festung Alessandria gegründet.— Nach siebenjährigem Aufenthalt Friedrichs in Deutschland (Erbschaft des alten Herzogs Welf) wandelt sich allmählich das gute Einvernehmen zwischen dem Kaiser und Heinrich dem Löwen. 1174 bis Auf dem fünften Römerzuge 1174—1177 wird Alessandria 1177 vergeblich belagert; Heinrich der Löwe weigert in Partenkirchen dem Kaiser die Heeresfolge. Des Kaisers Niederlage 1176 bei Legnano 1176 führt zu dem Vertrag mit Alexander Iii. 1177 zu Venedig 1177. Zu Konstanz wurde der Friede mit den lombardischen Städten aufgerichtet 1183: die kaiserliche Oberhoheit dauert fort unter Anerkennung ihrer fast republikanischen Freiheit und Selbstregierung. c. Unterwerfung Heinrichs des Löwen: in seiner fast königlichen Stellung erwirbt sich Heinrich große Verdienste um die Germanisierung und Bekehrung des slavischen Ostdeutschlands und um die Hebung der norddeutschen Städte (Lübeck, Braunschweig), weckt aber eine fortwährende Opposition der Fürsten. Heinrich wegen seines Abfalls während des fünften Römerzugs nach viermaliger vergeblicher Vorladung in die Acht erklärt; seine Herzogtümer und Reichslehen werden verteilt zu Gelnhausen 1180: Bayern fällt an Otto von Wittelsbach; das Herzogtum Westfalen an den Erzbischof von Köln; andere Gebiete an kleine geistliche und weltliche Landesherren; ein Teil Sachsens an Bernhard von Aschersleben (Askanien), den Sohn Albrechts des Bären. Heinrich demütigt sich zu Erfurt; er behält seine Hausgüter, d. h. einen großen Teil von Niedersachsen, geht ins Exil nach England 1182. Nach Friedrichs Heimkehr von der fünften Romfahrt wurde 1184 ein Reichstag in Mainz gehalten, wo die Macht des Kaisers glänzend zur Erscheinung kommt. Auf dem fried-1186 liehen sechsten Zuge nach Italien 1186 sollte die Vermählung seines Sohnes, des Königs Heinrich, mit Konstantia, der normannischen Erbin von Apulien und Sizilien die kaiserliche Macht in Italien befestigen.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 106

1884 - Wiesbaden : Kunze
106 zösischen Adels in Italien (Normannen), in England (Wilhelm der Eroberer von der Normandie 1066 englischer König und zugleich französischer Vasall', Ursprung des langen Zwistes beider Länder)-, in Spanien. Engere Verbindung des französischen Adels durch die Kreuzzüge, die unter dem untüchtigen und an der religiösen Bewegung fast unbeteiligten Philipp I. (1060—1108) als eine wesentlich französische Bewegung begannen. Infolge der Schwäche der vier ersten Capetinger, des Übergewichtes der südfranzösischen Vasallen, der Abhängigkeit eines Teils von Nordfrankreich von der englischen Krone fehlte es im Anfang der dritten Periode dem Staate an Einheit, dem Königtum an durchgreifender Macht. Dasselbe hebt sich durch das persönlich kräftige Walten einzelner Könige, das Emporblühen der Städte infolge der Kreuzzüge, zuerst im Bunde mit der Kirche, dann gegen deren Übergriffe im Laufe des Zeitraums zu bisher ungekannter Höhe. Ludwigvi. (le gros; 1108—1137) bestätigt zum erstenmale die von weltlichen oder‘geistlichen Vasallen verliehenen städtischen Kommunalrechte, beitet die Königsmacht in Südfrankreich aus, schützt den Bestand des Staates im Norden (Normandie) gegen Heinrich I. von England und dessen Bundesgenossen Kaiser Heinrich V. von Deutschland, in inneren Angelegenheiten von dem staatsklugen und charaktervollen Abte Suger von St. Denys beraten, dessen Einflufs auch unter Ludwig Vii. (—1180) fortdauert. Dessen Zerwürfnisse mit dem Papste; die Greuel zu Vitry, der zweite Kreuzzug als Sühne und Büfsung (s. o. S 70). Trennung seiner Ehe mit Eleonore, der Erbin von Poitou und Guienne, durch deren Wiedervermählung mit Heinrich von Anjou, dem Thronerben von England, ein grofser Teil Frankreichs mit England vereinigt wurde. — Weitere Stärkung des Königtums unter dem that-kräftigen Philipp Ii. August (-1223), dem Teilnehmer am dritten Kreuzzug und Förderer des Albigenserkrieges. Seine Kämpfe mit England unter vier Königen; Resultat: der Verlust fast aller französischen Lehen Johanns (ohne Land) von England, durch Philipps Si*g bei Bovines 1214 aufs neue besiegelt. - Philipps gesetzgeberische That]g-keit: Einrichtung des Pairshofes; die 12 Pares Franciae, sechs weltliche und sechs geistliche Grofswürdenträger. Auf die kurze Regierung Ludmgsjw. folgt die lange und inhaltsreiche Ludwigu^es Heiligen (1226-1270), des Beendige« des Albigenserkrieges (1229, s. o. S. 76) und der Kreuzzüge (s. o. S. 81), anfangs unter der vormundschaftlichen Leitung seiner energischen Mutter Bianca von Kastilien. .Seine Erfolge im Süden: die Provence wird mit der Krone vereinigt; Toulouse fällt an des Königs Bruder. Friede mit England 1259, dessen König Guienne (Aquitanien) grofsenteils behalt und den Vasalleneid leistet. Hebung der Städte; strenge Durchführung des Landfriedens; Ordnung des Rechtswesens sind Hauptverdienste seiner ausgezeichneten Regierung.

9. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 106

1883 - Wiesbaden : Kunze
106 ist keiner hervorragend. Kämpfe des ritterlichen französischen Adels in Italien (Normannen), England (Wilhelm der Eroberer von der Normandie 1066 englischer König und zugleich französischer Vasall; Ursprung des langen Zwistes beider Länder), Spanien. Engere Verbindung des französischen Adels durch die Kreuzzüge, die unter dem untüchtigen und an der religiösen Bewegung fast unbeteiligten Philipp I. (1060—1108') als eine wesentlich französische Bewegung begannen. Infolge der Schwäche der vier ersten Capetinger, des Übergewichtes der südfranzösischen Vasallen, der Abhängigkeit eines Teils von Nordfrankreich von der englischen Krone fehlte es im Anfang der dritten Periode dem Staate an Einheit, dem Königtum an durchgreifender Macht. Dasselbe hebt sich durch das persönlich kräftige Walten einzelner Könige, das Emporblühen der Städte infolge der Kreuzzüge, zuerst im Bunde mit der Kirche, dann gegen deren Übergriffe im Laufe des Zeitraums zu bisher ungekannter Höhe. Ludwig Vi. (le gros; 1108—1137) bestätigt zum erstenmale die von weltlichen oder geistlichen Vasallen verliehenen städtischen Kommunal -rechte, breitet die Königsmacht in Südfrankreich aus, schützt den Bestand des Staates im Norden (Normandie) gegen Heinrich I. von England und dessen Bundesglnossen Kaiser Heinrich V. von Deutschland, in inneren Angelegenheiten von dem staatsklugen und charaktervollen Abte Svger von St. Denys beraten, dessen Einflufs auch unter Ludwig Vii. (—1180) fortdauert. Dessen Zerwürfnisse mit dem Papste; die Greuel zu Vitry, der zweite Kreuzzug als Sühne und Büfsung (s. o-S. 70). Trennung seiner Ehe mit Eleonore, der Erbin von Poitou und Guienne, durch deren Wiedervermählung mit Heinrich von Anjou, dem Thronerben von England, ein grofser Teil Frankreichs mit England vereinigt wurde. — Weitere Stärkung des Königtums unter dem that-kräftigen Philipp 11. August (—1223), dem Teilnehmer des dritten Kreuzzugs und Förderer des Albigenserkrieges. Seine Kämpfe mit England unter vier Königen; Resultat: der Verlust fast aller französischen Lehen Johanns (ohne Land) von England, durch Philipps Sieg bei Bovines 1214 aufs neue besiegelt. — Philipps gesetzgeberische Thätig-keit: Einrichtung des Pairshofes; die 12 Pares Franciae, sechs weltliche und sechs geistliche Grofswürdenträger. Auf die kurze Regierung Ludwigs Viii. folgt die lange und inhaltsreiche Ludwigs Ix., des Heiligen (1226—1270), des Beendigers des Albigenserkrieges (1229, s. o. S. 76) und der Kreuzzüge (s. o. S. 81), anfangs unter der vormundschaftlichen Leitung seiner energischen Mutter Bianca von Kastilien. Seine Erfolge im Süden: die Provence wird mit der Krone vereinigt; Toulouse fällt an des Königs Bruder. Friede mit England 1259, dessen König Guienne (Aquitanien) großenteils behält und den Vasalleneid leistet. Hebung der Städte; strenge Durchführung des Landfriedens; Ordnung des Rechtswesens.

10. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 72

1883 - Wiesbaden : Kunze
72 1162 es zur Übergabe und Zerstörung Mailands. — Der dritte 1163 bis und vierte Zug (1163—1168) des Kaisers nach Italien bleibt 1168 erfolglos. Eine verheerende Pest veranlalste dessen Flucht aus Rom. Auf seinem Rückzuge übersteht er die Lebensgefahr in Susa. Der lombardische Städtebund wird unter 1167 der Führung des wiedererstandenen Mailand 1167 gestiftet, Alessandria gegründet. — Nach siebenjährigem Aufenthalt Friedrichs in Deutschland (Erbschaft des alten Herzogs Welf) wandelt sich allmählich das gute Einvernehmen zwischen dem Kaiser und Heinrich dem Löwen. 1174 bis Auf dem fünften Römerzuge 1174—1177 wird Alessandria 1177 vergeblich belagert; Heinrich der Löwe fällt in Partenkirchen (wohl nicht in Chiavenna) von dem Kaiser ab. Des Kaisers 1176 Niederlage bei Legnano 1176 führt zu dem Vertrag mit 1771 Alexander Iii. zu Venedig 1177. Zu Konstanz wurde der Friede hergestellt 1183: die kaiserliche Oberhoheit über die lombardischen Städte dauert fort unter Anerkennung ihrer fast republikanischen Freiheit und Selbstregierung.----- c. Unterwerfung Heinrichs des Löwen: In seiner fast königlichen Stellung erwirbt sich Heinrich große Verdienste um die Germanisierung und Bekehrung des slavischen Ostdeutschlands und um die Hebung der norddeutschen Städte (Lübeck, Braunschweig), weckt aber eine fortwährende Opposition der Fürsten. Die Achterklärung gegen Heinrich wegen seines Abfalls während des fünften Römerzugs erfolgt nach viermaliger vergeblicher Vorladung. Seine Herzogtümer und Reichslehen werden verteilt zu Gelnhausen 1180: Bayern fällt an Otto von Wittelsbach; das Herzogtum Westfalen an den Erzbischof von Köln; andere Gebiete an kleine geistliche und weltliche Landesherren; ein Teil Sachsens an Bernhard von Aschersleben (Askanien), den Sohn Albrechts des Bären. Heinrich demütigt sich zu Erfurt; er behält seine Hausgüter, d. h. einen großen Teil von Niedersachsen, in seinem Besitz; er geht ins Exil nach England 1182. Nach Friedrichs Heimkehr von der fünften Romfahrt wurde 1184 ein Reichstag in Mainz gehalten, ein Abbild der Macht des Kaisers. Auf dem friedlichen sechsten Zuge des 1186 Kaisers nach Italien 1186 sollte die Vermählung seines Sohnes, des Königs Heinrich, mit Konstantia, der normannischen
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