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immer ein sehr lockerer. Daher zerfiel Burgund in eine Anzahl kleinerer Herrschaften, die größtenteils an Frankreich kamen, b) Das neuere Burgund. Von dem arelatischen Königreiche ist das Herzogtum Burgund (Bourgogne) zu unterscheiden, das im 10. Jahrhunderte gestiftet würde und das Gebiet an der oberen Saone und Seine umfaßte. Nach dem Aussterben des Herzogshauses zog es König Johann von Frankreich ein und belehnte damit seinen Sohn Philipp den Kühnen, 1363. Mit letzterem beginnt die Glanzperiode Burgunds. Er vereinigte damit die dem deutschen Reiche gehörige Freigrafschaft Burgund (Franche-Comte) und die Grafschaften Flandern und Artois, seine Nachfolger erwarben auch die Niederlande. Dieses durch' Reichtum, Handel und .blühende .Städte ausgezeichnete Land erbte 1467 Karl der Kühne. ^ f.-s £.. v~,L. //J-
B. Werheiratung Marimikians. Karl der Kühne strebte nach dem Königstitel und versprach dafür Friedrichs Sohne Maximilian die Hand seiner Tochter und Erbin Maria. Inzwischen kämpfte er mit den von ihm bedrohten Schweizern und dem Herzoge von Lothringen. Von den ersteren wurde er bei Granfon und Murten besiegt, und gegen den letzteren verlor er in der Schlacht bei Nancy Krone und Leben, 1477. Obgleich nun der französische König den Versuch machte, Burgunb zu erwerben, vermählte sich boch Maria mit Maximilian; iubes konnte bteser nur bte Frauche-Comtö und bte Niederlaubc behaupten.
Die Erwerbung Burgunds bildet eine neue Stufe für Habsburgs Größe und erhebt Österreich zu europäischer Bedeutung. Doch lag darin der Keim des Gegensatzes putschen der französischen und habsburgischen Macht, der seitdem die europäische Politik beherrschte.
Iii. Warimikian I., 1493—1519. Er war ein tapferer, ritterlicher, hochgebildeter Fürst, rastlos thätig, doch nicht immer mit Glück.
1. Maßregeln zur Begründung des Landfriedens. Die Aufgabe einer Reform des Reiches hatte Maximilian von seinen Vorgängern geerbt. Nach vielfachen Bemühungen um eine Besserung der Zustände gelang ihm auf dem Reichstage zu Worms 1495 der Versuch, dem Reiche eine Verfassung zu geben. Es wurde ein ewiger Landfriede verkündigt, der nachstehende Maßregeln im Gefolge hatte: a) Einsetzung eines Reichskammergerichtes, welches der höchste Gerichtshof für die Rcichsstände und das Appellationsgericht für die mittelbaren Stäube war. Sein Sitz war anfangs zu Frankfurt a. M., dann zu Speier, später zu Wetzlar.
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Extrahierte Personennamen: König_Johann_von_Frankreich Johann Philipp Philipp Karl Werheiratung_Marimikians Karl_der_Kühne Karl Friedrichs Maximilian Maximilian Maria Maria Nancy_Krone Maria Maria Maximilian Maximilian Warimikian_I. Maximilian Maximilian
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Krzern gezogen, dagegen die Habsburgische Hausmacht durch qlck-liche Heiraten vergrert.
3. Seine Verheiratung. Er gewann die Hand der reichen Erbm Maria von Burgund. In dem Gedichte Theuerdanks Brautfahrt" sind seine Abenteuer dabei besungen. Die geliebte Maria starb schon nach 5 Iahren durch einen Sturz auf der Falkenjagd. Max fhrte die Vormundschaft fr seinen unmndigen Sohn, musste sich aber die grten Demthigungen von den reichen und bermthigen niederlndischen Stdten gefallen lassen. Brgge hielt ihn sogar ge-fangen, ermordete sein Gefolge und bedrohte fein Leben. Sein lustiger Rath Kunz von Rosen erschien als Mnch verkleidet im Gefngnis und wollte Max zur Flucht bereden, dieser aber wollte seine Freiheit nicht dem Verderben eines treuen Dieners verdanken und wartete, bis sein Vater erschien und die Emprer zchtigte.
4. Seine Regierung. Um dem Raub- und Fehdewesen ein Ende zu machen, fhrte Maximilian den ewigenlandfrieden ein. Wer ihn brach, wurde in die Acht gethan und an Leib und Gut gestraft. Der Landfrieden vervollstndigte den frheren Gott es frieden, d. h. eine vllige Waffenruhe von Mittwoch abends bis Montag frh. Streitigkeiten wurden von dem Reichskammergerichte in Frank-iurt, spter Wetzlar, geschlichtet. Um rascher Ruhe und Ordnung herzustellen, wurde Deutschland in 10 Kreise mit Kreisobersten getheilt. Max verbesserte das G e s ch tz w e s e n und fhrte durch den Fürsten Taxis die Post im Reiche ein.
5. Sein Ende. Der alternde Kaiser sah eine neue Zeit an-brechen, ohne frdernd oder hindernd einzugreifen. Auf dem letzten Reichstage zu Augsburg schlug die Wahl seines Enkels Karl fehl und 100 Beschwerden gegen das Kirchenregiment blieben unerledigt. Krn-kelnd zog Max nach Innsbruck, aber die Brger verweigerten das Gast-recht, weil eine alte Schuld unbezahlt sei. Tief gekrnkt zog Max weiter, starb aber auf dem Wege in Wels. Als er den Tod nahen fhlte, kleidete er sich in sein Todtenhemd, empfing das Abendmahl und trstete die weinenden Seinen. Wie er gelebt, so starb er, als letzter Ritter; seinen Sarg hatte er schon 4 Jahre mit sich herumgefhrt.
180 'Das Morgenroth der Neuzeit in den Erfindungen und Entdeckungen.
1. Der Kompass 1300. Die Alten mufsten bei ihren Seefahrten nahe an der Kste bleiben, weil sie sonst die Richtung verloren htten. Da machte der Italiener Giojavonamalfidie Magnetnadel zum Fhrer der Schiffe in der pfadlosen Wasserwste. Schon die Chinesen hatten sie bei den Karawanenzgen durch die Wste benutzt. Die Er-
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Extrahierte Personennamen: Maria_von_Burgund Maria Maria Maria Max Kunz Max Maximilian Maximilian Max Karl Karl Max Max Max Max Morgenroth
Extrahierte Ortsnamen: Frank-iurt Wetzlar Deutschland
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dem Tode des Vaters Geborene). Nach dessen Tode, 1457, konnte Friedrich diese Lnder nicht behaupten; denn die Bhmen whlten den Hussiten Georg Podiebrad (pdjebrad), die Ungarn Matthias Korvinns zum Könige. Beide Lnder fielen erst 1526 wieder an das Haus Habsburg. Auch die sterreichischen Gebiete litten unter langdauernden Unruhen und den Kmpfen mit Ungarn, doch gelang es Friedrich gegen Ende seiner Regierung die habsburgischen Lnder zu vereinigen.
3. Das Reich. Da der Kaiser wenig Tatkraft besa, gingen wichtige Teile des Reiches verloren. Das Ordensland Preueu geriet in die Gewalt der Polen (1466), und Mailand ri der Sldnerfhrer Franz Sforza an sich. Schleswig und Holstein stellten sich 1460 unter die Herrschaft des Knigs Christian von Dnemark und Norwegen unter der Bedingung, da die Herzog-tmer nie voneinander getrennt wrden. Auch die Macht der Hanse begann mehr und mehr zu sinken.
Der Mangel einer Zentralgewalt machte sich im Innern des Reiches sehr fhlbar; das Fehdewesen griff bedenklich um sich. Der Kurfürst Albrecht Achilles von Brandenburg fhrte in Ver-bindnng mit dem Grafen Ulrich von Wrttemberg und dem Erzbisch ose von Mainz den zweiten groen Stdtekrieg gegen die schwbischen Städte (14481453), die jedoch ihre Unabhngigkeit behaupteten.
In diefer Zeit verschlechterte sich die Lage des Bauernstandes;
denn die Grundherren steigerten die Lasten, und die Kolonisation stockte. Deshalb kam es in einigen Gegenden zu Aufstnden der Bauern.
Diesen Unruhen sah der Kaiser tatenlos zu; auch als die Trken im Jahre 1453 Konstantinopel eroberten, blieb er unttig. 1453
4. Die Erwerbung Burgunds durch fterreich. Entschdigt wurde das Haus Habsburg fr die Verluste unter Friedrich Iii. durch die Erwerbung Burgunds.
Das Herzogtum Burgund umfate ursprnglich das Gebiet ait der oberen Saone (ohit) und Seine (hn). Durch Heirat, Erbschaft und Kauf waren nach und nach die Freigrafschaft Burgund (Frauche-Comte, fpr. srangsch-kongte), die Grafschaften Flandern und Artois (artoa) und die Niederlande mit dem Herzogtum Burgund vereinigt worden. Dieses durch Reichtum, Handel und blhende Städte ausgezeichnete Land erbte 1467 Karl der Khne. Er strebte danach, das von der Nordsee bis zu deu Alpen ausgedehnte, zwischen Deutschland und Frankreich gelegene Gebiet zu einem Knigreich zu erheben. Deshalb trat er in Unterhandlungen mit dem Kaiser und
Aeneas Silvius (Papst Pius Il), Geschichte Friedrichs Iii. Geschichtschreiber d. d. Vorzeit. 88. und 89. Bd.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Georg_Podiebrad Matthias_Korvinns Friedrich Friedrich Franz_Sforza Franz Christian_von_Dnemark Albrecht_Achilles_von_Brandenburg Albrecht Ulrich_von_Wrttemberg Friedrich_Iii Friedrich Karl Friedrichs
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ffentliche Sicherheit her, frderte die Entwicklung der Städte durch Regelung der Abgaben, der Zlle und des Mnzwesens und durch Begnstigung von Handel und Gewerbe. Die Rechtspflege ordnete er durch Errichtung eines obersten Gerichtshofes, des Parlaments, in Paris. In den unmittelbar unter der Krone stehenden Gebieten setzte der König seine Beamten ein und erhob regelmige Steuern.
Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien. In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs.
Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland.
England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntedschenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. erhielt Heinrich Ii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Er erwarb auch die Lehnshoheit der Irland. Die Emprung seiner Shne (vgl. Bertran de Born von Uhland) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn, Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuerschtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen gehalten (S. 83). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normaudie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frankreich an Philipp August und ge-riet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen, wodurch der Grund zu der englischen Verfassung gelegt wurde. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhaftet und mit Ber-lnst des Eigentums oder Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Ab-gaben erhoben werden drfen. Ein Ausschu von Baronen sollte der die Ausfhrung dieser Bestimmungen wachen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Eornwallis zum deutschen
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Anjou Karl Ludwigs_Ix. Ludwigs_Ix. Ludwig Ludwig Heinrich_Ii Heinrich Heinrich Mathilde Heinrichs_V. Heinrichs_V. Anjou Gottfried_Plantagenet Ludwigs Ludwigs Heinrich_Ii Heinrich Heinrichs Heinrichs Richard_Lwenherz Heinrichs Heinrich_Vi Heinrich Philipp_August Philipp August Richards Johann Philipp_August Philipp August Heinrichs Heinrichs Richard_von_Eornwallis
Extrahierte Ortsnamen: Paris Sizilien Frankreichs Frankreich England Frankreich Irland Frankreich
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gegen „Entschädigungen" die Krone einem englischen und einem spanischen
Fürsten übertragen. Beide bekümmerten sich ebensowenig um Deutschland
wie die deutschen Fürsten um diese Namenkaiser. Die deutschen Fürsten
waren völlig selbständig geworden. Handel, Gewerbe und Acker-
bau lagen gänzlich darnieder. Niemand war seines Lebens und Gutes
sicher. Die Fürsten und Herren rauften miteinander in endlosen Fehden,
und nur der Stärkste hatte Recht (Faustrecht). Von ihren sicheren
Burgen aus, die an den Landstraßen auf geschützten Orten sich zahlreich
erhoben, raubten die Ritter, was zu rauben war. Sie schwangen sich
in den Steigbügel, sobald der Knecht auf dem Wartturm das Zeichen
gab, daß Reifende oder Warenzüge nahten, um die reichen Warenzüge
der Kaufleute zu plündern und von den Gefangenen oft ein sehr hohes
Lösegeld zu erpressen. Gegen diese Raubritter oder Ritter vom Steg-
reif (d. i. Steigbügel) schloffen die Städte, welche unter diesem Unwesen
am meisten litten, Bündnisse zu Schutz und Trutz.
Unteritalien gab der Papst als päpstliches Lehn dem finsteren Karl
von Anjou, einem Bruder Ludwigs des Heiligen von Frankreich.
Karl unterdrückte mit grausamer Härte Adel, Bürger und Geistlichkeit,
und das ganze Land seufzte unter den Händen dieses Henkers.
2. Der unglückliche Zug Konradins nach Italien. In Bayern
am Hofe seines Oheims wuchs der letzte Sproß der Staufer, Konrads
Sohn Konradin, auf. Zwei Minnelieder in der Manesseschen Samm-
lung bezeugen feine dichterische Begabung. Der Ruf der Italiener, das
Drängen seiner Freunde und der Zug seines eigenen Herzens veranlaßten
ihn zu einem Heerzuge nach Italien, um sein väterliches Erbe von den
Franzosen zurückzufordern. Vergeblich hatte seine Mutter Elisabeth
von dem Zuge abgemahnt, mit Thränen und trüben Ahnungen in Hohen-
schwangau von ihm Abschied genommen. In Italien wurde der herr-
liche Jüngling überall mit Jubel ausgenommen. Doch der Papst sprach
den Bann über ihn aus. Bei Tagliacozzo siegte Konradin anfänglich
über Karl von Anjou. Als aber seine Soldaten sich zu früh zerstreuten
und zu plündern anfingen, fiel ein Hinterhalt über sie her und brachte
ihnen eine gänzliche Niederlage bei. Konradin wurde auf der Flucht
mit seinem Freunde Friedrich von Baden gefangen und an Karl von
Anjou ausgeliesert. Dieser stellte ihn als einen Räuber und Empörer
vor ein Gericht, das ihn aber freisprach. Nur der knechtisch gesinnte
Robert von Bari erklärte ihn des Todes schuldig. Daraufhin befahl
Karl seine und seiner Begleiter Hinrichtung.
3. Sein rührendes Ende. Das Todesurteil wurde Konradin
vorgelesen, als er mit seinem Freunde Friedrich beim Schachspiel saß.
Gefaßt bereitete er sich zum Tode vor. Am 29. Oktober 1268 bestieg
er mit seinen Gefährten das Blutgerüst. Robert von Bari verlas das
Todesurteil und zerbrach den weißen Stab. Da sprang, so wird erzählt,
Graf Robert von Flandern auf und rief ihm mit drohend ge-
schwungenem Schwerte zu: „Wie kannst du, feiger Schurke, einen so
herrlichen Ritter zum Tode verurteilen!" Und das geschwungene Schwert
traf den bösen Mann. Konradin aber umarmte seinen Freund, befahl
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Extrahierte Personennamen: Karl
von_Anjou Karl Ludwigs Karl Konradins Konrads Konradin Konradin Konradin Konradin Karl_von_Anjou Karl Konradin Konradin Friedrich_von_Baden Friedrich Karl_von
Anjou Karl Robert_von_Bari Karl Karl Konradin Friedrich Friedrich Robert_von_Bari Robert_von_Flandern Konradin Konradin
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Unteritalien Frankreich Italien Bayern Manesseschen_Samm- Italien Hohen- Italien
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Schmelztiegel oder lag andern Liebhabereien ob. Endlich rief der Tod ihn aus dem Leben, und die Wahl der Fürsten erhob seinen Sohn Maximilian auf den Thron.
2. Sein Charakter. Max war von hohem Wchse, Hellem Blicke, kniglichem Anstnde, in allen ritterlichen bungen ein Meister und fr Kunst und Wissenschaft begeistert. Sein Mut artete oft in Toll-khnheit aus. Zu den Lwen stieg er in den Kfig; bei der Gemsjagd verstieg er sich auf die unzugngliche Martinswand, von der ihn nur mit Lebensgefahr ein getreuer Leibschtz rettete. Er handelte nicht immer mit der rechten berlegung und kam bei seiner Freigebigkeit nie aus der Geldverlegenheit. In seinen zahllosen Kriegen und Streitigkeiten hat er fast stets den krzern gezogen.
8. Seine Verheiratung. Er gewann (1477) die Hand der reichen Erbin Maria von Burgund, der Tochter Karls des Khnen, um die sich auch der König von Frankreich fr seinen Sohn bewarb. Er schickte die Brautwerber des Knigs, die eingefallenen franzsischen Sldner, mit blutigen Kpfen heim. Seine Abenteuer dabei hat er in dem langen Ge-dichte Teuerdanks Brautfahrt" besungen. Infolge eines Sturzes auf der Falkenjagd verlor Max die geliebte Gattin schon nach fnf Jahren. Fr seinen unmndigen Sohn Philipp bernahm er die Regentschaft in den Niederlanden, erfuhr aber von den reichen und bermtigen Stdtern die grten Demtigungen. Die Brger von Brgge hielten ihn sogar Monate gefangen, ermordeten sein Gefolge und bedrohten sein Leben. Sein lustiger Rat Knz vsu Rosen erschien als Mnch verkleidet in seinem Gefngnis und wollte ihn zur Flucht bereden, aber Max wollte seine Freiheit nicht mit dem Verderben des treuen Dieners erkaufen und dfteb in der Haft. Da kam endlich der Kaiser Friedrich und verhngte eine harte Bue der die Emprer. Knieend muten sie um Gnade bitten Und eine hohe Strafsumme zahlen.
4. Seine Regierung. Um allem Raub- und Fehdewesen fr immer ein Ende zu machen, fhrte Maximilian den ewigen Landfrieden bin. Wer ihn brach, wurde in die Acht gethan und an Leib und Gut ge-Allezwistigkeiteu sollten von dem Reichskammergerichte in Frankfurt, spter in Speier und zuletzt in Wetzlar, geschlichtet werden. Um rascher Ruhe und Ordnung herzustellen, wurde Deutschland in 10 preise mit Kreisobersten eingeteilt. Es waren dies der sterreichische, bayerische, schwbische, frnkische, oberrheinische, kurrheinische, der burgundische, westflische, ober- und u l e d e x f ch f i s ch e Kreis. Leider war das Wollen besser als das Voll-bringen. Die alte Unordnung blhte trotz der neuen Ordnungen" "mg weiter. So erwiderte der Ritter Franz von Sickingen auf ^Nlen Reichsbefehl, der ihn von seinen Gewaltthaten abmahnte: Es letmd die alten Geigen: an Befehlen mangelt's nicht, aber an denen, die
Pvlack, Geschichtsbilder. 9. Aufl. 9
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Max Maria_von_Burgund Maria Karls Karls Max Max Philipp Philipp Max Max Friedrich Friedrich Maximilian Maximilian Franz_von_Sickingen Franz
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Niederlanden Frankfurt Wetzlar Deutschland
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verlorene Morea wieder zu gewinnen, den Venetianern, und als sich der Kaiser zu deren Verteidigung rstete, auch diesem den Krieg erklrt. Der Prinz Eugen erwarb sich in demselben neue Lorbeeren. Er erfocht bei Pet erward ein, im August 1716, und in demselben Monat des folgenden Jahres bei Belgrad, der Hauptstadt Serbiens, zwei uerst glnzende Siege, eroberte dann Belgrad selbst, welches die Trken als das Hauptbollwerk ihres Reiches ansahen, und ntigte sie zu dem Frieden von Passarowip (1718). In Folge dessen behielt der Kaiser die Wmchei bis an dasr echt e^ilf er_2)g| Altslusses. das Temeswarer Banat, die Fchung^Belgrad? einen M^Mms^nb^nen-Handstrich in Bosnien. irch Venedig behauptete in diesem Frieden seine Er-oberungen in Dalmatien und Albanien; nur Morea mute es an die Pforte zurckgeben! ^
Die Quadrupelallianz (1718). Jener Krieg mit der Trkei bot dem Könige Philipp V. von Spanien eine erwnschte Gelegenheit dar, weil der Kaiser ihn noch nicht hatte anerkennen wollen, Sicilien und Sardinien zu besetzen. Da aber Philipp auch noch nach der fran-Zsischen Krone strebte, so schlssen jetzt (1718) England, Frankreich, Holland und der Kaiser die Quadrupelallianz oder den Viermchte-bund und zwangen den König von Spanien, jene Inseln wieder zu rumen und gegen seine Anerkennung vom Kaiser aus alle ehemaligen spanischen Nebenlnder in Enropa zu verzichten. Der Kaiser tauschte hierauf von Savoyen Sicilien gegen Sardinien ein, und der bereits im Utrechter Frieden als König anerkannte Herzog von Savoyeu nannte sich seitdem König von Sardinien.
Die pragmatische Sanktion (1723). Durch den spanischen Erbfolgekrieg hatte der Kaiser erfahren, welches Unglck fr Fürsten und Klker eine unbestimmte Thronfolge haben kann. Da er nun ohne Mnnliche Erben war, so fhlte er sich verpflichtet, die Erbfolge in ^erreich durch ein ausdrckliches Gesetz gegen jeden Streit und An-jpruch festzusetzen. Er erlie deshalb unter dem Namen pragmatische Sanktion) (gesetzliche Anordnung) eine Erbfolgeordnung, welche drei -punkte festsetzte: 1) Die smtlichen zur sterreichischen Monarchie ge-
b ^ ^ilrtmatisd)c Sanktion heit im allgemeinen ein vom Landesfrsten er eine wichtige Staatsangelegenheit verfassungsmig festgestellter Grnnd-1 5' Welcher fr ewige Zeiten in Kraft bleiben soll.
Melters Weltgesch. Iii. 27. Aufl. 11
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Extrahierte Personennamen: Eugen Eugen August Philipp_V. Philipp_V. Philipp Philipp Melters_Weltgesch
Extrahierte Ortsnamen: Belgrad Serbiens Belgrad Bosnien Dalmatien Albanien Spanien Sicilien Sardinien England Frankreich Holland Spanien Enropa Savoyen_Sicilien Sardinien Sardinien
100 Mittlere Geschichte.
begrüßte den Sieger; als dieser aber sein Visier öffnete, war cs kein anderer als der
Kaiser selbst.
Maximilian hat viele Kriege geführt, war aber in denselben nickt
glücklich : er wußte den Wert des Geldes nicht zu schätzen, auch unter-
stützten ihn die Reichsfürsten zu wenig, so daß er einst mit Recht sagte:
„Ich herrsche über Könige; denn meine Fürsten gehorchen nur so viel,
wie ihnen beliebt." Nur gegen die Türken hatte Maximilian einigen
Erfolg. Diese suchten weiter westwärts zu dringen; Ungarn und die
östreichischen Erblande beunruhigten sie bereits. Aus letzteren vertrieb
sie Maximilian; dagegen mußte er dulden, daß die seit dem Untergange
der Hohenstaufen zu Republiken gewordenen norditalischen Städte
von Franzosen und Spaniern besetzt wurden. Auch der Versuch Maximilians,
die Schweizer wieder unter dle Botmäßigkeit des Reiches zu bringen,
schlug gänzlich fehl.
Glücklich war Maximilian darin, die Macht des Hauses Habsburg
durch Heiraten zu vergrößern. Seinen Sohn Philipp verheiratete er
mit Johanna, der Tochter des Königs Ferdinand von Arragonien
und der Königin Isabella von Kastilien. Aus dieser Ehe entsprossen zwei
Söhne, Karl und Ferdinand. Karl vereinigte später Arragonien und
Kastilien zu dem Königreiche Spanien; er ist derselbe, welcher als deutscher
Kaiser den Reichstag zu Worms abhielt. Sein Bruder Ferdinand
wurde ebenfalls durch Heirat König von Ungarn und Böhmen.
e. Die Landsknechte. Maximilian gilt auch als Schöpfer eines
neuen Kriegswesens in Deutschland; durch ihn kamen die Landsknechte
auf. obwohl diese Georg (Iürge) von Frundsberg als „Vater
der Landsknechte" verehrten. Sie hatten ihren Namen davon, daß sie
in kaiserlichen Landen geworben wurden. Während die Söldner sich ihre
Verfassung selbst gegeben hatten, wurden die Landsknechte auf Grund
einer gedruckten, vom Kaiser gebilligten Kriegsordnung von einem erprobten
Anführer unter dem Reichsbanner angeworben. Unter Trommelschlag
ward das kaiserliche Werbepatent in Städten und Dörfern bekannt ge-
macht, und ehrliche, rüstige Gesellen wurden eingeladen, demselben Folge
zu leisten. Die Landsknechte waren im 16. Jahrhundert auch im Aus-
lande geachtete Soldaten. Ihre Führer, wie Iürge von Frunds-
berg und Sebastian Schärtlin, erwarben sich großen Ruhm; unter
Karl V., der sich ihrer in seinen auswärtigen Kriegen bediente, standen
die Landsknechte in hohen Ehren. Sie bildeten eine Kriegerzunft, ein
Waffenhandwerk und hatten ihre eigenen Sitten, Gesetze und Ehren,
ihre eigenen Lieder.
Der Landsknecht durfte erst nach gereinigter Wahlstatt sich des Beutemachens
befleißigen, wobei aber Mühlenwerke, Backöfen und Pflüge als unantastbar galten.
Blieb man längere Zeit an einem Orte, so wurde für die Bedürfnisse des Regiments
ein besonderer Markt eröffnet; Weiber und Kinder, Mägde und Händler begleiteten
den Kriegszug. — Auf dem Haupte die mit einer Feder geschmückte Sturmhaube,
vor der Brust den Krebs (Harnisch), an den Beinen gestiefelt, selten noch geharnischt,
in der Hand die Lanze oder die Hellebarde, auch wohl schon statt ihrer die schwere
Muskete, so stand der Landsknecht mit gespreizten Beinen fest in seiner Kriegshaltung.
Unwiderstehlich war der „Igel", d. i. die Geviertordnung, in welcher die mit Lanzen
bewehrten Krieger ihren Massenangriff ausführten. Die Trommelschläge beim Angriff
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilians Maximilian Maximilian Philipp Philipp Johanna Ferdinand_von_Arragonien Ferdinand Isabella Karl Karl Ferdinand Ferdinand Karl Karl Ferdinand Maximilian Maximilian Georg_(Iürge Sebastian_Schärtlin Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Maximilians Kastilien Kastilien Spanien Ungarn Deutschland Frundsberg
Kaiser Sigismund. 145
erobert; nur Konstantinopel mit einem kleinen Gebiete widerstand noch. Aber 1453 fiel auch diese wichtige Stadt in ihre Hände und 1453 ward der Sitz des Sultans. Das ganze Abendland erschrak über diese Nachricht; aber zu einem gemeinsamen Kampfe zur Vertreibung der Ungläubigen vermochte man sich nicht aufzuraffen. Im Norden ging Holstein an Dänemark verloren; das deutsche Ordensland wurde von den Polen unterworfen. (S. 184.)
Maximilian (1493—1519), Friedrichs Iii. Sohn und Nachfolger, war von wahrhaft königlichem Anstande, unglaublicher Körperkraft und in allen ritterlichen Künsten Meister. Seinen Mut bewies er bei jeder Gelegenheit: ans der Gemsenjagd (Martinswand), im Turniere (Reichstag zu Worms) und auf dem Schlachtfelde. In feinen Kriegen gegen die Schweizer, die er wieder unter die Botmäßigkeit des Reiches zurückbringen wollte, gegen Franzosen und Türken war er nicht glücklich. Maximilian führte feine Kriege hauptsächlich mit Hilfe der Landsknechte. Sie waren Söldner, die den Krieg zu ihrer Lebensaufgabe gemacht hatten, und bildeten eine Kriegerzunft, ein Waffenhandwerk, hatten ihre eigenen Sitten, Gesetze und Ehren, ihre eigenen Lieber. Für die inneren Zustänbe Deutschland war Maximilians Regierung von Segen. Auf dem Reichstage zu Worms wurde (1495) der Lanbfrieben für ewige Zeiten festgesetzt. Jede Selbsthilfe war bamit verboten, also das seit Jahrhunberten geltenbe sogenannte Fehberecht aufgehoben. Der Übertreter biefes Gesetzes würde mit der Reichsacht bebroht. Zur Entscheidung entstehender Streitigkeiten warb das Reichskammergericht eingesetzt, ttm bas-selbe zu unterhalten und zugleich die Anfänge einer Reichswehr herzustellen , würde zum erstenmal eine allgemeine Reichssteuer, der sog. gemeine Pfennig, ausgeschrieben. Um biesen aber erheben und die gefällten Urteile ausführen zu können, würden die Grenzen des deutschen Landes genau bestimmt und biefes selber in 10 Kreise geteilt (Karte!)
Durch Maximilian würde auch der erste Anfang mit dem Postwesen gemacht, tnbem er den Grasen von Thurn und Taxis gestattete, zwischen Brüssel und Wien eine regelmäßige Fahrgelegenheit einzurichten. Glücklich war er bariu, die Macht des Hauses Habsburg durch Heiraten zu vergrößern. Seinen Sohn Philipp verheiratete er mit Johanna, der Tochter des Königs Ferbinanb von Aragonien und der Königin Jsabella von Kastilien. Aus btejer Ehe entsprossen zwei Söhne, Karl und Ferbinanb. Karl vereinigte später Aragonien und Kastilien zu dem Königreiche Spanien; er ist berselbe, welcher als beutscher Kaiser 1521 den Reichstag zu Worms abhielt. Sein Bruder Ferbinanb würde durch Heirat König von Ungarn und Böhmen und folgte feinem Bruder als beutjeher Kaiser.
Hvffmeyer und Hering, Hilfsbuch. 7. Aufl. 10
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
Extrahierte Personennamen: Sigismund Maximilian_( Maximilian Friedrichs Maximilian Maximilian Maximilians Maximilians Maximilian Maximilian Philipp Philipp Johanna Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Konstantinopel Holstein Friedrichs Worms Deutschland Worms Wien Aragonien Kastilien Aragonien Kastilien Spanien Ungarn
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
141
gehalten, also 143 Jahre lang. Fast kein Kaiser hat seitdem
mehr persönlich den Reichstag besucht, und die Fürsten thaten es
in der Regel auch nicht. Der Reichstag, von den Reichsständen
also durch Gesandte beschickt, konnte vor lauter inneren Streitig-
keiten, oft über unbedeutende Dinge (Sitze der Gesandten re.),
zu keinem wichtigen Beschlusse kommen. Rur wenn es sich um
noch größere Beschränkung der kaiserlichen Macht handelte, war
man einig. Kein Wunder, daß Deutschland noch mehr die Beute
fremder Mächte wurde! Deutschland war in viele kleine Herr-
schaften zersplittert (§ 49). Dadurch entstand Hemmung des
Verkehrs (viele Schlagbäume, Straßen- und Brückengeld, schlechte,
gefährliche Wege) und Unsicherheit des Lebens und Eigentums
(keine allgemeine Landespolizei, viele Räuberbanden, die leicht aus
einem Ländchen ins andere kommen konnten).
§ 69. Die Raubkriege. Ludwigs Sucht nach Ver-
größerung seines Landes führte zu mehrfachen sog. Raub-
kriegen: 1. nach dem Tode seines Schwiegervaters Philipps Iv.
von Spanien wollte Ludwig die südlichen oder spanischen
Niederlande erobern (1666—68), wurde aber hieran durch
Holland (im Vereine mit England und Schweden) behindert. —
2. Darauf führte er einen Rachekrieg gegen Holland (1672
bis 78), dessen Statthalter, Wilhelm von Oranien, jedoch kräftigen
Widerstand leistete. Er wurde von dem großen Kurfürsten,
später auch vom Reiche und von Spanien unterstützt. Im Frieden
von Rpmwegen erhielt Ludwig die Franche-Comto (Burgund),
eine Reihe belgischer Grenzfestungen und 10 Städte im Elsaß
(§ 65), auch die Festung Freiburg. — 3. Mitten im Frieden
hesetzte Ludwig eine Reihe deutscher Orte, die er sich durch die
sog. Reunionskammern hatte zusprechen lassen. Dies waren
nämlich Gerichte, die untersuchen sollten, welche deutsche Besitzungen
einst auf irgend eine Weise mit seinen, durch Gewaltthat neu-
erworbenen Ländern in Verbindung gewesen waren, um sich der-
selben bemächtigen zu können. So fiel auch, vom deutschen Reiche
schmachvoll verlassen, die wichtige Grenzfestung Straßburg ohne
Schwertstreich 1681 in seine Hände. Er reizte auch die Türken
zum Kriege, die 1683 Wien hart bedrängten; doch wurde dies
durch Staremberg tapfer verteidigt und durch den Polenkönig
Joh. Sobiesky gerettet. (Später wurden die Türken durch
Prinz Eugen zum Frieden gezwungen. Lied: „Prinz Eugen,
der edle Ritter 2c." — Eugen gehört zu den 8 größten Feld-
herrn früherer Zeiten (Alexander, Cäsar, Karl der Große,
Gustav Adolf, Türenne, Eugen, Friedrich der Große, Napoleon)).
1684 wurde zu Regensburg ein 20 jähriger Waffenstillstand ab-
geschlossen, in welchem Ludwig alles Weggenommene verblieb. —
4. Allgemein herrschte gegen Ludwig große Erbitterung, sowohl
wegen seiner Eroberungssucht, als auch wegen der Vertreibung
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwigs Philipps Philipps Ludwig Ludwig Wilhelm_von_Oranien Wilhelm Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Sobiesky Eugen Eugen Eugen Eugen Eugen Alexander Alexander Cäsar Karl_der_Große Karl Gustav_Adolf Gustav Adolf Eugen Eugen Friedrich_der_Große Friedrich Napoleon Ludwig_alles_Weggenommene Ludwig Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Spanien Holland England Schweden Holland Spanien Burgund Elsaß
(§ Wien Staremberg Polenkönig
Joh