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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 185

1888 - Habelschwerdt : Franke
185 immer ein sehr lockerer. Daher zerfiel Burgund in eine Anzahl kleinerer Herrschaften, die größtenteils an Frankreich kamen, b) Das neuere Burgund. Von dem arelatischen Königreiche ist das Herzogtum Burgund (Bourgogne) zu unterscheiden, das im 10. Jahrhunderte gestiftet würde und das Gebiet an der oberen Saone und Seine umfaßte. Nach dem Aussterben des Herzogshauses zog es König Johann von Frankreich ein und belehnte damit seinen Sohn Philipp den Kühnen, 1363. Mit letzterem beginnt die Glanzperiode Burgunds. Er vereinigte damit die dem deutschen Reiche gehörige Freigrafschaft Burgund (Franche-Comte) und die Grafschaften Flandern und Artois, seine Nachfolger erwarben auch die Niederlande. Dieses durch' Reichtum, Handel und .blühende .Städte ausgezeichnete Land erbte 1467 Karl der Kühne. ^ f.-s £.. v~,L. //J- B. Werheiratung Marimikians. Karl der Kühne strebte nach dem Königstitel und versprach dafür Friedrichs Sohne Maximilian die Hand seiner Tochter und Erbin Maria. Inzwischen kämpfte er mit den von ihm bedrohten Schweizern und dem Herzoge von Lothringen. Von den ersteren wurde er bei Granfon und Murten besiegt, und gegen den letzteren verlor er in der Schlacht bei Nancy Krone und Leben, 1477. Obgleich nun der französische König den Versuch machte, Burgunb zu erwerben, vermählte sich boch Maria mit Maximilian; iubes konnte bteser nur bte Frauche-Comtö und bte Niederlaubc behaupten. Die Erwerbung Burgunds bildet eine neue Stufe für Habsburgs Größe und erhebt Österreich zu europäischer Bedeutung. Doch lag darin der Keim des Gegensatzes putschen der französischen und habsburgischen Macht, der seitdem die europäische Politik beherrschte. Iii. Warimikian I., 1493—1519. Er war ein tapferer, ritterlicher, hochgebildeter Fürst, rastlos thätig, doch nicht immer mit Glück. 1. Maßregeln zur Begründung des Landfriedens. Die Aufgabe einer Reform des Reiches hatte Maximilian von seinen Vorgängern geerbt. Nach vielfachen Bemühungen um eine Besserung der Zustände gelang ihm auf dem Reichstage zu Worms 1495 der Versuch, dem Reiche eine Verfassung zu geben. Es wurde ein ewiger Landfriede verkündigt, der nachstehende Maßregeln im Gefolge hatte: a) Einsetzung eines Reichskammergerichtes, welches der höchste Gerichtshof für die Rcichsstände und das Appellationsgericht für die mittelbaren Stäube war. Sein Sitz war anfangs zu Frankfurt a. M., dann zu Speier, später zu Wetzlar.

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 128

1904 - Habelschwerdt : Franke
128 Trotz des ewigen Landfriedens" und des Reichskammergerichts" dauerten die Unruhen fort, und Reichsritter, wie Gtz von Verlichingen und Franz von Sickingen, bekmpften ihre Gegner in blutigen Fehden. 3. Maximilians uere Politik. Maximilians Versuche, das Ansehen des Reiches dem Auslande gegenber zur Geltung zu bringen, hatten wenig Erfolg. Die Schweizer, die sich weigerten, den gemeinen Pfennig" auszubringen und in den schwbischen Kreis einzutreten, ver-mochte er nicht zu unterwerfen. Die Schweiz lste sich vom Reiche los, und die Schweizer kmpften als gefrchtete Futruppen in aus-lndischen, besonders franzsischen Diensten. Whrend des Niederganges der Kaisermacht hatten die Franzosen in dem von Parteikmpsen zerrissenen Italien groen Einflu gewonnen. Sie eroberten Mailand und verlegten im Verein mit den Venetianeru dem znr Kaiserkrnung heranziehenden Maximilian die Alpenpsse. Da dieser infolgedessen an seiner Romfahrt verhindert wurde, nahm er (1508) ohne ppstliche Krnnng den Titel erwhlter Rmischer Kaiser" an. Diesen Titel fhrten seitdem die deutschen Könige bald nach ihrer Krnung tu Deutschland. Nach mehreren erfolglosen Kmpfen schlo sich Maximilian 1512 der Heiligen Ligue (ligh) an. Es war dies die erste grere Ver-bindung europischer Mchte; auch der Kuig von Neapel, der Papst, Venedig und der König von England waren Mitglieder derselben' Sie hatte den Zweck, die Franzosen, deren Einflu in Italien gefhrlich zu werden drohte, zu vertreiben. Es gelang der Ligue. Mailand den Franzosen zu entreien. Franz I.. der 1515 König von Frankreich geworden war. brachte aber die Stadt durch die Schlacht bei Mariguauo (marinjno), in der die im Dienste des Herzogs von Mailand stehenden schweizerischen Soldtruppen fast ganz vernichtet wurden, wieder unter franzsische Herrschaft. 4. Vergrerung der Hausmacht. Glcklicher war Maximilian in der Vergrerung der Habsburgischen Hausmacht. Seinen Sohn Philipp vermhlte er mit Johanna, der Tochter Ferdinands des Katholischen von Aragonien, Sizilien und Neapel und Jsabellas von Kastilien. Karl, der lteste Sohn Philipps und Johannas, die nach dem frhzeitigen Tode ihres Gemahls in unheilbare Schwermut verfiel, erbte die ganze spanische Monarchie. Philipps zweiten Sohn, Ferdinand, verheiratete Maximilian mit Anna, der Schwester Ludwigs Ii. vou Ungarn und Bhmen, der 1526 im Kampfe gegen die Trken siel und Anna als Erbin hinterlie. Durch diese Heiraten gelangte das Hans Habsbnrg in den Besitz einer Weltmacht, und es entstand das Sprichwort: Bella gerant alii, tu, felix Austria, nube! (Die anderen mgen Kriege führen; du,, glckliches sterreich, heirate!)

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 108

1904 - Habelschwerdt : Franke
108 ffentliche Sicherheit her, frderte die Entwicklung der Städte durch Regelung der Abgaben, der Zlle und des Mnzwesens und durch Begnstigung von Handel und Gewerbe. Die Rechtspflege ordnete er durch Errichtung eines obersten Gerichtshofes, des Parlaments, in Paris. In den unmittelbar unter der Krone stehenden Gebieten setzte der König seine Beamten ein und erhob regelmige Steuern. Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien. In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs. Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland. England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntedschenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. erhielt Heinrich Ii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Er erwarb auch die Lehnshoheit der Irland. Die Emprung seiner Shne (vgl. Bertran de Born von Uhland) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn, Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuerschtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen gehalten (S. 83). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normaudie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frankreich an Philipp August und ge-riet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen, wodurch der Grund zu der englischen Verfassung gelegt wurde. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhaftet und mit Ber-lnst des Eigentums oder Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Ab-gaben erhoben werden drfen. Ein Ausschu von Baronen sollte der die Ausfhrung dieser Bestimmungen wachen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Eornwallis zum deutschen

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 326

1904 - Habelschwerdt : Franke
326 1806 F. Auflsung des Rmischen Reiches deutscher Nation, 1806. Hierauf arbeitete Napoleon, untersttzt von dem Kurerzkanzler, dem Fürsten Dalberg, an der Zerstrung des deutschen Reiches. Die sddeutschen Fürsten betrieben um ihrer Sicherheit willen den Anschlu an Frankreich. Vier Kurfrsten und zwlf Fürsten sagten sich 1806 vom deutschen Reiche los und vereinigten sich als Rheinische Bundesstaaten" (Rheinbund); alle Reichsgesetze wurden fr sie als ungltig erklrt. Protektor des Bnndes war der Kaiser der Franzosen. Die Mitglieder des Rheinbundes verpflichteten sich, Frankreich 63 000 Mann Hilfstruppen zu stellen. Die Gebiete der noch regierenden reichsunmittelbaren Grafen und Fürsten und die Reichsstdte Frankfurt und Nrnberg wurden den Rheinbundstaaten einverleibt. Die frstlichen und reichsgrflichen Familien, die auf diese Weise ihre Herrschaft verloren, werden als Mediatisierte" bezeichnet. (Mediatineren heit mittelbar machen; die Gebiete jener Fürsten und Herren standen jetzt nicht mehr wie im alten deutschen Reiche unmittelbar unter dem Kaiser.) Franz Ii. lie nun durch seinen Gesandten in Regensburg erklären, da er die Kaiserkrone niederlege und die Untertanen von ihren Pflichten gegen Kaiser und Reich entbinde. jschon seit 1804 fhrte er als Franz I. den Titel Kaiser von sterreich". Drts Daus Konaparte. Karl Bonaparte. Joseph, Napoleon I., Lucian, Ludwig, Karoline, Jerme, König Kaiser 18041814, Fürst König Gem. Murat, König v.neapel, -j-1821. 1. Gem. v. Canino. V.holland, König V.westfalen, spter Josephine, Witwe f 1846. o. Neapel. + 1860. v. Spanien, des Generals Gem. Hortense Gem. S3eauharnai,f 1814. Beanharnais. Katharina 27&teeiluife 9wto7ra7__^r5e!2- __po" ^erreicy.__Kais. 1852-1870, Prinz Napoleon-j-1891. Tsr mntm em. Sugenie. S $iicwie"- Hzg. v. Leuchtenberg. -s- als ' 2. Hortense, Hzg..Reichstdt Gem. Lndw. Napoleon. 1832. Z.stephanie, Gem. Karl, Groherzog v. Baden. Josephine, Gem. Karl Anton, Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen. Leopold, 1870 zum König Karl, seit 1866 Fürst, von Spanien erwhlt. seit 1881 König von Rumnien. Lossagnngsnrrunde der Mitglieder des Rheinbundes. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 70. Abdankungsurkunde des Kaisers Franz Ii. Atzler, a. a. O. Nr. 71.

5. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 150

1899 - Gera : Hofmann
150 gegen „Entschädigungen" die Krone einem englischen und einem spanischen Fürsten übertragen. Beide bekümmerten sich ebensowenig um Deutschland wie die deutschen Fürsten um diese Namenkaiser. Die deutschen Fürsten waren völlig selbständig geworden. Handel, Gewerbe und Acker- bau lagen gänzlich darnieder. Niemand war seines Lebens und Gutes sicher. Die Fürsten und Herren rauften miteinander in endlosen Fehden, und nur der Stärkste hatte Recht (Faustrecht). Von ihren sicheren Burgen aus, die an den Landstraßen auf geschützten Orten sich zahlreich erhoben, raubten die Ritter, was zu rauben war. Sie schwangen sich in den Steigbügel, sobald der Knecht auf dem Wartturm das Zeichen gab, daß Reifende oder Warenzüge nahten, um die reichen Warenzüge der Kaufleute zu plündern und von den Gefangenen oft ein sehr hohes Lösegeld zu erpressen. Gegen diese Raubritter oder Ritter vom Steg- reif (d. i. Steigbügel) schloffen die Städte, welche unter diesem Unwesen am meisten litten, Bündnisse zu Schutz und Trutz. Unteritalien gab der Papst als päpstliches Lehn dem finsteren Karl von Anjou, einem Bruder Ludwigs des Heiligen von Frankreich. Karl unterdrückte mit grausamer Härte Adel, Bürger und Geistlichkeit, und das ganze Land seufzte unter den Händen dieses Henkers. 2. Der unglückliche Zug Konradins nach Italien. In Bayern am Hofe seines Oheims wuchs der letzte Sproß der Staufer, Konrads Sohn Konradin, auf. Zwei Minnelieder in der Manesseschen Samm- lung bezeugen feine dichterische Begabung. Der Ruf der Italiener, das Drängen seiner Freunde und der Zug seines eigenen Herzens veranlaßten ihn zu einem Heerzuge nach Italien, um sein väterliches Erbe von den Franzosen zurückzufordern. Vergeblich hatte seine Mutter Elisabeth von dem Zuge abgemahnt, mit Thränen und trüben Ahnungen in Hohen- schwangau von ihm Abschied genommen. In Italien wurde der herr- liche Jüngling überall mit Jubel ausgenommen. Doch der Papst sprach den Bann über ihn aus. Bei Tagliacozzo siegte Konradin anfänglich über Karl von Anjou. Als aber seine Soldaten sich zu früh zerstreuten und zu plündern anfingen, fiel ein Hinterhalt über sie her und brachte ihnen eine gänzliche Niederlage bei. Konradin wurde auf der Flucht mit seinem Freunde Friedrich von Baden gefangen und an Karl von Anjou ausgeliesert. Dieser stellte ihn als einen Räuber und Empörer vor ein Gericht, das ihn aber freisprach. Nur der knechtisch gesinnte Robert von Bari erklärte ihn des Todes schuldig. Daraufhin befahl Karl seine und seiner Begleiter Hinrichtung. 3. Sein rührendes Ende. Das Todesurteil wurde Konradin vorgelesen, als er mit seinem Freunde Friedrich beim Schachspiel saß. Gefaßt bereitete er sich zum Tode vor. Am 29. Oktober 1268 bestieg er mit seinen Gefährten das Blutgerüst. Robert von Bari verlas das Todesurteil und zerbrach den weißen Stab. Da sprang, so wird erzählt, Graf Robert von Flandern auf und rief ihm mit drohend ge- schwungenem Schwerte zu: „Wie kannst du, feiger Schurke, einen so herrlichen Ritter zum Tode verurteilen!" Und das geschwungene Schwert traf den bösen Mann. Konradin aber umarmte seinen Freund, befahl

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 161

1881 - Münster : Coppenrath
161 verlorene Morea wieder zu gewinnen, den Venetianern, und als sich der Kaiser zu deren Verteidigung rstete, auch diesem den Krieg erklrt. Der Prinz Eugen erwarb sich in demselben neue Lorbeeren. Er erfocht bei Pet erward ein, im August 1716, und in demselben Monat des folgenden Jahres bei Belgrad, der Hauptstadt Serbiens, zwei uerst glnzende Siege, eroberte dann Belgrad selbst, welches die Trken als das Hauptbollwerk ihres Reiches ansahen, und ntigte sie zu dem Frieden von Passarowip (1718). In Folge dessen behielt der Kaiser die Wmchei bis an dasr echt e^ilf er_2)g| Altslusses. das Temeswarer Banat, die Fchung^Belgrad? einen M^Mms^nb^nen-Handstrich in Bosnien. irch Venedig behauptete in diesem Frieden seine Er-oberungen in Dalmatien und Albanien; nur Morea mute es an die Pforte zurckgeben! ^ Die Quadrupelallianz (1718). Jener Krieg mit der Trkei bot dem Könige Philipp V. von Spanien eine erwnschte Gelegenheit dar, weil der Kaiser ihn noch nicht hatte anerkennen wollen, Sicilien und Sardinien zu besetzen. Da aber Philipp auch noch nach der fran-Zsischen Krone strebte, so schlssen jetzt (1718) England, Frankreich, Holland und der Kaiser die Quadrupelallianz oder den Viermchte-bund und zwangen den König von Spanien, jene Inseln wieder zu rumen und gegen seine Anerkennung vom Kaiser aus alle ehemaligen spanischen Nebenlnder in Enropa zu verzichten. Der Kaiser tauschte hierauf von Savoyen Sicilien gegen Sardinien ein, und der bereits im Utrechter Frieden als König anerkannte Herzog von Savoyeu nannte sich seitdem König von Sardinien. Die pragmatische Sanktion (1723). Durch den spanischen Erbfolgekrieg hatte der Kaiser erfahren, welches Unglck fr Fürsten und Klker eine unbestimmte Thronfolge haben kann. Da er nun ohne Mnnliche Erben war, so fhlte er sich verpflichtet, die Erbfolge in ^erreich durch ein ausdrckliches Gesetz gegen jeden Streit und An-jpruch festzusetzen. Er erlie deshalb unter dem Namen pragmatische Sanktion) (gesetzliche Anordnung) eine Erbfolgeordnung, welche drei -punkte festsetzte: 1) Die smtlichen zur sterreichischen Monarchie ge- b ^ ^ilrtmatisd)c Sanktion heit im allgemeinen ein vom Landesfrsten er eine wichtige Staatsangelegenheit verfassungsmig festgestellter Grnnd-1 5' Welcher fr ewige Zeiten in Kraft bleiben soll. Melters Weltgesch. Iii. 27. Aufl. 11

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 295

1881 - Münster : Coppenrath
295 zwlf Stunden sdlich von Paris, als ihm die Nachricht seiner Absetzung berbracht wurde. Nach kurzem Aufbrausen gegen den Senat und die Stadt Paris und nach vergeblichen Versuchen, seinem Sohne die Krone zu verschaffen, ergab er sich in den Willen der Sieger und verzichtete am 11. April auf Frankreich und Italien. Doch erhielt er, mit Beibehaltung seiner Wrde, die kleine Insel Elba im mittellndischen Meere, nebst einem Jahrgehalte von zwei Millionen Francs. Die Kaiserin Maria Louise und ihr Sohn bekamen die Herzogtmer Parma, Piacenza und Guastalla. Am 20. April wurde Napoleon nach Elba abgefhrt; und am 4. Mai, am Tage seiner Landung, hielt Ludwig Xviii., der sich sei 1807 in England aufgehalten hatte, seinen feierlichen Einzug in Paris, um den Thron in Besitz zu nehmen, von welchem sein Bruder vor zwau-zig Jahren aufs Blutgerst gestiegen war. Mit ihm schlssen die Ver-bndeten am 30. Mai den ersten Pariser Frieden, in welchem Frankreich die Ausdehnung behielt, die es 1792 hatte. Es brauchte weder Kriegeskosten zu zahlen, noch die aus allen Lndern geraubten Kunstschtze wieder herauszugeben. Durch einen so beispiellosen Beweis von Migung und Gromut hofften die Verbndeten den frieden fr Europa dauernd zu erhalten. Wenige Tage nach dem Abschlsse desselben verlieen sie deshalb auch Paris. Whrend der langen Fremdherrschaft aber waren der Besitzstand und die brigen Verhltnisse der europischen Staaten so sehr verndert worden, da schon zu Paris die Monarchen mit einander verabredeten, auf einem Kongresse ihre Angelegenheiten gemeinschaftlich zu regeln und Europa auf einer neuen Grundfeste zu erbauen. sterreich hatte der Koalition so wesentliche Hlfe geleistet, der Kaiser Franz so groe Fa-rnilienopfer gebracht, indem er selbst den Sohn der Maria Louise preis-gegeben, da Europa, um ihm seine Huldigung darzubringen, Wien zum Versammlungsorte des Kongresses bestimmte. Am 1. November 1814 wurde der Wiener Kongre erffnet. Dieser war wegen der An-Wesenheit der vielen europischen Monarchen, Fürsten und Gesandten einer der glnzendsten, die je gehalten worden sind.

8. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 100

1883 - Hannover : Helwing
100 Mittlere Geschichte. begrüßte den Sieger; als dieser aber sein Visier öffnete, war cs kein anderer als der Kaiser selbst. Maximilian hat viele Kriege geführt, war aber in denselben nickt glücklich : er wußte den Wert des Geldes nicht zu schätzen, auch unter- stützten ihn die Reichsfürsten zu wenig, so daß er einst mit Recht sagte: „Ich herrsche über Könige; denn meine Fürsten gehorchen nur so viel, wie ihnen beliebt." Nur gegen die Türken hatte Maximilian einigen Erfolg. Diese suchten weiter westwärts zu dringen; Ungarn und die östreichischen Erblande beunruhigten sie bereits. Aus letzteren vertrieb sie Maximilian; dagegen mußte er dulden, daß die seit dem Untergange der Hohenstaufen zu Republiken gewordenen norditalischen Städte von Franzosen und Spaniern besetzt wurden. Auch der Versuch Maximilians, die Schweizer wieder unter dle Botmäßigkeit des Reiches zu bringen, schlug gänzlich fehl. Glücklich war Maximilian darin, die Macht des Hauses Habsburg durch Heiraten zu vergrößern. Seinen Sohn Philipp verheiratete er mit Johanna, der Tochter des Königs Ferdinand von Arragonien und der Königin Isabella von Kastilien. Aus dieser Ehe entsprossen zwei Söhne, Karl und Ferdinand. Karl vereinigte später Arragonien und Kastilien zu dem Königreiche Spanien; er ist derselbe, welcher als deutscher Kaiser den Reichstag zu Worms abhielt. Sein Bruder Ferdinand wurde ebenfalls durch Heirat König von Ungarn und Böhmen. e. Die Landsknechte. Maximilian gilt auch als Schöpfer eines neuen Kriegswesens in Deutschland; durch ihn kamen die Landsknechte auf. obwohl diese Georg (Iürge) von Frundsberg als „Vater der Landsknechte" verehrten. Sie hatten ihren Namen davon, daß sie in kaiserlichen Landen geworben wurden. Während die Söldner sich ihre Verfassung selbst gegeben hatten, wurden die Landsknechte auf Grund einer gedruckten, vom Kaiser gebilligten Kriegsordnung von einem erprobten Anführer unter dem Reichsbanner angeworben. Unter Trommelschlag ward das kaiserliche Werbepatent in Städten und Dörfern bekannt ge- macht, und ehrliche, rüstige Gesellen wurden eingeladen, demselben Folge zu leisten. Die Landsknechte waren im 16. Jahrhundert auch im Aus- lande geachtete Soldaten. Ihre Führer, wie Iürge von Frunds- berg und Sebastian Schärtlin, erwarben sich großen Ruhm; unter Karl V., der sich ihrer in seinen auswärtigen Kriegen bediente, standen die Landsknechte in hohen Ehren. Sie bildeten eine Kriegerzunft, ein Waffenhandwerk und hatten ihre eigenen Sitten, Gesetze und Ehren, ihre eigenen Lieder. Der Landsknecht durfte erst nach gereinigter Wahlstatt sich des Beutemachens befleißigen, wobei aber Mühlenwerke, Backöfen und Pflüge als unantastbar galten. Blieb man längere Zeit an einem Orte, so wurde für die Bedürfnisse des Regiments ein besonderer Markt eröffnet; Weiber und Kinder, Mägde und Händler begleiteten den Kriegszug. — Auf dem Haupte die mit einer Feder geschmückte Sturmhaube, vor der Brust den Krebs (Harnisch), an den Beinen gestiefelt, selten noch geharnischt, in der Hand die Lanze oder die Hellebarde, auch wohl schon statt ihrer die schwere Muskete, so stand der Landsknecht mit gespreizten Beinen fest in seiner Kriegshaltung. Unwiderstehlich war der „Igel", d. i. die Geviertordnung, in welcher die mit Lanzen bewehrten Krieger ihren Massenangriff ausführten. Die Trommelschläge beim Angriff

9. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 329

1882 - Münster : Coppenrath
329 einem erwnschten Ziele. Der Friede kam im April 1713 zu Utrecht zwischen Frankreich und den brigen Mchten, mit Ausschlu jedoch des Kaisers und Reiches, zustande. Philipp V. erhielt Spanien und dessen auereuropische Besitzungen, jedoch mit der ausdrcklichen Bestimmung, da die beiden Knigreiche Frankreich und Spanien nie sollten vereinigt werden. England behielt Gibraltar nebst der Insel Minorka, und Neufundland, Neuschottland und die Hudsonsbai in Amerika. Der Herzog von Savoyen bekam Sicilien nebst dem kniglichen Titel (sieben Jahre spter wurde diese Insel gegen Sardinien vertauscht); die Hollu-der erhielten eine Reihe kleiner Festungen lngs der franzsischen Grenze. Das brige der spanischen Monarchie, nmlich die Nie-derlande, Neapel, Mailand und Sardinien, sollte der Kaiser* Karl Vi. erhalten. Dieser aber war damit nicht zufrieden und fhrte deshalb den Krieg weiter; jedoch ohne Erfolg. Da trat anck er am 7. Mrz 1714 zu Rastadt dem Utrechter Frieden bei, und am 6. September desselben Jahres zu Baden im Aargau auch das deutsche Reich. Die Kurfrsten von Bayern und Kln wurden wieder eingesetzt. So war also durch dreizehnjhriges Blutvergieen nicht mehr erreicht worden, als man vor demselben durch eine Teilung beabsichtigt hatte. Ludwig Xiv. berlebte diesen Frieden nur ein Jahr. Er starb, nicht ohne bittere Rene und Gewissensvorwrfe, achtnnd-siebenzig Jahre alt. Er hinterlie das im Innern zerrttete und mit Schulden belastete Reich seinem Urenkel, dem sechsjhrigen Ludwig Xv., unter welchem es von der bisherigen Hhe des Ansehens schnell hinabsank.

10. Bd. 3 - S. 329

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt. 329 Zahl, vergönnete man, das Land zu verlassen. Siegiengm mit ihren Habseligkeiten zu brüderlicheren Deutschen, und ein Tbcil von ahnen schifte nach Nordamerika; allenthalben aber wurden sie christlich ausgenommen. Der Erzbi- schof hingegen sah zu fpdt ein, daß er mit ihnen eine große Zahl fleißiger Unterrhanen und eben dadurch einen Theil seiner Einkünfte und seiner Ehre verlohrcn habe. Dies war der letzte große Schandsteck, womit der falsche Glaubenseifer das schöne, weiße, unschuldsvolle Gewand der Religion besudelte. Gott gebe, daß er auf ewig der letzte seyn möge! — So ruhig übrigens die Deutschen in Absicht ihrer Religion lebten, desto blutiger waren noch immer ihre Kriege, Nach Rudolphs Tode nahm sein Sohn Joseph 1., ein sehr lebhafter, geschäftiger und kluger Herr, beydes die Krone und das Schwerdt, und beyde gebrauchte er sehr glücklich, aber nur kurze Zeit, denn er starb schon im Jahr 1711» Ihm folgte sein Bru- der Carl 6, der sich aus Geldmangel genöthigt sah, den Frieden zu Rastadt und Badön zu schließen, durch welchen er zwar im Besitze eines Theils der Niederlande, imgleichen des Herzogthums Mayland und beyder Sicilien bestätiget wurde, aber dagegen das Königreich Spanien verlohr. Kauen war er etwas zur Ruhe gekommen, als die Türken ihm den Krieg ankündigten, den aber sein großer Feldherr, der Prinz Eugen von Savoyen, mit unge- meiner Tapferkeit führte und mit Ruhm endigte. Desto un- glücklicher tief ein anderer Krieg ah, den Carl wegen der pol- nischen Königswahl mit Frankreich und Spanien füh- ren mußte: denn er verlohr in demselben die Königreiche Neapel und Sizilien. Diesen Verlust des Kaisers such- ten die Türken ^u nützen: denn sie fielen in Ungarn ech, und ihre Waffen waren so glücklich, daß der Kaiser ih- nen ganz Servien > die österreichische Wallachcy und ei- nige andere nab gelegene Länder abtreten mußte. Er £ 5 starb
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