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1. Geschichte des Mittelalters - S. 164

1872 - Münster : Coppenrath
164 die gemeinsame Noth ein gemeinsames Band um die lombar-dischen Städte, an deren Spitze sich jetzt Verona stellte. Die Hanpsttze dieses mchtigen Stdtebundes aber war des Kai-sers groer Gegner, der eben so kluge, wie tatkrftige Papst Alexander Iii., Hadrian's Nachfolger. Voll Zorn im Herzen berstieg Friedrich im Jahre 1166 die Alpen zum vierten Male. Zuerst wandte er sich mit seinem Heere gegen Rom, um den Papst zu demthigen. Die Stadt wurde mit Sturm genommen, der Papst aber rettete sich durch die Flucht. Doch die Frucht dieses Sieges ging fr den Kaiser ganz verloren. Es brach eine furchtbare Seuche aus, welche die Blthe seines Heeres hinweg- j raffte. Die Freunde des Papstes erklrten sie fr eine Strafe des erzrnten Himmels. Fast ganz allein, heimlich und verklei- ! det, eilte der Kaiser der die Alpen nach Deutschland zurck. Unterdessen richteten die lombardischen Städte, durch des Kaisers Anwesenheit nicht mehr geschreckt, khn wieder ihr Haupt empor. Schnell erhoben sich Mailands Mauern wieder. In der Ebene zwischen Asti und Pavia wurde in aller Eile eine starke Festung erbauet und, deni Kaiser zum Hohne, dem Papste Alexander aber zu Ehren, Alessandria genannt. So gerstet frchteten sie den Kaiser nicht. 49. Schlacht bei Legnano (1176). Friede mit den Lombarden. Nicht ohne Mhe brachte der Kaiser zu einem neuen Zuge der die Alpen ein Heer in Deutschland zusammen. Mit diesem brach er im Jahre 1174 auf, ging der den Berg Cenis und belagerte Alessandria. Es war Winter, hufiger Regen durch-nte den ohnehin sumpfigen Boden. Krankheiten und Ungemach aller Art schwchten das deutsche Heer. Dennoch wollte Friedrich von einer Stadt nicht weichen, die ihm zum Trotze war erbaut worden. Sieben Monate lag er vor ihren Wllen; , da kam die Nachricht, ein groes lombardisches Heer sei im Anzge. Der Kaiser mute mit seinen erschpften Truppen so i

2. Geschichte des Mittelalters - S. 90

1872 - Münster : Coppenrath
90 nehmen und zu deren Vertheidigung helfen; zur Zeit eines feindlichen Einfalles nahmen diese die anderen acht mit ihrer Habe bei sich auf. Auch der dritte Theil alles Getreides wurde in die festen Pltze geschafft und in besonderen Vorrathskam-mern fr die Zeit der Roth und Gefahr fr Alle aufbewahrt. Die Vertheidiger der Burgen wurden Brger genannt, und dies war der Ursprung des Vrgerstandes. Im Frieden gingen sie ihren Geschften nach, im Kriege fhrten sie die Waffen. Heinrich wollte aber den Ungarn nicht blo Festungen, sondern auch eine wohlgebte Kriegesmacht entgegenstellen. Er suchte die schwerfllige Kriegesart der Deutschen nmzuschaffen und sie an leichtere Bewegung mit Pferd und Waffe zu gewhnen, um den flchtigen Ungarn gewachsen zu sein. Nachdem er auf diese Weise das Reich gestrkt und auf den Krieg vor-bereitet hatte, berzog er die benachbarten Völker, die mehr als einmal Deutschland geplndert und. selbst mit den Ungarn ge-meinsame Sache gemacht hatten. Die blutigen Kmpfe mit die-sen Feinden waren fr die Deutschen eine vortreffliche Vor-schule des nchsten Ungarn-Krieges. Glck begleitete Heinrich's Waffen. Er unterwarf sich die Haveller an der Havel durch die Eroberung ihrer Hauptstadt Brennabnrg, des nachmaligen Brandenburg, ferner die Daleminzer in Meien. Dann ging er auch auf die der die Eider eingedrungenen Dnen los, schlug sie in einer blutigen Schlacht und nahm ihnen das Land jenseit der Eider bis zur Slye. Unterdessen war die Zeit-des Waffenstillstandes mit den Ungarn abgelaufen. Da kamen ihre Gesandten und forderten stolz den alten Tribut. Allein sie wurden abgewiesen und zogen leer zurck unter furchtbaren Drohungen. Schlacht bei Merseburg (933). Im Frhlinge des Jahres 933 brache die Ungarn in zwei groen Horden rche-schnaubend durch Franken in Thringen ein. Schrecken ging vor ihnen her. Wer fliehen konnte, floh. Da ganze Land wurde I

3. Geschichte des Mittelalters - S. 177

1872 - Münster : Coppenrath
I 177 erdichtet und sprach sogleich den Bann der ihn ans. Der Kaiser aber, um zu zeigen, da er es mit dem versprochenen Kreuzzuge ernstlich meine, schiffte sich bald nach feiner Wiederherstellung nach Palstina ein. Jedoch vershnte er hierdurch nicht den Papst. Dieser erlie sogar an die Geistlichen und an die Ritterorden in Palstina die strengsten Befehle, den Kaiser nicht im Geringsten zu untersttzen, weil ein mit dem Fluche der Kirche Beladener des Kampfes fr die Sache Gottes un-wrdig sei. Allein Friedrich war in dem heiligen Lande glcklicher, als man htte erwarten sollen. Er schlo mit den Sa-racenen einen zehnjhrigen Waffenstillstand, in welchem ihm Jerusalem, Bethlehem und Nazareth ausgeliefert wurden, und fetzte uch in der Kirche des heiligen Grabes die Krone eines Kniges von Jerusalem aus.*) Schnell eilte er dann nach Italien zurck, vertrieb bort die Fewbe aus feinen Besitzungen und shnte sich auch mit dem Papste aus. Bald hierauf brach in Deutfchlanb eine Emprung unter feinem eigenen Sohne Heinrich aus, der in des Vaters Abwesenheit Deutschland verwaltet hatte. Fr seine Untreue mute er nach Italien in einen Kerker wanbern, wo er sieben Jahre nachher starb. Aus bieses traurige Ereigni folgte balb ein frhliches. Friedrich war Wittwer und warb um die fchne Jfabella, Schwester des Kniges von England. Ohne Z-gern kam der Heirathsvertrag zu Stande. Der Kaiser lie durch den Erzbischof von Kln und Herzog von Brabant mit zahlreichem Gefolge feine Braut abholen. Ueberall wurde sie in Deutschland festlich empfangen, besonders aber in Kln-Zehntausend Brger, alle zu Pferde und festlich geschmckt, polten sie feierlich ein. Auch fuhren ihr Schiffe auf trockenem Lande entgegen. Es waren Wagen, wie Schiffe gebauet, mit Flaggen und Wimpeln, die Pferde waren in Purpurdecken verhllt. In den Schiffen saen Snger und lieen zu dem ) Dadurch wurde fortan der Titel König von Jerusalem" Erbtheil des deutschen Kaisers als solchen. Weller' Wcltgesch. Il 25. Aufl. i o I

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 237

1861 - Münster : Coppenrath
237 einen Hand den Degen, in der andern ein Pistol, stürzte er wüthend hinaus in den Feind, stolperte aber über seine Spo- ren, fiel hin und wurde nun schnell ergriffen. Die über solchen Muth hoch erstaunten Türken nannten diesen Kampf „Kala- balik" oder Löwenjagd. Nun wurde er nach Bender und von dort nach Demotika gebracht und unter Aufsicht gestellt. Den- noch blieb er, bald unter diesem, bald unter jenem Vorwände, über ein ganzes Jahr und versuchte noch fortwährend, die Pforte gegen Rußland in Waffen zu bringen. Als er aber vernahm, daß die schwedische Reichsversammlung selbst einen Frieden mit Rußland und Polen unterhandle, verließ er, um diesen zu verhindern, augenblicklich die Türkei. Mit allen Beschwerden und Entbehrungen vertraut jagte er voraus mit der Eile eine Kuriers, unter dem Namen Karl Frisch, durch Ungarn, durch Deutschland und erschien, aller Welt zum Er- staunen, im November 1714 vor den Thoren Stralsunds, nachdem er fünf Jahre in der Türkei zugebracht hatte. Friede Zu Uystädt (1721). — Jedoch kehrte sein früheres Glück nicht mit ihm zurück. Er war der Uebermacht seiner Feinde nicht gewachsen. Mehrere Provinzen mußten an die Russen abgetreten werden. Um sich für diesen Verlust zu ent- schädigen, beschloß er, den Dänen Norwegen zu entreißen. Im Jahre 1715 eröffnete er den Feldzug, der aber unglücklich ablief. Der größte Theil seines Heeres wurde das Opfer einer ungeheuren Kälte, die einbrach, er selbst aber bei der Belagerung der Festung Friedrichshall im Süden Norwegens am 10. Dezember 1718*) in den Laufgräben von einer feind- lichen Kugel getroffen. So starb der weit gefürchtete und be- wunderte nordische Held, erst sechs und dreißig Jahre alt, der eigentlich nie regiert, sondern bloß Feldzüge geführt hatte. Mit ihm erlosch Schwedens Ansehen und Ruhm, und Rußland war nunmehr die erste Macht im Norden. Im Frieden von Npstädt 1721 erhielt dieses von Schweden die schönsten *) In demselben Jahre wurde der Friede zu Passarowitz geschlossen.

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 60

1861 - Münster : Coppenrath
60 Oesterreich, dann auch über ganz Deutschland einbrachen. Fer- dinand, des Kaisers Bruder, hatte mit seinen neuen Kronen eine schwere Aufgabe übernommen. In Böhmen wurden seine Kronansprüche sogleich einstimmig anerkannt. In Ungarn da- gegen wußte der ehrgeizige Johann von Züpolya, Graf von Zips und Woiwod oder Statthalter von Siebenbürgen, eine große Partei für sich zu gewinnen und ließ sich von dieser widerrechtlich zum Könige ausrufen. Aber der bei weitem größte Theil des Landes war für seinen rechtmäßigen König Ferdi- nand, und durch Siege und Verträge fiel diesem auch bald die ganze Staatsgewalt in Ungarn zu. Die benachbarten Türken hatten sich schon längst das gesegnete Ungarn zu ihrer Beute ausersehen. Und jetzt war Zapolya gewissenlos genug, die Erzfeinde seines Vaterlandes und der ganzen Christenheit zu Hülfe zu rufen. Da drang der türkische Sultan, So lim an 11., mit einem mächtigen Heere in Ungarn ein, eroberte Ofen, Gran, Raab re. und stand gegen Ende Septembers 1529 zum ersten Male vor den Thoren Wiens. Die Janitscharen brannten vor Eifer, den Halbmond auf den Zinnen der Residenzstadt aufzupflanzen und die St. Stephanskirche in eine Moschee zu verwandeln. Der Kaiser konnte nicht helfen, weil er schon in andere auswärtige Kriege verwickelt war; die protestantischen Fürsten aber wollten nicht helfen, so lange ihnen nicht vollständige Religionsfreiheit be- willigt sei, so dringend auch der Kaiser noch auf dem letzten Augsburger Reichstage dieselben um Hülfsleiftung gebeten hatte. Da sammelte Ferdinand selbst zu Prag ein Heer, um seiner hart bedrängten Stadt zu Hülfe zu eilen. Sie bedurfte dieser aber nicht mehr. Die Besatzung selbst hatte fort und fort den heldenmüthigsten Widerstand geleistet, so daß der Feind in der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober eiligst wieder abzog. So blieb Wien die Ehre, unter den deutschen Städten die erste gewesen zu sein, welche der Macht des allgefürchteten Christen- feindes siegreich widerstanden hatte.

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 205

1861 - Münster : Coppenrath
205 befehl führte. Wie wollte er mit diesem Häuflein die hundert Tausende des Großwefirs aufhalten! Bei dem Andrange so großer Gefahr versprach der ritterliche Polenkönig, Johann Sobiesky, dem Kaiser zu Hülfe zu ziehen und das Kreuz gegen den Halbmond zu schirmen. Auch die deutschen Fürsten wurden ernstlich aufgemahnt und erschienen dieses Mal schnel- ler als gewöhnlich mit ihren Truppen im Felde. Nachdem der Kaiser dem edlen Grafen Rüdiger von Starhem- berg die Vertheidigung der Stadt übertragen und die Bür- gerschaft zur Tapferkeit ermuntert hatte, zog er. selbst in be- stürzter Eile nach Linz. Unterdessen rückten die Türken so schnell heran, daß der Herzog Karl kaum Zeit hatte, zwölftausend Mann zur Ver- stärkung der Bürgerbesatzung in die Stadt zu werfen. Er selbst zog sich mit seinem Heere seitwärts, weil er noch zu schwach war, um den heranwogenden Türkenscharen die Spitze zu bieten. Am 14. Juli langten sie vor den Mauern an und schlugen ihr Lager auf. In einem Umkreise von sechs Stun- den stand Zelt an Zelt, so daß die ganze Gegend von den Höhen der Stadt her wie ein wogendes Meer erschien. Aus der Mitte ragte das Prachtzelt des Großwesirs schimmernd empor, grün wie die Hoffnung des Sieges, prangend in Gold und Silber aus dem Raube der gefallenen Städte und Bur- gen. Im innersten Gemache war die heilige Fahne des Pro- pheten aufgestellt. Nun begann die Belagerung. Während der Türken schwe- res Geschütz ungeheuere Kugeln in die Stadt warf, arbeiteten Tausende unaufhörlich an den Minen, die unter den Mauern Herzogen und mit Pulver gefüllt wurden, um die Festungs- werke in die Luft zu sprengen und so einen offenen Weg über die Trümmer in die Stadt zu bahnen. Seit dem 18. Juli wurde ein Sturm nach dem andern versucht, aber alle durch die hartnäckige Gegenwehr der Belagerten vereitelt. Die ganze Bürgerschaft von Wien war unter Waffen. Die einzelnen

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 213

1861 - Münster : Coppenrath
chen er durch Versprechung der Niederlande ankörnte, und dessen Bruder, der Kurfürst von Köln, traten auf seine Seite, wurden aber deshalb spater von dem Kaiser mit der Neichs- acht belegt. So brach nun der Krieg aus, der bis zum Jahre 1714 zu Wasser und zu Lande geführt wurde. In Deutsch- land, in Italien, in Spanien und m den Niederlanden floß das Blut in Strömen. Im Mai 1701 eröffnete Prinz Eugen an der Spitze eines Heeres von dreißigtausend Mann, unter denen zehntausend Preußen waren, den Feldzug in Italien, um dort die erledig- ten Reichslehen, besonders Mailand, in Besitz zu nehmen. Bei Roveredo bahnte er sich, weil die Franzosen alle Alpenpasse besetzt hatten, durch Felsen und über Abgründe seinen Weg nach Italien und stand plötzlich, zum Erstaunen der Franzosen, in den Ebenen von Verona. Er gewann in demselben Jahre zwei herrliche Siege bei Carpi und Chiari, und nahm durch einen kühnen Angriff mitten im Winter 1702*) den feindlichen Oberanführer Villeroi in Cremona gefangen. An die Stelle des gefangenen Villeroi trat der talentvolle Vendóme, und nun stand in Italien die Glücksschale wieder gleich, neigte sich aber bald auf die Seite der Franzosen, die mit Uebermacht heranrückten, da hingegen Eugen keine Unterstützung vom Kai- ser an sich ziehen konnte; denn in Deutschland wurde der Kaiser selbst von seinen Feinden hart bedrängt. Hier hatte der Kurfürst von Bayern bereits Ulm erobert und breitete sich in Schwaben aus. Im folgenden Jahre, 1703, drang er sogar in Tirol ein, während ein französisches Heer unter dem tapfern Villars Bayern deckte. Sein Plan war, nach Italien über- zusetzen, dort den langsam heranziehenden Franzosen unter Vendóme die Hand zu bieten und alsdann vereinigt gerades Weges auf Wien los zu gehen. Schon waren Kufstein, Jnn- spruck nebst mehreren Plätzen in bayerischen Händen; schon *) In diesem Jahre erfand ein Deutscher, Joh. Fr. Böttcher aus Schleiz im Voigtlande, zu Meißen das Meißner Porzellan.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 236

1861 - Münster : Coppenrath
236 unter unsäglichen Mühseligkeiten und Gefahren, sich auf das türkische Gebiet nach Bender rettete. Durch diese Schlacht gingen alle Früchte seiner früheren Siege wieder verloren. Auch der Kurfürst von Sachsen nahm sogleich sein Königreich Polen wieder in Besitz. Der Sultan Achmed Hi. nahm den Flüchtling gastfreund- lich auf und erklärte auf dessen Anstiften dem russischen Czar den Krieg. Peter wurde am Pruth von den Türken einge- schlossen und war in Gefahr, mit seinem Heere gefangen zu werden; allein seine Freundin, Kathinka, die nachmalige Kai- serin Katharina I., rettete ihn. Sie bestach den Großwesir, daß er die Russen abziehen ließ. Im Jahre 1711 kam ein Friedensschluß zu Stande, in welchem die Russen die wichtige Festung Asow, den Schlüssel des gleichnamigen Meeres, wie- der abtreten mußten. Nun erhielt Karl, der mit etwa drei- hundert Schweden bei Bender gelagert war, von dem Sultan den Befehl, das türkische Gebiet zu verlassen; allein dieser kehrte sich nicht an den Befehl und blieb. Der Sultan dro- hete; vergebens! Da war seine Geduld erschöpft. Er befahl dem Pascha von Bender, sich des lästigen Gastes mit Gewalt zu bemächtigen. Auch der Pascha wollte zuvor den Weg der Güte versuchen und ihn zur Nachgiebigkeit bewegen, allein Karl rief ihm mit höhnendem Stolze zu: „Gehorche Deinem Herrn, wenn Du Muth hast!" Da ließ der Pascha ganze Haufen Janitscharen mit schwerem Geschütze gegen ihn anzie- hen. Karl aber schlug sich mit seinem Häuflein durch die Tau- sende der Feinde nach seinem hölzernen Hause Warnitza durch, trieb die Türken, welche es besetzt hatten, hinaus, verrammte die Thür und vertheidigte sich hier mit fünfzig Mann sieben Stunden lang gegen den stürmenden Angriff eines ganzen Heeres auf das heldenmüthigste. Ganze Hügel von Todten und Verwundeten lagen um sein Haus. Endlich wurde das Dach in Brand geschossen, und nun, als schon die brennenden Sparren herabfielen, mußte er das Haus verlassen. In der

9. Geschichte des Mittelalters - S. 156

1861 - Münster : Coppenrath
156 und fand so großes Wohlgefallen an diesem schönen Beweise von Liebe und Treue, daß er um der Frauen willen alle Män- ner begnadigte. 47. Zweiter Kreuzzug (1137). Eben wollte Konrad nach Italien ziehen, um dort die aus- gebrochenen Unruhen beizulegen, als auf einmal die Schreckens- nachricht aus Asien kam: Edessa, die Hauptstadt des gleich- namigen Fürstenthums, fei von den Saracenen erobert und zer- stört, sechs und vierzigtausend Einwohner erschlagen worden. Eine allgemeine Bewegung ging durch die christlichen Länder; denn Edessa wurde als die Vormauer Jerusalems angesehen. Aber so groß auch die allgemeine Theilnahme war, so würde dennoch ein neuer Kreuzzug nicht sobald zu Stande gekommen sein, wäre nicht ein Mann aufgetreten, der die Seele der gan- zen Unternehmung wurde. Das war der Abt Bernhard von Clairvaux in Burgund. Schon in früher Jugend zeich- nete er sich durch unermüdliche Thätigkeit und durch einen ein- fachen, Gott ergebenen Sinn vor allen seinen Altersgenossen aus. Gleichgültig gegen alle Ergötzlichkeit des Lebens floh er das Geräusch der Welt und widmete sich einem beschaulichen Leben. In einer wüsten Gegend des südlichen Frankreichs grün- dete er das berühmte Kloster Clairvaux und lebte dort in größter Strenge. In dieser abgeschlossenen Lebensweise entgin- gen ihm jedoch die Angelegenheiten der Fürsten und Völker nicht, und sobald es die Ehre Gottes erforderte, trat er ohne Menschenfurcht öffentlich auf und ruhete nicht eher, als bis er sein Ziel erreicht hatte. Diesen frommen und eifrigen Mann sandte der damalige Papst Eugen Hi. an die Fürsten und Völker, um sie zu einem neuen Kreuzzuge zu bewegen. Zuerst predigte er das Kreuz in Frankreich. Durch seine Worte wurden Alle so begeistert und fortgerissen, daß die von ihm schon vorräthig mit- gebrachten und in Menge ausgestreueten wollenen Kreuze keines- wegs hinreichten, sondern er noch seinen eigenen Mantel zu

10. Geschichte des Mittelalters - S. 164

1861 - Münster : Coppenrath
164 49. Schlacht bei Lcgnano (1176). — Friede mit den Lombarden. Nicht ohne Mühe brachte der Kaiser zu einem neuen Zuge über die Alpen ein Heer in Deutschland zusammen. Mit die- sem brach er im Jahre 1174 auf, ging über den Berg Cenis und belagerte Alessandria. Es war Winter, häufiger Regen durchnäßte den ohnehin sumpfigen Boden. Krankheiten und Ungemach aller Art schwächten das deutsche Heer. Dennoch wollte Friedrich von einer Stadt nicht weichen, die ihm zum Trotze war erbaut worden. Sieben Monate lag er vor ihren Wällen; da kam die Nachricht, ein großes lombardisches Heer sei im Anzuge. Der Kaiser mußte mit seinen erschöpften Trup- pen so schnell die Belagerung aufheben, daß er sein Lager den Flammen preisgab. Dieser mißlungene Versuch schlug jedoch den Muth und die Hoffnung des Kaisers nicht darnieder; denn er erwartete noch den Zuzug mehrerer deutschen Fürsten, vor allen aber Heinrich des Löwen, seines tapfersten Waffengcführten in den früheren Feldzügen. Mehrere Fürsten kamen auch, nur der Löwe nicht. Dieser hatte der alten Klagen noch nicht vergessen, die sein Haus gegen die Hohenstaufen führte. Friedrich, dem in dieser Noth Alles an dem Beistände des mächtigen Herzoges lag, lud ihn zu einer Unterredung ein, und Heinrich begab sich wirklich mit seinem Gefolge nach Chiavenna am Comer-Sce. Hier erinnerte ihn der Kaiser an die vielen Beweise von Freundschaft und Liebe, die er ihm gegeben, an die Länder, die er ihm zugewandt hatte, und bat und flehete, er möge ihn in diesem verhängnißvollen Augenblicke, wo des Vaterlandes Ehre auf dem Spiele stehe, nicht verlassen. Umsonst! der stolze Löwe blieb ungerührt. Zuletzt warf sich ihm der Kaiser sogar zu Füßen und umfaßte flehend die Kniee des Unerbittlichen. Auch diese Demüthigung beugte des Stolzen Sinn nicht. Da nahete sich dem Kaiser würdevoll seine Gattin und sprach: „Lieber Herr, stehe aus! Gott wird dir Hülfe leisten, wenn
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