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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 43

1886 - Berlin : Hofmann
§ 25. Untergang der Hohenstaufen. 43 Spur schritt weiter der edle, großangelegte Manfred, sein Bruder. Nun aber rief Papst Clemens Iv. einen französischen Prinzen, Karl von Anjou, zu Hilfe. Gegen ihn verlor Manfred 1266 bei 1266 Benevent Schlacht und Leben. Karl aber nahm die hohenstanfischen Lande Unteritaliens in Besitz und unterwarf sie einer hartherzigen, grausamen Behandlung. Da wandten sich die Unterdrückten an den jugendlichen Sohn Konrads Iv., Konradino, der am Hofe seines Oheims in Bayern lebte. Ohne die Bitten seiner Mutter zu achten, die Italien als das Verhängnis des Staufengeschlechtes fürchtete, beschloß er, zur Rückerwerbung seines väterlichen Erbes auszuziehen. Hoher Hoffnungen voll zog er mit seinem Freunde Friedrich von Baden nach Italien. Aber ein trauriges Geschick wartete ihrer. Beitagliaeozzo von Karl von Anjou geschlagen, gerieten sie in dessen Gefangenschaft. Karl sah Ruhe vor Kouradiu nur in dessen Tode. Er ließ ein Gericht zusammentreten und ihn vor demselben auf Hochverrat verklagen. Nur einer der Richter Robert von Bari, wagte es, der Wahrheit zum Trotz das Schuldig über die Jünglinge auszusprechen, und auf Grund dieser einen Stimme verhängte Karl den Tod. Im Jahre 1268 wurden Konradin und Friedrich ans dem Markte 1268 von Neapel durch Henkershand getötet, traurige Opfer römisch-srau-zösischer Tücke und Gewaltthätigkeit. So endete die Hauptlinie des Hohenstaufengeschlechtes, das, reich an Gaben des Geistes und des Gemütes, unser Vaterland hätte groß machen können, wenn es dem unseligen Zuge nach Italien Widerstand geleistet hätte! Anmerkung. König Enzio (vergl. § 24) starb 1272 in der Gefangenschaft inbologna. Friedrichsii.tochter Margareta, die unglückliche, mißhandelte Gemahlin Albrechts des Unartigen von Meißen-Thüringen, starb, nach heimlicher Flucht von der Wartburg und schmerzlichem Abschied von ihren Kindern (Friedrich mit der gebissenen Wange) 1270 in Frankfurt a./M. Eine letzte Tochter, Katharina, starb 1279 als Nonne eines französischen Klosters; an ihrem Grabmal liest man noch jetzt die Worte: „Kronen und alle Pracht dieser Welt habe ich nichts geachtet." — Repetition: Iv. Periode: Zeitalter der Hohenstaufen und der Kreuzzüge (1125—1250). § 21. Lothar von Sachsen (1125—1137). Ausbruch des langen und verhängnisvollen Streites zwischen dem welfischen und dem hohen* staufischen Hause. — Verleihung der Nordmark an Albrecht den Bären von Ass anten: Grundlegung des brandenbnrgischen Staates.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 182

1886 - Berlin : Hofmann
Zeittafel. Vor Chr. 12—9 Drusus in Deutschland. nach Chr. 9 Armin schlägt Varus im Teutoburger Walde. 14—16 Germanicus in Deutschland. 375 Einbruch der Huunen in Europa. Beginn der Völkerwanderung. 410 Die Westgoten erobern Rom. Alarich. 451 Schlacht auf deu Katalaunischen Gefilden. Attila, ca. 560 Theodorich der Große (Dietrich von Bern). 622 Flucht Mohammeds nach Medina. Hedschra. 196 Chlodwig der Fraukeukönig wird Christ. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitiers. 752 Sturz der Merowinger. Pippin, der Karolinger, König. 754 Bonifaeius, der Apostel der Deutschen, ermordet. /68 814 Karl der Große (Sachsenkriege. 800 Kaiserkrönung in Rom). 843 Teiluug zu Verduu. 911 Ludwig das Kind f. Anssterben der Karolinger in Deutschland. 933 Sieg Kaiser Heinrichs I. bei Merseburg (Riade) über die Magyaren. 955 Sieg Kaiser Ottos I. aus dem Lechfelde über die Magyaren. 962 Ottos I. Krönung zum römischen Kaiser. 1024 Aussterben des sächsischen Kaiserhauses (Heinrich I., Otto I., Otto Ii., Otto Iii., Heinrich Ii.). 1056 Größte räumliche Ausdehuuug des deutschen Reiches (Kaiser Heinrich Iii.). 1077 Heinrich Iv. wird zu Cauossa durch Papst Gregor Vii. vom Banne gelöst. 1122 Vorläufige Beendigung des Jnvestiturstreites durch das Wormser Konkordat (Kaiser Heinrich V.). 1125 Aussterben des salisch - fränkischen Hauses (Konrad Ii., Heinrich Iii., Heinrich Iv., Heinrich V.). 1125—1254 Zeitalter der Hohenstaufen und der Kreuzzüge. 1134 Albrecht der Bär erhält die Nordmark. Anfänge Brandenburgs. 1152—1190 Friedrich I. Barbarossa. Welfen und Hohenstaufen. 1176 Schlacht bei Legnano. 1181 Heinrich der Löwe geächtet. 1184 Reichstag zu Mainz. 1190 Friedrich ertrinkt in Kleinasien. 1215—1250 Friedrich Ii. 1235 Reichstag zu Mainz. 1268 Enthauptung Konradius. Untergang der Hohenstaufen. 1096/99 Erster Kreuzzug. Eroberung Jerusalems. Königreich Jerusalem. Gottfried von Bouillon. 1147 1149 Zweiter Kreuzzng. Konrad Iii. von Deutschland und Ludwig Vii. von Frankreich. 1189—1192 Dritter Kreuzzng. Friedrich Barbarossa f. Philipp August von Frankreich. Richard Löwenherz von England. 1228 Fünfter Kreuzzug. Friedrich Ii. in Jerusalem. 1291 Die Christen verlieren den letzten Ort in Palästina. 1226 Der Orden der Deutschritter siedelt nach Preußen über. 1254 12 <3 Interregnum. 1254 rheinischer Städtebund. 1273—1291 Rudolf von Habsburg. 1278 Schlacht auf dem Marchfelde: die Habsburger in Österreich, ca. 1310 Abfall der Schweiz. 1315 Schlacht bei Morgarten. 1386 Schl, bei Sempach. 1338 Kurverein zu Reuse. 1356 Goldene Bulle. 1348 Kaiser Karl Iv. stiftet die erste deutsche Universität (Prag). 1376 Schwäbischer Städtebund.

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 39

1886 - Berlin : Hofmann
§ 23. Heinrich Vi. — Philipp der Hohenstaufe und Otto Iv. der Welf. 39 einem mittelalterlichen Dichter beschrieben worden ist, zu Mainz 1184 die Schwertleite seiner beiden Söhne. Zwei Jahre daranf 1184 unternahm er seinen letzten Zng nach Italien, diesmal in friedlicher Absicht und von den Städten festlich empfangen; seinen ©ohn, den bereits zum König gekrönten Heinrich, vermählte er in Mailanb mit Constanze, der Erbin des sübitalischen Normannenreiches. So auf der Höhe des Glücks, in dem Vollbesitz bessen, was er erstrebt, beschloß Friedrich, sein Leben zu krönen durch eine Unternehmung gegen den Sultan Salabin, welcher das heilige Grab den Christen, die es im ersten Kreuzzug erobert hatten, wieber entrissen. Auf biesem Kreuzzug aber (vgl. § 26) fanb Friedrich seinen Tod 1190 in den Wellen des Saleph in Kleinasien, 1190 tief betrauert von dem ganzen deutschen Volke, das bis heute in ihm den gewaltigsten Vertreter nationaler Größe im Mittelalter verehrt. Mannhafte Kraft, überlegener Geist, unbesiegbare Festigkeit des Wesens üerbanb sich in biesem Herrscher mit einem reichen Gemüte, welches die Menschen fesselte. Welche Liebe er bei den Seinen genoß, zeigt z. B. die Thatsache, daß in mehreren Fällen seine Ritter und Diener ihr Leben freiwillig für ihn opferten (Hartmann von Siebeneichen). § 23. Heinrich Vi. — Philipp der Hohenstaufe und Otto Iv. der Welf. 1. Deutschtonb war ein Wahlreich, b. H. dem verstorbenen König folgte nicht nach Erbrecht sein Sohn ober nächster männlicher Anverwanbter, fonbern es beburfte stets der Wahl des Volkes ober der Fürsten. Zumal die letzteren hatten die Wieberbesetzung des Thrones in Hänben und biefetbe geschah nicht immer nach Rücksichten, die dem Wohle des Laubes bienlich waren. Damm faßte der Nachfolger und Sohn Friebrichs I. Heinrich Vi (1190—1197) den 1190 Plan, die Krone des Reiches in feinem Haufe erblich ^ zu machen. Dieser Plan, bessen Durchführung in Deutschland viel größere Bestänbigkeit aller Einrichtungen zur Folge gehabt haben und bar um sehr segensreich gewesen sein würde, scheiterte jeboch an dem Wiberspruch der Fürsten und auch durch den zu frühen Tod des Kaisers. Das beutsche Reich blieb bis zu seinem Untergang ein Wahlreich, und barin liegt ein Hanptgrunb, weshalb unsere nationale Geschichte von so viel Schwäche und Verwirrung zu berichten hat. Das neue beutsche Reich aber hat diese Klippe ver-

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 44

1886 - Berlin : Hofmann
44 Zweiter Teil. Das Mittelalter. § 22. Konrad Iii. (1138— 1152), der erste Hohenstaufe. Sein Kampf gegen die Welfen; sein Kreuzzug. Friedrich I., Barbarossa (1152—1190). Sein Grundsatz: Der Kaiser ist die Quelle alles Rechtes. Kampf gegen die lombardischen Städte; Zerstörung von Mailand. Endlicher Sieg der Städte bei Legnano 1176, ermöglicht durch die Felonie Heinrichs des Löwen, des welfischen Herzogs von Sachsen und Bayern. Zu dem Kampf mit den Städten hatte sich noch der mit dem Papste gesellt. Mit beiden Gegnern findet sich Friedrich sehr günstig ab in den Friedensschlüssen zu Venedig und Konstanz. — Strafgericht an Heinrich dem Löwen 1181: Ächtung des Herzogs und Zersplitterung seiner Lehen (Bayern an Otto von Wittelsbach). — 1184 großes Fest ans dem Reichstage zu Mainz. — 1189 Kreuzzug Friedrichs, sein Tod im Saleph 1190. §23. Heinrich Vi. (1190—1197) kämpft vergebens für dieerblichmachung der Kaiserkrone. Nach seinem Tode zwei Gegenkönige: von welsischer Seite Otto Iv. (1198—1215), von hohenstanfischer: Philipp von Schwaben (1198—1208). Heftiger Bürgerkrieg. Papst Innocenz Iii. sucht den entscheidenden Einfluß zu gewinnen. Nach Philipps Ermordung wendet sich der Papst von Otto ab, der allen Einfluß verliert gegenüber dem jungen Friedrich Ii. — Walther von der Vogelweide und seine Gedichte. § 24. Friedrich Ii. (1215—1250). Herrscher von modernen Anschauungen geleitet. — Unter ihm Deutschland vernachlässigt; sein vorzngs-weiser Aufenthalt Italien (Palermo). Kreuzzug (1228) und Zerwürfnis mit dem Papste, der ihn in den Bann thut und in sein Gebiet einfällt, dann aber zum Frieden zu S. Germauo gezwungen wird. — Ordnung der sizilischen Lande: Beseitigung des Lehnswesens, Einführung ständiger Verwaltungsbeamten. Glänzender Hof zu Palermo. — In Deutschland Empörung seines Sohnes Heinrich; Gefangennahme desselben. Großer Reichstag zu Mainz 1235 (Braunschweig - Lüneburg an den Welsen Otto das Kind), Anwachsen der fürstlichen Macht in Deutschland. — Friedrichs Kriege gegen die lombardischen Städte und den Papst füllen die übrige Zeit seiner Regierung. Sein Tod 1250. § 25. Die Hohenstaufen gehen unter in dem Kampfe um ihr süditalisches Erbreich, das der Papst an den französischen Prinzen Karl von Anjou gegeben hatte. Manfred geschlagen in der Schlacht bei Benevent; Konradino wird nach dem Verlust der Schlacht bei Tagliacozzo in Neapel hingerichtet (Robert von Bari). Pie Kreuzzüge und ihre Kokgen. § 26. Übersicht der Kreuzzüge. Nachdem wir die Geschichte der Kaiser bis zum Untergange der Hohenstaufen im Zusammenhange erzählt, wenden wir uns jetzt zur Betrachtung der Kreuzzüge, d. h. der Versuche, welche die abendländische Christenheit unternahm, um das heilige Grab den Händen der Mohammedaner zu entreißen.

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 309

1849 - Münster : Coppenrath
309 und mußten bei allen darin nicht vorgesehenen Fällen bei ihm anfragen. Den Provinzialen wurde auch die Befugniß einge- räumt, in allen streitigen Rechtsfällen, welche vor das Forum des Statthalters gehörten, von diesem an den Kaiser zu appel- liren. Daher war auch von nun an die Stimmung in den Provinzen im Allgemeinen eine sehr günstige;:). 5. Das Heerweesen-. Früher hob jeder Consul, wenn er in's Feld zog, erst ein Heer aus. Jetzt wurden stehende Heere eingeführt und größtcntheils an den Grenzen des Reichs, am Rhein, an der Donau, am Euphrat in festen Standlagern zum Schutze ausgestellt. Nach dem Lande, wo sie standen, wurden sie benannt, z. B. legiones Germanicae, Illyricae, Syriacae u. s. w. Aus solchen Standlagern (castra stativa) erhoben sich allmälig Festungen und Städte, wie Mainz (Moguntiacuin), Cöln (Colonia Agrippina), Augsburg (Augusta Vindelicorum), Pa stau (Castra Batavto, Negensburg (Regina castra) u. a. Das stehende Heer war seitdem vom Bürger scharf getrennt und durch Oberbefehl und Sold unbedingt an den Fürsten ge- knüpft. Die ganze besoldete Streitmacht zählte gegen 450,000 Mann, mit Einschluß der Mannschaft auf den Flotten, welche in dem Hafen von Misenum, Ravenna und Forum Julii (Fre- jus), aufgestellt waren und die Sicherheit der Meere überwach- ten. Der Soldat war zu zwölf bis sechzehn Dienstjahren ver- pflichtet und wurde bei seiner Entlassung nicht mehr durch Land- anweisung, sondern Geld belohnt/ 6. Das Finanzwesen erlitt durch diese Veränderungen eine wesentliche Reform. Neben der Staatskasse (aerarium), aus welcher der Senat die öffentlichen Ausgaben bestritt, und worein die Einkünfte der senatorischen Provinzen flössen, errich- tete er noch eine Krieg es lasse (aerarium militare), dessen Verwendung ausschließlich für das Heer bestimmt war, und eine Privatkasse des Kaisers (fiscus) als Inbegriff der dem Kaiser eigenthümlich zustehenden Einkünfte. Dem festgesetzten Tribute der Provinzen, den Einkünften aus den Staatslände- a) Neque illum rerum statum abnuebant, suspecto senatus populi- que imperio ob certamina potentium et avaritiam magistratuum, inva- lido legum auxilio, quae vi, ambitu, postremo avaritia turbabantur. Tac. annal, I. 2.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 97

1872 - Münster : Coppenrath
97 zu kommen. Nun konnte auch die Ostmark, die schon von Karl dem Groen begrndet, aber unter Ludwig dem Kinde wieder untergegangen war, nicht nur hergestellt, sondern auch erweitert werden. Dem verdienstvollen frnkischen Grafen Leopold von Babenberg, dem Erlauchten, wurde alsbald, um das Jahr 975, die Verwaltung derselben bergeben. Und gerade diese kleine Oftm ark (zunchst das Land unter der Enns) fr welche bald der Name Oesterreichs) aufkam, ist der Boden, auf welchem sich im Lau-fe der Jahrhunderte der groe fter-reichische Kaiserstaat herausgebildet hat. Die Ungarn selbst ge-wannen bald durch das Chrifteuthum, welches ihr Herzog Geisa im Jahre 973 annahm und welches sein Sohn, Stephan der Heilige, der im Jahre 1000 zu Gran die Knigkrone empfing, durch Errichtung von Klstern und Bisthmern auch im Volke befestigte, mildere Sitten und friedfertigeren Sinn. Der Landbau und der Handel fanden immer weitere Ausbrei-tung und entfalteten in dem schnen Lande berall die Seg-nungen des Friedens. Whrend dieses Einfalles der Ungarn lehnte sich Berengar, undankbar und pflichtvergessen, von Neuem gegen Otto auf. Er . griff die einzelnen Fürsten an und rckte mit Heeresmacht selbst gegen Rom. Da rief der Papst Johann Xii., da riefen die meisten italienischen Fürsten den' König Otto zu Hlfe. Dieser schickte seinen Sohn Ludolf, dem er den frheren Berrath am Vaterlande verziehen hatte, mit Heeresmacht nach Italien. Lu-dolf nahm den Emprer gefangen, gab ihm aber bald die Frei-heit wieder, in der Hoffnung, durch Edelmuth ihn am sichersten und festesten zu gewinnen. Aber Berengar hatte kein Gefhl fr solche Tugend. Sogleich spann er wieder neuen Verrath. Dem Ludolf lie er Gift beibringen; ein schneller Tod ri den edelen Jngling mitten aus seiner Siegesbahn. Nun waltete der Mrder mit gewohnter Tyrannei gegen die Groen des *) Ter Name C e ft a rri c6i, b. i. Oesterreich, kommt zum erstenmal in einer Urkunde vom Jahre 996 vor. Welter'z Wcltgesch. Ii. 25. Saft. 7

7. Geschichte des Mittelalters - S. 120

1872 - Münster : Coppenrath
120 - besonders in den Stdten unter den Brgern, denen das ber-mthige Betragen der Groen verhat war. Dennoch dauerte der Kampf um die Krone fast drei Jahre lang und wurde mit der grten Erbitterung gefhrt. Die blhendsten Lnder wur-den schrecklich verwstet. Endlich, im Jahre 1080, trafen beide, Heinrich und sein Gegenknig Rudolph, in einer entscheidenden Schlacht bei Mlsen an der Elster zusammen. Heinrich selbst kmpfte mitten im Schlachtgeivhle mit bewundemugs-wrdiger Tapferkeit. Dennoch blieb der Sieg lange unentfchie-den und neigte sich schon auf die Seite seiner Feinde. Da sprengte ein junger Ritter aus Heinrich' Heer, man sagt Gottfried von Bouillon, der nachmalige Eroberer von Jerusalem, gerade auf Rudolf los und schlug ihm mit einem frchterlichen Hiebe Hand und Schwert zu Boden. Schwer ver-mundet wurde er aus dem Getmmel getragen. Als man ihm seine tobte Hand zeigte, rief er wehmthig aus: Die ist es, mit der ich einst Heinrich den Eid der Treue schwur!" Bald darauf starb er. Sein Grabmal sieht man in der Domkirche von Merseburg, wo auch seine Hand noch gezeigt wird. Rudolf's Tod war fr Heinrich ein groes Glck. Viele seiner Feinde verloren jetzt den Muth. Viele hielten auch den Tod des Gegenknigs fr ein Strafgericht Gottes und schlssen sich wieder an den rechtmigen König. Die Zahl seiner An-Hnger wurde von Tag zu Tag grer. Unterde war er von dem Papste, der sich fr Rudolf erklrt hatte, schon wieder in den Bann gethan worden. Nunmehr aber wollte Heinrich, stolz auf fein Glck, nicht als Bender um Gnade flehen; mit Heeresmacht wollte er nach Rom ziehen und den Papst zch-tigen. Wiederholt erklrte er ihn fr abgesetzt und lie einen Erzbischof zum Gegenpapste whlen. Dann trat er im Jahre 1081 an der Spitze eines mchtigen Heeres feinen Rachezug au. Aber selbst in der grten Bebrngni verlor Gregor den Muth nicht. Fast drei Jahre lang wnrde er in Rom hart belagert. Da endlich gelang es dem tapferen Ritter Robert Guiscard,

8. Geschichte des Mittelalters - S. 166

1872 - Münster : Coppenrath
166 Legnno stieen sie auf das kaiserliche Heer. Da sanken die Schlachtreihen der Mailnder in die Kniee und fleheten im Angesichte der Feinde den Himmel um Beistand zu dem bevor-stehenden Kampfe an. Dann begann die blutige Schlacht. Der Kaiser selbst focht heldenmthig an der Spitze; schon neigte sich der Sieg auf seine Seite. In diesem entscheidenden Augenblicke erneuerten jene neunhundert edele Brger Mailands, die Schar des Todes genannt, weil sie geschworen hatten, zu siegen oder zu fallen, mitten in der Schlacht den heiligen Eid und strzten sich mit Ungestm auf den siegenden Feind. Das Hauptbanner des Kaisers wurde genommen, er selbst von seinem Streitrosse gestrzt. Die Seinigen hielten ihn fr todt und wichen bestrzt zurck. Nur ein geringer Theil entkam mit dem Kaiser unter dem Schutze der Nacht dem Nacheschwerte der Lombarden. So vernichtete der blutige Tag bei Legnano im Jahre 1176 die Arbeit von zwanzig Jahren. Durch den Verlust einer so entscheidenden Schlacht sah sich der Kaiser genthigt, mit seinen aufrhrerischen Stdten einen unrhmlichen Waffenstillstand auf sechs Jahre zu schlieen. Auch mit seinem alten Gegner, dem Papste Alexander Iii., shnte er sich aus und kte ihm zu Venedig ehrerbietig die Fe. Tief gebeugt kehrte er nach Deutschland zurck, mit Zorn im Herzen gegen Heinrich den Lwen, dessen Widerspnstigkeit er das Unglck bei Legnano hauptschlich zuschrieb. Darum gab er gern den Feinden Heinrich's Gehr, welche alle bittere Klagen fhrten der des Herzoges Stolz und Anmaung. Und in der That konnte der eherne Lwe, den er vor der Burg seiner Residenzstadt Vrannschiveig aufgepflanzt hatte, ebensowohl als Sinnbild seiner Naubsucht und Tyrannei, wie seiner Kraft gedeutet werden. Er wurde deshalb vor des erzrnten Kaisers und seiner Feinde Richterstuhl auf mehre Reichstage vorgeladen, allein er erschien nicht. Da wurde er zur Strafe seiner Herzog-thmer und anderer Lehen verlustig erklrt, und so die Macht des Hauses Welf gebrochen. Sachsen erhielt Graf Bernhard

9. Geschichte des Mittelalters - S. 287

1872 - Münster : Coppenrath
U*...... 287 Nun an blieb die Kaiserkrone ohne Unterbrechung bei dem mchtigen Hause Oesterreich bis zur Auflsung des deutschen Reiches im Jahre 1806. Albrecht war ein biederer und einsichtsvoller Kaiser, der mit fester Hand die Zgel der Re-gierung fhrte. Sein Hauptstreben war auf eine dauerhafte Begrndung des Landfriedens gerichtet. Er machte deshalb den Vorschlag, Deutschland in bestimmte Kreise zu theilen und der jeden Kreis einen Hauptmann zur Handhabung der Ordnung und des Rechtes zu stellen. Allein diesen schnen Plan nahm er mit sich in's Grab. Er starb schon im zweiten Jahre seiner Re-g?erung, auf der Rckkehr von einem Feldzuge gegen die Trken. Der frhe Tod des Kaisers, auf welchen ganz Deutschland seine schnsten Hoffnungen gerichtet hatte, erregte ungewhnliche Bestrzung und Trauer. Ihm folgte sein Vetter Friedrich Iii. (Iv.)* (14391493), Sohn des Herzoges Ernst von Steiermark. Dieser hat von allen Kaisern am lng-sten regiert, nmlich der 53 Jahre. Er war ein Mann von den schnsten Eigenschaften des Geistes und des Herzens. Allein die Zeit seiner Regieruug war zu strmisch bewegt, und nicht immer konnte er seinen wohlmeinenden Absichten und Befehlen den erforberlichen Nachbruck geben. Unter funer Regierung er-oberten die Trken nicht nur Constantinopel, sondern richteten auch ihre Verheerungszge selbst nach Ungarn und Krain. Der Papst forderte die Christenheit und insbesondere die deutschen Fürsten zu einem neuen Kreuzzuge auf; auch der Kaiser erlie an sie die dringendsten Mahnungen bei der groen Gefahr des deutschen Vaterlandes. Vergebens! An die Stelle der frheren ! Begeisterung war jetzt die niebrigste Selbstsucht getreten, und bei der Auflsung aller gesetzlichen Ordnung war jeber Fürst nur bebacht, fr feinen eigenen Vortheil zu sorgen. Kein beut-sches Heer rckte gegen den Erbfeinb der Christenheit in's Felb, *) Dieser Kaiser wird Friedrich Iii. und auch Friedrich Iv. genannt, jenachdem Friedrich der Schne von Oesterreich (13131330) mit einge-i rechnet wird oder nicht.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 325

1872 - Münster : Coppenrath
( 325 Kreis sorgte nur fr sich und nahm wenig Rcksicht auf das Ganze. Die einzelnen Glieder eines Kreises waren in ewigen Streitigkeiten der Grenzen, Rangordnung und den sie betreffenden Beitrag zur Reichshlse. Daher konnte auch nichts Bedeutendes unternommen werden, obschon die Gefahr an den Grenzen, besonders von Seiten der Trken, so groß war. Kein christlicher Staat htte sich an Hoheit und Macht dem deutschen gleichstellen knnen, htten die einzelnen Kreise, wie billig, fest an Kaiser und Reich gehalten. Ein anderes groes Verdienst um Deutschland erwarb sich Maximilian durch die Einfhrung des Postwesens. Frher hatte man nur reitende Boten von einer Handelstadt zur anderen, auch Landkutschen, welche Reisende und Gepck aufnahmen. Soll-ten aber Briefe an Orte gelangen, die nicht an der Strae lagen, oder waren sie fr das Ausland bestimmt, so mute man eine Gelegenheit dahin abwarten oder einen eigenen Boten abschicken. Jenes war aber sehr umstndlich und unsicher, dieses sehr kost-spielig. Hchst erfreulich mute deshalb fr Alle, insbesondere aber fr den Kaufmannstand, eine Anstalt werden, durch welche man fortan Alles, was man wollte, mit Schnelligkeit und Sicherheit von einem Orte zum anderen befrdern konnte. In Frankreich be-stand diese hchst gemeinntzige Anstalt schon seit dem Jahre 1464, und war bald nachher von dem deutschen Grafen von Thrn und Taxis in Tirol nachgeahmt worden. Durch dessen Sohu Franz fhrte Maximilian im Jahre 1516 zuerst eine Post von Brssel nach Wien ein und ernannte jenen Grafen zum General-Postmeister. Die Wrde blieb in seiner Familie erblich. Mit der Zeit kam das Postwesen immer mehr in Aufnahme. Jeder Fürst fhrte es in seinem Lande ein. Die meisten kauften das Recht dazu von der Familie von Thurn und Taxis, die auf solche Weise auerordentlich reich wurde. Nachher ist diese Familie sogar in den Frstenstand erhoben worden. Besonders glcklich war Maximilian in der Vermehrung der Hausmacht Oesterreichs. Als einziger Erbe seines Va-ters hatte er die Stammlande in ungeteilter Gre berkommen,
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