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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 221

1861 - Münster : Coppenrath
221 Krieg mit den Türken; Friede zu Pciflarorvitz (1718). — Gleich nach dem spanischen Erbfolgekriege wurde der Kaiser Karl Vi. in einen Krieg mit den Türken verwickelt. Diese hatten unter dem Vorwände, die verweigerte Auslieferung geflüchteter Montenegriner zu rächen, in der Wirklichkeit aber, um das im Carlowitzer Frieden verlorene Morea wieder zu gewinnen, den Venetianern, und als sich der Kaiser zu deren Vertheidigung rüstete, auch diesem den Krieg erklärt. Der Prinz Eugen erwarb sich in demselben neue Lorbeeren. Er erfocht bei Peterwardein im August 1716, und in dem- selben Monat des folgenden Jahres bei Belgrad, der Haupt- stadt Serbiens, zwei äußerst glänzende Siege, eroberte dann Belgrad selbst, welches die Türken als das Hauptbollwerk ihres Reiches ansahen, und nöthigte sie zu dem Frieden von Passarowitz (1718). In Folge dessen behielt der Kaiser die Walachei bis an das rechte Ufer des Altflusses, das Te- meswarer Banat, die Festung Belgrad, einen Theil Serbiens und einen Landstrich in Bosnien. Auch Venedig behauptete in diesem Frieden seine Eroberungen in Dalmatien und Al- banien; nur Morea mußte es an die Pforte zurückgeben. Dieser Krieg mit der Türkei bot dem Könige Philipp V. von Spanien eine erwünschte Gelegenheit dar, dem Kaiser, der ihn noch nicht hatte anerkennen wollen, Sicilien und Sar- dinien zu entreißen. Und da Philipp auch noch nach der französischen Krone strebte, so schlossen jetzt (1718) England, Frankreich, Holland und der Kaiser die Quadrupelallianz oder den Viermächtebund und zwangen den König von Spa- nien, jene Inseln wieder zu räumem und gegen seine Aner- kennung vom Kaiser auf alle ehemaligen spanischen Neben- länder in Europa zu verzichten. Der Kaiser tauschte hierauf von Savoyen Sicilien gegen Sardinien ein, und der bereits im Utrechter Frieden zum Könige erhobene Herzog von Sa- voyen nannte sich seitdem König von Sardinien.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 170

1861 - Münster : Coppenrath
170 Mehrere kehrten sogleich zu Schiffe in ihre Heimath zurück. Das übrige Heer führte des Kaisers Sohn, Herzog Friedrich, bis zur Stadt Accon (auch (Ptolemais oder Acre genannt), wo er den Orden der deutschen Ritter gründete, und belagerte sie. Hier ereilte auch ihn der Tod. Eine unter dem Kreuzheere ausgc- brochene Seuche raffte den hoffnungsvollen Jüngling dahin. Nach ihm führte Leopold von Oesterreich die Deutschen an und that Wunder der Tapferkeit. Fortsetzung dieses Kreuzzuges. 51. Philipp August und Richard Löwenherz. Im Jahre 1190 traten auch der König von Frankreich, Philipp August, und der König von England, Richard I., dem seine Heldenkühnheit den Beinamen Löwen herz erworben hat, gemeinschaftlich den Kreuzzug an. Sie beschlossen, statt des mühsamen und gefährlichen Landweges durch Ungarn lieber zur See die Reise zu unternehmen. Die italienischen Seestädte Ge- nua, Pisa und Venedig übernahmen die Ucberfahrt und Versorgung der Heere und wurden dadurch reiche und mächtige Seestaaten. Bei der Rückkehr beluden sie gewöhnlich die leeren Schiffe mit Erde aus dem gelobten Lande. Diese wurde in der Heimath theuer verkauft und auf die Begrübnißplütze ge- streut; denn seliger glaubte der fromme Christ unter dein heiligen Sande zu schlummern; und wer nicht so glücklich war, Palästinas heilige Erde selbst zu betreten, der fand doch darin seinen Trost, daß sie nach dem Tode seine irdische Hülle bedecken werde. Auch wurde wohl Wasser aus dem durch die Taufe Christi geheiligten Jordan mitgebracht, mit welchem Neugeborene in der heiligen Taufe eingesegnet, Sterbende besprengt wurden. Die Engländer schifften sich in Marseille, die Franzosen . in Genua ein. In Messina vereinigten sich die beiden Könige wieder. Schon hier entzweite Eifersucht und Nationalhaß die Könige und ihre Heere. Sie mußten darum einen ganzen Win-

3. Geschichte des Mittelalters - S. 171

1861 - Münster : Coppenrath
171 tcr auf Sicilien liegen bleiben. Noch größer wurde der Zwiespalt, als sie im folgenden Jahre bei der Stadt Accon landeten und diese belagerten. Endlich erlag die hart bedrängte Stadt den gemeinsamen Anstrengungen. Jetzt hatte Richard Löwenherz den frechen Uebermuth, das siegreiche Banner Oesterreichs, welches der Herzog Leopold zuerst auf den Zinnen aufgepflanzt hatte, herunterreißen und in den Koth treten zu lassen. Da zog Leo- pold, zu schwach, um solchen Schimpf an dem Uebermüthigen zu rächen, mit den Deutschen ab. Auch der König Philipp August konnte den stolzen hoch- fahrenden Sinn des Richard nicht länger ertragen und schiffte sich bald wieder ein; nur den Herzog von Burgund ließ er mit zehntausend Mann zurück. Richard aber zog weiter vorwärts; er erfocht manchen glänzenden Sieg über Saladin und erfüllte das ganze Morgenland mit dem Schrecken seines Namens. Schon war er Jerusalem nahe, da verließ ihn plötzlich auch der Herzog von Burgund mit den französischen Truppen; selbst viele Eng- länder zogen mit den Franzosen ab. Voll Ingrimm trat auch Richard jetzt mit dem traurigen Ueberbleibsel seines Heeres den Rückzug an. Er beschleunigte ihn so sehr als möglich, weil er die Nachricht erhalten hatte, sein Bruder Johann gehe damit um, sich auf den englischen Thron zu schwingen. Auf der Rück- reise hatte er das Unglück, vom Sturme in's adriatische Meer verschlagen zu werden. Bei Aqnileja, unweit Venedig, stieg er an's Land. Verkleidet nahm er nun seinen Weg durch Deutsch- land, ja mitten durch Oesterreich. Aber in dem Dorfe Erdberg (einer heutigen Wiener Vorstadt) wurde er in einer Schenke erkannt und an den Herzog Leopold ausgeliefert. Sofort ließ dieser ihn verhaften und aus das Schloß Dürenstein an der Donau setzen. Später lieferte er ihn als einen Rcichsfeind dem damaligen Kaiser Heinrich Vi. aus. Dieser hielt den stolzen Engländer in strenger Haft, aus Rache, weil er früher auch die unruhigen Sicilier gegen ihn unterstützt hatte. Ueber die Nach- richt von Nichard's Gcfangennehmung empfand Keiner größere

4. Geschichte des Mittelalters - S. 173

1861 - Münster : Coppenrath
173 welches 57 Jahre, von 1204 bis 1261, unter der Herrschaft der Abendländer blieb. Alsdann gelang es den Griechen, sich wieder in den Besitz ihres Reiches zu setzen. Zur Bekämpfung der Ungläubigen geschah in diesem Kreuzzuge nichts. Um diese Zeit trieb schwärmerische Begeisterung sogar Scha- ren von Kindern zur Annahme des Kreuzes. Geleitet von dem mißverstandenen Ausspruche Jesus, daß man den Kindlcin nicht wehren solle, zu ihm zu kommen, da solchen das Himmel- reich sei, verließen im Jahre 1212 über dreißigtansend Kinder ans Frankreich und zwanzigtausend aus Deutschland das elter- liche Haus und die Heimat, um in allem Ernste das heilige Land zu erobern. Den unschuldigen Kindern, glaubte man, wür- den die Ungläubigen wohl nicht widerstehen können. Aber das Schicksal dieser kleinen Pilger war ein höchst trauriges. Sie starben entweder vor Hunger und Mattigkeit, oder fielen sogar Sklavenhändlern in die Hände, welche ganze Schiffsladungen derselben nach Aegypten an die Türken verkauften. 52. Heinrich Vi. (1190 — 1197). — Philipp von Schwaben (1197—1208) und Otto Iv. (1197-1215). Heinrich Vi. — Nach Friedrich's I. Tode bestieg sein Sohn, Heinrich Vi., der schon längst von den deutschen Fürsten zum Könige gewählt und bereits auch gekrönt war, den Thron und regierte sieben Jahre. Er war gebildet, von festem, ent- schiedenem Charakter, aber auch hart und grausam. Dieses be- wies er vorzüglich bei der Unterwerfung Apuliens und Siciliens, des Erbreiches seiner Gemahlin Constantia. Mit dem Tode des kinderlosen Königes Wilhelm Ii. war hier das normannische Haus (1130—1189) erloschen, und die Sicilier hatten aus Ab- scheu gegen die deutsche Herrschaft den Grafen Tancrcd, und nach dessen Tode seinen Sohn Wilhelm Iii. zum Könige ernannt. Diese machten dem Kaiser sein Erbland noch fünf Jahre streitig. Heinrich jedoch blieb Sieger. Alle Städte, selbst Palermo und Neapel, leisteten ihm die Huldigung. Furchtbar war jetzt die

5. Geschichte des Mittelalters - S. 186

1861 - Münster : Coppenrath
186 sein, in dessen Gewalt sich damals Palästina und Jerusalem befand. Gelang es, Aegypten zu erobern, so mußte das übrige von selbst fallen. Im Jahre 1248 schiffte er sich mit feiner Gemahlin, seinen Brüdern und der französischen Ritterschaft ein und landete bei Damiette. Der Anfang wurde mit dem besten Erfolge gekrönt. Er eroberte Damiette und erfocht zwei herr- liche Siege über den Sultan. Aber bald traten die alten Uebel ein, von denen die Kreuzfahrer schon so oft waren heimgesucht worden. Hungersnoth und Krankheiten zwangen sein Heer zum Rückzüge, auf welchem es von den verfolgenden Saracenen fast gänzlich aufgerieben wurde. Der König that Wunder der Tapfer- keit, besonders in der Schlacht von Mansura, 1250; allein das Glück verließ ihn. Er selbst und sein Gefolge nebst dem größ- ten Theile des Heeres geriethen in die Gefangenschaft der Feinde. Er bewies aber in seinem Unglücke eine Fassung, welche selbst dem Sultan Achtung und Bewunderung einflößte. Für seine eigene Befreiung trat er Damiette ab, für die seiner übriggeblie- benen Truppen mußte er ein hohes Lösegeld entrichten. So un- glücklich endete dieser Kreuzzug. Kurz vor dieser Zeit war es auch, wo sich die Mamelucken, ein Haufen kriegerischer Soldaten, die der Sultan in seinem Solde hielt, empörten, den Sultan ermordeten und sich des ägyptischen Reiches bemächtigten. Nachdem Ludwig aus den Händen der Ungläubigen be- freiet und in sein Reich zurückgekehrt war, regierte er wieder sechzehn Jahre hindurch als Landesvater. Er hatte aber keine Ruhe; denn er glaubte sich seines Gelübdes noch nicht ent- bunden. Auf Zureden seines Bruders, des tyrannischen Karl von Anjou, des nämlichen, der den Kouradin zu Neapel hatte hinrichten lassen, sollte dieser Kreuzzug zunächst gegen den König von Tunis in Afrika gerichtet sein; dieser war dem Karl eine große Geldsumme schuldig. Mehr aber wurde Ludwig zu diesem Zuge durch die Hoffnung bewogen, daß der König von Tunis das Christenthum annehmen würde. Im Jahre 1270 kam dieser Zug zu Stande.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 140

1861 - Münster : Coppenrath
140 — 43. Erster Krenzzug (1096). Endlich kam auch der wohlgeordnete Hauptzug zu Stande. Au der Spitze desselben standen die Fürsten: Gottfried von Bouillon, Herzog von Niedcrlothringen (Brabant); Bal- duin und Eustach, seine Brüder; Raimund, Graf von Toulouse; Bo hem und, Fürst von Tarent; der edele Tan- kred, sein Neffe; Robert, Graf von der Normandie, ein Sohn des Königes von England; Robert, Graf von Flan- dern, der schon als Pilger in Jerusalem gewesen war; Hugo, Graf von Vcrmandois, ein Bruder dcs Königes Philipp von Frankreich; Stephan, Graf von Blois und Chartres, der so reich war, daß man von ihm sagte, er habe so viele Schlösser, als das Jahr Tage; der edele Ritter Walther von dem Thurme zu Limoges mit seinem treuen Löwen, der ihn nie ver- ließ, weil er ihn einst von einer Schlange gerettet hatte. An diese Häupter der Kreuzfahrer schlossen sich unzählige Ritter und Edele mit ihren Mannen und Reisigen an. Der Kern des Heeres bestand größteutheils aus Franzosen, Lothringern, Flandern, Normannen und Italienern. Jeder Fürst führte seine Schar. Aber alle überragte au frommem Sinne und ritter- licher Würde der edele Herzog Gottfried von Bouillon. Er war gerade in der Blüthe seiner Jahre, ausgezeichnet durch schönen Wuchs, voll Anmuth und Menschenfreundlichkeit. In der Schlacht war er stets der Schrecken seiner Feinde. Er war dem Löwen vergleichbar nicht nur an Kraft, sondern auch an Edelmuth. Schon in der Jugend hatte er das Gelübde gethan, dereinst sein Schwert der Befreiung des heil. Grabes zu wid- men; jetzt, zum Manne gereift, zog er zur Lösung seines Ge- lübdes in den heiligen Kampf hinaus. , Damit kein Mangel an Lebensmitteln, keine Unordnung unter der großen Volksmasse eintrete, zogen die Fürsten mit ihren Scharen einzeln auf verschiedenen Wegen theils zu Wasser, theils zu Lande nach ihrem Sammelplätze Constantinopel. Der' Zug dahin ging glücklich von Statten, weil die Fürsten nach

7. Geschichte des Mittelalters - S. 172

1861 - Münster : Coppenrath
172 Freude, als Philipp August von Frankreich. Sogleich siel er über dessen englische Besitzungen in Frankreich her. Auch unter- stützte er Richard's nichtswürdigen Bruder Johann (der, weil ihm sein Vater keine Provinz ausgesetzt hatte, Johann ohne Land'genannt wurde), damit dieser die Krone Englands er- halte. Aber der größte Theil der Engländer verabscheucte Jo- hann und sehnte sich nach Richard zurück. Endlich wurde ihre Sehnsucht auch erfüllt. Als nämlich der Papst dem Kaiser mit dem Banne drohete, wenn er seinen königlichen Gefangenen, der als Kreuzfahrer unverletzlich sei, nicht losließe, und als auch die Reichsfürsteu seine Loslassung in entschiedenem Tone forderten, so mußte er sich endlich bequemen. Er ließ sich aber ein Löse!- geld von beinahe zwei Millionen Thalern zahlen. So entkam Richard seiner fast zweijährigen Gefangenschaft*) und eilte nach England zurück. Keiner erschrak mehr als Johann. Er erhielt diese Schreckensnachricht von seinem Bundesgenossen Philipp August, mit den Worten: „Nehmet euch in Acht, der Teufel ist wieder los!" Voll ängstlicher Besorgniß warf er sich seinem an- kommenden Bruder demüthig zu Füßen und bat um Verzeihung. Richard verzieh ihm großmüthig. Nun wandte er sich gegen die Franzosen, welche die Normandie angegriffen hatten, und besiegte sie in einer entscheidenden Schlacht. Bald darauf aber wurde er bei der Belagerung eines festen Schlosses durch einen Pfeilschuß schwer verwundet. Er starb an dieser Wunde. Vierter Kreuzzug. — Ungeachtet des fruchtlosen Er- folges dieses Kreuzzuges kam elf Jahre nachher auf Betrieb des Papstes Jnuocenz Iii. ein vierter zu Staude. Im Jahre 1202 schiffte sich ein zahlreiches Heer zu Venedig ein. Dieses rückte vor Coustantiuopel und nahm die Stadt mit Sturm. Der Graf Balduin von Flandern wurde zum Kaiser eingesetzt. So wurde das sogenannte lateinische Kaiserthum gegründet, *) Die Volkssagc und die mittelalterliche Dichtkunst hat diese Haft und die Entdeckung von Richard's Kerker durch den Sänger Blon- del romantisch ausgeschmückt.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 181

1861 - Münster : Coppenrath
181 zu stürzen, rief der Papst Urban Iv. den Herzog Karl von Anjou, den Bruder des Königes Ludwig des Heiligen von Frankreich, herbei und übertrug ihm das Lehen. Der Franzose kam mit großer Heeresmacht herüber. Manfred rüstete sich zur Gegenwehr, allein in der Schlacht bei Benevent (am 26. Fe- bruar 1266) verlor er Thron und Leben. Jetzt nahm der Sie- ger Besitz von Neapel und Sicilien und herrschte mit eisernem Scepter. Es entstand bald allgemeines Mißvergnügen über die Herrschaft der Franzosen. Alle sahen sich nach einem Retter um. Viele wandten sich an Konradin, der unterdessen zum Jüng- linge herangewachsen war, und munterten ihn auf, nach Italien zu kommen, um die verhaßten Franzosen zu vertreiben. Der hohenstaufische Jüngling folgte endlich diesem Rufe. Begleitet von feinem treuen Jugendfreunde, dem Prinzen Friedrich von Baden, der sich „von Oesterreich" zubenannte, weil seine Mutter eine Babenbergerin war, zog er im Herbste 1267 mit einem Heere über die Alpen. Seine ersten Unternehmungen versprachen Glück. Die Städte Obcritalicns und Karl's ehemaliger Bun- desgenosse, Heinrich von Castilicn, traten auf seine Seite. Auch auf Sicilien bildete sich ein Aufstand zu seinen Gunsten. Jedoch den anfänglichen Vortheilen folgte das Verderben aus dem Fuße. Bei dem Städtchen Tagliacozzo trat ihm Karl von Anjou entgegen. Hier kam cs am 23. August des Jahres 1268 zu einer Hauptschlacht. Die Franzosen wurden überwunden und zurückgetrieben. Allein die Deutschen wußten ihren Sieg nicht zu benutzen. Alle überließen sich einer grenzenlosen Freude; sie plünderten das Gepäck und zerstreuten sich der Beute wegen. Viele auch legten die Panzer und Waffen ab, um von den Anstrengungen des heißen Sommcrtagcs auszuruhen. Da über- fiel sie plötzlich ein französischer Hinterhalt und verbreitete all- gemeine Bestürzung und Verwirrung im deutschen Lager. Wer fliehen konnte, floh, nur wenige leisteten kurzen Widerstand. So war das Glück des Tages wieder vereitelt. Konradin eilte mit feinem Freunde Friedrich, nachdem sie lange ritterlich gekämpft hatten, nach der Meeresküste, um zu Schiffe nach Sicilien zu

9. Geschichte des Mittelalters - S. 185

1861 - Münster : Coppenrath
185 und Menschlichkeit allgemeine Achtung erworben hatte. Weil dieses gräßliche Gewürze um die Vesperzcit anfing, so hat cs hievon den Namen „sicilische Vesper" erhalten. Karl von Anjou befand sich eben beim Papste, als die Schreckensnachricht einlief. Er biß vor Wuth in seinen Stock- knopf und schwur den Siciliern fürchterliche Rache. Diese aber schickten eiligst Abgeordnete nach Spanien an Peter von Ara- gonien und luden ihn ein, als Verwandter und Erbe Konradin's die Insel in Besitz zu nehmen. Im August kam er auch mit einer Flotte herüber und ward von den Insulanern als König mit Jubel empfangen. Alle Bemühungen Karl's, die Insel wieder zu erobern, blieben fruchtlos; er mußte sich mit Neapel begnügen. Ueber zweihundert Jahre blieb Neapel von Sicilicn getrennt. Später kam auch Neapel nach vielfachem Herrscher- wechsel an Aragonien. Wie letzten Kreuzzüge. 56. Ludwig Ix. von Frankreich. Um diese Zeit, als in Deutschland rohe Gewalt und Ge- setzlosigkeit Ucbcrhand nahmen und Alles verwirrten, vom Jahre 1226 bis 1270, erfrcuete sich Frankreich der milden und väter- lichen Regierung Ludwig's Ix. oder des Heiligen. Dieser war einer der biedersten und gottcsfürchtigsten Männer, die je das Scepter geführt haben. Als er im Jahre 1244 von einer hef- tigen Krankheit befallen wurde, that er das Gelübde, einen Kreuzzug zu unternehmen, wenn ihm Gott die Gesundheit wieder schenken würde; denn in demselben Jahre war Jerusalem von den Saracenen wieder eingenommen worden. Sobald er nur einigermaßen hergestellt war, dachte er auch an die Erfüllung desselben; und weder die Vorstellungen seiner Mutter, noch die seiner Gemahlin vermochten ihn hievon abzubringen. Zunächst sollte dieser Krcuzzug gegen den Sultan von Aegypten gerichtet

10. Geschichte des Mittelalters - S. 285

1861 - Münster : Coppenrath
285 Friedrich Iii. (Iv.)* (1439—1493), Sohn des Her- zoges Ernst von Steiermark. Dieser hat von allen Kaisern am längsten regiert, nämlich über 53 Jahre. Er war ein Alaun von den schönsten Eigenschaften des Geistes und des Herzens, allein die Zeit seiner Regierung war zu stürmisch bewegt, und nicht immer konnte er seinen wohlmeinenden Absichten und Be- fehlen den erforderlichen Nachdruck geben. Unter seiner Regie- rung eroberten die Türken nicht nur Constantinopel, sondern richteten auch ihre Berheerungszüge selbst nach Ungarn und Krain. Der Papst forderte die Christenheit und insbesondere die deutschen Fürsten zu einem neuen Kreuzzuge auf; auch der Kaiser erließ an sie die dringendsten Mahnungen bei der großen Gefahr des deutschen Batcrlandes. Vergebens! An die Stelle der früheren Begeisterung war jetzt die niedrigste Selbstsucht getreten, und bei der Auflösung aller gesetzlichen Ordnung war jeder Fürst nur bedacht, für seinen eigenen Vortheil zu sorgen. Kein deutsches Heer rückte gegen den Erbfeind der Christenheit in's Feld, um dessentwillen im ganzen Reiche die Türlenglocke zum Gebete rief. Der Kaiser hielt zwar Reichstag über Reichs- tag, allein auf diesen erschienen nicht mehr die Fürsten selbst, sondern nur ihre Gesandten, welche die kostbare Zeit mit leeren Förmlichkeiten hinbrachten, ja sogar darüber stritten, wer am wenigsten zu des Vaterlandes Rettung beizutragen habe. Krieg und Fehde herrschte überall, nicht bloß an den Grenzen des Reiches, sondern auch im Reiche selbst. Am störendsten für die Thätigkeit des Kaisers in den Reichsangelegenheiten war lange Zeit der Zwist mit seinem Bruder Albrecht, dem Mitbesitzer seiner Erblande. Von dieser Drangsal wurde er zwar durch Albrechl's Tod befreit (1463), aber in Oesterreich und den übri- gen Ländern hörte die Unzufriedenheit mit feiner Regierung nicht auf und veranlaßte mehrere höchst gefährliche Ausstände. * Dieser Kaiser wird Friedrich Iii. und auch Friedrich Iv. genannt, jenachdem Friedrich der Schöne von Oesterreich (1313 — 1330) mit ein- gerechnet wird oder nicht. /
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