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1. Geschichte des Mittelalters - S. 143

1876 - Münster : Coppenrath
tten Vater verloren zu haben. *) Mehre kehrten sogleich zu Schiffe in ihre Heiniath zurck. Das brige Heer fhrte des Kaisers Sohn, Herzog Friedrih^bis zur Stadt Accon (auch Ptolemais oder Acre genannt), wo erden Orden der deutschen Ritter grndete, und belagerte sie. Hier er-eilte auch ihn der Tod. Eine unter dem Kreuzheere ausgebrochene Seuche raffte den hoffnungsvollen Jngling dahin. Nach ihm fhrte Leopold von Oesterreich die Deutschen an und that Wunder der Tapferkeit. Fortsetzung dieses Kreuzzuges. 51 Philipp August und Richard Lwenherz. Im Jahre 1190 traten auch der König von Frankreich, Philipp August, und der König von England, Richard I., dem seine Helden-khnheit den Beinamen Lwen herz erworben hat, gemeinschaftlich den Kreuzzug an. Sie beschlossen, statt des mhsamen und gefhrlichen Landwe-ges durch Ungarn, lieber zur See die Reise zu unternehmen. Die italieni- *) lieber Kaiser Friedrich Ii., den Enkel Friedrich's I., entstand gleich rtctch seinem Tode die weit verbreitete Sage, er sei nicht gestorben, sondern lebe irgendwo verborgen, um einst wieder zu kommen. Weil aber Friedrich der Rothbart eine viel volksthmlichere Erscheinung war, als jener Enkel, so bertrug man spter diese Angabe auf Friedrich I. und knpfte an sei-tten Namen die schne Sage vom Berge Kyffhuser, aus dem er einst wieder auferstehen werde, um das Reich neuem Glnze entgegen zu führen. Dort sitzt er im unterirdischen Saale nachdenkend und sinnend am mar-mornen Tische. Zu Zeiten gelingt es einem Sterblichen, in jenes Gemach zu dringen. Dann wacht der Kaiser aus seinem Schlummer auf, schttelt den rothen Bart, und begehrt Kunde, ob noch krchzende Raben des Ber-ges Felsenhhen umkreisen. So lange die schwarzen Vgel noch um die de Felsenkrone flattern und ein Adler sie nicht hinweggetrieben hat, so lange, meldet die Sage, verharret auch der Alte in seiner verfallenen Burg. Vernimmt er, da sie noch kreischen, dann blickt er dster vor sich hin, seufzet tief und spricht: Schlafe wieder ein, mde Seele, noch mu ich hundert Jahre harren, bevor ich wieder unter meinem Volke erscheine." Zuletzt soll den schlummernden Kaiser ein Hirt gesehen haben, der seine Ziegen durch die goldene Aue trieb und sich am Kyffhuser verirrte. Friedrich's rother Bart war beinahe vllig um den Tisch von Marmorstein geschlungen. Wenn er ganz um denselben herumgewachsen ist, dann erwacht der Alte, und die Raben sind verscheucht.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 118

1876 - Münster : Coppenrath
118 Zge den glnzenden Hoffnungen, mit welchen sie unternommen wor-den waren. 43. Erster Kreuzzug (1096) Endlich kam auch der wohlgeordnete Hauptzug zu Stande. An der Spitze desselben standen die Fürsten: Gottfried von Bouillon^ Herzog von Niederlothringen (Brabant); Balduin und Eustach, seine Brder; Raimund, Graf von Toulouse; Bohemund, Fürst von Tarent; der edele Tankred, sein Neffe; Robert, Graf von der Normandie, ein Sohn des Kniges von England; Robert, Graf von Flandern, der schon als Pilger in Jerusalem gewesen war; Hugo, Graf von Vermandois, ein Bruder des Kniges Philipp von Frank-reich; Stephan, Graf von Blois und Chartres, der so reich war, da man von ihm sagte, er habe so viele Schlsser, als das Jahr Tage; der edele Ritter Walt her von dem Thurme zu Limoges mit seinem treuen Lwen, der ihn nie verlie, weil er ihn einst von einer Schlange ge-rettet hatte. An diese Hupter der Kreuzfahrer schlssen sich unzhlige Ritter und Edele mit ihren Mannen und Reisigen an. Der Kern des Heeres bestand grtentheils aus Franzosen, Lothringern, Flandern, Normannen und Italienern. Jeder Fürst fhrte seine Schar. Aber alle berragte an frommem Sinne und ritterlicher Wrde der edele Herzog Gottfried von Bouillon. Er war gerade in der Blthe seiner Jahre, ausgezeichnet durch schnen Wuchs, voll Anmuth und Menschenfreundlichkeit. In der Schlacht war er stets der Schrecken sei-ner Feinde. Er war dem Lwen vergleichbar nicht nur an Kraft, son-dern auch an Edelmuth. Schon in der Jugend solle er das Gelbde gethan haben, dereinst sein Schwert der Befreiung des heil. Grabes zu widmen; jetzt, zum Manne gereift, zog er zur Lsung seines Gelbdes in den heiligen Kampf hinaus. Damit kein Mangel an Lebensmitteln, keine Unordnung unter der groen Volksmasse eintrete, zogen die Fürsten mit ihren Scharen einzeln auf verschiedenen Wegen theils zu Wasser, theils zu Lande nach ihrem Sammelplatze Eonstantinopel. Der Zug dahin ging glcklich von Stat-ten, weil die Fürsten nach Krften fr Ruhe und Ordnung sorgten.. Im Mai des Jahres 1097 standen sie, vereint auf 600,000 Mann, an der griechischen Grenze. Der Kaiser Alexius erschrak, als er die ungeheuren Scharen, denen immer neue folgten, vorberfluthen sah. Das ganze Abendland schien ihm im Anzge zu sein. Mitrauisch, wie er

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 146

1899 - Gera : Hofmann
146 und Lieder der Minnesänger bildete dieses Fest den Glanzpunkt des Mittel- alters und lebte noch lange in Sagen und Liedern fort. Zwei Söhne des Kaisers wurden zu Rittern geschlagen (Fest der „Schwertleite"), und Friedrich selbst zeigte sich bei den Kampfspielen kräftig und gewandt wie ein Jüngling. Auf einer sechsten friedlichen Fahrt nach Italien wurden ihm überall in dem beruhigten Lande die größten Ehren erwiesen. Er vermählte in Mailand mit \\o. Siegel Friedrichs I. W. seltenem Glanze seinen Sohn Heinrich mit Konstantia, der Erbin von Neapel und Sicilien. 10. Wie er auf einem Kreuzzuge den Tod fand. Aus dem Morgenlande kam die Kunde, daß der edle Sultan Sa lad in von Ägypten die Christen besiegt und Jerusalem eingenommen habe. Da stellte sich der greise Held Friedrich an die Spitze eines auserlesenen Kreuzheeres, zog durch Deutschland, Ungarn und das griechische Reich und rückte siegreich in Kleinasien vor. Bei dem Übergange über den Fluß Saleph sprengte, wie berichtet wird, der Kaiser, um schneller hinüber- zukommen, mit dem Rosse in die Flut, wurde aber vom Schlagfluß getroffen, von den Wellen ergriffen und als Leiche von den Seinen ans 1190 Ufer gebracht. Wahrscheinlicher aber ist, daß er beim Baden umkam. Die Trauer des Heeres war unbeschreiblich. Klagen erfüllten bei Tage das Lager, und Fackeln erleuchteten es schaurig bei Nacht. Der Leichnam wurde in Antiochien beigesetzt. In Deutschland wollte man nicht an den Tod des herrlichen Helden glauben. Weil mit ihm des Reiches Herrlich- keit verschwand, so versetzte ihn die Sage in den Kyffhäuser, und das Volk wartete sehnlich auf seine Wiederkehr und des Reiches Erneuerung. 11. Wie der Kreuzzug traurig auslief. Der Kreuzzug endete erfolglos, obgleich Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England noch zu den Deutschen stießen. Bei der Eroberung Akkons wurden die Deutschen von Richard Löwenherz bitter gekränkt, indem letzterer ihnen ihren Beuteanteil verweigerte und die Fahne Leopolds von Österreich herabreißen und durch den Kot der Gassen schleifen ließ. Deutsche und Franzosen zogen heim; die Engländer aber waren zu schwach, um dem mächtigen Saladin Jerusalem zu entreißen. Durch einen Vertrag erhielten die Christen einen Küstenstrich und die Erlaubnis zum Besuche der heiligen Örter. Richard Löwenherz aber kehrte um im Angesichte Jerusalems mit den Worten: „Wer des Heilandes Grab nicht befreien kann, der soll es auch nicht sehen!" Lange dauerte es, ehe Richard nach mancherlei Wechselfällen seine Heimat wiedersah. Fragen: Welches war das Verhältnis von Kaiser- und Papsttum in dieser Zeit? — Welches sind die Ursachen der Niederlage bei Legnano? — Was macht

4. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 103

1883 - Berlin : Hofmann
103 5. Die Flle von Friedrichs Glck und Macht zeigte sich auf dem glnzenden Turnier und Volksfest zu Mainz, an dem 40 000 Ritter, viele geistliche Herren und Abgesandte der Städte aus allen Gauen des Reiches teilnahmen. Um die Gste zu beherrbergen, hatte man auf der Rhein-Ebene eine Zelt- und Bretterstadt errichtet. Durch ritterliche Kmpfe, prunkvollen Schmuck, reiche und frhliche Gastmhler, allerlei Lustbarkeiten und Lieder der Minnesnger bildete dieses Fest den Glanz-punft des Mittelalters und lebte noch lange in Sagen und Liedern fort. Zwei Shne des Kaisers wurden zu Rittern geschlagen (Fest der Schwert-leite"), und Friedrich selbst zeigte sich bei den Kampfspielen krftig und gewandt wie ein Jngling. Auf einer 6. Fahrt nach Italien wurden ihm berall in dem beruhigten Lande die grten Ehren erwiesen. Er vermhlte in Mailand mit seltenem Glnze seinen Sohn Heinrich mit Konstantia, der Erbin von Neapel und Sicilien (1186). (). Friedrichs Kreuzzug und Tod (1190). Ans dem Morgenlande kam die Kunde, da der edle Sultan Saladin von gypten he Christen besiegt und Jerusalem eingenommen Htte. Da stellte sich der greise Held Friedrich an die Spitze eines auserlesenen Kreuzheeres, zog durch Deutsch-land, Ungarn und das griechische Reich, rckte siegreich in Kleinasien vor und erstrmte das feste Jkvnium. Bei dem bergange der den Seleph ging dem Kaiser der Zug der die Brcke zu langsam. Er sprengte mit dem Rosse in die Flut, wurde aber von einem Schlagflu getroffen, von den Wellen ergriffen und als Leiche von den Seinen ans Ufer gebracht. Die Trauer des Pilgerheeres war unbeschreiblich. Klagen erfllten bei Tage das Lager, und Fackeln erleuchteten es schaurig bei Nacht. Er wurde in Antiochien beigesetzt. In Deutschland wollte man nicht an den Tod des Herrlichen Helden glauben. Weil mit ihm des Reiches Herrlichkeit verschwand, so versetzte ihn die Sage in den Kyffhnser, und das Volk wartete sehnlich aus feine Wiederkehr und des Reiches Erneuerung. 7. Ausbaust des Kreuzzuges. Der Kreuzzug endete erfolglos, obgleich Philipp August von Frankreich und Richard Lwenherz von England noch zu den Deutschen stieen. Bei der Eroberung Akkons wurden die Deutschen von Richard Lwenherz bitter gekrnkt, indem letzterer ihnen, wie erzhlt wird, ihren Beuteantetl verweigerte und die Fahne Leopolds von sterreich herabreien und durch den Kot der Gasse schleifen lie. Deutsche und Franzosen zogen Heim; die Englnder aber waren zu schwach, um dem mchtigen Saladin Jerusalem zu entreien. Durch einen Vertrag erhielten die Christen einen Kstenstrich und die Erlaubnis zum Besuche der heiligen rter. Richard Lwenherz aber kehrte um im Angesichte Jerusalems mit den Worten: Wer des Heilandes Grad nicht befreien kann, der soll es auch nicht sehen!" Fragen: Welches war das Verhltnis von Kaiser- und Papsttum in dieser Zeit? Welches sind die Ursachen der Niederlage bei Leguane? Was macht

5. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 106

1883 - Berlin : Hofmann
106 Als er seinem Herrn Kunde davon gab, da ergrimmte Friedrich heftig, lie seine sieben Kronen bringen und rief: Noch sind sie mein, und ohne blutigen Kamps soll sie mir kein Papst und kein Konzil entreien!" In furchtbarer Weise tobte nun der Kampf der Welsen und Ghibelliueu in Deutschland und Italien. Tief schmerzte den Kaiser das Unglck seines Lieblings Enzio. Derselbe wurde an der Fossalta geschlagen und von den Bolognesen in lebenslngliche Haft genommen (1249). Beinahe wre er einmal in einem groen Weinfasse aus der Gefangenschaft befreit worden, aber eine Locke seines schnen Haares, die aus dem Spundloche hing, verriet ihn. Seine Haft wurde uach diesem Fluchtversuche noch mehr verschrft. Ein anderer Schlag war der Verrat seines Freundes, des klugen und gewandten Kanzlers Peter von Vinea. Der Unglck-. liche Mann zerstie sich, von Gewissensqual gefoltert, im Gefngnis das Haupt. In Schlesien fielen die Mongolen unter Batu Chan ein, nachdem sie unter dessen Grovater Dschingis Chan ganz Vorderasien und Rußland erobert hatte. Sie verbreiteten berall Verderben tmd Entsetzen. Bei Liegnitz auf der Wahlstatt opferte sich Herzog Heinrich der Fromme mit seinem Heere (1241). Obwohl er dem 6mal strkeren Feinde erlag, so wagten die asiatischen Horden doch nicht weiter vorzn-dringen, sondern gingen nach Asien zurck. Gebeugt aber ungebrochen trotzte Friedrich allen seinen Feinden. Wohl htte er noch eine gnstige Wendung des Kampfes erzwungen, htte ihn nicht der Tod hinweggerafft. Er starb 1250 an einer ruhrartigen Krankheit in den Armen seines Sohnes Manfred. Sein Sohn Kon-rad Iv., der in Deutschland tapfer gegen die Widersacher seines Vaters gekmpft hatte, folgte ihm auf dem Throne, starb aber schon 1254. Fragen: Bergleichnng Friedrichs I. und Iii Welche Umstnde brachten unter Innozenz Iii. das Papsttum zur hchsten Machtentfaltung? Was machte den Kampf der Wolfen und Ghibellinen so heftig unter Friedrich Ii.? Die Sage von Richard Lwenherz und dem Snger Blondel! Blondels Lied" von Seidl. Der Waise" von Walther v. d. Vogelweide. König Euzios Tod" von W. Zimmermann. Nomadenzng" von Lingg. 44. Der letzte Hohenstaufe. 1. Das Interregnum oder Zwischenreich (1.2541273) ist die kaiserlose, die schreckliche Zeit, in der kein Nichter in deutschen Landen war und Gewalt berall vor Recht ging. Handel, Gewerbe und Ackerbau lagen gnzlich darnieder. Niemand war seines Lebens und Gutes sicher. Die Fürsten und Herren rauften sich in ewigen Fehden, und nur der Strkste hatte Recht (Faustrecht). Von ihren sicheren Burgen aus, die wie Pilze auf allen Anhhen an den Landstraen ans der Erde wuchsen, raubten die Ritter, was zu rauben war. Sie schwangen sich in den Steigbgel, sobald der Knecht ans dem Wartturm das Zeichen gab, da Reisende oder Warenzge nahten, um die Schwachen zu vergewaltigen.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 126

1883 - Münster : Coppenrath
126 Der griechische Kaiser hatte das Abendland wohl um Hlse gegen die Trken gebeten, aber. n.m. erwartet, da man ihm solche zgellose Horden zuschicken wrde. Er erschrak hierber nicht wenig und suchte die beschwerlichen Gste sobald als mglich los zu werden. Ungesumt liefe er sie der die Meerenae nach Asien bersetzen. Dort rafften Hun-aer und Krankbeit aanze Sckaren der Kreuzfabrer^Mn.^ Was brig blieb, fiel den lauernden Trken in die Hnde und wurde bis auf dreitausend Mann niedergemetzelt. Auch Walther von Habenichts blieb im Gefechte. Mit dem klglichen berreste llob Veter auf das eiligste nach Constantinopel zurck. So wenig entsprach der Anfang dieser Zge den glnzenden Hoffnungen, mit welchen sie unternommen wor-den waren. Gottfried von Bouillon. Endlich kam auch der wohlgeordnete auptzug zustande. An der Spitze desselben standen die Fürsten: Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen (Vrabant); Balduin und Euftach. seine Brder; Raimund, Graf von Ton-loufe; Bohemuud. Fürst von Tarent; der edle Tankred, sein Neffe; Rodert, Graf von der Normandie, ein Sohn des Kniges von England; Robert, Graf von Flandern, der schon als Pilger in Jeru-salem gewesen war; Hugo. Graf von Vermandois, ein Bruder des Kniges Philipp von Frankreich; Stephan, Graf von Blois und Chartres, der so reich war, da man von ihm sagte, er habe so viele Schlffer, als das Jahr Tage. An diese Hupter der Kreuzfahrer schloffen sich unzhlige Ritter und Edele mit ihren Mannen und Reisigen an. Der Kern des Heeres bestand grtenteils aus Franzosen. Lothrin-gern, Flandern. Normannen und Italienern. Jeder Mrst fhrte seine Schr. Aber alle berragte an frommem Sinne und ritterlicher Wrde der edle Herzog Gottfried. Damit kein Mangel an Lebensmitteln, keine Unordnung unter der groen Volksmasse eintrete, zogen die Fürsten mit ihren Scharen einzeln auf verschiedenen Wegen teils zu Wasser, teils zu Lande nach ihrem Sammelplatze Constantinovel. Der Zug dahin ging glcklich vonstatten. Im Mai des Jahres L097 standen sie, vereint auf 600 000 Mann, an der griechischen Grenze. Der Kaiser Alexius erschrak, als er die ungeheuren Scharen, denen "immer neue folgten, vorberfluten sah. Das ganze Abendland schien ihm im Anznge zu sein. Mitrauisch, wie er war, fing er an zu frchten, die Eroberung des heiligen Grabes mchte

7. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 186

1882 - Münster : Coppenrath
186 Reiche nahmen teil an demselben Allein dieser unter so glnzen-den Erwartungen unternommene Kreuzzug milang vllig. Die meisten Christen wurden eine Beute der grlich einbrechenden Not oder des feindlichen Schwertes. Nicht lange nach der Rck-kehr starb Konrad Iii. Dritter Kreuzzug (1189). Die Nachricht von dem Verluste Jerusalems, welches der gyptische Sultan Saladin im Jahre 1187 erobert hatte, erfllte die ganze Christenheit mit heiligem Schmerze und Jngrimme und rief sie von neuem ge-gen die Feiude des h. Landes zu den Waffen. An die Spitze die-ses Zuges stellte sich der berhmte Kaiser Friedrich der Rotbart, obwohl dieser damals schon im Greisenalter stand. Unter groen Mhseligkeiten und Gefahren war er mit dem Kreuzheere be-reits bis zur Stadt Seleucra, in Cilicieu, am Flusse K alykaduus oder Saleph glcklich vorgedrungen. Hier aber war dem greisen Helden seine Grenze bestimmt. Weil das Heer nur langsam der die schmale Brcke dieses Stromes hinberrcken konnte, so sprengte der Kaiser, des Zgerns mde, in jugendlichem bermute mit dem Pserde in den Strom, um hindnrchznschwimmen. Aber die Wellen ergriffen den allzukhnen Greis und rissen ihn fort. Zwei Ritter, die beim Anblicke der Gefahr ihm eiligst nachge-schwmmen waren, brachten ihn nur als Leiche ans Ufer (1190). Gro war die Bestrzung und Trauer der dieses Unglck. Jeder glaubte, in ihm seinen Vater verloren zu haben. Und doch war dieses Unglck nur der Vorbote eines noch greren. Das Heer erlag teils dem feindlichen Schwerte, teils ansteckenden Krank-heiten. Nur geringe berbleibsel zogen sich unter Anfhrung des jngeren Sohnes des Kaisers, Friedrich, in das Lager von Ptole-mais (auch Accott oder Acre genannt) zurck, welche Stadt die Christen schon seit lngerer Zeit belagerten. Hier wurde auch er ein Opfer der Seuche. Der ritterliche Herzog Leopold V. von Osterreich bernahm alsbald die Fhrung des Heeres und that Wunder der Tapferkeit. 9 ^ ' In demselben Jahre (1190) traten auch der König von Frankreich, Philipp August, und der König von England, Richard Lwenherz, den Kreuzzug an. Sie whlten den

8. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 142

1892 - Gera : Hofmann
142 unternahm mit Barbarossa und Richard Lwenherz den dritten Kreuzzug. Dem schwachen Johann ohne Land entri er den grten Teil der englischen Besitzungen. 1300 Philipp der Schne machte sich um 1300 durch List und Gewalt zum unumschrnkten Herrscher. Die Templer rottete er aus und eignete sich ihre Gter an. Die Juden beraubte und vertrieb er. Den herrschschtigen Papst Bonisaz lie er gefangen nehmen, und 1309 dessen Nachfolger ntigte et, seine Residenz von Rom nach Avignon zu verlegen. Seit dieser Zeit sank die ppstliche Macht von ihrer Hhe. Man nennt die folgenden 70 Jahre, in denen die Ppste zu Avignon nur Spielblle in der Hand der sranz-sischen Machthaber waren, die babylonische Gefangenschaft der Kirche". 2. Die Englnder bedrngten Frankreich. Das Haus Valois kam nach den Capetingern auf den Thron. Aber der König von England erhob Ansprche auf Frankreich, und nun begann ein der 1339 hundert Jahre dauernder Krieg zwischen England und Frankreich. Die Englnder gewannen den Norden Frankreichs und drohten, Karl Vii. das ganze Land zu entreien. Das Volk war mutlos, ja teilweise dem Könige feindlich gesinnt. In der grten Not kam wunderbare Hilfe durch eine Jungfrau, deren Leben von der Sage spter vielfach ausgeschmckt worden ist. 3. Eine begeisterte Jungfrau verhie Hilfe. In einem lothringischen Dorfe lebte der Bauer Thibaut d'arc. Seine Tochter Johanna war ein stilles, schwrmerisches Mdchen. Als sie von der Not des Knigs und des Vaterlandes hrte, flehte sie Gott inbrnstig um Rettung an und hing beim Weiden ihrer Herden unablssig dem Gedanken nach, wie dem Könige in seiner Not zu helfen sei. Da sah sie in ihren Trumen unter ihrem Lieblingsbaumeden Erzengel Michael erscheinen, der sie zur rettenden That aufforderte; ihre Gedanken und Trume wurden ihr zur gttlichen Offenbarung. Sie verlie ihre Herden, lie sich von einem Oheim zu dem Befehlhaber der nchsten 1429 Stadt führen und teilte ihm die gttliche Botschaft mit. Dieser ver-lachte sie anfangs, wurde aber dann durch ihre unerschtterliche Festig-fett besiegt und beschlo, sie zum Könige geleiten zu lassen. Das be-geisterte Volk gab der Jungfrau ein Pferd, Waffen und mnnliche Kleidung, und zwei Ritter geleiteten sie unter vielen Gefahren zu dem Könige. Diesem sagte sie, da Gott sie berufen habe, Orleans zu befreien und den König zur Krnung nach Reims zu führen. Der König stellte sie vielfach auf die Probe, um sich zu berzeugen, ob sie nicht eine Betrgerin oder Zauberin sei, aber sie bestand in allen Stcken die Prfung. 4. Sie verrichtete Thaten des Mutes und Edelsinns. Nun stellte sich die Jungfrau mit einer weien Fahne in der Hand an die Spitze eines Heerhaufens, den sie in strenger Zucht hielt, und zog gegen die Englnder vor Orleans. Sie begann den Sturm auf ihre

9. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 120

1892 - Gera : Hofmann
120 spiel sa. Gefat bereitete er sich zum Tode vor und bestieg mit seinen Gefhrten das Schafott. Robert von Bari verlas das Todes-urteil und zerbrach den weien Stab. Da sprang, so wird erzhlt, Graf Robert von Flandern auf und rief ihm mit drohend ge-fchwungenem Schwerte zu: Wie kannst du, feiger Schurke, einen so herrlichen Ritter zum Tode verurteilen?" Und das geschwungene Schwert traf den bsen Mann. Konradin aber umarmte seinen Freund, befahl seine Seele Gott und legte geduldig sein Haupt auf den Block mit den Worten: O Mutter, welchen Schmerz bereite ich dir!" Dann empfing er den Todesstreich. Friedrich schrie auf in namenlosem Schmerze, und das Volk zerflo in Thrnen. Nur der herzlose Anjou, der am Fenster einer nahen Burg stand, blieb ungerhrt und sah mit teuflischer Befriedigung das Ende des letzten Staufers; dann fielen die Hupter Friedrichs und der anderen Freunde Konradins. Karls Reich hatte aber keinen Bestand. Sein unbarmherziger Druck und die Willkr seiner franzsischen Soldaten veranlaten einen pltzlichen Aufstand, die Sicilianische Vesper, welcher am Oster-Montage zur Vesperzeit begann. Alle Franzosen auf Sicilien wurden ermordet und die Bewohner von dem Joche der Fremdlinge befreit. Fragen: Woran ging das Geschlecht der Staufer zu Grunde? Wodurch war das Interregnum eine schreckliche Zeit? Konradin" von Schwab. 87. (Ein Knappe. 48. Die Kultur des Mittelalters. 1. Das Rittertum.) Die Ritterschaft entstand aus den Freigeborenen, welche den Kriegsdienst zu Ro leisteten. Allmhlich bildete sich das Rittertum als ein abgeschlossener Stand heraus. Im Mit-telalter waren die Ritter der Kern der Heere. Ritter und Ro gehrten zusam-men. Des Ritters Brust, Rcken und Leib schtzte der Panzer, das Haupt ein Helm, das Gesicht ein Visier; Beine und Arme hatten Schienen. An der Seite hing das Schwert; die Hand schwang die Lanze; ein dreieckiger Schild 33. Ritter in Rstung. /////; Wiii f/wm im (Hirt.) Mnchener Bilderbogen Nr. 16, 650, 265.

10. Bd. 3 - S. 180

1793 - Hannover : Helwing
Dle Weltgeschichte. den. Als er endlich einige Tausend getreue Engländer unter seinen Befehlen hatte, verkleidete er sich als Har« fenspieler, und gieng so ins Lager der Normanner. Die Harfe wußte der kluge Prinz besser Zu behandeln, als ei* nen Eyerküchen: denn sein Spiel fand Veyfall. Unters dessen kundschaftete er allenthalben das Heer der Feinde aus, und fand, daß sie in der größten Sorglosigkeit was rcn. Er eilte zu seinem Haufen, vertauschte die Harfe rmt dem Schwerdt, führte seine Rache schnaubenden Ge- treuen inö sichere Heer der Feinde, hieb den größten Theil nieder und machte die übrigen zu Gefangenen. Run cre grif der ehemalige Hirte die Krone wieder, regierte noch zwanzig Jahre, und bildete in dieser Zeit die Engländer zu einer mächtigen, gesitteten und blühenden Ration. Es war also dieser Alfrb'd den, Engländern das, was Carl der Große den Deutschen war, ein tapferer, muthiger, weiser, gelehrter, rechtschaffener Regent. Der Schrecken, den er unter Heu Rormännern verbreitet hatte, benahm ihnen hundert Jahre lang die Lust, England wieder an- zufallen. Allein nach Verlauf dieser Zeit kam Knut, ein mächtiger König dieses Volks, aus Dänemark nach Eng- lai. d herüber und eroberte es; doch herrschteer mit großer- Gerechtigkeit und Güte über die Ueberwundenen. Bey aller dieser Gelindigkeit des normannischen Jochs sehnten sich gleichwohl die Engländer nach Frcyheit, und Eduards ein Prinz aus englischem Geblüte, hatte wirklich da- Glück, die dänischen Normanner zu vertreiben. Allein nun bekamen die französischen Normanner Lust, die ge- plagten Engländer anzufallen. Wilhelm der Eroberer hieß der gierige normannische Herzog, der diesen Einfall hatte. Wirklich kam er im Jahr io6ü mit seinen Krie- gern aus der Normandie herüber, und Harald, der Nachfolger Eduards, setzte sich ihm entgegen, verlor aber Schlacht und Leben zugleich. Mit chm gieng da- ©Oe
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