Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 69

1886 - Berlin : Hofmann
§ 40. Kaiser Maximilian I. § 41. Die großen Entdeckungen. 69 stand, der das rechte Wort zu finden, die angemessene That zu vollbringen imstande war. § 40. Kaiser Maximilian I. Nachdem im Jahre 1493 Kaiser Friedrich Iii., ein schlaffer, unthätiger Regent, gestorben, folgte ihm sein Sohn Maximilian I. 1493 (1493 — 1519). Von hervorragender geistiger und körperlicher bis Bildung, erweckte dieser auch beim Volke sehr beliebte Kaiser noch -) 9 einmal große Hoffnungen für die Besserung der Zustände im Reich. Aber es zeigte sich bald, daß sein Interesse nicht sowohl diesem als der Gründung und Förderung habsbnrgischer Hausmacht galt. („Alles Erdreich Ist Ostreich Unterthan!). Dazu boten ihm vortreffliche Gelegenheit: 1. seine erste Heirat mit Maria, Tochter Karls des Kühnen (vgl. § 39) von Burgund; 2. seine zweite Heirat mit einer mailändischen Prinzessin; 3. die Heirat seines Sohnes Philipp mit einer spanischen Königstochter. — Die große, beständig zunehmende Türkengefahr veranlaßte in diefer Zeit mehrere patriotische Männer (z. B. den Erzbischof Berthold von Mainz), auf Mittel zu sinnen, durch welche das Reich gekräftigt würde. Zunächst suchten sie ein beständiges Reichsregiment, bestehend aus Gliedern des Fürstenstandes, zu errichten. Da ihnen das nicht sogleich gelang, so brachten sie wenigstens das zuwege, daß ein ewiger Landfriede 1495 1495 angefetzt ward, in welchem für alle Zeiten die Fehden verboten wurden. Ebenfo errichtete der Kaiser ein Reichskam me r-gericht. Zur Erhaltung desselben diente eine allgemeine Reichssteuer, der gemeine Pfennig. Und um eine geordnete Verwaltung des Reiches hinfort zu ermöglichen, wurde das ganze Reich (mit Ausnahme von Böhmen und der Schweiz) in Kreise eingeteilt, deren es zunächst 6, dann 10 gab. Auch durch andere Einrichtungen, wie z. B. die des Post-wesens, ist die Regierung Maximilians vorteilhaft ausgezeichnet. § 41. Die großen Entdeckungen. Gegen das Ende des Mittelalters wurde der Schauplatz der Geschichte bedeutend erweitert durch die großen Entdeckungen. Die Portugiesen hatten es sich zur Aufgabe gestellt, da durch die Os-manen die Laudverbiuduug mit Ostindien vielfach gestört wurde, einen Seeweg nach diesem Lande zu finden. Sie richteten daher

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 284

1849 - Münster : Coppenrath
284 §. 67. Casar s Ende, Jetzt kehrte Cäsar als Herr und Gebieter des römischen Reiches nach der Hauptstadt zurück und feierte hier wegen des Sieges bei Munda, wiewohl er über Mitbürger gesiegt hatte, gegen alle alte Sitte und Gewohnheit einen Triumph. Der Senat aber, der ganz aus seinen dienstbaren Geschöpfen bestand, ließ sich zur niedrigsten Schmeichelei herab und überhäufte den Sieger mit unerhörten, zum Theil göttlichen Ehrenbezeugungen. Man begrüßte ihn als Vater des Vaterlandes, decretirte ihm ein Dankfest von fünfzig Tagen, ernannte ihn zum Dictator auf Lebenszeit, zum Consul auf zehn Jahre. Der Ehrentitel Imperator, der in der Regel nur dem siegreichen Feldherrn auf der Wahlstatt verliehen wurde, sollte ihm für immer bleiben und sogar in seiner Familie sich forterben. Außerdem ertheilte man ihm das Recht, alle bisher vom Volke ertheilten Magistrate zu ernennen und Münzen mit seinem Bilde zu prägen. Der frü- Here Monat Quinctilis wurde nach ihm Julius genannt. Er hatte die freie Verwaltung des Staatsschatzes, einen goldenen Sitz im Senate und bei Gericht, eine Statue unter denen der alten Kö- nige, eine unter jenen der Götter, mit der Inschrift: „dem un- überwindlichen Gotte," ferner das Priesterthum, Götterkissen und andere göttliche Ehrenbezeugungen. Über jedem Gipfel bürgen licher und menschlicher Größe erhaben, ließ Cäsar es sich ange- legen sein, die höchste Gewalt nur zum Wohle des Staates zu verwenden, so daß er als Staatsmann und Feldherr gleich be- wundert wurde. Nichts schien dem glücklichen Herrscher mehr zu fehlen, als die königliche Krone; denn alle königliche Gewalt besaß er schon in ihrem ganzen Umfange. Daß er auch nach jener strebte, wurde bald bei einzelnen Vorgängen offenbar. Als er einst bei dem Feste der Lupercalien in einem goldenen Stuhle auf dem Markte saß, näherte sich der Consul Antonius, fiel vor ihm nieder und überreichte ihm ein mit Lorbeer umwun- denes Diadem. Als aber das Volk durch Schweigen seinen Unwillen hierüber deutlich genug an den Tag legte, wies Cäsar das Geschenk zurück, und nun hallte der Markt wieder vom Jubel des Volkes. Noch einmal bot ihm Antonius die Krone an, und noch ein Mal lehnte sie Cäsar unter noch lauterem

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 309

1849 - Münster : Coppenrath
309 und mußten bei allen darin nicht vorgesehenen Fällen bei ihm anfragen. Den Provinzialen wurde auch die Befugniß einge- räumt, in allen streitigen Rechtsfällen, welche vor das Forum des Statthalters gehörten, von diesem an den Kaiser zu appel- liren. Daher war auch von nun an die Stimmung in den Provinzen im Allgemeinen eine sehr günstige;:). 5. Das Heerweesen-. Früher hob jeder Consul, wenn er in's Feld zog, erst ein Heer aus. Jetzt wurden stehende Heere eingeführt und größtcntheils an den Grenzen des Reichs, am Rhein, an der Donau, am Euphrat in festen Standlagern zum Schutze ausgestellt. Nach dem Lande, wo sie standen, wurden sie benannt, z. B. legiones Germanicae, Illyricae, Syriacae u. s. w. Aus solchen Standlagern (castra stativa) erhoben sich allmälig Festungen und Städte, wie Mainz (Moguntiacuin), Cöln (Colonia Agrippina), Augsburg (Augusta Vindelicorum), Pa stau (Castra Batavto, Negensburg (Regina castra) u. a. Das stehende Heer war seitdem vom Bürger scharf getrennt und durch Oberbefehl und Sold unbedingt an den Fürsten ge- knüpft. Die ganze besoldete Streitmacht zählte gegen 450,000 Mann, mit Einschluß der Mannschaft auf den Flotten, welche in dem Hafen von Misenum, Ravenna und Forum Julii (Fre- jus), aufgestellt waren und die Sicherheit der Meere überwach- ten. Der Soldat war zu zwölf bis sechzehn Dienstjahren ver- pflichtet und wurde bei seiner Entlassung nicht mehr durch Land- anweisung, sondern Geld belohnt/ 6. Das Finanzwesen erlitt durch diese Veränderungen eine wesentliche Reform. Neben der Staatskasse (aerarium), aus welcher der Senat die öffentlichen Ausgaben bestritt, und worein die Einkünfte der senatorischen Provinzen flössen, errich- tete er noch eine Krieg es lasse (aerarium militare), dessen Verwendung ausschließlich für das Heer bestimmt war, und eine Privatkasse des Kaisers (fiscus) als Inbegriff der dem Kaiser eigenthümlich zustehenden Einkünfte. Dem festgesetzten Tribute der Provinzen, den Einkünften aus den Staatslände- a) Neque illum rerum statum abnuebant, suspecto senatus populi- que imperio ob certamina potentium et avaritiam magistratuum, inva- lido legum auxilio, quae vi, ambitu, postremo avaritia turbabantur. Tac. annal, I. 2.

4. Die alte Geschichte - S. 262

1872 - Münster : Coppenrath
262 den Namen Comitia centurita, b. i. Versammlungen der Cen-turien. Von den 193 Centurien, die vorhanden waren, hatte jede Centnrie eine Stimme, und die Mehrheit der Stimmen ent-schied. Da nun aber in der ersten Klasse allein 98 Centurien waren, also mehr, als in allen brigen zusammen, so ging in jeder Frage die Hauptentscheidung von den Begterten aus. Von diesen lie sich auch ein vorsichtigeres und weissres Ur-theil erwarten, weil durch ihren greren Besitz ihr eigenes Be-stehen mit dem des Staates inniger verwachsen war. So waren Rechte und Pflichten genau gegen einander abgewogen. Dieselben Männer, welche im Sturme der Schlacht voran gin-gen und durch Bewaffnung und Uebuug den Ausschlag gaben im Kampfe, wurden auch in der Versammlung der Gemeinde die Fhrer des Volkes und gaben hier die Entscheidung. Weil aber das Vermgen einzelner Brger mit der Zeit sich vermehren oder vermindern konnte, so fand alle fnf Jahre eine neue Schtzung (Census) statt. Bei derselben wurde ein groes Shnopfer fr das Volk dargebracht. Ein solches Opfer nannten die Rmer Lustrum., und dasselbe Wort bezeichnete seitdem auch wohl einen Zeitraum von fnf Jahren. Bei der Musterung fanden sich schon 83,700 waffenfhige Brger. Diese theilte er nach ihren Wohnpltzen in dreiig Distrikte oder Tribus, von denen, da der reichere Theil der Brger aus angestammter Neigung das Land bewohnte, nur vier auf die Stadt Rom kamen. Es galt spter sogar als eine Strafe, aus einer lndlichen Tribus in eine stdtische versetzt zu werden. Unter Servius wurden auch die beiden letzten Hgel von Rom, der virninalische und esquiliuische, angebauet. Seitdem thronte Rom ans sieben Hgeln. Man nennt sie bfl' her wohl die Siebenhgelstadt. Schon jetzt erkannten die kleinen benachbarten Staaten der Sabiner und Latiner Rom als ihr Oberhaupt an. Servius schlo mit ihnen einen Friedensbund, den sie durch jhrliche

5. Geschichte des Mittelalters - S. 160

1872 - Münster : Coppenrath
160 Gewerbeflei aufgeblht und hatten ihnen einen Neichthum und eine Macht verliehen, welche ihnen mit dem Streben nach Un-abhngigfeit auch die Mittel gaben, sie mit den Waffen in der Hand zu behaupten. Der kriegerische Adel des Landes hatte in den Stdten Brgerrecht genommen. Arn bermtigsten was das mchtige Mailand, welches, kaum selbst frei, alle benachbarten Städte sich zu unterwerfen suchte. Es hatte seine Herrschaft bedeutend ausgedehnt, Lodi zerstrt, Como unterworfen. In feinem Uebermuthe schien es sogar den Kaiser selbst herausfordern zu wollen. Ein kaiserliches Schreiben, welches den Mailndern das Ungesetzliche ihres Verfahrens vorhielt, | wurde zerrissen und in den Staub getreten; der Gesandte, welcher dieses Schreiben berbrachte, verhhnt. Nur durch schleunige Flucht konnte er sein Leben vor der Volkswuth retten. Solche Verwegenheit beschleunigte den Zug des Kaisers. Im Jahre 1154 zog er zum ersten Male der die Alpen. Auf der roncalifchen Ebene bei Piacenza hielt er einen Reichstag, zu welchem die Fürsten nud Städte Oberitaliens entboten wur-den. Die kaiserlich Gesinnten oder Ghibellinen erschienen, die ppstlich Gefilmten ober Gnelfen aber blieben ans. Hier hrte er die Klagen vieler lombarbifchm Stbte der die Bedrckun-gen Mailanbs an und beschlo in seinem Zorne, bittere Rache an der stolzen Stadt zu nehmen. Sogleich konnte er aber diese Rache nicht vollziehen, weil sein Heer noch nicht stark genug war. Aber die mit ihr vetbnbeten Städte wurden eine nach der andern unterworfen; und Tortona, das diesem Bunde nicht entsagen wollte, mit Sturm genommen und vom Angesichte der j Erde vertilgt. Zu Pama lie er sich zum Könige der Lombar-bei krnen und rckte dann schnell gegen Rom. Hier herrschte groe Uneinigkeit zwischen dem Papste und dem Volke. Ein: unternehmender Manu, Arnold von Brescia, ging mit dem Plane um, die alte rmische Republik wieder herzustellen, und hatte fr dieselbe bereits einen groen Anhang gewonnen. Im Taumel der neuen Freiheit wurde der Papst Hadrian ver-trieben. Dieser floh in das deutsche Lager, fand sich aber dort

6. Geschichte des Mittelalters - S. 232

1872 - Münster : Coppenrath
232 zu den Waffen. Auf dem Marchfelde, einige Meilen von Wien, kam es im Jahre 1278 zur entscheidenden Schlacht. Auf beiden Seiten wurde mit gleicher Erbitterung und gleicher Tapferkeit gefochten. Selbst des Kaisers Leben kam in Gefahr. Ein polnischer Ritter sprengte im wilden Ungestme mitten durch die feindlichen Scharen gerade auf den Kaiser los, und hatte schon dessen Pferd niedergestoen, als noch zum Glck Habs-burgische Reiter herbeieilten und ihren Herrn aus der nahen Gefahr retteten. Ottokar selbst focht an der Spitze der Seini-gen mit einer Tapferkeit, die ein besseres Schicksal verdient htte. Allein das Glck verlie ihn, seine Scharen wichen berall ^u-rck, er selbst ward im Gedrnge ermordet. Zwei steiermr-. j kifche Ritter, die er einst, als er noch ihr Landesherr war, durch | Gewaltstreiche gekrnkt hatte, suchten racheschnaubend ihn auf und versetzten ihm den Todesstreich. Sein Leichnam wurde nachher in der Schlokapelle zu Prag beigesetzt. Auf der Wahl-statt fand man auch jenen polnischen Ritter, zwar noch lebend, aber schwer verwundet, und man wollte ihn sein khnes Wag-stck mit dem Tode den lassen. Aber Rudolf sprach: Das wolle Gott verhten! Einen so herzhasten Ritter tobten, hiee, dem ganzen Reiche einen unersetzlichen Schaden zufgen!" und er lie seiner auf das sorgfltigste pflegen. Eben so gro-mthig zeigte er sich auch gegen Oltokar's Sohn, den jungen Wenceslaus. Er lie ihm Bhmen und Mhren und gab ihm spter eine seiner Tchter zur Ehe. Mit Bewilligung der beut-scheu Fürsten belehnte nunmehr, im Jahre 1282, der Kaiser seine Shne Albrecht und Rubolf mit Oesterreich, Steiermark, Kram und Krnthen und wrbe babnrch der Grnber des mch-tigen habsburgifch-sterreichifcheu Hauses. Drei Jahre spter (1285) belehnte er auf Bitten seiner Shne den Grafen Meinharb von Tirol, feinen treuen Bnnbesgenossen, mit Krnthen- Die noch brigen Jahre seines Lebens wenbete Rubolf vorzglich dazu an, den Lanbfrieben herzustellen. Er erlie strenge Verorbnungen gegen den Mibrauch des Faustrechts, zog auch

7. Geschichte des Mittelalters - S. 325

1872 - Münster : Coppenrath
( 325 Kreis sorgte nur fr sich und nahm wenig Rcksicht auf das Ganze. Die einzelnen Glieder eines Kreises waren in ewigen Streitigkeiten der Grenzen, Rangordnung und den sie betreffenden Beitrag zur Reichshlse. Daher konnte auch nichts Bedeutendes unternommen werden, obschon die Gefahr an den Grenzen, besonders von Seiten der Trken, so groß war. Kein christlicher Staat htte sich an Hoheit und Macht dem deutschen gleichstellen knnen, htten die einzelnen Kreise, wie billig, fest an Kaiser und Reich gehalten. Ein anderes groes Verdienst um Deutschland erwarb sich Maximilian durch die Einfhrung des Postwesens. Frher hatte man nur reitende Boten von einer Handelstadt zur anderen, auch Landkutschen, welche Reisende und Gepck aufnahmen. Soll-ten aber Briefe an Orte gelangen, die nicht an der Strae lagen, oder waren sie fr das Ausland bestimmt, so mute man eine Gelegenheit dahin abwarten oder einen eigenen Boten abschicken. Jenes war aber sehr umstndlich und unsicher, dieses sehr kost-spielig. Hchst erfreulich mute deshalb fr Alle, insbesondere aber fr den Kaufmannstand, eine Anstalt werden, durch welche man fortan Alles, was man wollte, mit Schnelligkeit und Sicherheit von einem Orte zum anderen befrdern konnte. In Frankreich be-stand diese hchst gemeinntzige Anstalt schon seit dem Jahre 1464, und war bald nachher von dem deutschen Grafen von Thrn und Taxis in Tirol nachgeahmt worden. Durch dessen Sohu Franz fhrte Maximilian im Jahre 1516 zuerst eine Post von Brssel nach Wien ein und ernannte jenen Grafen zum General-Postmeister. Die Wrde blieb in seiner Familie erblich. Mit der Zeit kam das Postwesen immer mehr in Aufnahme. Jeder Fürst fhrte es in seinem Lande ein. Die meisten kauften das Recht dazu von der Familie von Thurn und Taxis, die auf solche Weise auerordentlich reich wurde. Nachher ist diese Familie sogar in den Frstenstand erhoben worden. Besonders glcklich war Maximilian in der Vermehrung der Hausmacht Oesterreichs. Als einziger Erbe seines Va-ters hatte er die Stammlande in ungeteilter Gre berkommen,

8. Geschichte des Mittelalters - S. 103

1872 - Münster : Coppenrath
103 durch ihren eifrigen Bischof Mei n w e rk *) der hundert betrchtliche Schenkungen von ihm. Er starb im Jahre 1024 auf seiner Burg Gronau bei Gttingen und wurde im Dom zu Bamberg, wo er ein Bisthum gegrndet und reich ausgestattet hatte, begraben. An seiner Seite erhielt auch seine Gemahlin Kuni-gunde ihre Ruhesttte. Beide wurden vom Papste Eugen Iii unter die Heiligen versetzt. - Mit ihm erlosch das schsische Kaiserhaus, welches während hundert und fnf Jahre dem deutschen Reiche fnf glorreiche Herrscher, nmlich Heinrich I., Otto I., Otto Ii., Otto Iii. und Heinrich Ii., gegeben und das deutsche Nationalgefhl auerordentlich gehoben hatte. Die frnki schell (oder latifchen) Kaiser (1024 Bis 1125). 31. Konrad Ii, der Salier (1024-1039). Nach dem Tode Heinriche Ii. zogen, der Sitte gem, die deutschen Herzoge und Fürsten, geistliche und weltliche Herren mit groem Gefolge an den Rhein, den Hauptstrom des Reiches, zum Knigst;ihl zwischen Mainz und Oppenheim, um hier eine neue Knigswahl vorzunehmen. Die Wahlhandlung selbst leitete der Erzbischof von Mainz, als Kanzler des Reiches. Die Mehr-heit der Stimmen neigte sich zu dem frnkischen Stamme, aus welchem zwei Fürsten, Konrad der ltere und der jngere, *) Dieser, ein Verwandter der kniglichen Familie, wie auch sein Freund, der Bischof Bernward von Hildesheim, Beide waren eifrige Befrderer der Kuste und Gewerbe. Von dem letztere heit es insbesondere: Er begnstigte uicht nur Maler, Ebenisten, Kunstschreiner, Goldarbeiter, sondern er verschaffte sich auch jede knstliche Arbeit und jedes Gercith, welches irgend etwas Besonderes an sich hatte, um es seinen deutschen Knstlern als Muster in die Hand zu geben."

9. Geschichte des Mittelalters - S. 104

1872 - Münster : Coppenrath
' 104 an Tugend und Ansehen vor Allen hervorragten. Zwischen ihnen schwankte die Wahl. Da nahm der ltere den jngeren Vetter bei Seite und sprach: Lat uns dahin sehen, da keine Zwie-tracht uns um die uns zugedachte Ehre bringe. Ist dir die Krone zugedacht, so bin ich der Erste, dir zu huldigen. Lieber, gelobe mir ein Gleiches." Der Vetter versprach es ihm, und beide umarmten sich. Die Wahl siel auf den lteren Konrad. Der neuerwhlte König besttigte vollkommen das Vertrauen, welches man in ihn gesetzt hatte. Mit krftiger Hand fhrte er die Zgel der Negierung und durchzog selbst zur besseren Hand-habung des Rechtes und der Ordnung die einzelnen Provinzen. Er selbst sa zu Gericht, half den Unterdrckten zu ihrem Rechte und zchtigte die Ruber. Zu der damaligen Zeit nmlich, wo wegen der ewigen Kriege rohe Willkr herrschte, erlaubte sich jeder, was er konnte; es gab kein Gesetz, keinen Frieden mehr im Lande. Wurde ein Vnrgbesitzer von einem andern beleidigt, so suchte er nicht mehr Hlse beim Könige oder bei schlecht-bestellten Gerichten, sondern jeder war kurz entschlossen, sich selbst Recht zu verschaffen. Sie umgaben sich mit mehren Krie-gesgehlfen und gingen auf einander los. Wer die meisten und krftigsten Fuste auf feiner Seite hatte, der hatte bei solchen Fehden das beste Recht. Man nannte es daher das Faust recht, weil eine gute Faust statt alles Rechtes galt. Man hrte am Ende von nichts als Morden, Rauben und Brennen. Besonders gefhrlich waren die hochgelegenen Bnr-gen, von denen aus die Raubritter auch das Eigenthum und die Sicherheit der Schwcheren gefhrdeten. Um den fortwah-renden berall herrschenden Fehden der Groen vorerst wenig-stens eine Grenze zu setzen, hatten bereits die burgundischen Bischfe den Gottessrieden oder die Gottes treue (Treuga dei) verkndet. Nach diesem mute bei Strafe des Kirchen-bannes und der Landesverweisung jede Woche vou Mittwoch Abend bis Montag Morgen zur Feier der durch das Leiden und die Auferstehung Christi geheiligten Tage die Fehde ruhen. I

10. Geschichte des Mittelalters - S. 98

1872 - Münster : Coppenrath
98 Knigreiches und gegen die benachbarten Fürsten. Da aber ergriff Otto selbst das Racheschwert, zog der die Alpen und nahm den Berengar gefangen. Er schickte ihn nach Bamberg, wo er in der Gefangenschaft starb. Nun wrbe Otto vom Erz-bischofe von Mailanb zum Könige von Italien gekrnt und int folgeiiben Jahre 962 vom Papste zum rmischen Kaiser. Seit-dem nahmen die Deutschen als Grunbsatz an, ba, ba die Kai-ferwrbe mit dem Knigreiche Italien in genauer Verbinbung stehe, die von der deutschen Nation erwhlten Könige eben durch ihre Wahl zum Throne von Deutschland zugleich auch Könige von Italien und Kaiser wrben; und das deutsche Reich fhrte fortan den Namen: heiliges rmisches Reich beutscher Nation." Jnbe blieb eine breifache Krnung, nmlich von Deutschland, Italien und Rom, mehre Jahrhunderte hindurch gebruchlich; und von Otto dem Groen bis auf Maximilian I*) nahm kein König von Deutschland den Titel Kaiser eher au, als bis er zu Rom vom Papste frmlich gekrnt war. Beson-bere Gesetze bestimmten spter den Beitrag an Geld und Mann-fchaft, welchen die deutschen Stnde zu diesen Rmerzgen bewilligen muten. Diese Kaiserkrone gab dem deutschen Reiche, als der ersten Macht der ganzen Christenheit, besonderes Ansehen. Man glaubte hieran eine gewisse Oberaufsicht der alle christlichen Staaten geknpft. Wie der Papst als geistliches Oberhaupt der die Religion und ihre Diener wachte, da sie ihre wichtige Pflicht berall reckt erfllten und durch Lehre und Beispiel den chten christlichen Sinn unter den Menschen erhielten; so sollte der Kaiser, als weltliches Oberhaupt, mit dem Schwerte der Gerechtigkeit die uere Ordnung und den Frieden unter den christlichen Vlkern erhalten und von ihnen als der erste Richter in allen weltlichen Sachen geehrt werden. *) Maximilian I. legte sich im Jahre 1508 bot Titel: erwhlter Kaiser bei, welchen seine Nachfolger bis* zur Auslosung des beutsche Reiches, 1806, beibehalten haben.
   bis 10 von 292 weiter»  »»
292 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 292 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 3
2 15
3 2
4 67
5 8
6 1
7 10
8 4
9 1
10 92
11 16
12 1
13 2
14 2
15 0
16 4
17 0
18 0
19 6
20 2
21 1
22 1
23 2
24 1
25 37
26 47
27 17
28 0
29 2
30 2
31 23
32 1
33 5
34 16
35 5
36 36
37 146
38 3
39 13
40 1
41 0
42 68
43 3
44 0
45 22
46 70
47 37
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 5
1 61
2 4
3 29
4 62
5 3
6 19
7 183
8 14
9 219
10 11
11 11
12 45
13 17
14 11
15 4
16 68
17 242
18 7
19 9
20 33
21 54
22 7
23 77
24 22
25 24
26 23
27 3
28 27
29 8
30 2
31 2
32 15
33 4
34 31
35 8
36 31
37 139
38 21
39 15
40 6
41 177
42 36
43 83
44 23
45 41
46 9
47 14
48 34
49 11
50 4
51 0
52 8
53 6
54 24
55 4
56 157
57 16
58 25
59 44
60 61
61 6
62 4
63 9
64 9
65 10
66 6
67 29
68 223
69 48
70 29
71 82
72 85
73 79
74 17
75 10
76 42
77 82
78 9
79 11
80 21
81 7
82 37
83 77
84 36
85 15
86 72
87 22
88 4
89 3
90 45
91 15
92 174
93 5
94 47
95 4
96 35
97 0
98 113
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 60
1 23
2 273
3 78
4 222
5 93
6 56
7 115
8 25
9 261
10 289
11 15
12 114
13 49
14 6
15 163
16 296
17 36
18 243
19 304
20 6
21 116
22 203
23 19
24 38
25 27
26 521
27 186
28 22
29 49
30 340
31 58
32 10
33 1877
34 41
35 149
36 4
37 171
38 25
39 239
40 370
41 34
42 48
43 176
44 186
45 19
46 74
47 43
48 217
49 319
50 272
51 218
52 82
53 32
54 305
55 274
56 74
57 44
58 356
59 2475
60 190
61 330
62 230
63 159
64 229
65 474
66 12
67 121
68 66
69 1
70 9
71 265
72 245
73 267
74 74
75 167
76 16
77 281
78 26
79 109
80 260
81 1856
82 43
83 9
84 18
85 244
86 6
87 24
88 255
89 32
90 6
91 208
92 8
93 35
94 3
95 3
96 1
97 239
98 63
99 75
100 1676
101 1
102 388
103 192
104 2
105 46
106 154
107 11
108 38
109 12
110 80
111 190
112 278
113 17
114 58
115 95
116 348
117 31
118 111
119 15
120 163
121 540
122 21
123 115
124 115
125 52
126 66
127 162
128 221
129 140
130 7
131 361
132 236
133 32
134 31
135 11
136 650
137 9
138 19
139 7
140 241
141 58
142 183
143 814
144 66
145 298
146 164
147 54
148 141
149 7
150 187
151 341
152 351
153 11
154 67
155 439
156 643
157 274
158 267
159 13
160 14
161 273
162 143
163 164
164 15
165 181
166 405
167 120
168 30
169 309
170 101
171 488
172 125
173 355
174 35
175 695
176 123
177 1095
178 25
179 548
180 14
181 187
182 557
183 647
184 119
185 35
186 53
187 230
188 17
189 190
190 93
191 184
192 152
193 5
194 210
195 23
196 370
197 170
198 162
199 67