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1. Geschichte des Mittelalters - S. 140

1872 - Münster : Coppenrath
140 taufenb Mann niebergemetzelt. Auch Wollher von Habenichts blieb im Gefechte. Mit dem klglichen Ueberreste floh Peter auf oa Eiligste nach Constantinoxel zurck. So wenig entsprach der erste Anfang biefer Zge beit glnzenben Hoffnungen, mit welchen sie unternommen worden waren. 43. Erster Kreuzzug (1096). Endlich kam auch der wohlgeordnete Hauptzug zu Stande, un der Spitze desselben standen die Fürsten: Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen (Brabant); Balduin und Eustach, seine Brder; Raimund, Graf von Toulouse; Bohemund, Fürst von Tarent; der edele Tan-kred, sein Neffe, Robert, Graf von der Normandie, ein Sohn des Kniges von England; Robert, Graf von Flan-dern der schon als Pilger in Jerusalem gewesen war; Hugo, Graf von Vermandois, ein Bruder des Kniges Philipp von Frankreich; Stephan, Graf von Alois und Chartres, der so reich war, da man von ihm sagte, er habe so viele Schlsser, als das Jahr Tage; der edele Ritter Walt her von dem Thurme zu Limoges mit seinem treuen Lwen, der ihn nie verlie, weil er ihn einst von einer Schlange gerettet hatte An diese Hupter der Kreuzfahrer schlssen sich unzhlige Ritter und Edele mit ihren Mannen und Reisigen an. Der Kern des Heeres bestand grtentheils aus Franzosen, Lothringern, Flan-dern, Normannen und Italienern. Jeder Fürst fhrte seine Schar. Aber alle berragte an frommem Sinne und ritterlicher Wrde der edele Herzog Gottfried von Vonillon. Er war gerade in der Blthe seiner Jahre, ausgezeichnet durch schonen Wuchs, voll Aumuth und Menschenfreundlichkeit. In der Schlacht war er stets der Schrecken seiner Feinde. Er war dem Lwen vergleichbar nicht nur an Kraft, sondern mich an Edelmuth. echon in der Jugend hatte er das Gelbde gethan, dereinst sein Schwert der Befreiung des heil. Grabes zu wid-wen; jetzt, zum Manne gereift, zog er zur Lsung seines Ge-lubdes in den heiligen Kampf hinaus. I

2. Geschichte des Mittelalters - S. 140

1861 - Münster : Coppenrath
140 — 43. Erster Krenzzug (1096). Endlich kam auch der wohlgeordnete Hauptzug zu Stande. Au der Spitze desselben standen die Fürsten: Gottfried von Bouillon, Herzog von Niedcrlothringen (Brabant); Bal- duin und Eustach, seine Brüder; Raimund, Graf von Toulouse; Bo hem und, Fürst von Tarent; der edele Tan- kred, sein Neffe; Robert, Graf von der Normandie, ein Sohn des Königes von England; Robert, Graf von Flan- dern, der schon als Pilger in Jerusalem gewesen war; Hugo, Graf von Vcrmandois, ein Bruder dcs Königes Philipp von Frankreich; Stephan, Graf von Blois und Chartres, der so reich war, daß man von ihm sagte, er habe so viele Schlösser, als das Jahr Tage; der edele Ritter Walther von dem Thurme zu Limoges mit seinem treuen Löwen, der ihn nie ver- ließ, weil er ihn einst von einer Schlange gerettet hatte. An diese Häupter der Kreuzfahrer schlossen sich unzählige Ritter und Edele mit ihren Mannen und Reisigen an. Der Kern des Heeres bestand größteutheils aus Franzosen, Lothringern, Flandern, Normannen und Italienern. Jeder Fürst führte seine Schar. Aber alle überragte au frommem Sinne und ritter- licher Würde der edele Herzog Gottfried von Bouillon. Er war gerade in der Blüthe seiner Jahre, ausgezeichnet durch schönen Wuchs, voll Anmuth und Menschenfreundlichkeit. In der Schlacht war er stets der Schrecken seiner Feinde. Er war dem Löwen vergleichbar nicht nur an Kraft, sondern auch an Edelmuth. Schon in der Jugend hatte er das Gelübde gethan, dereinst sein Schwert der Befreiung des heil. Grabes zu wid- men; jetzt, zum Manne gereift, zog er zur Lösung seines Ge- lübdes in den heiligen Kampf hinaus. , Damit kein Mangel an Lebensmitteln, keine Unordnung unter der großen Volksmasse eintrete, zogen die Fürsten mit ihren Scharen einzeln auf verschiedenen Wegen theils zu Wasser, theils zu Lande nach ihrem Sammelplätze Constantinopel. Der' Zug dahin ging glücklich von Statten, weil die Fürsten nach

3. Geschichte des Mittelalters - S. 285

1861 - Münster : Coppenrath
285 Friedrich Iii. (Iv.)* (1439—1493), Sohn des Her- zoges Ernst von Steiermark. Dieser hat von allen Kaisern am längsten regiert, nämlich über 53 Jahre. Er war ein Alaun von den schönsten Eigenschaften des Geistes und des Herzens, allein die Zeit seiner Regierung war zu stürmisch bewegt, und nicht immer konnte er seinen wohlmeinenden Absichten und Be- fehlen den erforderlichen Nachdruck geben. Unter seiner Regie- rung eroberten die Türken nicht nur Constantinopel, sondern richteten auch ihre Berheerungszüge selbst nach Ungarn und Krain. Der Papst forderte die Christenheit und insbesondere die deutschen Fürsten zu einem neuen Kreuzzuge auf; auch der Kaiser erließ an sie die dringendsten Mahnungen bei der großen Gefahr des deutschen Batcrlandes. Vergebens! An die Stelle der früheren Begeisterung war jetzt die niedrigste Selbstsucht getreten, und bei der Auflösung aller gesetzlichen Ordnung war jeder Fürst nur bedacht, für seinen eigenen Vortheil zu sorgen. Kein deutsches Heer rückte gegen den Erbfeind der Christenheit in's Feld, um dessentwillen im ganzen Reiche die Türlenglocke zum Gebete rief. Der Kaiser hielt zwar Reichstag über Reichs- tag, allein auf diesen erschienen nicht mehr die Fürsten selbst, sondern nur ihre Gesandten, welche die kostbare Zeit mit leeren Förmlichkeiten hinbrachten, ja sogar darüber stritten, wer am wenigsten zu des Vaterlandes Rettung beizutragen habe. Krieg und Fehde herrschte überall, nicht bloß an den Grenzen des Reiches, sondern auch im Reiche selbst. Am störendsten für die Thätigkeit des Kaisers in den Reichsangelegenheiten war lange Zeit der Zwist mit seinem Bruder Albrecht, dem Mitbesitzer seiner Erblande. Von dieser Drangsal wurde er zwar durch Albrechl's Tod befreit (1463), aber in Oesterreich und den übri- gen Ländern hörte die Unzufriedenheit mit feiner Regierung nicht auf und veranlaßte mehrere höchst gefährliche Ausstände. * Dieser Kaiser wird Friedrich Iii. und auch Friedrich Iv. genannt, jenachdem Friedrich der Schöne von Oesterreich (1313 — 1330) mit ein- gerechnet wird oder nicht. /

4. Geschichte des Mittelalters - S. 132

1876 - Münster : Coppenrath
132 dieser abgeschlossenen Lebensweise entgingen ihm jedoch die Angelegen-heiten der Fürsten und Völker nicht, und sobald es die Ehre Gottes erforderte, trat er ohne Menschenfurcht ffentlich auf und rnhete nicht eher, als bis er sein Ziel erreicht hatte. Diesen frommen und eifrigen Mann sandte der damalige Papst Eugen Iii. an die Fürsten und Völker, um sie zu einem neuen Kreuzzuge zu bewegen. Zuerst predigte er das Kreuz in Frankreich. Durch seine Worte wurden Alle so begeistert und fortge-rissen, da die von ihm schon vorrthig mitgebrachten und in Menge ausgestreuten wollenen Kreuze keineswegs hinreichten, sondern er noch seinen eigenen Mantel zu Kreuzen zerschneiden mute, um nur den ersten Andrang zu befriedigen. Der König selbst nahm das Kreuz, auch seine Gemahlin, sein Bruder, viele Grafen, Bischfe und Edele. Nun wandte er sich auch nach Deutschland. Der König Konrad war aber anfangs wenig geneigt, an einem solchen Zuge Theil zu nehmen; die Angelegenheiten seines eigenen Reiches beschftigten ihn zu sehr. Zwar erwies er bei ihrem ersten Zusammentreffen in Frankfurt dem frommen Manne alle Ehre, ja er trug ihn auf seinen eigenen Armen durch die men-schengefllte Kirche, jedoch zu dem gewnschten Versprechen war er noch nicht zu bestimmen; er suchte deshalb auszuweichen. Aber der nnerm--dete Mnch eilte ihm bis Speyer nach und fuhr mit donnernder Beredt-samkeit die dort versammelten Fürsten und Prlaten, vor Allen aber den König selbst an. Und als er zu diesem die ergreifenden Worte sprach: Wie wirst du einst am jngsten Tage Rechenschaft geben kn-nen von d^r Erfllung deiner Pflicht?" stand Konrad gerhrt auf und sprach: Ja, ich erkenne den Willen und die Gnade Gottes; er soll mich nicht undankbar finden." Er nahm das Kreuz, mit ihm Friedrich, sein Neffe, der nachmalige Kaiser, und die meisten Groen des Reiches. Selbst Weiber bewaffneten sich mit Lanzen und ritten gleich Mnnern im Zuge einher. Konrad brach zuerst auf. Denselben Weg, welchen etwa fnfzig Jahre frher Gottfried von Bouillon nach Constantinopel eingeschlagen hatte, schlug auch er ein. Der griechische Kaiser handelte gegen die Kreuzfahrer abermals wenig entgegenkommend. Als sie nach Asien bergesetzt waren, wurden sie durch unvorsichtige Theilung ihrer Truppenmassen und durch sehr schlecht geregelte Verpflegung in dem fremden Lande bald von den schwersten Unglcksschlgen heimgesucht. Die meisten wurden eine Beute entweder der grlich einbrechenden Noth oder des feindlichen Schwertes.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 118

1876 - Münster : Coppenrath
118 Zge den glnzenden Hoffnungen, mit welchen sie unternommen wor-den waren. 43. Erster Kreuzzug (1096) Endlich kam auch der wohlgeordnete Hauptzug zu Stande. An der Spitze desselben standen die Fürsten: Gottfried von Bouillon^ Herzog von Niederlothringen (Brabant); Balduin und Eustach, seine Brder; Raimund, Graf von Toulouse; Bohemund, Fürst von Tarent; der edele Tankred, sein Neffe; Robert, Graf von der Normandie, ein Sohn des Kniges von England; Robert, Graf von Flandern, der schon als Pilger in Jerusalem gewesen war; Hugo, Graf von Vermandois, ein Bruder des Kniges Philipp von Frank-reich; Stephan, Graf von Blois und Chartres, der so reich war, da man von ihm sagte, er habe so viele Schlsser, als das Jahr Tage; der edele Ritter Walt her von dem Thurme zu Limoges mit seinem treuen Lwen, der ihn nie verlie, weil er ihn einst von einer Schlange ge-rettet hatte. An diese Hupter der Kreuzfahrer schlssen sich unzhlige Ritter und Edele mit ihren Mannen und Reisigen an. Der Kern des Heeres bestand grtentheils aus Franzosen, Lothringern, Flandern, Normannen und Italienern. Jeder Fürst fhrte seine Schar. Aber alle berragte an frommem Sinne und ritterlicher Wrde der edele Herzog Gottfried von Bouillon. Er war gerade in der Blthe seiner Jahre, ausgezeichnet durch schnen Wuchs, voll Anmuth und Menschenfreundlichkeit. In der Schlacht war er stets der Schrecken sei-ner Feinde. Er war dem Lwen vergleichbar nicht nur an Kraft, son-dern auch an Edelmuth. Schon in der Jugend solle er das Gelbde gethan haben, dereinst sein Schwert der Befreiung des heil. Grabes zu widmen; jetzt, zum Manne gereift, zog er zur Lsung seines Gelbdes in den heiligen Kampf hinaus. Damit kein Mangel an Lebensmitteln, keine Unordnung unter der groen Volksmasse eintrete, zogen die Fürsten mit ihren Scharen einzeln auf verschiedenen Wegen theils zu Wasser, theils zu Lande nach ihrem Sammelplatze Eonstantinopel. Der Zug dahin ging glcklich von Stat-ten, weil die Fürsten nach Krften fr Ruhe und Ordnung sorgten.. Im Mai des Jahres 1097 standen sie, vereint auf 600,000 Mann, an der griechischen Grenze. Der Kaiser Alexius erschrak, als er die ungeheuren Scharen, denen immer neue folgten, vorberfluthen sah. Das ganze Abendland schien ihm im Anzge zu sein. Mitrauisch, wie er

6. Geschichte des Mittelalters - S. 165

1883 - Münster : Coppenrath
165 zweiten Sitzung, im Juli 1245, erhob der Papst schwere Anklagen wider seinen Gegner, welcher der Kirche Schaden zugefgt, die Religion und Sitte verletzt und der christlichen Welt durch seinen Lebenswandel r-gernis gegeben habe". Vergebens verteidigte der kaiserliche Ge-sandte seinen Herrn. Die Versammlung sprach den Bann der ihn aus und erklrte ihn seiner Kronen und Wrden verlustig. Als dem Kaiser diese Nachricht hinterbracht wurde, geriet er in heftigen Zorn und rief aus: Mich hat der Papst der Krone beraubt? Woher nimmt er solche Verwegenheit? Bringet mir her meine Kronen, da ich sehe, ob sie wirklich verloren find 1" Und als man sie ihm hereinbrachte, setzte er sie aufs Haupt und rief mit drohender Stimme: ..Noch habe ich meine Krone, und kein Papst und kein Konzil soll sie mir ohne Kamps rauben!" Diese Worte gingen in Erfllung. Aus Antrieb des Papstes whlten mehre deutsche Fürsten den Landgrafen von Thringen, Hein-rich Raspe, den Schwager der heil. Elisabeth, zum Könige. Es war aber nur ein Schatten-Knigtum, das dieser fhrte, und schon nach Jahresfrist (1247) sank Heinrich auf feiner Wartburg in ein frhes Grab. Nun ward von Friedricks Feinden der Graf Wilhelm von Holland auf den deutschen Thron erhoben. Whrend der Kaiser mit den Lombarden in Italien kmpfte, fhrte sein Sohn Konrad, der nach dem Tode seines Bruders die knigliche Wrde erhielt, an der Spitze seiner Partei den Krieg in Deutschland mit diesem Gegenknige. Unterdessen hrten auch die Kriegszge des Kaisers in Italien nicht auf; bald wurden die Schlge gegen die lombardischen Städte gefhrt, bald gegen den Kirchenstaat, von dem Friedrich abermals einen groen Teil besetzt hatte. Aber auch Unglck fehlte auf der Seite des Kaifers nicht; besonders schmerzlich war ihm die Niederlage, welche bei Modena fein Sohn, der König Enzio, erlitt, der" gar nach jenem Verluste den zrnenden Siegern in die Hnde siel und nicht wieder freigegeben wurde. Dennoch erlahmte die Widerstandskraft Friedrichs nicht. Noch einmal zog er feine Truppen von nah und fern zusammen, noch einmal machte er mit furcktbarer Waffengewalt eine Kriegesfahrt gegen den Kirchen-staat. Es war des Kaisers letzter Zug. Schon lngere Zeit hatte eine ruhrartige Krankheit seine Kraft geschwcht, da ereilte ihn am 13. De-zember 1250 der Tod auf der Burg Morentino bei Luceria. Friedrich starb, vershnt mit der^Kirche, in den Armen seines Sohnes Manfred. Die Leiche des Kaisers brachte man zu Schiffe nach Palermo; in dem

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 84

1881 - Münster : Coppenrath
84 Religionskrieg in immer bedrohlichere Nhe gerckt htte. Zu diesen heillosen Wirren im Inneren fnten schwere Gefahren und angstvolle Kriegsnten von auen. Immer begehrlicher nach europischem Besitze wurden die Trken, seit sie ihren Fu auf diesen Erdteil gesetzt und Constantinopel zu ihrem festen Bollwerk gemacht hatten. Bei ihren gegen Westen gerichteten Eroberungszgen trafen ihre Schlge zunchst stets Ungarn, und da dessen Beherrscher zugleich der Kaiser der deutschen Lande war, so war es unausbleiblich, da auch Deutschland durch die Trkenkriege stets in Atem gehalten wurde. Angesichts dieser Verhltnisse wird der Rckschritt, den Deutschland unter Karls V. nchsten Nachfolgern machte, nur zu erklrlich sein.. Die Thronfolger aber waren: Kaiser Ferdinand I. (1556 1564). Das Konzil von Trient wurde unter ihm, wie oben erzhlt, geschlossen, allein trotz des Segens welcher fr die katholische Kirche aus den Beschlssen dieser Kirchen-Versammlung hervorging, griff auch bei aller Duldsamkeit dieses Kaisers in religisen Fragen dennoch der Streit der kirchlichen Parteien stets weiter um sich. Gegen die Trken hatte Ferdinand fast während seiner ganzen Regierungszeit zu kmpfen, doch war sein Erfolg so gering, da er ihnen gar einen Teil Ungarns abtreten mute. Kaiser Maximilian Ii. (15641576). Selbst durch die grte Milde, welche dieser Kaiser den Andersglubigen gegenber bewies, konnte er die Streitigkeiten der Neligionsparteien nicht beilegen. Viel Strenge aber zeigte Maximilian, als das alte Faustrecht noch einmal wieder aufzuleben schien. Er lie den Ritter Grumbach, welcher den Bischof von Wrzburg mit Fehde berzogen und die Stadt Wrzburg selbst geplndert hatte, martervoll hinrichten. Auch die Trken brachen in seinen Tagen unter dem Sultan Soly-man mit einem groen Heere in Ungarn ein. Aber vor der Festung; Sigeth flausten die wilben Scharen. Dieser Platz, welcher nrblich von der Drau gelegen ist, wurde von dem Grafen Zrini mit solchem Helden-mute verteidigt, da die Trken 20 Ooo Mann verloren und nur die rauchenden Trmmer eroberten, nachdem Zrini mit den Seinigen den Helbentob gestorben war. Kaiser Rudolf Ii. (15761612). - Zur Zeit, als dieser Fürst den deutschen Thron bestieg, ja während der ganzen Dauer seiner Re- 1

8. Bd. 3 - S. 251

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt, is * Kreuz und rannten nach Asien. Nur dir Könige blieben fürs erste noch von dieser wunderlichen Sucht frey, und eben dieö halte die Folge, daß daö Ansehen der bisher Zu einer großen Macht gestiegenen Echnsleule vermindert und dagegen die Macht der Könlste wieder vergrößert wurde. Diese für den Thron glückliche Veränderung bewerkstelligte vornemlich fchdrvlg der Dicke. Er schwächte den Ueder- ni u ist des Adeln, räumte dagegen den Bürgern mehrere Frcyheiten ein und legte eben dadurch den Grund zu ei- nem neuen Reichsstande, dem Bürgttstllnde, der bisher in Frankreich nichts gegolten hatte. Kaum war das Land v-n dieser Seite zu einiger Rlche gekommen, als die Könige von England den Einfall bekamen, nebst der Nor- mandie und den übrigen Besitzungen noch mehrere fran- zösische Länder zu erobern. Nun hatten also die Franzo- sen außer den Kreuzzügen auch noch beständige Kriege mit diesen ihren nahen Feinden, die 300 Jahre dauerten und zwischen beyden Nationen einen unauslöschlichen Haß er- zeugten. Philipp August, ein listiger, thätiger und tapferer König, war eben mit einem Kreuzzuge beschäf- tigt, als er hörte, daß die Engländer ihm ins Reich ge- fallen feyn. Er kam zurück, schlug sie und eroberte so- gar die Normandie. Um sich gegen die Besiegten sowohl als gegen seine Großen in Respekt zu erhalten, dankte er im Frieden, wie bisher gewöhnlich war, feine Soldaten nicht ab, ì sondern war der erste, der ein stcheudès Heer im Solde behielt. Nicht so glücklich, aber lie- benswürdiger und edelmüthiger, als er, war der hetstge Ludwig, der vom Jahr ¡2-26 bis 1270 regierte und unter die besten französischen Könige gehört. In einet Krankheit gelobte er Gott einen Kreuzzug» Wirklich zog er nach erhaltener Genesung, ganz gegà den Willen seines Volkes, das ihn gerne im Reiche behalten harte, gegen den Sultan von Aezyten, wurde aber von diesem gefan- aeu

9. Teil 3 - S. 24

1889 - Hannover : Helwing
24 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. lässest du deinen Diener in Frieden fahren!" So ging dem deutschen Reiche eine der wichtigsten Städte, die „Hauptpforte'des Rheins", verloren, von der Karl V. einst gesagt hatte: „Wenn Wien und Straßburg gleichzeitig bedroht wären, so würde ich zunächst dieses retten!" Kaiser Leopold aber that nichts, diese herrliche Stadt zurückzugewinnen; aus dem Reichstage in Regensburg stritten sich die kurfürstlichen und fürstlichen Gesandten darüber, ob erstere auf purpurnem, letztere auf grauem Sammet sitzen, wer mit goldenen und wer mit silbernen Gabeln und Messern speisen dürfe, ob der Protest gegen die Wegnahme Straßburgs in deutscher, französischer oder lateinischer Sprache abgefaßt werden solle. Zuletzt schloß man mit Ludwig einen zwanzigjährigen Waffenstillstand, ohne daß ein Krieg gewesen war. Seitdem hat das herrliche Straßburger Münster, ein Meisterwerk gotischer Baukunst, fast zweihundert Jahre lang wie eine ernste Mahnung zu uns herübergeschaut, bis es endlich in unsern Tagen wieder deutsch geworden ist. g- Krieg gegen die Türken. Während Ludwig Xiv. Deutschlands Westen beunruhigte, stachelte er die Türken auf, von Osten her Einfälle zu machen (Ii. 55 u. 220). Die Kämpfe an der Südostgrenze des Reiches hatten während des 17. Jahrhunderts kaum geruht. Als 1663 ein großes türkisches Heer gegen Ungarn und Östreich heranzog, eilten dem Kaiser nicht nur aus Deutschland, sondern fast aus der ganzen Christenheit, auch vom Papste und von Ludwig Xiv. Truppen zur Hilfe, und mit ihnen errang der kaiserliche Feldherr Montecuculi bei 1664 St. Gotthard an der Raab einen glänzenden Sieg, wodurch der Kaiser indes nur einen zwanzigjährigen Waffenstillstand erlangte. Als aber Kaiser Leopold eine entdeckte Verschwörung der vornehmsten ungarischen Adeligen als Vorwand benutzte, um die Adeligen ihrer großen Vorrechte zu berauben und den evangelischen Glauben in Ungarn ganz auszurotten, als er viele ungarische Adelige auf dem Blutgerüste sterben und Hunderte von evangelischen Geistlichen auf die Galeeren bringen ließ, brach in Ungarn eine allgemeine Empörung aus. Das Haupt derselben, Emerich Tököly, stützte sich auf die Türken, die unter Kara 1683 Mustttpha mit einem Heere von 230000 Mann gegen Wien vorrückten. Der kaiserliche Feldherr, Herzog Karl von Lothringen, war zu schwach, sich diesem großen Heere entgegenzustellen. Der Kaiser verließ kleinmütig seine Hauptstadt, ging nach Passau und erließ einen Hilfe- und Mahnruf an alle Reichsfürsten. Der große Kurfürst war auch zur Hilfeleistung bereit, er wollte sein Heer schon Über Schlesien nach Wien senden; da verzichtete der Kaiser auf Brandenburgs Hilfe, aus Furcht, der Kurfürst möchte diese Gelegenheit benutzen, sich Schlesien anzueignen, und wandte sich um Hilfe an Polen. Obwohl Wien nur schlecht befestigt war, hielt es sich unter dem Kommandanten Rüdiger v o n S ta h r e m b e r g doch dem ungeheuren Heere gegenüber acht Wochen lang; Bürger und Studenten wetteiferten mit den Soldaten in Heldenmut, und der in der Belagerung ungeschickte Feind richtete an den Festungswerken nur geringen Schaven an, obwohl ihm von Paris aus eine genaue Zeichnung derselben übersandt war. Endlich nach sechzigtägigem Harren erschienen der Polenkönig Johann Sobiesky, Karl

10. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 35

1904 - Leipzig : Hofmann
— 35 — 6. Ausgang und Folgen der Kreuzzüge. Die letzten Kreuzzüge unternahm Ludwig Ix. der Heilige, König von Frankreich. Sein frommer Sinn und seine reine Sittlichkeit waren das Muster seines Zeitalters. Des Nachts stand er oft auf und betete in der Kapelle. Aber er war nicht nur ein Beter, sondern auch ein kräftiger König, tapferer Ritter und ein erfahrener Feldherr. Er zügelte den Übermut der Vasallen und gründete Gerichtshöfe. Gerechtigkeit war feine erste Tugend. In einer schweren Krankheit gelobte er einen Kreuzzug/ Der im Jahre 1248 unternommene Kreuzzug hatte jedoch keinen Erfolg, da das Heer von den Türken abgeschnitten wurde und sich ergeben mußte. Da er bei dem ungünstigen Ausgange sein Gelübde nicht vollständig gelöst glaubte, unternahm er 1270 einen zweiten Zug. In Tunis wurde Ludwig von einer ansteckenden Krankheit ergriffen und starb. Seine letzten Worte waren: „Herr, ich will in dein Haus gehen; in deinem hl. Tempel will ich dich anbeten und deinen Namen verherrlichen." _ Seitdem ist kein Kreuzzug mehr unternommen worden. Durch die Uneinigkeit der Christen und die Tapferkeit der Türken ging später ein Drt nach dem andern wieder verloren. Und obgleich das Abendland in 7 Kreuzzügen gegen sechs Millionen Menschen opferte, so fiel doch nach 200 Jahren, im Jahre 1291, die letzte christliche Besitzung in Palästina den Türken wieder in die Hände. Der eigentliche Zweck der Kreuzzüge wurde nicht erreicht, doch sind sie wichtig in ihren Folgen gewesen. Das Ansehen der Päpsu und die Macht der Kirche wuchs ungemein. Viele Fürsten erweiterten ihre Hausmacht durch erledigte Lehen. Das Rittertum entwickelte sich zur vollsten Blüte. Die Macht der Städte wuchs zusehends durch den lebhaften Handelsverkehr. Viele Leibeigene kauften sich los, und der Bauernstand wurde freier. Die Völker traten sich näher; neue Länder, Pflanzen und Tiere wurden bekannt, fremde Sprachen studiert, die Werke der gelehrten Griechen und Araber durchforscht, den Malern und Dichtern neue G^enstände für ihre Kunst zugeführt. — Die Begeisterung für die christliche Religion, die Liebe zu ihrem göttlichen Stifter und zu der Stätte, wo er wirkte und die Erlösung vollbrachte, die Ausopferung, der Mut und die Heldentaten müssen immer Anerkennung finden, wenn die Vorsehung in ihrer Weisheit es auch nicht für gut erachtete, das Ziel erreichen zu lassen, welches sich die Menschen vorgesteckt hatten. Io* Die heilige Elisabeth, Landgräfin von Thüringen (f 1231)* 1. Ihre Jugend. Die heilige Elisabeth war die Tochter Andreas' Ii., Königs von Ungarn, und wurde 1207 wahrscheinlich zu Preßburg geboren. Als sie 4 Jahre alt war, erschien am Hofe ihres Vaters eine Gesandtschaft des Landgrafen Hermann von Thüringen. Dieselbe warb um die Hand der jungen Elisabeth für den 11jährigen Landgrafen Ludwig. Ihre Eltern willigten ein und gestatteten, daß die Gesandtschaft nach dem Wunsche des Landgrafen die kleine Prinzessin mit an den thüringischen Hof brachte, damit sie der Sitte der Zeit gemäß am Hofe des Verlobten erzogen würde. Dort war ihre Zeit zwischen Gebet, Almosengeben und Krankenpflege geteilt. Diesem Zuge ihres Herzens konnte sie ungestört folgen, solange der Landgraf Hermann lebte. Nach seinem Tode mußte sie wegen ihrer Frömmigkeit und ihres demütigen Sinnes und Wandels von ihrer Umgebung manche Kränkung erfahren. Der junge Landgraf nur würdigte und teilte ihren Sinn. 3*
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