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1. Geschichte des Mittelalters - S. 159

1861 - Münster : Coppenrath
159 that er auch viel zur Beseitigung derselben. Er gab dem sächsi- schen Herzoge, Heinrich dem Löwen, auch das Herzogthum Bayern zurück, das ihm mit Unrecht war entzogen worden, und gewann dadurch au diesem jungen Helden einen tapferen und mächtigen Waffengefährten aus seinen ersten Feldzügen. Derselbe Heinrich war auch der Gründer der nachher so berühmt gewor- denen Stadt München. Die bisherige Markgrafschast Oester- reich wurde dafür zu einem von Bayern unabhängigen Herzog- thume erhoben und Wien zur Hauptstadt desselben. Nun richtete er seinen Blick auf Italien. Hier war wäh- rend der großen Unruhen in Deutschland, welche die ganze Thätigkeit seiner Vorgänger in Anspruch genommen hatten, das kaiserliche Ansehen fast völlig erloschen. Ter eigentliche Herd der Empörung war die Lombardei. Unter dem Schutze freier Verfassung waren in vielen Städten derselben Handel und Ge- werbfleiß aufgeblüht und hatten ihnen einen Reichthum und eine Macht verliehen, welche ihnen mit dem Streben nach Unab- hängigkeit auch die Mittel gaben, sie mit den Waffen in der Hand zu behaupten. Der kriegerische Adel des Landes hatte in den Städten Bürgerrecht genoinmen. Am übermüthigsten war das mächtige Mailand, welches, kaum selbst frei, alle benachbarten Städte sich zu unterwerfen suchte. Es hatte seine Herrschaft bedeutend ausgedehnt, Lodi zerstört, Como unterwor- fen. In seinem Uebermuthe schien es sogar den Kaiser selbst herausfordern zu wollen. Ein kaiserliches Schreiben, welches den Mailändern das Ungesetzliche ihres Verfahrens vorhielt, wurde zerrrissen und in den Stand getreten; der Gesandte, welcher dieses Schreiben überbrachte, verhöhnt. Nur durch schleunige Flucht konnte er sein Leben vor der Volkswuth retten. Solche Verwegenheit beschleunigte den Zug des Kaisers. Im Jahre 1154 zog er zum ersten Male über die Alpen. Auf der ron- cali schon Ebene bei Piaeenza hielt er einen Reichstag, zu welchem die Fürsten und Städte Oberitaliens entboten wurden. Die kaiserlich Gesinnten oder Ghibelliuen erschienen, die päpst-

2. Geschichte des Mittelalters - S. 98

1861 - Münster : Coppenrath
98 reiches und gegen die benachbarten Fürsten. Da aber ergriff Otto selbst das Racheschwert, zog über die Alpen und nahm den Berengar gefangen. Er schickte ihn nach Bamberg, wo er in der Gefangenschaft starb. Nun wurde Otto vom Erzbischöfe von Mailand zum Könige von Italien gekrönt und im folgenden Jahre 962 vom Papste zum römischen Kaiser. Seitdem nahmen die Deutschen als Grundsatz an, daß, da die Kaiserwürde mit dem Königreiche Italien in genauer Verbindung stehe, die von der deutschen Nation erwählten Könige eben durch ihre Wahl zum Throne von Deutschland zugleich auch Könige von Italien und Kaiser würden, und das deutsche Reich führte fortan den Namen: „heiliges römisches Reich deutscher Nation." Indeß blieb eine dreifache Krönung, nämlich von Deutschland, Italien und Rom mehrere Jahrhunderte hindurch gebräuchlich; und von Otto dem Großen bis ans Maximilian I?) nahm kein König von Deutschland den Titel Kaiser eher an, als bis er zu Nom vom Papste förmlich gekrönt war. Besondere Gesetze bestimmten später den Beitrag an Geld und Mannschaft, den die deutschen Stände zu diesen Römerzügen geben mußten. Diese Kaiserkrone gab dem deutschen Reiche, als der ersten Macht der ganzen Christenheit, besonderes Ansehen. Man glaubte hieran eine gewisse Oberaufsicht über alle christlichen Staaten geknüpft. Wie der Papst als geistliches Oberhaupt über die Religion und ihre Diener wachte, daß sie ihre wichtige Pflicht überall recht erfüllten und durch Lehre und Beispiel den ächten christlichen Sinn unter den Menschen erhielten; so sollte der Kaiser, als weltliches Oberhaupt mit dem Schwerte der Ge- rechtigkeit die äußere Ordnung und den Frieden unter den christ- lichen Völkern erhalten und von ihnen als der erste Richter in allen weltlichen Sachen geehrt werden. Jedoch war und blieb Italien selbst ein unsicherer Besitz. Otto mußte dreimal dahin ziehen. So lange er mit einem wohl- *) Maximilian I. legte sich im Jahre 1508 den Titel: erwählter Kaiser, bei, welchen seine Nachfolger bis zur Auflösung des deutschen Reiches, 1806, beibehalten haben.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 203

1861 - Münster : Coppenrath
203 deutendes Städtchen auf der schwedischen Insel Gothland ist, wohnten damals zwölftauseud Kaufleute. Vorzüglich berühmt wurde diese Stadt durch „dat Mater-Recht, dat de Kooblüde und de Schipers gemaket hebben to.wisby". Auch mit dem russischen Nowgorod wurde eine höchst ergiebige Verbindung an- geknüpft, und auf den Wegen des Handels zugleich auch das Christenthum in ferne Heidenländer gebracht. — In den Nieder- landen blühete der Handel am meisten zu Brügge, Brüssel und Antwerpen. In Antwerpen insbesondere schwang er sich bald zu einer fast unglaublichen Höhe empor. In dem Hafen desselben sah man oft über zwölfhundert Schiffe. Kein Tag verging, an dem nicht fünfhundert Schiffe ein- und ausliefen; an den Markt- tagen stieg diese Anzahl auf acht- bis neunhundert. Täglich fuhren in 'der Regel zweihundert Kutschen durch die Thore der Stadt. Ueber zweitausend Frachtwagen und zehntausend Bau- ernkarren kamen wöchentlich nach Frankreich, Deutschland und Lothringen. Der Reichthum, welcher auf diese Art in die Städte floß, erhöhete der Bürger Selbstgefühl und weckte in ihnen das Streben nach immer größerer Freiheit und Selbständigkeit. Die ' Schwäche der damaligen Fürsten begünstigte ein solches Streben. Die lombardischen Städte gingen allen übrigen mit ihrem Bei- spiele voran. Sie machten sich los vom Kaiser und Reich und bildeten eben so viele Freistaaten. Solche waren Mailand, Pavia, Tortona, Asti und mehrere andere. In Deutschland gab ebenfalls der Reichthum der Bürger die Mittel her, mit welchen sie sich bei ihren Fürsten, die sich oft in großer Geldverlegenheit befanden, Freiheit und Unabhängigkeit erkauften. Eine solche Stadt erkannte alsdann nur den Kaiser als ihren Oberherrn an und hieß sreie Reichstadt. Die Kaiser begünstigten die Städte ganz vorzüglich, um an ihren Einwohnern eine desto festere Stütze gegen den unruhigen und mächtigen Adel zu haben. Dieser sah deshalb mit neidischen Augen auf den Reichthum und Glanz der Städte herab, beobachtete genau ihr Treiben und

4. Geschichte des Mittelalters - S. 254

1861 - Münster : Coppenrath
254 so gingen die großen Erwartungen, die sich die Fürsten und Völker von dieser glänzenden Versammlung gemacht hatten, nur halb in Erfüllung. Als die Versammlung auseinander ging, ritt der Papst in einem golddurchwirkten Meßgewaude auf ei- nem reich geschirrten milchweißen Pferde, welches der Kaiser selbst am Zügel führte. Vier Grafen trugen über dem Papste den Baldachin, und vier Fürsten hielten die Zipfel der schar- lachencn Decke, mit welcher sein Pferd geschmückt war. 72. Johann Huß und die Hnssiten. Noch eine andere Angelegenheit war auf der Kirchcnver- sammlung zu Kostuitz verhandelt worden, welche die wichtigsten Folgen nach sich zog, nämlich die Entscheidung über die Lehre von Johann Huß. Auf der vom Kaiser Karl Iv. gestifteten Universität Prag hatten die Deutschen, weil sie die Mehrzahl ausmachten, vor den Böhmen große Vorrechte, worüber die Letzteren höchst unzufrieden waren.*) Im Jahre 1409 setzten diese es bei Wenzel, der in Böhmen noch König war, endlich durch, daß diese Vorrechte den Deutschen genommen und ihnen selbst übertragen wurden. Hierüber aufgebracht verließen Tau- sende von fremden Studenten mit ihren Lehrern Prag und stifteten und vermehrten andere Schulen, unter diesen Leipzig, Ingolstadt und Krakau. Jetzt wurde Johann Huß, der Sohn eines armen böhmischen Landmanues, zum Rector der Univer- sität ernannt. Schon längst hatte er sich als eifriger Lehrer großen Ruf erworben, auch war er wegen seiner Predigten sehr beliebt. Denn er berührte in denselben mit offener Freimüthig- keit solche Gegenstände, auf welche gerade damals Alles gespannt war, nämlich die Verbesserung der Kirche an Haupt und Glie- dern. Bald aber äußerte er auch solche Grundsätze und trug *) Der Zudrang zu den Universitäten war außerordentlich. Prag zählte damals, im Jahre 1408, nicht weniger als 36,000 Studirende und 700 Lehrer. Oxford in England hatte cs schon im Jahre 1340 auf 30,000 Studirende gebracht, und Paris hatte noch im Jahre 1538 an 20,000.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 285

1861 - Münster : Coppenrath
285 Friedrich Iii. (Iv.)* (1439—1493), Sohn des Her- zoges Ernst von Steiermark. Dieser hat von allen Kaisern am längsten regiert, nämlich über 53 Jahre. Er war ein Alaun von den schönsten Eigenschaften des Geistes und des Herzens, allein die Zeit seiner Regierung war zu stürmisch bewegt, und nicht immer konnte er seinen wohlmeinenden Absichten und Be- fehlen den erforderlichen Nachdruck geben. Unter seiner Regie- rung eroberten die Türken nicht nur Constantinopel, sondern richteten auch ihre Berheerungszüge selbst nach Ungarn und Krain. Der Papst forderte die Christenheit und insbesondere die deutschen Fürsten zu einem neuen Kreuzzuge auf; auch der Kaiser erließ an sie die dringendsten Mahnungen bei der großen Gefahr des deutschen Batcrlandes. Vergebens! An die Stelle der früheren Begeisterung war jetzt die niedrigste Selbstsucht getreten, und bei der Auflösung aller gesetzlichen Ordnung war jeder Fürst nur bedacht, für seinen eigenen Vortheil zu sorgen. Kein deutsches Heer rückte gegen den Erbfeind der Christenheit in's Feld, um dessentwillen im ganzen Reiche die Türlenglocke zum Gebete rief. Der Kaiser hielt zwar Reichstag über Reichs- tag, allein auf diesen erschienen nicht mehr die Fürsten selbst, sondern nur ihre Gesandten, welche die kostbare Zeit mit leeren Förmlichkeiten hinbrachten, ja sogar darüber stritten, wer am wenigsten zu des Vaterlandes Rettung beizutragen habe. Krieg und Fehde herrschte überall, nicht bloß an den Grenzen des Reiches, sondern auch im Reiche selbst. Am störendsten für die Thätigkeit des Kaisers in den Reichsangelegenheiten war lange Zeit der Zwist mit seinem Bruder Albrecht, dem Mitbesitzer seiner Erblande. Von dieser Drangsal wurde er zwar durch Albrechl's Tod befreit (1463), aber in Oesterreich und den übri- gen Ländern hörte die Unzufriedenheit mit feiner Regierung nicht auf und veranlaßte mehrere höchst gefährliche Ausstände. * Dieser Kaiser wird Friedrich Iii. und auch Friedrich Iv. genannt, jenachdem Friedrich der Schöne von Oesterreich (1313 — 1330) mit ein- gerechnet wird oder nicht. /
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