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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 43

1886 - Berlin : Hofmann
§ 25. Untergang der Hohenstaufen. 43 Spur schritt weiter der edle, großangelegte Manfred, sein Bruder. Nun aber rief Papst Clemens Iv. einen französischen Prinzen, Karl von Anjou, zu Hilfe. Gegen ihn verlor Manfred 1266 bei 1266 Benevent Schlacht und Leben. Karl aber nahm die hohenstanfischen Lande Unteritaliens in Besitz und unterwarf sie einer hartherzigen, grausamen Behandlung. Da wandten sich die Unterdrückten an den jugendlichen Sohn Konrads Iv., Konradino, der am Hofe seines Oheims in Bayern lebte. Ohne die Bitten seiner Mutter zu achten, die Italien als das Verhängnis des Staufengeschlechtes fürchtete, beschloß er, zur Rückerwerbung seines väterlichen Erbes auszuziehen. Hoher Hoffnungen voll zog er mit seinem Freunde Friedrich von Baden nach Italien. Aber ein trauriges Geschick wartete ihrer. Beitagliaeozzo von Karl von Anjou geschlagen, gerieten sie in dessen Gefangenschaft. Karl sah Ruhe vor Kouradiu nur in dessen Tode. Er ließ ein Gericht zusammentreten und ihn vor demselben auf Hochverrat verklagen. Nur einer der Richter Robert von Bari, wagte es, der Wahrheit zum Trotz das Schuldig über die Jünglinge auszusprechen, und auf Grund dieser einen Stimme verhängte Karl den Tod. Im Jahre 1268 wurden Konradin und Friedrich ans dem Markte 1268 von Neapel durch Henkershand getötet, traurige Opfer römisch-srau-zösischer Tücke und Gewaltthätigkeit. So endete die Hauptlinie des Hohenstaufengeschlechtes, das, reich an Gaben des Geistes und des Gemütes, unser Vaterland hätte groß machen können, wenn es dem unseligen Zuge nach Italien Widerstand geleistet hätte! Anmerkung. König Enzio (vergl. § 24) starb 1272 in der Gefangenschaft inbologna. Friedrichsii.tochter Margareta, die unglückliche, mißhandelte Gemahlin Albrechts des Unartigen von Meißen-Thüringen, starb, nach heimlicher Flucht von der Wartburg und schmerzlichem Abschied von ihren Kindern (Friedrich mit der gebissenen Wange) 1270 in Frankfurt a./M. Eine letzte Tochter, Katharina, starb 1279 als Nonne eines französischen Klosters; an ihrem Grabmal liest man noch jetzt die Worte: „Kronen und alle Pracht dieser Welt habe ich nichts geachtet." — Repetition: Iv. Periode: Zeitalter der Hohenstaufen und der Kreuzzüge (1125—1250). § 21. Lothar von Sachsen (1125—1137). Ausbruch des langen und verhängnisvollen Streites zwischen dem welfischen und dem hohen* staufischen Hause. — Verleihung der Nordmark an Albrecht den Bären von Ass anten: Grundlegung des brandenbnrgischen Staates.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 39

1886 - Berlin : Hofmann
§ 23. Heinrich Vi. — Philipp der Hohenstaufe und Otto Iv. der Welf. 39 einem mittelalterlichen Dichter beschrieben worden ist, zu Mainz 1184 die Schwertleite seiner beiden Söhne. Zwei Jahre daranf 1184 unternahm er seinen letzten Zng nach Italien, diesmal in friedlicher Absicht und von den Städten festlich empfangen; seinen ©ohn, den bereits zum König gekrönten Heinrich, vermählte er in Mailanb mit Constanze, der Erbin des sübitalischen Normannenreiches. So auf der Höhe des Glücks, in dem Vollbesitz bessen, was er erstrebt, beschloß Friedrich, sein Leben zu krönen durch eine Unternehmung gegen den Sultan Salabin, welcher das heilige Grab den Christen, die es im ersten Kreuzzug erobert hatten, wieber entrissen. Auf biesem Kreuzzug aber (vgl. § 26) fanb Friedrich seinen Tod 1190 in den Wellen des Saleph in Kleinasien, 1190 tief betrauert von dem ganzen deutschen Volke, das bis heute in ihm den gewaltigsten Vertreter nationaler Größe im Mittelalter verehrt. Mannhafte Kraft, überlegener Geist, unbesiegbare Festigkeit des Wesens üerbanb sich in biesem Herrscher mit einem reichen Gemüte, welches die Menschen fesselte. Welche Liebe er bei den Seinen genoß, zeigt z. B. die Thatsache, daß in mehreren Fällen seine Ritter und Diener ihr Leben freiwillig für ihn opferten (Hartmann von Siebeneichen). § 23. Heinrich Vi. — Philipp der Hohenstaufe und Otto Iv. der Welf. 1. Deutschtonb war ein Wahlreich, b. H. dem verstorbenen König folgte nicht nach Erbrecht sein Sohn ober nächster männlicher Anverwanbter, fonbern es beburfte stets der Wahl des Volkes ober der Fürsten. Zumal die letzteren hatten die Wieberbesetzung des Thrones in Hänben und biefetbe geschah nicht immer nach Rücksichten, die dem Wohle des Laubes bienlich waren. Damm faßte der Nachfolger und Sohn Friebrichs I. Heinrich Vi (1190—1197) den 1190 Plan, die Krone des Reiches in feinem Haufe erblich ^ zu machen. Dieser Plan, bessen Durchführung in Deutschland viel größere Bestänbigkeit aller Einrichtungen zur Folge gehabt haben und bar um sehr segensreich gewesen sein würde, scheiterte jeboch an dem Wiberspruch der Fürsten und auch durch den zu frühen Tod des Kaisers. Das beutsche Reich blieb bis zu seinem Untergang ein Wahlreich, und barin liegt ein Hanptgrunb, weshalb unsere nationale Geschichte von so viel Schwäche und Verwirrung zu berichten hat. Das neue beutsche Reich aber hat diese Klippe ver-

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 44

1886 - Berlin : Hofmann
44 Zweiter Teil. Das Mittelalter. § 22. Konrad Iii. (1138— 1152), der erste Hohenstaufe. Sein Kampf gegen die Welfen; sein Kreuzzug. Friedrich I., Barbarossa (1152—1190). Sein Grundsatz: Der Kaiser ist die Quelle alles Rechtes. Kampf gegen die lombardischen Städte; Zerstörung von Mailand. Endlicher Sieg der Städte bei Legnano 1176, ermöglicht durch die Felonie Heinrichs des Löwen, des welfischen Herzogs von Sachsen und Bayern. Zu dem Kampf mit den Städten hatte sich noch der mit dem Papste gesellt. Mit beiden Gegnern findet sich Friedrich sehr günstig ab in den Friedensschlüssen zu Venedig und Konstanz. — Strafgericht an Heinrich dem Löwen 1181: Ächtung des Herzogs und Zersplitterung seiner Lehen (Bayern an Otto von Wittelsbach). — 1184 großes Fest ans dem Reichstage zu Mainz. — 1189 Kreuzzug Friedrichs, sein Tod im Saleph 1190. §23. Heinrich Vi. (1190—1197) kämpft vergebens für dieerblichmachung der Kaiserkrone. Nach seinem Tode zwei Gegenkönige: von welsischer Seite Otto Iv. (1198—1215), von hohenstanfischer: Philipp von Schwaben (1198—1208). Heftiger Bürgerkrieg. Papst Innocenz Iii. sucht den entscheidenden Einfluß zu gewinnen. Nach Philipps Ermordung wendet sich der Papst von Otto ab, der allen Einfluß verliert gegenüber dem jungen Friedrich Ii. — Walther von der Vogelweide und seine Gedichte. § 24. Friedrich Ii. (1215—1250). Herrscher von modernen Anschauungen geleitet. — Unter ihm Deutschland vernachlässigt; sein vorzngs-weiser Aufenthalt Italien (Palermo). Kreuzzug (1228) und Zerwürfnis mit dem Papste, der ihn in den Bann thut und in sein Gebiet einfällt, dann aber zum Frieden zu S. Germauo gezwungen wird. — Ordnung der sizilischen Lande: Beseitigung des Lehnswesens, Einführung ständiger Verwaltungsbeamten. Glänzender Hof zu Palermo. — In Deutschland Empörung seines Sohnes Heinrich; Gefangennahme desselben. Großer Reichstag zu Mainz 1235 (Braunschweig - Lüneburg an den Welsen Otto das Kind), Anwachsen der fürstlichen Macht in Deutschland. — Friedrichs Kriege gegen die lombardischen Städte und den Papst füllen die übrige Zeit seiner Regierung. Sein Tod 1250. § 25. Die Hohenstaufen gehen unter in dem Kampfe um ihr süditalisches Erbreich, das der Papst an den französischen Prinzen Karl von Anjou gegeben hatte. Manfred geschlagen in der Schlacht bei Benevent; Konradino wird nach dem Verlust der Schlacht bei Tagliacozzo in Neapel hingerichtet (Robert von Bari). Pie Kreuzzüge und ihre Kokgen. § 26. Übersicht der Kreuzzüge. Nachdem wir die Geschichte der Kaiser bis zum Untergange der Hohenstaufen im Zusammenhange erzählt, wenden wir uns jetzt zur Betrachtung der Kreuzzüge, d. h. der Versuche, welche die abendländische Christenheit unternahm, um das heilige Grab den Händen der Mohammedaner zu entreißen.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 284

1849 - Münster : Coppenrath
284 §. 67. Casar s Ende, Jetzt kehrte Cäsar als Herr und Gebieter des römischen Reiches nach der Hauptstadt zurück und feierte hier wegen des Sieges bei Munda, wiewohl er über Mitbürger gesiegt hatte, gegen alle alte Sitte und Gewohnheit einen Triumph. Der Senat aber, der ganz aus seinen dienstbaren Geschöpfen bestand, ließ sich zur niedrigsten Schmeichelei herab und überhäufte den Sieger mit unerhörten, zum Theil göttlichen Ehrenbezeugungen. Man begrüßte ihn als Vater des Vaterlandes, decretirte ihm ein Dankfest von fünfzig Tagen, ernannte ihn zum Dictator auf Lebenszeit, zum Consul auf zehn Jahre. Der Ehrentitel Imperator, der in der Regel nur dem siegreichen Feldherrn auf der Wahlstatt verliehen wurde, sollte ihm für immer bleiben und sogar in seiner Familie sich forterben. Außerdem ertheilte man ihm das Recht, alle bisher vom Volke ertheilten Magistrate zu ernennen und Münzen mit seinem Bilde zu prägen. Der frü- Here Monat Quinctilis wurde nach ihm Julius genannt. Er hatte die freie Verwaltung des Staatsschatzes, einen goldenen Sitz im Senate und bei Gericht, eine Statue unter denen der alten Kö- nige, eine unter jenen der Götter, mit der Inschrift: „dem un- überwindlichen Gotte," ferner das Priesterthum, Götterkissen und andere göttliche Ehrenbezeugungen. Über jedem Gipfel bürgen licher und menschlicher Größe erhaben, ließ Cäsar es sich ange- legen sein, die höchste Gewalt nur zum Wohle des Staates zu verwenden, so daß er als Staatsmann und Feldherr gleich be- wundert wurde. Nichts schien dem glücklichen Herrscher mehr zu fehlen, als die königliche Krone; denn alle königliche Gewalt besaß er schon in ihrem ganzen Umfange. Daß er auch nach jener strebte, wurde bald bei einzelnen Vorgängen offenbar. Als er einst bei dem Feste der Lupercalien in einem goldenen Stuhle auf dem Markte saß, näherte sich der Consul Antonius, fiel vor ihm nieder und überreichte ihm ein mit Lorbeer umwun- denes Diadem. Als aber das Volk durch Schweigen seinen Unwillen hierüber deutlich genug an den Tag legte, wies Cäsar das Geschenk zurück, und nun hallte der Markt wieder vom Jubel des Volkes. Noch einmal bot ihm Antonius die Krone an, und noch ein Mal lehnte sie Cäsar unter noch lauterem

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 163

1849 - Münster : Coppenrath
163 Sempronius hoffte, obne Mitwirkung des noch kranken Scipio die Feinde besiegen zu können, und ließ in hastiger Siegeseile seine Trup- pen durch den Fluß waten, um den jenseits stehenden Feind an- zugreifen. Der schlaue Hannibal wußte eine sehr günstige Stel- lung gegen die Römer zu gewinnen, so daß diesen ein kalter Wind Regen und Schnee in's Gesicht trieb. Die abgematteten römischen Truppen wurden hier in demselben Jahre 218 völlig geschlagen, und die Blüthe des Heeres vernichtet. Ganz Ober- italien ging jetzt zu dem Sieger über, und mehr noch als durch Waffengewalt gewann er es durch schonende Milde. Mit dem Frühlinge des Jahres 217 rückte er in Etrurien ein. Der Weg dahin führte durch die Niederungen und Moor- gründe des Arno. Dieser war aus seinen Ufern getreten und hatte die Gegend überschwemmt. Drei Tage und drei Nächte mußten die Soldaten bis an die Kniee im Wasser waten. Den Pferden gingen die Hufe ab, die Lastthiere blieben im Schlamme stecken; Hannibal selbst verlor durch eine von den Dünsten der Sümpfe erregte Entzündung ein Auge. Und kaum war er auf dem Trockenen, so rückte ein großes Heer unter dem Cónsul Flaminius gegen ihn an. Hannibal lockte dasselbe durch ver- stellte Flucht in das von Bergen umschlossene Thal am See Trasimen (Lago di Perugia), dessen aufsteigender Nebel sei- nen Hinterhalt verbarg. Und fünfzehntausend Römer wurden erschlagen, sechstausend gefangen; Flaminius selbst stürzte sich aus Verzweiflung in sein Schwert. Das Blutbad war so ent- setzlich, daß noch jetzt die Ebene davon das Blutfeld heißt. Der Weg nach Rom stand jetzt dem Sieger offen: allein er wollte zuvor die Uuterthanen der Römer zum Abfalle bewegen und mit sich verbünden, dann auf die gewaltige Stadt selbst losgehen. Darum zog er mit gemächlicher Langsamkeit längs dem adria- tischen Meere durch das Gebiet der Umbrer, Picenter, Marru- ciner, Frentaner, Peligner nach Apulien, von da nach Campanien. Die Römer verkannten das Gefährliche ihrer Lage nicht und wählten den O. Fabius Mari mus zum Diktator. Die- ser hatte vor, den Krieg gegen seinen listigen Gegner vertheidi- gungsweise zu führen. Vorsichtig hielt er sich mit seinem Heere auf den Höhen der Berge, von wo aus er ihn ganz genau be- obachten konnte. Rechts und links, rückwärts und vorwärts, 11*

6. Geschichte des Mittelalters - S. 174

1872 - Münster : Coppenrath
So wurde das sogenannte lateinische Kaiserthum gegrndet, welches 57 Jahre, von 1204 bis 1261, unter der Herrschaft der Abendlnder blieb. Alsdann gelang es den Griechen, sich wieder in beu Besitz ihres Reiches zu setzen. Zur Bekmpfung der Unglubigen geschah in diesem Kreuzzuge nichts. Um diese Zeit trieb schwrmerische Begeisterung sogar Scharen von Kindern zur Annahme des Kreuzes. Geleitet von dem miverstandenen Ausspruche Jesus, da man den Kleinen nicht wehren solle, zu ihm gu kommen, da solchen das Himmelreich sei, verlieen im Jahre 1212 der dreiigtausend j Kinder aus Frankreich und zwanzigtausend aus Deutschland das elterliche Haus und die Heimath, um in allem Ernste das j heilige Land zu erobern. Den unschuldigen Kindern, glaubte j man, wrden die Unglubigen wohl nicht widerstehen knnen. Aber das Schicksal dieser kleinen Pilger war ein hchst trau-riges. Sie starben entweder vor Hunger und Mattigkeit, oder fielen sogar Sklavenhndler in die Hnde, welche ganze Schiffs-ladungen derselben nach Aegypten an die Trken verkauften. 52. Heinrich Vi. (1190-1197). Philipp von Schwaben (11971208) und Otto Iv. (11971215). Heinrich Vi. - Nach Friedrich's I. Tode bestieg sein , Sohn, Heinrich Vi., der schon lngst von den deutsche Fürsten i zum Könige gewhlt und bereits auch gekrnt war, den Thron | und regierte sieben Jahre. Er war gebildet, von festem, ent-schiedenem Charakter, aber auch hart und grausam. Dieses j bewies er vorzglich bei der Unterwerfung Apulieus und Sici-1 liens, des Erbreiches seiner Gemahlin Constantia. Mit dein Tode des kinderlosen Knigs Wilhelm Il war hier der nor-mannische Stamm (11301189) erloschen, und die Sicilier hatten aus Abscheu gegen die deutsche Herrschaft den Grafen Tankred, und nach dessen Tode seinen Sohn Wilhelmiii. zuw Könige ernannt. Diese machten dem Kaiser sein Erbland nochi fnf Jahre streitig. Heinrich blieb jedoch Sieger. Alle Std^,

7. Geschichte des Mittelalters - S. 130

1872 - Münster : Coppenrath
t 130 j lichen Heere von sechzigtausend Mann nach England, um eine Krone zu erobern, auf welche er nur entfernte Ansprche hatte. Durch die entscheidende Schlacht bei Hastings, die von Sonnen-ansgang bis Untergang dauerte, wurde er Herr des ganzen Landes. Er erhielt deswegen den Beinamen: der Eroberer. Aber mit dem Lande hatte er noch nicht die Herzen seiner neuen Unterthanen erobert. Wiederholt brachen Emprungen aus, und diese gaben ihm einen Vorwand, seine Herrschaft mit groer Strenge auszuben. Fast alle alten Einrichtungen, selbst die Landessprache, wollte er ausgerottet wissen. Nur nach und nach konnten sich die Englnder an die Herrschaft dieses furchtbaren j Eroberers gewhnen. Aus der Vermischung der angelschsischen Sprache mit der franzsischen, welche die Normannen aus Frank-reich mit herberbrachten, entstand die jetzige englische Sprache. Diese Eroberung war die erste Ursache der groen National-feindschast zwischen Englndern und Franzosen. Denn weil die Normandie ein Lehen des Kniges von Frankreich war, und ein Vasall keine Eroberung sich zueignen konnte, so behauptete die franzsischen Könige, England sei ihnen lehnspflichtig. Hier-aus entspannen sich die vielen Kriege zwischen England und Frankreich, die beinahe vierhundert Jahre whrten. 41. Aie Kreuzziige. Mit der Ausbreitung des Christenthumes verbreiteten sich, auch die Liebe zu seinem Stifter und die Verehrung der Stadt | und des Landes, wo er geboren ward, lehrte und fr das Heil der Menschen litt und starb. Schon Constantin lie, als erster christlicher Kaiser, in Jerusalem eine prachtvolle Kirche des heiligen Grabes auffhren; seine Mutter Helena wallfahrtete noch in ihrem hohen Alter dahin. Seit der Zeit war Jerusalem nie leer von frommen Pilgern, die von heier Sehnsucht brannten, die heiligen Orte zu besuchen, wo einst der Sohn Gottes in

8. Geschichte des Mittelalters - S. 140

1872 - Münster : Coppenrath
140 taufenb Mann niebergemetzelt. Auch Wollher von Habenichts blieb im Gefechte. Mit dem klglichen Ueberreste floh Peter auf oa Eiligste nach Constantinoxel zurck. So wenig entsprach der erste Anfang biefer Zge beit glnzenben Hoffnungen, mit welchen sie unternommen worden waren. 43. Erster Kreuzzug (1096). Endlich kam auch der wohlgeordnete Hauptzug zu Stande, un der Spitze desselben standen die Fürsten: Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen (Brabant); Balduin und Eustach, seine Brder; Raimund, Graf von Toulouse; Bohemund, Fürst von Tarent; der edele Tan-kred, sein Neffe, Robert, Graf von der Normandie, ein Sohn des Kniges von England; Robert, Graf von Flan-dern der schon als Pilger in Jerusalem gewesen war; Hugo, Graf von Vermandois, ein Bruder des Kniges Philipp von Frankreich; Stephan, Graf von Alois und Chartres, der so reich war, da man von ihm sagte, er habe so viele Schlsser, als das Jahr Tage; der edele Ritter Walt her von dem Thurme zu Limoges mit seinem treuen Lwen, der ihn nie verlie, weil er ihn einst von einer Schlange gerettet hatte An diese Hupter der Kreuzfahrer schlssen sich unzhlige Ritter und Edele mit ihren Mannen und Reisigen an. Der Kern des Heeres bestand grtentheils aus Franzosen, Lothringern, Flan-dern, Normannen und Italienern. Jeder Fürst fhrte seine Schar. Aber alle berragte an frommem Sinne und ritterlicher Wrde der edele Herzog Gottfried von Vonillon. Er war gerade in der Blthe seiner Jahre, ausgezeichnet durch schonen Wuchs, voll Aumuth und Menschenfreundlichkeit. In der Schlacht war er stets der Schrecken seiner Feinde. Er war dem Lwen vergleichbar nicht nur an Kraft, sondern mich an Edelmuth. echon in der Jugend hatte er das Gelbde gethan, dereinst sein Schwert der Befreiung des heil. Grabes zu wid-wen; jetzt, zum Manne gereift, zog er zur Lsung seines Ge-lubdes in den heiligen Kampf hinaus. I

9. Geschichte des Mittelalters - S. 171

1872 - Münster : Coppenrath
171 und belagerte sie. Hier ereilte auch ihn der Tod. Eine unter dem Kreuzheere ausgebrochene Seuche raffte den hoffnungsvollen I Jngling dahin. Nach ihm fhrte Leopold von Oesterreich die Deutschen an und that Wunder der Tapferkeit. tfovffeftimg dieses Zkreumges. 51. Philipp August und Richard Lwenherz. Im Jahre 1190 traten auch der König von Frankreich, j Philipp August, und der König von England, Richards, dem seine Heldenkhnheit den Beinamen Lwen herz erworben : hat, gemeinschaftlich den Kreuzzug an. Sie beschlossen, statt des mhsamen und gefhrlichen Fuweges durch Ungarn lieber zur See die Reise zu unternehmen. Die italienischen Seestdte Genua, Pisa und Venedig bernahmen die Ueberfahrt und i Versorgung der Heere und wurden dadurch reiche und mchtige Seestaaten. Bei der Rckkehr beluden sie gewhnlich die leeren Schiffe mit Erde aus dem gelobten Lande. Diese wurde in der Heimath theuer verkauft und auf die Begrbnipltze gestreut; denn seliger glaubte der fromme Christ unter dem heiligen Sande zu schlummern; und wer nicht so glcklich war, Palstina's heilige Erde selbst zu betreten, der fand doch darin seinen Trost, da sie nach dem Tode seine irdische Hlle bedecken werde. Auch wurde wohl Wasser aus dem durch die Taufe Christi geheiligten Jordan mitgebracht, mit welchem Neugeborene in der heiligen Taufe eingesegnet, Sterbende besprengt wurden. Die Englnder schifften sich in Marseille, die Franzosen in Genua ein. In Messina vereinigten sich die beiden Könige wieder. Schon hier entzweite Eifersucht und Nationalha die Könige und ihre Heere. Sie muten darum einen ganzen Winter auf Sicilien liegen bleiben. Noch grer wurde der Zwiespalt, als sie im folgenden Jahre bei der Stadt Accon landeten und diese belagerten. Endlich erlag die hart bedrngte i

10. Geschichte des Mittelalters - S. 172

1872 - Münster : Coppenrath
172 Stadt den gemeinsamen Anstrengungen. Jetzt hatte Richard Lwenherz den frechen Mermuth, das siegreiche Banner Oester-reichs, welches der Herzog Leopold zuerst auf den Zinnen auf-gepflanzt hatte, herunterreien und in den Koth treten zu lassen. Da zog Leopold, zu schwach, um solchen Schimpf an dem lieber* mthigen zu rchen, mit den Deutschen ab. Auch der König Philipp August konnte den stolzen hoch-fahrenden Sinn des Richard nicht lnger ertragen und schiffte sich bald wieder ein, nur den Herzog von Burgund lie er mit zehntausend Mann zurck. Richard aber zog weiter vorwrts; er erfocht manchen glnzenden Sieg der Saladin und erfllte das ganze Morgenland mit dem Glanz und dem Schrecken seines Namens. Schon war er Jerusalem nahe, da verlie ihn pltzlich auch der Herzog von Burgund mit den franzsischen Truppen; selbst viele Englnder zogen mit den Franzosen ab. Voll In-grimm trat auch Richard jetzt mit dem traurigen Ueberbleibsel seines Heeres den Rckzug an. Er beschleunigte ihn so sehr als mglich, weil er die Nachricht erhalten hatte, sein Bruder Johann gehe damit um, sich auf den englischen Thron zu schwingen. Auf der Rckreise hatte er das Unglck, vom Sturme in's adriatische Meer verschlagen zu werden. Bei Aquileja, unweit Venedig, stieg er an's Land. Der Kaiser Heinrich Vi. aber hatte an alle Reichslehntrger der sdlichen Grenzen den Befehl ergehen lasten, auf den König zu fahnden, falls er die Reichsgrenze betrete. Als Pilger verkleidet nahm er nun seinen Weg durch Deutschland, ja mitten durch Oesterreich. Aber in dem Dorfe Erdberg (einer heutigen Wiener Vorstadt) wurde er in einer Schenke erkannt und dem Herzog Leopold ausgeliefert. Dieser lie feinen Gefangenen auf das Schlo Drenstein an der Donau in Haft bringen, und bergab ihn dann in Folge des ergangenen Befehls als einen Reichsfeind dem Kaiser. Der Kaiser hielt den stolzen Englnder in strenger Haft, ans Rache, weil er frher auch die unruhigen Sicilier gegen ihn untersttzt hatte, lieber die Nachricht von Richard's Gefangennehmung
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