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1. Geschichte des Mittelalters - S. 164

1872 - Münster : Coppenrath
164 die gemeinsame Noth ein gemeinsames Band um die lombar-dischen Städte, an deren Spitze sich jetzt Verona stellte. Die Hanpsttze dieses mchtigen Stdtebundes aber war des Kai-sers groer Gegner, der eben so kluge, wie tatkrftige Papst Alexander Iii., Hadrian's Nachfolger. Voll Zorn im Herzen berstieg Friedrich im Jahre 1166 die Alpen zum vierten Male. Zuerst wandte er sich mit seinem Heere gegen Rom, um den Papst zu demthigen. Die Stadt wurde mit Sturm genommen, der Papst aber rettete sich durch die Flucht. Doch die Frucht dieses Sieges ging fr den Kaiser ganz verloren. Es brach eine furchtbare Seuche aus, welche die Blthe seines Heeres hinweg- j raffte. Die Freunde des Papstes erklrten sie fr eine Strafe des erzrnten Himmels. Fast ganz allein, heimlich und verklei- ! det, eilte der Kaiser der die Alpen nach Deutschland zurck. Unterdessen richteten die lombardischen Städte, durch des Kaisers Anwesenheit nicht mehr geschreckt, khn wieder ihr Haupt empor. Schnell erhoben sich Mailands Mauern wieder. In der Ebene zwischen Asti und Pavia wurde in aller Eile eine starke Festung erbauet und, deni Kaiser zum Hohne, dem Papste Alexander aber zu Ehren, Alessandria genannt. So gerstet frchteten sie den Kaiser nicht. 49. Schlacht bei Legnano (1176). Friede mit den Lombarden. Nicht ohne Mhe brachte der Kaiser zu einem neuen Zuge der die Alpen ein Heer in Deutschland zusammen. Mit diesem brach er im Jahre 1174 auf, ging der den Berg Cenis und belagerte Alessandria. Es war Winter, hufiger Regen durch-nte den ohnehin sumpfigen Boden. Krankheiten und Ungemach aller Art schwchten das deutsche Heer. Dennoch wollte Friedrich von einer Stadt nicht weichen, die ihm zum Trotze war erbaut worden. Sieben Monate lag er vor ihren Wllen; , da kam die Nachricht, ein groes lombardisches Heer sei im Anzge. Der Kaiser mute mit seinen erschpften Truppen so i

2. Geschichte des Mittelalters - S. 187

1872 - Münster : Coppenrath
187 nur einigermaen hergestellt war, dachte er auch an die Er-fllung desselben; und weder die Vorstellungen seiner Mutter, > noch die seiner Gemahlin vermochten ihn hiervon abzubringen. Zunchst sollte dieser Kreuzzug gegen den Sultan von Aegyp-ten gerichtet sein, in dessen Gewalt sich damals Palstina und Jerusalem befand. Gelang es, Aegypten zu erobern, so mute das Uebrige von selbst fallen. Im Jahre 1248 schiffte er sich mit seiner Gemahlin, seinen Brdern und der franzsischen Rit-terschast ein und landete bei Damiette. Der Anfang wurde mit dem besten Erfolge gekrnt. Er eroberte Damiette und erfocht zwei herrliche Siege der den Sultan. Aber bald traten die alten Uebel ein, von denen die Kreuzfahrer schon so oft waren heimgesucht worden. Hungersnoth und Krankheiten zwangen sein Heer zum Rckzge, auf welchem es von den verfolgenden Saracenen fast gnzlich aufgerieben wurde. Der König that Wunder der Tapferkeit, besonders in der Schlacht von Man-sura, 1250; allein das Glck verlie ihn. Er selbst und sein Gefolge nebst deni grten Theile des Heeres geriethen in die Gefangenschaft der Feinde. Er bewies aber in seinem Unglcke eine Fassung, welche selbst dem Sultan Achtung und Bewunde--rung einflte. Fr seine eigene Befreiung trat er Damiette ab, fr die seiner briggebliebenen Truppen mute er ein hohes Lsegeld entrichten. So unglcklich endete dieser Kreuzzug. Kurz vor dieser Zeit war es auch, wo sich die Mameluken, ein Hausen kriegerischer Soldaten, die der Sultan in seinem Solde hielt, emprten, den Sultan ermordeten und sich des gyptischen Reiches bemchtigten. Nachdem Ludwig aus den Hnden der Unglubigen befreiet und in sein Reich zurckgekehrt war, regierte er wieder sechzehn Jahre hindurch als Landesvater. Er hatte aber keine Ruhe; denn er glaubte sich seines Gelbdes noch nicht entbunden. Auf Zureden seines Bruders, ded tyrannischen Karl von Anjou, des nmlichen, der den Konradin zu Neapel hatte hinrichten lassen, sollte dieser Kreuzzug zunchst gegen den König von

3. Geschichte des Mittelalters - S. 177

1872 - Münster : Coppenrath
I 177 erdichtet und sprach sogleich den Bann der ihn ans. Der Kaiser aber, um zu zeigen, da er es mit dem versprochenen Kreuzzuge ernstlich meine, schiffte sich bald nach feiner Wiederherstellung nach Palstina ein. Jedoch vershnte er hierdurch nicht den Papst. Dieser erlie sogar an die Geistlichen und an die Ritterorden in Palstina die strengsten Befehle, den Kaiser nicht im Geringsten zu untersttzen, weil ein mit dem Fluche der Kirche Beladener des Kampfes fr die Sache Gottes un-wrdig sei. Allein Friedrich war in dem heiligen Lande glcklicher, als man htte erwarten sollen. Er schlo mit den Sa-racenen einen zehnjhrigen Waffenstillstand, in welchem ihm Jerusalem, Bethlehem und Nazareth ausgeliefert wurden, und fetzte uch in der Kirche des heiligen Grabes die Krone eines Kniges von Jerusalem aus.*) Schnell eilte er dann nach Italien zurck, vertrieb bort die Fewbe aus feinen Besitzungen und shnte sich auch mit dem Papste aus. Bald hierauf brach in Deutfchlanb eine Emprung unter feinem eigenen Sohne Heinrich aus, der in des Vaters Abwesenheit Deutschland verwaltet hatte. Fr seine Untreue mute er nach Italien in einen Kerker wanbern, wo er sieben Jahre nachher starb. Aus bieses traurige Ereigni folgte balb ein frhliches. Friedrich war Wittwer und warb um die fchne Jfabella, Schwester des Kniges von England. Ohne Z-gern kam der Heirathsvertrag zu Stande. Der Kaiser lie durch den Erzbischof von Kln und Herzog von Brabant mit zahlreichem Gefolge feine Braut abholen. Ueberall wurde sie in Deutschland festlich empfangen, besonders aber in Kln-Zehntausend Brger, alle zu Pferde und festlich geschmckt, polten sie feierlich ein. Auch fuhren ihr Schiffe auf trockenem Lande entgegen. Es waren Wagen, wie Schiffe gebauet, mit Flaggen und Wimpeln, die Pferde waren in Purpurdecken verhllt. In den Schiffen saen Snger und lieen zu dem ) Dadurch wurde fortan der Titel König von Jerusalem" Erbtheil des deutschen Kaisers als solchen. Weller' Wcltgesch. Il 25. Aufl. i o I

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 86

1861 - Münster : Coppenrath
86 lern. Mitten unter den Schrecknissen dieser Belagerung starb der allgefürchtete Sultan. Innerer Gram hatte sein Lebensende beschleunigt. Sein Tod wurde den Truppen lange verheim- licht, um sie nicht zu entmuthigen, und die Stürme währten fort. Als endlich der Großwesir unter den furchtbarsten An- strengungen die ganze äußere Festung in Schutt gelegt hatte, zog sich Zrinpi mit seiner noch übrig gebliebenen Heldenschar in die innere Burg zurück zu neuen Kämpfen und Opfern. Jetzt unternahmen die Türken einen allgemeinen Sturm. Schon brannte die Burg; da versammelte Zrinpi seine Getreuen um sich und sprach: „Gedenket eures Eides! Wir müssen hinaus! Statt hier zu verbrennen oder zu verhungern, laßt uns sterben als Männer! Ich gehe voran, folgt mir nach!" Und unbe- panzert stürzt der Ungarn Leónidas mit seinen sechshundert Kampfgenossen hin über die Schloßbrücke, hin in das Gewühl der Feinde. Da trifft ein Schuß des Tapferen Brust; ver- wundet sinkt er nieder, sterbend kämpft er noch mit der letzten Lebenskraft. Um ihn herum sterben auch die Seinigen. Und kaum sind sie gefallen, da fliegt, wie Zrinpi es angeordnet, der Pulverthurm in die Luft und mit ihm dreitausend der ein- gedrungenen Türken. Die großen Verluste, welche die Türken hier erlitten, vor allem aber der Tod des Sultans selbst, er- leichterten den Abschluß eines Friedens. . Dieser Frieden aber wurde von den Türken schlecht ge- halten. Fortwährend beunruhigten sie die Grenzen. Endlich hielt der Kaiser, um sich des Beistandes des Reiches zu ver- sichern, einen Reichstag zu Regenöburg. Es war der letzte für den Kaiser. Er starb daselbst am 12. Oktober 1576. Rudolf, sein ältester Sohn, war sein Nachfolger. 19. Deutschland unter Rudolf Ii. und Mathias. Vu-otf Ii. (1576—1612). — Mit vielen wissenschaftli- chen Kenntnissen ausgerüstet bestieg Rudolf, Marimilian's Ii. ältester Sohn, den Kaiserthron; aber er täuschte die Hoffnun-

5. Geschichte des Mittelalters - S. 285

1861 - Münster : Coppenrath
285 Friedrich Iii. (Iv.)* (1439—1493), Sohn des Her- zoges Ernst von Steiermark. Dieser hat von allen Kaisern am längsten regiert, nämlich über 53 Jahre. Er war ein Alaun von den schönsten Eigenschaften des Geistes und des Herzens, allein die Zeit seiner Regierung war zu stürmisch bewegt, und nicht immer konnte er seinen wohlmeinenden Absichten und Be- fehlen den erforderlichen Nachdruck geben. Unter seiner Regie- rung eroberten die Türken nicht nur Constantinopel, sondern richteten auch ihre Berheerungszüge selbst nach Ungarn und Krain. Der Papst forderte die Christenheit und insbesondere die deutschen Fürsten zu einem neuen Kreuzzuge auf; auch der Kaiser erließ an sie die dringendsten Mahnungen bei der großen Gefahr des deutschen Batcrlandes. Vergebens! An die Stelle der früheren Begeisterung war jetzt die niedrigste Selbstsucht getreten, und bei der Auflösung aller gesetzlichen Ordnung war jeder Fürst nur bedacht, für seinen eigenen Vortheil zu sorgen. Kein deutsches Heer rückte gegen den Erbfeind der Christenheit in's Feld, um dessentwillen im ganzen Reiche die Türlenglocke zum Gebete rief. Der Kaiser hielt zwar Reichstag über Reichs- tag, allein auf diesen erschienen nicht mehr die Fürsten selbst, sondern nur ihre Gesandten, welche die kostbare Zeit mit leeren Förmlichkeiten hinbrachten, ja sogar darüber stritten, wer am wenigsten zu des Vaterlandes Rettung beizutragen habe. Krieg und Fehde herrschte überall, nicht bloß an den Grenzen des Reiches, sondern auch im Reiche selbst. Am störendsten für die Thätigkeit des Kaisers in den Reichsangelegenheiten war lange Zeit der Zwist mit seinem Bruder Albrecht, dem Mitbesitzer seiner Erblande. Von dieser Drangsal wurde er zwar durch Albrechl's Tod befreit (1463), aber in Oesterreich und den übri- gen Ländern hörte die Unzufriedenheit mit feiner Regierung nicht auf und veranlaßte mehrere höchst gefährliche Ausstände. * Dieser Kaiser wird Friedrich Iii. und auch Friedrich Iv. genannt, jenachdem Friedrich der Schöne von Oesterreich (1313 — 1330) mit ein- gerechnet wird oder nicht. /

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 24

1840 - Münster : Coppenrath
24 Feind. Besonders war es das Übergewicht in Italien, welches die beiden mächtigsten Monarchen jetzt zu erringen strebten, und welches die Ursache zu vier blutigen Kriegen wurde, die innerhalb zwanzig Jahren zwischen ihnen geführt wurden. Der erste Krieg begann gleich nach der Rückkehr des Kaisers vom Reichstage zu Worms, 1521, und dauerte bis zum Jahre 1525. Italien, der Hauptgegenstand des Krieges, ward auch dessen Schauplatz. Mit dem Kaiser verband sich der Papst Leo X., der die kleinen Fürsten von Italien in einen Bund zusammen- brachte, um die Franzosen von der Halbinsel zu vertreiben. Auch der König von England, Heinrich Viii., dessen Minister, Kardi- nal Wolsey, durch glanzende Versprechungen von Karl gewonnen war, trat dem Bunde gegen Frankreich bei. Den vereinten An- strengungen so vieler Kräfte war der ritterliche Franz nicht gewach- sen; ihn traf Schlag auf Schlag. Schon im Jahre 1521 ver- loren die Franzosen die Slacht bei Bicocco, in Folge dessen sie Mailand räumten. Zwar führte Bonnivet die Franzosen eine Zeitlang glücklich an und eroberte einen Theil des Herzogthumes Mailand wieder; als aber der Herzog Karl von Bourbon, einer der tapfersten französischen Feldherren, aus Rache, weil ihn die Königin Mutter durch Ranke um den größten Theil seiner Erbgüter gebracht hatte, zu dem Kaiser überging, wurde das fran- zösische Heer in kurzer Zeit wieder über die Alpen zurückgetrieben. Auf dieser Flucht, im Jahre 1524, endete auch der heldenmü- thige Bayard, (der unter dem Namen Ritter ohne Furcht und Tadel berühmt ist), indem er das fliehende Heer gegen die eindringenden Spanier zu schützen suchte. Das größte Unglück aber traf die Franzosen im Jahre 1525 bei Pavia.*) Hier wurden sie in einer blutigen Schlacht völlig besiegt, und der größte Theil ihres Heeres vernichtet. Die Schwei- zer im französischen Solde behaupteten nicht ihren alten Ruhm, *) In demselben Jahre, in welchem Franz I. bei Pavia gefangen wurde, fiel in Deutschland die Schlacht bei Frankenhausen vor, welche dem Bauernkriege ein Ende machte.

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 29

1840 - Münster : Coppenrath
29 Osten her drohete, den Kaiser zu einer zeitgemäßen Nachgiebigkeit . bewogen. Die Türken machten unter ihrem kriegerischen Sultan, Solimán Ii., häufige Einfalle in Ungarn, drangen sogar im Jahre 1529 bis vor die Thore von Wien und hatten die Stadt beinahe im Sturm erobert. Die Protestanten wollten aber nicht eher Hülfe leisten, als bis man ihnen freie Religionsübung be- willige. In dieser Noth begann der Kaiser die Unterhandlungen mit den protestantischen Fürsten noch einmal und bewilligte ihnen zu Nürnberg 1532 einen vorläufigen Religio ns frieden. Es wurde darin festgesetzt, daß Keiner, bis zur Entscheidung durch eine allgemeine Kirchenversammlung, seines Glaubens wegen beein- trächtigt werden solle. Wegen solcher Nachgiebigkeit leisteten nun die protestantischen Fürsten nicht nur Hülfe gegen die Türken, sondern gaben auch zu Ferdinands Königswahl ihre Zustimmung. 9. Die Wiedertäufer zu Münster. Der Glaubenszwiespalt zwischen den Katholiken und Prote- stanten trat jetzt auf einige Zeit in den Hintergrund, und der Eifer beider Parteien richtete sich gegen eine neue schwärmerische Religionssekte, die zugleich alle Grundlagen der bürgerlichen Ge- sellschaft zu zerstören drohete; es waren dies die Wiedertäufer. Zur Zeit der Reformation gab es nicht wenige Sonderlinge, welche die Taufe der Kinder für schriftwidrig hielten. Nur erwachsenen Personen, meinten sie, könne das Sakrament gültig ertheilt wer- den. Sie nahmen deshalb an den Personen, welche als Kinder bereits getauft worden waren, eine nochmalige Taufe vor und wur- den daher Wiedertäufer genannt. Zugleich gingen sie mit dem abenteuerlichen Gedanken um, ein ganz neues christliches Reich aufzurichten, in welchem völlige Gleichheit herrsche; durch eine nachmalige Taufe sollten sich die Erwachsenen zu Bürgern desselben einweihen lassen. Diese seltsame Sekte, welche ein trauriger Be- weis ist, wie weit der menschliche Verstand sich verirren kann, schien durch die Hinrichtung Thomas Münzer's und durch die Niederlage seiner Anhänger völlig ausgerottet; als sie plötzlich mit

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 389

1871 - Münster : Coppenrath
— 389 — Nung im Lande stehen. Nur kurze Zeit währte die Regierung des neuen Königes. Er starb schon im Jahre 1830; ihm folgte sein Sohn Ferdinand Ii. Um die Zeit, als das österreichische Heer in Neapel einrückte, brach im Königreiche Sardinien, und zwar in Piemont, eine ähnliche Revolution aus. Die Truppen empörten sich und zwangen den König, abzudanken. Aber ein zweites österreichisches Heer unter Bubna machte auch diesem Revolutionsversuche ein schnelles Ende und hielt mehre Jahre das Land besetzt. 95. Revolution in Griechenland. Otto, König des neuen Staates. Seit 1453 schmachteten die Griechen unter dem harten Joche der Türken. Umsonst hatten sie sich schon lange nach einem Netter umgesehen; als endlich im März 1821, bei einem Aufstande in der Walachei, der Fürst Alexander Ipsilanti, früher russischer General, in der Moldau austrat und die Griechen zum Kampfe für ihre Unabhängigkeit aufrief. Vermuthlich rechnete er bei biefem Wagstücke auf die Hülfe des russischen Kaisers; allein er täuschte sich. So sich selbst überlassen, wurde er mit seinem Häuflein balb überwältigt; und nun begann ein furchtbares Blutbad unter den Griechen in Constantinopel und wehren onberen Städten, die man in Verbacht der Theilnahme hatte. Selbst der ehrwürdige Patriarch von Constantinopel wurde vor seiner Kirche aufgehenkt. Dagegen brach der Auf-ftstnb auch auf Morea (dem ehemaligen Peloponnes) und den Inseln aus und verbreitete sich über ganz Griechenland Zu Wasser und zu Lanbe entbrannte alsbald der Krieg, in welchem sowohl von Seiten der Türken, als auch der Griechen die unmenschlichsten Grausamkeiten verübt wurden. Am glücklichsten kämpften die Griechen zur See, weil sie von jeher große Schifffahrt trieben. Mit ihren Brandern griffen sie die feindlichen schiffe an und setzten dieselben in Flammen. Besonders zeich-

9. Geschichte des Alterthums und des Mittelalters - S. 129

1872 - Berlin : Wohlgemuth
129 auf dem fnften Zuge (11741178) deshalb vergeblich belagerte, da Heinrich der Lwe von ihm abfiel. Dieser mchtige Fürst hatte den Kaiser bisher auf feinen Zgen trefflich untersttzt, verlangte aber jetzt von ihm noch das erzreiche Gebiet der Stadt Goslar am Harz. Da der Kaiser diese Forderung zurckwies, so verlie er ihn bei Chiavenna, ohne seinen Bitten Gehr zu geben. Der Kaiser, dadurch sehr geschwcht, konnte den Lombarden nur schwachen Wider-stand leisten, ward (1176) bei Lignano gnzlich geschlagen, knpfte jedoch mit dem Papste Alexander Unterhandlungen an, die (1177) den Frieden zu Venedig herbeifhrten, welchem spter (1183) auch der mit den lombardischen Stdten zu Costnitz folgte, worin er ihnen gegen einen Geldzins einen groen Theil seiner Hoheitsrechte berlie. b. Heinrich der Lwe hatte während der Abwesenheit des Kaisers in Italien fast ganz Norddentfchland unterworfen und der mehrere Fürsten sich Hoheitsrechte angemat, wodurch es den Anschein gewann, ^ als ginge er mit dem Plane um, ein eigenes norddeutsches, vom Kaiser unabhngiges, Frstenthum zu stiften. Durch die viel-fettigen Klagen der Heinrichs Anmaungen bewogen, lud ihn der Kaiser zur Verantwortung auf den Reichstag zu Goslar. Heinrich folgte dem wiederholten Rufe nicht, und der Kaiser sprach deshalb der ihn die Acht aus, nahm ihm Baiern (welches Otto von Wittelsbach erhielt) und alle anderen Reichslehne (Bernhard von Askanien oder Anhalt ward Herzog von Sachsen), lie ihm aber, als er demthig um Gnade bat, seine Stammgter Braun-schweig und Lneburg, doch mute er drei Jahre Deutschland meiden. Den sechsten Zug nach Italien unternahm Friedrich (1184), um in Mailand der Vermhlung seines Sohnes, des spteren Kaisers Heinrich Vi. mit der normannischen Prinzessin Konstantia, der (Srlutt von Neapel und Sicilien, beizuwohnen, wodurch der Anfall beider Lnder an das deutsche Reich vorbereitet wurde. Die Eroberung Jerusalems durch den Sultan Saladin von Aegypten veranlate den schon alternden Kaiser, in Verbindung mit Philipp Ii.' August von Frankreich und Richard Lwenherz das Kreuz zu nehmen; allein schon vor seiner Ankunft in Palstina er-trank er beim Uebersetzen der den Flu Saleph (1190) in seinem 70. Lebensjahre. Heinrich Vi. (11901197) brachte erst nach dem Tode Tank red's (1194) Neapel und Sicilien dadurch an Deutschland, da er die geistlichen und weltlichen Groen schmachvoll hinrichten lie', starb aber schon im krftigsten Mannesalter mit Hinterlassung eines unmndigen Sohnes, des sp-teren Kaisers Friedrich Ii., der in Unteritalien unter der Vormund-Neum ann , Weltgeschichte. I. n

10. Geschichte des Alterthums und des Mittelalters - S. 133

1872 - Berlin : Wohlgemuth
133 einsahen, welche Vortheile der Handel ihren eigenen Vlkern brachte, deshalb auch bemht waren, eine eigene Seemacht sich zu grnden und die einzelnen Landstdte sich zu unterwerfen, um aus ihrem Handel selbst Bortheil zu ziehen; und als endlich auch die Entdeckung Amerikas und die Auffindung des Seeweges nach Ostindien dem gan-zen Handel eine andere Richtung gaben, da sagten sich die meisten Städte vom Bunde los und nur Hamburg, Lbeck und Bremen ver-banden sich auf's Neue. Dieselbe Gesetzlosigkeit herrschte in Oberitalien, wo mchtige Par-teifhrer sich erhoben, als Welfen und Gibellinen sich einander be-kmpften und zuletzt sich zu Gewaltherrschern aufwarfen. In Unter-, italien dagegen behauptete sich Manfred gegen die Anmaungen des Papstes, der sogar soweit ging, die Krone an Karl von Anjou, einem Bruder Ludwig Ix. des Heiligen von Frankreich, zu ber-tragen. Zwischen Beiden entschied die Schlacht bei Benevent (1266), in der Manfred seinen Tod fand, und Karl bemchtigte sich des Lan-des. Zwar versuchte der inde herangewachsene Konradin in Ver-bindung mit seinem Freunde Friedrich von Baden sein Erbe wieder zu erobern, aber er verlor die Schlacht bei Tagliacozzo (1268), ward gefangen und mit Friedrich ffentlich zu Neapel hin-gerichtet. Einen solchen Ausgang nahm das berhmte Haus der Hohenstaufen! So lange Richard von Cornwallis lebte, konnte dem traurigen Zustande Deutschlands kein Ende gemacht werden, als dieser aber (1272) gestorben war, traten die deutschen Fürsten zusammen und er-nannten zum deutschen Kaiser den Grafen 19. Rudolf von Habsburg (12731291). Nicht der Mchtigste unter den deutschen Fürsten war von den zur Wahl eines neuen Regenten versammelten Fürsten ausersehen, sondern der Wrdigste. Als solcher wurde vom Erzbischof Werner von Mainz Rudolf von Habsburg bezeichnet, dessen Gerechtigkeit, Weisheit und allgemeine Achtung er neben seiner sehr geringen Haus-macht (Rudolf besa meist nur Lehngter in der Schweiz) besonders hervorhob, und seinem Gutachten folgend, stimmten die Fürsten bei. So bestieg Rudolf den deutschen Thron und stellte durch die krftig-steu Maregeln die Ordnung im Reiche wieder her, indem er alle Gebietsvergrerungen, die während der Zeit des Interregnums von den Fürsten gemacht waren, als unrechtmig erworbenes Eigenthum bezeichnete und ihnen befahl, die auf diese Weise erlangten Gter herauszugeben. Dieser Znmnthung widersetzte sich Ottokar von Bhmen, der sich lieber selbst auf dem deutschen Thron gesehen htte und sich in jener Zeit Oesterreich, Steiermark, Krain und Krnthen angeeignet hatte, aber Rudolf zwang ihn (1276) zur
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