§ 25. Untergang der Hohenstaufen. 43
Spur schritt weiter der edle, großangelegte Manfred, sein Bruder.
Nun aber rief Papst Clemens Iv. einen französischen Prinzen,
Karl von Anjou, zu Hilfe. Gegen ihn verlor Manfred 1266 bei 1266 Benevent Schlacht und Leben. Karl aber nahm die hohenstanfischen Lande Unteritaliens in Besitz und unterwarf sie einer hartherzigen, grausamen Behandlung. Da wandten sich die Unterdrückten an den jugendlichen Sohn Konrads Iv., Konradino, der am Hofe seines Oheims in Bayern lebte.
Ohne die Bitten seiner Mutter zu achten, die Italien als das Verhängnis des Staufengeschlechtes fürchtete, beschloß er, zur Rückerwerbung seines väterlichen Erbes auszuziehen. Hoher Hoffnungen voll zog er mit seinem Freunde Friedrich von Baden nach Italien.
Aber ein trauriges Geschick wartete ihrer. Beitagliaeozzo von Karl von Anjou geschlagen, gerieten sie in dessen Gefangenschaft.
Karl sah Ruhe vor Kouradiu nur in dessen Tode. Er ließ ein Gericht zusammentreten und ihn vor demselben auf Hochverrat verklagen. Nur einer der Richter Robert von Bari, wagte es, der Wahrheit zum Trotz das Schuldig über die Jünglinge auszusprechen, und auf Grund dieser einen Stimme verhängte Karl den Tod.
Im Jahre 1268 wurden Konradin und Friedrich ans dem Markte 1268 von Neapel durch Henkershand getötet, traurige Opfer römisch-srau-zösischer Tücke und Gewaltthätigkeit. So endete die Hauptlinie des Hohenstaufengeschlechtes, das, reich an Gaben des Geistes und des Gemütes, unser Vaterland hätte groß machen können, wenn es dem unseligen Zuge nach Italien Widerstand geleistet hätte!
Anmerkung. König Enzio (vergl. § 24) starb 1272 in der Gefangenschaft inbologna. Friedrichsii.tochter Margareta, die unglückliche, mißhandelte Gemahlin Albrechts des Unartigen von Meißen-Thüringen, starb, nach heimlicher Flucht von der Wartburg und schmerzlichem Abschied von ihren Kindern (Friedrich mit der gebissenen Wange) 1270 in Frankfurt a./M. Eine letzte Tochter, Katharina, starb 1279 als Nonne eines französischen Klosters; an ihrem Grabmal liest man noch jetzt die Worte: „Kronen und alle Pracht dieser Welt habe ich nichts geachtet." —
Repetition: Iv. Periode: Zeitalter der Hohenstaufen und der Kreuzzüge (1125—1250).
§ 21. Lothar von Sachsen (1125—1137). Ausbruch des langen und verhängnisvollen Streites zwischen dem welfischen und dem hohen* staufischen Hause. — Verleihung der Nordmark an Albrecht den Bären von Ass anten: Grundlegung des brandenbnrgischen Staates.
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Extrahierte Ortsnamen: Mainz Italien Mailanb Kleinasien Siebeneichen Deutschland
44 Zweiter Teil. Das Mittelalter.
§ 22. Konrad Iii. (1138— 1152), der erste Hohenstaufe. Sein Kampf gegen die Welfen; sein Kreuzzug.
Friedrich I., Barbarossa (1152—1190). Sein Grundsatz: Der Kaiser ist die Quelle alles Rechtes. Kampf gegen die lombardischen Städte; Zerstörung von Mailand. Endlicher Sieg der Städte bei Legnano 1176, ermöglicht durch die Felonie Heinrichs des Löwen, des welfischen Herzogs von Sachsen und Bayern. Zu dem Kampf mit den Städten hatte sich noch der mit dem Papste gesellt. Mit beiden Gegnern findet sich Friedrich sehr günstig ab in den Friedensschlüssen zu Venedig und Konstanz. — Strafgericht an Heinrich dem Löwen 1181: Ächtung des Herzogs und Zersplitterung seiner Lehen (Bayern an Otto von Wittelsbach). — 1184 großes Fest ans dem Reichstage zu Mainz. — 1189 Kreuzzug Friedrichs, sein Tod im Saleph 1190.
§23. Heinrich Vi. (1190—1197) kämpft vergebens für dieerblichmachung der Kaiserkrone. Nach seinem Tode zwei Gegenkönige: von welsischer Seite Otto Iv. (1198—1215), von hohenstanfischer: Philipp von Schwaben (1198—1208). Heftiger Bürgerkrieg. Papst Innocenz Iii. sucht den entscheidenden Einfluß zu gewinnen. Nach Philipps Ermordung wendet sich der Papst von Otto ab, der allen Einfluß verliert gegenüber dem jungen Friedrich Ii. — Walther von der Vogelweide und seine Gedichte.
§ 24. Friedrich Ii. (1215—1250). Herrscher von modernen Anschauungen geleitet. — Unter ihm Deutschland vernachlässigt; sein vorzngs-weiser Aufenthalt Italien (Palermo). Kreuzzug (1228) und Zerwürfnis mit dem Papste, der ihn in den Bann thut und in sein Gebiet einfällt, dann aber zum Frieden zu S. Germauo gezwungen wird. — Ordnung der sizilischen Lande: Beseitigung des Lehnswesens, Einführung ständiger Verwaltungsbeamten. Glänzender Hof zu Palermo. — In Deutschland Empörung seines Sohnes Heinrich; Gefangennahme desselben. Großer Reichstag zu Mainz 1235 (Braunschweig - Lüneburg an den Welsen Otto das Kind), Anwachsen der fürstlichen Macht in Deutschland. — Friedrichs Kriege gegen die lombardischen Städte und den Papst füllen die übrige Zeit seiner Regierung. Sein Tod 1250.
§ 25. Die Hohenstaufen gehen unter in dem Kampfe um ihr süditalisches Erbreich, das der Papst an den französischen Prinzen Karl von Anjou gegeben hatte. Manfred geschlagen in der Schlacht bei Benevent; Konradino wird nach dem Verlust der Schlacht bei Tagliacozzo in Neapel hingerichtet (Robert von Bari).
Pie Kreuzzüge und ihre Kokgen.
§ 26. Übersicht der Kreuzzüge.
Nachdem wir die Geschichte der Kaiser bis zum Untergange
der Hohenstaufen im Zusammenhange erzählt, wenden wir uns jetzt
zur Betrachtung der Kreuzzüge, d. h. der Versuche, welche die
abendländische Christenheit unternahm, um das heilige Grab den Händen der Mohammedaner zu entreißen.
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Iii Konrad Friedrich_I. Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Otto Friedrichs Heinrich_Vi Heinrich Otto Philipp_von_Schwaben Philipp Innocenz_Iii Innocenz Philipps Philipps Otto Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Germauo Heinrich Heinrich Otto Friedrichs Friedrichs Karl_von_Anjou Karl Manfred Robert_von_Bari
Extrahierte Ortsnamen: Mailand Legnano Sachsen Bayern Venedig Konstanz Wittelsbach Mainz Friedrichs Deutschland Italien Palermo Palermo Deutschland Mainz Deutschland Neapel
(Unter Balduin I. und Balduin Ii. bliihete das Königreich Jerusalem aber nach des letzteren Tode wurde es hart bedrängt. — Der Abtbernhard vonllair-vaux predigte einen neuen Kreuzzug.)
2. Der zweite Kreuzzug (1147—1149) wurde von Ludwiq Vii. von Frankreich unternommen. Kaiser Konrad Iii. und 90,000 Deutsche nahmen daran Theil. Durch allerlei Noth gingen die Heere zu Grunde, und der Kreuzzug war ohne Erfolg.
3. Der dritte Kreuzzug (1189—1193). Im Jahre 1187 war Jerusalem wieder in türkischen Händen. Da machten sich 1189 der deutsche Kaiser Friedrich Barbarossa, Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England zum Kreuzzuge aus. Friedrich aber ertrank im Flusse Saleph, Philip p und Richard wurden uneinig, so dass auch hier nur ein Waffenstillstand zu Stande kam, in welchem den Christen der Besuch der heiligen Oerter erlaubt wurde. (Richards Rückkehr und Gefangenschaft.)
4. Der vierte Kreuzzug, 1202 vom Papst Innocenz Iii. angeregt, war für das heilige Land ganz erfolglos, indem die Kreuzfahrer gar nicht bis Palästina kamen.
(Ein Kinderkreuzzug im Jahre 1212 endete ganz jämmerlich Tausende von Knaben kamen auf dem Wege um oder wurden als Sklaven verkauft.)
5. Der fünfte Kreuzzug (1228—1229), vom Kaiser Friedrich Ii. unternommen, hatte zur Folge, dass Jerusalem, Bethlehem und Nararekh den Christen überlassen wurden.
6. Der sechste Kreuzzug (1248—1254). Ludwig Ix. (der Heilige) von Frankreich zog nach Aegypten, wurde aber gefangen genommen und kehrte 1254 unverrichteter Sache wieder zurück.
7. Der siebente Kreuzzug (1270). Denselben unternahm Ludwig der Heilige ebenfalls ohne Erfolg. *
(1291 war ganz Palästina wieder in den Händen der Türken.)
Fast 6 Mill. Menschenleben hatten die Kreuzzüge gekostet. Aber dennoch brachten sie der europäischen Christenheit vielen Gewinn.
Erstlich gewann das Ritterthum einen edleren Geist und strebte nach höheren Zielen, indem Ritterorden gestiftet wurden. Die hauptsächlichsten dieser Orden waren:
a. Die Johanniter oder Hospitaliter. Zweck: Pflege kranker und armer Pilger in Jerusalem. (Schwarzer Mantel mit weißem Kreuz.)
b. Die Tempelherren. Zweck: Schutz der Pilger und Kampf gegen die Ungläubigen. (Weißer Mantel, rothes Kreuz.)
o. Der deutsche Drden, 1190 gestiftet von Friedrich von Schwaben. Zweck: besonders die deutschen Pilger zu schirmen und zu pflegen. (Weißer Mantel mit schwarzem Kreuz.)
Alle diese Orden hatten anfangs ihren Sitz in Palästina. Die Johanniter gingen später nach Ehpern, dann nach Rhodus und endlich nach Malta (Malteser).
Die reichen Tempelherren wohnten zuerst da, wo der salomonische Tempel in Jerusalem gestanden, gingen dann nach Chpern; späterhin wurde der
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Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Ludwiq Frankreich Jerusalem England Palästina Jerusalem Bethlehem Frankreich Jerusalem Palästina Rhodus Malta Jerusalem
— 68 -
Gn Italien kämpfte er abermals mit dem Papste und mit den lombardischen Städten.
. Hilfe des Markgrafen Ezzelino von Treviso besiegte er seine Feinde und qab
feinem Sohne Enzio das Königreich Sardinien.)
. D^Streit mit dem Papste dauerte noch fort, der Kaiser wurde zum zweiten Male mit dem Banne belegt und der Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen als Gegenkaiser gewählt. Als dieser besiegt war und bald starb, erhob man Wilhelm von Holland zum Gegenkaiser.
Während dieser Verwirrung in Deutschland war auch in Italien der Kampf zwischen den Welfen (den Päpstlichen) und den Ghibellinen (Kaiserlichen) ausgebrochen. Friedrichs Sohn, Enzio, wurde gefangen genommen und Ezzolino nahm die Länder für sich in Anspruch.
Plötzlich starb Friedrich Ii. 1250. Nach seinem Tode dauerte der Kampf der beiden Parteien noch heftig fort, und die Waiblinger (Ghibellinen) wählten zum deutschen Kaiser Konrad Iv., den Sohn Friedrichs.
(Während Friedrichs Regierung drangen tartarisch.mongolifche Horden in Deutschland ein, schlugen cm fünfmal kleineres deutsches Heer unter Herzog Heinrich von tuegnitz bei Wahlstatt (1241), zogen aber verheerend durch Ungarn wieder zurück.)
§. 38. Lonrad Iv. (1250—1254).
Konrad Iv. wurde schon bei seinem Regierungsantritte in den Bann gethan, musste den schwachen Gegenkaiser Wilhelm (§. 36) bekämpfen, ging nach Italien, um seine Erbländer zu erhalten und starb auf der Rückreise. Sein unglücklicher Sohn Konradin (der letzte Hohenstause) wurde, als er seine italienischen Besitzungen erobern wollte, nach einer verlorenen Schlacht mit seinen Begleitern gefangen genommen und im 16. Lebensjahre von Karl von Angou, der vom Papste aus Frankreich herbeigerufen war, enthauptet.
Wilhelm von Holland (Pfaffenkönig genannt) regierte noch zwei 9ahre ohne Macht und Ansehen als deutscher Kaiser. Er wurde auf einem Feldzuge gegen die Frisen (1256) auf dem Eise erschlagen.
tz. 39. Was Interregnum. (1256—1273).
Nach dem Tode der Hohenstaufen herrschte im deutschen Reiche große Verwirrung. Die kaiserliche Macht war vernichtet und das Ansehen gesunken.
Ein Jahr hindurch war gar kein Kaiser. Einen Hohenstaufen wagte man nicht zu wählen, da der Papst drohete. Man bot Ottokar von Böhmen die Krone an, aber dieser hatte andere Interessen im Osten (bis Königsberg in Preußen reichte seine Macht) und schlug die Krone aus. Schon so sehr war die kaiserliche Macht gesunken, dass sie ihm des Strebens nicht mehr werth erschien. Da brachte der Erzbischof von Köln Richard von Cornwall in Vorschlag, eine Anzahl Fürsten wählten ihn 1257, während andere den König Alsons von Kastilien als Kaiser anerkannten. Aber keiner
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Extrahierte Personennamen: Ezzelino_von_Treviso Enzio Heinrich_Raspe_von_Thüringen Heinrich Wilhelm Friedrichs Enzio Friedrich_Ii Friedrich Konrad_Iv. Konrad_Iv. Friedrichs Friedrichs Heinrich_von_tuegnitz Heinrich Konrad_Iv Konrad Wilhelm Konradin Konradin Karl_von_Angou Karl Wilhelm Ottokar_von_Böhmen Ottokar Richard_von_Cornwall König_Alsons
Extrahierte Ortsnamen: Italien Sardinien Holland Deutschland Italien Friedrichs Friedrichs Friedrichs Deutschland Ungarn Lonrad Italien Frankreich Holland Königsberg Kastilien
- 63 —
§. 32 Frankreich im 9., 10. und 11. Jahrhundert.
Die letzten Karolinger in Frankreich waren ebenso schwache Fürsten wie die in Deutschland. Nachdem Karl der Dicke (876) das ganze fränkische Reich noch einmal vereinigt hatte, trennte sich nach dessen Tode Frankreich wieder von Deutschland und erhob Karl den Einfältigen aus den Thron. Dieser aber konnte den Vasallen seines Landes und den eindringenden Normannen nicht widerstehen, welche Letzteren unter Rolf (später nach seiner Taufe Robert) das ganze Land an der Nordküste eroberten und dort das Herzogthum der Normandie gründeten. Unter den folgenden Karolingern verfiel das Land immer mehr und nach Ludwig des V. (Faulen) Tode 986 erzwang sich Hugo Kapet, Graf von Paris, die Krone (Kapetinger).
Vierter Abschnitt.
Vom Anfange der Kreuzzüge bis Rudolf von Habsburg (1096—1273).
A. Die Kreuzzüge (1096—1273).
§. 33.
1. Der erste Kreuzzug (1096—1100). Das heilige Grab Christi war seit 1076 unter türkischer Herrschaft. Die nach Jerusalem ziehenden Pil-ger wurden gemishandelt und die dort wohnenden Christen hart bedrängt. Man beschloss deshalb das heilige Land von der Türkenherrschaft zu befreien und nannte diese Züge dahin Kreuzzüge.
(Ein rothes Kreuz wurde auf die Schulter geheftet.)
Der erste Kreuzzug (1096) wurde besonders durch die Predigten des Einsiedlers Peter von Amiens in Frankreich angeregt. Derselbe war aus Palästina zurückgekehrt, zog auf einem Esel reitend von Ort zu Ort und schilderte die Noth der Christen und christlichen Pilger so beredt, dass sogar der Papst Urban Ii. im Jahre 1095 jedem, der in den heil. Krieg zöge, Vergebung der Sünden zusicherte.
Ungeordnete Scharen von Gesindel aller Art unter Walther von Habenichts und Peter kamen theils nur nach Ungarn, theils bis Nicäa (Kleinasien) und wurden fast gänzlich vernichtet. Das geordnete Hauptheer unter Gottfried von Bouillon und Boemund v. Tarent ging durch Kleinasien siegreich vor und eroberte nach schweren Kämpfen Jerusalem (1099).
Gottfried wurde Herrscher in Jerusalem mit dem bescheidenen Titel „Beschützer des heiligen Grabes."
(Wo Christus die Dornenkrone trug, mochte er keine Königskrone tragen.)
Gottfried starb schon 1100, und sein Bruder Balduin von Flandern nahm den Königstitel an.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Rolf_( Robert) Ludwig Ludwig Hugo_Kapet Rudolf_von_Habsburg Rudolf Peter_von_Amiens Urban Peter Gottfried_von_Bouillon Gottfried Christus Gottfried
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Deutschland Frankreich Deutschland Paris Christi Jerusalem Frankreich Palästina Ungarn Nicäa Kleinasien Jerusalem Jerusalem
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menkunft um Hilfe. Der Löwe, welcher sich zu mächtig fühlte, ließ sich aber nicht erbitten, Heeresfolge zu leisten. Da erklärte der Kaiser ihn in die Reichsacht und nahm ihm alle seinewürdeu und Länder. Barern gab der Kaiser ,mt Otto von Wittelsbach und Sachsen an Bern-
tz ard v on An halt.
(Heinrich widerstand noch drei Jahre, wurde aber doch endlich besiegt und bekam, als er Abbitte that, Braunschweig und Lüneburg zurück, musste auf drei Jahre nach England gehen und starb in Braunschweig 1195.)
Im Jahre 1189 unternahm Frie brich einen Kreuzzug, aber ehe er das h. Land erreichte, ertrank er, indem er den Fluss Saleph durchreiten wollte. (Die Sagen vom Kyffhäuser).
Zur Zeit Barbarossas stand das Ritterthnm in seiner höchsten Blüte.
§. 36.
1. Heinrich Vi. (1190—1197), Friedrichs Sohn, ein feiner Staatsmann, aber herrschsüchtig, hart und nicht so tüchtig und edel wie sein Vater, ging
nach Italien, um die Erblande seiner Gemahlin Constantia (Neapel und
Sicilien) in Besitz zu nehmen. Wegen der Grausamkeit, die er hierbei bewies, würde er in den Bann gethan und starb plötzlich zu Messina.
2. Philipp von Schwaben (1197—1208) und Otto Iv. von Braunschweig (1197—1215). Da Heinrichs Vi. Sohn, Friedrich, zu jung war, wählten die Waiblinger Philipp lheinrichs Bruder) und bte Welfen Otto, Heinrichs des Löwen Sohn.
Nach lojährigem Kampfe würde Philipp ermorbet und Otto als Kaiser vom Papste Innocenz Iii. gekrönt. Später entstaub aber zwischen beiben (Otto und dem Papste) Uneinigkeit, Otto würde in den Bann gethan und musste dem jungen Hohenstaufen Friedrich Ii., der unterbessen König von Neapel geworben war, weichen. Otto starb 1218 auf der Harzburg.
§. 37. Friedrich Ii. (1215-1250).
Friedrich Ii., Barbarossas Enkel, ein edler und mächtiger Fürst, Herrscher von Deutschland, Oberitalien, Neapel und Sicilien, gerieth mit den Päpsten in Streit, weil er einen versprochenen Kreuzzug nicht ausführte und würde sogar in den Bann gethan.
1228 zog er enbltch nach Palästina und erwarb durch einen Vertrag Jerusalem. (§. 33.)
Als er 1229 von biesem fünften Kreuzzuge zurückkehrte, verjagte er die in sein Land eingebrnngenen päpstlichen Soldaten und zwang den Papst, Frie-ben zu schließen und den Bann zu lösen. In Deutschland, das er seit 15 Jahren nicht besucht hatte, empörte sich sein Sohn Heinrich, der aber Mb gefangen würde.
Auf dem Reichstage zu Mainz (1235) stellte er die Orbnung durch einen allgemeinen Landfrieden wieber her.
5*
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Lüneburg England Braunschweig Friedrichs Italien Neapel Sicilien Messina Braunschweig Neapel Harzburg Deutschland Oberitalien Neapel Sicilien Palästina Jerusalem Deutschland Mainz
— 75 —
Um die Geschäftsordnung dabei zu erleichtern, theilte Maximilian Deutschland in zehn Kreise und gab jedem Kreise einen Kreisobersien.
(Die Kreise waren: n u r v ,, r, v . . , u
1 der österreichische, 2. der bairische, 3. der schwäbische, 4. der fränkische 5. der oberrheinische, 6. der kurrheinische Mamz, Trier ic.], 7. der bnrgundische,8. der westphälische, 9. der niedersächsische, 10. der obersach-
ft^e®ie Schweiz wollte das Reichskammergericht nicht anerkennen und trennte sich 1499 förmlich vom deutschen Reiche.— Die Anerkennung erfolgte aber erst 1648.
Durch Verheiratung seiner Familie mit den Häusern Ungarn und Böhmen bereitete Max die Verbindung dieser Länder mit Oesterreich vor.
Deutschland verdankt Maximilian auch die allgemeine Polizeiordnung, die Einführung des Postwesens (von Thurn und Taxis) und die geregelte Einrichtung des K r i e g s w e s e u s.
Maximilian, der letzte Ritter, starb 1519, nachdem er seinen Enkel Karl, der schon Spanien besaß, zu seinem Nachfolger empfohlen hatte.
§. 54. Das Ende des Mittelalters (um 1500).
Im Laufe des 15. Jahrhunderts traten wichtige Begebenheiten ein, die eine große Veränderung in dem Zustande Europas hervorbrachten und Vorboten einer neuen Zeit wurden.
1. Das Ende des griechischen Kaiserreichs 1453. Die Verderbtheit des Hofes und des Volkes, zahllose innere Streitigkeiten hatten das griechische Kaiserreich bereits zerrüttet, da erschienen die osmanischen Türken, ein Volk aus Mittelasien, welches in Kleinasien und an der untern Donau sich festgesetzt hatte, und eroberten unter ihrem Sultan Muhammed Ii. Constan -tinopel (1453), bei dessen Vertheidigung der letzte griechische Kaiser fiel.
2. Die Erfindung des Schießpulvers. Durch sie erfuhr das Kriegswesen eine völlige Umgestaltung; denn es kam nun weniger auf die Kraft des Einzelnen, als vielmehr auf die Geschützkunst und auf die Wirkung der Massen im Kriege an. (Entstehung der Infanterie.)
Das Pulver, den Chinesen schon früher bekannt, wurde in Deutschland von einem Mönche Bert hold Schwarz, bei den Versuchen, G old zu machen, neu entdeckt.
(Seit 1350 wurde es schon bei Kanonen und Mörsern benutzt, später erst kamen die Handbüchsen und Musketen aus.)
3. Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst (1440) wurden die Wissenschaften und die geistige Bildung gehoben und verbreitet. Der Erfinder war Johann Guttenberg in Mainz.
(Ihm zur Seite stand der reiche Goldschmied Johann Faust. Im Jahre 1457 erschien das erste gedruckte Buch, ein lateinischer Psalter, und im Jahre 1462 wurden die ersten deutschen Bibeln herausgegeben.)
4. Der Compass.: war§di< wichtigste Erfindung für die Schiffahrt in den letzten Jahrhunderten des Mittelalters. Während man sich bis dahin nur bei unbedecktem Himmel nach der Sonne und den Gestirnen aus dem Meere rich°
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Extrahierte Ortsnamen: Trier Ungarn Oesterreich Deutschland Spanien Europas Mittelasien Kleinasien Donau Deutschland Mainz
So wurde das sogenannte lateinische Kaiserthum gegrndet, welches 57 Jahre, von 1204 bis 1261, unter der Herrschaft der Abendlnder blieb. Alsdann gelang es den Griechen, sich wieder in beu Besitz ihres Reiches zu setzen. Zur Bekmpfung der Unglubigen geschah in diesem Kreuzzuge nichts.
Um diese Zeit trieb schwrmerische Begeisterung sogar Scharen von Kindern zur Annahme des Kreuzes. Geleitet von dem miverstandenen Ausspruche Jesus, da man den Kleinen nicht wehren solle, zu ihm gu kommen, da solchen das Himmelreich sei, verlieen im Jahre 1212 der dreiigtausend j Kinder aus Frankreich und zwanzigtausend aus Deutschland das elterliche Haus und die Heimath, um in allem Ernste das j heilige Land zu erobern. Den unschuldigen Kindern, glaubte j man, wrden die Unglubigen wohl nicht widerstehen knnen. Aber das Schicksal dieser kleinen Pilger war ein hchst trau-riges. Sie starben entweder vor Hunger und Mattigkeit, oder fielen sogar Sklavenhndler in die Hnde, welche ganze Schiffs-ladungen derselben nach Aegypten an die Trken verkauften.
52. Heinrich Vi. (1190-1197). Philipp von Schwaben (11971208) und Otto Iv. (11971215).
Heinrich Vi. - Nach Friedrich's I. Tode bestieg sein , Sohn, Heinrich Vi., der schon lngst von den deutsche Fürsten i zum Könige gewhlt und bereits auch gekrnt war, den Thron | und regierte sieben Jahre. Er war gebildet, von festem, ent-schiedenem Charakter, aber auch hart und grausam. Dieses j bewies er vorzglich bei der Unterwerfung Apulieus und Sici-1 liens, des Erbreiches seiner Gemahlin Constantia. Mit dein Tode des kinderlosen Knigs Wilhelm Il war hier der nor-mannische Stamm (11301189) erloschen, und die Sicilier hatten aus Abscheu gegen die deutsche Herrschaft den Grafen Tankred, und nach dessen Tode seinen Sohn Wilhelmiii. zuw Könige ernannt. Diese machten dem Kaiser sein Erbland nochi fnf Jahre streitig. Heinrich blieb jedoch Sieger. Alle Std^,
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Extrahierte Personennamen: Jesus Heinrich_Vi Heinrich Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Constantia Knigs_Wilhelm Wilhelm Tankred Wilhelmiii Heinrich Heinrich
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lichen Heere von sechzigtausend Mann nach England, um eine Krone zu erobern, auf welche er nur entfernte Ansprche hatte. Durch die entscheidende Schlacht bei Hastings, die von Sonnen-ansgang bis Untergang dauerte, wurde er Herr des ganzen Landes. Er erhielt deswegen den Beinamen: der Eroberer. Aber mit dem Lande hatte er noch nicht die Herzen seiner neuen Unterthanen erobert. Wiederholt brachen Emprungen aus, und diese gaben ihm einen Vorwand, seine Herrschaft mit groer Strenge auszuben. Fast alle alten Einrichtungen, selbst die Landessprache, wollte er ausgerottet wissen. Nur nach und nach konnten sich die Englnder an die Herrschaft dieses furchtbaren j Eroberers gewhnen. Aus der Vermischung der angelschsischen Sprache mit der franzsischen, welche die Normannen aus Frank-reich mit herberbrachten, entstand die jetzige englische Sprache.
Diese Eroberung war die erste Ursache der groen National-feindschast zwischen Englndern und Franzosen. Denn weil die Normandie ein Lehen des Kniges von Frankreich war, und ein Vasall keine Eroberung sich zueignen konnte, so behauptete die franzsischen Könige, England sei ihnen lehnspflichtig. Hier-aus entspannen sich die vielen Kriege zwischen England und Frankreich, die beinahe vierhundert Jahre whrten.
41. Aie Kreuzziige.
Mit der Ausbreitung des Christenthumes verbreiteten sich, auch die Liebe zu seinem Stifter und die Verehrung der Stadt | und des Landes, wo er geboren ward, lehrte und fr das Heil der Menschen litt und starb. Schon Constantin lie, als erster christlicher Kaiser, in Jerusalem eine prachtvolle Kirche des heiligen Grabes auffhren; seine Mutter Helena wallfahrtete noch in ihrem hohen Alter dahin. Seit der Zeit war Jerusalem nie leer von frommen Pilgern, die von heier Sehnsucht brannten, die heiligen Orte zu besuchen, wo einst der Sohn Gottes in
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Constantin Helena
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich England England Frankreich Christenthumes Jerusalem Gottes