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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 182

1886 - Berlin : Hofmann
Zeittafel. Vor Chr. 12—9 Drusus in Deutschland. nach Chr. 9 Armin schlägt Varus im Teutoburger Walde. 14—16 Germanicus in Deutschland. 375 Einbruch der Huunen in Europa. Beginn der Völkerwanderung. 410 Die Westgoten erobern Rom. Alarich. 451 Schlacht auf deu Katalaunischen Gefilden. Attila, ca. 560 Theodorich der Große (Dietrich von Bern). 622 Flucht Mohammeds nach Medina. Hedschra. 196 Chlodwig der Fraukeukönig wird Christ. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitiers. 752 Sturz der Merowinger. Pippin, der Karolinger, König. 754 Bonifaeius, der Apostel der Deutschen, ermordet. /68 814 Karl der Große (Sachsenkriege. 800 Kaiserkrönung in Rom). 843 Teiluug zu Verduu. 911 Ludwig das Kind f. Anssterben der Karolinger in Deutschland. 933 Sieg Kaiser Heinrichs I. bei Merseburg (Riade) über die Magyaren. 955 Sieg Kaiser Ottos I. aus dem Lechfelde über die Magyaren. 962 Ottos I. Krönung zum römischen Kaiser. 1024 Aussterben des sächsischen Kaiserhauses (Heinrich I., Otto I., Otto Ii., Otto Iii., Heinrich Ii.). 1056 Größte räumliche Ausdehuuug des deutschen Reiches (Kaiser Heinrich Iii.). 1077 Heinrich Iv. wird zu Cauossa durch Papst Gregor Vii. vom Banne gelöst. 1122 Vorläufige Beendigung des Jnvestiturstreites durch das Wormser Konkordat (Kaiser Heinrich V.). 1125 Aussterben des salisch - fränkischen Hauses (Konrad Ii., Heinrich Iii., Heinrich Iv., Heinrich V.). 1125—1254 Zeitalter der Hohenstaufen und der Kreuzzüge. 1134 Albrecht der Bär erhält die Nordmark. Anfänge Brandenburgs. 1152—1190 Friedrich I. Barbarossa. Welfen und Hohenstaufen. 1176 Schlacht bei Legnano. 1181 Heinrich der Löwe geächtet. 1184 Reichstag zu Mainz. 1190 Friedrich ertrinkt in Kleinasien. 1215—1250 Friedrich Ii. 1235 Reichstag zu Mainz. 1268 Enthauptung Konradius. Untergang der Hohenstaufen. 1096/99 Erster Kreuzzug. Eroberung Jerusalems. Königreich Jerusalem. Gottfried von Bouillon. 1147 1149 Zweiter Kreuzzng. Konrad Iii. von Deutschland und Ludwig Vii. von Frankreich. 1189—1192 Dritter Kreuzzng. Friedrich Barbarossa f. Philipp August von Frankreich. Richard Löwenherz von England. 1228 Fünfter Kreuzzug. Friedrich Ii. in Jerusalem. 1291 Die Christen verlieren den letzten Ort in Palästina. 1226 Der Orden der Deutschritter siedelt nach Preußen über. 1254 12 <3 Interregnum. 1254 rheinischer Städtebund. 1273—1291 Rudolf von Habsburg. 1278 Schlacht auf dem Marchfelde: die Habsburger in Österreich, ca. 1310 Abfall der Schweiz. 1315 Schlacht bei Morgarten. 1386 Schl, bei Sempach. 1338 Kurverein zu Reuse. 1356 Goldene Bulle. 1348 Kaiser Karl Iv. stiftet die erste deutsche Universität (Prag). 1376 Schwäbischer Städtebund.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 90

1872 - Münster : Coppenrath
90 nehmen und zu deren Vertheidigung helfen; zur Zeit eines feindlichen Einfalles nahmen diese die anderen acht mit ihrer Habe bei sich auf. Auch der dritte Theil alles Getreides wurde in die festen Pltze geschafft und in besonderen Vorrathskam-mern fr die Zeit der Roth und Gefahr fr Alle aufbewahrt. Die Vertheidiger der Burgen wurden Brger genannt, und dies war der Ursprung des Vrgerstandes. Im Frieden gingen sie ihren Geschften nach, im Kriege fhrten sie die Waffen. Heinrich wollte aber den Ungarn nicht blo Festungen, sondern auch eine wohlgebte Kriegesmacht entgegenstellen. Er suchte die schwerfllige Kriegesart der Deutschen nmzuschaffen und sie an leichtere Bewegung mit Pferd und Waffe zu gewhnen, um den flchtigen Ungarn gewachsen zu sein. Nachdem er auf diese Weise das Reich gestrkt und auf den Krieg vor-bereitet hatte, berzog er die benachbarten Völker, die mehr als einmal Deutschland geplndert und. selbst mit den Ungarn ge-meinsame Sache gemacht hatten. Die blutigen Kmpfe mit die-sen Feinden waren fr die Deutschen eine vortreffliche Vor-schule des nchsten Ungarn-Krieges. Glck begleitete Heinrich's Waffen. Er unterwarf sich die Haveller an der Havel durch die Eroberung ihrer Hauptstadt Brennabnrg, des nachmaligen Brandenburg, ferner die Daleminzer in Meien. Dann ging er auch auf die der die Eider eingedrungenen Dnen los, schlug sie in einer blutigen Schlacht und nahm ihnen das Land jenseit der Eider bis zur Slye. Unterdessen war die Zeit-des Waffenstillstandes mit den Ungarn abgelaufen. Da kamen ihre Gesandten und forderten stolz den alten Tribut. Allein sie wurden abgewiesen und zogen leer zurck unter furchtbaren Drohungen. Schlacht bei Merseburg (933). Im Frhlinge des Jahres 933 brache die Ungarn in zwei groen Horden rche-schnaubend durch Franken in Thringen ein. Schrecken ging vor ihnen her. Wer fliehen konnte, floh. Da ganze Land wurde I

3. Geschichte des Mittelalters - S. 177

1872 - Münster : Coppenrath
I 177 erdichtet und sprach sogleich den Bann der ihn ans. Der Kaiser aber, um zu zeigen, da er es mit dem versprochenen Kreuzzuge ernstlich meine, schiffte sich bald nach feiner Wiederherstellung nach Palstina ein. Jedoch vershnte er hierdurch nicht den Papst. Dieser erlie sogar an die Geistlichen und an die Ritterorden in Palstina die strengsten Befehle, den Kaiser nicht im Geringsten zu untersttzen, weil ein mit dem Fluche der Kirche Beladener des Kampfes fr die Sache Gottes un-wrdig sei. Allein Friedrich war in dem heiligen Lande glcklicher, als man htte erwarten sollen. Er schlo mit den Sa-racenen einen zehnjhrigen Waffenstillstand, in welchem ihm Jerusalem, Bethlehem und Nazareth ausgeliefert wurden, und fetzte uch in der Kirche des heiligen Grabes die Krone eines Kniges von Jerusalem aus.*) Schnell eilte er dann nach Italien zurck, vertrieb bort die Fewbe aus feinen Besitzungen und shnte sich auch mit dem Papste aus. Bald hierauf brach in Deutfchlanb eine Emprung unter feinem eigenen Sohne Heinrich aus, der in des Vaters Abwesenheit Deutschland verwaltet hatte. Fr seine Untreue mute er nach Italien in einen Kerker wanbern, wo er sieben Jahre nachher starb. Aus bieses traurige Ereigni folgte balb ein frhliches. Friedrich war Wittwer und warb um die fchne Jfabella, Schwester des Kniges von England. Ohne Z-gern kam der Heirathsvertrag zu Stande. Der Kaiser lie durch den Erzbischof von Kln und Herzog von Brabant mit zahlreichem Gefolge feine Braut abholen. Ueberall wurde sie in Deutschland festlich empfangen, besonders aber in Kln-Zehntausend Brger, alle zu Pferde und festlich geschmckt, polten sie feierlich ein. Auch fuhren ihr Schiffe auf trockenem Lande entgegen. Es waren Wagen, wie Schiffe gebauet, mit Flaggen und Wimpeln, die Pferde waren in Purpurdecken verhllt. In den Schiffen saen Snger und lieen zu dem ) Dadurch wurde fortan der Titel König von Jerusalem" Erbtheil des deutschen Kaisers als solchen. Weller' Wcltgesch. Il 25. Aufl. i o I

4. Geschichte des Mittelalters - S. 138

1872 - Münster : Coppenrath
138 Kunden den andern berwand. Hirten versicherten, in der Stille der Nacht eine groe Stadt am Himmel gesehen zu haben, Jerusalem, im stralenden Lichtglanze des christlichen Siege/ Ja, es hie sogar, Kaiser Karl der Groe habe die Niegel sei-nes Grabes zu Aachen gesprengt und wolle selbst das Heer der christlichen Streiter auf Golgatha führen. Blutige Wolken, drohende Kometen, groe Schwrme fliegenden Gewrmes und alle Erscheinungen hnlicher Art galten fr Andeutungen und Weisungen zu dieser neuen Vlkerwanderung. Mit dem Volke rsteten sich zugleich die Fürsten und die ganze Ritterschaft. Aber diese rsteten sich fr den Eifer des Volkes viel zu lang-sam. Ihre besondere Vorbereitung schien diesem nur tadelus-werthe Zgerung. Daher vereinigte es sich in groen Scharen unter selbstgewhlten Anfhrern. Schon im Mai des Jahres 1096 Brach Peter der Einsiedler an der Spitze eines bunt zusammengesetzten Haufens von etwa 15,000 Mann auf, der sich nach und nach bis zu 80,000 vermehrte. Da Peter den Haufen fr sich allein zu groß fand, so berlie er einen Theil desselben der Fhrung seines Freundes Walther, eines burgundischen Ritters, der gewhnlich Wal-ther von Habenichts genannt wurde, weil er sein ganzes Vermgen fr die Heerfahrt aufgeopfert hatte. Dieser bildete mtt 20,000 der Ungeduldigsten den Vortrab. Ihren Weg nah-men sie der Deutschland und Ungarn nach Constantinopel, welches zum allgemeinen Sammelpltze bestimmt war. Die ersten Theilnehmer waren fast nur Italiener und Franzosen. Die Deutschen schloffen sich erst spter an und spotteten An-fangtz der die Thorheit dieser Abenteurer, welche das Gewisse dem Ungewissen aufopferten. Das Schicksal dieser Menschen war hchst traurig. Ohne Mundvorrath, ohne alle Zucht litten sie bald Mangel und pln-derten und raubten in den Gegenden, durch welche sie zogen. Das reizte die Mihandelten zur Gegenwehr. Tausende wurden erschlagen. Nur ein kleiner Haufen kam unter Anfhrung des

5. Geschichte des Mittelalters - S. 120

1861 - Münster : Coppenrath
120 dauerte der Kampf um die Krone fast drei Jahre lang und wurde mit der größten Erbitterung geführt. Die blühendsten Länder wurden schrecklich verwüstet. Endlich, im Jahre 1080, trafen beide, Heinrich und sein Gegenkönig Rudolf, in einer entscheidenden S ch lacht bei Merseburg zusammen, wo einst Heinrich der Finkler die Ungarn so glücklich besiegt hatte. Hein- rich selbst kämpfte mitten im Schlachtgewühle mit bewunderungs- würdiger Tapferkeit. Dennoch blieb der Sieg lange unentschie- den und neigte sich schon auf die Seite seiner Feinde. Da sprengte ein junger Ritter aus Heinrich's Heer, man sagt Gottfried von Bouillon, der nachmalige Eroberer von Jerusalem, ge- rade auf Rudolf los und schlug ihm mit einem fürchterlichen Hiebe Hand und Schwert zu Boden. Schwer verwundet wurde er aus dem Getümmel getragen. Als man ihm seine todte Hand zeigte, rief er wehmüthig aus: „Die ist es, mit der ich- einst Heinrich den Eid der Treue schwur!" Bald darauf starb er. Sein Grabmal sieht man in der Domkirche von Merseburg, wo auch seine Hand noch gezeigt wird. Rudolf's Tod war für Heinrich ein großes Glück. Viele seiner Feinde verloren jetzt den Muth. Andere hielten den Tod des Gegenköuiges für ein Strafgericht Gottes und schlossen sich wieder an den rechtmäßigen König. Die Zahl seiner Anhänger wurde von Tag zu Tag größer. Unterdeß war er von dem Papste, der sich für Rudolf erklärt hatte, schon wieder in den Bann gethan worden. Nunmehr aber wollte Heinrich, stolz auf sein Glück, nicht als Büßender um Gnade flehen; mit Hceres- macht wollte er nach Rom ziehen und den Papst züchtigen. Wiederholt erklärte er ihn für abgesetzt und ließ einen Erzbischof zum Gegenpapste wählen. Daun trat er im Jahre 1081 an der Spitze eines mächtigen Heeres seinen Rachezug an. Aber selbst in der größten Vedränguiß verlor Gregor den Muth nicht. Fast drei Jahre lang wurde er in Rom hart belagert. Da end- lich gelang es dem tapferen Ritter Robert Guiseard, Herzog der Normannen in Unteritalien, den gefangenen Papst zu befreien

6. Geschichte des Mittelalters - S. 89

1861 - Münster : Coppenrath
89 von rohem Fleische und der Milch der Stuten. Don Jugend auf waren sie Reiter und fast unzertrennliche Gefährten ihrer Rosse. Ihre Pfeile verfehlten selten das Ziel. In der Schlacht waren sie durch ihre Schnelligkeit, ihre listigen Wendungen und ihre Wuth furchtbar. In unermeßlichen Schwärmen ergoß sich jährlich dieses Volk auf seinen kleinen raschen Pferden aus seinen ungarischen Wohnsitzen über die benachbarten Staaten, besonders Deutschland, das, durch innere Fehden zerrüttet, keinen kräftigen Widerstand zu leisten im Staude war. Unermeßliche Beute wurde jährlich fortgeführt, viele tausend Männer, Weiber und Kinder, mit den Haaren zusammengebunden, nach Ungarn in die Knechtschaft geschleppt. Auch unter Heinrich wiederholten sie ihre Bcrwüstuugszüge und drangen tief bis Westfalen vor. Der König konnte ihnen keinen genügenden Widerstand leisten. Doch gelang cs ihm, einen ihrer Hanptanführer in seine Gewalt zu bekommen. Diesen Vortheil benutzte er zur Erzwingung eines neunjährigen Waffenstillstandes, den er aber zugleich mit einem jährlichen Tribute bezahlen mußte. Hiemit waren die Feinde zufrieden und zogen ab. Diese Zeit neunjähriger Ruhe aber be- nutzte Heinrich sehr weise, um künftig die Ungarn auf eine rühm- lichere Art, als durch Tribut, von seinen Grenzen entfernt zu halten. Damals fehlte cs noch in Deutschland an großen Festungen. Die Städte waren noch nicht mit Mauern und Grä- den umgeben, hinter welchen die Bewohner sich und ihr Eigen- thum bei einem feindlichen Einfalle hätten schützen können. Hein- rich ließ deshalb zur besseren Vertheidigung des Landes die alten Städte befestigen und mehrere neue Burgen bauen. Der nennte Mann vom Lande mußte seinen Aufenthalt in der Stadt nehmen und zu deren Vertheidigung helfen; zur Zeit eines feindlichen Einfalles nahmen diese die anderen acht mit ihrer Habe bei sich auf. Auch der dritte Theil alles Getreides wurde in die festen Plätze geschafft und in besonderen Vorrathskammern für die Zeit der Roth und Gefahr für Alle aufbewahrt. Tie Vertheidiger der Burgen wurden Bürger genannt, und dies war der Ursprung des Vürgerstandes. Im Frieden

7. Geschichte des Mittelalters - S. 90

1861 - Münster : Coppenrath
90 i gingen sie ihren Geschäften nach, im Kriege führten sie die Waffen. Heinrich wollte aber den Ungarn nicht bloß Festungen, sondern auch eine wohlgeübte Kriegesmacht entgegenstellen. Er suchte die schwerfällige Kriegesart der Deutschen umzuschaffen und sie an leichtere Bewegung mit Pferd und Waffe zu ge- wöhnen, um den flüchtigen Ungarn gewachsen zu sein. Zu dem Ende führte er eine Art Kampfspiele ein, die den berühmten Turnieren der späteren Zeit ähnlich waren. Nachdem er auf diese Weise das Reich gestärkt und auf den Krieg vorbereitet hatte, überzog er die benachbarten Völker, die mehr als einmal Deutschland geplündert und selbst mit den Ungarn gemeinsame Sache gemacht hatten. Die blutigen Kämpfe mit diesen Feinden waren für die Deutschen eine vortreffliche Vorschule des nächsten Ungarn-Krieges. Glück begleitete Heinrich's Waffen. Er be- siegte die Böhmen, die Daleminzer in Meißen, die Haveller an der Havel und eroberte ihre Hauptstadt Brannibor (Branden- burg), ging dann auf die Normannen los, schlug sie in einer blutigen Schlacht und nahm ihnen das Land jenseits der Eider bis an die Slye. Um diese Eroberungen recht dauerhaft zu machen, setzte er in den neuen Grenzländern oder Marken Markgrafen ein. So entstanden die Markgrafschasten Schleswig, Brandenburg (vorher Nordsachsen genannt) und Meißen. Unterdessen war die Zeit des Waffenstillstandes mit den Ungarn abgelaufen. Da kamen ihre Gesandten und forderten trotzig den alten Tribut. Aber Heinrich hatte ihnen einen ganz anderen Tribut zugedacht. Es wurde ihnen, heißt es, ein an Ohren und Schwanz verstümmelter räudiger Hund überreicht und dabei angekündigt, wenn sie einen anderen Tribut wünsch- ten, so möchten sie nur kommen und ihn holen. Da zogen die Gesandten unter furchtbaren Drohungen ab. Schlacht bei Merseburg (933). — Im Frühlinge des Jahres 933 brachen die Ungarn in zwei großen Horden >!

8. Geschichte des Mittelalters - S. 285

1861 - Münster : Coppenrath
285 Friedrich Iii. (Iv.)* (1439—1493), Sohn des Her- zoges Ernst von Steiermark. Dieser hat von allen Kaisern am längsten regiert, nämlich über 53 Jahre. Er war ein Alaun von den schönsten Eigenschaften des Geistes und des Herzens, allein die Zeit seiner Regierung war zu stürmisch bewegt, und nicht immer konnte er seinen wohlmeinenden Absichten und Be- fehlen den erforderlichen Nachdruck geben. Unter seiner Regie- rung eroberten die Türken nicht nur Constantinopel, sondern richteten auch ihre Berheerungszüge selbst nach Ungarn und Krain. Der Papst forderte die Christenheit und insbesondere die deutschen Fürsten zu einem neuen Kreuzzuge auf; auch der Kaiser erließ an sie die dringendsten Mahnungen bei der großen Gefahr des deutschen Batcrlandes. Vergebens! An die Stelle der früheren Begeisterung war jetzt die niedrigste Selbstsucht getreten, und bei der Auflösung aller gesetzlichen Ordnung war jeder Fürst nur bedacht, für seinen eigenen Vortheil zu sorgen. Kein deutsches Heer rückte gegen den Erbfeind der Christenheit in's Feld, um dessentwillen im ganzen Reiche die Türlenglocke zum Gebete rief. Der Kaiser hielt zwar Reichstag über Reichs- tag, allein auf diesen erschienen nicht mehr die Fürsten selbst, sondern nur ihre Gesandten, welche die kostbare Zeit mit leeren Förmlichkeiten hinbrachten, ja sogar darüber stritten, wer am wenigsten zu des Vaterlandes Rettung beizutragen habe. Krieg und Fehde herrschte überall, nicht bloß an den Grenzen des Reiches, sondern auch im Reiche selbst. Am störendsten für die Thätigkeit des Kaisers in den Reichsangelegenheiten war lange Zeit der Zwist mit seinem Bruder Albrecht, dem Mitbesitzer seiner Erblande. Von dieser Drangsal wurde er zwar durch Albrechl's Tod befreit (1463), aber in Oesterreich und den übri- gen Ländern hörte die Unzufriedenheit mit feiner Regierung nicht auf und veranlaßte mehrere höchst gefährliche Ausstände. * Dieser Kaiser wird Friedrich Iii. und auch Friedrich Iv. genannt, jenachdem Friedrich der Schöne von Oesterreich (1313 — 1330) mit ein- gerechnet wird oder nicht. /

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 196

1871 - Münster : Coppenrath
— 196 — Abtretung von Parma und Piacenza. Sein Schwiegersohn Franz Stephan erhielt zur Entschädigung für Lothringen das durch Aussterben des Hauses Medici (1737) damals erledigte Großherzogthum Toscana. Neuer Krieg mit den Türken; Friede zu Belgrad (1739). — Um sich für solche Verluste jetzt im Osten zu entschädigen, folgte Karl der Einladung der Kaiserin Anna von Rußland zu einem Bündnisse gegen die Türken, von denen sie Asow zurückerobern wollte. Dieses gelang ihr auch. Desto unglücklicher aber war Kaiser Karl. Sein großer Führer, der Prinz Eugen, dieser treue Schutzwächter von Deutschlands Ehre und Grenzen gegen Westen und Osten, war 1736 gestorben, und die anfänglichen Siege der Oesterreicher wurden jetzt durch stets neue Verluste vereitelt. Schon zogen die Türken drohend vor Belgrad; da schloß hier der österreichische Gesandte, Graf Neipperg, einen für seinen Kaiser höchst ungünstigen Frieden ab. Oesterreich verlor seinen Antheil von Serbien und der Walachei sammt Belgrad; nur das Banat behielt es. Die Donau und Sau waren demnach die Grenzen der österreichischen Besitzungen im Osten. Karl Vi. starb schon im nächsten Jahre (1740) nach diesem traurigen Frieden. Mit ihm erlosch der habsburgische Manns' stamm, welcher 458 Jahre hindurch in Oesterreich geherrscht hatte. Er hinterließ zwei Töchter, Maria Theresia, Gemahlin des Großherzogs Franz von Toscana aus dem Hause Lothringen, und Stammmutter des jetzigen habsburgisch-lothringischen Hauses Oesterreich, und Maria Anna, welche 1744 an den Bruder des Großherzoges, den Herzog Karl von Lothringen, vermählt wurde und noch in demselben Jahre starb. Der verhängnißvolle Tod jenes letzten Habsburgers, Karl Vi., führte nun den öste^ reichif chett Erb folgekrieg herbei, obschon der edele Kaiser sein ganzes Leben daran gewendet hatte, den Ausbruch desselben zu verhindern. Aus diesen Krieg werden wir in der Folge kommen-Zuvor wollen wir uns zur Geschichte zweier nordischen Reiche,

10. Geschichte des Alterthums und des Mittelalters - S. 129

1872 - Berlin : Wohlgemuth
129 auf dem fnften Zuge (11741178) deshalb vergeblich belagerte, da Heinrich der Lwe von ihm abfiel. Dieser mchtige Fürst hatte den Kaiser bisher auf feinen Zgen trefflich untersttzt, verlangte aber jetzt von ihm noch das erzreiche Gebiet der Stadt Goslar am Harz. Da der Kaiser diese Forderung zurckwies, so verlie er ihn bei Chiavenna, ohne seinen Bitten Gehr zu geben. Der Kaiser, dadurch sehr geschwcht, konnte den Lombarden nur schwachen Wider-stand leisten, ward (1176) bei Lignano gnzlich geschlagen, knpfte jedoch mit dem Papste Alexander Unterhandlungen an, die (1177) den Frieden zu Venedig herbeifhrten, welchem spter (1183) auch der mit den lombardischen Stdten zu Costnitz folgte, worin er ihnen gegen einen Geldzins einen groen Theil seiner Hoheitsrechte berlie. b. Heinrich der Lwe hatte während der Abwesenheit des Kaisers in Italien fast ganz Norddentfchland unterworfen und der mehrere Fürsten sich Hoheitsrechte angemat, wodurch es den Anschein gewann, ^ als ginge er mit dem Plane um, ein eigenes norddeutsches, vom Kaiser unabhngiges, Frstenthum zu stiften. Durch die viel-fettigen Klagen der Heinrichs Anmaungen bewogen, lud ihn der Kaiser zur Verantwortung auf den Reichstag zu Goslar. Heinrich folgte dem wiederholten Rufe nicht, und der Kaiser sprach deshalb der ihn die Acht aus, nahm ihm Baiern (welches Otto von Wittelsbach erhielt) und alle anderen Reichslehne (Bernhard von Askanien oder Anhalt ward Herzog von Sachsen), lie ihm aber, als er demthig um Gnade bat, seine Stammgter Braun-schweig und Lneburg, doch mute er drei Jahre Deutschland meiden. Den sechsten Zug nach Italien unternahm Friedrich (1184), um in Mailand der Vermhlung seines Sohnes, des spteren Kaisers Heinrich Vi. mit der normannischen Prinzessin Konstantia, der (Srlutt von Neapel und Sicilien, beizuwohnen, wodurch der Anfall beider Lnder an das deutsche Reich vorbereitet wurde. Die Eroberung Jerusalems durch den Sultan Saladin von Aegypten veranlate den schon alternden Kaiser, in Verbindung mit Philipp Ii.' August von Frankreich und Richard Lwenherz das Kreuz zu nehmen; allein schon vor seiner Ankunft in Palstina er-trank er beim Uebersetzen der den Flu Saleph (1190) in seinem 70. Lebensjahre. Heinrich Vi. (11901197) brachte erst nach dem Tode Tank red's (1194) Neapel und Sicilien dadurch an Deutschland, da er die geistlichen und weltlichen Groen schmachvoll hinrichten lie', starb aber schon im krftigsten Mannesalter mit Hinterlassung eines unmndigen Sohnes, des sp-teren Kaisers Friedrich Ii., der in Unteritalien unter der Vormund-Neum ann , Weltgeschichte. I. n
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