......
169
betreten, als die heimtckischen Bewohner desselben ihm nach alter Weise Nachstellungen aller Art bereiteten. Isaak, der damalige griechische Kaiser, wollte dem deutschen Kaiser nicht einmal den Kaisertitel geben, sondern nannte ihn nur den ersten Fürsten Deutschlands; sich selbst aber lie er einen Heiligen nennen und legte sich noch andere hohe Titel bei. Ja, einer seiner Gesandten hatte die Verwegenheit, dem deutschen Kaiser unum-wunden zu erklären: er sei dem heiligen Kaiser Isaak Gehr-fam schuldig, und das um so mehr, da er jetzt mit allen seinen Pilgern wie in einem Netze gefangen fei!" Friedrich gab ihm aber zur Antwort: Durch die Wahl der Fürsten und des Papstes Besttigung bin ich Kaiser, nenne mich aber, meiner Snden eingedenk, nicht einen Heiligen. Fr jetzt hat uns Gottes Gnade die Herrschaft auch im griechischen Reiche so weit gegeben, als wir derer zu unserem groen Zwecke bedr-fen; und die Netze, mit denen ihr drohet, werden wir wie Spinngewebe zerreien!" Auf seinem ganzen Zuge durch das griechische Reich hatte der Kaiser mit Nachstellungen zu kmpfen. Nur mit Mhe erreichte er endlich Kleinasien. Nun ging der Zug rasch vorwrts. Bald aber kamen auch sie in wste, waffer-lose Gegenden; es brach ein solcher Mangel ein, da man sogar Pferdefleisch a und Pferdeblut trank. Zudem umschwrmten leichte trkische Reiter das Heer Tag und Nacht. Nie hatten die Pilger Ruhe; in sechs Wochen konnten sie die Rstung nicht ablegen. Ermattet stieen sie pltzlich auf ein trkisches Heer von wenigstens dreimalhundert tausend Mann. Allein Friedrich verzagte nicht. Mit wenigen, aber krftigen Worten sprach er den Seinigen Muth ein. Alle empfingen das hl. Abendmahl und strzten dann, im Vertrauen auf Gott, fr dessen Ehre sie fochten, mit solcher Gewalt in die Feinde, da zehntausend von diesen erschlagen, die brigen nach allen Seiten hin zerstreuet wurden. Dieser Sieg erfrischte den Muth der abgemergelten Pilger wieder. Unter vielen Mhseligkeiten und Gefahren setz-ten sie ihren Zug fort und kamen glcklich zur Stadt Seleucia, am Flusse Kalykadnus oder Saleph in Cilicien. Hier aber war
i
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Isaak Isaak Isaak Isaak Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
I
177
erdichtet und sprach sogleich den Bann der ihn ans. Der Kaiser aber, um zu zeigen, da er es mit dem versprochenen Kreuzzuge ernstlich meine, schiffte sich bald nach feiner Wiederherstellung nach Palstina ein. Jedoch vershnte er hierdurch nicht den Papst. Dieser erlie sogar an die Geistlichen und an die Ritterorden in Palstina die strengsten Befehle, den Kaiser nicht im Geringsten zu untersttzen, weil ein mit dem Fluche der Kirche Beladener des Kampfes fr die Sache Gottes un-wrdig sei. Allein Friedrich war in dem heiligen Lande glcklicher, als man htte erwarten sollen. Er schlo mit den Sa-racenen einen zehnjhrigen Waffenstillstand, in welchem ihm Jerusalem, Bethlehem und Nazareth ausgeliefert wurden, und fetzte uch in der Kirche des heiligen Grabes die Krone eines Kniges von Jerusalem aus.*) Schnell eilte er dann nach Italien zurck, vertrieb bort die Fewbe aus feinen Besitzungen und shnte sich auch mit dem Papste aus.
Bald hierauf brach in Deutfchlanb eine Emprung unter feinem eigenen Sohne Heinrich aus, der in des Vaters Abwesenheit Deutschland verwaltet hatte. Fr seine Untreue mute er nach Italien in einen Kerker wanbern, wo er sieben Jahre nachher starb. Aus bieses traurige Ereigni folgte balb ein frhliches. Friedrich war Wittwer und warb um die fchne Jfabella, Schwester des Kniges von England. Ohne Z-gern kam der Heirathsvertrag zu Stande. Der Kaiser lie durch den Erzbischof von Kln und Herzog von Brabant mit zahlreichem Gefolge feine Braut abholen. Ueberall wurde sie in Deutschland festlich empfangen, besonders aber in Kln-Zehntausend Brger, alle zu Pferde und festlich geschmckt, polten sie feierlich ein. Auch fuhren ihr Schiffe auf trockenem Lande entgegen. Es waren Wagen, wie Schiffe gebauet, mit Flaggen und Wimpeln, die Pferde waren in Purpurdecken verhllt. In den Schiffen saen Snger und lieen zu dem
) Dadurch wurde fortan der Titel König von Jerusalem" Erbtheil des deutschen Kaisers als solchen.
Weller' Wcltgesch. Il 25. Aufl. i o
I
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich_war_Wittwer Friedrich Weller
Extrahierte Ortsnamen: Palstina Palstina Gottes Jerusalem Bethlehem Nazareth Jerusalem Italien Deutfchlanb Deutschland Italien England Brabant Deutschland Jerusalem
156
und fand so großes Wohlgefallen an diesem schönen Beweise
von Liebe und Treue, daß er um der Frauen willen alle Män-
ner begnadigte.
47. Zweiter Kreuzzug (1137).
Eben wollte Konrad nach Italien ziehen, um dort die aus-
gebrochenen Unruhen beizulegen, als auf einmal die Schreckens-
nachricht aus Asien kam: Edessa, die Hauptstadt des gleich-
namigen Fürstenthums, fei von den Saracenen erobert und zer-
stört, sechs und vierzigtausend Einwohner erschlagen worden.
Eine allgemeine Bewegung ging durch die christlichen Länder;
denn Edessa wurde als die Vormauer Jerusalems angesehen.
Aber so groß auch die allgemeine Theilnahme war, so würde
dennoch ein neuer Kreuzzug nicht sobald zu Stande gekommen
sein, wäre nicht ein Mann aufgetreten, der die Seele der gan-
zen Unternehmung wurde. Das war der Abt Bernhard
von Clairvaux in Burgund. Schon in früher Jugend zeich-
nete er sich durch unermüdliche Thätigkeit und durch einen ein-
fachen, Gott ergebenen Sinn vor allen seinen Altersgenossen
aus. Gleichgültig gegen alle Ergötzlichkeit des Lebens floh er
das Geräusch der Welt und widmete sich einem beschaulichen
Leben. In einer wüsten Gegend des südlichen Frankreichs grün-
dete er das berühmte Kloster Clairvaux und lebte dort in
größter Strenge. In dieser abgeschlossenen Lebensweise entgin-
gen ihm jedoch die Angelegenheiten der Fürsten und Völker
nicht, und sobald es die Ehre Gottes erforderte, trat er ohne
Menschenfurcht öffentlich auf und ruhete nicht eher, als bis er
sein Ziel erreicht hatte. Diesen frommen und eifrigen Mann sandte
der damalige Papst Eugen Hi. an die Fürsten und Völker, um
sie zu einem neuen Kreuzzuge zu bewegen. Zuerst predigte er
das Kreuz in Frankreich. Durch seine Worte wurden Alle so
begeistert und fortgerissen, daß die von ihm schon vorräthig mit-
gebrachten und in Menge ausgestreueten wollenen Kreuze keines-
wegs hinreichten, sondern er noch seinen eigenen Mantel zu
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Konrad Konrad Bernhard
von_Clairvaux Eugen_Hi Eugen
Extrahierte Ortsnamen: Italien Asien Edessa Edessa Jerusalems Burgund Frankreichs Gottes Frankreich
152
Ehre Gottes morden könnten. So sehr vergaßen sie in der ersten
Wuth die von Christus gepredigte Duldung und Menschenliebe und
befleckten ihren Ruhm mit den empörendsten Grausamkeiten.
Endlich, als die Rache gestillt und die Raubgier befrie-
digt war; da kehrte christliche Demuth, Bußfertigkeit und from-
mer Sinn in die Herzen zurück. Da reinigten die Pilger sich
vom Blute, entblößten Haupt und Füße und zogen in feier-
licher Prozession singend und betend nach der Auferstehungskirche.
Hier wurden sie von den Geistlichen empfangen, welche mit
tiefer Rührung den Pilgern dankten für die Befreiung der hei-
ligen Stadt aus der Gewalt der Ungläubigen, vor allen aber
Peter den Einsiedler mit Lobsprüchen erhoben. Die Christen
der heiligen Stadt schienen nur Augen für den hochherzigen
Einsiedler zu haben, der sie vor fünf Jahren in ihren Leiden
aufgesucht hatte, und dessen Verheißungen nunmehr so glorreich
in Erfüllung gegangen waren. Sie drängten sich haufenweise
um ihn; an ihn richteten sie ihre Loblieder, ihn priesen sie laut
als ihren Befreier. Sie erzählten ihm, was sie alles während
feiner Abwesenheit gelitten, und konnten cs kaum glauben, was
vor ihren Augen vorging. In ihrer Begeisterung staunten sie
darüber, daß Gott sich eines einzigen Menschen bedient habe,
um so viele Nationen zum Aufbruche zu bringen, und so viele
Wunder geschehen zu lassen. Thränen der Rührung rollten
von den Wangen der Pilger; sie konnten ihr freudetrunkenes
Auge nicht genug laben an den heiligen Reliquien; jegliches
wollten sie sehen, jegliches berühren. Sie beichteten ihre Sün-
den und gelobten Besserung mit lauter Stimme. Gottfried
von Bouillon, der treue Held, ward einstimmig zum Könige
von Jerusalem ausgerufen; er aber lehnte bescheiden diese Würde
ab. Er wollte dort nicht König heißen und eine goldene Krone
tragen, wo einst Christus, der König der Könige, unter einer
Dornenkrone geblutet hatte. Nur den Titel eines Schirmvogtes
des heiligen Grabes nahm er an, waltete jedoch im Uebrigen als
Oberherr und ordnete das junge christliche Reich durch Gesetze.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Christus Demuth Peter Gottfried
von_Bouillon Christus
285
Friedrich Iii. (Iv.)* (1439—1493), Sohn des Her-
zoges Ernst von Steiermark. Dieser hat von allen Kaisern am
längsten regiert, nämlich über 53 Jahre. Er war ein Alaun
von den schönsten Eigenschaften des Geistes und des Herzens,
allein die Zeit seiner Regierung war zu stürmisch bewegt, und
nicht immer konnte er seinen wohlmeinenden Absichten und Be-
fehlen den erforderlichen Nachdruck geben. Unter seiner Regie-
rung eroberten die Türken nicht nur Constantinopel, sondern
richteten auch ihre Berheerungszüge selbst nach Ungarn und
Krain. Der Papst forderte die Christenheit und insbesondere
die deutschen Fürsten zu einem neuen Kreuzzuge auf; auch der
Kaiser erließ an sie die dringendsten Mahnungen bei der großen
Gefahr des deutschen Batcrlandes. Vergebens! An die Stelle
der früheren Begeisterung war jetzt die niedrigste Selbstsucht
getreten, und bei der Auflösung aller gesetzlichen Ordnung war
jeder Fürst nur bedacht, für seinen eigenen Vortheil zu sorgen.
Kein deutsches Heer rückte gegen den Erbfeind der Christenheit
in's Feld, um dessentwillen im ganzen Reiche die Türlenglocke
zum Gebete rief. Der Kaiser hielt zwar Reichstag über Reichs-
tag, allein auf diesen erschienen nicht mehr die Fürsten selbst,
sondern nur ihre Gesandten, welche die kostbare Zeit mit leeren
Förmlichkeiten hinbrachten, ja sogar darüber stritten, wer am
wenigsten zu des Vaterlandes Rettung beizutragen habe. Krieg
und Fehde herrschte überall, nicht bloß an den Grenzen des
Reiches, sondern auch im Reiche selbst. Am störendsten für die
Thätigkeit des Kaisers in den Reichsangelegenheiten war lange
Zeit der Zwist mit seinem Bruder Albrecht, dem Mitbesitzer
seiner Erblande. Von dieser Drangsal wurde er zwar durch
Albrechl's Tod befreit (1463), aber in Oesterreich und den übri-
gen Ländern hörte die Unzufriedenheit mit feiner Regierung
nicht auf und veranlaßte mehrere höchst gefährliche Ausstände.
* Dieser Kaiser wird Friedrich Iii. und auch Friedrich Iv. genannt,
jenachdem Friedrich der Schöne von Oesterreich (1313 — 1330) mit ein-
gerechnet wird oder nicht.
/
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Ernst_von_Steiermark Ernst Albrecht Albrecht Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_Iv Friedrich Friedrich_der_Schöne Friedrich
348
82. Revolution in Griechenland.
Otto, König des neuen Staates.
Wenden wir uns jetzt von den heillosen Wirren im We-
sten Europas hinweg nach dem Osten desselben, wo wir ein schwer-
gedrücktes christliches Volk im heißen Kampfe gegen den übermü-
thigsten Feind seines Glaubens finden. Seit 1453 schmachteten
die Griechen unter dem harten Joche der Türken und waren Be-
leidigungen und Mißhandlungen aller Art ausgesetzt. Umsonst sa-
hen sie sich schon lange nach einen Retter um, als endlich im
Marz 1821 bei einem ausgebrochenen Aufruhrs in der Wallache!
der Fürst Alexander Ppfilanti, früher russischer General,
in der Moldau auftrat und die Griechen zum Kampfe für ihre
Unabhängigkeit aufrief. Vermuthlich rechnete er bei diesem küh-
- nen Wagestücke auf die Hülfe des russischen Kaisers, allein er
irrte sich. So sich selbst überlassen, wurde er mit seinem Häuf-
lein bald überwältigt, und nun begann zugleich ein furchtbares
Blutbad gegen die Griechen in Konstantinopel, die der Sultan
Mahmud Ii. im Verdachte der Theilnahme hatte. Selbst der
Patriarch Gregor, ein zwei und siebenzigjahriger Greis, fand
kein Erbarmen; er wurde vor seiner Kirche aufgehenkt, die Kirche
aber nebst fünfzehn andern dem Boden gleichgemacht. Ver-
gebens verwendete sich der russische Gesandte für seine christlichen
Mitbrüdcr; vergebens bct Ostreich Vermittelung an. Dagegen
brach der Aufstand auch auf Morea, (dem ehemaligen Pelo-
ponnes) und den Inseln aus und verbreitete sich bald über ganz
Griechenland. Au Wasser und zu Lande entbrannte der Krieg,
und in demselben wurden sowohl von Seiten der Griechen, als
auch der Türken die empörendsten Grausamkeiten verübt. Am
glücklichsten kämpften die Griechen zu Wasser, weil sie von jeher
große Schiffahrt trieben. Mit ihren Brandern griffen sie die
feindlichen Schiffe an und steckten sie in Brand. Canaris,
Sachturis, emiaulis und mehre andere Seehelden verrichte-
ten Thaten, welche die der alten Griechen fast übertrafen. Der
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Otto Alexander_Ppfilanti Alexander Gregor Gregor Canaris
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Europas Konstantinopel Morea Pelo- Griechenland Sachturis
372
heert. Die meisten Städte von Griechenland und dem Pcloponnes wurden erobert, und ihre Einwohner ermordet oder als Gefangene weggeschleppt. Auch die Mysterien zu Eleusis wurden zernichtet und mit ihnen die geheimen Sttzen des Heidenthumes. Unter dem Kaiser Justinian, der durch sein allgemeines Gesetzbuch einen besseren Zustand der Dinge herbeifhrte, erhielt Griechenland einige Ruhe wieder. Allein sie war nur vorbergehend und der Stille zu vergleichen, welche einem schweren Ungewitter vorangeht. Im Jahre 622 n. Chr. hatte Mahomed feine neue Religion gegrndet, und von wildem Glaubenseifer entflammt ergossen sich die Araber der alle Lnder, um ihnen den Koran aufzudringen. Auch die griechischen Ksten und Inseln wurden von ihnen heimgesucht, und Konstantinopel wiederholt von der Seeseite her belagert. Im elften Jahrhundert brachen die Normannen in Griechenland ein, und der normannische König Roger von Stallen bemchtigte sich in der Mitte des folgenden Jahrhunderts der Insel Korcyra, drang mit seiner Flotte in den korinthischen Meerbusen ein, eroberte K!otm:h und Theben, verheerte Botien und zog dann mit reicher Beute beladen davon. Fast eben so traurig war das Schicksal, welches um diese Zeit durch die Kreuzzge der Griechenland kam. Es trat durch dieselben mit dem entfernteren Abendlandein vielfache, oft durchaus feindselige Berhrung, bis endlich im Jahre 1204 Kon-stanlinopel von den Kreuzfahrern erstrmt und besetzt wurde. Seit-dem ward das griechische Reich von den Kreuzfahrern als erobertes Land betrachtet und das ,,lateinische Reich" genannt. Kaiser desselben wurde Balduin, Graf von Flandern. Neben diesem neuen Reiche bildeten sich auch verschiedene unabhngige Fürsten- und Herzogtmer, wie in Epirus, Aetolien, Korinth, Nica, Trapezunt 2c.; zugleich machte Venedig bedeutende Eroberungen in Morea. Dadurch wurde alle Einheit zerrissen. Die kleineren Fürsten fhrten unaufhrliche Kriege mit den lateinischen Kaisern in Konstantinopel, bis es endlich im Jahre 1261 dem Fürsten von Nica, Michael Palologus, gelang, Konstantinopel wieder zu erobern und dem lateinischen Reiche ein Ende zu machen, nachdem dieses sieben und fnfzig Jahre bestanden hatte.
Kaum war der griechische Kaiserthron hergestellt, als ein neuer Feind kam, ihn wieder zu strzen. Schon um. diese Zeit nmlich wurden die seldschuckischen Trken mchtig, ein tartarischer Volkstamm ans den Hochsteppen Asiens, zwischen dem. Altai und dem kaspischen See. Seit dem Jahre 1050 machten diese wiederholte Einflle, bemchtigten sich nach und nach des ganzen Vorderasiens und waren nur noch durch den Hellespont von dem grie-chilchen Reiche getrennt. Unvorsichtiger Weise riefen die griechisch? Kaiser ganze Scharen herber, nahmen sie in Solb und wiesen so den zurckgebliebenen Brbern den Weg nach Europa. Schon im
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
123
halb derselben. Schon am dritten Tage nach der Einnahme langte der trkische Emir Kerboga mit zahllosen Scharen vor Antiochia an und schlo es ringsumher ein. Das christliche Heer, welches in so furzer Zeit die ausgehungerte Stadt mit den nthigen Lebensmitteln nicht hatte versorgen knnen, gerieth in die schrecklichste Noth. Man a schon Pferde, Kameele, Esel, Muse, gekochte Thierhute und Baumrinden. Durch Hunger und Noth ermattet, auf allen Seiten von Gefahr umringt, verloren viele aus dem Volke, ja selbst unter den Vornehmen und An-gesehenen, allen Muth. Sie lieen sich zur Nachtzeit an Stricken von der Mauer hinab (wovon sie den Schimpfnamen Stricklufer bekamen) und suchten zu entwischen. Andere gingen sogar zu den Trken der und schwuren ihren Glauben ab. Die Noth der Belagerten war so gren-zenlos, da nur durch ein Wunder Rettung mglich schien.
Um diese Zeit kam eiligst ein franzsischer Geistlicher, Namens Peter B a r t h e I e m 9, zu den Fürsten und erzhlte mit groer Umstndlichkeit: Der heil. Andreas sei ihm viermal im Traume erschienen und habe ihm aufgetragen, den Fürsten zu verknden, da vor dem Hochaltare der Peterskirche in Antiochia die Lanze vergraben liege, mit welcher die Seite des Heilandes am Kreuze durchstochen worden; auch habe ihm der Heilige genau die Sttte bezeichnet, wo sie zu finden sei. Diese msse ausgegra-ben und vom Grafen Raimund von Toulouse in der Schlacht vorge-tragen werden. Ihr bloer Anblick wrde die Feinde Christi verscheu-chen." Alle erstaunten, Alle glheten im heiligen Eifer auf. Sogleich wurden zwlf Männer in die Peterskirche geschickt, und die Thren sorg-fltig hinter ihnen geschlossen. Das ganze Volk stand erwartungsvoll um die Kirche. Die zwlf Männer gruben an der bezeichneten Stelle vom Morgen bis zum Abend, aber die heilige Reliquie wollte sich nicht zeigen. Da sprang Peter barfu und im Buhemde in die Grube, betete inbrnstig zu Gott und erschien eine Weile nachher wieder, eine Lanze n der Hand! Und augenblicklich hallet die Kirche wieder von dem Jubel der das geschehene Wunder. Die Thren fliegen auf, und mit einem Schrei des Entzckens strzen die Haufen der Pilger in die Kirche und laben ihr freudetrunkenes Auge an dem Anblicke des kstlichen Kleinodes. Feierliche Prozessionen wallen durch die Straen, berall ertnen fromme Gesnge und Gebete. Alle Noth ist jetzt vergessen. Alle fhlen sich neu-gestrkt und ziehen in der Frhe des Morgens mit ihren Waffen zu dem sicheren Siege aus.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Peter_B Andreas Raimund_von_Toulouse Peter
Extrahierte Ortsnamen: Antiochia Antiochia Christi
132
dieser abgeschlossenen Lebensweise entgingen ihm jedoch die Angelegen-heiten der Fürsten und Völker nicht, und sobald es die Ehre Gottes erforderte, trat er ohne Menschenfurcht ffentlich auf und rnhete nicht eher, als bis er sein Ziel erreicht hatte. Diesen frommen und eifrigen Mann sandte der damalige Papst Eugen Iii. an die Fürsten und Völker, um sie zu einem neuen Kreuzzuge zu bewegen. Zuerst predigte er das Kreuz in Frankreich. Durch seine Worte wurden Alle so begeistert und fortge-rissen, da die von ihm schon vorrthig mitgebrachten und in Menge ausgestreuten wollenen Kreuze keineswegs hinreichten, sondern er noch seinen eigenen Mantel zu Kreuzen zerschneiden mute, um nur den ersten Andrang zu befriedigen. Der König selbst nahm das Kreuz, auch seine Gemahlin, sein Bruder, viele Grafen, Bischfe und Edele.
Nun wandte er sich auch nach Deutschland. Der König Konrad war aber anfangs wenig geneigt, an einem solchen Zuge Theil zu nehmen; die Angelegenheiten seines eigenen Reiches beschftigten ihn zu sehr. Zwar erwies er bei ihrem ersten Zusammentreffen in Frankfurt dem frommen Manne alle Ehre, ja er trug ihn auf seinen eigenen Armen durch die men-schengefllte Kirche, jedoch zu dem gewnschten Versprechen war er noch nicht zu bestimmen; er suchte deshalb auszuweichen. Aber der nnerm--dete Mnch eilte ihm bis Speyer nach und fuhr mit donnernder Beredt-samkeit die dort versammelten Fürsten und Prlaten, vor Allen aber den König selbst an. Und als er zu diesem die ergreifenden Worte sprach: Wie wirst du einst am jngsten Tage Rechenschaft geben kn-nen von d^r Erfllung deiner Pflicht?" stand Konrad gerhrt auf und sprach: Ja, ich erkenne den Willen und die Gnade Gottes; er soll mich nicht undankbar finden." Er nahm das Kreuz, mit ihm Friedrich, sein Neffe, der nachmalige Kaiser, und die meisten Groen des Reiches. Selbst Weiber bewaffneten sich mit Lanzen und ritten gleich Mnnern im Zuge einher.
Konrad brach zuerst auf. Denselben Weg, welchen etwa fnfzig Jahre frher Gottfried von Bouillon nach Constantinopel eingeschlagen hatte, schlug auch er ein. Der griechische Kaiser handelte gegen die Kreuzfahrer abermals wenig entgegenkommend. Als sie nach Asien bergesetzt waren, wurden sie durch unvorsichtige Theilung ihrer Truppenmassen und durch sehr schlecht geregelte Verpflegung in dem fremden Lande bald von den schwersten Unglcksschlgen heimgesucht. Die meisten wurden eine Beute entweder der grlich einbrechenden Noth oder des feindlichen Schwertes.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift]]
Extrahierte Personennamen: Eugen_Iii Eugen Konrad Konrad Konrad Konrad Friedrich Friedrich Konrad Gottfried_von_Bouillon
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Frankreich Deutschland Frankfurt Speyer Constantinopel Asien
108
ffentliche Sicherheit her, frderte die Entwicklung der Städte durch Regelung der Abgaben, der Zlle und des Mnzwesens und durch Begnstigung von Handel und Gewerbe. Die Rechtspflege ordnete er durch Errichtung eines obersten Gerichtshofes, des Parlaments, in Paris. In den unmittelbar unter der Krone stehenden Gebieten setzte der König seine Beamten ein und erhob regelmige Steuern.
Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien. In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs.
Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland.
England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntedschenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. erhielt Heinrich Ii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Er erwarb auch die Lehnshoheit der Irland. Die Emprung seiner Shne (vgl. Bertran de Born von Uhland) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn, Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuerschtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen gehalten (S. 83). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normaudie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frankreich an Philipp August und ge-riet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen, wodurch der Grund zu der englischen Verfassung gelegt wurde. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhaftet und mit Ber-lnst des Eigentums oder Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Ab-gaben erhoben werden drfen. Ein Ausschu von Baronen sollte der die Ausfhrung dieser Bestimmungen wachen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Eornwallis zum deutschen
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Karl_von_Anjou Karl Ludwigs_Ix. Ludwigs_Ix. Ludwig Ludwig Heinrich_Ii Heinrich Heinrich Mathilde Heinrichs_V. Heinrichs_V. Anjou Gottfried_Plantagenet Ludwigs Ludwigs Heinrich_Ii Heinrich Heinrichs Heinrichs Richard_Lwenherz Heinrichs Heinrich_Vi Heinrich Philipp_August Philipp August Richards Johann Philipp_August Philipp August Heinrichs Heinrichs Richard_von_Eornwallis
Extrahierte Ortsnamen: Paris Sizilien Frankreichs Frankreich England Frankreich Irland Frankreich