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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 43

1886 - Berlin : Hofmann
§ 25. Untergang der Hohenstaufen. 43 Spur schritt weiter der edle, großangelegte Manfred, sein Bruder. Nun aber rief Papst Clemens Iv. einen französischen Prinzen, Karl von Anjou, zu Hilfe. Gegen ihn verlor Manfred 1266 bei 1266 Benevent Schlacht und Leben. Karl aber nahm die hohenstanfischen Lande Unteritaliens in Besitz und unterwarf sie einer hartherzigen, grausamen Behandlung. Da wandten sich die Unterdrückten an den jugendlichen Sohn Konrads Iv., Konradino, der am Hofe seines Oheims in Bayern lebte. Ohne die Bitten seiner Mutter zu achten, die Italien als das Verhängnis des Staufengeschlechtes fürchtete, beschloß er, zur Rückerwerbung seines väterlichen Erbes auszuziehen. Hoher Hoffnungen voll zog er mit seinem Freunde Friedrich von Baden nach Italien. Aber ein trauriges Geschick wartete ihrer. Beitagliaeozzo von Karl von Anjou geschlagen, gerieten sie in dessen Gefangenschaft. Karl sah Ruhe vor Kouradiu nur in dessen Tode. Er ließ ein Gericht zusammentreten und ihn vor demselben auf Hochverrat verklagen. Nur einer der Richter Robert von Bari, wagte es, der Wahrheit zum Trotz das Schuldig über die Jünglinge auszusprechen, und auf Grund dieser einen Stimme verhängte Karl den Tod. Im Jahre 1268 wurden Konradin und Friedrich ans dem Markte 1268 von Neapel durch Henkershand getötet, traurige Opfer römisch-srau-zösischer Tücke und Gewaltthätigkeit. So endete die Hauptlinie des Hohenstaufengeschlechtes, das, reich an Gaben des Geistes und des Gemütes, unser Vaterland hätte groß machen können, wenn es dem unseligen Zuge nach Italien Widerstand geleistet hätte! Anmerkung. König Enzio (vergl. § 24) starb 1272 in der Gefangenschaft inbologna. Friedrichsii.tochter Margareta, die unglückliche, mißhandelte Gemahlin Albrechts des Unartigen von Meißen-Thüringen, starb, nach heimlicher Flucht von der Wartburg und schmerzlichem Abschied von ihren Kindern (Friedrich mit der gebissenen Wange) 1270 in Frankfurt a./M. Eine letzte Tochter, Katharina, starb 1279 als Nonne eines französischen Klosters; an ihrem Grabmal liest man noch jetzt die Worte: „Kronen und alle Pracht dieser Welt habe ich nichts geachtet." — Repetition: Iv. Periode: Zeitalter der Hohenstaufen und der Kreuzzüge (1125—1250). § 21. Lothar von Sachsen (1125—1137). Ausbruch des langen und verhängnisvollen Streites zwischen dem welfischen und dem hohen* staufischen Hause. — Verleihung der Nordmark an Albrecht den Bären von Ass anten: Grundlegung des brandenbnrgischen Staates.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 64

1886 - Berlin : Hofmann
64 Zweiter Teil. Das Mittelalter. schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten. I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517). § 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254. 1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen. 1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt. 1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache. 1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena. § 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 65

1886 - Berlin : Hofmann
§ 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. 65 wähl haben. Dieser Beschlnß wird zum Reichsgesetz erhoben durch die goldene Bulle 1356, in welcher überhaupt der Vorgang der Kaiserwahl endgiltig geregelt wird: Einsetzung des Kurfürstenkollegs! Dieses Gesetz wurde erlassen unter Kömg Karl Iv. (1347— 1378 ^„Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater^). Durch ihn 1348 Gründung der ersten deutschen Universität in Prag. § 35. In der zweiten Hälfte des Mittelalters großer Aufschwung der Städte. Im Innern mehr und mehr der Selbstverwaltung teilhaftig, 3“L‘ ^®slhrun9 und Stärkung ihrer äußeren Interessen zu großeu Bündnissen zusammen: a) Die Hansa, Bund vorzugsweise der Küstenstädte der Nord- und Oltsee; Zweck: Förderung und Schutz des Seehandels. Gebietende Stellung der Hansa gegenüber den nordischen Reichen, b) Der rheinische Städtebund, löst sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts mehr und mehr auf. c) Der schwäbische Städtebund entwickelt sich im Gegensatz zu den süddeutschen Landesherren zu großer Macht. Sieg über Eberhard von Württemberg bei Reutlingen 1377. Die Macht des Bundes sinkt gegen Ausgang des Mittelalters. <rrr ^6- Gegen die Mißstände in der Kirche treten auf: in England Wrclef ca. 1360, m Deutschland (Böhmen) Huß ca. 1400. Man suchte eine Reformation an Haupt und Gliedern durchzusetzen durch große m ®0n5tl äu ^i'a 1409' b) Konzil zu Konstanz ca. 1415 c) Konzil zu Basel ca. 1440. Keines erreicht seinen Zweck. Doch ist das Konstanzer Konzil sehr wichtig a) durch die dort vollzogene Verurteilung und Verbrennung von Huß; b) durch die von Kaiser Sigismund (1410—1437) vollzogene Belehnung des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit dem Kurfursteutum Brandenburg (1417). s a 137‘ .Vorgeschichte Brandenburgs. Ursprüngliche slavische Bevölkerung durch Heinrich I. und Otto I. christianisiert (Markgras Gero und die „Nord-nlv f unter den Frankenkönigen vernachlässigte Germanifierung dieser Gebiete nimmt wieder auf ca. 1135 Albrecht der Bär aus dem Hau se iqjfwä" rs ”Un0an Aufblühen Brandenburgs. Aussterben der Askanier 1320 (Waldemar). Zerrüttung der Mark unter den bayerischen und luxemburgischen pursten. 1356 wird Brandenburg durch die goldene Bulle Kurfürstentum. 1417 die Hohenzollern Kurfürsten von Brandenburg, Herstellung der Ordnung durch eine Reihe vortrefflicher Herrscher. 8 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. Zwischen der Welt des Morgenlandes und der des Abend-lllndes hatte seit Stiftung des Mohammedanismus beständiger Widerstreit nicht aufgehört. Die Araber waren zwar von der Besitznahme Frankreichs durch Karl Martells Sieg bei Poitiers 732 abgehalten worden, doch hatten sie in Spanien festen Fuß aefakt und Jahrhunderte lang behalten, trotzdem sie in beständigem Kampfe Mit den christlichen Königen und Rittern (der Cid!) lagen. Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, ii. r

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 39

1886 - Berlin : Hofmann
§ 23. Heinrich Vi. — Philipp der Hohenstaufe und Otto Iv. der Welf. 39 einem mittelalterlichen Dichter beschrieben worden ist, zu Mainz 1184 die Schwertleite seiner beiden Söhne. Zwei Jahre daranf 1184 unternahm er seinen letzten Zng nach Italien, diesmal in friedlicher Absicht und von den Städten festlich empfangen; seinen ©ohn, den bereits zum König gekrönten Heinrich, vermählte er in Mailanb mit Constanze, der Erbin des sübitalischen Normannenreiches. So auf der Höhe des Glücks, in dem Vollbesitz bessen, was er erstrebt, beschloß Friedrich, sein Leben zu krönen durch eine Unternehmung gegen den Sultan Salabin, welcher das heilige Grab den Christen, die es im ersten Kreuzzug erobert hatten, wieber entrissen. Auf biesem Kreuzzug aber (vgl. § 26) fanb Friedrich seinen Tod 1190 in den Wellen des Saleph in Kleinasien, 1190 tief betrauert von dem ganzen deutschen Volke, das bis heute in ihm den gewaltigsten Vertreter nationaler Größe im Mittelalter verehrt. Mannhafte Kraft, überlegener Geist, unbesiegbare Festigkeit des Wesens üerbanb sich in biesem Herrscher mit einem reichen Gemüte, welches die Menschen fesselte. Welche Liebe er bei den Seinen genoß, zeigt z. B. die Thatsache, daß in mehreren Fällen seine Ritter und Diener ihr Leben freiwillig für ihn opferten (Hartmann von Siebeneichen). § 23. Heinrich Vi. — Philipp der Hohenstaufe und Otto Iv. der Welf. 1. Deutschtonb war ein Wahlreich, b. H. dem verstorbenen König folgte nicht nach Erbrecht sein Sohn ober nächster männlicher Anverwanbter, fonbern es beburfte stets der Wahl des Volkes ober der Fürsten. Zumal die letzteren hatten die Wieberbesetzung des Thrones in Hänben und biefetbe geschah nicht immer nach Rücksichten, die dem Wohle des Laubes bienlich waren. Damm faßte der Nachfolger und Sohn Friebrichs I. Heinrich Vi (1190—1197) den 1190 Plan, die Krone des Reiches in feinem Haufe erblich ^ zu machen. Dieser Plan, bessen Durchführung in Deutschland viel größere Bestänbigkeit aller Einrichtungen zur Folge gehabt haben und bar um sehr segensreich gewesen sein würde, scheiterte jeboch an dem Wiberspruch der Fürsten und auch durch den zu frühen Tod des Kaisers. Das beutsche Reich blieb bis zu seinem Untergang ein Wahlreich, und barin liegt ein Hanptgrunb, weshalb unsere nationale Geschichte von so viel Schwäche und Verwirrung zu berichten hat. Das neue beutsche Reich aber hat diese Klippe ver-

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 44

1886 - Berlin : Hofmann
44 Zweiter Teil. Das Mittelalter. § 22. Konrad Iii. (1138— 1152), der erste Hohenstaufe. Sein Kampf gegen die Welfen; sein Kreuzzug. Friedrich I., Barbarossa (1152—1190). Sein Grundsatz: Der Kaiser ist die Quelle alles Rechtes. Kampf gegen die lombardischen Städte; Zerstörung von Mailand. Endlicher Sieg der Städte bei Legnano 1176, ermöglicht durch die Felonie Heinrichs des Löwen, des welfischen Herzogs von Sachsen und Bayern. Zu dem Kampf mit den Städten hatte sich noch der mit dem Papste gesellt. Mit beiden Gegnern findet sich Friedrich sehr günstig ab in den Friedensschlüssen zu Venedig und Konstanz. — Strafgericht an Heinrich dem Löwen 1181: Ächtung des Herzogs und Zersplitterung seiner Lehen (Bayern an Otto von Wittelsbach). — 1184 großes Fest ans dem Reichstage zu Mainz. — 1189 Kreuzzug Friedrichs, sein Tod im Saleph 1190. §23. Heinrich Vi. (1190—1197) kämpft vergebens für dieerblichmachung der Kaiserkrone. Nach seinem Tode zwei Gegenkönige: von welsischer Seite Otto Iv. (1198—1215), von hohenstanfischer: Philipp von Schwaben (1198—1208). Heftiger Bürgerkrieg. Papst Innocenz Iii. sucht den entscheidenden Einfluß zu gewinnen. Nach Philipps Ermordung wendet sich der Papst von Otto ab, der allen Einfluß verliert gegenüber dem jungen Friedrich Ii. — Walther von der Vogelweide und seine Gedichte. § 24. Friedrich Ii. (1215—1250). Herrscher von modernen Anschauungen geleitet. — Unter ihm Deutschland vernachlässigt; sein vorzngs-weiser Aufenthalt Italien (Palermo). Kreuzzug (1228) und Zerwürfnis mit dem Papste, der ihn in den Bann thut und in sein Gebiet einfällt, dann aber zum Frieden zu S. Germauo gezwungen wird. — Ordnung der sizilischen Lande: Beseitigung des Lehnswesens, Einführung ständiger Verwaltungsbeamten. Glänzender Hof zu Palermo. — In Deutschland Empörung seines Sohnes Heinrich; Gefangennahme desselben. Großer Reichstag zu Mainz 1235 (Braunschweig - Lüneburg an den Welsen Otto das Kind), Anwachsen der fürstlichen Macht in Deutschland. — Friedrichs Kriege gegen die lombardischen Städte und den Papst füllen die übrige Zeit seiner Regierung. Sein Tod 1250. § 25. Die Hohenstaufen gehen unter in dem Kampfe um ihr süditalisches Erbreich, das der Papst an den französischen Prinzen Karl von Anjou gegeben hatte. Manfred geschlagen in der Schlacht bei Benevent; Konradino wird nach dem Verlust der Schlacht bei Tagliacozzo in Neapel hingerichtet (Robert von Bari). Pie Kreuzzüge und ihre Kokgen. § 26. Übersicht der Kreuzzüge. Nachdem wir die Geschichte der Kaiser bis zum Untergange der Hohenstaufen im Zusammenhange erzählt, wenden wir uns jetzt zur Betrachtung der Kreuzzüge, d. h. der Versuche, welche die abendländische Christenheit unternahm, um das heilige Grab den Händen der Mohammedaner zu entreißen.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 174

1872 - Münster : Coppenrath
So wurde das sogenannte lateinische Kaiserthum gegrndet, welches 57 Jahre, von 1204 bis 1261, unter der Herrschaft der Abendlnder blieb. Alsdann gelang es den Griechen, sich wieder in beu Besitz ihres Reiches zu setzen. Zur Bekmpfung der Unglubigen geschah in diesem Kreuzzuge nichts. Um diese Zeit trieb schwrmerische Begeisterung sogar Scharen von Kindern zur Annahme des Kreuzes. Geleitet von dem miverstandenen Ausspruche Jesus, da man den Kleinen nicht wehren solle, zu ihm gu kommen, da solchen das Himmelreich sei, verlieen im Jahre 1212 der dreiigtausend j Kinder aus Frankreich und zwanzigtausend aus Deutschland das elterliche Haus und die Heimath, um in allem Ernste das j heilige Land zu erobern. Den unschuldigen Kindern, glaubte j man, wrden die Unglubigen wohl nicht widerstehen knnen. Aber das Schicksal dieser kleinen Pilger war ein hchst trau-riges. Sie starben entweder vor Hunger und Mattigkeit, oder fielen sogar Sklavenhndler in die Hnde, welche ganze Schiffs-ladungen derselben nach Aegypten an die Trken verkauften. 52. Heinrich Vi. (1190-1197). Philipp von Schwaben (11971208) und Otto Iv. (11971215). Heinrich Vi. - Nach Friedrich's I. Tode bestieg sein , Sohn, Heinrich Vi., der schon lngst von den deutsche Fürsten i zum Könige gewhlt und bereits auch gekrnt war, den Thron | und regierte sieben Jahre. Er war gebildet, von festem, ent-schiedenem Charakter, aber auch hart und grausam. Dieses j bewies er vorzglich bei der Unterwerfung Apulieus und Sici-1 liens, des Erbreiches seiner Gemahlin Constantia. Mit dein Tode des kinderlosen Knigs Wilhelm Il war hier der nor-mannische Stamm (11301189) erloschen, und die Sicilier hatten aus Abscheu gegen die deutsche Herrschaft den Grafen Tankred, und nach dessen Tode seinen Sohn Wilhelmiii. zuw Könige ernannt. Diese machten dem Kaiser sein Erbland nochi fnf Jahre streitig. Heinrich blieb jedoch Sieger. Alle Std^,

7. Geschichte des Mittelalters - S. 130

1872 - Münster : Coppenrath
t 130 j lichen Heere von sechzigtausend Mann nach England, um eine Krone zu erobern, auf welche er nur entfernte Ansprche hatte. Durch die entscheidende Schlacht bei Hastings, die von Sonnen-ansgang bis Untergang dauerte, wurde er Herr des ganzen Landes. Er erhielt deswegen den Beinamen: der Eroberer. Aber mit dem Lande hatte er noch nicht die Herzen seiner neuen Unterthanen erobert. Wiederholt brachen Emprungen aus, und diese gaben ihm einen Vorwand, seine Herrschaft mit groer Strenge auszuben. Fast alle alten Einrichtungen, selbst die Landessprache, wollte er ausgerottet wissen. Nur nach und nach konnten sich die Englnder an die Herrschaft dieses furchtbaren j Eroberers gewhnen. Aus der Vermischung der angelschsischen Sprache mit der franzsischen, welche die Normannen aus Frank-reich mit herberbrachten, entstand die jetzige englische Sprache. Diese Eroberung war die erste Ursache der groen National-feindschast zwischen Englndern und Franzosen. Denn weil die Normandie ein Lehen des Kniges von Frankreich war, und ein Vasall keine Eroberung sich zueignen konnte, so behauptete die franzsischen Könige, England sei ihnen lehnspflichtig. Hier-aus entspannen sich die vielen Kriege zwischen England und Frankreich, die beinahe vierhundert Jahre whrten. 41. Aie Kreuzziige. Mit der Ausbreitung des Christenthumes verbreiteten sich, auch die Liebe zu seinem Stifter und die Verehrung der Stadt | und des Landes, wo er geboren ward, lehrte und fr das Heil der Menschen litt und starb. Schon Constantin lie, als erster christlicher Kaiser, in Jerusalem eine prachtvolle Kirche des heiligen Grabes auffhren; seine Mutter Helena wallfahrtete noch in ihrem hohen Alter dahin. Seit der Zeit war Jerusalem nie leer von frommen Pilgern, die von heier Sehnsucht brannten, die heiligen Orte zu besuchen, wo einst der Sohn Gottes in

8. Geschichte des Mittelalters - S. 140

1872 - Münster : Coppenrath
140 taufenb Mann niebergemetzelt. Auch Wollher von Habenichts blieb im Gefechte. Mit dem klglichen Ueberreste floh Peter auf oa Eiligste nach Constantinoxel zurck. So wenig entsprach der erste Anfang biefer Zge beit glnzenben Hoffnungen, mit welchen sie unternommen worden waren. 43. Erster Kreuzzug (1096). Endlich kam auch der wohlgeordnete Hauptzug zu Stande, un der Spitze desselben standen die Fürsten: Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen (Brabant); Balduin und Eustach, seine Brder; Raimund, Graf von Toulouse; Bohemund, Fürst von Tarent; der edele Tan-kred, sein Neffe, Robert, Graf von der Normandie, ein Sohn des Kniges von England; Robert, Graf von Flan-dern der schon als Pilger in Jerusalem gewesen war; Hugo, Graf von Vermandois, ein Bruder des Kniges Philipp von Frankreich; Stephan, Graf von Alois und Chartres, der so reich war, da man von ihm sagte, er habe so viele Schlsser, als das Jahr Tage; der edele Ritter Walt her von dem Thurme zu Limoges mit seinem treuen Lwen, der ihn nie verlie, weil er ihn einst von einer Schlange gerettet hatte An diese Hupter der Kreuzfahrer schlssen sich unzhlige Ritter und Edele mit ihren Mannen und Reisigen an. Der Kern des Heeres bestand grtentheils aus Franzosen, Lothringern, Flan-dern, Normannen und Italienern. Jeder Fürst fhrte seine Schar. Aber alle berragte an frommem Sinne und ritterlicher Wrde der edele Herzog Gottfried von Vonillon. Er war gerade in der Blthe seiner Jahre, ausgezeichnet durch schonen Wuchs, voll Aumuth und Menschenfreundlichkeit. In der Schlacht war er stets der Schrecken seiner Feinde. Er war dem Lwen vergleichbar nicht nur an Kraft, sondern mich an Edelmuth. echon in der Jugend hatte er das Gelbde gethan, dereinst sein Schwert der Befreiung des heil. Grabes zu wid-wen; jetzt, zum Manne gereift, zog er zur Lsung seines Ge-lubdes in den heiligen Kampf hinaus. I

9. Geschichte des Mittelalters - S. 261

1872 - Münster : Coppenrath
261 lern gefunden. Daher berlie Sigismund diesem auch die erbliche Hauptmannschaft" in der Mark Brandenburg und ver-schrieb ihm zur Sicherung fr den Fall, da das Land zurck-gefordert werde, die Summe von 100,000 Goldgulden. Nur die Kurwrde behielt der Kaiser sich vor. Da aber Friedrich auf dem Concilium zu Kostnitz sich von neuem als der treueste und ntzlichste Diener bewhrt hatte, so trat ihm Sigismund mit Einwilligung der Reichstnde am 30. April 1415 die Marken mit der Kur- und Erzkmmererwrde erblich ab und behielt seinem Hause nur die Wiedereinlsung fr 400,000 Goldgulden vor. Da aber weder Sigismund noch einer seiner Nachfolger diese wieder einlfete, fo blieb seitdem Brandenburg bei dem Hause Hohenzollern, und der Burggraf Friedrich ist demnach der Stammvater des jetzigen preuischen Knigshauses. In ahn-licher Weise verfuhr er, als bald darauf das Kurhaus Sachsen ausstarb. Gegen eine Geldsumme verlieh er das Herzogthum Sachsen mit der Kurwrde dem Markgrafen von Meien, Friedrich dem Streitbaren (1422), womit also das sch-sifche Kurfrstenthum an das wettinfche Haus Meien kam. Kriege zwischen Irankreich und England 73. Die Jungfrau von Orleans (1429). Die gerade Linie der von Hugo Capet entsprossenen Könige von Frankreich war mit den Shnen Philipp des Schnen, desselben, unter welchem der Tempelherrenorden aufgehoben wurde, im Jahre 1328 erloschen, und der Thron vererbte auf die Seitenlinie der Valois, welche 261 Jahre, von 1328 bis 1589, der Frankreich herrschte. Philipp von Valois, der Brudersohn Philipp des Schnen, erffnete diese neue Regentenfamilie.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 249

1872 - Münster : Coppenrath
I 249 Mittelpunkt nicht nur von Bhmen, sondern vom ganzen deutschen Reiche werden. Hier errichtete er auch zur Bildung seiner Bhmen im Jahre 1348 nach dem Muster der Universitten von Paris und Bologna die erste deutsche Universitt, welche schon i bald nach ihrer Stiftung siebentausend Studirende zhlte. Die goldene Bulle (1356). Das Wichtigste, was ihm Deutschland zu verdanken hat, ist jenes berhmte Reichs-grundgesetz, die goldene Bulle. Durch diese wurde im Jahre 1356 das ausschlieende Wahlrecht des deutschen Kaisers sieben , Kurfrsten *), drei geistlichen und vier weltlichen, berlassen ober vielmehr frmlich besttiget; bemi sie hatten sich dasselbe bereits seit einem Jahrhuubert angemaet. Diese sieben Kurfrsten aber j waren: die Erzbischfe von Mainz, Trier und Kln, der König j von Bhmen, der Markgraf von Brandenburg, der Herzog von 1 Sachsen-Wittenberg und der Pfalzgraf am Rhein. Zur Ver-; htung aller Streitigkeiten sollte die Kurwrde an dem Lanbe gebunben sein, und bei Erledigung des Thrones berselbe innerhalb breier Monate wieber besetzt werben. In Frankfurt am Main sollte die Wahl, in Aachen aber, welches von Alters her als Residenz der knigliche Stuhl" genannt wrbe, die Krnung gehalten werben. Diese und andere Verordnungen ent-hielt das Reichsgrunbgesey, welches seinen Namen golbene Biille"**) von dem in Gold getriebenen Siegel fhrte, das, in einer Kapsel (bulla) eingeschlossen, ort dieser Urkunde auf Per-gament mit einer Schnur befestigt war. Die Macht des Kaisers bestand nur noch in seinen Erblanden. Denn von unmittel-baren kaiserlichen Gtern, Einknften und Rechten war nach den verschwenbenschen Verleihungen der frheren Kaiser, so wie durch die Eingriffe der Fürsten während des Zwischenreiches wenig brig geblieben, und bieses Wenige wrbe durch die golbene Bulle noch geschmlert. Die Kurfrsten waren jetzt vllige *) Von dem alldeutschen Worte fren", b. i. whlen. **) Vorzugsweise wird eine Verordnung oder ein Dekret des Papstes in Glaubens- und Kirchensachen Bulle genannt.
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