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1. Geschichte des Mittelalters - S. 120

1872 - Münster : Coppenrath
120 - besonders in den Stdten unter den Brgern, denen das ber-mthige Betragen der Groen verhat war. Dennoch dauerte der Kampf um die Krone fast drei Jahre lang und wurde mit der grten Erbitterung gefhrt. Die blhendsten Lnder wur-den schrecklich verwstet. Endlich, im Jahre 1080, trafen beide, Heinrich und sein Gegenknig Rudolph, in einer entscheidenden Schlacht bei Mlsen an der Elster zusammen. Heinrich selbst kmpfte mitten im Schlachtgeivhle mit bewundemugs-wrdiger Tapferkeit. Dennoch blieb der Sieg lange unentfchie-den und neigte sich schon auf die Seite seiner Feinde. Da sprengte ein junger Ritter aus Heinrich' Heer, man sagt Gottfried von Bouillon, der nachmalige Eroberer von Jerusalem, gerade auf Rudolf los und schlug ihm mit einem frchterlichen Hiebe Hand und Schwert zu Boden. Schwer ver-mundet wurde er aus dem Getmmel getragen. Als man ihm seine tobte Hand zeigte, rief er wehmthig aus: Die ist es, mit der ich einst Heinrich den Eid der Treue schwur!" Bald darauf starb er. Sein Grabmal sieht man in der Domkirche von Merseburg, wo auch seine Hand noch gezeigt wird. Rudolf's Tod war fr Heinrich ein groes Glck. Viele seiner Feinde verloren jetzt den Muth. Viele hielten auch den Tod des Gegenknigs fr ein Strafgericht Gottes und schlssen sich wieder an den rechtmigen König. Die Zahl seiner An-Hnger wurde von Tag zu Tag grer. Unterde war er von dem Papste, der sich fr Rudolf erklrt hatte, schon wieder in den Bann gethan worden. Nunmehr aber wollte Heinrich, stolz auf fein Glck, nicht als Bender um Gnade flehen; mit Heeresmacht wollte er nach Rom ziehen und den Papst zch-tigen. Wiederholt erklrte er ihn fr abgesetzt und lie einen Erzbischof zum Gegenpapste whlen. Dann trat er im Jahre 1081 an der Spitze eines mchtigen Heeres feinen Rachezug au. Aber selbst in der grten Bebrngni verlor Gregor den Muth nicht. Fast drei Jahre lang wnrde er in Rom hart belagert. Da endlich gelang es dem tapferen Ritter Robert Guiscard,

2. Geschichte des Mittelalters - S. 177

1872 - Münster : Coppenrath
I 177 erdichtet und sprach sogleich den Bann der ihn ans. Der Kaiser aber, um zu zeigen, da er es mit dem versprochenen Kreuzzuge ernstlich meine, schiffte sich bald nach feiner Wiederherstellung nach Palstina ein. Jedoch vershnte er hierdurch nicht den Papst. Dieser erlie sogar an die Geistlichen und an die Ritterorden in Palstina die strengsten Befehle, den Kaiser nicht im Geringsten zu untersttzen, weil ein mit dem Fluche der Kirche Beladener des Kampfes fr die Sache Gottes un-wrdig sei. Allein Friedrich war in dem heiligen Lande glcklicher, als man htte erwarten sollen. Er schlo mit den Sa-racenen einen zehnjhrigen Waffenstillstand, in welchem ihm Jerusalem, Bethlehem und Nazareth ausgeliefert wurden, und fetzte uch in der Kirche des heiligen Grabes die Krone eines Kniges von Jerusalem aus.*) Schnell eilte er dann nach Italien zurck, vertrieb bort die Fewbe aus feinen Besitzungen und shnte sich auch mit dem Papste aus. Bald hierauf brach in Deutfchlanb eine Emprung unter feinem eigenen Sohne Heinrich aus, der in des Vaters Abwesenheit Deutschland verwaltet hatte. Fr seine Untreue mute er nach Italien in einen Kerker wanbern, wo er sieben Jahre nachher starb. Aus bieses traurige Ereigni folgte balb ein frhliches. Friedrich war Wittwer und warb um die fchne Jfabella, Schwester des Kniges von England. Ohne Z-gern kam der Heirathsvertrag zu Stande. Der Kaiser lie durch den Erzbischof von Kln und Herzog von Brabant mit zahlreichem Gefolge feine Braut abholen. Ueberall wurde sie in Deutschland festlich empfangen, besonders aber in Kln-Zehntausend Brger, alle zu Pferde und festlich geschmckt, polten sie feierlich ein. Auch fuhren ihr Schiffe auf trockenem Lande entgegen. Es waren Wagen, wie Schiffe gebauet, mit Flaggen und Wimpeln, die Pferde waren in Purpurdecken verhllt. In den Schiffen saen Snger und lieen zu dem ) Dadurch wurde fortan der Titel König von Jerusalem" Erbtheil des deutschen Kaisers als solchen. Weller' Wcltgesch. Il 25. Aufl. i o I

3. Geschichte des Mittelalters - S. 156

1861 - Münster : Coppenrath
156 und fand so großes Wohlgefallen an diesem schönen Beweise von Liebe und Treue, daß er um der Frauen willen alle Män- ner begnadigte. 47. Zweiter Kreuzzug (1137). Eben wollte Konrad nach Italien ziehen, um dort die aus- gebrochenen Unruhen beizulegen, als auf einmal die Schreckens- nachricht aus Asien kam: Edessa, die Hauptstadt des gleich- namigen Fürstenthums, fei von den Saracenen erobert und zer- stört, sechs und vierzigtausend Einwohner erschlagen worden. Eine allgemeine Bewegung ging durch die christlichen Länder; denn Edessa wurde als die Vormauer Jerusalems angesehen. Aber so groß auch die allgemeine Theilnahme war, so würde dennoch ein neuer Kreuzzug nicht sobald zu Stande gekommen sein, wäre nicht ein Mann aufgetreten, der die Seele der gan- zen Unternehmung wurde. Das war der Abt Bernhard von Clairvaux in Burgund. Schon in früher Jugend zeich- nete er sich durch unermüdliche Thätigkeit und durch einen ein- fachen, Gott ergebenen Sinn vor allen seinen Altersgenossen aus. Gleichgültig gegen alle Ergötzlichkeit des Lebens floh er das Geräusch der Welt und widmete sich einem beschaulichen Leben. In einer wüsten Gegend des südlichen Frankreichs grün- dete er das berühmte Kloster Clairvaux und lebte dort in größter Strenge. In dieser abgeschlossenen Lebensweise entgin- gen ihm jedoch die Angelegenheiten der Fürsten und Völker nicht, und sobald es die Ehre Gottes erforderte, trat er ohne Menschenfurcht öffentlich auf und ruhete nicht eher, als bis er sein Ziel erreicht hatte. Diesen frommen und eifrigen Mann sandte der damalige Papst Eugen Hi. an die Fürsten und Völker, um sie zu einem neuen Kreuzzuge zu bewegen. Zuerst predigte er das Kreuz in Frankreich. Durch seine Worte wurden Alle so begeistert und fortgerissen, daß die von ihm schon vorräthig mit- gebrachten und in Menge ausgestreueten wollenen Kreuze keines- wegs hinreichten, sondern er noch seinen eigenen Mantel zu

4. Geschichte des Mittelalters - S. 140

1861 - Münster : Coppenrath
140 — 43. Erster Krenzzug (1096). Endlich kam auch der wohlgeordnete Hauptzug zu Stande. Au der Spitze desselben standen die Fürsten: Gottfried von Bouillon, Herzog von Niedcrlothringen (Brabant); Bal- duin und Eustach, seine Brüder; Raimund, Graf von Toulouse; Bo hem und, Fürst von Tarent; der edele Tan- kred, sein Neffe; Robert, Graf von der Normandie, ein Sohn des Königes von England; Robert, Graf von Flan- dern, der schon als Pilger in Jerusalem gewesen war; Hugo, Graf von Vcrmandois, ein Bruder dcs Königes Philipp von Frankreich; Stephan, Graf von Blois und Chartres, der so reich war, daß man von ihm sagte, er habe so viele Schlösser, als das Jahr Tage; der edele Ritter Walther von dem Thurme zu Limoges mit seinem treuen Löwen, der ihn nie ver- ließ, weil er ihn einst von einer Schlange gerettet hatte. An diese Häupter der Kreuzfahrer schlossen sich unzählige Ritter und Edele mit ihren Mannen und Reisigen an. Der Kern des Heeres bestand größteutheils aus Franzosen, Lothringern, Flandern, Normannen und Italienern. Jeder Fürst führte seine Schar. Aber alle überragte au frommem Sinne und ritter- licher Würde der edele Herzog Gottfried von Bouillon. Er war gerade in der Blüthe seiner Jahre, ausgezeichnet durch schönen Wuchs, voll Anmuth und Menschenfreundlichkeit. In der Schlacht war er stets der Schrecken seiner Feinde. Er war dem Löwen vergleichbar nicht nur an Kraft, sondern auch an Edelmuth. Schon in der Jugend hatte er das Gelübde gethan, dereinst sein Schwert der Befreiung des heil. Grabes zu wid- men; jetzt, zum Manne gereift, zog er zur Lösung seines Ge- lübdes in den heiligen Kampf hinaus. , Damit kein Mangel an Lebensmitteln, keine Unordnung unter der großen Volksmasse eintrete, zogen die Fürsten mit ihren Scharen einzeln auf verschiedenen Wegen theils zu Wasser, theils zu Lande nach ihrem Sammelplätze Constantinopel. Der' Zug dahin ging glücklich von Statten, weil die Fürsten nach

5. Geschichte des Mittelalters - S. 143

1861 - Münster : Coppenrath
143 erreichte das Heer, von Spürhunden geleitet, einen Fluß. Ein Schrei des Entzückens verkündete den köstlichen Fund. Im Augenblicke stürzten Alle zum Flusse hinab, den brennenden Durst zu löschen; viele aber fanden durch das Uebermaß des Genusses den Tod. Eines Tages wurde zur allgemeinen Bestürzung der Her- zog Gottfried schwer verwundet und ohnmächtig in's Lager ge- tragen. Keiner wußte, ob nahende Feinde, oder ein Zufall das Unglück herbeigeführt habe, da erzählten die Begleiter Gottfried's: „Wir waren zur Jagd ausgeritten, und der Herzog etwas ent- fernt von den Uebrigen, als er hörte, daß ein armer Pilger, welcher Holz suchte, von einem Bären angegriffen ward und laut um Hülfe rief. Sogleich sprengte der Herzog hinzu und griff mit dem Schwerte das Unthier an. Da ließ dieses seine erste Beute fahren, wandte sich gegen seinen neuen Feind und riß Roß und Mann zu Boden. Gottfried schien verloren. Plötzlich raffte er sich wieder auf, faßte den Bären mit der linken Hand und stieß ihm mit der rechten das Schwert in den Leib. Der Bär aber, durch diese Wunden nur noch wüthender gemacht, fiel ihn von neuem an. Des Herzoges Kräfte schwanden immer mehr in dem grausigen Kampfe. In diesem Augenblicke erschien, durch das Geschrei des Pilgers und das Heulen des Bären her- zugelockt, einer der Jagdgenossen, streckte das Unthier zu Boden und rettete den durch Blutverlust schon erschöpften Herzog." Mit Schaudern hörte das Volk der Erzählung dieses Unglückes zu. Erst nach mehreren Wochen sah es seinen geliebten Herzog wieder an seiner Spitze. 44. Belagerung von Antiochia (1098). Jetzt wandte sich das Heer der Kreuzfahrer nach Syrien, dessen Hauptstadt Antiochia war. Während Balduin mit seiner Abtheilung sich der Stadt Edessa bemächtigte und zuerst unter allen Kreuzfahrern sich in den Besitz einer festen Herrschaft in Asien setzte, lagerte sich das ganze übrige Heer vor Antiochia.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 90

1861 - Münster : Coppenrath
90 i gingen sie ihren Geschäften nach, im Kriege führten sie die Waffen. Heinrich wollte aber den Ungarn nicht bloß Festungen, sondern auch eine wohlgeübte Kriegesmacht entgegenstellen. Er suchte die schwerfällige Kriegesart der Deutschen umzuschaffen und sie an leichtere Bewegung mit Pferd und Waffe zu ge- wöhnen, um den flüchtigen Ungarn gewachsen zu sein. Zu dem Ende führte er eine Art Kampfspiele ein, die den berühmten Turnieren der späteren Zeit ähnlich waren. Nachdem er auf diese Weise das Reich gestärkt und auf den Krieg vorbereitet hatte, überzog er die benachbarten Völker, die mehr als einmal Deutschland geplündert und selbst mit den Ungarn gemeinsame Sache gemacht hatten. Die blutigen Kämpfe mit diesen Feinden waren für die Deutschen eine vortreffliche Vorschule des nächsten Ungarn-Krieges. Glück begleitete Heinrich's Waffen. Er be- siegte die Böhmen, die Daleminzer in Meißen, die Haveller an der Havel und eroberte ihre Hauptstadt Brannibor (Branden- burg), ging dann auf die Normannen los, schlug sie in einer blutigen Schlacht und nahm ihnen das Land jenseits der Eider bis an die Slye. Um diese Eroberungen recht dauerhaft zu machen, setzte er in den neuen Grenzländern oder Marken Markgrafen ein. So entstanden die Markgrafschasten Schleswig, Brandenburg (vorher Nordsachsen genannt) und Meißen. Unterdessen war die Zeit des Waffenstillstandes mit den Ungarn abgelaufen. Da kamen ihre Gesandten und forderten trotzig den alten Tribut. Aber Heinrich hatte ihnen einen ganz anderen Tribut zugedacht. Es wurde ihnen, heißt es, ein an Ohren und Schwanz verstümmelter räudiger Hund überreicht und dabei angekündigt, wenn sie einen anderen Tribut wünsch- ten, so möchten sie nur kommen und ihn holen. Da zogen die Gesandten unter furchtbaren Drohungen ab. Schlacht bei Merseburg (933). — Im Frühlinge des Jahres 933 brachen die Ungarn in zwei großen Horden >!

7. Geschichte des Mittelalters - S. 181

1861 - Münster : Coppenrath
181 zu stürzen, rief der Papst Urban Iv. den Herzog Karl von Anjou, den Bruder des Königes Ludwig des Heiligen von Frankreich, herbei und übertrug ihm das Lehen. Der Franzose kam mit großer Heeresmacht herüber. Manfred rüstete sich zur Gegenwehr, allein in der Schlacht bei Benevent (am 26. Fe- bruar 1266) verlor er Thron und Leben. Jetzt nahm der Sie- ger Besitz von Neapel und Sicilien und herrschte mit eisernem Scepter. Es entstand bald allgemeines Mißvergnügen über die Herrschaft der Franzosen. Alle sahen sich nach einem Retter um. Viele wandten sich an Konradin, der unterdessen zum Jüng- linge herangewachsen war, und munterten ihn auf, nach Italien zu kommen, um die verhaßten Franzosen zu vertreiben. Der hohenstaufische Jüngling folgte endlich diesem Rufe. Begleitet von feinem treuen Jugendfreunde, dem Prinzen Friedrich von Baden, der sich „von Oesterreich" zubenannte, weil seine Mutter eine Babenbergerin war, zog er im Herbste 1267 mit einem Heere über die Alpen. Seine ersten Unternehmungen versprachen Glück. Die Städte Obcritalicns und Karl's ehemaliger Bun- desgenosse, Heinrich von Castilicn, traten auf seine Seite. Auch auf Sicilien bildete sich ein Aufstand zu seinen Gunsten. Jedoch den anfänglichen Vortheilen folgte das Verderben aus dem Fuße. Bei dem Städtchen Tagliacozzo trat ihm Karl von Anjou entgegen. Hier kam cs am 23. August des Jahres 1268 zu einer Hauptschlacht. Die Franzosen wurden überwunden und zurückgetrieben. Allein die Deutschen wußten ihren Sieg nicht zu benutzen. Alle überließen sich einer grenzenlosen Freude; sie plünderten das Gepäck und zerstreuten sich der Beute wegen. Viele auch legten die Panzer und Waffen ab, um von den Anstrengungen des heißen Sommcrtagcs auszuruhen. Da über- fiel sie plötzlich ein französischer Hinterhalt und verbreitete all- gemeine Bestürzung und Verwirrung im deutschen Lager. Wer fliehen konnte, floh, nur wenige leisteten kurzen Widerstand. So war das Glück des Tages wieder vereitelt. Konradin eilte mit feinem Freunde Friedrich, nachdem sie lange ritterlich gekämpft hatten, nach der Meeresküste, um zu Schiffe nach Sicilien zu

8. Geschichte des Mittelalters - S. 285

1861 - Münster : Coppenrath
285 Friedrich Iii. (Iv.)* (1439—1493), Sohn des Her- zoges Ernst von Steiermark. Dieser hat von allen Kaisern am längsten regiert, nämlich über 53 Jahre. Er war ein Alaun von den schönsten Eigenschaften des Geistes und des Herzens, allein die Zeit seiner Regierung war zu stürmisch bewegt, und nicht immer konnte er seinen wohlmeinenden Absichten und Be- fehlen den erforderlichen Nachdruck geben. Unter seiner Regie- rung eroberten die Türken nicht nur Constantinopel, sondern richteten auch ihre Berheerungszüge selbst nach Ungarn und Krain. Der Papst forderte die Christenheit und insbesondere die deutschen Fürsten zu einem neuen Kreuzzuge auf; auch der Kaiser erließ an sie die dringendsten Mahnungen bei der großen Gefahr des deutschen Batcrlandes. Vergebens! An die Stelle der früheren Begeisterung war jetzt die niedrigste Selbstsucht getreten, und bei der Auflösung aller gesetzlichen Ordnung war jeder Fürst nur bedacht, für seinen eigenen Vortheil zu sorgen. Kein deutsches Heer rückte gegen den Erbfeind der Christenheit in's Feld, um dessentwillen im ganzen Reiche die Türlenglocke zum Gebete rief. Der Kaiser hielt zwar Reichstag über Reichs- tag, allein auf diesen erschienen nicht mehr die Fürsten selbst, sondern nur ihre Gesandten, welche die kostbare Zeit mit leeren Förmlichkeiten hinbrachten, ja sogar darüber stritten, wer am wenigsten zu des Vaterlandes Rettung beizutragen habe. Krieg und Fehde herrschte überall, nicht bloß an den Grenzen des Reiches, sondern auch im Reiche selbst. Am störendsten für die Thätigkeit des Kaisers in den Reichsangelegenheiten war lange Zeit der Zwist mit seinem Bruder Albrecht, dem Mitbesitzer seiner Erblande. Von dieser Drangsal wurde er zwar durch Albrechl's Tod befreit (1463), aber in Oesterreich und den übri- gen Ländern hörte die Unzufriedenheit mit feiner Regierung nicht auf und veranlaßte mehrere höchst gefährliche Ausstände. * Dieser Kaiser wird Friedrich Iii. und auch Friedrich Iv. genannt, jenachdem Friedrich der Schöne von Oesterreich (1313 — 1330) mit ein- gerechnet wird oder nicht. /

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 348

1840 - Münster : Coppenrath
348 82. Revolution in Griechenland. Otto, König des neuen Staates. Wenden wir uns jetzt von den heillosen Wirren im We- sten Europas hinweg nach dem Osten desselben, wo wir ein schwer- gedrücktes christliches Volk im heißen Kampfe gegen den übermü- thigsten Feind seines Glaubens finden. Seit 1453 schmachteten die Griechen unter dem harten Joche der Türken und waren Be- leidigungen und Mißhandlungen aller Art ausgesetzt. Umsonst sa- hen sie sich schon lange nach einen Retter um, als endlich im Marz 1821 bei einem ausgebrochenen Aufruhrs in der Wallache! der Fürst Alexander Ppfilanti, früher russischer General, in der Moldau auftrat und die Griechen zum Kampfe für ihre Unabhängigkeit aufrief. Vermuthlich rechnete er bei diesem küh- - nen Wagestücke auf die Hülfe des russischen Kaisers, allein er irrte sich. So sich selbst überlassen, wurde er mit seinem Häuf- lein bald überwältigt, und nun begann zugleich ein furchtbares Blutbad gegen die Griechen in Konstantinopel, die der Sultan Mahmud Ii. im Verdachte der Theilnahme hatte. Selbst der Patriarch Gregor, ein zwei und siebenzigjahriger Greis, fand kein Erbarmen; er wurde vor seiner Kirche aufgehenkt, die Kirche aber nebst fünfzehn andern dem Boden gleichgemacht. Ver- gebens verwendete sich der russische Gesandte für seine christlichen Mitbrüdcr; vergebens bct Ostreich Vermittelung an. Dagegen brach der Aufstand auch auf Morea, (dem ehemaligen Pelo- ponnes) und den Inseln aus und verbreitete sich bald über ganz Griechenland. Au Wasser und zu Lande entbrannte der Krieg, und in demselben wurden sowohl von Seiten der Griechen, als auch der Türken die empörendsten Grausamkeiten verübt. Am glücklichsten kämpften die Griechen zu Wasser, weil sie von jeher große Schiffahrt trieben. Mit ihren Brandern griffen sie die feindlichen Schiffe an und steckten sie in Brand. Canaris, Sachturis, emiaulis und mehre andere Seehelden verrichte- ten Thaten, welche die der alten Griechen fast übertrafen. Der

10. Geschichte des Mittelalters - S. 101

1876 - Münster : Coppenrath
entschieden und neigte sich schon auf die Seite seiner Feinde. Da sprengte ein junger Ritter aus Heinrich's Heer, man sagt Gottfried von Bouillon, der nachmalige Eroberer von Jerusalem, gerade auf Rudolf los und schlug ihm mit einem frchterlichen Hiebe Hand und Schwert zu Boden. Schwer verwundet wurde er aus dem Getmmel getragen. Als man ihm seine todte Hand zeigte, rief er wehmthig aus: Die ist es, mit der ich einst Heinrich den Eid der Treue schwur!" Bald darauf starb er. Sein Grabmal sieht man in der Domkirche von Merseburg, wo auch seine Hand noch gezeigt wird. Rudolfs Tod war fr Heinrich ein groes Glck. Viele seiner Feinde verloren jetzt den Muth. Viele hielten auch den Tod des Gegen-knigs fr ein Strafgericht Gottes und schlssen sich wieder an den recht-migen König. Die Zahl seiner Anhnger wurde von Tag zu Tag grer. Unterde war er von dem Papste, der sich fr Rudolf erklrt hatte, schon wieder in den Bann gethan worden. Nunmehr aber wollte Heinrich, stolz auf sein Glck, nicht als Bender um Gnade flehen; mit Heeresmacht wollte er nach Rom ziehen und den Papst zchtigen. Wie-derholt erklrte er ihn fr abgesetzt und lie einen Erzbischof zum Ge-genpapste whlen. Dann trat er im Jahre 1081 an der Spitze eines mchtigen Heeres seinen Rachezug an. Aber selbst in der grten Be-drngni verlor Gregor den Muth nicht. Fast drei Jahre lang wurde er in Rom hart belagert. Da endlich gelang es dem tapferen Ritter Robert Guiscard, Herzog der Normannen in Unteritalien, den gefan-genen Papst zu befreien und nach alerno im Neapolitanischen in Sicherheit zu bringen. Auch krperliche Leiden, welche jetzt der Gregor einbrachen, konnten seinen Muth nicht schwchen. Mit altrmischer Standhaftigkeit hielt er bis in den Tod an den Maregeln fest, die er fr rechtmig, heilsam und durchaus nothwendig erkannte. Ich liebte die Gerechtigkeit und hate die Ungerechtigkeit, darum sterbe ich in der Verbannung!" waren seine letzten Worte. Er starb im Jahre 1085,. uach zwlfjhriger Regierung. 37. Heinrich's letzte Lebensjahre. Mit Gregor Vii. hatte Heinrich seinen Hauptgegner verloren. Glckliche und ruhige Zeiten schienen nach so heftigem Sturme fr ihn anzubrechen. Zwar hatten die deutschen Fürsten einen neuen Gegen-fnig, den Grafen Hermann von Luxemburg, gewhlt; allein dieser war dem Heinrich nicht gewachsen. Mimnthig legte dehalb der
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