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1. Die alte Geschichte - S. 182

1872 - Münster : Coppenrath
182 Die See ging ruhig, als die persische Flotte herankam. Man hrte nur die Schlge der Ruder und das Gerusch der Segel. Gegen Abend aber erhob sich der Wind und trieb gegen die feindlichen Schiffe. Die unbeholfene Masse wurde getrennt, das eine Schiff stie in der Dunkelheit auf das andere. Viele wur-den weit m's Meer hinausgeworfen, andere flogen gegen Felsen und Klippen in Trmmer auseinander. Von allen Seiten drangen die leuchten Schiffe der Griechen zwischen die persischen, bohrten sie hier in den Grund, fuhren dort schrg an ihnen vorber, da die ganze Reihe der Ruder zertrmmert, und so das Schiff fr den Kampf unbrauchbar wurde. Verwstung war auf dem Meere. Zwischen den Trmmern der Schiffe um-her rangen Viele schwimmend nach Rettung. Mancher Unglck-liche suchte einen Mast oder ein Brett zu erreichen; und hieran sich festklammernd kmpfte er noch auf wenige Augenblicke gegen den Tod an. Ein Angstschrei der fliehenden und sterben-den Perser erscholl in die Luft, dazwischen das Jubelgeschrei der triumphirenden Griechen. Als endlich der Morgen grauete und die aufgehende Sonne das schreckliche Schauspiel auf dem Meere beleuchtete, da pltzlich erbebte die Erde, als htten selbst die Götter Griechenlands dem ungerechten Kampfe gezrnet; aber fo groß war der Lrm und die Hitze der Streitenden, da selbst das Erdbeben von ihnen nicht vernommen ward. Es war im Jahre 480 vor Chr., als Themistokles hier den glnzendsten Sieg erfocht. Xerxes sa während der Schlacht unter einem goldenen Thronhimmel, auf einem Hgel am Strande des Meeres, um Augenzeuge seines Glckes zu sein. Neben ihm standen seine Schreiber, um die Grothaten zu ver-zeichnen. Jetzt war hier seines Bleibens nicht mehr. Um ihn aber schneller aus dem Lande zu treiben, gebrauchte Themisto-kles eine neue List. Die Griechen sind gesonnen," lie er ihm sagen, die Brcke der den Hellespont abzubrechen." Er erschrak. Eiligst floh er davon, und aus Furcht, es mchte ihm der Rckzug abgeschnitten werden, soll er in einem armseligen

2. Die alte Geschichte - S. 80

1872 - Münster : Coppenrath
80 sich vom Fischfang ernhrten, sahen bald mit Entsetzen, wie die Fische, ihre einzige Nahrung, immer mehr vom User weg in die hohe See zurckwichen. Dort ihnen beizukommen, schien unmglich; und sie geriethen in die hchste Noth. Mit Sehnsucht blickten sie hinber nach der schnen grnen Insel, die vor ihnen im Meere lag und allerlei Gensse versprach. Thiers sah man vom Strande muthig hinberschwimmen nach der rei-zenden Insel. Der Mensch versuchte zu schwimmen wie sie: aber der Weg war zu weit. Und konnte er auch die Insel erreichen, wie htte er zurckschwimmend Lebensmittel mit hin-berschaffen knnen fr Weib und Kind? Und siehe! auf dem Meere schwimmt ein Baumstamm. Scharen von Vgeln setzen sich daraus, schiffen wie tchtige Seeleute daher und singen ein srhliches Liedchen zum Abschied. Da trgt der erfindungsreiche Mensch Baumstmme zusammen, verbindet sie durch Weidenruthen, bedeckt sie mit Thierfellen und bringt das erfte Flo auf die See. Nicht ohne Angst besteigt er das neue Fahrzeug und schiebt es mit einem langen Stabe vorsichtig weiter oder rudert es langsam vorwrts, wenn der Stab den Meeresgrund nicht mehr erreichen kann. Andere setzen sich schrittlings auf einen Baum und reiten, sich voraa-schiebend, durch das Meer dahin; noch andere hhlen ihn zu-vor durch Feuer aus und setzen sich in den weiten Bauch des Holzes. Das erste Wagstck gelingt. Man durchschneidet glck-lich die ruhige Wasserflche und betritt hier die schne Insel, dort an den Flssen das jenseitige fruchtbare Ufer. Die Mhe, die Angst ist hinlnglich belohnt. Reich beladen kehren sie zurck. Alles am Gestade jubelt den Kommenden entgegen. Der erfte glckliche Versuch erhhet den Much, weckt die Theil-nhme Anderer und bringt eine Verbesserung nach der anderen an dem Fahrzeuge hervor. Der Fisch, als bester Schwimmer, konnte hierbei zum Muster dienen. Das Vorder- und Hinter-theil spitzte man zu, damit es leichter die Wasserflche durchschneide. Statt der Flofedern band man Schaufeln als Nu-

3. Die alte Geschichte - S. 81

1872 - Münster : Coppenrath
1 81 der zur Seite, durch welche das Schiff fortgeschoben wurde. Von diesem Schieben hat das Schiff (altdeutsch Schieb) vielleicht seinen Namen. Statt des Schweifes band man ein Steuerruder an den hintern Theil desselben. Um das Ueber-schlagen des Wassers zu verhindern, befestigte man an den Seiten dicht haltende Bume, in der Folge Bretter. Spter kamen auch noch Segel hinzu. Zufllig mochte einer sein na gewordenes Kleid auf dem Schiffe an Stben auseinander hn-gen, um es an der Sonne zu trocknen; und der Wind blies dagegen und beschleunigte die Fahrt. Hierdurch aufmerksam gemacht, suckte man durch ausgespannte Thierfelle, durch Mat-ten, aus Binsen geflochten, endlich auch durch ein langes Tuch den Wind sich zu Nutzen zu machen. Aber wie viele Unglck-liche Versuche mgen vorangegangen sein, um die Fahrt auf dem gefahrvollen Meere zu sichern! Von dem ersten Nachen, dem man sich anvertraute, bis zum groen Kriegsschiffe neuerer Zeit, welch' ein Riesenschritt des erfindungsreichen Menschen! Mit mehr als hundert Kanonen, mit tausend Menschen besetzt, stiegt dieses, Wind und Wetter trotzend, mit wehenden Flaggen und Wimpeln pfeilschnell ber's Meer. Ein einziger Druck der Hand des kundigen Steuermannes wirft es in einem Nu hierhin und dorthin. Die fremden Völker, die es zum erftenmale sahen, glaubten, eine groe Stadt komme an ihre Kste geschwommen; und die ragenden Masten erschienen wie Thrme. Anbere war-sen sich voll Ehrfurcht vor bemfelben nieer und verehrten es als ein hheres Wesen, als eine Gottheit! Als die Wilden an der Kste von Neuhouanb das erste Dampfschiff ankommen sahen, geriethen sie vor -Schrecken sst auer sich. Sie hielten es fr ein groes Seeungeheuer, das aus seinem hochemporgestreckten weiten Nachen einen bicfen schwarzen Hauch, wie eine Rauch-wlke ausstoe, die weithin den Himmel verdunkelte, und sie flohen voll Entsetzen vom Strande. Mit ihren ersten Fahrzeugen wagten sich die Menschen freilich noch nicht auf die offene See. Sie hielten sich vielmehr Weltn's Weltgesch. I. 30. Aufl.

4. Die alte Geschichte - S. 134

1872 - Münster : Coppenrath
134 Verrath. In allen Straen, in allen Husern wird blutig ge-kmpft. Bald steht die ganze Stadt in heller Lohe. Was nicht unter dem Schwerte der Griechen fllt, findet seinen Tod in den Flammen, oder wird unter den Trmmern der einstrzenden Huser begraben. Nur ein kleines Huflein rettete sich, mit ihm der fromme Aeneas. Wie er alles verloren sah, wie schon die Flamme aus dem Giebel seines Daches hell-lodernd gen Himmel schlug, da nahm er hurtig seinen alten Vater Anchises auf die Schultern, sein Shnlein Ascanlns bei der Hand und rettete sich aus dem Brande. Nach langen Irrfahrten fand er endlich in Italien Nuhe und wurde hier groß und mchtig. Nicht so glcklich war der König Priamus. Er hatte sich mit Weib und Kind in das Innere des Palastes geflchtet und sich dort vor den Altren der Hausgtter flehend nieder-geworfen. An dieser heiligen Sttte hoffte der unglckliche Greis Gnade bei den erzrnten Feinden zu finden. Aber wie hatte er sich geirrt! Mit entblten Schwertern drangen sie herein, stachen erst die Shne vor den Augen des Vaters nie-der, dann ihn selbst. Sein Weib und seine Tchter schleppten sie auf die Schiffe und vertheilten sie als Sklavinnen unter sich. Menelaus bekam nun seine Helena wieder; dafr lag aber die groe Stadt in Trmmern, und unter ihnen eine zahllose Menge Menschen begraben. 44. Rckkehr der Griechen; Zustand ihres Vaterlandes. Es war, als sollten die Griechen wegen solcher Verwstung jetzt selbst ihre Strafe erhalten. Denn während sie mit ihrer Siegesbeute frohlockend der die See daherfuhren, erhoben sich gewaltige Strme und warfen die Schiffe auseinander, das eine hierhin, das andere dorthin. Viele wurden zertrmmert, mehr als die Hlfte der fmmtlichen Mannschaft ertrank. Man-cher Grieche wurde nach ganz fremden Lndern verschlagen und litt unsgliche Drangsale. Die meisten und wunderbarsten

5. Die alte Geschichte - S. 172

1872 - Münster : Coppenrath
172 zu fordern. Die Ueberreichung einer Schale mit Wasser deu-tele nmlich auf die Unterwerfung aller Flsse und Seen, und einer anderen mit Erde auf die Unterwerfung des ganzen festen Landes hin; wie bei uns die Ueberreichung der Thor-schlssel ein Zeichen der Uebergabe der Stadt ist. Viele Städte und die meisten Inseln unterwarfen sich vor Angst diesem Be-fehle. In Athen und Sparta aber geriethen die Brger der ein derartiges Ansinnen so in Wuth, da sie gegen alles Vl-kerrecht die Gesandten ergriffen und in Grben und Brunnen warfen, mit den hhnenden Worten: Dort nehmet euch nach Belieben!" Zweiter unter Datis und Artapherr.es (490). Der König ergrimmte frchterlich. Jetzt galt keine Gnade mehr. Sogleich rief er seine beiden Feldherren Datis und Arta-phernes zu sich und sprach: Wohlan, ziehet hin nach Grie-chenland und machet zu Knechten die Männer von Athen und bringet die Knechte vor mein Angesicht." Und sofort wurden die Anker gelichtet. Eine Flotte von sechshundert Schiffen, mit einem groen Landungsheere am Bord, lief aus, den Rache-bsfehl zu vollziehen. Mehre Schiffe waren mit Ketten beladen, um die Menge der gefangenen Griechen zu fesseln. Auch ein groer Marmorblock ward mit eingeschifft; dieser sollte als Siegeszeichen auf den Ruinen von Athen errichtet werden. Zuerst segelte die Flotts nach der Insel Euba. Hier lag das verhate Eretrla, welches mit Athen gemeinsame Sache gemacht hatte. Nach mehrtgigem Sturme ward die Stadt erobert, geplndert, niedergebrannt, die Einwohner in Ketten nach Susa geschickt. Nun segelte die Flotte gerade auf Athen los. Hippias befand sich als Fhrer und Bundesgenosse am Bord. Die berraschte Stadt schickte Eilboten nach Sparta, um die Brger schleunigst zu Hlfe zu rufen. Bei den Spartanern aber herrschte der Aberglaube, sie drften nicht vor dem Voll-monde kmpfen, und sie kamen nicht. Die bedrngten Athener schickten hin und her, um bei anderen Stdten Hlfe zu suchen.

6. Die alte Geschichte - S. 246

1872 - Münster : Coppenrath
246 Kindern zu einem grausamen Tode. Die Mutter lie er le-bendig begraben, die Kinder aber in einem Korbe nach dem Tiberflusse tragen, sie dort zu ersufen. Zum Glck war der Flu aus seinen Ufern getreten, zu dem eigentlichen Bette desselben konnte Keiner kommen. Daher setzten die kniglichen Diener den Korb auf das ausgetretene Wasser und gingen davon. Der Korb trieb mit den wimmernden Kindern auf den Wellen hin und her. Wer htte wohl gedacht, da die dort schwimmenden Knblein die Stifter des berhmtesten Volkes der Erde werden wrden! Das sinkende Wasser lie endlich den Korb auf dem Trockenen stehen. Eine drstende Wlfin, so geht die Sage, kam des We-ges. Und als sie das Gewimmer und Geschrei der Kinder hrte, lief sie eiligst hinzu und sugte sie. So traf sie ein vorber-gehender Hirt mit Namen Faustlus. Er hob die Kleinen mitleidig auf, brachte sie nach seiner Htte und gab sie seinem Weibe zur Pflege. Hier, in der Htte des Hirten, wuchs das wunderbar gerettete Vrderpaar zu rstigen Hirtenknaben heran. Bald weideten sie friedlich ihre Heerde, bald verfolgten sie der Berg und Thal ruberische Menschen sowohl als Thiere, die ihren Heerde nachstellten. So wuchs ihr Muth, und vor Kampflust sielen sie oft die Hirten des Numitor an. Diese, der hufigen Neckereien des wilden Brderpaares und ihrer Raubgenossen mde, ergriffen endlich den Nemus und schleppten ihn zu ihrem Herrn nach Alba. Hier erkannte Numitor, durch die Entdeckung des Faustulus vergewissert, seine Enkel und offenbarte ihm das grausame Vorhaben des Amulius und ihre wunderbare Errettung. Freudig berrascht verband Remus sich mit seinem Bruder, der unterdessen auch das ganze Geheimni von Faustulus erfahren hatte, und beide beschlossen nun, sich an ihrem tyrannischen Oheim zu rchen. Mit einer Schar verwegener Gesellen drangen sie heimlich in die Stadt, ergriffen den Amulius und ermordeten ihn. Den verstoenen Numitor aber setzten sie wieder auf den Thron. Erkenntlich gegen solche

7. Geschichte des Mittelalters - S. 144

1872 - Münster : Coppenrath
144 44. Belagerung von Antiochia (1098). Jetzt wandte sich das Heer der Kreuzfahrer nach Syrien, dessen Hauptstadt Antiochia am Orontes war. Whrend Bal-duin mit seiner Abtheilung sich der Stadt Edessa am Euphrat bemchtigte und zuerst unter allen Kreitzfahrern sich in den Besitz einer festen Herrschaft in Asien setzte, lagerte sich das ganze brige Heer vor Antiochia. Die Stadt war mit einer doppelten Mauer umgeben, die von solcher Dicke war, da ein Wagen mit vier Pferden bespannt ohne Gefahr auf ihr fahren konnte. Vierhundert fnfzig geschickt vertheilte Thrme dienten zu noch grerer Befestigung. Mit Einschlu der aus den benachbarte Gegenden Geflchteten stieg die Besatzung aus sechs-bis siebentausend Reiter und fnfzehn- bis zwanzigtausend Fugnger. Doch nichts hielt die Kreuzfahrer ab, die Belage-rung zu unternehmen. Es vergingen hiermit mehre Monate, ohne da man das Geringste gewonnen hatte, und die Roth im Lager wurde tglich grer. Die Preise der Lebensmittel stiegen zu einer unerschwinglichen Hhe. Aermere nhrten sich schon von Leder, Baumrinden und anderen widernatrlichen Sachen, ober starben sogar vor Hunger. Bon siebenzigtausend Pferden waren nur noch zweitausend, die nicht umgekommen oder verzehrt worden waren, vorhanden. Regengsse durch-nten die Zelte, und die Pilger ftarben in solcher Menge, da beinahe der Raum fehlte, sie zu begrabm. In solchem Ueber-mae von Unglck aller Art sank Vielen gnzlich der Muth. Mouche suchten zu entschlpfen. Selbst Peter der Einsiedler verzweifelte an dem Gelingen der Unternehmung und floh davon; er wurde aber von Tankred auf der Flucht ergriffen und zu feiner nicht geringen Beschmung in's Lager zurckgefhrt. Dazu blieb von allem, was im christlichen Lager vorging, den Trken nichts verborgen. Kuudschafter gingen aus und ein-Als die brigen Fürsten hiergegen kein Mittel ausfindig zu machen wuten, trat Bohemund auf und versprach, das liebet bald zu beseitigen. Er lie sogleich es war zur Zeit des t

8. Geschichte des Mittelalters - S. 146

1872 - Münster : Coppenrath
146 offene Stadt. Nun begann ein furchtbares Gemetzel. Weder Greise, noch Weibe'r, noch Kinder wurden verschont. Zehntau-send sollen an einem Tage unter dem Mordschwerte gefallen sein; so grausam war ihre Rache wegen des vielfachen Elendes, das sie vor den Mauern erlitten hatten. Doch ein noch gre-res berkam sie jetzt innerhalb derselben. Schon am dritten Tage nach der Einnahme langte der trkische Emir Korboga mit zahllosen Scharen vor Antiochia an und schlo es rings-umher ein. Das christliche Heer, welches in so kurzer Zeit die ausgehungerte Stadt mit den nthigen Lebensmitteln nicht hatte versorgen knnen, gerieth in die schrecklichste Noth. Man a schon Pferde, Kameele, Esel, Muse, gekochte Thierhute und Baumrinden. Durch Hunger und Noth ermattet, auf allen Sei-ten von Gefahr umringt, verloren viele aus dem Volke, ja selbst unter den Vornehmen und Angesehenen, allen Mnth. Sie lie-en sich zur Nachtzeit an Stricken von der Mauer hinab (wo-von sie den Schimpfnamen Stricklufer bekamen) und suchten zu entwischen. Andere gingen sogar zu den Trken der und schwuren ihren Glauben ab. Die Noth der Belagerten war so grenzenlos, da nur durch ein Wunder Rettung mglich schien. Um diese Zeit kam eiligst ein franzsischer Geistlicher, Na-mens Peter Barth elemy, zu den Fürsten und erzhlte mit groer Umstndlichkeit: Der heil. Andreas sei ihm viermal im Traume erschienen und habe ihm aufgetragen, den Fürsten zu verknden, da vor dem Hochaltare der Peterskirche in Antiochia die Lanze vergraben liege, mit welcher die Seite des Heilandes am Kreuze durchstochen worden; auch habe ihm der Heilige genau die Sttte bezeichnet, wo sie zu finden sei. Diese msse ausgegraben und vom Grafen Raimund von Toulouse in der Schlacht vorgetragen werden. Ihr bloer Anblick wrde die Feinde Christi verscheuchen." Alle erstaunten, Alle glheten im heiligen Eifer auf. Sogleich wurden zwlf Männer in die Peterskirche geschickt, und die Threu sorgfltig hinter ihnen geschlossen. Das ganze Volk stand erwartungsvoll um die Kirche- I

9. Geschichte des Mittelalters - S. 150

1872 - Münster : Coppenrath
150 und langsam unter heiligen Gesngen und Gebeten bewegte sich der Zug zuerst nach dem Oelbergs, wo ein Geistlicher, Namens Arnulf, dann Peter der Einsiedler ihre Stimme er-hoben und in Reden voll Feuer zur Tapferkeit, Ausdauer und Einigkeit ermahnten. Die Saracenen dort oben wuten nicht, was dieses Ziehen hin und her, dieses Singen und Lob-preisen da unten zu bedeuten habe. Sie verhhnten die Chri-ften von der Mauer herab, fften ihre heiligen Gebruche nach und schssen mit Pfeilen nach ihnen. In der folgenden Nacht wurden in aller Stille die beiden Thrme rasch an der ueren Mauer aufgerichtet. Andere brachten Sturmleiter, Wurf-Maschinen und Mauerbrecher herbei. Mit dem Anbruche des Tages begann der Sturm. Gleich wthendeu Lwen rannten die Christen gegen die Mauern an; aber die Saracenen schleuderten Steine, Balken und Gefe mit Schwefel und siedendem Oele angefllt auf ihre Kpfe hinab; brennende Pfeile setzten ihre Kriegsgerthe in Brand. So kam der Abend heran; ermattet muten die Christen sich zurckziehen; alles Blut, aller Schwei war vergebens verrouneu. Nur der Umstand trstete sie, da die Feinde nicht im Stande gewesen waren, das heilige Kreuz zu verletzen, welches man auf dem Thurme Gottfrieds von Bouillon errichtet hatte. Am folgenden Tage erneuerte sich der Kampf noch grimmiger, als am vorhergehenden; denn jener milungene Versuch hatte ihre Wuth nur noch mehr entflammt. Aber alle Tapfer-keit der Christen brach sich an der verzweifelten Gegenwehr der Trken. Sieben Stunden hatte bereits der mrderische Kampf ohne Erfolg gewhrt, viele Christen wichen ermdet zurck und verzweifelten am dem glcklichen Ausgange; da erschien pltzlich auf der Hhe des Oelberges ein Ritter in stralender Rstung und verklrter Gestalt und streckte feine Waffen der die unten tosende Stadt aus, als wollte er die Christen zu rstiger Fort-setzung des Kampfes ermahnen. Er wurde allgemein fr einen Gesandten Gottes angesehen, und neuer Muth kehrte sogleich

10. Geschichte des Mittelalters - S. 240

1872 - Münster : Coppenrath
240 thun hattest?" Da wurde Tell von Schmerz zugleich und Wuth der das schreckliche Wagstck bermannt. Wthrich, dich damit zu erschieen," mar die Antwort, wre mein Kind durch den ersten gefallen." Darber erschrak der Vogt. Er lie ihn sogleich wieder in Fesseln schlagen und in ein Fahr-zeug werfen, um ihn in ein festes Schlo [jenfeit des Vierwaldstdter Sees zu bringen, wo weder Sonne noch Mond ihn bescheinen sollte. Er selbst stieg mit seinem Gefangenen in das Fahrzeug, um Zeuge der genauesten Befolgung seines Befehles zu sein. Whrend der Uebersahrt erhob sich ein frchterlicher Sturm. Auf dem brausenden See schwankte der Kahn hin und her, die Wellen schlugen schumend der, das Leben Aller schwebte in der uersten Gefahr, selbst der Fhrmann zitterte. In dieser Roth lie Geler dem Tell die Fesseln lsen, auf da er als kundiger Schiffer das Fahrzeug lenke. Tell lenkte es gegen eine in den See hervorspringende Felsplatte, drckte das Hinter-theil des Schiffes fest heran, ergriff hurtig die Armbrust und schwang sich hinauf, indem er mit krftigem Fue das Schiff zurckstie, so da es weit in den See dahinscho. Nun floh er in's Gebirge. Der erschrockene Landvogt erreichte jedoch glcklich das Ufer und stieg bei Knach an's Land. Zu Lande wollte er nach Altdorf zurckkehren. Racheschnanbend begab er sich auf den Weg. Tell wurde unterdessen von frchterlicher Angst geqult. Entrinne ich auch, dachte er, feiner Bosheit, so hat er doch zu Hause mein Weib und Kind zum Pfnde. Was wird nicht Geler gegen die Meinigen verhngen, wenn Laudenberg schon wegen zwei gebrochener Finger seines Knechtes dem Alten vott Melchlhal beide Augen ausbohrte! Nur des Landvogtes Tod wird mein unschuldiges Weib und Kind retten und mein Volk von einem Tyrannen befreien knnen. Mit solchen Mordgedankett in der Seele lauerte er in der hohlen Gasse bei Knach dem Landvogte auf. Endlich kam dieser an. Da schwirrte noch i
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