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1. Geschichte des Mittelalters - S. 138

1872 - Münster : Coppenrath
138 Kunden den andern berwand. Hirten versicherten, in der Stille der Nacht eine groe Stadt am Himmel gesehen zu haben, Jerusalem, im stralenden Lichtglanze des christlichen Siege/ Ja, es hie sogar, Kaiser Karl der Groe habe die Niegel sei-nes Grabes zu Aachen gesprengt und wolle selbst das Heer der christlichen Streiter auf Golgatha führen. Blutige Wolken, drohende Kometen, groe Schwrme fliegenden Gewrmes und alle Erscheinungen hnlicher Art galten fr Andeutungen und Weisungen zu dieser neuen Vlkerwanderung. Mit dem Volke rsteten sich zugleich die Fürsten und die ganze Ritterschaft. Aber diese rsteten sich fr den Eifer des Volkes viel zu lang-sam. Ihre besondere Vorbereitung schien diesem nur tadelus-werthe Zgerung. Daher vereinigte es sich in groen Scharen unter selbstgewhlten Anfhrern. Schon im Mai des Jahres 1096 Brach Peter der Einsiedler an der Spitze eines bunt zusammengesetzten Haufens von etwa 15,000 Mann auf, der sich nach und nach bis zu 80,000 vermehrte. Da Peter den Haufen fr sich allein zu groß fand, so berlie er einen Theil desselben der Fhrung seines Freundes Walther, eines burgundischen Ritters, der gewhnlich Wal-ther von Habenichts genannt wurde, weil er sein ganzes Vermgen fr die Heerfahrt aufgeopfert hatte. Dieser bildete mtt 20,000 der Ungeduldigsten den Vortrab. Ihren Weg nah-men sie der Deutschland und Ungarn nach Constantinopel, welches zum allgemeinen Sammelpltze bestimmt war. Die ersten Theilnehmer waren fast nur Italiener und Franzosen. Die Deutschen schloffen sich erst spter an und spotteten An-fangtz der die Thorheit dieser Abenteurer, welche das Gewisse dem Ungewissen aufopferten. Das Schicksal dieser Menschen war hchst traurig. Ohne Mundvorrath, ohne alle Zucht litten sie bald Mangel und pln-derten und raubten in den Gegenden, durch welche sie zogen. Das reizte die Mihandelten zur Gegenwehr. Tausende wurden erschlagen. Nur ein kleiner Haufen kam unter Anfhrung des

2. Geschichte des Mittelalters - S. 90

1861 - Münster : Coppenrath
90 i gingen sie ihren Geschäften nach, im Kriege führten sie die Waffen. Heinrich wollte aber den Ungarn nicht bloß Festungen, sondern auch eine wohlgeübte Kriegesmacht entgegenstellen. Er suchte die schwerfällige Kriegesart der Deutschen umzuschaffen und sie an leichtere Bewegung mit Pferd und Waffe zu ge- wöhnen, um den flüchtigen Ungarn gewachsen zu sein. Zu dem Ende führte er eine Art Kampfspiele ein, die den berühmten Turnieren der späteren Zeit ähnlich waren. Nachdem er auf diese Weise das Reich gestärkt und auf den Krieg vorbereitet hatte, überzog er die benachbarten Völker, die mehr als einmal Deutschland geplündert und selbst mit den Ungarn gemeinsame Sache gemacht hatten. Die blutigen Kämpfe mit diesen Feinden waren für die Deutschen eine vortreffliche Vorschule des nächsten Ungarn-Krieges. Glück begleitete Heinrich's Waffen. Er be- siegte die Böhmen, die Daleminzer in Meißen, die Haveller an der Havel und eroberte ihre Hauptstadt Brannibor (Branden- burg), ging dann auf die Normannen los, schlug sie in einer blutigen Schlacht und nahm ihnen das Land jenseits der Eider bis an die Slye. Um diese Eroberungen recht dauerhaft zu machen, setzte er in den neuen Grenzländern oder Marken Markgrafen ein. So entstanden die Markgrafschasten Schleswig, Brandenburg (vorher Nordsachsen genannt) und Meißen. Unterdessen war die Zeit des Waffenstillstandes mit den Ungarn abgelaufen. Da kamen ihre Gesandten und forderten trotzig den alten Tribut. Aber Heinrich hatte ihnen einen ganz anderen Tribut zugedacht. Es wurde ihnen, heißt es, ein an Ohren und Schwanz verstümmelter räudiger Hund überreicht und dabei angekündigt, wenn sie einen anderen Tribut wünsch- ten, so möchten sie nur kommen und ihn holen. Da zogen die Gesandten unter furchtbaren Drohungen ab. Schlacht bei Merseburg (933). — Im Frühlinge des Jahres 933 brachen die Ungarn in zwei großen Horden >!

3. Geschichte des Mittelalters - S. 285

1861 - Münster : Coppenrath
285 Friedrich Iii. (Iv.)* (1439—1493), Sohn des Her- zoges Ernst von Steiermark. Dieser hat von allen Kaisern am längsten regiert, nämlich über 53 Jahre. Er war ein Alaun von den schönsten Eigenschaften des Geistes und des Herzens, allein die Zeit seiner Regierung war zu stürmisch bewegt, und nicht immer konnte er seinen wohlmeinenden Absichten und Be- fehlen den erforderlichen Nachdruck geben. Unter seiner Regie- rung eroberten die Türken nicht nur Constantinopel, sondern richteten auch ihre Berheerungszüge selbst nach Ungarn und Krain. Der Papst forderte die Christenheit und insbesondere die deutschen Fürsten zu einem neuen Kreuzzuge auf; auch der Kaiser erließ an sie die dringendsten Mahnungen bei der großen Gefahr des deutschen Batcrlandes. Vergebens! An die Stelle der früheren Begeisterung war jetzt die niedrigste Selbstsucht getreten, und bei der Auflösung aller gesetzlichen Ordnung war jeder Fürst nur bedacht, für seinen eigenen Vortheil zu sorgen. Kein deutsches Heer rückte gegen den Erbfeind der Christenheit in's Feld, um dessentwillen im ganzen Reiche die Türlenglocke zum Gebete rief. Der Kaiser hielt zwar Reichstag über Reichs- tag, allein auf diesen erschienen nicht mehr die Fürsten selbst, sondern nur ihre Gesandten, welche die kostbare Zeit mit leeren Förmlichkeiten hinbrachten, ja sogar darüber stritten, wer am wenigsten zu des Vaterlandes Rettung beizutragen habe. Krieg und Fehde herrschte überall, nicht bloß an den Grenzen des Reiches, sondern auch im Reiche selbst. Am störendsten für die Thätigkeit des Kaisers in den Reichsangelegenheiten war lange Zeit der Zwist mit seinem Bruder Albrecht, dem Mitbesitzer seiner Erblande. Von dieser Drangsal wurde er zwar durch Albrechl's Tod befreit (1463), aber in Oesterreich und den übri- gen Ländern hörte die Unzufriedenheit mit feiner Regierung nicht auf und veranlaßte mehrere höchst gefährliche Ausstände. * Dieser Kaiser wird Friedrich Iii. und auch Friedrich Iv. genannt, jenachdem Friedrich der Schöne von Oesterreich (1313 — 1330) mit ein- gerechnet wird oder nicht. /

4. Geschichte des Mittelalters - S. 109

1876 - Münster : Coppenrath
109 suchte allen Unterschied unter ihnen aufzuheben. Fr Schmeicheleien hatte er kein Ohr. Einst priesen die Hflinge mit ungebhrender Er-Hebung seine Macht und sagten gerade heraus, er vermge Alles. Da setzte sich der König, um die Schmeichler zu beschmen, zur Zeit der Fluth an der Meereskste nieder und gebot den Wogen, seine Fe nicht zu berhren. Wer die Wogen schlugen immer nher, so da der König sich entfernen mute. Sehet," rief er nun, mit welchem Un-rechte ihr eine Macht preiset, der nicht einmal die Wogen gehorchen. Nur einer ist da, der sprechen kann: Bis hierher und nicht weiter! Vor ihm sinkt alle menschliche Gre in Nichts zusammen." Fnf und zwanzig Jahre lang behaupteten sich die Dnen unter ihm und seinen Shnen in England. Als sie es im Jahre 1041 wieder verlassen muten, kam der angelschsische Fürst Eduard der Bekenner auf den englischen Thron. Mit seinem Tode im Jahre 1066 erlosch Alfred's Stamm. Da kam Wilhelm, Herzog von der Nor-mandie, mit einem trefflichen Heere von sechzigtausend Mann nach Eng-land, um eine Krone zu erobern, auf welche er nur entfernte Ansprche hatte. Lange schwankte die Entscheidungsschlacht bei Hastings. Unerschtterlich hielten die dichtgeschlossenen Scharen der Angelsachsen auf einer Anhhe den Angriffen der normannischen Ritter Stand. Da ergriffen diese endlich scheinbar die Flucht; in frohem Jubel folgten die aufgelsten Glieder der Angelsachsen doch zu ihrem Verderben! Denn pltzlich machten die Feinde Halt und Kehrt, Tod und Verderben der die ungeordneten Massen ihrer Verfolger bringend. Der grte Theil derselben fiel, unter ihnen der knigliche Fhrer Harald Ii. So gewann Herzog Wilhelm die Krone von England und durch den glck-lichen Erfolg seines Kriegszuges zugleich den Namen: der Eroberer. Aber mit dem Lande hatte er noch nicht die Herzen seiner neuen Unter-thanen erobert. Wiederholt brachen Emprungen aus, und diese gaben ihm einen Vorwand, seine Herrschaft mit groer Strenge auszuben. Fast alle alten Einrichtungen, selbst die Landessprache, wollte er ausgerottet wissen. Nur nach und nach konnten sich die Englnder an die Herrschaft dieses furchtbaren Eroberers gewhnen. Aus der Vermischung der angelschsischen Sprache mit der franzsischen, welche die Normannen aus Frankreich mit herberbrachten, entstand die jetzige englische Sprache. Diese Eroberung war die erste Ursache der groen Nationalfeind-schft zwischen Englndern und Franzosen. Denn weil die neuen Könige

5. Geschichte des Mittelalters - S. 132

1876 - Münster : Coppenrath
132 dieser abgeschlossenen Lebensweise entgingen ihm jedoch die Angelegen-heiten der Fürsten und Völker nicht, und sobald es die Ehre Gottes erforderte, trat er ohne Menschenfurcht ffentlich auf und rnhete nicht eher, als bis er sein Ziel erreicht hatte. Diesen frommen und eifrigen Mann sandte der damalige Papst Eugen Iii. an die Fürsten und Völker, um sie zu einem neuen Kreuzzuge zu bewegen. Zuerst predigte er das Kreuz in Frankreich. Durch seine Worte wurden Alle so begeistert und fortge-rissen, da die von ihm schon vorrthig mitgebrachten und in Menge ausgestreuten wollenen Kreuze keineswegs hinreichten, sondern er noch seinen eigenen Mantel zu Kreuzen zerschneiden mute, um nur den ersten Andrang zu befriedigen. Der König selbst nahm das Kreuz, auch seine Gemahlin, sein Bruder, viele Grafen, Bischfe und Edele. Nun wandte er sich auch nach Deutschland. Der König Konrad war aber anfangs wenig geneigt, an einem solchen Zuge Theil zu nehmen; die Angelegenheiten seines eigenen Reiches beschftigten ihn zu sehr. Zwar erwies er bei ihrem ersten Zusammentreffen in Frankfurt dem frommen Manne alle Ehre, ja er trug ihn auf seinen eigenen Armen durch die men-schengefllte Kirche, jedoch zu dem gewnschten Versprechen war er noch nicht zu bestimmen; er suchte deshalb auszuweichen. Aber der nnerm--dete Mnch eilte ihm bis Speyer nach und fuhr mit donnernder Beredt-samkeit die dort versammelten Fürsten und Prlaten, vor Allen aber den König selbst an. Und als er zu diesem die ergreifenden Worte sprach: Wie wirst du einst am jngsten Tage Rechenschaft geben kn-nen von d^r Erfllung deiner Pflicht?" stand Konrad gerhrt auf und sprach: Ja, ich erkenne den Willen und die Gnade Gottes; er soll mich nicht undankbar finden." Er nahm das Kreuz, mit ihm Friedrich, sein Neffe, der nachmalige Kaiser, und die meisten Groen des Reiches. Selbst Weiber bewaffneten sich mit Lanzen und ritten gleich Mnnern im Zuge einher. Konrad brach zuerst auf. Denselben Weg, welchen etwa fnfzig Jahre frher Gottfried von Bouillon nach Constantinopel eingeschlagen hatte, schlug auch er ein. Der griechische Kaiser handelte gegen die Kreuzfahrer abermals wenig entgegenkommend. Als sie nach Asien bergesetzt waren, wurden sie durch unvorsichtige Theilung ihrer Truppenmassen und durch sehr schlecht geregelte Verpflegung in dem fremden Lande bald von den schwersten Unglcksschlgen heimgesucht. Die meisten wurden eine Beute entweder der grlich einbrechenden Noth oder des feindlichen Schwertes.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 116

1876 - Münster : Coppenrath
116 Der Winter des Jahres 1095 verflo unter groen Zurustungen. Sobald das Frhjahr eintrat, sah man keine Stadt, kein Dorf, wo sich nicht Pilger sammelten; kein Feld, wo nicht Zelte aufgeschlagen waren. Von allen Seiten ertnten Lieder zum Lobe der Wallfahrt und des heiligen Landes. Mancherlei Erzhlungen von Zeichen und Wundern feuerten den Eifer der Kreuzfahrer noch mehr au. Bei Hellem Tageslichte woll e man am Himmel zwei Männer auf bumenden Rosien tm heien Kampse mit einander gesehen haben, von denen der eine, m.t emem feuchtend Kreuze bewaffnet, nach mehren Stunden den andern berwand. Hirten versicherten, in der Still- der Nacht eine groe Stadt am Himmelge-sehen zu haben, Jerusalem, im strahlendenlichtglanze des christlichen Sieges Ja. es hie sogar, Kaiser Karl der Groe habe die Riegel e.-nes Grabes zu Aachen gesprengt und wolle selbst das H--r bei chrif -liaen Streiter auf Golgatha führen Blutige Wolken, drohende Kometen groß- Schwrme fliegenden Gewrmes und all- Erscheinung-hnlicher Art galten fr Andeutungen und Weisungen zu dieser neuen Wlkerwanderuug, Mit dem Volke rfteten sich zugleich d. Fürsten und die ganz- Ritterschaft. Aber diese rsteten sich ^ den Eifer des Volkes vi-l zu langsam. Ihre besondere Vorber-ttung schien !.efem nur tadelnswerthe Zogernng, Dah-r verewigte es sich > groen Scharen unter selbstgewhlten Anfhrern. Schon im Mai des Jahres 1096 brach Peter der Einsfedfer an der Spitz- eines bunt zusammengesetzten Haufens von etwa iboocmann auf, d-r sich nach und nach bis zu 80,000 vermehrte, Hansen fr sich allein zu groß fand, so berlie ^me. The.l^bemben der Fhrung seines Freundes Walther, emes burgund.schen Ritters der gewhnlich Walther von Habenichts genannt wurde, w sein ganzes Vermgen fr die Heerfahrt aufgeopfert hatte^ Dieser bildete mit 20,000 der Ungeduldigsten den Vortrab. Ihren Weg nah-men sie der Deutschland und Ungarn nach Constantmop-l, welches zum allgemeinen Sammelplatz- bestimmt war. D>-rst-n Theilnehmer waren fast nur Italiener und Franzosen. Die Deutschen loffen fr erst spter an und spotteten Anfangs der die Thorh-it dieser Abenteurer, welche das Gewisse dem Ungewissen aufopferten. Das Schicksal dieser Menschen war hchst traurig. Ohne Mund-Lrrach, ohne alle Zucht litten sie bald Mangel und plnderten und

7. Geschichte des Mittelalters - S. 78

1883 - Münster : Coppenrath
78 Kriegesart der Deutschen umzuschaffen und sie an leichtere Bewegung mit Pferd und Waffe zu gewhnen, um den flchtigen Ungarn gewachsen zu -sein. Nachdem er auf diese Weise das Reich gestrkt und auf den Krieg vorbereitet hatte, berzog er die feindlichen slavischen Vlkerschaften an der Elbe, die mehr als einmal Deutschland geplndert und selbst mit den Ungarn gemeinsame Sache gemacht hatten. Die blutigen Kmpfe mit diesen Feinden waren fr die Deutschen eine vortreffliche Vorschule des nchsten Ungarnkrieges. Glck begleitete Heinrichs Waffen. Er unterwarf sich diehaveller an der Havel durch die Eroberung ihrer Haupt-stadt Brennaburg (928)', des nachmaligen Brandenburg, ferner die Daleminzier in Meien. Unterdessen war die Zeit des Waffenstillstandes mit den Ungarn abgelaufen. Da kamen ihre Gesandten und forderten stolz den alten Tribut. Allein sie wurden abgewiesen und zogen leer zurck, um so erboster, weil auch kleine Vlkerschaften, ermutigt durch das Selbstgefhl der Deut-schen, ihnen ebenfalls den Tribut verweigerten; die.aalerninzier gaben ihnen sogar spottend statt des Geldes einen rudigen Hund. Schlacht bei Riade (933). Im Frhlinge des Jahres 933 Brachen die Ungarn in zwei groen Horden racheschnaubend durch Franken in Thringen ein. Schrecken ging vor ihnen her. Wer fliehen konnte, floh. Das ganze Land wurde verwstet, ganze Drfer verbrannt. Dann wandte sich ein feindlicher Heerhaufen nach Westen hin, wurde hier aber, in der Nhe von Sondershausen, von den Sachsen und Thringern berfallen und zersprengt, und die Flchtlinge erlagen teils dem Hunger und der Klte, teils dem Racheschwerte der Deutschen. Der weit grere Haufen der Ungarn aber blieb bei Riade. in der Nahe von Merseburg, stehen. Hier, meinten sie, seien alle Schtze aufgehuft. Gegen diesen Haufen wandte sich Heinrich selbst und bezog ein Lager auf einem Hgel an der Saale, den Feinben gegenber. Drei Tage hintereinander stieg er in die Ebene hinab, nicht um anzugreifen, sondern um zuvor seine Leute an den Anblick der Barbaren zu gewhnen. Der vierte Tag war von ihm zur Schlacht bestimmt. An diesem stellte er seine Scharen auf, erinnerte sie an alle erlittene Schmach und ermunterte sie, auf den Schutz des Hchsten zu vertrauen und mnnlich zu bestehen den Kampf fr die gerechte Sache. Und vertrauensvoll blickten die Krieger auf das Bild des heiligen Engels Michael auf der hochflatternden Reichsfahne und auf ihren König, der, vor allen hervorragend, sie selbst gegen den Feind

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 84

1881 - Münster : Coppenrath
84 Religionskrieg in immer bedrohlichere Nhe gerckt htte. Zu diesen heillosen Wirren im Inneren fnten schwere Gefahren und angstvolle Kriegsnten von auen. Immer begehrlicher nach europischem Besitze wurden die Trken, seit sie ihren Fu auf diesen Erdteil gesetzt und Constantinopel zu ihrem festen Bollwerk gemacht hatten. Bei ihren gegen Westen gerichteten Eroberungszgen trafen ihre Schlge zunchst stets Ungarn, und da dessen Beherrscher zugleich der Kaiser der deutschen Lande war, so war es unausbleiblich, da auch Deutschland durch die Trkenkriege stets in Atem gehalten wurde. Angesichts dieser Verhltnisse wird der Rckschritt, den Deutschland unter Karls V. nchsten Nachfolgern machte, nur zu erklrlich sein.. Die Thronfolger aber waren: Kaiser Ferdinand I. (1556 1564). Das Konzil von Trient wurde unter ihm, wie oben erzhlt, geschlossen, allein trotz des Segens welcher fr die katholische Kirche aus den Beschlssen dieser Kirchen-Versammlung hervorging, griff auch bei aller Duldsamkeit dieses Kaisers in religisen Fragen dennoch der Streit der kirchlichen Parteien stets weiter um sich. Gegen die Trken hatte Ferdinand fast während seiner ganzen Regierungszeit zu kmpfen, doch war sein Erfolg so gering, da er ihnen gar einen Teil Ungarns abtreten mute. Kaiser Maximilian Ii. (15641576). Selbst durch die grte Milde, welche dieser Kaiser den Andersglubigen gegenber bewies, konnte er die Streitigkeiten der Neligionsparteien nicht beilegen. Viel Strenge aber zeigte Maximilian, als das alte Faustrecht noch einmal wieder aufzuleben schien. Er lie den Ritter Grumbach, welcher den Bischof von Wrzburg mit Fehde berzogen und die Stadt Wrzburg selbst geplndert hatte, martervoll hinrichten. Auch die Trken brachen in seinen Tagen unter dem Sultan Soly-man mit einem groen Heere in Ungarn ein. Aber vor der Festung; Sigeth flausten die wilben Scharen. Dieser Platz, welcher nrblich von der Drau gelegen ist, wurde von dem Grafen Zrini mit solchem Helden-mute verteidigt, da die Trken 20 Ooo Mann verloren und nur die rauchenden Trmmer eroberten, nachdem Zrini mit den Seinigen den Helbentob gestorben war. Kaiser Rudolf Ii. (15761612). - Zur Zeit, als dieser Fürst den deutschen Thron bestieg, ja während der ganzen Dauer seiner Re- 1

9. Unser Vaterland - S. 145

1900 - Berlin : Bruer
— 145 Volk, besonders die Großen Ungarns gegen ihren Herrscher. Voller Entsetzen entfloh König Peter von Ungarn den Gräuelszenen einer blutigen Revolution und bat den deutschen König fußfällig um Hülfe, während sich in Ungarn ein neuer Herrscher aufwarf, der dem Heidentum wieder freie Bahn ließ und alle guten, christlichen Gesetze seiner Vorgänger über den Haufen warf. Tann rüstete er sich gegen die Deutschen. Er mochte der einstigen Ungarnzüge gedenken, welche Heinrich I. und' Otto der Große in heißen Schlachten zu bekämpfen hatten, und glaubte wohl vermessen, die Deutschen völlig unterwerfen zu können, da er anfangs siegreich war. Doch in drei Feldzügen gelang es den Deutschen, die Ungarn unter so geringen eigenen Verlusten zu besiegen, daß man sich Wunderdinge davon erzählte (1042—1044). Als die Ungarn in wilder Flucht durch die Ebeue der Naab dahintobten, schlug Heinrich Iii. auf dem Schlachtfelde ein Lager auf und feierte im Büßerhemde einen Dankgottesdienst auf offnem Felde für diesen Sieg. Als er in die ungarische Königsstadt Stuhlweißenburg einzog, den vertriebenen König Peter in seine Herrscherwürde wieder einzusetzen, fielen ihm reiche Schätze, sogar Gemahlin und Kinder des entflohenen Königs zur Beute. Dankbar überreichte der in seine vorige Würde eingesetzte König Peter dem deutschen Herrscher die goldne Lanze als Zeichen der Unterwürfigkeit und huldigte ihm vor allem Volk. Dann wurde er von Heinrich mit Ungarn nur belehnt. Damit war die Abhängigkeit desselben vorn deutschen Reiche feierlich anerkannt. Aber kaum hatte Heinrich das Land verlassen, so empörten sich die Ungarn aufs neue gegen den König Peter, der schließlich verstümmelt, geblendet, ein armseliger Krüppel, noch zehn Jahre seines Lebens dahin schleppte, während sich die Ungarn einen Neffen des einst so verehrten Königs Stefan (der Heilige) erwählten und die Deutschen zu wiederholten Kriegszügen veranlaßten. Obgleich Heinrich Iii. von dem großartigen Plane allmälig zurücktrat, alle Herzogtümer in seiner Krone und Herrschaft zu vereinigen, so sah er doch die herzogliche Würde nur wie ein Reichsamt an, das er beliebig vergeben oder zurücknehmen konnte. Die so eingesetzten Herzöge beugten sich der Hoheit und Machtfülle Heinrichs derart, daß keiner derselben herrschsüchtige Interessen zu verfolgen wagte. Das deutsche Reich stellte eine Macht dar, die sich Karls des Großen Herrschaft B o r n h a k, Unser Vaterland. 10

10. Bd. 3 - S. 251

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt, is * Kreuz und rannten nach Asien. Nur dir Könige blieben fürs erste noch von dieser wunderlichen Sucht frey, und eben dieö halte die Folge, daß daö Ansehen der bisher Zu einer großen Macht gestiegenen Echnsleule vermindert und dagegen die Macht der Könlste wieder vergrößert wurde. Diese für den Thron glückliche Veränderung bewerkstelligte vornemlich fchdrvlg der Dicke. Er schwächte den Ueder- ni u ist des Adeln, räumte dagegen den Bürgern mehrere Frcyheiten ein und legte eben dadurch den Grund zu ei- nem neuen Reichsstande, dem Bürgttstllnde, der bisher in Frankreich nichts gegolten hatte. Kaum war das Land v-n dieser Seite zu einiger Rlche gekommen, als die Könige von England den Einfall bekamen, nebst der Nor- mandie und den übrigen Besitzungen noch mehrere fran- zösische Länder zu erobern. Nun hatten also die Franzo- sen außer den Kreuzzügen auch noch beständige Kriege mit diesen ihren nahen Feinden, die 300 Jahre dauerten und zwischen beyden Nationen einen unauslöschlichen Haß er- zeugten. Philipp August, ein listiger, thätiger und tapferer König, war eben mit einem Kreuzzuge beschäf- tigt, als er hörte, daß die Engländer ihm ins Reich ge- fallen feyn. Er kam zurück, schlug sie und eroberte so- gar die Normandie. Um sich gegen die Besiegten sowohl als gegen seine Großen in Respekt zu erhalten, dankte er im Frieden, wie bisher gewöhnlich war, feine Soldaten nicht ab, ì sondern war der erste, der ein stcheudès Heer im Solde behielt. Nicht so glücklich, aber lie- benswürdiger und edelmüthiger, als er, war der hetstge Ludwig, der vom Jahr ¡2-26 bis 1270 regierte und unter die besten französischen Könige gehört. In einet Krankheit gelobte er Gott einen Kreuzzug» Wirklich zog er nach erhaltener Genesung, ganz gegà den Willen seines Volkes, das ihn gerne im Reiche behalten harte, gegen den Sultan von Aezyten, wurde aber von diesem gefan- aeu
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