Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 44

1886 - Berlin : Hofmann
44 Zweiter Teil. Das Mittelalter. § 22. Konrad Iii. (1138— 1152), der erste Hohenstaufe. Sein Kampf gegen die Welfen; sein Kreuzzug. Friedrich I., Barbarossa (1152—1190). Sein Grundsatz: Der Kaiser ist die Quelle alles Rechtes. Kampf gegen die lombardischen Städte; Zerstörung von Mailand. Endlicher Sieg der Städte bei Legnano 1176, ermöglicht durch die Felonie Heinrichs des Löwen, des welfischen Herzogs von Sachsen und Bayern. Zu dem Kampf mit den Städten hatte sich noch der mit dem Papste gesellt. Mit beiden Gegnern findet sich Friedrich sehr günstig ab in den Friedensschlüssen zu Venedig und Konstanz. — Strafgericht an Heinrich dem Löwen 1181: Ächtung des Herzogs und Zersplitterung seiner Lehen (Bayern an Otto von Wittelsbach). — 1184 großes Fest ans dem Reichstage zu Mainz. — 1189 Kreuzzug Friedrichs, sein Tod im Saleph 1190. §23. Heinrich Vi. (1190—1197) kämpft vergebens für dieerblichmachung der Kaiserkrone. Nach seinem Tode zwei Gegenkönige: von welsischer Seite Otto Iv. (1198—1215), von hohenstanfischer: Philipp von Schwaben (1198—1208). Heftiger Bürgerkrieg. Papst Innocenz Iii. sucht den entscheidenden Einfluß zu gewinnen. Nach Philipps Ermordung wendet sich der Papst von Otto ab, der allen Einfluß verliert gegenüber dem jungen Friedrich Ii. — Walther von der Vogelweide und seine Gedichte. § 24. Friedrich Ii. (1215—1250). Herrscher von modernen Anschauungen geleitet. — Unter ihm Deutschland vernachlässigt; sein vorzngs-weiser Aufenthalt Italien (Palermo). Kreuzzug (1228) und Zerwürfnis mit dem Papste, der ihn in den Bann thut und in sein Gebiet einfällt, dann aber zum Frieden zu S. Germauo gezwungen wird. — Ordnung der sizilischen Lande: Beseitigung des Lehnswesens, Einführung ständiger Verwaltungsbeamten. Glänzender Hof zu Palermo. — In Deutschland Empörung seines Sohnes Heinrich; Gefangennahme desselben. Großer Reichstag zu Mainz 1235 (Braunschweig - Lüneburg an den Welsen Otto das Kind), Anwachsen der fürstlichen Macht in Deutschland. — Friedrichs Kriege gegen die lombardischen Städte und den Papst füllen die übrige Zeit seiner Regierung. Sein Tod 1250. § 25. Die Hohenstaufen gehen unter in dem Kampfe um ihr süditalisches Erbreich, das der Papst an den französischen Prinzen Karl von Anjou gegeben hatte. Manfred geschlagen in der Schlacht bei Benevent; Konradino wird nach dem Verlust der Schlacht bei Tagliacozzo in Neapel hingerichtet (Robert von Bari). Pie Kreuzzüge und ihre Kokgen. § 26. Übersicht der Kreuzzüge. Nachdem wir die Geschichte der Kaiser bis zum Untergange der Hohenstaufen im Zusammenhange erzählt, wenden wir uns jetzt zur Betrachtung der Kreuzzüge, d. h. der Versuche, welche die abendländische Christenheit unternahm, um das heilige Grab den Händen der Mohammedaner zu entreißen.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 56

1886 - Berlin : Hofmann
56 Zweiter Teil. Das Mittelalter. schaftliches Leben eintreten, znmal bei Festen und furnieren (vgl. § 29). Noch mehr ist das der Fall, als in den Städten die Be- ziehnngen der Menschen dnrch die Znsammendrängnng an einen Ort überhaupt lebhafter und zahlreicher werden. Repetition. § 26. Die Kreuzzüge. Bedrückung der Christen in Palästina durch die Mohammedaner. Papst Urban Ii. predigt den Kreuzzug (Konzil zu Clermout). 1. Kreuzzug 1096 — 1099, Gottfried von Bouillon. Stiftung des Königreichs Jerusalem. 2. Kreuzzug 1147—1149: König Konrad Iii., von Bernard von Clairvaux angefeuert, zieht mit Ludwig Vii. von Frankreich aus; Erfolge sehr gering. 3. Kreuzzug 1189 bis 1192. Jerusalem war durch Sultau Saladiu wiedererobert worden. Da Kaiser Friedrich I. unterwegs umkommt und die Führer sich entzweien, gelingt es nicht, ihm die Stadt zu entreißen. Noch einmal kommt Jerusalem in christliche Hände durch den 5. Kreuzzug Friedrichs Ii. (1228). Bald aber geht es wieder verloren: 1291 büßen die Christen bereits den letzten Platz in Palästina ein. §§ 27 — 31. Folgen der Kreuzzügc: a) Stärkung des Einflusses der Kirche, besonders auch mittelst der Mönchsorden (Karthäuser, Cisterzienser, Prämonstratenser, Dominikaner, Franziskaner). b) Die Ritterorden (Johanniter, Tempelherren, Deutschordensritter), e) Auf- blühen von Handel und Gewerbe, zumal in den Städten: wachsende Bedeutung der Städte au den großen Wasserstraßen infolge des orientalischabendländischen Handels, d) Aufblühen von Wissenschaft, Litteratur und Kunst. Arzueikunde, Naturwissenschaften, Geographie. —- Erste Blüte der deutschen Dichtkunst, beeinflußt von der französischen. — Romanischer und gotischer Baustil. V. Periode. dom csnbe bei Kohenjiaufen bis zur Reformation. rn. 1250 — 1517. § 33. Das Interregnum. — Rudolf von Habsburg und seine nächsten Nachfolger. Da nach dem Tode Friedrichs Ii. es keinem der von den Parteien aufgestellten Könige gelingen wollte, allgemeine Aner-1250 kennnng zu erhalten, so nennt man die Zeit von 1250—1273 das bis Zwischenreich oder Interregnum. Der Einflnß der beiden von ^n zwiespältigen Fürsten gewählten Könige, Richard von Cornwall und Alfons von Castilien, war um so geringer, als dieselben, einer fremden Nation entstammt, niemals Interesse für ihre Pflichten gehabt haben. So lösten sich im deutschen Reiche die

3. Geschichte des Mittelalters - S. 164

1872 - Münster : Coppenrath
164 die gemeinsame Noth ein gemeinsames Band um die lombar-dischen Städte, an deren Spitze sich jetzt Verona stellte. Die Hanpsttze dieses mchtigen Stdtebundes aber war des Kai-sers groer Gegner, der eben so kluge, wie tatkrftige Papst Alexander Iii., Hadrian's Nachfolger. Voll Zorn im Herzen berstieg Friedrich im Jahre 1166 die Alpen zum vierten Male. Zuerst wandte er sich mit seinem Heere gegen Rom, um den Papst zu demthigen. Die Stadt wurde mit Sturm genommen, der Papst aber rettete sich durch die Flucht. Doch die Frucht dieses Sieges ging fr den Kaiser ganz verloren. Es brach eine furchtbare Seuche aus, welche die Blthe seines Heeres hinweg- j raffte. Die Freunde des Papstes erklrten sie fr eine Strafe des erzrnten Himmels. Fast ganz allein, heimlich und verklei- ! det, eilte der Kaiser der die Alpen nach Deutschland zurck. Unterdessen richteten die lombardischen Städte, durch des Kaisers Anwesenheit nicht mehr geschreckt, khn wieder ihr Haupt empor. Schnell erhoben sich Mailands Mauern wieder. In der Ebene zwischen Asti und Pavia wurde in aller Eile eine starke Festung erbauet und, deni Kaiser zum Hohne, dem Papste Alexander aber zu Ehren, Alessandria genannt. So gerstet frchteten sie den Kaiser nicht. 49. Schlacht bei Legnano (1176). Friede mit den Lombarden. Nicht ohne Mhe brachte der Kaiser zu einem neuen Zuge der die Alpen ein Heer in Deutschland zusammen. Mit diesem brach er im Jahre 1174 auf, ging der den Berg Cenis und belagerte Alessandria. Es war Winter, hufiger Regen durch-nte den ohnehin sumpfigen Boden. Krankheiten und Ungemach aller Art schwchten das deutsche Heer. Dennoch wollte Friedrich von einer Stadt nicht weichen, die ihm zum Trotze war erbaut worden. Sieben Monate lag er vor ihren Wllen; , da kam die Nachricht, ein groes lombardisches Heer sei im Anzge. Der Kaiser mute mit seinen erschpften Truppen so i

4. Geschichte des Mittelalters - S. 120

1872 - Münster : Coppenrath
120 - besonders in den Stdten unter den Brgern, denen das ber-mthige Betragen der Groen verhat war. Dennoch dauerte der Kampf um die Krone fast drei Jahre lang und wurde mit der grten Erbitterung gefhrt. Die blhendsten Lnder wur-den schrecklich verwstet. Endlich, im Jahre 1080, trafen beide, Heinrich und sein Gegenknig Rudolph, in einer entscheidenden Schlacht bei Mlsen an der Elster zusammen. Heinrich selbst kmpfte mitten im Schlachtgeivhle mit bewundemugs-wrdiger Tapferkeit. Dennoch blieb der Sieg lange unentfchie-den und neigte sich schon auf die Seite seiner Feinde. Da sprengte ein junger Ritter aus Heinrich' Heer, man sagt Gottfried von Bouillon, der nachmalige Eroberer von Jerusalem, gerade auf Rudolf los und schlug ihm mit einem frchterlichen Hiebe Hand und Schwert zu Boden. Schwer ver-mundet wurde er aus dem Getmmel getragen. Als man ihm seine tobte Hand zeigte, rief er wehmthig aus: Die ist es, mit der ich einst Heinrich den Eid der Treue schwur!" Bald darauf starb er. Sein Grabmal sieht man in der Domkirche von Merseburg, wo auch seine Hand noch gezeigt wird. Rudolf's Tod war fr Heinrich ein groes Glck. Viele seiner Feinde verloren jetzt den Muth. Viele hielten auch den Tod des Gegenknigs fr ein Strafgericht Gottes und schlssen sich wieder an den rechtmigen König. Die Zahl seiner An-Hnger wurde von Tag zu Tag grer. Unterde war er von dem Papste, der sich fr Rudolf erklrt hatte, schon wieder in den Bann gethan worden. Nunmehr aber wollte Heinrich, stolz auf fein Glck, nicht als Bender um Gnade flehen; mit Heeresmacht wollte er nach Rom ziehen und den Papst zch-tigen. Wiederholt erklrte er ihn fr abgesetzt und lie einen Erzbischof zum Gegenpapste whlen. Dann trat er im Jahre 1081 an der Spitze eines mchtigen Heeres feinen Rachezug au. Aber selbst in der grten Bebrngni verlor Gregor den Muth nicht. Fast drei Jahre lang wnrde er in Rom hart belagert. Da endlich gelang es dem tapferen Ritter Robert Guiscard,

5. Geschichte des Mittelalters - S. 166

1872 - Münster : Coppenrath
166 Legnno stieen sie auf das kaiserliche Heer. Da sanken die Schlachtreihen der Mailnder in die Kniee und fleheten im Angesichte der Feinde den Himmel um Beistand zu dem bevor-stehenden Kampfe an. Dann begann die blutige Schlacht. Der Kaiser selbst focht heldenmthig an der Spitze; schon neigte sich der Sieg auf seine Seite. In diesem entscheidenden Augenblicke erneuerten jene neunhundert edele Brger Mailands, die Schar des Todes genannt, weil sie geschworen hatten, zu siegen oder zu fallen, mitten in der Schlacht den heiligen Eid und strzten sich mit Ungestm auf den siegenden Feind. Das Hauptbanner des Kaisers wurde genommen, er selbst von seinem Streitrosse gestrzt. Die Seinigen hielten ihn fr todt und wichen bestrzt zurck. Nur ein geringer Theil entkam mit dem Kaiser unter dem Schutze der Nacht dem Nacheschwerte der Lombarden. So vernichtete der blutige Tag bei Legnano im Jahre 1176 die Arbeit von zwanzig Jahren. Durch den Verlust einer so entscheidenden Schlacht sah sich der Kaiser genthigt, mit seinen aufrhrerischen Stdten einen unrhmlichen Waffenstillstand auf sechs Jahre zu schlieen. Auch mit seinem alten Gegner, dem Papste Alexander Iii., shnte er sich aus und kte ihm zu Venedig ehrerbietig die Fe. Tief gebeugt kehrte er nach Deutschland zurck, mit Zorn im Herzen gegen Heinrich den Lwen, dessen Widerspnstigkeit er das Unglck bei Legnano hauptschlich zuschrieb. Darum gab er gern den Feinden Heinrich's Gehr, welche alle bittere Klagen fhrten der des Herzoges Stolz und Anmaung. Und in der That konnte der eherne Lwe, den er vor der Burg seiner Residenzstadt Vrannschiveig aufgepflanzt hatte, ebensowohl als Sinnbild seiner Naubsucht und Tyrannei, wie seiner Kraft gedeutet werden. Er wurde deshalb vor des erzrnten Kaisers und seiner Feinde Richterstuhl auf mehre Reichstage vorgeladen, allein er erschien nicht. Da wurde er zur Strafe seiner Herzog-thmer und anderer Lehen verlustig erklrt, und so die Macht des Hauses Welf gebrochen. Sachsen erhielt Graf Bernhard

6. Geschichte des Mittelalters - S. 177

1872 - Münster : Coppenrath
I 177 erdichtet und sprach sogleich den Bann der ihn ans. Der Kaiser aber, um zu zeigen, da er es mit dem versprochenen Kreuzzuge ernstlich meine, schiffte sich bald nach feiner Wiederherstellung nach Palstina ein. Jedoch vershnte er hierdurch nicht den Papst. Dieser erlie sogar an die Geistlichen und an die Ritterorden in Palstina die strengsten Befehle, den Kaiser nicht im Geringsten zu untersttzen, weil ein mit dem Fluche der Kirche Beladener des Kampfes fr die Sache Gottes un-wrdig sei. Allein Friedrich war in dem heiligen Lande glcklicher, als man htte erwarten sollen. Er schlo mit den Sa-racenen einen zehnjhrigen Waffenstillstand, in welchem ihm Jerusalem, Bethlehem und Nazareth ausgeliefert wurden, und fetzte uch in der Kirche des heiligen Grabes die Krone eines Kniges von Jerusalem aus.*) Schnell eilte er dann nach Italien zurck, vertrieb bort die Fewbe aus feinen Besitzungen und shnte sich auch mit dem Papste aus. Bald hierauf brach in Deutfchlanb eine Emprung unter feinem eigenen Sohne Heinrich aus, der in des Vaters Abwesenheit Deutschland verwaltet hatte. Fr seine Untreue mute er nach Italien in einen Kerker wanbern, wo er sieben Jahre nachher starb. Aus bieses traurige Ereigni folgte balb ein frhliches. Friedrich war Wittwer und warb um die fchne Jfabella, Schwester des Kniges von England. Ohne Z-gern kam der Heirathsvertrag zu Stande. Der Kaiser lie durch den Erzbischof von Kln und Herzog von Brabant mit zahlreichem Gefolge feine Braut abholen. Ueberall wurde sie in Deutschland festlich empfangen, besonders aber in Kln-Zehntausend Brger, alle zu Pferde und festlich geschmckt, polten sie feierlich ein. Auch fuhren ihr Schiffe auf trockenem Lande entgegen. Es waren Wagen, wie Schiffe gebauet, mit Flaggen und Wimpeln, die Pferde waren in Purpurdecken verhllt. In den Schiffen saen Snger und lieen zu dem ) Dadurch wurde fortan der Titel König von Jerusalem" Erbtheil des deutschen Kaisers als solchen. Weller' Wcltgesch. Il 25. Aufl. i o I

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 203

1861 - Münster : Coppenrath
203 1714 fortwüthete. Der Krieg wird der spanische Erbfolge- krieg genannt. Die nähere Geschichte desselben soll unten er- zählt werden, nachdem wir zuvor eine merkwürdige Begeben- heit angeführt haben, die sich unter der Negierung des Kai- sers Leopold ereignete. 43. Deutschland unter Leopold I. (1657—1705). Die Türken vor Wien (1683). Der Kaiser Ferdinand 111., unter welchem der westfälische Friede geschlossen wurde, überlebte diesen noch neun Jahre und that während dieser Zeit Alles, um die tiefen Wunden des Va- terlandes zu heilen. Er starb im Jahre 1657 und nahm den Ruhm eines biederen und edlen Fürsten mit in's Grab. Ihm folgte, da sein ältester bereits zum Kaiser erwählter Sohn Fer- dinand Iv. plötzlich an den Blattern starb, sein zweiter Sohn Leopold 1. Dieser war ein frommer, gutmüthiger Mann, allein es fehlte ihm die einem Herrscher so nöthige Selbstän- digkeit und Kraft zur Leitung der Staatsverwaltung. Und mehr als sonst bedurfte Deutschland gerade jetzt eines kräfti- gen Regenten, der sich dem stolzen, ländersüchtigen Nachbar, Ludwig Xiv., kühn gegenüber stellte. Leopold war ihm aber nicht gewachsen, wie wir dieses oben gesehen haben. Nicht mit den Franzosen allein, auch mit den Türken hatte der Kaiser schwere Kriege zu führen, und beinahe wäre es diesen gelungen, selbst die Hauptstadt Wien zu erobern. Schon früher hatten sie die herrschenden Unruhen in Deutsch- land, besonders zur Zeit des dreißigjährigen Krieges, zu be- nutzen gewußt, und mehr als einmal waren diese Erbfeinde des Chriftenthums von dem Könige eines christlichen Volkes, der selbst den Ehrennamen „der Allerchristlichste" führte, zu unserem Verderben herübergelockt worden. Im Jahre 1529 erschienen sie sogar vor den Thoren von Wien und bedroheten die Kaiserstadt, wie wir dieses bereits früher gesehen haben.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 167

1861 - Münster : Coppenrath
167 beide Parteien zu milderen Gesinnungen gebracht. Im Jahre 1183 kam deshalb zu Kostnitz ein vollständiger Friede zu Stande. Darauf zog der Kaiser zum letzten Male, aber friedlich nach Italien und wurde von den Lombarden überall mit Jubel em- pfangen. Auch mit dem Könige der Normannen in Unteritalien, welcher die welfische Partei fortwährend unterstützt hatte, söhnte er sich aus. Seinen Sohn und Nachfolger Heinrich vermählte er sogar mit der normannischen Prinzessin Constantia, der Erbin von Neapel und Sicilien. Erst diese Verbindung schien ihm die Größe des hohenstaufifchcn Hauses fest zu begründen; sie war aber, wie wir in der Folge sehen werden, die Ursache des Unterganges desselben. ‘ 50. Friedrichs Kreuzzug und Tod. Unter so vielen Stürmen, die Friedrich's Leben fortwäh- rend bewegt hatten, war er bereits zum Greise geworden. Jetzt, am Abende des Lebens, widmete er sein Schwert der Sache Gottes. Saladin, der Sultan von Aegypten, ein junger kühner Held, breitete damals feine Eroberungen unaufhaltsam nach allen Seiten aus. Er eroberte Syrien, drang siegreich in Pa- lästina ein, belagerte Jerusalem und eroberte es nach kurzem Widerstände im Jahre 1187, nachdem es achtundachtzig Jahre in den Händen der Christen gewesen war. Er ließ das goldene Kreuz von der Kirche des heiligen Grabes hinabstürzen und als Siegeszeichen an den Chalifen von Bagdad schicken. Uebri- gcus aber bewies der Mohainmedaner Saladin bei dieser Ero- berung weit mehr Menschlichkeit, als früher die Christen. Die Nachricht dieses Verlustes erregte die größte Bestürzung, die größte Trauer in der ganzen Christenheit. Der Papst starb vor Betrübniß. Sein Nachfolger forderte alle christlichen Für- sten und ihre Völker auf, die heilige Stadt zmn zweiten Male den Händen der Ungläubigen zu entreißen. Es entstand wie- der eine allgemeine Bewegung; überall wurde gerüstet, von der Meerenge Messinas bis über die Belte.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 120

1861 - Münster : Coppenrath
120 dauerte der Kampf um die Krone fast drei Jahre lang und wurde mit der größten Erbitterung geführt. Die blühendsten Länder wurden schrecklich verwüstet. Endlich, im Jahre 1080, trafen beide, Heinrich und sein Gegenkönig Rudolf, in einer entscheidenden S ch lacht bei Merseburg zusammen, wo einst Heinrich der Finkler die Ungarn so glücklich besiegt hatte. Hein- rich selbst kämpfte mitten im Schlachtgewühle mit bewunderungs- würdiger Tapferkeit. Dennoch blieb der Sieg lange unentschie- den und neigte sich schon auf die Seite seiner Feinde. Da sprengte ein junger Ritter aus Heinrich's Heer, man sagt Gottfried von Bouillon, der nachmalige Eroberer von Jerusalem, ge- rade auf Rudolf los und schlug ihm mit einem fürchterlichen Hiebe Hand und Schwert zu Boden. Schwer verwundet wurde er aus dem Getümmel getragen. Als man ihm seine todte Hand zeigte, rief er wehmüthig aus: „Die ist es, mit der ich- einst Heinrich den Eid der Treue schwur!" Bald darauf starb er. Sein Grabmal sieht man in der Domkirche von Merseburg, wo auch seine Hand noch gezeigt wird. Rudolf's Tod war für Heinrich ein großes Glück. Viele seiner Feinde verloren jetzt den Muth. Andere hielten den Tod des Gegenköuiges für ein Strafgericht Gottes und schlossen sich wieder an den rechtmäßigen König. Die Zahl seiner Anhänger wurde von Tag zu Tag größer. Unterdeß war er von dem Papste, der sich für Rudolf erklärt hatte, schon wieder in den Bann gethan worden. Nunmehr aber wollte Heinrich, stolz auf sein Glück, nicht als Büßender um Gnade flehen; mit Hceres- macht wollte er nach Rom ziehen und den Papst züchtigen. Wiederholt erklärte er ihn für abgesetzt und ließ einen Erzbischof zum Gegenpapste wählen. Daun trat er im Jahre 1081 an der Spitze eines mächtigen Heeres seinen Rachezug an. Aber selbst in der größten Vedränguiß verlor Gregor den Muth nicht. Fast drei Jahre lang wurde er in Rom hart belagert. Da end- lich gelang es dem tapferen Ritter Robert Guiseard, Herzog der Normannen in Unteritalien, den gefangenen Papst zu befreien

10. Geschichte des Mittelalters - S. 175

1861 - Münster : Coppenrath
175 vollen Jüngling, dessen Ansehn von Tag zu Tag wuchs, während Otto's Anhang sich minderte. Im Jahre 1215 wurde Frie- drich 11. zu Aachen feierlich gekrönt. Nun zog sich Otto, fast van allen seinen Anhängern verlassen, nach Brannschweig auf seine Erbgüter zurück und starb 1218 auf der Harzburg. 53. Friedrich Ii. (1215—1250). Friedrich Ii., ein Enkel Friedrich's 1., berechtigte zu großen Hoffnungen, als er die Negierung des Reiches antrat. Denn er war ein fein gebildeter Mann, von hellem Verstände und hohem ritterlichem Sinne. Doch für Deutschland gingen diese Hoffnungen nicht in Erfüllung; denn er lebte, wie Friedrich 1., mehr für seine italienischen Staaten, und der Streit, in welchen er bald mit den Päpsten gerieth, füllte die ganze Zeit seiner Regierung aus. Bei seiner Krönung zu Aachen hatte er sich zu einem Kreuzzuge verbindlich gemacht, die Erfüllung seines feierlich gegebenen Versprechens aber jahrelang aufgeschoben, weil ihm die Sorge für sein eigenes Reich, insbesondere für seine italienischen Besitzungen, mehr am Herzen lag. Wiederholt war er von dem Papste Jnnoccnz 111. und von dessen Nachfolger Honorius 111. an sein Versprechen dringend erinnert worden, aber immer vergebens. Nach dem Tode des Honorius übernahm Gregor Ix. die päpstliche Würde. Dieser drohete dem Kaiser sogar mit dem Bannflüche, wenn er länger säumen würde. Da merkte der Kaiser wohl, daß er den zürnenden Kirchcnfürstcn jetzt nicht länger mit leeren Versprechungen hinhalten dürfe und schiffte sich'wirklich zu Brindisi ein. Aber schon nach wenigen Tagen kehrte er wieder zurück. Eine Seuche, hieß es, war auf der Flotte ausgebrochen, und der Kaiser selbst davon ergriffen wor- den. Obgleich er dem Papste die Ursache dieser neuen Zögerung anzeigte, so war doch dessen Zorn nicht zu besänftigen. Er hielt die ganze Krankheit für erdichtet und sprach sogleich den Bann über ihn aus. Der Kaiser aber, um zu zeigen, daß er es mit dem versprochenen Kreuzzuge ernstlich meine, schiffte sich bald nach
   bis 10 von 126 weiter»  »»
126 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 126 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 0
4 23
5 0
6 1
7 3
8 0
9 0
10 21
11 16
12 1
13 1
14 2
15 0
16 3
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 1
27 5
28 5
29 0
30 0
31 21
32 0
33 2
34 20
35 0
36 7
37 49
38 0
39 2
40 3
41 0
42 92
43 4
44 0
45 6
46 37
47 4
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 5
1 137
2 6
3 40
4 74
5 4
6 20
7 261
8 89
9 448
10 11
11 11
12 54
13 21
14 11
15 17
16 150
17 544
18 7
19 20
20 114
21 54
22 7
23 152
24 23
25 39
26 35
27 4
28 34
29 48
30 8
31 3
32 26
33 5
34 48
35 27
36 40
37 214
38 69
39 28
40 8
41 244
42 40
43 124
44 27
45 56
46 16
47 14
48 34
49 11
50 4
51 4
52 32
53 6
54 26
55 8
56 484
57 17
58 34
59 53
60 79
61 9
62 4
63 15
64 20
65 14
66 6
67 126
68 257
69 61
70 30
71 162
72 100
73 89
74 87
75 20
76 49
77 112
78 12
79 12
80 29
81 7
82 62
83 142
84 37
85 28
86 121
87 27
88 8
89 16
90 101
91 17
92 286
93 5
94 79
95 7
96 266
97 6
98 277
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 41
3 4
4 123
5 3
6 3
7 6
8 2
9 49
10 27
11 0
12 6
13 2
14 0
15 1
16 137
17 1
18 18
19 41
20 0
21 11
22 0
23 0
24 3
25 4
26 36
27 2
28 2
29 3
30 3
31 9
32 0
33 86
34 4
35 2
36 0
37 3
38 2
39 7
40 28
41 3
42 4
43 5
44 9
45 1
46 4
47 1
48 124
49 12
50 11
51 10
52 2
53 0
54 43
55 36
56 0
57 6
58 6
59 197
60 3
61 11
62 4
63 3
64 17
65 13
66 0
67 6
68 3
69 0
70 0
71 23
72 4
73 5
74 2
75 15
76 1
77 17
78 0
79 18
80 26
81 137
82 0
83 1
84 1
85 1
86 0
87 2
88 191
89 3
90 3
91 16
92 0
93 3
94 0
95 0
96 0
97 29
98 1
99 0
100 103
101 0
102 43
103 13
104 0
105 3
106 10
107 0
108 2
109 2
110 4
111 4
112 32
113 5
114 2
115 0
116 12
117 0
118 8
119 0
120 0
121 78
122 2
123 3
124 8
125 12
126 13
127 4
128 128
129 9
130 0
131 30
132 27
133 0
134 6
135 2
136 16
137 0
138 3
139 0
140 54
141 0
142 37
143 98
144 7
145 15
146 3
147 2
148 20
149 0
150 23
151 16
152 21
153 8
154 1
155 43
156 86
157 31
158 86
159 0
160 1
161 10
162 0
163 1
164 0
165 8
166 17
167 34
168 1
169 38
170 1
171 109
172 6
173 16
174 3
175 28
176 8
177 56
178 1
179 14
180 2
181 1
182 61
183 15
184 1
185 0
186 25
187 7
188 3
189 1
190 0
191 24
192 5
193 0
194 4
195 1
196 3
197 71
198 3
199 0