100 Geschichte der neueren Zeit!
konische Landeskirche, deren Protektor und einziges Haupt der König war. Gleichwohl blieb zunächst die katholische Lehre in den wesentlichsten Punkten bestehen, da Heinrich es auf eine Änderung derselben gar nicht abgesehen hatte und auch gegen Luther persönliche Abneigung empfand. Die Neuerung wurde durch den sogen.
1539 Kupreinatseid 1539 befestigt. Heinrich Viii. war persönlich ein Mensch ohne tiefere religiösen Interessen, von rohem Gemüte, herrsch-süchtig und eigennützig. Sein Verfahren gegen seine Frauen, deren er nacheinander sechs hatte, hat ihm eine traurige Berühmtheit in der Geschichte gegeben (Anna Boleyns jammervolles Geschick!).
Unter Heinrichs Nachfolger Eduard Vi. trat, besonders durch den Erzbischof Cranmer von Canterbury, die Umgestaltung auch der Lehre ein. Der deutsche Protestantismus, besonders auch die Schriften Melanchthons, waren dabei von großem Einfluß (42 Artikel; Cornmonprayerbook). Obgleich Eduard Vi. vor seinem Tode die Thronfolge der Johanna Grey, einer der gebildetsten und edelsten Frauen der ganzen Weltgeschichte, bestimmt hatte, entschied sich doch die Mehrheit der Nation für die Tochter Katharinas von Aragonien, die „blutige"
Maria die Katholische, unter der nun eine grausame Gegenreformation ins Werk gesetzt wurde; Johanna Grey und später auch Cranmer starben auf dem Schaffst. Glücklicherweise bauerte ihre Regierung nur fünf Jahre; noch bevor der allgemeine Unwille der Nation zum Ausbruch gelangte, kam die Tochter Anna Boleyns
1558 Elisabeth (1558—1603) zur Regierung. England, das über-1603 an ^deutenden Frauen so reich war, hat dieser Frau zum nicht geringen Teil den ungeheuren Aufschwung zu verdanken, der von nun an in jeder Beziehung begann. Unter Elisabeth wurde
a) die Reformation endgiltig in England durchgeführt; die starke Ausschließlichkeit der evangelischen (Episkopal- oder Hoch-) Kirche aber und die damit zusammenhängenden Härten gegen die Dissenters (Presbyterianer, Independenten, Katholiken) schlossen den Keim zu den späteren Religionskriegen in sich.
b) Es wurde der Grund gelegt zur englischen Seeherr -sch äst. Dieselbe entwickelte sich im Gegensatz zu dem auch in religiöser Beziehung sich feindlich verhaltenden Spanien. Entscheidend war der Untergang der spanischen Armada, der sogen, unüberwindlichen Flotte, durch welche Philipp Ii. das ketzerische
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich_Viii Heinrich Anna_Boleyns Heinrichs Heinrichs Eduard_Vi Eduard Cranmer_von_Canterbury Eduard_Vi Eduard Johanna_Grey Katharinas Maria Maria Johanna_Grey Anna_Boleyns Philipp_Ii Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Melanchthons Aragonien England England Spanien
I
177
erdichtet und sprach sogleich den Bann der ihn ans. Der Kaiser aber, um zu zeigen, da er es mit dem versprochenen Kreuzzuge ernstlich meine, schiffte sich bald nach feiner Wiederherstellung nach Palstina ein. Jedoch vershnte er hierdurch nicht den Papst. Dieser erlie sogar an die Geistlichen und an die Ritterorden in Palstina die strengsten Befehle, den Kaiser nicht im Geringsten zu untersttzen, weil ein mit dem Fluche der Kirche Beladener des Kampfes fr die Sache Gottes un-wrdig sei. Allein Friedrich war in dem heiligen Lande glcklicher, als man htte erwarten sollen. Er schlo mit den Sa-racenen einen zehnjhrigen Waffenstillstand, in welchem ihm Jerusalem, Bethlehem und Nazareth ausgeliefert wurden, und fetzte uch in der Kirche des heiligen Grabes die Krone eines Kniges von Jerusalem aus.*) Schnell eilte er dann nach Italien zurck, vertrieb bort die Fewbe aus feinen Besitzungen und shnte sich auch mit dem Papste aus.
Bald hierauf brach in Deutfchlanb eine Emprung unter feinem eigenen Sohne Heinrich aus, der in des Vaters Abwesenheit Deutschland verwaltet hatte. Fr seine Untreue mute er nach Italien in einen Kerker wanbern, wo er sieben Jahre nachher starb. Aus bieses traurige Ereigni folgte balb ein frhliches. Friedrich war Wittwer und warb um die fchne Jfabella, Schwester des Kniges von England. Ohne Z-gern kam der Heirathsvertrag zu Stande. Der Kaiser lie durch den Erzbischof von Kln und Herzog von Brabant mit zahlreichem Gefolge feine Braut abholen. Ueberall wurde sie in Deutschland festlich empfangen, besonders aber in Kln-Zehntausend Brger, alle zu Pferde und festlich geschmckt, polten sie feierlich ein. Auch fuhren ihr Schiffe auf trockenem Lande entgegen. Es waren Wagen, wie Schiffe gebauet, mit Flaggen und Wimpeln, die Pferde waren in Purpurdecken verhllt. In den Schiffen saen Snger und lieen zu dem
) Dadurch wurde fortan der Titel König von Jerusalem" Erbtheil des deutschen Kaisers als solchen.
Weller' Wcltgesch. Il 25. Aufl. i o
I
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich_war_Wittwer Friedrich Weller
Extrahierte Ortsnamen: Palstina Palstina Gottes Jerusalem Bethlehem Nazareth Jerusalem Italien Deutfchlanb Deutschland Italien England Brabant Deutschland Jerusalem
26
mit der Zeit alle Macht und Kraft der einzelnen Völkerschaften
um die Krone, als ihren einzigen Mittelpunkt, vereiniget; in
Deutschland aber geschah seit der Negierung der fränkischen
Kaiser, welche sich ihrer Macht zu unklug bedienten, gerade
das Gegentheil. Die Glieder sonderten sich von Zeit zu Zeit
mehr von ihrem Haupte ab, und der erste Fürst der Christen-
heit wurde einer der allerschwächsten. Jeder Kreis sorgte
nur für sich und nahm wenig Rücksicht auf das Ganze. Die
einzelnen Glieder eines Kreises waren in ewigen Streitig-
keiten über Grenzen, Rangordnung und den sie betreffenden
Beitrag zur Reichshülfe. Daher konnte auch nichts Bedeuten-
des unternommen werden, obschon die Gefahr an den Grenzen,
besonders von Seiten der Türken, so groß war. Kein christ-
licher Staat hätte sich an Hoheit und Macht dem deutschen
gleichstellen können, hätten die einzelnen Kreise, wie billig, fest
an Kaiser und Reich gehalten.
Ein anderes großes Verdienst um Deutschland erwarb
sich Maximilian durch die Einführung des Postwescns.
Früher hatte man nur reitende Boten von einer Handelstadt
zur anderen, auch Landkutschen, welche Reisende und Gepäck
aufnahmen. Sollten aber Briefe an Orte gelangen, die nicht
an der Straße lagen, oder waren sie für das Ausland be-
stimmt, so mußte man eine Gelegenheit dahin abwarten oder
einen eigenen Voten abschicken. Jenes war aber sehr um-
ständlich und unsicher, dieses sehr kostspielig. Höchst erfreulich
mußte deshalb für alle, insbesondere aber für den Kaufmann-
stand, eine Anstalt werden, durch welche man fortan Alles,
was man wollte, mit Schnelligkeit und Sicherheit von einem
Orte zum anderen befördern konnte. In Frankreich bestand
diese höchst gemeinnützige Anstalt schon seit dem Jahre 1464,
und war bald nachher von dem deutschen Grafen von Thurn
und Taris in Tirol nachgeahmt worden. Durch dessen
Sohn Franz führte Maximilian im Jahre 1516 zuerst eine
Post von Brüssel nach Wien ein und ernannte jenen Grafen
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Franz Franz Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Frankreich Wien
40
er das Land verlassen. Er begab sich nach der Schweiz und
machte zuletzt Genf zum Mittelpunkte seiner Bestrebungen. Als
Prediger und Lehrer der Theologie gründete er hier ein neues
Lehrsystem, welches in mehreren Punkten von der Lehre Luther's
sowohl als auch Zwingli's abwich. Je höher sein Ansehen
stieg, desto größer wurde auch seine Unduldsamkeit gegen Alle,
die sich nicht zu seiner Lehre bekennen wollten. Er starb 1564.
Von Genf aus verbreitete sich seine Lehre in das benachbarte
Frankreich, weiter in die Niederlande, nach Schottland und in
mehrere deutsche Lander. Calvin's Anhänger nannten sich eben-
falls Reformirte, erhielten aber in Frankreich den Namen Hu-
genotten, in Schottland Presbyterianer oder Puritaner.
6. Luther auf dem Reichstage zu Worms. 1521.
Unterdessen war Karl V. an die Stelle seines verstor-
benen Großvaters Maximilian zum deutschen Kaiser erwählt.
Seine Erhebung hatte er vorzüglich dem Kurfürsten von Sach-
sen, Friedrich dem Weisen, zu verdanken, der selbst die ihm
angebotene Kaiserkrone zu Gunsten des jungen hoffnungsvollen
Enkels Marimilian's auögeschlagen hatte. Jetzt bewarben sich
beide Parteien, die Katholiken sowohl als die Lutheraner, um
die Gunst des neuen Kaisers. Der Kurfürst von Sachsen
insbesondere bot seinen ganzen Einfluß bei ihm zu Gunsten
Luther's auf. Luther selbst richtete an den Kaiser ein Schrei-
den, in welchem er sich bitter über seine Widersacher beklagte
und dringendst um Schutz bat. Erasmus, Hutten und
mehrere andere Gelehrten fuhren fort, durch Schriften aller
Art die Gährung zu erhalten und zu befördern. Alles war
in gespannter Erwartung, auf welche Seite sich der neue Kaiser
in der Kirchenfrage wenden würde. — Karl hing mit ganzer
Seele an dem Glauben seiner Väter und war entschlossen,
kein Mittel unversucht zu lassen, die obwaltenden Streitigkeiten
zu heben und so Ruhe und Frieden in Kirche und Staat wieder
u..... Er hatte einen Reichstag nach Worms ausge-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Genf Karl_V. Karl_V. Maximilian Maximilian Friedrich Friedrich Karl
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Niederlande Schottland Frankreich Schottland Worms Sachsen Worms
85
Tirol und Vorderösterreich, und Karl, der jüngste, die soge-
nannten innerösterreichischen Lande, nämlich Steiermark, Kärn-
then, Krain, Görz, Istrien, Triest. Der Vertrag wegen dieser
Theilung wurde von den fürstlichen Brüdern zu Wien am
1. März 1565 unterzeichnet. Hierdurch zerfiel die deutsche
Linie des Hauses Habsburg in drei Zweige: den österreichischen
oder Marimilian'schen, den tirolischen oder Ferdinand'schen und
den steierischen oder Karl'schen. Es dauerte über hundert
Jahre, ehe das zerstückelte herrliche Ganze sich wieder unter
einem einzigen Oberhaupte zusammenfügte.
Maximilian Ii. (1564 — 1576). — Obgleich dieser mit
ganzer Seele dem katholischen Glauben ergeben war, so be-
obachtete er doch dieselbe Milde und dieselbe Duldsamkeit,
durch welche auch sein Vater den Frieden erhalten hatte; auch
war er weit entfernt, den immer wachsenden Zwiespalt der
Protestanten untereinander zu seinem Vortheile zu benutzen.
Er erklärte, es sei seine feste Ueberzeugung, daß Gott allein
die Herrschaft über die Gewissen zukomme. So nachsichtsvoll er
hinsichtlich der Religionsmeinungen sich bewies, so viel Strenge
zeigte er aber, als in diesen stürmisch bewegten Zeiten das
alte Faustrecht wieder erwachte. Er ließ die Anstifter der
Empörung martervoll hinrichten.
Tiirkenkriegj Arinyi's Heldentod (1566). — Der Tod Kai-
sers Ferdinand I. war die Losung zu einem neuen Kriege um
die Krone Ungarns für Zapolya's Sohn, den jungen Fürsten
von Siebenbürgen. Und bald war auch wieder mit großer
Heeresmacht da der bereits zum Greise gewordene Sultan
Solimán. Die Eroberung Wiens sollte den Abend seines Le-
bens krönen. Aber der Himmel hatte es anders bestimmt.
Zunächst zog er gegen die Festung Szigeth. Hier befehligte
der Graf Nicolaus Zrinyi, Ban von Kroatien und Slavo-
nien und leistete den heldenmüthigsten Widerstand. Sturm auf
Sturm wurde zurückgeschlagen. Keine Versprechungen, keine
Drohungen konnten seinen Muth, konnten seine Treue erschüt-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl März Maximilian_Ii Maximilian Ferdinand_I. Nicolaus_Zrinyi
Extrahierte Ortsnamen: Krain Istrien Triest Wien Ungarns Wiens Kroatien
86
lern. Mitten unter den Schrecknissen dieser Belagerung starb
der allgefürchtete Sultan. Innerer Gram hatte sein Lebensende
beschleunigt. Sein Tod wurde den Truppen lange verheim-
licht, um sie nicht zu entmuthigen, und die Stürme währten
fort. Als endlich der Großwesir unter den furchtbarsten An-
strengungen die ganze äußere Festung in Schutt gelegt hatte,
zog sich Zrinpi mit seiner noch übrig gebliebenen Heldenschar
in die innere Burg zurück zu neuen Kämpfen und Opfern.
Jetzt unternahmen die Türken einen allgemeinen Sturm. Schon
brannte die Burg; da versammelte Zrinpi seine Getreuen um
sich und sprach: „Gedenket eures Eides! Wir müssen hinaus!
Statt hier zu verbrennen oder zu verhungern, laßt uns sterben
als Männer! Ich gehe voran, folgt mir nach!" Und unbe-
panzert stürzt der Ungarn Leónidas mit seinen sechshundert
Kampfgenossen hin über die Schloßbrücke, hin in das Gewühl
der Feinde. Da trifft ein Schuß des Tapferen Brust; ver-
wundet sinkt er nieder, sterbend kämpft er noch mit der letzten
Lebenskraft. Um ihn herum sterben auch die Seinigen. Und
kaum sind sie gefallen, da fliegt, wie Zrinpi es angeordnet,
der Pulverthurm in die Luft und mit ihm dreitausend der ein-
gedrungenen Türken. Die großen Verluste, welche die Türken
hier erlitten, vor allem aber der Tod des Sultans selbst, er-
leichterten den Abschluß eines Friedens. .
Dieser Frieden aber wurde von den Türken schlecht ge-
halten. Fortwährend beunruhigten sie die Grenzen. Endlich
hielt der Kaiser, um sich des Beistandes des Reiches zu ver-
sichern, einen Reichstag zu Regenöburg. Es war der letzte für
den Kaiser. Er starb daselbst am 12. Oktober 1576. Rudolf,
sein ältester Sohn, war sein Nachfolger.
19. Deutschland unter Rudolf Ii. und Mathias.
Vu-otf Ii. (1576—1612). — Mit vielen wissenschaftli-
chen Kenntnissen ausgerüstet bestieg Rudolf, Marimilian's Ii.
ältester Sohn, den Kaiserthron; aber er täuschte die Hoffnun-
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Zrinpi Rudolf Rudolf Rudolf_Ii Rudolf Mathias Rudolf Rudolf
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn_Leónidas Deutschland
— 90 —
beiden Parteien schlagfertig gegen einander, und der Augenblick
nahete heran, wo der vaterländische Boden mit dem Blute
seiner eigenen Söhne sollte getränkt werden.
Kaiser Rudolf sollte diesen Augenblick nicht erleben. Seine
unerhörte Gleichgültigkeit gegen alle Negierungsgeschäfte und
gegen alle sich ereignenden Vorfälle, die Zerrüttung Ungarns,
so wie die Unordnung der übrigen österreichischen Länder, alles
dieses hatte die Prinzen seines Hauses nicht mit Unrecht wegen
der Zukunft besorgt gemacht. Zur Erhaltung des Wohles
ihres Hauses drangen sie deshalb in den Kaiser, der selbst
keine Kinder hatte, die Regierung in Oesterreich und Ungarn
seinem Bruder Mathias zu übertragen. Der Kaiser, welcher
schon längst in den Sternen wollte gesehen haben, daß Mat-
thias ihm nach Krone und Leben trachte, suchte diesen Schick-
salsspruch durch die Ernennung seines Vetters, Ferdinand von
Steiermark, zum Nachfolger in den Erbländern zu entkräften.
Allein Mathias vereitelte diese Ernennung, indem er an der
Spitze eines großen Heeres, das vorzüglich aus österreichischen
Protestanten bestand, denen er für ihre Hülfe größere Glaubens-
freiheit zugesichert hatte, seinen Bruder nöthigte, ihn in seiner
angemaßten Herrschaft zu bestätigen.
Die mißliche Lage, in welcher damals der Kaiser war,
suchten auch die Protestanten in Böhmen für sich zu benutzen.
Sie forderten, daß er auch ihnen eben dieselbe Religionsfreiheit
zusichere, welche ihre Glaubensgenossen in Oesterreich von seinem
Bruder Mathias erhalten hätten. Aus Furcht, auch Böhmen
zu verlieren, in welchem schon aufrührerische Bewegungen sicht-
bar waren, gab ihnen der Kaiser den sogenannten M ajestä ts-
brief (1609). Hierin wurde den drei Ständen der Herren,
Ritter und der königlichen Städte mit ihren Unterthanen völlig
freie Religionsübung bewilligt.
Rudolfs Argwohn und Haß gegen seinen Bruder Ma-
thias wuchs mit jedem Tage. Unerträglich war ihm der
Gedanke, daß eben derselbe, welcher ihn zur Abtretung von
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Rudolf Rudolf Mathias Ferdinand_von
Steiermark Ferdinand Mathias Mathias Rudolfs
91
Ungarn und Oesterreich gezwungen, ihm einst als König von
Böhmen folgen sollte. Aus Rache wollte er ihm wenigstens
die Thronfolge in seinem Lieblingslande Böhmen entziehen
und dieses seinem Vetter, dem Erzherzoge Leopold, welcher
Bischof von Passau und Straßburg war, zuwenden. Doch
Mathias war daraus vorbereitet. Er eilte schnell mit einem
Heere herbei, entwaffnete Leopold, der schon hingezogen war,
um die angebotene Krone zu empfangen, und zwang seinen
Bruder, ihm auch Böhmen, Schlesien und die Lausitz abzutreten.
So verlor Rudolf, nicht ganz ohne eigene Schuld, eine
Krone nach der andern, und es blieb ihm nur noch die kaiser-
liche. Und vielleicht wäre auch diese ihm entrissen worden,
hätte nicht der Tod, als ein willkommener Freund, ihn dieser
letzten Demüthigung überhoben. Er starb im Jahre 1612,
nach fünf und dreißigjähriger Negierung.
Mathias (1612—1619). — Nun wurde sein vorerwähn-
ter Bruder Mathias zum Kaiser gewählt und mit unge-
wöhnlicher Pracht und Festlichkeit zu Frankfurt gekrönt. Es
war sichtbar, daß die Häupter der beiden Religionsparteien
durch den wetteifernden Aufwand und Glanz, womit sie die
Krönung verherrlichten, nur die Gunst des neuen Kaisers für
sich zu gewinnen, gegen einander aber eine Ehrfurcht gebie-
tende Stellung zu nehmen suchten. Mathias war thätiger als
sein Bruder, und zeigte den besten Willen, die kirchlichen Par-
teien in Deutschland mit gleicher Gerechtigkeit zu behandeln;
allein die Religionsspannung, welche alle Verhandlungen der
Reichstage über Türkenhülfe, Gebrechen des Münzwesens und
Neichskammergerichtes bisher vereitelt hatte, war schon so weit
gediehen, daß selbst der thätigste und einsichtsvollste Kaiser
ihrer nicht mehr hätte mächtig werden können. Unter Mathias
Regierung kam denn endlich das Gewitter, welches schon so
lange am deutschen Himmel drohend gestanden hatte, zum ver-
heerenden Ausbruche; der dreißigjährige Krieg nahm seinen
Anfang. Bevor wir aber den Vorhang zu diesem großen
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Mathias Leopold Leopold Rudolf Rudolf Mathias_( Mathias Mathias Mathias
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Straßburg Frankfurt Deutschland
173
würde, so daß alsdann ihre Gesandten mit größeren Forde-
rungen auftreten könnten. Erst im Jahre 1648 kam durch
die Thätigkeit des biederen Grafen von Trautmannsdorf, der
überall mit Kraft und Offenheit zu Werke ging, der Friede
glücklich zu Stande. Die Hauptpunkte desselben sind folgende:
Die Freiheit und Unabhängigkeit der Schweiz vom
deutschen Reiche, und der Niederlande von Spanien wurden
förmlich anerkannt. — Frankreich und Schweden empfingen
dafür, daß sie unser großes, schönes Vaterland verwüsten ge-
holfen, eine Belohnung durch deutschen Länderbefitz.
Frankreich erhielt namentlich das schöne Elsaß, soweit
cs österreichisch war, den Sundgau, die Festungen Breisach und
Philippsburg; auch mußten mehrere deutsche Festungen am
Rhein geschleift werden, so daß Frankreich nun ein offenes
Thor nach Deutschland bekam. Zudem erhielt es die Bestä-
tigung seiner völligen Landeshoheit über die lothringischen
Visthümer Metz, Toul und Verdun.
Schweden bekam Vorpommern, die Insel Rügen nebst
der Festung Stettin, die mecklenburgische Stadt Wismar und
die säkularifirten oder weltlich gemachten Bisthümer Bremen
und Verden, also alle wichtigeren Punkte an der Ost- und
Nordsee, als Neichslehen und wurde somit Reichstand. Als
Kriegeskosten wurden demselben noch fünf Millionen Thaler
zugefichert. Bis diese Summe von dem erschöpften Deutsch-
land aufgebracht war, hielten die Schweden mehrere deutsche
Festungen besetzt.
Brandenburg erhielt für seine Verluste in Pommern
die Bisthümer Minden, Halberstadt, Camin und Magdeburg
als weltliche Fürstenthümer nebst dem östlichen Theile von
Hinterpommern, welchen Schweden übrig gelassen hatte.
Hessen-Kassel hatte zwar im Laufe des Krieges nichts
verloren, gleichwohl erhielt es für seine treue Anhänglichkeit
an Schweden die Abtei Hersfeld und die Grafschaft Schaum-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Spanien Frankreich Frankreich Breisach Philippsburg Rhein Frankreich Deutschland Verdun Stettin Wismar Nordsee Brandenburg Pommern Halberstadt Magdeburg Hinterpommern Hessen-Kassel
202
strengungen, die Frankreich nochwendig erschöpfen und zu dem
Wunsche, daß der Friede zurückkehren möge, bewegen mußten.
Zudem schmeichelte sich Ludwig mit der Aussicht auf eine bei
weitem größere Erwerbung — auf die ganze spanische Mo-
narchie mit allen ihren Nebenreichen; denn mit dem kinder-
losen Könige von Spanien, Karl Ii., dessen naher Tod vor-
auszusehen war, ging die dort herrschende Linie Habsburg,
welche Philipp, Karl's V. Sohn, gegründet hatte, zu Ende.
Hiezu waren aber große Vorkehrungen nöthig; darum zeigte
er sich zum Frieden geneigt. Er kam zu Rysw ick (Reiß
weg! sagte das über die Duldung des Raubes erbitterte Volk),
auf einem Schlosse bei Haag, im Jahre 1697 zu Stande.
Auf die gewöhnliche listige Weise unterhandelte er mit jeder
der kriegführenden Mächte besonders, zeigte sich aber dieses
Mal gegen alle seine Gegner unerwartet großmüthig. Ob-
gleich Sieger, gab er doch alle neu eroberten Orte, außer
Staßburg, wieder heraus und trat überdieß Breisach, Frci-
burg, Kehl und Philippsburg nebst allen kleineren diesseits des
Rheins von Frankreich angelegten Festungen ab, gab auch an
Spanien die meisten weggcnommenen Plätze zurück und er-
kannte Wilhelm Iii. als König von England an. Die Her-
zogin von Orleans ließ sich für ihre Erbschaftsansprüche mit
Geld abfinden. Dagegen bestand Ludwig auf Erhaltung der
von ihm in den meisten Ortschaften der Pfalz eingeführten
katholischen Religion, wie sehr auch die Protestanten hiegegen
eiferten und sich auf den westfälischen Friedensschluß beriefen,
dessen Gewährleistung er doch selbst übernommen habe.
Bald zeigte es sich auch, warum Ludwig beim Ryswicker
Frieden, zum Erstaunen Aller, so großmüthig gewesen war.
Er hatte nur Vorkehrungen treffen wollen, um bei der Erle-
digung des spanischen Thrones seine vermeintlichen Ansprüche
auf denselben kräftig verfechten zu können. Schon im dritten
Jahre nach dem Ryswicker Frieden, im Jahre 1700, kam es
hierüber zu einem höchst blutigen Kriege, der bis zum Jahre
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Karl_Ii Karl Philipp Philipp Wilhelm Ludwig Ludwig Ludwig_beim_Ryswicker Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Spanien Breisach Kehl Philippsburg Frankreich Spanien England