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1. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 113

1917 - Hannover : Helwing
— 113 — aus südwestdeutschen und schweizerischen Städten (Vorort Ulm) und verteidigt seine städtischen Rechte mit Glück gegen seinen Hauptgegner, den Grafen Eberhard den Greiner (Zänker), auch Rauschebart genannt, von Württemberg. 1377—1389 Der große Städtekrieg in Südwestdeutschland. Sieg der Städter bei Reutlingen über Ulrich, Eberhards Sohn. 1388 Eberhards Sieg bei Döffingen. Ulrich fällt. Der Rheinische Städtebund wird von Ruprecht von der Pfalz bei Worms niedergeworfen. Wiederherstellung der fürstlichen Macht über die Städte^ y , 4. Die Schweizer Eidgenossenschaft. Die sogenannten Waldstätte Schwyz, Uri und Unterwalden erkennen von altersher als ihre Herren nur die Kaiser an, welche die in der Schweiz begüterten Grafen von Habsburg als Reichsvögte zur Wahrung der kaiserlichen Rechte ernennen. Seit die Habsburger mit Rudolf I. auf den Kaiferthron gekommen sind, wollen sie die habsburgifche Landeshoheit an Stelle der Reichshoheit sehen, es schließen nun aber die Schweizer im Jahre 1291 einen ewigen Bund oder eine Eidgenossenschaft, um ihre Reichs-Unmittelbarkeit zu sichern. Albrecht I. sucht die Habsburgische Landeshoheit wieder herzustellen (Sage vom Rütlischwur, von Geßler und Tell), sein jäher Tod vereitelt aber weitere Unternehmungen. Deshalb zieht sein Sohn Leopold, der entschlossene Bruder Friedrichs des Schönen, mit einem glänzenden Ritterheere gegen die Schweizer, wird aber besiegt in der 1315 Schlacht bei Morgarten. 1500 Ritter werden erschlagen. Bald treten Luzern, Zürich, Zug, Glarus und Bern den, Bunde bei, und dieser sogenannte Bund der 8 alten Orte siegt abermals über die Österreicher in der 1386 Schlacht bei Sempach. Opfertod Arnolds von Winkelried. Nach einer dritten Niederlage bei Näfels (1388) verzichten die Habsburger auf ihre Besitzungen in der Schweiz außer Aargau und Thurgau. — Unter Maximilian I. trennen sich die Eidgenossenschaften völlig vom Reiche; ihre Unabhängigkeit von diesem wird im Westfälischen Frieden anerkannt. B. Die großen Konzilien. Das Ansehen des Papsttums wird durch den unglücklichen Ausgang des Kampfes zwischen dem Papste Boni-fazius Viii. gegen den König Philipp Iv. von Frankreich {1285—1314) bedeutend erschüttert. Dieser hat nicht nur die von dem Papste beanspruchte Entscheidung in einem Streite zwischen Frankreich und England zurückgewiesen, sondern auch den Papst in seinen aus Frankreich ihm zufließenden Einkünften Heinze, Beschichte. 8

2. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 82

1917 - Hannover : Helwing
eingesetzt, die den Dominikanern zur Ausübung übergeben wurde. Außer der Inquisition standen der Kirche Bann und Interdikt als Strafmittel zur Verfügung. Der Kampf zwischen Reich und Kirche endigt aber zunächst scheinbar siegreich für diese, -erläuft zuletzt mit einer Schwächung und Auflösung betver Gewalten. Bit Neich^verfassnng. a) Lehnswesen. Zur Zeit der sächsischen und fränkischen Herrscher kam das unter den Karolingern angebahnte Lehns- oder Feudal Wesen zur vollen Ausbildung. Die karolingische Gaueinteilung und die altgermanische Gemeinfreiheit (siehe S. 73) verschwand, und an ihre Stelle trat der Lehnsverband. Das Lehnswesen ist aus dem Benefizialwesen (siehe S. 68) hervorgegangen. Beuefizium oder feudum bezeichnet im Gegensatz zu Eigengut (praedium) oder Erbgut (allodium) das übertragene Gut, insofern sich damit die Verpflichtung zum Dienst, besonders Hof- und Kriegsdienst, verband. Gegenstand des Lehens war nicht nur Grundbesitz, sondern alles, was Nutzen und Einkommen gewährte (Brauereien, Mühlen, Weinberge, Fischereien, Burgen und Schlösser, Städte — Kapellen, Klöster, Hospitäler, Altäre, der Zehnte — Zölle, Brückengelder n. s. w.) mit Ausnahme der fahrenden Habe; auch öffentliche und Private Ämter mit ihren Befugnissen wurden zu Lehen gegeben. Auch die Verpflichtungen, die mit dem Lehen übernommen wurden, waren verschiedener Art. Ein bloßer Zins kam nur in bett niederen Kreisen vor. Was für das Lehen charakteristisch war. war vielmehr der Dienst, der mehr und mehr einen kriegerischen Eharaf.er annahm, und auf dem die Bedeutung de? Lehusweseus namentlich berichte. Ein Leben u solcher Vcnifliclitiuig Iiicfi s: r i c g ö l e li ti gegenüber dein Z ins Ich it. Tn Xi winde iiurcri.i iebeii der Heerdiensl für das Reich und die Shiegsljiilfe, die dein x:cl)iu-!j::vii bei anderer Gelegenheit geleistet wurde. Mit oent Empsang des Lehens, wenn dasselbe nicht Verwalter niederer Ämter, Ministerialen und Stiftsgeistliche betraf, war regelmäßig die vafallitische Huldigung verbunden. Der selbständige Freie, der das Gut eines Anderen empfing und damit die Verpflichtung zu kriegerischer Hülfe übernahm, hieß vassus, später vasallus. Der Akt der Verbindung hieß homagium, Hulde. Sie erfolgte durch Handreichung und Eid. Der Lehnsmann faltete feine Hände zusammen und legte sie in die des Lehnsherrn, darauf folgte der Lehnseid, der mit erhobenen Händen auf Reliquien geleistet wurde. Königreiche vergab der Kaiser mit dem Schwert, andere Fürstentümer mit der Fahne, Kirchenfürsten empfingen ihr Lehen durch das Zepter. Die Belehnung oder die Investitur geschah in symbolischer Handlung (bei Geistlichen das Zepter, bei Laienfürsten die Fahne, „Fahnlehen"). Bei dem Wechsel des Herrn und des Mannes war eine Erneuerung sowohl der Huldigung als der Verleihung erforderlich. Der Vasall konnte sein Gut nach Belieben nutzen oder von anderen nutzen lassen, auch es wieder an andere zu Lehen geben, nur nicht veräußern oder vertauschen ohne Genehmigung des Lehnsherrn. Verwirkt wurde das Lehen nur durch Verletzung der Treue (Felonie) oder der übernommenen Pflichten, sonst blieb es feit den fränkischen Kaisern in erblichem Besitz des Geliehenen; Beim Wechsel des Herrn erneuerte sich jedoch die Huldigung. b) Die Fürsten. So wurden durch das Lehnswesen aus den absetzbaren königlichen Beamten, (Herzögen, Grafen, Markgrafen), die in des König? Namen Recht sprachen, Heerbefehl ausübten und Einkünfte erhoben, erbliche Vasallen-, der Beamtenstaat, wie er noch zur Zeit Ottos I. bestanden hatte, verwandelte sich in den Lehns- oder

3. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 96

1917 - Hannover : Helwing
— 96 — 1152-1190 . 1142 Friede mit den Welfen zu Frankfurt: Bayern Verleiht der König nach Leopolds Tode an feinen anderen Halbbruder Heinrich Jasomirgott und vermählt demselben Heinrichs des Stolzen Witwe Gertrud; Heinrich der Löwe wird mit Sachsen belehnt; Albrecht der Bär wird in der Nordmark (bisher sächsisches Lehen) reichsunmittelbar und erweitert sie zur Mark Brandenburg. Nach seiner Rückkehr vom 2. Kreuzzuge (1147—1149) empfiehlt Konrad seinen Neffen Friedrich, den Sohn Judiths, einer Schwester Heinrichs des Stolzen, als Kaiser. Friedrich I. Barbarossa, „die Blume der Ritterschaft", kühn und kraftvoll; er wahrt das kaiserliche Ansehen gegenüber dem Papst und den der kaiserlichen Hoheit widerstrebenden lombardischen Städten. a) Friedrich ordnet die deutschen Verhältnisse. 4 Jj Um den welfisch-staufischen Streit zu schlichten, ti ^ und um Heinrichs Freundschaft zu gewinnen, entzieht Friedrich dem Markgrafen Heinrich Jasomirgott wegen Ungehorsams das Herzogtum Bayern und belehnt damit Heinrich den Löwen. Der Babenberger Heinrich Jasomirgott erhält die Mark Österreich als Herzogtum (1156). Burgunds Verhältnis zum Reich wird durch Friedrichs Heirat mit Beatrix von Burgund befestigt. Böhmen wird ein dem Kaiser lehnspflichtiges Königreich. 1158. b) Friedrichs Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Sechs Nömerzüge. 1154—1186. Die durch Gewerbtätigkeit und Haudel reich und mächtig gewordenen Städte Ober- und Mittelitaliens haben seit Heinrich Iv. fast alle den Kaisern zustehenden Rechte sich angeeignet; sie entwickeln sich zu selbständigen Gemeinwesen und wählen sich ihre Konsuln selbst. Mailands Übergewicht. Auf dem ersten Zuge (1154—1155) empfängt Friedrich zu ^avia die lombardische Krone, gibt den Volkstribunen Arnotb'"Don Brescia (S. 81) dem Papste preis und wird nun vom Papste zum Kaiser gekrönt. Auf dem Rückzüge bahnt Otto von Wittelsbach dem Heere den Weg durch ^die von den Feinden besetzte Veroneser Klause. Auf dem zweiten Zuge (1158—1162) zwingt Friedrich Mailand durch Umlagerung zu einer demütigen Unterwerfung und läßt sich daraus auf einem Reichstage auf den rvnkali scheu Gefilden durch Lehrer des römischen Rechts in Bologna die' H"öheitsrechte (Regalien) des Kaisers den Städten gegenüber feststellen.

4. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 109

1917 - Hannover : Helwing
— 109 1308 Albrecht wird von seinem Neffen Johann (Parriclda), dein er sein Erbe Schwaben vorenthält, der Habsburg gegenüber an der Renß ermordet. 1308-1313 Heinrich Vii. von Luxemburg (Lützelburg), hochherzig, ritterlick, wird entgegen den Bemühungen Philipps des Schönen von Frankreich für Karl von Valois durch seinen Bruder Balduin von Trier aus den Thron erhoben. _ Er gewinnt durch Vermählung seines Sohnes Johann mit Wenzels von Böhmen Erbtochter Elisabeth Böhmen für sein Haus. Burgund kommt an Frankreich. Er verfolgt die Politik der Staufen in Italien, wo er umsonst versucht, die kaiserliche Macht wiederherzustellen. Er wird von dem Dichter Dante als Retter Italiens freudig begrüßt. Er liegt begraben zu Pisa. 1314—1347 Ludwig von Bayern (Wittelsbach), von der luxemburgischen Partei gewählt. Auf seiner Seite stehen die Bürger und die Schweizer Eidgenossenschaft (S. 113). 1314—1330 Friedrich der Schöne vou Österreich, von dem Papst und Frankreich unterstützt. 1322 Ludwigs Sieg bei Mühldorf oder Ampfiug (südöstlich von Landshut in Oberbayern) mit Hülfe Friedrichs Iv. von Hohenzollern. (Sage von Seyfried Schweppermann.) Friedrich der Schöne wird gefangengenommen und in Haft auf der Transnitz in der Oberpfalz gehalten. Er wird freigelassen, um Leopold zum Frieden zu bewegen, und stellt sich wieder, als ihm das nicht gelingt. Ludwig schließt nun mit ihm den 1325 Münchener Vertrag, nach welchem Friedrich Mitregent wird. Friedrich stirbt 1330. Ludwig gerät in Streit mit dem Papste, weil cr dessen Gegner (die Ghibellinen) in Italien unterstützt und wird mit Bannfluch und Interdikt belegt. Seine Versuche, sich mit der Kirche auszusöhnen, werden durch Frankreich vereitelt. Darum erklären gegen die Eingriffe Frankreichs und die Übergriffe der Kirche zur Wahrung I der nationalen Selbständigkeit die Kurfürsten im 13381 Kurvereül zu Rensc'): Jeder ist ohne Zustimmung des Papstes rechtmäßiger König der Deutschen, der- von der Mehrzahl der Kurfürsten gewählt worden ist. — Dieser Beschluß wurde noch in demselben Jahre aus dem Reichstage zu Frankfurt dahin erweitert, daß der von den Kurfürsten gewählte deutsche König zugleich auch römischer Kaiser !) Flecken im Regierungsbezirk Koblenz aus dem linken Rheinuser, oberhalb der Lahnmündung. Von hier aus drang der Schall einer Trompete in die vier rheinischen Kurfürstentümer.

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 82

1912 - Habelschwerdt : Franke
82 mit einem Heere in England und schlug Harald in der Schlacht bei Ha st in gs (hehstings). Mit Wilhelm beginnt die Herrschaft der normannischen Könige, die bis 1154 dauerte. Zweiter Abschnitt. Die Meumachtspomik der Hohenstaufen und die Germanisterung des Ostens. 1 Friedrich I., Barbarossa, 11521190. 1. Friedrichs Persnlichkeit und seine Ziele. Konrad Iii. empfahl sterbend den Fürsten seinen Neffen Friedrich von Schwaben, der sich auf dem zweiten Kreuzzuge groen Ruhm erworben hatte, zum Nachfolger. Er wurde zu Frankfurt a. M. einstimmig gewhlt. Friedrich, wegen seines rtlichen Bartes von den Italienern Barbarossa, d. h. Rotbart, genannt, war eine Heldengestalt, die dem Ritterideal seiner Zeit entsprach. In seiner majesttischen Erscheinung, seinem hochherzigen und liebenswrdigen Wesen, seiner Liebe zu Kunst und Dichtung lebt er als die Verkrperung der deutschen Kaiserherrlichkeit durch die Jahrhunderte fort. Er war ein hochbegabter Herrscher, ein gewandter Redner und ein Staatsmann voll hochfliegender Plne. Friedrich strebte zunchst danach, sich mit den Welsen zu vershnen und die kaiserliche Macht zu strken. Die Aus-shnung mit den Welfen gelang ihm schnell, da seine Mutter eine Schwester Heinrichs des Stolzen war. Friedrich besttigte seinem Vetter Heinrich dem Lwen den Besitz Sachsens und erkannte seine Ansprche auf Bayern an. 2. Friedrichs 1. Zug nach Italien, 11541155. Zur Befestigung der kaiserlichen Macht war es notwendig, da die Herr-schaft des deutschen Knigs in Italien wiederhergestellt wurde. Oberitalien hatte sich seit der Zeit Heinrichs Iii. fast unabhngig vom Reiche entwickelt. Die zahlreichen Städte waren durch Gewerb-ttigfett und den seit den Kreuzzgen blhenden Handel reich geworden. Die Kaufleute hatten im Verein mit dem in die Städte gezogenen Landadel die Herrschaft an sich gerissen; sie hatten die Hoheitsrechte, die bisher die Bischfe im Namen des Kaisers ausgebt hatten, bei strittigen Wahlen erworben und Konsuln ber-tragen. So waren Stdterepubliken entstanden, die nicht nur durch ihren Reichtum mchtig wurden, sondern auch in den zu Znften vereinigten Handwerkern waffentchtige und opferwillige Verteidiger fanden. Unter diesen Stdten ragte besonders Mailand

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 83

1912 - Habelschwerdt : Franke
83 hervor, das die Nachbarstdte seiner Herrschaft zu unterwerfen suchte. Im Einvernehmen mit Papst Hadrian Iv., der von den Rmern bedrngt wurde, zog Friedrich zwei Jahre nach seiner Wahl (der den Breuner) nach Italien und empfing die lombardische Knigskrone. Gegen das widerspenstige Mailand, das die kleineren Städte unterdrckte, konnte er aber nichts ausrichten. Nachdem Friedrich vom Papste in Rom zum Kaiser gekrnt worden war, kehrte er unter vielen Gefahren nach Deutschland zurck. 3. Die Herstellung der Ruhe in Deutschland; die Erhebung sterreichs zum Herzogtum und der Zug nach Polen, 11551158. Nach seiner Rckkehr strkte Friedrich seine Macht dadurch, da er Heinrich den Lwen durch die Verleihung von Bayern fr seine Plne gewann. Heinrich Jasomirgott, der Bayern abgeben mute, wurde durch die Erhebung der Markgrafschaft Ost erreich zu einem selbstndigen, auch in weiblicher Linie erblichen Herzogtum beschwichtigt. Dadurch wurde der Ansto gegeben, da sich sterreich frhzeitig zu einer unabhngigen Territorialmacht entwickelte. Friedrich stellte jetzt auch das Ansehen des Reiches im Osten her. Boleslaw von Polen, der seinem in Deutschland in der Verbannung lebenden Bruder Wladislaw die Rckkehr verwehrte, weigerte sich, dem Kaiser zu huldigen. Deshalb drang Friedrich 1157 mit einem Heere, dem strksten, das ein deutscher Kaiser in die Slawenlnder gefhrt hat, durch Schlesien bis nach Polen vor und zwang Boleslaw zur Unterwerfung. Eine Folge dieses Zuges war, da Bolejlaw 1163 den Shnen seines Bruders Wladislaw 1163 Schlesien als Herzogtum berlie. Dadurch kam dieses Land in enge Beziehungen zu Deutschland, und es begann seine Genna-uisieruug. 4. Friedrichs 2. Zug nach Italien, 11581162. Die Zerstrung Mailands. Nachdem Friedrich seine Stellung im Reiche befestigt hatte, berschritt er mit einem Heere von 50 000 Mann (darunter 10 000 Ritter) die Alpen, um den Widerstand der Lombarden zu brechen. Fast alle Städte unterwarfen sich. Die Mailnder suchten den Kaiser durch Versprechungen zu besnftigen; er sprach aber die Acht der die Stadt aus und nahm sie nach kurzer Belagerung ein. Mailand mute auf seine Eroberungen und Hoheits-rechte verzichten, den Treueid leisten und seine Konsuln vom Kaiser besttigen lassen. In der Ebene von Roncaglia (ronklja), stlich von Piacenza (piatschenza), hielt jetzt Friedrich einen Reichstag ab, auf dem Rahewin, Taten Kaiser Friedrichs: Der Reichstag zu Roncaglia, 1158. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 34. 6*

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 84

1912 - Habelschwerdt : Franke
84 bte Rechtsverhltnisse der lombarbischen Stbte geregelt werben sollten. Mit der Untersuchung wrben Rechtsgelehrte aus Bologna beauftragt. Diese waren durch bs Stnbium des rmischen Rechtes beeinflut und sprachen dem Kaiser biefelbe Gewalt zu, welche die Imperatoren des alten Rmerreiches besessen hatten. Die neuen Gesetze, die von den Fürsten und stbtischen Abgeorb-neten beschworen wrben, bestimmten folgenbes: Der Kaiser setzt in allen Stbten mit Zustimmung des Volkes die obrigkeitlichen Personen ein; alle Hoheitsrechte (Zlle. Heerbannsteuer. Bergwerke. Salinen. Mnzrecht) stehen dem Kaiser zu; die greren Lehen sinb unteilbar, und niemctnb bars sich selbst Recht eischaffen. Die dem Kaiser zuflieenben lombarbischen Einnahmen beliefen sich auf 30 000 Talente, etwa 15 V2 Millionen Mark nach heutigem Gelbe. Bei der Ausfhrung der roncalischen Beschlsse stieen die kaiserlichen Gesanbten in Mailanb und Crema auf Wiberstanb. Crema wrbe nach einer monatelangen, mit furchtbarer Grausamkeit gefhrten Belagerung eingenommen und zerstrt. Die zweite Belagerung Mailanbs zog sich neun Monate hin. Erst als der Hunger in der Stobt aufs hchste gestiegen war, ergab sie sich, 1162 1102. Die Stadt wrbe bis auf die Kirchen zerstrt, und die Bewohner muten sich in vier getrennten Orten ansiebeln. Die Gebeine der hl. brei Könige wrben von Mailanb nach Cln gebracht. 5. Friedrichs Streit mit dem Papste; der 3, und 4. Zug nach Italien, 1163 und 1166-1168. Friedrich war jetzt unumschrnkter Herr der Lombarbei. Bald geriet er aber mit dem Papste in Streit. Nach dem Tode Habrians (1159) hatte die Mehrzahl der Karbinle Alexanber Iii., eine nur aus zwei Karbinlen bestehenbe Partei aber Viktor Iv. gewhlt. Obgleich der Anhang Alexanbers. der viel vom Geiste Gregors Vii. besa, immer mehr wuchs, begnstigte Friedrich den Gegenpapst. Auf einer Reichssynobe wrbe der Alexanber der Bann ausgesprochen, worauf biefer den Kaiser bannte. Whrenb des 3. Rmerzuges, den Friedrich 1103 ohne Heer unternommen hatte, starb Viktor Iv. Die Vershnung zwischen dem Kaiser und dem zum Friebeu geneigten Alexanber verhinbette jeboch Friebrichs Kanzler Reinalb von Dassel, der ehrgeizige Erzbischof von Cln. Er veranstaltete eine neue Wahl, aus der Paschalis Iii. hervorging. Zum Schutze des neuen Gegenpapstes unternahm Friedrich (1106) den vierten Rmerzug; aber kaum hatte er seinem Gnstling einen glnzenben Einzug in Rom verschafft, so brach im deutschen Heere eine pestartige Krankheit aus, der ein groer Teil der Krieger zum Opfer fiel. Mit Not entging Die Belagerung von Crema. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 38. Lohmeyers Wandbilder: Barbarossa vor Mailand.

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 85

1912 - Habelschwerdt : Franke
85__ Friedrich auf dem Rckwege nach Deutschland einem Mordplane der Lombardei r L.rr ^ ... Das Unglck des Kaisers ermunterte die lombardischen Städte, sich offen gegen ihn zu erheben. Schon lange waren sie mit seiner Herrschaft unzufrieden; denn die kaiserlichen Vgte (Podestes) walteten willkrlich ihres Amtes, und selbst ein Wechsel der Personen schaffte meist wenig Abhilfe. Jetzt schloffen die Städte ein frmliches Schutz- und Trutzbndnis und erbauten eine Feste, die sie dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessandria nannten. 6. Friedrichs 5. Rmerzug, 11741178. Sechs Jahre hielt sich Friedrich in Deutschland auf; er schlichtete den Streit, der zwischen dem gewaltttigen Heinrich dem Lwen und den rtord-deutschen Fürsten entbrannt war. und strkte seine Macht, indem er viele Kirchenlehen fr sich in Anspruch nahm. Doch wurde seine Friedensttigkeit durch das bestehende Schisma gehemmt. Um den lombardischen Stdtebund zu unterwerfen, unternahm Friedrich (1174) den fnften Zug nach Italien. Er belagerte zuerst die Festung Alessandria; doch konnte er die Stadt nicht erobern. Sein Heer war zu schwach, und der Zuzug aus Deutschland blieb aus. Heinrich der Lwe, der mchtigste Vasall, hatte trotz eindringlicher Bitten des Kaisers die Heeresfolge verweigert, um seine Streit-krfte fr die Erweiterung seiner Machtstellung im Norden Deutschlands zu verwenden. Daher wurde Friedrich bei Legnano (lenjno), nordw. von Mailand, 1176 von den Lombarden vollstndig geschlagen und entkam nur mit Not dem Kampfgetmmel. Jetzt knpfte der Kaiser mit dem Papste Alexander Verhandlungen an und gab den Gegenpapst auf. In der Markuskirche in Venedig fand die Ausshnung zwischen den beiden Huptern der Christenheit statt. Mit den Lombarden schlo Friedrich einen sechsjhrigen Waffenstillstand, dem 1183 der Friede zu Konstanz folgte. Die oberitalienischen Städte erhielten innerhalb ihrer Mauern die Hoheitsrechte, muten sich aber zu Treueid und Heerbannsteuer verpflichten. Das Landgebiet der Städte kam unter die Verwaltung von kaiserlichen Beamten. 7. Der Sturz Heinrichs des Soweit, 1180. Heinrich der Lwe besa Sachsen und Bayern und verwaltete diese Lnder mit Klug-heit und Tatkraft. Mnchen verdankt ihm die Entstehung und Lbeck die Begrndung seines Handels. Sein Hauptaugenmerk richtete Heinrich auf Norddeutschland. Er eroberte die von Wenden bewohnten Gebiete, das heutige Mecklenburg und Vorpommern, grndete Städte und Bistmer und siedelte deutsche und flmische Bauern an. Seine Stellung war fast unabhngig. Obgleich er die Rechte der Bischfe und kleineren Vasallen sehr beschrnkte,

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 93

1912 - Habelschwerdt : Franke
83 der Untersttzung der Welsen abzuhalten, in der Schlacht bei Bornhved, nordwestlich von Lbeck. Um diese Zeit war der tchtige Reichsverweser Engelbert von Cln von seinem entarteten Neffen ermordet worden. Friedrichs Sohn, König Heinrich, der jetzt die Leitung der Reichsgeschfte bernahm, fhrte ein zgelloses Leben und trachtete danach, sich von seinem Vater unabhngig zu machen. Er begnstigte das deutsche Brgertum und verband sich mit den lombardischen Stdten. Darum zog der Kaiser nach Deutschland und lie Heinrich gefangen nach Apulien abfhren. Zur Herstellung des inneren Friedens erlie er auf dem Reichstage zu Mainz (1235) das erste in deutscher Sprache geschriebene Landfriedensgesetz. Er erhob die welstschen Besitzungen Braun schweig-Lne brg zum Herzogtums Die Landeshoheit der Fürsten, die Friedrich schon als Landes-Herren" bezeichnete, wurde besttigt und dadurch die Umbildung der deutschen Monarchie zu einem Bundesstaate an-gebahnt. Nachdem sein zweiter Sohn Konrad zum König gewhlt worden war. zog Friedrich Ii. wieder nach Italien. i 6. Friedrichs Streit mit den Lombarden und dem Papste, 12361250. Wie Sizilien, so wollte Friedrich auch Ober-' Italien seiner unmittelbaren Herrschaft unterwerfen. Er besiegte (1237) die lombardischen Städte, die ihren altert Bund erneuert hatten, bei Cortenuvo am Oglio (oljo) und fhrte eine der sizilischen hnliche Verwaltung ein. Als er auch fr die Gebiete des Kirchenstaates Beamte ernannte und seinen Sohn Enzio zum König von Sardinien erhob, das unter ppstlicher Oberhoheit stand, sprach Papst Gregor Ix. den Bann der Friedrich aus. Gregors Nachfolger Innozenz Iv. floh nach Lyon, erneuerte hier den Bannfluch gegen den Kaiser, den er einen Gotteslsterer und heimlichen Mohammedaner" nannte, und erklrte ihn fr abgesetzt. Die deutschen Bischfe whlten nun den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen Tode den Grafen Wilhelm von Holland zum Gegenknige. In Italien erlitt Friedrich schwere Verluste bei der Belagerung von Parma; auerdem geriet sein Lieblingssohn Enzio in die Gefangenschaft. Whrend neuer Rstungen berraschte den Kaiser der Tod. 1250. 7. Der Einfall der Mongolen. Whrend Friedrich in Italien kmpfte, fielen die Mongolen, die Dschingischan in einem mchtigen, von den Grenzen Chinas bis in das sdliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Schlesien ein. Ehe das vom Bhmenknige gefhrte Heer der Deutschen herangekommen * Spter teilten sich die Welfen in viele Linien. Die Linie Braun-schweig-Lneburg-Hannover, die 1692 die Kurwrde erhielt, kam 1714 auf den englischen Thron, den sie bis heut innehat.

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 97

1912 - Habelschwerdt : Franke
97 an der Glaubenslehre der Kirche entstanden und sich Sekten bildeten, wie die Albi genfer und Waldens er in Frankreich, die sich die Reinen" (Ktharer, davon unser Wort Ketzer) nannten. Ihrer Bekehrung widmeten sich besonders die Dominikaner. Bei der engen Verbindung, die zwischen Kirche und Staat bestand, trat auch die weltliche Macht fr die Reinheit der kirchlichen Lehre ein und verfolgte die Ketzer. In dem Streit mit den Hohenstaufen waren die Ppste Sieger geblieben; der Plan, ein christlich-germanisches Gottesreich zu grnden, war aber gescheitert, und das Papsttum geriet jetzt mehr und mehr in Abhngigkeit von Frankreich. 3. Die Verfassung und Verwaltung des Reiches. a. Der König und die Fürsten. In dem Kampfe um die Reichs- und Kirchenverfassung war das deutsche Knigtum unter-legen, die Macht der weltlichen und geistlichen Fürsten aber gewachsen. Whrend die ersteren die volle Erblichkeit fr ihren Besitz erlangten, war es infolge des frhzeitigen Aussterbens der Herrscherhuser und des Widerspruchs der Groen nicht gelungen, die Knigswrde erblich zu machen. Wenn auch bei der Knigswahl die Verwandten des verstorbenen Herrschers in erster Linie bercksichtigt wurden, so war doch Deutschland seit dem Aussterben der Karolinger allmhlich ein Wahlreich geworden. Die Hohenstaufen besaen in Deutschland nicht mehr die groen Machtmittel wie Otto I. und Heinrich Iii., da viele Reiche-gter in den Brgerkriegen verschenkt worden waren und die geistlichen Fürsten im Jnvestiturstreit eine grere Selbstndigkeit erlangt hatten. Friedrich Barbarossa und seine Nachfolger verlegten darum den Schwerpunkt ihrer Politik nach Italien, wo ihnen die Mglichkeit gegeben schien, eine unumschrnkte Herrschaft zu grnden. Im 12. Jahrhundert fand das Lehnswesen seine voll-kommenste Ausbildung und weiteste Verbreitung. Der König galt als oberster Lehns- und Kriegsherr, aber er stand zu der groen Menge der niederen Lehnsleute nicht in unmittelbarer Beziehung, da zwischen ihn und diese mehrere Stufen von Lehnstrgern ge-treten waren. Unmittelbar vom Könige wurden nur noch die Herzge, Pfalzgrafen, Markgrafen, die Grafen von Anhalt und Thringen und die Bischfe belehnt. Diese Fürsten waren aber nicht mehr Reichsbeamte, welche die Untertanenpflicht mit dem Kaiser verband, sondern standen durch die Belehnung zu dem Reichs-oberhaupte nur in einem persnlichen Vertragsverhltnis Maitz, Das Lehnswesen. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 22. Prinz I. Nr. 29. 8frier, Beschichte fr Lehrerseminare. 7
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