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1. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 100

1883 - Hannover : Helwing
100 Mittlere Geschichte. begrüßte den Sieger; als dieser aber sein Visier öffnete, war cs kein anderer als der Kaiser selbst. Maximilian hat viele Kriege geführt, war aber in denselben nickt glücklich : er wußte den Wert des Geldes nicht zu schätzen, auch unter- stützten ihn die Reichsfürsten zu wenig, so daß er einst mit Recht sagte: „Ich herrsche über Könige; denn meine Fürsten gehorchen nur so viel, wie ihnen beliebt." Nur gegen die Türken hatte Maximilian einigen Erfolg. Diese suchten weiter westwärts zu dringen; Ungarn und die östreichischen Erblande beunruhigten sie bereits. Aus letzteren vertrieb sie Maximilian; dagegen mußte er dulden, daß die seit dem Untergange der Hohenstaufen zu Republiken gewordenen norditalischen Städte von Franzosen und Spaniern besetzt wurden. Auch der Versuch Maximilians, die Schweizer wieder unter dle Botmäßigkeit des Reiches zu bringen, schlug gänzlich fehl. Glücklich war Maximilian darin, die Macht des Hauses Habsburg durch Heiraten zu vergrößern. Seinen Sohn Philipp verheiratete er mit Johanna, der Tochter des Königs Ferdinand von Arragonien und der Königin Isabella von Kastilien. Aus dieser Ehe entsprossen zwei Söhne, Karl und Ferdinand. Karl vereinigte später Arragonien und Kastilien zu dem Königreiche Spanien; er ist derselbe, welcher als deutscher Kaiser den Reichstag zu Worms abhielt. Sein Bruder Ferdinand wurde ebenfalls durch Heirat König von Ungarn und Böhmen. e. Die Landsknechte. Maximilian gilt auch als Schöpfer eines neuen Kriegswesens in Deutschland; durch ihn kamen die Landsknechte auf. obwohl diese Georg (Iürge) von Frundsberg als „Vater der Landsknechte" verehrten. Sie hatten ihren Namen davon, daß sie in kaiserlichen Landen geworben wurden. Während die Söldner sich ihre Verfassung selbst gegeben hatten, wurden die Landsknechte auf Grund einer gedruckten, vom Kaiser gebilligten Kriegsordnung von einem erprobten Anführer unter dem Reichsbanner angeworben. Unter Trommelschlag ward das kaiserliche Werbepatent in Städten und Dörfern bekannt ge- macht, und ehrliche, rüstige Gesellen wurden eingeladen, demselben Folge zu leisten. Die Landsknechte waren im 16. Jahrhundert auch im Aus- lande geachtete Soldaten. Ihre Führer, wie Iürge von Frunds- berg und Sebastian Schärtlin, erwarben sich großen Ruhm; unter Karl V., der sich ihrer in seinen auswärtigen Kriegen bediente, standen die Landsknechte in hohen Ehren. Sie bildeten eine Kriegerzunft, ein Waffenhandwerk und hatten ihre eigenen Sitten, Gesetze und Ehren, ihre eigenen Lieder. Der Landsknecht durfte erst nach gereinigter Wahlstatt sich des Beutemachens befleißigen, wobei aber Mühlenwerke, Backöfen und Pflüge als unantastbar galten. Blieb man längere Zeit an einem Orte, so wurde für die Bedürfnisse des Regiments ein besonderer Markt eröffnet; Weiber und Kinder, Mägde und Händler begleiteten den Kriegszug. — Auf dem Haupte die mit einer Feder geschmückte Sturmhaube, vor der Brust den Krebs (Harnisch), an den Beinen gestiefelt, selten noch geharnischt, in der Hand die Lanze oder die Hellebarde, auch wohl schon statt ihrer die schwere Muskete, so stand der Landsknecht mit gespreizten Beinen fest in seiner Kriegshaltung. Unwiderstehlich war der „Igel", d. i. die Geviertordnung, in welcher die mit Lanzen bewehrten Krieger ihren Massenangriff ausführten. Die Trommelschläge beim Angriff

2. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 94

1883 - Hannover : Helwing
94 Mittlere Geschichte. 1356 auf dem Reichstage zu Metz die goldene Bulle erließ. Durch dieses Neichsgesetz ward die Wahl des Königs geordnet. Das Wahl- recht oder die Kurwürde erhielten die Erzbischöfe vonmainz, Trier und Köln, der König von Böhmen als Erzschenk, der Pfalzgraf bei Rhein als Erztruchseß, der Herzog von Sachsen als Erz- marfchall und der Markgraf von Brandenburg als Erzkämmerer des Reichs. Als Ort der Wahl ward Frankfurt a. M., als Krönungs- stadt Aachen bestimmt. Der Erzbischof von Mainz hatte als Erzkanzler die Wahlfürsten einzuladen. Sehr segensreich war auch die Bestimmung der goldenen Bulle, daß die weltlichen Kurfürstentümer immer ungeteilt auf die Erstgebornen vererben sollten. — Durch große Geldsummen brachte Karl es dahin, daß noch bei feinen Lebzeiten sein Sohn Wenzel (l378 —1400) zu feinem Nachfolger bestimmt wurde. Dieser vernach- lässigte aber fein Erbland Böhmen ebenso wie das Reich; deshalb fetzten die Fürsten ihn ab und wählten Ruprecht von der Pfalz (1400 bis 1410), der aber ebenfalls die Ruhe und Ordnung im Reiche nicht herzu- stellen vermochte. Nach dessen Tode bewarben sich drei Fürsten um die deutsche Krone: Wenzel von Böhmen, der wegen feiner Unthätig- keit von den Fürsten abgefetzt war, dessen Bruder Sigismund, König von Ungarn und Markgraf von Brandenburg, und ihr Vetter Jobst von Mähren. Die Fürsten, welche es mit dem Reiche wohl meinten, fetzten ihre Hoffnung auf Sigismund, und wirklich gelang es Friedrich Vi. von Hohenzo'llern, Burggrafen von Nürnberg, dessen 1410 Wahl, wenn auch nur mit drei Kurstimmen durchzusetzen. Bald starb Jobst; Wenzel ließ sich mit dem Titel eines römischen Königs, den Reichs- kleinodien und der Hälfte der Reichseinkünste beruhigen, und Sigismunds Wahl wurde nun (1411) von allen Fürsten bestätigt. Sigismund war von hohem Wüchse und blondgelocktem Haar, in Künsten' und Wissenschaften wohl erfahren, von ritterlichem Wesen, leut- selig und freigebig. Aber es fehlte ihm an Thatkraft; er war wankelmütig und unentschlossen, den Weltfreuden zu sehr ergeben und ein Verschwender. Auch er sah, wie fein Vater und Bruder, mehr auf das Wohl feiner eigenen Länder als auf das des Reiches. Die Sorge für fein Königreich Ungarn, besonders die Verteidigung desselben gegen die Türken, zwang ihn, häufig von Deutschland abwesend zu fein. b. Das Schisma. Gleich bei feiner Wahl war Sigismund zur Pflicht gemacht, die Einigkeit in der christlichen Kirche wieder herzustellen. Schon seit 30 Jahren gab es nämlich zwei Päpste, einer wohnte zu Rom, der andere zu Avignon (spr. Awinjong) in Süd-Frankreich. Während dieser Zeit der Kirchenspaltung (Schisma genannt) war die Kirche ganz verderbt. Die Päpste handelten mit Ablaß und Ämtern wie mit einer Ware. Von den Bischöfen und Geistlichen hieß es: „Die sonst Hirten ihrer Schafe waren, sind jetzt deren Wölfe und Verzehrer. Viele Bischöfe haben nie ihre Städte gesehen, nie ihre Kirche betreten, nie ihre ' Gemeinde besucht; sie verwenden Tag und Nacht auf Jagd. Tanz, Spiel und Gastmähler." In den Klöstern herrschte die Unzucht. Um dem Übel abzuhelfen, berief man 1409 ein Konzil, das beide Päpste absetzte und einen neuen wählte; da die beiden alten aber nicht gingen, so

3. Bd. 3 - S. 240

1793 - Hannover : Helwing
*4© Die Weltgeschichte. man sagt, 40,000 Lehrer und Studirenöe aus Prag und verbreiteten sich durch ganz Deutschland. Ohngefahr 2000 derselben begaben sich nach der schon damals durch ihren Handel berühmt gewordenen Stadt Leipzig, wo Krudriä) d'r Streitbare, Markgraf zu Meißen, ih- nen zu gefallen im Jahr 1409 eine Universität er- richtete. Unterdessn war Wenzks Bruder, Sigismund, König von Ungarn, auf den Kaiserthron gekommen. Die- ser nahm sich vor, unter so vielen Mangeln und Mißbrau- chen zuerst die Gebrechen des Christenthums zu heilen. Die sammtliche Christenheit leistete nemlich dem Pabste zu Rom in allen seinen Befehlen und Forderungen blinden Gehorsam, ohne jetzt zu wißen, wer der rechte Pabst sty : denn zu Anfang der Regierung Slalsmunds tra- ten nicht weniger, als dr-y Pabste zugleich auf. Alle drey nannten sich Statthalter Gottes und jeder schimpfte dagegen den andern einen Betrüger und erklärte ihn für den Antichrist. Um diese Greuel zu tilgen, und um Zu- gleich die obere und niedere Geistlichkeit zu bewegen, sich gewissenhafter um die arme, verlassene Gemeinde zu be- kümmern, befahl der Kaiser, daß sich zu diesem Zwecke die vornehmsten Geistlichen in der Stadt Cssstnih einfin- den sollten, d. i. er schrieb eine Kirchenvirsammiung (Condlium) aus. Diese berühmte Versammlung wur- de wirklich am 8. Nov. 1414 eröfnet, und es erschienen außer Avbann 2z, welcher einer der drey Pabste war, und den Gesandten der beyden Gegenpabste noch 22 Cardinal', 20 Erzdisckö'se, 92 Bstchöre, 124 Liebte, i2f Prälaten und igoco Pri st er; desglei- chen 19 Fürsten, 83 Grafen und noch 80,000 andere vornehme und reiche fremde Layen. Diese große Versammlung hatte, wie gesagt, zum Zwecke, die Kirchmzucbt zu verbessern, die vielen Fehler der Geistlichkeit abzustellen

4. Bd. 3 - S. 251

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt, is * Kreuz und rannten nach Asien. Nur dir Könige blieben fürs erste noch von dieser wunderlichen Sucht frey, und eben dieö halte die Folge, daß daö Ansehen der bisher Zu einer großen Macht gestiegenen Echnsleule vermindert und dagegen die Macht der Könlste wieder vergrößert wurde. Diese für den Thron glückliche Veränderung bewerkstelligte vornemlich fchdrvlg der Dicke. Er schwächte den Ueder- ni u ist des Adeln, räumte dagegen den Bürgern mehrere Frcyheiten ein und legte eben dadurch den Grund zu ei- nem neuen Reichsstande, dem Bürgttstllnde, der bisher in Frankreich nichts gegolten hatte. Kaum war das Land v-n dieser Seite zu einiger Rlche gekommen, als die Könige von England den Einfall bekamen, nebst der Nor- mandie und den übrigen Besitzungen noch mehrere fran- zösische Länder zu erobern. Nun hatten also die Franzo- sen außer den Kreuzzügen auch noch beständige Kriege mit diesen ihren nahen Feinden, die 300 Jahre dauerten und zwischen beyden Nationen einen unauslöschlichen Haß er- zeugten. Philipp August, ein listiger, thätiger und tapferer König, war eben mit einem Kreuzzuge beschäf- tigt, als er hörte, daß die Engländer ihm ins Reich ge- fallen feyn. Er kam zurück, schlug sie und eroberte so- gar die Normandie. Um sich gegen die Besiegten sowohl als gegen seine Großen in Respekt zu erhalten, dankte er im Frieden, wie bisher gewöhnlich war, feine Soldaten nicht ab, ì sondern war der erste, der ein stcheudès Heer im Solde behielt. Nicht so glücklich, aber lie- benswürdiger und edelmüthiger, als er, war der hetstge Ludwig, der vom Jahr ¡2-26 bis 1270 regierte und unter die besten französischen Könige gehört. In einet Krankheit gelobte er Gott einen Kreuzzug» Wirklich zog er nach erhaltener Genesung, ganz gegà den Willen seines Volkes, das ihn gerne im Reiche behalten harte, gegen den Sultan von Aezyten, wurde aber von diesem gefan- aeu

5. Weltkunde - S. 117

1886 - Hannover : Helwing
117 gefallen waren, so furchtbar, daß sie nicht wiederkamen; dann erneuerte er die Ostmark (wo?), schlug abermals die Wenden und wurde 962 römischer Kaiser („heiliges römisches Reich deutscher Nation"). Er war Schirmherr der katholischen Kirche, Schutzherr der Päpste, deren Wahl er bestätigte. Leider sahen die Kaiser von jetzt an oft mehr nach Italien als nach Deutsch- land; hierunter litt die Kolonisierung und Mission des Ostens. Otto ruht in Magdeburg. — (Hohlmünzen, Silberbergwerke im Harz, Gewichtuhren rc.) § 371). Otto Ii.) Hl, Heinrich Ii. Otto ii. (973—983) behauptete Lothringen gegen Frankreich, konnte aber das Erbe seiner Ge- mahlin, Unteritalien, nicht erwerben. Otto Iii. (983 bis 1002), das Kind, kam drei Jahr alt zur Regierung unter Vormundschaft der Mutter und Großmutter. Er hielt zuviel ans griechische und römische Sitten, die kaiserliche Macht wurde ein Schatten. Die Herzogtümer wurden erblich; die Herzöge waren mächtiger als der Kaiser; die Nachbarn (Ungarn, Polen 2c.) wurden stark. Heinrich Ii., der Bayer, nahm sich wieder mit voller Liebe Deutschlands an, steuerte der Fehdelust der Großen, nahm die Niederen in seinen Schutz und stützte sich gegenüber der Macht der Großen besonders auf die Bischöfe, die er ernannte. o) Die fränkischeu Kaiser. § 38. Konrad Ii. Bei der ersten Königswahl durch Fürsten aller deutschen Stämme am Rhein wird Konrad Ii., ein starker und mächtiger Graf von Franken, gewählt (1024 bis 1039). („Die Kaiser- wahl" — von Uhland). Er wurde daun in Mainz zum deutschen, in Mailand zum lombardischen Könige, in Rom in Gegenwart der Könige Kanut d. Gr. von Dänemark und Rudolf von Burgund zum Kaiser ge- krönt. Er bezwang die Ungarn, Polen, Wenden, gab Schleswig an Dänemark (Eider, Deutschlands Grenze), hatte mit seinem Stiefsohne Ernst von Schwaben zu kämpfen, erwarb Burgund für Deutschland < wo- von jedoch nur Elsaß und Schweiz dauernd) und demütigte die trotzigen Vasallen. Die kleinen Lehen wurden erblich und waren nun unmittelbar vom Kaiser abhängig. § 39. Heinrich Iii. Unter Heinrich Iii., 1039 bis 1056, entwickelte sich die Kaisermacht zur höchsten Blüte (die Macht der Geistlichkeit, des Adels und des Auslandes ward geschwächt). Heinrich wurde Lehnsherr von Ungarn, Polen, Böhmen re., trat Frankreich kräftig entgegen (Handschuh hinge- worfen), setzte drei Päpste ab, deutsche Päpste ein, erneuerte die kaiserliche Bestätigung der Papstwahl und führte den Gottes- frieden (trou^a Dei) ein. Hienach mußte nach kirchlichem Ge- bote von Donnerstag Abend bis Dienstag Morgen, außerdem von Advent bis zum 8. Tage nach Ephiphanias, und von Septua- gesimä bis 8. Tage nach Ostern alle Fehde bei Strafe des Bannes ruhen. Sein Lieblingssitz war Goslar (Bergwerke, Burg, Palast, Kirchen, Festungsmauern, Sachsenfrohnde). Er starb 36 Jahre alt in der Pfalz Bodfeld am Harz. Zu seiner Zeit trennte sich die morgenländische Kirche von der abendländischen.

6. Weltkunde - S. 125

1886 - Hannover : Helwing
125 gemeinschaftlich in Frieden regierten, bis Friedrich starb. Ludwig hatte noch viel nnt dem Papste zu kämpfen; er war der letzte Kaiser, den der Papst in den Bann that. 1338 erklärten die deutschen Fürsten auf dem ersten Kurvereine zu Rhense am Rheine: Der Kaiser ist, sobald die Wahl vollzogen, rechtmäßiger König und römischer Kaiser — ohne des P a pst es Bestätigung. Er gab auch die durch das Aussterben der Askanier erledigte Mark Brandenburg an seinen Sohn Ludwig 1324, der mit der Erbin von Kärnten und Tirol, Mar- gareta Maultasch, verheiratet wurde. — Sein Nachfolger Karl Iv. von Böhmen und Luxemburg, Enkel von Heinrich Vii. (1347—1378) wurde von Maximilian bezeichnend „Böhmens Vater und des heiligen römischen Reiches Stiefvater" genannt. Er war nicht ritterlich, aber schlau, sprach fünf Sprachen. Für Böhmen hat er sehr gesorgt (Zerstörung der Raub- schlösser, Förderung des Berg-, Acker- und Weinbaues, Ban von Brücken, Kirchen, Palästen, in Prag 1348 die erste deutsche Universität gegründet). Zum Besten des Reiches hat er nicht viel gethan. Er verkaufte kaiserliche Rechte und brachte zu Luxemburg und Böhmen noch Schlesien, Bran- denburg und die Lausitz an sein Haus. Er regelte aber die Ansprüche der Reichsfürsten ans das Stimmrecht bei der Kaiserwahl durch die goldene Bulle (gegeben zu Metz 1356; ein Exemplar mit goldener Kapsel ist noch jetzt in Frankfurt). Durch dieselbe wurde das Kurfürsten- kollegium festgestellt, d. h. es wurden den Kaiser zu küren (wählen) be- rechtigt: die Erzbischöfe von Mainz, Trier, Köln, der König von Böhmen, der Pfalzgraf am Rhein, der Herzog von Sachsen-Wittenberg, der Mark- graf von Brandenburg. Diese erhielten besondere Würden (Schillers „Graf von Habsburg"), besondere Vorrechte und wurden beinahe selb- ständige Landesherren. (Später gingen noch einige Änderungen im Kur- sürftenkollegium vor). Sonst ist aus seiner Zeit noch zu merken: Tirol kam an Österreich; die Pest (schwarzer Tod) durchzog Deutschland und fast ganz Europa; man verfolgte die Juden, weil man glaubte, sie hätten die Brunnen vergiftet. — Geißlergesellschaften zogen umher und predigten Buße. Der Gegenkönig Günther von Schwarzburg starb 1349. — Sein Sohn Wenzel der Faule (1378—1400) war unthätig und deshalb wurde Deutschland durch Kriege des Adels und der Städte verwüstet (Rheinischer Städtebuud). Wenzel wurde als Kaiser 1400 abgesetzt, blieb aber König von Böhmen bis 1419. Ruprecht von der Pfalz (1400 bis 1410) hat nichts ausgerichtet, aber unter ihm entfaltete die Feme ihre Macht in Westfalen. § 52. Von Sigismund bis Maximilian. Sigis- mund, Karls Iv. Sohn, Wenzels Bruder (1410—1437), halte anfangs zwei Gegenkaiser (seinen Bruder Wenzel, der noch nicht abgedankt hatte, aber bald sich abfinden ließ, und seinen Onkel Jobst, der bald starb). Er war gutmütig, aber schwach. Schon lange herrschten besondere Wirren in der Kirche, denn von 1305 bis 1377 residierten die Päpste in Avignon (avinjong) in Frank- reich (babylonisches Exil der Kirche), bis 1447 gab es mehrere Päpste gleichzeitig (großes Schisma — Trennung der Kirche). Dazu waren viele Mißbräuche eingerissen, z. B. Sittenlosigkeit der Geistlichkeit, Verkauf geistlicher Stellen für Geld. — Nun wurde eine allgemeine Kirchenversammlung (ein Konzil) nach Kostnitz oder Konstanz am Bodensee berufen (1414—1418), zugleich Reichsversammlung und in gewisser Art europäischer Kongreß, besucht von deutschen, italienischen, französischen, eng-

7. Weltkunde - S. 121

1886 - Hannover : Helwing
121 wenn er nicht in, Italien war, durch Urteil und Strafe die Ordnung herzustellen, wobei er die Großen unter den Frevlern eben so wenig schonte wie die Kleinen. Die Fürsten mußten ihn: gehorsam sein. Er hat erhebend und veredelnd auf das deutsche Volk gewirkt, dessen „schönste Zeit in Sitte, Poesie, Bildung und fröhlichein Volksleben mit ihm anbricht." Heinrich dem Löwen gab er zu Sachsen Bayern zurück (Österreich wurde selbständig), so daß dieser nun der mächtigste deutsche Fürst war und von den Alpen bis zum Meere herrschte. Anfangs stand er auf der Seite des Kaisers, ja rettete diesem einmal das Leben. Dazu hat er die Wenden in Mecklenburg und Pommern unterworfen, deutsche Kolonisten hingesandt, das Christentum dort verbreitet, München und Lübeck erbaut. Der Kaiser schützte ihn gegen seine Feinde. Später wurde Heinrich seinem Kaiser untreu, so daß dieser durch seine Schuld die Schlacht von Legnano (lenjano) in Italien verlor. Heinrich kam in die Reichsacht und behielt nur seine Stammgüter in Braunschweig-Lüneburg (Bayern kam an Otto v. Wittelsbach, Sachsen teils an Anhalt, teils an Bischöfe). — 2. Friedrich als römischer Kaiser. Er war einer der gewaltigsten Kaiser. Auf dem Reichstage in Würzburg erschienen außer den deutschen Fürsten Gesandte aus fast allen europäischen Ländern, der König von England erkannte seine Oberherrschaft an. Ein herrliches Fest hielt er 1184 in Mainz (Fürsten, Bischöfe, Gesandte, Sänger, 40000 Ritter, Zeltstadt, Tourniere re.) Zn Italien wollte er seinem Hause eine unabhängige Königsmacht gründen und machte deshalb sechs Römerzüge (1. Zug: der Kaiser wurde gekrönt und hielt einen Reichstag ab, 1154; 2. Zug: das empörte Mailand ward unterworfen und zerstört, es wurden kaiserliche Be- amte eingesetzt, 1158—62; 3. Zug: der Kaiser, ohne Heer, wich vor der lombardischen Städteempörung zurück; 4. Zug: Mailand war wieder erbaut, eine neue Empörung konnte der Kaiser nicht dämpfen, weil Krankheit sein Heer aufrieb, 1166; 5. Zug: die Schlacht bei Legnano ging verloren (weshalb?), dann erfolgte die Aussöhnung zwischen dem Kaiser und dem Papst und den Städten, welche kleine Republiken unter kaiserlicher Oberhoheit wurden, 1174 bis 77; 6. Zug: der Kaiser zog friedlich nach Italien, um seinen Sohn, den deutschen König Heinrich, mit Konftanze, der Erbin von Neapel und Sizilien, zu vermählen, 1184—1186). — Zn seinem Alter unternahm Friedrich noch einen Kreuzzug („Als Kaiser Rotbart lobesam" — von Uh land) und verlor im Flusse Seleph in Kleinasien sein Leben. Er ist das Bild deutscher Größe geblieben. Lange mochte das Volk nicht an seinen Tod glauben. Die Sage hat ihn in den Kyffhäuser in Thüringen ver- setzt, wo er verzaubert schläft, bis er einst erwachen und die Herrlichkeit des deutschen Reiches von neuem gründen würde. („Der alte Barbarossa" von Rücken).

8. Teil 2 - S. 80

1887 - Hannover : Helwing
80 Mittlere Zeit. Konstantinopel den Rücken wenden und sich vollends den Franken anschließen. Denn diesen verdankte er alles: durch ihren Beistand war er gesichert gegen die Langobarden und Griechen; sie hatten ihm eine weltliche Macht gegründet, und durch ihre Unterstützung war es den römischen Missionaren möglich geworden, das Band gläubigen Gehorsams, durch welches die Völker an Rom gefesselt waren, über die weitesten Kreise zu ziehen. Durch die vertraute Freundschaft zwischen Karl und dem Papste Hadrian hatte die Verbindung der höchsten weltlichen und geistlichen Macht noch vermehrte Bedeutung gewonnen: Karl befestigte'auf des Papstes Wunsch den noch losen Verband der Bischöfe seines Reiches, und die von Rom anerkannte Sammlung der Kirchengesetze wurde im Umfang des ganzen fränkischen Reiches eingeführt; nichts geschah in kirchlichen Dingen, ohne den Rat des Papstes zu hören, wodurch dessen Ansehen eine nie gesehene Höhe erreichte. Aber bei allem geistlichen Einfluß war der Papst zum Schutz seiner äußeren Machtstellung ganz auf die Herrscher des Frankenreiches angewiesen; denn er war'rmgs von Feinden umdrängt und selbst in der'stadt Rom nicht sicher. Nicht Dankbarkeit, sondern die zwingende Not mußte ihn treiben, Karl als Herrn anzuerkennen und die Kaisergewalt für das Abendland herzustellen. Es bedurfte nur einer entscheidenden Bedrängnis des Papstes, um dem Frankenkönig eine Würde zu verleihen, welche die Lage der Welt durch und durch umwandelte. Diese Zeit kam, als Hadrians Nachfolger, Leo Iii., vor dem römischen Adel ins Gedränge kam. Er hatte gleich beim Antritt seiner Würde (795) die Schlüssel vom Grabe Petri mit dem Banner Roms an Karl geschickt und ihm Treue gelobt. Im Frühjahr 799 brachen wilde Parteikämpfe unter dem römischen Adel aus; der Papst, überfallen und gemißhandelt, erschien als Flüchtling hilfeflehend vor König Karl, der eben in Paderborn weilte. Mit ansehnlicher Kriegsmacht kam dieser nach Rom und hielt feierliches Gericht; aber niemand wagte als Kläger aufzutreten, und Leo beteuerte durch einen Eid seine Unschuld. So konnte man in Ruhe das Weihnachtsfest feiern. Karl wohnte dem Gottesdienste in der Peterskirche bei und kniete nach der Messe vor dem Altare im Gewände eines römischen Patricius. Da nahte sich ihm der Papst mit der hohen Geistlichkeit, setzte ihm eine goldene Krone auf und salbte ihn mit geweihtem Öle zum Kaiser und weltlichen Ober-800 Herrn der gesamten katholischen Christenheit. Das Volk rief dreimal: „Carölo Augusto, dem von Gott gekrönten großen und friedenbringenden Kaiser der Römer, Leben und Sieg!" " Sogleich erschollen Trompeten und Posaunen, und ein zahlreicher Chor stimmte den Krönungsgesang an. So wurde das Kaisertum, das (476) durch Deutsche untergingen war, durch einen Deutschen wieder aufgerichtet, und die Kaiserwürde verlieh Karl bei seinen Zeitgenossen größeres Ansehen, als alle seine großen Thaten. d. Seine Friedens arbeit und sein Tod. Auch der Kaiser hatte von seiner neuen Würde eine hohe Vorstellung: bald nach seiner Rückkehr von Rom ließ er zu Aachen die sämtlichen geistlichen und Welt-

9. Teil 2 - S. 112

1887 - Hannover : Helwing
112 Mittlere Zeit. Im Anblick derselben ist er gestorben, noch nicht 22 Jahr. Mit des Schwertes Gewalt mußten seine Freunde die Leiche gegen die Angriffe der Italiener schützen, als sie dieselbe durch Italien nach Deutschland führten, um sie. dem Wunsche des Verstorbenen gemäß, in Aachen an Karls Seite beizusetzen. c. Heinrich Ii.; 100*2—1024. Es bedurfte einer starken Hand, den Bestand des Reiches zu sichern; denn an den Grenzen, wo sonst die Deutschen geherrscht hatten, erhoben sich Ungarn, Polen und Dänemark zu fester gegründeten Staaten. Unter den Kronbewerbern erhielt Heinrichs des Zänkers Sohn, ein Großneffe Ottos I., als Heinrich Ii., genannt der Heilige. den Thron. Seiner rastlosen Thätigkeit,' seiner Besonnenheit und Umsicht gelang es, das kaiserliche Ansehen wieder zu Ehren zu bringen, wenngleich mit unsäglicher Mühe und durch schwere Kämpfe. Zunächst wandte er sich gegen den Polenherzog Boleslaw, der seinem bis Kiew reichenden Staate auch das deutsche Land östlich von der Elbe einverleiben wollte. Nach drei schweren Kriegen blieben Böhmen und Meißen beim Reiche, die Lausitz nahm Boleslaw vom Kaiser zu Lehen. Mit Mühe bezwang dann Heinrich die Wenden im heutigen Mecklenburg und Holstein, wenngleich sie im Heidentum verharrten. In Italien versuchte Arduin von Ivrea die lombardische Krone zu gewinnen; er mußte sich vor Heinrich zurückziehen, dieser ließ sich in Pavia krönen, welche Stadt bei einem Aufstande in Flammen aufging. Darauf empfing er zu Rom die Kaiserkrone und erschien auf fernem dritten Römerzuge, 1022, in voller Kaisermacht. Neue Aussicht auf Gewinn im Westen eröffnete sich dem Reiche, als Heinrich mit seinem Oheim, König Rudolf Iii. von Burgund, dem er gegen seine widerspenstigen Vasallen'half, einen Vertrag schloß, nach welchem nach Rudolfs Tode der Kaiser über ganz Burgund die Oberlehnsherrschaft bekommen sollte. Daneben richtete Heinrich sein Auge auf das Innere des Reichs, wo man seiner so sehr bedurfte; denn nicht bloß mächtige Herzöge, selbst Grafen und Herren lehnten sich auf. Die größeren Lehen galten schon als erblich, und Heinrich konnte hierin nichts ändern, wenngleich er mit strenger Hand für den Landfrieden sorgte. Statt aber um Rechte zu kämpfen, die nicht wiederzugewinnen waren, und statt in Italien im Streite um eine Weltherrschaft seine Kräfte zu vergeuden, baute der Kaiser feine Macht in Deutschland und Italien auf neuer Grundlage auf. Die Stützen seiner Macht wurden die kirchlichen Gewalten im Reiche, die Erzbischöfe, Bischöfe und Abte, die er nach seiner Wahl ernannte und mit ihren großen Gebieten zu den Reichslasten heranzog. Sie bildeten für ihn und seine Nachfolger ein Gegengewicht gegen die immer mächtiger werdenden Reichsfürsten. In Apulien wurde zu Heinrichs Zeiten der Grund gelegt zu der nachmaligen Normannenherrschaft in Unteritalien. Als einst die Saracenen Salerno belagerten, hatten 40 normannische Ritter, eben von einem Kreuzzuge heimkehrend, die Stadt befreit. Zum Dank luden die Einwohner die Normannen ein, sich bei ihnen anzusiedeln. So

10. Teil 2 - S. 158

1887 - Hannover : Helwing
158 Mittlere Zeit. Zu derselben Zeit wirkte in ähnlicher Weise sein Nebenbuhler Albrecht der Bär in der Mark Brandenburg. Deshalb sangen die Niedersachsen: „Hinrik de Leuw und Albrecht de Bar, Darto Frederik mit bat rode Haar, Dat weren dree Heeren, De künden de Welt verkehren." Damit Heinrick ungestört die deutsche Macht gegen die Wenden ausbreiten könne, erließ es ihm Friedrich sogar, auf den späteren Römerzügen Heeresfolge zu leisten. Zweiter Zug; 1158—1162. Im Jahre 1156 verheiratete sich Friedrich Barbarossa in zweiter Ehe mit der schönen und geistreichen Beatrix von Burgund, wodurch er reiche Besitzungen in Burgund erhielt und dieses Land wieder in engeren Zusammenhang mit dem Reiche brachte. Auf einem Kriegszuge bis über Posen hinaus brachte er den Polenkönig wieder zum Gehorsam; nach seiner Rückkehr erschienen vor ihm Gesandte aus Konstantinopel, England, Ungarn, Italien und Burgund mit Geschenken oder Bittgesuchen; auf einem in Befangen abgehaltenen Reichstage huldigten ihm die burgundischen Großen. Dort erschienen auch päpstliche Gesandte mit einem Schreiben, in welchem der Papst dem Kaiser allerlei Vorwürfe machte und sagte, er habe dem Kaiser doch die kaiserliche Krone „verliehen" und wolle ihm gern eine noch größere „Wohlthat" (benificium, d. i. Wohlthat, Lehen) erweisen. Dieser Brief erregte in der Versammlung allgemeine Entrüstung, weil der Papst in demselben von dem Kaiserreich als von einem von ihm verliehenen Lehen sprach; als einer der Legaten noch trotzig fragte: „Von wem hat denn der Kaiser das Kaisertum, wenn nicht vom Papste?" riß Otto von Wittelsbach das Schwert aus der Scheide und würde dem stolzen Priester den Kopf gespalten haben, wenn es der Kaiser nicht verhindert hätte. Die Legaten aber mußten unverzüglich wieder abreisen; dann erklärte Friedrich in einem Rundschreiben öffentlich, daß er die Reichsgewalt nur Gott verdanke. Die deutsche Geistlichkeit stellte sich auf des Kaisers Seite, und der Papst mußte schließlich erklären, daß er das Wort benificium nicht in dem Sinne von Lehen, sondern in seiner gewöhnlichen Bedeutung von Wohlthat verstanden habe. Die Mailänder hatten nach Friedrichs Abzüge die von Friedrich zerstörten Städte wieder ausgebaut, Lodi wieder zerstört und des Kaisers 1158 freunden nach Möglichkeit geschadet. Deshalb zog Friedrich mit einem großen und glänzenden Heere abermals über die Alpen; als Mailand die Unterwerfung „verweigerte, ächtete er die Stadt und zwang sie durch Belagerung zur Übergabe. Sie mußte Abbitte thun, auf alle Hoheits-rechte und Eroberungen verzichten und ihre Konsuln vorn Kaiser bestätigen lassen. Dann hielt Friedrich in der ronkalischen Ebene einen glänzenden Reichstag. Zu demselben berief er die vier berühmtesten Rechtslehrer von der eben damals aufblühenden Rechtsfchule zu Bologna und ließ von ihnen im Verein mit je zwei Vertretern von vierzehn italienischen Städten die Hoheitsrechte des Kaisers (Regalien) zusammenstellen, in welchen ihm auch die Ernennung der städtischen Konsuln zuerkannt
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