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1. Geschichte des Mittelalters - S. 177

1872 - Münster : Coppenrath
I 177 erdichtet und sprach sogleich den Bann der ihn ans. Der Kaiser aber, um zu zeigen, da er es mit dem versprochenen Kreuzzuge ernstlich meine, schiffte sich bald nach feiner Wiederherstellung nach Palstina ein. Jedoch vershnte er hierdurch nicht den Papst. Dieser erlie sogar an die Geistlichen und an die Ritterorden in Palstina die strengsten Befehle, den Kaiser nicht im Geringsten zu untersttzen, weil ein mit dem Fluche der Kirche Beladener des Kampfes fr die Sache Gottes un-wrdig sei. Allein Friedrich war in dem heiligen Lande glcklicher, als man htte erwarten sollen. Er schlo mit den Sa-racenen einen zehnjhrigen Waffenstillstand, in welchem ihm Jerusalem, Bethlehem und Nazareth ausgeliefert wurden, und fetzte uch in der Kirche des heiligen Grabes die Krone eines Kniges von Jerusalem aus.*) Schnell eilte er dann nach Italien zurck, vertrieb bort die Fewbe aus feinen Besitzungen und shnte sich auch mit dem Papste aus. Bald hierauf brach in Deutfchlanb eine Emprung unter feinem eigenen Sohne Heinrich aus, der in des Vaters Abwesenheit Deutschland verwaltet hatte. Fr seine Untreue mute er nach Italien in einen Kerker wanbern, wo er sieben Jahre nachher starb. Aus bieses traurige Ereigni folgte balb ein frhliches. Friedrich war Wittwer und warb um die fchne Jfabella, Schwester des Kniges von England. Ohne Z-gern kam der Heirathsvertrag zu Stande. Der Kaiser lie durch den Erzbischof von Kln und Herzog von Brabant mit zahlreichem Gefolge feine Braut abholen. Ueberall wurde sie in Deutschland festlich empfangen, besonders aber in Kln-Zehntausend Brger, alle zu Pferde und festlich geschmckt, polten sie feierlich ein. Auch fuhren ihr Schiffe auf trockenem Lande entgegen. Es waren Wagen, wie Schiffe gebauet, mit Flaggen und Wimpeln, die Pferde waren in Purpurdecken verhllt. In den Schiffen saen Snger und lieen zu dem ) Dadurch wurde fortan der Titel König von Jerusalem" Erbtheil des deutschen Kaisers als solchen. Weller' Wcltgesch. Il 25. Aufl. i o I

2. Geschichte des Mittelalters - S. 132

1876 - Münster : Coppenrath
132 dieser abgeschlossenen Lebensweise entgingen ihm jedoch die Angelegen-heiten der Fürsten und Völker nicht, und sobald es die Ehre Gottes erforderte, trat er ohne Menschenfurcht ffentlich auf und rnhete nicht eher, als bis er sein Ziel erreicht hatte. Diesen frommen und eifrigen Mann sandte der damalige Papst Eugen Iii. an die Fürsten und Völker, um sie zu einem neuen Kreuzzuge zu bewegen. Zuerst predigte er das Kreuz in Frankreich. Durch seine Worte wurden Alle so begeistert und fortge-rissen, da die von ihm schon vorrthig mitgebrachten und in Menge ausgestreuten wollenen Kreuze keineswegs hinreichten, sondern er noch seinen eigenen Mantel zu Kreuzen zerschneiden mute, um nur den ersten Andrang zu befriedigen. Der König selbst nahm das Kreuz, auch seine Gemahlin, sein Bruder, viele Grafen, Bischfe und Edele. Nun wandte er sich auch nach Deutschland. Der König Konrad war aber anfangs wenig geneigt, an einem solchen Zuge Theil zu nehmen; die Angelegenheiten seines eigenen Reiches beschftigten ihn zu sehr. Zwar erwies er bei ihrem ersten Zusammentreffen in Frankfurt dem frommen Manne alle Ehre, ja er trug ihn auf seinen eigenen Armen durch die men-schengefllte Kirche, jedoch zu dem gewnschten Versprechen war er noch nicht zu bestimmen; er suchte deshalb auszuweichen. Aber der nnerm--dete Mnch eilte ihm bis Speyer nach und fuhr mit donnernder Beredt-samkeit die dort versammelten Fürsten und Prlaten, vor Allen aber den König selbst an. Und als er zu diesem die ergreifenden Worte sprach: Wie wirst du einst am jngsten Tage Rechenschaft geben kn-nen von d^r Erfllung deiner Pflicht?" stand Konrad gerhrt auf und sprach: Ja, ich erkenne den Willen und die Gnade Gottes; er soll mich nicht undankbar finden." Er nahm das Kreuz, mit ihm Friedrich, sein Neffe, der nachmalige Kaiser, und die meisten Groen des Reiches. Selbst Weiber bewaffneten sich mit Lanzen und ritten gleich Mnnern im Zuge einher. Konrad brach zuerst auf. Denselben Weg, welchen etwa fnfzig Jahre frher Gottfried von Bouillon nach Constantinopel eingeschlagen hatte, schlug auch er ein. Der griechische Kaiser handelte gegen die Kreuzfahrer abermals wenig entgegenkommend. Als sie nach Asien bergesetzt waren, wurden sie durch unvorsichtige Theilung ihrer Truppenmassen und durch sehr schlecht geregelte Verpflegung in dem fremden Lande bald von den schwersten Unglcksschlgen heimgesucht. Die meisten wurden eine Beute entweder der grlich einbrechenden Noth oder des feindlichen Schwertes.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 134

1876 - Münster : Coppenrath
134 und gewann dadurch an diesem jungen Helden einen tapferen und mch-tigen Waffengefhrten auf seinen ersten Feldzgen. Derselbe Heinrich war auch der Grnder der nachher so berhmt gewordenen Stadt Mnchen. Die bisherige Markgrafschaft Oesterreich wurde dafr zu einem von Bayern unabhngigen Herzogthume erhoben und Wien zur Hauptstadt desselben. Um dieselbe Zeit erhielt der Herzog von Bhmen aus des Kaisers Hnden die Knigskrone. Nun richtete Friedrich seinen Blick auf Italien. Hier war während der groen Unruhen in Deutschland, welche die ganze Thtigkeit seiner Vorgnger in Anspruch genommen hatten, das kaiserliche Ansehen fast vllig erloschen. Der eigentliche Herd der Emprung war die Lombarde]. Unter dem Schutze freier Verfassung waren in vielen Stdten derselben Handel und Gewerbflei aufgeblht und hatten ihnen einen Reichthum und eine Macht verliehen, welche ihnen mit dem Streben nach Unabhngigkeit auch die Mittel gaben, sie mit den Waffen in der Hand zu behaupten. Der kriegerische Adel des Landes hatte in den Stdten Brgerrecht genommen. Am bermthigsten war das mchtige Mailand, welches, kaum selbst frei, alle benachbarten Städte sich zu unterwerfen suchte. Es hatte seine Herrschaft bedeutend ausgedehnt, Lodi zerstrt, Como unterworfen. In seinem Uebermuthe schien es sogar den Kaiser selbst herausfordern zu wollen. Ein kaiserliches Schrei-ben, welches den Mailndern das Ungesetzliche ihres Verfahrens vor-hielt, wurde zerrissen und in den Staub getreten; der Gesandte, welcher dieses Schreiben berbrachte, verhhnt. Nur durch schleunige Flucht konnte er sein Leben vor der Volkswuth retten. Solche Verwe-genheit beschleunigte den Zug des Kaisers. Im Jahre 1154 .50a er zum ersten Male der die Alpen. Auf der r o n c a l i f ch e n E b e n e bei Piacenza hielt er einen Reichstag, zu welchem die Fürsten und Städte Oberitaliens entboten wurden. Die kaiserlich Gesinnten oder Ghibelli-nen erschienen, die feindlich Gesinnten oder Gnelfen aber blieben aus. Hier hrte er die Klagen vieler lombardischen Städte der die Be-drckungen Mailands an und beschlo in seinem Zorne, bittere Rache an der stolzen Stadt zu nehmen. Sogleich konnte er aber diese Rache nicht vollziehen, weil sein Heer noch nicht stark genug war. Aber die mit ihr verbndeten Städte wurden eine nach der andern unterworfen; und Tortona, das diesem Bunde nicht entsagen wollte, mit Sturm genom-men und vom Angesichte der Erde vertilgt. Zu Pavia lie er sich zum

4. Geschichte des Mittelalters - S. 140

1876 - Münster : Coppenrath
140 der Burg seiner Residenzstadt Braunschweig aufgestellt hatte, eben-sowohl als Sinnbild seiner Raubsucht und Herrschsucht, wie seiner Kraft gedeutet werden. Er wurde deshalb vor des erzrnten Kaisers und sei-ner Feinde Richterstuhl auf mehre Reichstage vorgeladen, allein er er-schien nicht. Da wurde er zur Strafe seiner Herzogtmer und anderer Lehen verlustig erklrt, und so die Macht des Hauses Welf gebrochen. Sachsen erhielt Gras Bernhard von Anhalt, Sohn jenes Albrecht des Bren, welcher den ersten Grund zu Brandenburgs Gre legte; Bayern, jedoch im verminderten Umfange, bekam der tapfere, den Hohenstaufen treu ergebene Pfalzgraf Otto von Wittelsbach, Stammvater des noch jetzt regierenden bayerischen Hauses. Aber der stolze Lwe sah nicht so ruhig der Theilung seiner Befitznn-gen zu. Er griff zu den Waffen. . Allein er war der vereinigten Macht des Kaisers und der Fürsten nicht gewachsen. Geschlagen eilte er nach Erfurt, warf sich dort seinem Kaiser zu Fen und bat um Gnade. Da gedachte Friedrich des Tages zu Chiavenna und des Wechsels der mensch-lichen Schicksale. Gerhrt und mit Thrnen in den Augen hob er sei-nen ehemaligen Freund und Waffengefhrten auf und sprach: Dennoch bist du selbst die Ursache deines Unglckes!" Er begnadigte ihn, jedoch unter der Bedingung, da er drei Jahre lang das beleidigte Vaterland meide, und lie ihm seine Stammgter, Braunschweig und Lneburg. Heinrich der Lwe begab sich, von wenigen Dienern begleitet, im Frh-lmge des Jahres 1182 zu seinem Schwiegervater, dem Könige Heinrich Ii. von England, nicht ahnend, da sein Stern, nachdem er in Deutschland untergegangen war, glanzvoll dereinst in England wieder aufgehen wrde. Denn fnfhundert Jahre nachher bestiegen seine Nachkommen den englischen Thron. Unterdessen war die Zeit des Waffenstillstandes mit den Lombarden abgelaufen. Allein das gegenseitige Unglck hatte beide Parteien zu milderen Gesinnungen gebracht. Im Jahre 1183^ kam deshalb auf dem Reichstage zu Kostnitz ein frmlicher Friede zu Stande. Durch diesen Frieden hatte der Kaiser zwar sein Ansehen als Reichsoberhaupt auch in Italien gerettet, aber sein ursprnglicher Plan, fr welchen er so lange gestrebt und gewirkt, war vereitelt. Nun zog der Kaiser zum letzten Male, aber friedlich, nach Italien und wurde von den Lombarden ber-all mit Jubel empfangen. Auch mit dem Könige der Normannen in Un-

5. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 70

1880 - Berlin : Hofmann
70 22. Der erste König von Preußen, Friedrich I. 1688-1713. 1. Friedrichs Charakter. Friedrich, als Kurfürst der dritte, hatte einen schwchlichen, etwas verwachsenen Krper. Von seiner edlen Mutter und dem ernsten Dankelmann war er sorgfltig erzogen worden. Er war gutherzig und leutselig, aber auch eitel und prunkliebend. Schmeichler gewannen leicht sein Ohr und Gnstlinge sein Herz. So wusste sich der geschmeidige Kolb von Wartenberg einzunisten und den strengen, sparsamen Dankelmann zu verdrngen. 2. Friedrichs Streben ging auf die Erwerbung der Knigskrone. Zu der ererbten Macht wollte er auch den gebhrenden Nam en ge-sellen. Weder Gold noch berredung wurden gespart, um den kaiser-lichen Hof in Wien dazu geneigt zu machen. Aber der Kaiser zgerte und schwankte, weil er meinte, die Könige von Preußen mchten nicht so willig zum Gehorsam sein wie die Kurfrsten von Brandenburg." End-lich kam der Kronvertrag 1700 zu Stande, wodurch dem Kurfrsten von Brandenburg gestattet wurde, sich die Knigskrone in Preußen, wo er selbstndiger Herzog war, aufzusetzen. 3. Die Krnung fand den 18. Januar 1701 in Knigsberg statt. Friedrich brach mit seiner Gemahlin Sophie Charlotte und so zahlreichem Gefolge dahin auf, dass 30,000 Vorspannpferde nthig waren. Herolde verkndigten unter Glockengelut und Volksjubel auf 5 ffentlichen Pltzen die Botschaft, dass Preußen zu einem Knigreich erhoben sei. Am Vorabend der Krnung stiftete Friedrich den schwarzen Adlerorden mit der Inschrift: Jedem das Seine." Der Krnungs-schmuck war auerordentlich kostbar. Von den Knpfen des Scharlachrockes kostete jeder 3000 Dukaten, und der Purpurmantel war durch einen Haken mit 3 Diamanten zusammengehalten, die eine Tonne Gold werth waren. Im Saale des Schlosses setzte Friedrich sich und der Knigin die Krone selber auf und empfing auf silbernem Throne die Huldigung. Der Weg nach der Kirche war mit rothem Tuche belegt, und Soldaten bildeten Spalier. König und Knigin gingen unter einem Thronhimmel, den 10 Edelleute trugen. Zwei Bischfe standen an der Kirchenthr und riefen: Es gehen hier ein die Gesegneten des Herrn." Gepredigt wurde der Samuels Wort: Wer mich ehret, den will ich wieder ehren." Knieend empfingen König und Knigin am Altar die Salbung an Stirn und Handgelenk, wobei der Bischof rief : Gott salbe unfern König und unsere Knigin mit seinem heiligen Geiste!" und alles Volk rief: Amen, Amen! Glck zu dem Könige und der Knigin!" In feierlichem Zuge ging es dann zum Krnungsmahle. Dem Volke uberlie man das rothe Tuch auf dem Wege und warf Krnungsmnzen unter dasselbe. Auch fr Speise und Trank war

6. Geschichte des Mittelalters - S. 149

1883 - Münster : Coppenrath
Nachdem Friedrich sich so fr auswrtige Feldzge den Rcken ge-deckt hatte, begann er die Reihe seiner Heerfahrten nach Italien, das in dem groen Weltreiche, welches die Staufen aufzurichten trachteten, ein Hauptbestandteil werden sollte, und auf dessen Schlachtfeldern die meisten von ihnen einen groen Teil ihres Lebens zugebracht haben. Erster Feldzua nack Statten/116a\ Auf der apenflini-Men Halbinsel war während der groen Unruhen in Deutschland, welche die Hauptthtigkeit der letzten Herrscher in Anspruch genommen hatten, das kaiserliche Ansehen fast erloschen. Der Herd der Emprung war die Lombardei. Unter dem Schutze freier Verfassung war hier in vielen Etbten Handel und Gewerbeflei aufgeblht und hatte ihnen einen Reichtum und eine Macht verliehen, die mit dem Streben nach Unabhngigkeit den Brgern auch die Mittel gab, sie mit den Waffen zu be-haupten. Der kriegerische Adel des Landes hatte sich den Stdten meistens angeschlossen. Am bermtigsten war das mchtige ffiaihrnd, welches, kaum selbst frei, alle benachbarten Orte sich zu unterwerfen suchte. Es hatte seine Herrschaft bedeutend ausgedehnt, das kaiserlich gesinnte Lodi zerstrt. Como unterworfen. In seinem bermute schien es sogar den König herausfordern zu wollen. Ein Schreiben Friedrichs, welches den Mailndern das Ungesetzliche ihres Verfahrens vorhielt, wurde zer-rissen und in den Staub getreten; der Gesandte, welcher dieses Schreiben brachte, verhhnt. Solche Verwegenheit beschleunigte die Nomfahrt des Kniges. Im Jahre 1154 zog er zum ersten Male der die Alpen. Auf der roncatischen Ebene bei Piacenza, wo seit uralter Zeit die deutschen Könige Gericht und Heerschau zu halten pflegten, hielt Frie-drich einen Reichstag, zu welchem die Fürsten und Städte Oberitaliens entboten wurden. Die kaiserlich Gesinnten oder Ghibellinen erschienen, die feindlich Gesinnten oder Guelfen aber blieben aus. Hier hrte Friedrich die Klagen vieler lombardischen Städte der die Bedrckungen Mailands an und beschlo in seinem Zorne, Rache an der stolzen Stadt zu nehmen. Sogleich konnte er aber diese nicht vollziehen , weil sein [ Heer noch nicht stark genug war. Aber die mit ihr verbndeten Städte. wurden eine nach der andern unterworfen, und Tortona, das diesem I Bunde nicht entsagen wollte, mit Sturm genommen und vom Angesichte der Erde vertilgt. Zu Pama lie er sich dann zum Könige der Lombardei fronen und rckte hierauf schnell gegen Rom, Hier herrschte damals groe Uneinigkeit zwischen dem Papste und dem Volke. Ein unterneh-

7. Geschichte des Mittelalters - S. 151

1883 - Münster : Coppenrath
die Seinen durch tckisch hinuntergestrzte Felsblcke zu vernichten. Da aber zchtigte Otto von Wittelsbach^der kaiserliche Bannertrger, mit 200 tapferen Genossen die belthter. Sie wurden bis auf einen smtlich gettet, und ihre Leichen legten die weiterziehenden Deutschen zur Seite des Weges als drohendes Mahnzeichen fr etwaige weitere Hinterlist. In Deutschland wieder angelangt, suchte der Kaiser zunchst durch fllung eines frheren Versprechens seinem Vetter Heinrich dem Lwen fr die tapfere Hlfe auf dem ersten italischen Feldzuge in glnzender Weise seine Huld zu beweisen. Auf einem Reichstage zu Regensburg belehnte er ihn daher jetzt feierlich jiit dem Herzogtum Bayern, das er ihm schon frher wieder zugesagt hatte. Seitdem war das Wlfilche Haus wieder im.besitzl von zwei Herzogtmern, irnein und Sachsen; fr einen untergebenen Reichsfrsten eine ungewhnliche Machtflle. Um aber auch den Markgrafen Heinrich Iasomirgott von sterreich fr den Verlust Bayerns zu entschdigen^ gab der Kaiser der bisherigen Markarafsckaft sterreich den Bang......eines Herzogtun,es, vergrerte dasselbe um das Saab ob der Enns und verlieh endlich dem Herrscher bieses stlichen Grenzlandes eine solche Flle von Vorrechten, ba das Jahr 1156, worin sich bieses alles vollzog, als hochbebeutsam fr die spter so glanzvolle Geschichte sterreichs bezeichnet werben mu. Nicht so frieblich und freunblich, als zu den Reichsfrsten, gestaltete sich bamals das Verhltnis des Kaisers Biebrich mm Pame, Schon auf dem Reichstage von Besangon (1157) zeigte sich eine drohende Spaltung. Es hatte nmlich der~Pnpst an Friedrich einen Zrief ge-schrieben, worin er ihn barmt erinnerte, ba er boch vom h. Stuhle so manche Wobltdat. It. beneficium, erhalten habe. Nun bebeutet das erwhnte Wort aber auch Lehen" und gab so zu dem Argwohne Anla, als habe der Papst das Reich Friedrichs als sein Lehen bezeichnen wollen. Ja, der ppstliche Legat wagte sogar, ffentlich in der Frstenversammlung die Worte zu sagen: ,,Nun benn, wenn der Kaiser bav Reich nicht vom Papste hat, von wem hat er es bennv" Von Gott und seinen Vorfahren!" schrie Otto vm_wittllsbach^.der Pfalzgraf von Bayern, und wrbe in seinem Grimme ihm mit dem Reichsschwerte, das er vortrug, den Kopf gespaltet haben, htte ihn nicht Friedrich zurckgehalten. Gleich den folgenden Tag in aller Frhe mute der Legat den Reichsboden verlassen.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 157

1883 - Münster : Coppenrath
157 Aber der stolze Herzog Heinrick sah nicht so ruhig der Teilung seiner Besitzungen zu. Er griff zu den Waffen. Allein der vereinigten Macht des Kaisers und der Fürsten war er nicht gewachsen. Geschlagen eilte er nach Erfurt, warf sich dort seinem Kaiser zu Fen und bat um Gnade. Da gedachte ftriebridb des Taaes zu Cbiavenna und des Wechsels der menschlichen Schicksale. Gerhrt und mit Thrnen in den Augen hob er seinen ebemaliaen ftreund und Waffenaefkrten auf und sprach : ..Dennoch bist du selbst die Ursache deines Unglckes!" Er begnadigte ihn, jedoch .Mtjlhi Bebmgiin^ da er ^ Jahre lang das beleidigte Vaterland meide. Seine Stammgter, Braunschweig und Lneburg, lie ihm.der Kaiser. Heinrich der Lwe begab sich, von wenigen Dienern begleitet, im Frhlinge des Jahres 1182 zu seinem Schwiegervater, dem Smge Heinrich Ii. von England. Friedrichs letzte Regierungszeit und Tod. Unterdessen war die Zeit des Waffenstillstandes mit den Lombarden abgelaufen. Allein das gegenseitige Unglck hatte beide Parteien zu milderen Gesin-nungen gebracht. Im Jabre 1183 kam deshalb auf dem Mmiap zu Kostnitz ein frmlicher Friede zustande. Durch diesen Frieden hatte der Kaiser zwar sein Ansehen als Reichsoberhaupt auch in Italien gerettet, aber die Hoheitsrechte, welche die Städte fr sich in Anspruch genommen hatten, mute Friedrich ihnen jetzt auch seinerseits Zugestehen. So war denn endlich Friede geworden, wie in deutschen Landen, .^o zwischen dem Kaiser und dem Papste und nun auch mit den so lange befehdeten Stdten Ober-Italiens. Zum Ausdrucke seiner Freude hier-ber feierte Friedrich im Jahre 11^4 am schnen Rheinstrome, Mainz gegenber, ein glnzendes Fest, das man wohl als ein Friedensfest be-trachten durfte. Von nah und fern kamen die Groen des Reiches, Fr-sten und Bischfe, Grasen, Ritter, sonstige Edele und Unzhlige des Volkes in den Pfingsttagen am Ufer des vaterlndischen Stromes zusammen. Nach dem Berichte eines Augenzeugen htte allein die Anzahl ritterlicher Männer 70 000 betragen! Da gab es Sang und Lust jeglicher Art, Pracht und Herrlichkeit in solchem Mae, da noch nach Iahten heimische und fremdlndische Dichter die Wonne des Reichsfestes von Mainz zu rhmen wuten. Bald darauf zog Friedrich zum sechsten und letzten Male der die Alpen, doch dieses Mal nicht wieder zu Kampf und Streit, sondern in friedlicher und freundlicher Gesinnung. Die italischen Städte Wetteifer--

9. Unser Vaterland - S. 184

1900 - Berlin : Bruer
Kreuzfahrer dem heißersehnten Ziele ihrer Pilgerfahrt zu und gelangten zuerst nach Betlehem, wo ihnen die Christen Palästinas, Psalmen singend, entgegen kamen. Allen voran eilte Tankred, und als die Kunde zum Heere kam, daß er die Mauer Jerusalems erreicht hatte, kam neues Leben in die zum Tod ermatteten Reihen. Als sie aber gar von den Bergeshöhen die leuchtenden Kuppeln der heiligen Stadt erblickten, kannte ihr Jubel und ihr Dank keine Grenzen. „Jerusalem! Jerusalem!" mit heiligem Schauer rief man es, und die Kreuzfahrer umarmten sich jubelnd. Eingedenk des Schriftworts: „Ziehe deine Schuhe ans; denn der Ort, da du aufstehest, ist ein heiliges Land," legten die Pilger ihre Schuhe ab, küßten den heiligen Boden und eilten auf den steinigen, heißen Pfaden bis nach Jerusalem, wo sie am 6. Juni 1099 anlangten. Aber die Stadt wurde von einem starken türkischen Heere verteidigt; 40,000 Mann standen gegen 20,000 ermattete Kreuzfahrer, dabei 1500 Ritter. Diefeu gab die Begeisterung Mut, daß sie einen Sturm auf die feste Stadt wagten. Aber ihr Angriff wurde zurück- geschlagen, und sie sahen bald ein, daß ihnen zu solcher Belagerung die Werkzeuge fehlten. Unter unsäglichen Mühen und Gefahren wurden Baumstämme aus der Umgegend herbeigeschafft, während viele der Kreuzfahrer angesichts der heiligen Stadt vor Hunger und Elend umkamen. Die Sonnenglut trocknete die Wasserbehälter aus; und fanden die Christen eine Quelle, dann kämpften sie um einen' Trunk Wassers, so daß sich oft ihr Blut mit dem ersehnten Tranke mischte. Nach vierwöchentlicher, fast übermenschlicher Anstrengung hatten die Belagerer den Bau von zwei Türmen fertig, die Jerusalems Mauern um sieben Ellen überragten. Die Wände der Türme waren mit Tierhäuten umkleidet, die vor Wurfgeschossen schützen sollten, und eine aufgezogene Fallbrücke kounte auf die Mauer der Stadt hinabgelassen werden. Am 14. Juli 1099 sollte der Sturm auf Jerusalem beginnen. In feierlicher Prozession zogen die Christen um die Stadt, voran die Bischöfe mit aller Geistlichkeit in weißen Kleidern, das Kreuz in den Händen; ihnen folgten die Fürsten, Ritter und übrigen Pilger, alle in Waffenrüstung. Unter heiligen Gesängen bewegte sich der Zug zum Oelberg, wo die Christen niederknieten und von den Anführern zu Mut und Ausdauer ermahnt wurdeu. Die Türken auf hoher Mauer wußten nicht, was all das zu bedeuten hatte und sandten den Christen höhnend Pfeile zu. Ant andern

10. Unser Vaterland - S. 201

1900 - Berlin : Bruer
— 201 — hervorströmende Blut aus dem Antlitz mit dem zärtlichen Dankeswort: „Heinrich, ich gedenke Dir's!" Und zu den Seinen gewandt, meinte er: „So haben wir den Wunsch der Römer erfüllt und das Kaisertum erkauft, nicht mit Geld, aber nach deutscher Sitte mit dem Schwerte." Ehe Friedrich nach Deutschland zurückkehrte, ließ er das schmachvolle Bild im Lateran verbrennen, das spottend rühmte, wie Lothar „die deutsche Kaiserkrone demütig vom Papste" empfing. Denn Friedrich Barbarossa war sich voll bewußt, die deutsche Kaiserkrone nicht vom Papste, sondern von Gottes Gnaden zu Lehen zu tragen, um gleich Karl dem Großen sein Kaiseramt in heiliger Pflichterfüllung zu verwalten. In Deutschland galt es zunächst, der Fehdelust und manchen Auswüchsen des Rittertums zu wehren, das in dem ungebundenen Leben der Kreuzzüge vielfach zum Raubrittertum geworden war. Stegreif nannten es die Herren, wenn sie von ihren sicheren Burgen aus Wegelagerer an den Landstraßen wurden und ihre Feinde oder reisende Kaufleute überfielen, ausplünderten und erst gegen ein teures Lösegeld freigaben. Der Kaiser zog zunächst den Rhein entlang und zerstörte die festen Burgen der ritterlichen Räuber, unter denen auch die Bewohner des flachen Landes, die Bauern und Hörigen, so schwer litten, daß sie sich lieber Bürgerrecht in den Städten erwarben und „Pfahlbürger" wurden. Die Streitigkeiten der großen Herren schienen ebenfalls gütlich beigelegt zu sein, als Heinrich Jasomirgott freiwillig auf das Heinrich dem Löwen verliehene Bayern verzichtete und dafür seine Markgrafschaft Oesterreich als erbliches Herzogtum erhielt. Der Kaiser selbst vermehrte die eigenen Besitzungen durch seine Vermählung mit der reichen Beatrix von Burgund und konnte dadurch dem deutschen Kaisertum mehr äußeren Glanz verleihen, als bisher. Gleichwie zu Karls des Großen Zeiten kamen aus fernen Landen Fürsten und Gesandte zu den Hof- und Reichstagen Friedrich Barbarossas, ihm ihre Huldigung darzubringen. So versicherte der Gesandte des englischen Königs bei Ueberreichung kostbarer Geschenke im Namen seines Herrn, daß England und alles was dazu gehöre, nach des Kaisers Wunsch eingerichtet werden und ihm als dem Größeren der Wille des Königs zum Gehorsam nicht fehlen solle.
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