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1. Geschichte des Mittelalters - S. 140

1872 - Münster : Coppenrath
140 taufenb Mann niebergemetzelt. Auch Wollher von Habenichts blieb im Gefechte. Mit dem klglichen Ueberreste floh Peter auf oa Eiligste nach Constantinoxel zurck. So wenig entsprach der erste Anfang biefer Zge beit glnzenben Hoffnungen, mit welchen sie unternommen worden waren. 43. Erster Kreuzzug (1096). Endlich kam auch der wohlgeordnete Hauptzug zu Stande, un der Spitze desselben standen die Fürsten: Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen (Brabant); Balduin und Eustach, seine Brder; Raimund, Graf von Toulouse; Bohemund, Fürst von Tarent; der edele Tan-kred, sein Neffe, Robert, Graf von der Normandie, ein Sohn des Kniges von England; Robert, Graf von Flan-dern der schon als Pilger in Jerusalem gewesen war; Hugo, Graf von Vermandois, ein Bruder des Kniges Philipp von Frankreich; Stephan, Graf von Alois und Chartres, der so reich war, da man von ihm sagte, er habe so viele Schlsser, als das Jahr Tage; der edele Ritter Walt her von dem Thurme zu Limoges mit seinem treuen Lwen, der ihn nie verlie, weil er ihn einst von einer Schlange gerettet hatte An diese Hupter der Kreuzfahrer schlssen sich unzhlige Ritter und Edele mit ihren Mannen und Reisigen an. Der Kern des Heeres bestand grtentheils aus Franzosen, Lothringern, Flan-dern, Normannen und Italienern. Jeder Fürst fhrte seine Schar. Aber alle berragte an frommem Sinne und ritterlicher Wrde der edele Herzog Gottfried von Vonillon. Er war gerade in der Blthe seiner Jahre, ausgezeichnet durch schonen Wuchs, voll Aumuth und Menschenfreundlichkeit. In der Schlacht war er stets der Schrecken seiner Feinde. Er war dem Lwen vergleichbar nicht nur an Kraft, sondern mich an Edelmuth. echon in der Jugend hatte er das Gelbde gethan, dereinst sein Schwert der Befreiung des heil. Grabes zu wid-wen; jetzt, zum Manne gereift, zog er zur Lsung seines Ge-lubdes in den heiligen Kampf hinaus. I

2. Geschichte des Mittelalters - S. 287

1872 - Münster : Coppenrath
U*...... 287 Nun an blieb die Kaiserkrone ohne Unterbrechung bei dem mchtigen Hause Oesterreich bis zur Auflsung des deutschen Reiches im Jahre 1806. Albrecht war ein biederer und einsichtsvoller Kaiser, der mit fester Hand die Zgel der Re-gierung fhrte. Sein Hauptstreben war auf eine dauerhafte Begrndung des Landfriedens gerichtet. Er machte deshalb den Vorschlag, Deutschland in bestimmte Kreise zu theilen und der jeden Kreis einen Hauptmann zur Handhabung der Ordnung und des Rechtes zu stellen. Allein diesen schnen Plan nahm er mit sich in's Grab. Er starb schon im zweiten Jahre seiner Re-g?erung, auf der Rckkehr von einem Feldzuge gegen die Trken. Der frhe Tod des Kaisers, auf welchen ganz Deutschland seine schnsten Hoffnungen gerichtet hatte, erregte ungewhnliche Bestrzung und Trauer. Ihm folgte sein Vetter Friedrich Iii. (Iv.)* (14391493), Sohn des Herzoges Ernst von Steiermark. Dieser hat von allen Kaisern am lng-sten regiert, nmlich der 53 Jahre. Er war ein Mann von den schnsten Eigenschaften des Geistes und des Herzens. Allein die Zeit seiner Regieruug war zu strmisch bewegt, und nicht immer konnte er seinen wohlmeinenden Absichten und Befehlen den erforberlichen Nachbruck geben. Unter funer Regierung er-oberten die Trken nicht nur Constantinopel, sondern richteten auch ihre Verheerungszge selbst nach Ungarn und Krain. Der Papst forderte die Christenheit und insbesondere die deutschen Fürsten zu einem neuen Kreuzzuge auf; auch der Kaiser erlie an sie die dringendsten Mahnungen bei der groen Gefahr des deutschen Vaterlandes. Vergebens! An die Stelle der frheren ! Begeisterung war jetzt die niebrigste Selbstsucht getreten, und bei der Auflsung aller gesetzlichen Ordnung war jeber Fürst nur bebacht, fr feinen eigenen Vortheil zu sorgen. Kein beut-sches Heer rckte gegen den Erbfeinb der Christenheit in's Felb, *) Dieser Kaiser wird Friedrich Iii. und auch Friedrich Iv. genannt, jenachdem Friedrich der Schne von Oesterreich (13131330) mit einge-i rechnet wird oder nicht.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 177

1872 - Münster : Coppenrath
I 177 erdichtet und sprach sogleich den Bann der ihn ans. Der Kaiser aber, um zu zeigen, da er es mit dem versprochenen Kreuzzuge ernstlich meine, schiffte sich bald nach feiner Wiederherstellung nach Palstina ein. Jedoch vershnte er hierdurch nicht den Papst. Dieser erlie sogar an die Geistlichen und an die Ritterorden in Palstina die strengsten Befehle, den Kaiser nicht im Geringsten zu untersttzen, weil ein mit dem Fluche der Kirche Beladener des Kampfes fr die Sache Gottes un-wrdig sei. Allein Friedrich war in dem heiligen Lande glcklicher, als man htte erwarten sollen. Er schlo mit den Sa-racenen einen zehnjhrigen Waffenstillstand, in welchem ihm Jerusalem, Bethlehem und Nazareth ausgeliefert wurden, und fetzte uch in der Kirche des heiligen Grabes die Krone eines Kniges von Jerusalem aus.*) Schnell eilte er dann nach Italien zurck, vertrieb bort die Fewbe aus feinen Besitzungen und shnte sich auch mit dem Papste aus. Bald hierauf brach in Deutfchlanb eine Emprung unter feinem eigenen Sohne Heinrich aus, der in des Vaters Abwesenheit Deutschland verwaltet hatte. Fr seine Untreue mute er nach Italien in einen Kerker wanbern, wo er sieben Jahre nachher starb. Aus bieses traurige Ereigni folgte balb ein frhliches. Friedrich war Wittwer und warb um die fchne Jfabella, Schwester des Kniges von England. Ohne Z-gern kam der Heirathsvertrag zu Stande. Der Kaiser lie durch den Erzbischof von Kln und Herzog von Brabant mit zahlreichem Gefolge feine Braut abholen. Ueberall wurde sie in Deutschland festlich empfangen, besonders aber in Kln-Zehntausend Brger, alle zu Pferde und festlich geschmckt, polten sie feierlich ein. Auch fuhren ihr Schiffe auf trockenem Lande entgegen. Es waren Wagen, wie Schiffe gebauet, mit Flaggen und Wimpeln, die Pferde waren in Purpurdecken verhllt. In den Schiffen saen Snger und lieen zu dem ) Dadurch wurde fortan der Titel König von Jerusalem" Erbtheil des deutschen Kaisers als solchen. Weller' Wcltgesch. Il 25. Aufl. i o I

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 85

1861 - Münster : Coppenrath
85 Tirol und Vorderösterreich, und Karl, der jüngste, die soge- nannten innerösterreichischen Lande, nämlich Steiermark, Kärn- then, Krain, Görz, Istrien, Triest. Der Vertrag wegen dieser Theilung wurde von den fürstlichen Brüdern zu Wien am 1. März 1565 unterzeichnet. Hierdurch zerfiel die deutsche Linie des Hauses Habsburg in drei Zweige: den österreichischen oder Marimilian'schen, den tirolischen oder Ferdinand'schen und den steierischen oder Karl'schen. Es dauerte über hundert Jahre, ehe das zerstückelte herrliche Ganze sich wieder unter einem einzigen Oberhaupte zusammenfügte. Maximilian Ii. (1564 — 1576). — Obgleich dieser mit ganzer Seele dem katholischen Glauben ergeben war, so be- obachtete er doch dieselbe Milde und dieselbe Duldsamkeit, durch welche auch sein Vater den Frieden erhalten hatte; auch war er weit entfernt, den immer wachsenden Zwiespalt der Protestanten untereinander zu seinem Vortheile zu benutzen. Er erklärte, es sei seine feste Ueberzeugung, daß Gott allein die Herrschaft über die Gewissen zukomme. So nachsichtsvoll er hinsichtlich der Religionsmeinungen sich bewies, so viel Strenge zeigte er aber, als in diesen stürmisch bewegten Zeiten das alte Faustrecht wieder erwachte. Er ließ die Anstifter der Empörung martervoll hinrichten. Tiirkenkriegj Arinyi's Heldentod (1566). — Der Tod Kai- sers Ferdinand I. war die Losung zu einem neuen Kriege um die Krone Ungarns für Zapolya's Sohn, den jungen Fürsten von Siebenbürgen. Und bald war auch wieder mit großer Heeresmacht da der bereits zum Greise gewordene Sultan Solimán. Die Eroberung Wiens sollte den Abend seines Le- bens krönen. Aber der Himmel hatte es anders bestimmt. Zunächst zog er gegen die Festung Szigeth. Hier befehligte der Graf Nicolaus Zrinyi, Ban von Kroatien und Slavo- nien und leistete den heldenmüthigsten Widerstand. Sturm auf Sturm wurde zurückgeschlagen. Keine Versprechungen, keine Drohungen konnten seinen Muth, konnten seine Treue erschüt-

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 86

1861 - Münster : Coppenrath
86 lern. Mitten unter den Schrecknissen dieser Belagerung starb der allgefürchtete Sultan. Innerer Gram hatte sein Lebensende beschleunigt. Sein Tod wurde den Truppen lange verheim- licht, um sie nicht zu entmuthigen, und die Stürme währten fort. Als endlich der Großwesir unter den furchtbarsten An- strengungen die ganze äußere Festung in Schutt gelegt hatte, zog sich Zrinpi mit seiner noch übrig gebliebenen Heldenschar in die innere Burg zurück zu neuen Kämpfen und Opfern. Jetzt unternahmen die Türken einen allgemeinen Sturm. Schon brannte die Burg; da versammelte Zrinpi seine Getreuen um sich und sprach: „Gedenket eures Eides! Wir müssen hinaus! Statt hier zu verbrennen oder zu verhungern, laßt uns sterben als Männer! Ich gehe voran, folgt mir nach!" Und unbe- panzert stürzt der Ungarn Leónidas mit seinen sechshundert Kampfgenossen hin über die Schloßbrücke, hin in das Gewühl der Feinde. Da trifft ein Schuß des Tapferen Brust; ver- wundet sinkt er nieder, sterbend kämpft er noch mit der letzten Lebenskraft. Um ihn herum sterben auch die Seinigen. Und kaum sind sie gefallen, da fliegt, wie Zrinpi es angeordnet, der Pulverthurm in die Luft und mit ihm dreitausend der ein- gedrungenen Türken. Die großen Verluste, welche die Türken hier erlitten, vor allem aber der Tod des Sultans selbst, er- leichterten den Abschluß eines Friedens. . Dieser Frieden aber wurde von den Türken schlecht ge- halten. Fortwährend beunruhigten sie die Grenzen. Endlich hielt der Kaiser, um sich des Beistandes des Reiches zu ver- sichern, einen Reichstag zu Regenöburg. Es war der letzte für den Kaiser. Er starb daselbst am 12. Oktober 1576. Rudolf, sein ältester Sohn, war sein Nachfolger. 19. Deutschland unter Rudolf Ii. und Mathias. Vu-otf Ii. (1576—1612). — Mit vielen wissenschaftli- chen Kenntnissen ausgerüstet bestieg Rudolf, Marimilian's Ii. ältester Sohn, den Kaiserthron; aber er täuschte die Hoffnun-

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 224

1861 - Münster : Coppenrath
224 stets neue Verluste vereitelt. Schon zogen die Türken drohend vor Belgrad; da schloß hier der österreichische Gesandte, Graf Neipperg, einen für seinen Kaiser höchst ungünstigen Frieden ab. Oesterreich verlor seinen Antheil von Serbien und der Walachei sammt Belgrad; nur das Banat behielt es. Die Donau und Sau waren demnach die Grenzen der österreichi- schen Besitzungen im Osten. Karl Vi. starb schon im nächsten Jahre (1740) nach diesem traurigen Frieden. Mit ihm erlosch der habsburgische Mannesstamm, welcher 458 Jahre hindurch in Oesterreich ge- herrscht hatte. Er hinterließ zwei Töchter, Maria The- resia, Gemahlin des Großherzoges Franz von Toscana aus dem Hause Lothringen, und Stammmutter des jetzigen habs- burgisch-lothringischen Hauses Oesterreich, und Maria Anna, welche 1744 an den Bruder des Großherzoges, den Herzog Karl von Lothringen, vermählt wurde und noch in demselben Jahre starb. Der verhängnißvolle Tod jenes letzten Habs- burgers, Karl Vi., führte nun den österreichischen Erb- folgekrieg herbei, obschon der edle Kaiser sein ganzes Leben daran gewendet hatte, den Ausbruch desselben zu verhindern. Auf diesen Krieg werden wir in der Folge kommen. Zuvor wollen wir uns zur Geschichte zweier nordischen Reiche, Ruß- land und Preußen, wenden, welche um diese Zeit anfin- gen, eine bedeutende Stelle unter den europäischen Staaten einzunehmen. 47. Rußland unter Peter dem Großen (1689—1725). In früherer Zeit, vor der Negierung dieses großen Kai- sers, war Rußland noch wenig bekannt in Europa. Die Be- wohner desselben galten im Ganzen mehr für Asiaten, und wirklich schlossen sie sich diesen auch durch Kleidung, Sitten und Gebräuche enger an. Die einzelnen Völker dieses großen nordischen Reiches standen unter Fürsten, die man Czare nannte. Nur selten traten diese durch Gesandtschaften mit den übrigen

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 208

1861 - Münster : Coppenrath
208 küßten. Die Heerführer faßten mich bei den Händen und Fü- ßen, die übrigen Obristen mit ihren Regimentern riefen mir zu: „Unser braver König!" Heute Morgen kam der Kurfürst von Sachsen nebst dem Herzoge von Lothringen zu mir. End- lich kam auch der wienerische Statthalter, Graf Starhemberg, mit vielem Volke hohen und niedrigen Standes mir entgegen. Jeder hat mich geherzt, geküßt und seinen Erlöser genannt. Auf der Straße erhob sich ein Zubelgeschrei: „Es lebe der König!" Als ich nach der Tafel wieder hinaus in's Lager ritt, begleitete mich das Volk mit aufgehobenen Händen bis zum Thore hinaus. Für den uns gesandten, so vortrefflichen Sieg sei dem Höchsten Lob, Preis und Dank gesagt in Ewigkeit!" Ganz Europa nahm warmen Antheil an der Rettung Wiens; nur Ludwig Xiv. war sehr bestürzt, und keiner seiner Minister hatte es wagen wollen, ihm die Nachricht zu überbringen. Der Türkenkrieg war indeß mit jener Niederlage nicht be- endigt, sondern dauerte noch fünfzehn Jahre fort. Der Kaiser blieb Sieger. Kara Mustapha wurde auf der Flucht bei Barkan eingeholt und abermals geschlagen. Eine noch größere Nieder- lage erlitt er bei Gran. Wegen dieser Niederlage wurde der Großwesir auf Befehl des Sultans bei Belgrad erdrosselt. Im Sommer des folgenden Jahres, 1684, entriß der Herzog von Lothringen auch Wissegrad, Waizen und Pesth, und im August 1685 Neuhäusel den Türken. Noch glänzender war der Feld- zug von 1686. Am 2. September wurde Ofen, nachdem es 145 Jahre unter der türkischen Herrschaft geschmachtet, erstürmt, und Ungarn war wieder gewonnen. Die Siege der kaiserlichen Waffen stellten hier allmälig auch die innere Ordnung her. Der im Jahre 1687 zu Preßburg gehaltene Landtag bestätigte in einem Neichsdekrete feierlich die Erbfolge des Hauses Oe- sterreich in männlicher Linie auf den Thron Ungarns, und Leopold's ältester Sohn, Erzherzog Joseph I., wurde sogleich als erblicher Thronfolger von Ungarn gekrönt. Bald auch sagten

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 210

1861 - Münster : Coppenrath
210 zende Sieg des Prinzen Ludwig von Baden bei Salankem en, am Einflüsse der Theiß in die Donau, wo im Jahre 1691 der neue Großweflr Kiuprili mit fünf und zwanzig tausend Türken das Leben verlor, und der noch glänzendere Sieg des Prinzen Eugen bei Zentha an der Theiß 1697, wo wieder ein Groß- wesir, siebenzehn Paschas und fast das ganze türkische Heer Ihren Tod fanden, führten endlich im Januar des Jahres 1699 den Frieden von Carlowitz in Slavonien herbei. Der Sul- tan, Solimán 111., verzichtete auf Ungarn, Slavonien und Croatien und behielt nur das Banat. Tököly, den der Sultan zum Fürsten Siebenbürgens ernannt hatte, mußte weichen, und Siebenbürgen ward bleibend Oesterreich einverleibt. Außerdem trat er an Venedig, Oesterreichs Bundesgenosfln, die Halbinsel Morea ab. So ruhmvoll ging Oesterreich aus einem Kampfe hervor, der so gefahrdrohend begonnen hatte. Von diesem Frieden an hörten die Türken auf, ein Schrecken der Christenheit zu sein, indem die Schwäche ihres Reiches gar zu sehr in die Augen gefallen war. 44. Der spanische Erbsolgckrieg (1700—1714). Jetzt konnte der Kaiser seine Aufmerksamkeit auf den We- sten Europas richten, um bei der nahen Erledigung des spa- nischen Thrones seine Ansprüche gegen seine Mitbewerber gel- tend zu machen; denn der kinderlose König von Spanien, Karl Ii., Sohn Philippus Iv. und letzter männlicher Nach- komme des spanisch-habsburgischen Hauses, lag bereits auf dem Todesbette. Karl's älteste Schwester war mit dem Könige von Frankreich vermählt, hatte aber bei ihrer Vermählung feierlich auf den Thron von Spanien Verzicht leisten müssen. Ludwig bestritt die Rechtmäßigkeit dieser Verzichtleiftung und forderte den Thron, jedoch nicht für sich, sondern für seinen zweiten Enkel, Philipp von Anjou, um so der Eifersucht der übrigen Mächte auszuweichen. Der Kaiser Leopold hatte Karl's jüngere Schwester zur Gemahlin, die auf den Thron

9. Geschichte des Mittelalters - S. 156

1861 - Münster : Coppenrath
156 und fand so großes Wohlgefallen an diesem schönen Beweise von Liebe und Treue, daß er um der Frauen willen alle Män- ner begnadigte. 47. Zweiter Kreuzzug (1137). Eben wollte Konrad nach Italien ziehen, um dort die aus- gebrochenen Unruhen beizulegen, als auf einmal die Schreckens- nachricht aus Asien kam: Edessa, die Hauptstadt des gleich- namigen Fürstenthums, fei von den Saracenen erobert und zer- stört, sechs und vierzigtausend Einwohner erschlagen worden. Eine allgemeine Bewegung ging durch die christlichen Länder; denn Edessa wurde als die Vormauer Jerusalems angesehen. Aber so groß auch die allgemeine Theilnahme war, so würde dennoch ein neuer Kreuzzug nicht sobald zu Stande gekommen sein, wäre nicht ein Mann aufgetreten, der die Seele der gan- zen Unternehmung wurde. Das war der Abt Bernhard von Clairvaux in Burgund. Schon in früher Jugend zeich- nete er sich durch unermüdliche Thätigkeit und durch einen ein- fachen, Gott ergebenen Sinn vor allen seinen Altersgenossen aus. Gleichgültig gegen alle Ergötzlichkeit des Lebens floh er das Geräusch der Welt und widmete sich einem beschaulichen Leben. In einer wüsten Gegend des südlichen Frankreichs grün- dete er das berühmte Kloster Clairvaux und lebte dort in größter Strenge. In dieser abgeschlossenen Lebensweise entgin- gen ihm jedoch die Angelegenheiten der Fürsten und Völker nicht, und sobald es die Ehre Gottes erforderte, trat er ohne Menschenfurcht öffentlich auf und ruhete nicht eher, als bis er sein Ziel erreicht hatte. Diesen frommen und eifrigen Mann sandte der damalige Papst Eugen Hi. an die Fürsten und Völker, um sie zu einem neuen Kreuzzuge zu bewegen. Zuerst predigte er das Kreuz in Frankreich. Durch seine Worte wurden Alle so begeistert und fortgerissen, daß die von ihm schon vorräthig mit- gebrachten und in Menge ausgestreueten wollenen Kreuze keines- wegs hinreichten, sondern er noch seinen eigenen Mantel zu

10. Geschichte des Mittelalters - S. 167

1861 - Münster : Coppenrath
167 beide Parteien zu milderen Gesinnungen gebracht. Im Jahre 1183 kam deshalb zu Kostnitz ein vollständiger Friede zu Stande. Darauf zog der Kaiser zum letzten Male, aber friedlich nach Italien und wurde von den Lombarden überall mit Jubel em- pfangen. Auch mit dem Könige der Normannen in Unteritalien, welcher die welfische Partei fortwährend unterstützt hatte, söhnte er sich aus. Seinen Sohn und Nachfolger Heinrich vermählte er sogar mit der normannischen Prinzessin Constantia, der Erbin von Neapel und Sicilien. Erst diese Verbindung schien ihm die Größe des hohenstaufifchcn Hauses fest zu begründen; sie war aber, wie wir in der Folge sehen werden, die Ursache des Unterganges desselben. ‘ 50. Friedrichs Kreuzzug und Tod. Unter so vielen Stürmen, die Friedrich's Leben fortwäh- rend bewegt hatten, war er bereits zum Greise geworden. Jetzt, am Abende des Lebens, widmete er sein Schwert der Sache Gottes. Saladin, der Sultan von Aegypten, ein junger kühner Held, breitete damals feine Eroberungen unaufhaltsam nach allen Seiten aus. Er eroberte Syrien, drang siegreich in Pa- lästina ein, belagerte Jerusalem und eroberte es nach kurzem Widerstände im Jahre 1187, nachdem es achtundachtzig Jahre in den Händen der Christen gewesen war. Er ließ das goldene Kreuz von der Kirche des heiligen Grabes hinabstürzen und als Siegeszeichen an den Chalifen von Bagdad schicken. Uebri- gcus aber bewies der Mohainmedaner Saladin bei dieser Ero- berung weit mehr Menschlichkeit, als früher die Christen. Die Nachricht dieses Verlustes erregte die größte Bestürzung, die größte Trauer in der ganzen Christenheit. Der Papst starb vor Betrübniß. Sein Nachfolger forderte alle christlichen Für- sten und ihre Völker auf, die heilige Stadt zmn zweiten Male den Händen der Ungläubigen zu entreißen. Es entstand wie- der eine allgemeine Bewegung; überall wurde gerüstet, von der Meerenge Messinas bis über die Belte.
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