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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 22

1895 - Straßburg : Heitz
22 Die Stadt Rappoltsweiler liegt am Eingange des Thales, am Fuße reicher Rebberge. Ueber der Stadt erheben sich die Ruinen der Schlösser Hoh-Rappolt- stein, Giersberg und St. Ulrich. Die „Drei Schlösser auf einem Berge" sind ein Wahrzeichen des Landes. Weiter im Thale am südlichen Thalrande liegt die Ruine Bilstein. 8. Das Markircher oder Leberthal, das durch die Leber bewässert wird. Sie hat ihre Quelle auf Hein nordlichen Hange des Brezouard, fließt dnrch -Markirch und ergießt sich bei-Schettstadt in die Jll. Die dieses Thal umgebenden Berge enthalten Blei-, Kupfer- und Silberadern. Die Ausbeutung derselben hat schon längst aufgehört. Die Straße vou Schlettstadt uach St. Die führt durch dieses Th'al. Am Eingang des Thales, südwest- lich von Kestenholz, erheben sich die großartigen Trümmer des Schlosses Hoh-Königsburg. 9. Das Weiler-Thal zweigt sich- bei Weilerthal von dem Leberthale ab. An der Scheide des Leber- und Weilerthales auf einem Ausläufer des Alten- berges liegt die Ruine Frankenburg. Äie das Thal umgebenden Berge enthalten Steinkohlen. Der G ie- ßen, der aus zwei'vom Wiuberg (Climont) kom- menden Bächen, dem Urbeiser und dem Steiger- Gießen, zusammenfließt, vereinigt sich oberhalb Kesten- holz mit der Leber. Ein Arm des Gießen fließt unter dem Namen Mühlbach nach Scherweiler und geht bei Ebersheim in die Jll.

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 24

1895 - Straßburg : Heitz
24 ehnheim bis zu ihrer Mündung trägt sie den Namen Er g er s. Von Oberehnheim führt eine Straße durch das Kliugenthal auf den Odilienberg. Dieser Berg ist wohl der merkwürdigste des El- saß. Er bildet einen langen Rücken, dessen südlich vorspringender Teil, der Männelstein, den höchsten Punkt ausmacht. Von den Felsen herab übersieht man fast das gauze Elsaß und den Breisgau1 bis an den Schwarzwald. Am Abhange des Berges erheben sich -die bereits erwähnten Ruinen des Schlosses Landsberg und etwas tiefer die Ruine des ehemaligen Klosters Trnttenhausen. Einige Schritte von dem Felsen des Männelsteins beginnt die merkwürdige Heidenmauer, welche aus großen ungleichen Qnadratsteinen besteht, die ohne Mörtel auseinandergesetzt sind. Der Umfang der Mauer beträgt 10,500 Meter, und die dadurch eingeschlossene Fläche enthält über eine Million Qua- dratmeter. Geht mau vom Männelstein über den Rücken des Berges (die Bloß), so gelangt man zu den schroffen Felsen) wo Hohenburg (Altitona) oder das Odilien-K'loster, 16 Meter tiefer als der Manuel- stein, steht. Hohenburg war iu der zweiten Hälfte des siebenten Jahrhunderts im Besitze des sagenumwobenen Herzogs' Attich oder Eticho, dieser schenkte .es seiner Tochter, der heiligen Odilia, welche hier zu Ende desselben Jahrhunderts ein Frauenkloster errichtete. 1 Landschaft am badischen Oberrhein.

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 351

1849 - Münster : Coppenrath
351 Derselbe Kaiser, welcher die Christen so großmüthig be- schirmte, verlegte im Jahre 330 seine Residenz von dem heid- nischen, stets bedrohten Rom weg nach Byzanz. Didse Stadt schien gleichsam von der Natur selbst dazu bestimmt zu sein, die Herrscherin der Völker zu werden. Sie lag in Thracien, an der Grenzscheide von Europa, dort wo sich der thracische Bos- porus zum Marmormeere erweitert. Die reizenden Ufer von Asien und Europa grenzen hier so enge an einander, daß der dazwischen rauschende Bosporus nur als ein großer Strom er- scheint. Durch diesen steht sie, hier mit dem schwarzen, dort mit dem Marmormeere und vermittelst dieses auch mit dem Ar- chipelagus und dem Mittelmeere in Verbindung und führt also den Schlüssel zu allen daran liegenden Ländern. So zum Mit- telpunkte des regsten Verkehres gelegen, konnte sie die Schätze der ganzen damals bekannten Erde in ihren geräumigen und sichern Hafen zusammenströmen lassen. Diese durch ihre Lage so begünstigte Stadt sollte nun ein neues Rom werden. Con- stantin trug deshalb Sorge, die Prachtgebäude und öffentlichen Plätze des alten Roms in dem neuen nachzubilden. Selbst das Capitol und die sieben Hügel wurden nicht vergessen. Aber statt der heidnischen Tempel erhoben sich hier christliche Kirchen, auf deren Thürmen das Kreuz als glorreiches Siegeszeichen des Christenthums über das Heidenthum prangte. Auf des Kaisers Einladung wuchs schnell die Bevölkerung der Stadt, die man nach seinem Namen Constantinopel, d. i. Constantinos Stadt, nannte. Gegen dieses neue Rom, welches stolz und gebietend über zwei Welttheile zugleich hinblickt, sank das alte immer tiefer in Schatten zurück. Eine Folge dieser Verlegung des Regierungssitzes war eine gänzliche Veränderung der bisherigen Verfassungsform. Das ganze Reich wurde in vier Präfecturen oder Oberstatthalter- schaften, in dreizehn Diöcesen oder Bezirke, und in hundcrt- siebenzehn Provinzen oder Kreise getheilt. Die erste oder morgenländische Präfectur umfaßte in 5 Diöcesen und 48 Grunde und gebrauchte, um alle Zweideutigkeit zu heben, das Wort ofxoovgiot; (consubstantialis) zur Bezeichnung des Verhältnisses des Soh- nes zum Vater. -j

4. Geschichte des Mittelalters - S. 177

1872 - Münster : Coppenrath
I 177 erdichtet und sprach sogleich den Bann der ihn ans. Der Kaiser aber, um zu zeigen, da er es mit dem versprochenen Kreuzzuge ernstlich meine, schiffte sich bald nach feiner Wiederherstellung nach Palstina ein. Jedoch vershnte er hierdurch nicht den Papst. Dieser erlie sogar an die Geistlichen und an die Ritterorden in Palstina die strengsten Befehle, den Kaiser nicht im Geringsten zu untersttzen, weil ein mit dem Fluche der Kirche Beladener des Kampfes fr die Sache Gottes un-wrdig sei. Allein Friedrich war in dem heiligen Lande glcklicher, als man htte erwarten sollen. Er schlo mit den Sa-racenen einen zehnjhrigen Waffenstillstand, in welchem ihm Jerusalem, Bethlehem und Nazareth ausgeliefert wurden, und fetzte uch in der Kirche des heiligen Grabes die Krone eines Kniges von Jerusalem aus.*) Schnell eilte er dann nach Italien zurck, vertrieb bort die Fewbe aus feinen Besitzungen und shnte sich auch mit dem Papste aus. Bald hierauf brach in Deutfchlanb eine Emprung unter feinem eigenen Sohne Heinrich aus, der in des Vaters Abwesenheit Deutschland verwaltet hatte. Fr seine Untreue mute er nach Italien in einen Kerker wanbern, wo er sieben Jahre nachher starb. Aus bieses traurige Ereigni folgte balb ein frhliches. Friedrich war Wittwer und warb um die fchne Jfabella, Schwester des Kniges von England. Ohne Z-gern kam der Heirathsvertrag zu Stande. Der Kaiser lie durch den Erzbischof von Kln und Herzog von Brabant mit zahlreichem Gefolge feine Braut abholen. Ueberall wurde sie in Deutschland festlich empfangen, besonders aber in Kln-Zehntausend Brger, alle zu Pferde und festlich geschmckt, polten sie feierlich ein. Auch fuhren ihr Schiffe auf trockenem Lande entgegen. Es waren Wagen, wie Schiffe gebauet, mit Flaggen und Wimpeln, die Pferde waren in Purpurdecken verhllt. In den Schiffen saen Snger und lieen zu dem ) Dadurch wurde fortan der Titel König von Jerusalem" Erbtheil des deutschen Kaisers als solchen. Weller' Wcltgesch. Il 25. Aufl. i o I

5. Geschichte des Mittelalters - S. 207

1872 - Münster : Coppenrath
207 Die Blthe der Hansa hat ungefhr dreihundert Jahre ge-whrt. Im fnfzehnten Jahrhundert verfiel sie nach und nach, weil zu der Zeit fr ffentliche Sicherheit und Ordnung krftiger von den Fürsten gesorgt wurde. Es trat eine Stadt nach der andern aus dem Bunde, und endlich blieben nur Hamburg, Lbeck und Bremen, die noch im Jahre 1630 ihren Bund erneuerten und bis in die neuesten Zeiten hinauf den Namen Hansestdte fhrten. Andere Vereine. Nicht lange nach Errichtung der deutschen Hansa entstanden noch andere solche Stdtevereine, hnlich dem lombardischen Bunde in Italien. Auch ihr Zweck war Schutz der Freiheit, der Selbstndigkeit und des Handels. So errichteten im Jahre 1254 siebenzig Städte im sdlichen Deutschland den rheinischen Bund. Nachher entstand der schwbische Stdtebund, der gleichfalls sehr mchtig war. Von dem Glnze der deutschen Städte in damaliger Zeit zeugt auch ihre groe Bevlkerung. Im vierzehnten Jahrhundert stellte Aachen 19,826 waffenfhige Männer, Straburg 20,000, und der Rath zu Lbeck bewaffnete bei einem Aufstande der Brgerschaft allein 5000 Kaufleute. Die Stadt Nrnberg war damals so reich und schn, da dort ein mittel-miger Brger besser wohnte, als in Schottland ein König ^ die Stadt Danzig so mchtig, da ihr Brgermeister selbst dem König Christoph von Dnemark den Krieg erklrte; das ge-werdthtige Augsburg so blhend, da es fr die reichste Stadt der ganzen Welt galt. In Brgge herrschte ein solcher Auf-wand, da die Knigin von Frankreich, als sie hier (1301) den Glanz und die Pracht der Brgerfrauen sah, vor Verwun-derung ausrief: Ich glaubte, allein Knigin zu sein, und er-blicke hier wohl sechshundert!" Mit der frheren Armuth schwand aber auch immer mehr die alte Nchternheit und Einfachheit der Sitten, und an ihre Stelle trat prunkender Aufwand, besonders bei ffentlichen Festen und Gelagen. Wir haben noch eine Menge Verordnungen

6. Geschichte des Mittelalters - S. 156

1861 - Münster : Coppenrath
156 und fand so großes Wohlgefallen an diesem schönen Beweise von Liebe und Treue, daß er um der Frauen willen alle Män- ner begnadigte. 47. Zweiter Kreuzzug (1137). Eben wollte Konrad nach Italien ziehen, um dort die aus- gebrochenen Unruhen beizulegen, als auf einmal die Schreckens- nachricht aus Asien kam: Edessa, die Hauptstadt des gleich- namigen Fürstenthums, fei von den Saracenen erobert und zer- stört, sechs und vierzigtausend Einwohner erschlagen worden. Eine allgemeine Bewegung ging durch die christlichen Länder; denn Edessa wurde als die Vormauer Jerusalems angesehen. Aber so groß auch die allgemeine Theilnahme war, so würde dennoch ein neuer Kreuzzug nicht sobald zu Stande gekommen sein, wäre nicht ein Mann aufgetreten, der die Seele der gan- zen Unternehmung wurde. Das war der Abt Bernhard von Clairvaux in Burgund. Schon in früher Jugend zeich- nete er sich durch unermüdliche Thätigkeit und durch einen ein- fachen, Gott ergebenen Sinn vor allen seinen Altersgenossen aus. Gleichgültig gegen alle Ergötzlichkeit des Lebens floh er das Geräusch der Welt und widmete sich einem beschaulichen Leben. In einer wüsten Gegend des südlichen Frankreichs grün- dete er das berühmte Kloster Clairvaux und lebte dort in größter Strenge. In dieser abgeschlossenen Lebensweise entgin- gen ihm jedoch die Angelegenheiten der Fürsten und Völker nicht, und sobald es die Ehre Gottes erforderte, trat er ohne Menschenfurcht öffentlich auf und ruhete nicht eher, als bis er sein Ziel erreicht hatte. Diesen frommen und eifrigen Mann sandte der damalige Papst Eugen Hi. an die Fürsten und Völker, um sie zu einem neuen Kreuzzuge zu bewegen. Zuerst predigte er das Kreuz in Frankreich. Durch seine Worte wurden Alle so begeistert und fortgerissen, daß die von ihm schon vorräthig mit- gebrachten und in Menge ausgestreueten wollenen Kreuze keines- wegs hinreichten, sondern er noch seinen eigenen Mantel zu

7. Geschichte des Mittelalters - S. 206

1861 - Münster : Coppenrath
206 tiger von den Fürsten gesorgt wurde. Es trat eine Stadt nach der andern aus dem Bunde, und endlich blieben nur Hamburg, Lübeck und Bremen, die noch im Jahre 1630 ihren Bund er- neuerten und bis in die neuesten Zeiten hinauf den Namen Hansestädte führten. Andere Vereine. — Nicht lange nach Errichtung der deutschen Hansa entstanden noch andere solche Städtevereine, ähnlich dem lombardischen Bunde in Italien. Auch ihr Zweck war Schutz der Freiheit, der Selbständigkeit und des Handels. So errichteten im Jahre 1254 siebenzig Städte im südlichen Deutschland den rheinischen Bund. Nachher entstand der schwäbische Städtebund, der gleichfalls sehr mächtig war. Von dem Glanze der deutschen Städte in damaliger Zeit zeugt auch ihre große Bevölkerung. Im vierzehnten Jahrhundert stellte Aachen 19,826 waffenfähige Männer, Straßburg 20,000, und der Rath zu Lübeck bewaffnete bei einem Aufstande der Bürger- schaft allein 5000 Kaufleute. Die Stadt Nürnberg war damals so reich und schön, daß dort ein mittelmäßiger Bürger besser wohnte, als in Schottland ein König; die Stadt Danzig so mächtig, daß ihr Bürgermeister selbst dem Könige Christoph von Dänemark den Krieg erklärte; das gewerbthätige Augsburg so blühend, daß sie für die reichste Stadt der ganzen Welt galt. In Brügge herrschte ein solcher Aufwand, daß die Königin von Frankreich, als sie hier (1250) den Glanz und die Pracht der Bürgerfrauen sah, vor Verwunderung ausrief: „Ich glaubte, allein Königin zu sein und erblicke hier wohl sechshundert!" Mit der früheren Armuth schwand aber auch immer mehr die alte Nüchternheit und Einfachheit der Sitten, und an ihre Stelle trat prunkender Aufwand, besonders bei öffentlichen Festen und Gelagen. Wir haben noch eine Menge Verordnungen von einzelnen Ländern und Städten damaliger Zeit, die auf das ge- genaueste bestimmen, wer Gold und Perlen, Silber, Sammet und Seide tragen dürfe oder nicht; wie lang die Schuhschnäbel

8. Geschichte des Mittelalters - S. 249

1861 - Münster : Coppenrath
249 69. Wenzel (1378—1400). Ruprecht von der Pfalz (1400-1410). Wenzel, Karl's ältester Sohn und Nachfolger, zeigte sich anfangs thätig für den Frieden in der Kirche und im Reiche. Später aber kümmerte er sich wenig um die Angelegenheiten in Deutschland, wo sich die Städte gegenseitig in grausamer Weise bekriegten. Unter der Regierung eines so unthätigen Fürsten wogte das Faustrecht mit allen s«nen Gräueln wieder auf. Nirgends war mehr Ruhe, nirgends Sicherheit;, alle Stra- ßen waren mit Räubern angefüllt. In dieser Noth, als das Reichsobcrhaupt keinen Schutz mehr gewährte, suchten sich die Unterthanen so gut als möglich selbst zu helfen. Die meisten Städte verbanden sich unter einander und schlossen im Jahre 1389 einen allgemeinen Landfrieden auf sechs Jahre. Selbst in seinem Erblande Böhmen machte sich Wenzel höchst verhaßt. Besonders wurde das Bolk empört durch seine Grausamkeit gegen Johannes von Nepomuk, den Dicar des Erzbischofes und Beichtvater der Königin. Wenzel ver- langte von diesem allgemein geachteten und frommen Manne, der noch jetzt als Märtyrer verehrt wird, daß er ihm die Beichte der Königin, welche er in bösem Verdachte hatte, verrathe. Allein der gewissenhafte Priester weigerte sich standhaft, ein so unedeles Ansinnen zu erfüllen. Da ward der König zornig und ließ ihn in's Gefängniß werfen. Hier wurde er sogar auf die Folter gespannt; allein auch die schrecklichsten Qualen waren nicht vermögend, seine Pflichttreue zu erschüttern und das Ge- ständniß zu erzwingen. Da endlich ließ er ihn, an Händen und Füßen gefesselt, von der großen Brücke hinab in die Mol- dau stürzen. Wie mit dumpfem Klagetone empsingen die Was- ser das verlassene, hülflose Opfer und begruben in ihren Tie- fen den Märtyrer und sein Geheimniß. Diese und ähnliche Grausamkeiten empörten alle Gemüther. Weil nun alle Vermahnung durch Wort und That nicht fruch-

9. Geschichte des Mittelalters - S. 285

1861 - Münster : Coppenrath
285 Friedrich Iii. (Iv.)* (1439—1493), Sohn des Her- zoges Ernst von Steiermark. Dieser hat von allen Kaisern am längsten regiert, nämlich über 53 Jahre. Er war ein Alaun von den schönsten Eigenschaften des Geistes und des Herzens, allein die Zeit seiner Regierung war zu stürmisch bewegt, und nicht immer konnte er seinen wohlmeinenden Absichten und Be- fehlen den erforderlichen Nachdruck geben. Unter seiner Regie- rung eroberten die Türken nicht nur Constantinopel, sondern richteten auch ihre Berheerungszüge selbst nach Ungarn und Krain. Der Papst forderte die Christenheit und insbesondere die deutschen Fürsten zu einem neuen Kreuzzuge auf; auch der Kaiser erließ an sie die dringendsten Mahnungen bei der großen Gefahr des deutschen Batcrlandes. Vergebens! An die Stelle der früheren Begeisterung war jetzt die niedrigste Selbstsucht getreten, und bei der Auflösung aller gesetzlichen Ordnung war jeder Fürst nur bedacht, für seinen eigenen Vortheil zu sorgen. Kein deutsches Heer rückte gegen den Erbfeind der Christenheit in's Feld, um dessentwillen im ganzen Reiche die Türlenglocke zum Gebete rief. Der Kaiser hielt zwar Reichstag über Reichs- tag, allein auf diesen erschienen nicht mehr die Fürsten selbst, sondern nur ihre Gesandten, welche die kostbare Zeit mit leeren Förmlichkeiten hinbrachten, ja sogar darüber stritten, wer am wenigsten zu des Vaterlandes Rettung beizutragen habe. Krieg und Fehde herrschte überall, nicht bloß an den Grenzen des Reiches, sondern auch im Reiche selbst. Am störendsten für die Thätigkeit des Kaisers in den Reichsangelegenheiten war lange Zeit der Zwist mit seinem Bruder Albrecht, dem Mitbesitzer seiner Erblande. Von dieser Drangsal wurde er zwar durch Albrechl's Tod befreit (1463), aber in Oesterreich und den übri- gen Ländern hörte die Unzufriedenheit mit feiner Regierung nicht auf und veranlaßte mehrere höchst gefährliche Ausstände. * Dieser Kaiser wird Friedrich Iii. und auch Friedrich Iv. genannt, jenachdem Friedrich der Schöne von Oesterreich (1313 — 1330) mit ein- gerechnet wird oder nicht. /

10. Die alte Geschichte - S. 74

1846 - Münster : Coppenrath
74 K a rav anen genannt, unternommen werden. Noch jetzt ziehen in einigen Gegenden Asiens und Afrikas solche Karavanen um- her. Sie haben oft mehr als tausend Kameele bei sich, welche das Gepäck und die Waaren tragen, und welche einzeln hinter einander gehen, so daß ein solcher Zug bisweilen ein Meile lang ist. Sie reisen der Hitze wegen meistens nur bei Nacht. Der gefilmte Himmel ist ihr Wegweiser durch die Wüste. So führten sich nun selbst die entferntesten Länder gegen, seitig die Erzeugnisse ihres Bodens zu. Völker, die seit den ältesten Zeiten getrennt gewesen waren, näherten sich jetzt brüder- lich wieder gegen einander und theilten sich ihre Erfindungen mit; es entstand ein heiteres, geselliges Leben unter den Menschen. Rauhe Gegenden wurden geebnet, Straßen angelegt-, Herbergen errichtet, Brücken über die Flüße geschlagen, um dem fremden Kaufmanne den Zugang so leicht als möglich zu machen. In den Städten selbst suchten ihn die Einwohner für die Beschwerden der weiten Reise durch manche für Bequemlichkeit und Vergnügen getroffene Vorkehrungen aufzuheitern und so seinen Unternehmungsgeist immer mehr zu beleben. 25. Entstehung der Jahrmärkte. Um eines großen Absatzes der Waaren gewisser zu sein, merkten sich die Kaufleute die besonderen Zeiten, wann die Men- schen in großen Haufen an einem und demselben Orte zusammen zu kommen pflegten. Solches geschah in der Regel an hohen feierlichen Festen, an welchen weit und breit die andächtige Volksmenge nach der Stadt zu den Tempeln strömte, dort anzu- beten und zu opfern. Woher dann der Hauptzug des Volkes seine Richtung nach dem Tempel nahm, da stand, bis zum Ein- gänge hin, Bude an Bude, in unabsehbarer Reihe neben einander, mit den verschiedenartigsten und buntesten Waaren angefüllt, daß es eine Freute war, sie anzusehen. Sogar in den Vorhöfen der Tempel standen oft die Kausieute aus. Wir lesen in den heil. Evangelien, daß Christus einst aus dem Tempel des Salomo die
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