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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 43

1886 - Berlin : Hofmann
§ 25. Untergang der Hohenstaufen. 43 Spur schritt weiter der edle, großangelegte Manfred, sein Bruder. Nun aber rief Papst Clemens Iv. einen französischen Prinzen, Karl von Anjou, zu Hilfe. Gegen ihn verlor Manfred 1266 bei 1266 Benevent Schlacht und Leben. Karl aber nahm die hohenstanfischen Lande Unteritaliens in Besitz und unterwarf sie einer hartherzigen, grausamen Behandlung. Da wandten sich die Unterdrückten an den jugendlichen Sohn Konrads Iv., Konradino, der am Hofe seines Oheims in Bayern lebte. Ohne die Bitten seiner Mutter zu achten, die Italien als das Verhängnis des Staufengeschlechtes fürchtete, beschloß er, zur Rückerwerbung seines väterlichen Erbes auszuziehen. Hoher Hoffnungen voll zog er mit seinem Freunde Friedrich von Baden nach Italien. Aber ein trauriges Geschick wartete ihrer. Beitagliaeozzo von Karl von Anjou geschlagen, gerieten sie in dessen Gefangenschaft. Karl sah Ruhe vor Kouradiu nur in dessen Tode. Er ließ ein Gericht zusammentreten und ihn vor demselben auf Hochverrat verklagen. Nur einer der Richter Robert von Bari, wagte es, der Wahrheit zum Trotz das Schuldig über die Jünglinge auszusprechen, und auf Grund dieser einen Stimme verhängte Karl den Tod. Im Jahre 1268 wurden Konradin und Friedrich ans dem Markte 1268 von Neapel durch Henkershand getötet, traurige Opfer römisch-srau-zösischer Tücke und Gewaltthätigkeit. So endete die Hauptlinie des Hohenstaufengeschlechtes, das, reich an Gaben des Geistes und des Gemütes, unser Vaterland hätte groß machen können, wenn es dem unseligen Zuge nach Italien Widerstand geleistet hätte! Anmerkung. König Enzio (vergl. § 24) starb 1272 in der Gefangenschaft inbologna. Friedrichsii.tochter Margareta, die unglückliche, mißhandelte Gemahlin Albrechts des Unartigen von Meißen-Thüringen, starb, nach heimlicher Flucht von der Wartburg und schmerzlichem Abschied von ihren Kindern (Friedrich mit der gebissenen Wange) 1270 in Frankfurt a./M. Eine letzte Tochter, Katharina, starb 1279 als Nonne eines französischen Klosters; an ihrem Grabmal liest man noch jetzt die Worte: „Kronen und alle Pracht dieser Welt habe ich nichts geachtet." — Repetition: Iv. Periode: Zeitalter der Hohenstaufen und der Kreuzzüge (1125—1250). § 21. Lothar von Sachsen (1125—1137). Ausbruch des langen und verhängnisvollen Streites zwischen dem welfischen und dem hohen* staufischen Hause. — Verleihung der Nordmark an Albrecht den Bären von Ass anten: Grundlegung des brandenbnrgischen Staates.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 44

1886 - Berlin : Hofmann
44 Zweiter Teil. Das Mittelalter. § 22. Konrad Iii. (1138— 1152), der erste Hohenstaufe. Sein Kampf gegen die Welfen; sein Kreuzzug. Friedrich I., Barbarossa (1152—1190). Sein Grundsatz: Der Kaiser ist die Quelle alles Rechtes. Kampf gegen die lombardischen Städte; Zerstörung von Mailand. Endlicher Sieg der Städte bei Legnano 1176, ermöglicht durch die Felonie Heinrichs des Löwen, des welfischen Herzogs von Sachsen und Bayern. Zu dem Kampf mit den Städten hatte sich noch der mit dem Papste gesellt. Mit beiden Gegnern findet sich Friedrich sehr günstig ab in den Friedensschlüssen zu Venedig und Konstanz. — Strafgericht an Heinrich dem Löwen 1181: Ächtung des Herzogs und Zersplitterung seiner Lehen (Bayern an Otto von Wittelsbach). — 1184 großes Fest ans dem Reichstage zu Mainz. — 1189 Kreuzzug Friedrichs, sein Tod im Saleph 1190. §23. Heinrich Vi. (1190—1197) kämpft vergebens für dieerblichmachung der Kaiserkrone. Nach seinem Tode zwei Gegenkönige: von welsischer Seite Otto Iv. (1198—1215), von hohenstanfischer: Philipp von Schwaben (1198—1208). Heftiger Bürgerkrieg. Papst Innocenz Iii. sucht den entscheidenden Einfluß zu gewinnen. Nach Philipps Ermordung wendet sich der Papst von Otto ab, der allen Einfluß verliert gegenüber dem jungen Friedrich Ii. — Walther von der Vogelweide und seine Gedichte. § 24. Friedrich Ii. (1215—1250). Herrscher von modernen Anschauungen geleitet. — Unter ihm Deutschland vernachlässigt; sein vorzngs-weiser Aufenthalt Italien (Palermo). Kreuzzug (1228) und Zerwürfnis mit dem Papste, der ihn in den Bann thut und in sein Gebiet einfällt, dann aber zum Frieden zu S. Germauo gezwungen wird. — Ordnung der sizilischen Lande: Beseitigung des Lehnswesens, Einführung ständiger Verwaltungsbeamten. Glänzender Hof zu Palermo. — In Deutschland Empörung seines Sohnes Heinrich; Gefangennahme desselben. Großer Reichstag zu Mainz 1235 (Braunschweig - Lüneburg an den Welsen Otto das Kind), Anwachsen der fürstlichen Macht in Deutschland. — Friedrichs Kriege gegen die lombardischen Städte und den Papst füllen die übrige Zeit seiner Regierung. Sein Tod 1250. § 25. Die Hohenstaufen gehen unter in dem Kampfe um ihr süditalisches Erbreich, das der Papst an den französischen Prinzen Karl von Anjou gegeben hatte. Manfred geschlagen in der Schlacht bei Benevent; Konradino wird nach dem Verlust der Schlacht bei Tagliacozzo in Neapel hingerichtet (Robert von Bari). Pie Kreuzzüge und ihre Kokgen. § 26. Übersicht der Kreuzzüge. Nachdem wir die Geschichte der Kaiser bis zum Untergange der Hohenstaufen im Zusammenhange erzählt, wenden wir uns jetzt zur Betrachtung der Kreuzzüge, d. h. der Versuche, welche die abendländische Christenheit unternahm, um das heilige Grab den Händen der Mohammedaner zu entreißen.

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 372

1849 - Münster : Coppenrath
372 unabhängig; ein gleiches that der Feldherr Ägidius in einem Theile Galliens. Die Verwirrung wurde noch größer, da auch der oströmische Hof sich einmischte und das Recht, den abend- ländischen Kaiser zu ernennen, oder doch zu bestätigen, für sich in Anspruch nahm. Severus starb im August 465, sei es nun eines natürlichen Todes oder an Gift, welches ihm Ricimer bei- gebracht hatte. Dieser herrschte dann, jedoch ohne den Kaiser- titel selbst anzunehmen, fast zwei Jahre lang, bis vom griechi- schen Hofe der Patricier Anthemius, mit Einwilligung des gewaltigen Ricimer, zum Kaiser des Abendlandes ernannt wurde (467). Beide Kaiser vereinigten sich nun zu einem Rachezuge nach Afrika gegen die Vandalen und rüsteten dazu mit Unge- heuern Kosten eine Flotte von mehr als tausend Schiffen. Diese aber wurde von Geiserich unfern von Karthago mit Brandern angegriffen und größtentheils zerstört. Ebenso erfolglos kämpfte Anthemius gegen den westgothischen König Eurich, der mit Geiserich ein Schutz- und Trutzbündniß wider Rom eingegangen war. Inzwischen brach die verhaltene Feindschaft des eigenwilligen und ränkevollen Ricimer gegen seinen Schwiegervater Anthemius in offenen Krieg aus. Rach schwachem Widerstande wurde Rom erstürmt, Anthemius erschlagen, und nun mit Beihülfe des griechischen Hofes Olybrius, ein Schwiegersohn Valentini- an's Iii., auf den erledigten Thron erhoben (472). Allein schon nach wenigen Wochen stürzte eine verheerende Seuche Beide, so- wohl den gewaltthätigen Ricimer, als auch seinen Schützling Olybrius, in's Grab. Sofort ließ der Burgunderkönig Gun- dobald, Ricimer's Neffe, den tapfern Glycerius in Ravenna zum Kaiser ausrufen. Der byzantinische Hof ernannte aber gegen ihn den dalmatischen Fürsten Julius Nepos zum Kaiser und schickte ihn mit einem Heere nach Italien. Glyce- rius wurde gefangen genommen und gezwungen, die Kaiserkrone gegen einen Bischofssitz in Dalmatien zu vertauschen (474). Aber auch Nepos wurde schon im folgenden Jahre von seinem treulosen Feldherrn Orestes gestürzt und vertrieben. Orestes schmückte seinen Sohn Romulus Auguftulus 5) mit der *) Weil Romulus noch ein Kind war, so ging der Titel „Augustus" bei ihm in die Berkleinerungsform „Augnstuins" über.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 102

1872 - Münster : Coppenrath
J 102 und lie sich selbst in Pavia die eiserne lombardische Krone*) aufsetzen. Beinahe htte ihm diese Krone das Leben gekostet. Die Brger der Stadt erregten wieder einen Aufstand, schloffen die Thore und strmten auf den kniglichen Palast los. Er wre verloren gewesen, htten nicht auf den entftan-denen Lrm seine tapferen Deutschen, die drauen im Lager stan-den, bis zu ihm sich durchgehauen und ihn aus dem Gedrnge gerettet. Auf einem zweiten Zuge nach Italien gegen jenen wieder mchtig gewordenen Feind, der jedoch bald gramvoll und lebensmde die glnzende Brde seinem Gegner berlie, erhielt Heinrich von dem damaligen Papste Benedict Viii. mit der rmischen Kaiserkrone den sogenannten Reichsapfel als Sinnbild seiner christlichen, durch das Kreuz auf jenem golde-nen Apfel angedeuteten, Weltherrschaft. Spter unternahm er noch einen dritten Zug nach Italien und zwar nach dem untern Theil desselben, der grtentheils von Griechen bewohnt war. Er besiegte die widerspnstigen Griechen mit Hlse der Normannen, die schon frher von Frankreich aus auf ihrer Pilgerfahrt nach Palstina dort gelandet, dann, von nachrcken-den Brdern verstrkt, als tapfere Streiter sich niedergelassen hatten. Fr diese Hlfe verschaffte er ihnen von dem Herzoge von Neapel ein Landgebiet in Unteritalien, machte sie dort zu Htern der Mark gegen die Griechen und legte dadurch, ohne es zu ahnen, den Grund zu dem nachmaligen Normannen-reiche in Unteritalien, welches eine mchtige Sttze des ppstlichen Stuhles wurde, sowohl gegen die rmischen Adels-Parteien, als auch gegen die Kaiser. Heinrich war ein uerst gutmthiger und frommer Kaiser. Besonders nahm er sich der Kirchen und Klster an und be-schenkte sie reichlich. Die Kirche zu Paderborn allein erhielt *) Die lombardische Krone ist aus Gold verfertigt und mit Juwelen veid) besetzt. Nur inwendig findet sich ein eiserner Ring, der aus einem Nagel des Kreuzes Christi geschmiedet sein soll. Darum heit sie die eiserne Krone. I

5. Geschichte des Mittelalters - S. 97

1872 - Münster : Coppenrath
97 zu kommen. Nun konnte auch die Ostmark, die schon von Karl dem Groen begrndet, aber unter Ludwig dem Kinde wieder untergegangen war, nicht nur hergestellt, sondern auch erweitert werden. Dem verdienstvollen frnkischen Grafen Leopold von Babenberg, dem Erlauchten, wurde alsbald, um das Jahr 975, die Verwaltung derselben bergeben. Und gerade diese kleine Oftm ark (zunchst das Land unter der Enns) fr welche bald der Name Oesterreichs) aufkam, ist der Boden, auf welchem sich im Lau-fe der Jahrhunderte der groe fter-reichische Kaiserstaat herausgebildet hat. Die Ungarn selbst ge-wannen bald durch das Chrifteuthum, welches ihr Herzog Geisa im Jahre 973 annahm und welches sein Sohn, Stephan der Heilige, der im Jahre 1000 zu Gran die Knigkrone empfing, durch Errichtung von Klstern und Bisthmern auch im Volke befestigte, mildere Sitten und friedfertigeren Sinn. Der Landbau und der Handel fanden immer weitere Ausbrei-tung und entfalteten in dem schnen Lande berall die Seg-nungen des Friedens. Whrend dieses Einfalles der Ungarn lehnte sich Berengar, undankbar und pflichtvergessen, von Neuem gegen Otto auf. Er . griff die einzelnen Fürsten an und rckte mit Heeresmacht selbst gegen Rom. Da rief der Papst Johann Xii., da riefen die meisten italienischen Fürsten den' König Otto zu Hlfe. Dieser schickte seinen Sohn Ludolf, dem er den frheren Berrath am Vaterlande verziehen hatte, mit Heeresmacht nach Italien. Lu-dolf nahm den Emprer gefangen, gab ihm aber bald die Frei-heit wieder, in der Hoffnung, durch Edelmuth ihn am sichersten und festesten zu gewinnen. Aber Berengar hatte kein Gefhl fr solche Tugend. Sogleich spann er wieder neuen Verrath. Dem Ludolf lie er Gift beibringen; ein schneller Tod ri den edelen Jngling mitten aus seiner Siegesbahn. Nun waltete der Mrder mit gewohnter Tyrannei gegen die Groen des *) Ter Name C e ft a rri c6i, b. i. Oesterreich, kommt zum erstenmal in einer Urkunde vom Jahre 996 vor. Welter'z Wcltgesch. Ii. 25. Saft. 7

6. Geschichte des Mittelalters - S. 100

1872 - Münster : Coppenrath
100 mit seinem Heere herbei, schlug die Franzosen in die Flucht ?ind verfolgte sie bis Paris. Hier erst schlo er mit ihnen Frieden, in welchem ihr König Lothar unter feierlichem Eide auf Lothringen fr ewig verzichten mute. Nicht so glcklich war Otto in Italien. Nachdem er die Unruhen in Rom ge-dmpft hatte, wandte er seine Augen auf Unteritalien, in dessen Besitze noch immer die griechischen Kaiser waren. Durch die Vermhlung mit der griechischen Frstin aber glaubte er recht-mige Ansprche auf dieses Laud erworben zu haben. Er machte groe Kriegsanstalten; allein der Erfolg entsprach nicht seinen Bemhungen. Die dortigen Griechen riefen schleunigst die Araber aus teilten und Afrika zu Hlfe und rckten dem Kaiser entgegen. Bei Basantello, an der Kste von Cala-brien, kam es zur Schlacht (982). Hier zeigte sich recht die Hinterlist der Italiener. Im entscheidenden Augenblicke des Kampfes verlieen sie pltzlich den Kaiser, und sein Heer wurde nun vllig geschlagen. Beinahe wre er selbst gefangen worden. Er rettete sich nur durch einen khnen Sprung iu's Meer, wo ihn ein feindliches Schiff, ohne ihn zu kennen, an Bord nahm. Die Schiffsleute wollten ihn nach Constantiyopel führen; auf fein Begehren aber steuerten sie zuvor nach Nossano, in Cala-brien, wo er, wie er vorgab, Geld und Schtze zu sich nehmen wollte. Kaum aber war er der Kste nahe genug, so strzte sich der khne Schwimmer abermals in's Meer und enkam glcklich ihren Hnden. Voll Rache int Herzen ging er nach Rom. Hier rstete er zu einem neuen Feldzuge. Er starb aber während dieser Rstung, im Jahre 983. Seine zehnjhrige Negierung war fr Deutschland fast ohne Segen. Otto Ifl (9831002), sein Sohn und Nachfolger, war bei dem Tode seines Vaters erst ein dreijhriges Kublein. Seine Mutter Theophania bernahm deshalb die vormundschast-liche Regierung. Sie wurde aber vou den Groen des Reiches, denen die Regierung eines auslndischen Weibes unertrglich schien, nicht wenig beunruhiget. Der junge König erhielt eine i

7. Geschichte des Mittelalters - S. 177

1872 - Münster : Coppenrath
I 177 erdichtet und sprach sogleich den Bann der ihn ans. Der Kaiser aber, um zu zeigen, da er es mit dem versprochenen Kreuzzuge ernstlich meine, schiffte sich bald nach feiner Wiederherstellung nach Palstina ein. Jedoch vershnte er hierdurch nicht den Papst. Dieser erlie sogar an die Geistlichen und an die Ritterorden in Palstina die strengsten Befehle, den Kaiser nicht im Geringsten zu untersttzen, weil ein mit dem Fluche der Kirche Beladener des Kampfes fr die Sache Gottes un-wrdig sei. Allein Friedrich war in dem heiligen Lande glcklicher, als man htte erwarten sollen. Er schlo mit den Sa-racenen einen zehnjhrigen Waffenstillstand, in welchem ihm Jerusalem, Bethlehem und Nazareth ausgeliefert wurden, und fetzte uch in der Kirche des heiligen Grabes die Krone eines Kniges von Jerusalem aus.*) Schnell eilte er dann nach Italien zurck, vertrieb bort die Fewbe aus feinen Besitzungen und shnte sich auch mit dem Papste aus. Bald hierauf brach in Deutfchlanb eine Emprung unter feinem eigenen Sohne Heinrich aus, der in des Vaters Abwesenheit Deutschland verwaltet hatte. Fr seine Untreue mute er nach Italien in einen Kerker wanbern, wo er sieben Jahre nachher starb. Aus bieses traurige Ereigni folgte balb ein frhliches. Friedrich war Wittwer und warb um die fchne Jfabella, Schwester des Kniges von England. Ohne Z-gern kam der Heirathsvertrag zu Stande. Der Kaiser lie durch den Erzbischof von Kln und Herzog von Brabant mit zahlreichem Gefolge feine Braut abholen. Ueberall wurde sie in Deutschland festlich empfangen, besonders aber in Kln-Zehntausend Brger, alle zu Pferde und festlich geschmckt, polten sie feierlich ein. Auch fuhren ihr Schiffe auf trockenem Lande entgegen. Es waren Wagen, wie Schiffe gebauet, mit Flaggen und Wimpeln, die Pferde waren in Purpurdecken verhllt. In den Schiffen saen Snger und lieen zu dem ) Dadurch wurde fortan der Titel König von Jerusalem" Erbtheil des deutschen Kaisers als solchen. Weller' Wcltgesch. Il 25. Aufl. i o I

8. Geschichte des Mittelalters - S. 100

1861 - Münster : Coppenrath
100 in welchem ihr König Lothar unter feierlichem Eide auf Loth- ringen für ewig verzichten mußte. Nicht so glücklich war Otto in Italien. Nachdem er die Unruhen in Rom gedämpft hatte, wandte er sein Auge auf Unteritalien, in dessen Besitz noch immer die griechischen Kaiser waren. Durch die Vermählung mit der griechischen Fürstin aber glaubte er rechtmäßige Ansprüche auf dieses Land erworben zu haben. Er machte große Kriegsan- stalten; allein der Erfolg entsprach nicht seinen Bemühungen. Die dortigen Griechen riefen schleunigst die Araber aus Sicilien und Afrika zu Hülfe und rückten dem Kaiser entgegen. Bei Basantello, unweit Tarent, kam es zur Schlacht (982). Hier zeigte sich recht die Hinterlist der Italiener. Im entscheidenden Augenblicke des Kampfes verließen sie plötzlich den Kaiser, und sein Heer wurde nun völlig geschlagen. Beinahe wäre er selbst gefangen worden. Er rettete sich nur durch einen kühnen Sprung in's Meer, wo ihn ein feindliches Schiff, ohne ihn zu kennen, an Bord nahm. Die Schiffsleute wollten ihn nach Constan- tinopel führen; aus sein Begehren aber steuerten sie zuvor nach Rossano, in Kalabrien, wo er, wie er vorgab, Geld und Schätze zu sich nehmen wollte. Kaum aber war er der Küste nahe ge- nug, so stürzte sich der kühne Schwimmer abermals in's Meer und entkam glücklich ihren Händen. Voll Rache im Herzen ging er nach Nom. Hier rüstete er sich zu einem neuen Feldzuge. Er starb aber während dieser Rüstung, im Jahre 983. Seine zehnjährige Regierung war für Deutschland fast ohne Segen. Otto Iii. (983—1002), sein Sohn und Nachfolger, war bei dem Tode seines Vaters erst ein dreijähriges Knäblein. Seine Mutter Theophania übernahm deshalb die vormundschaftliche Regierung, wurde aber von den Großen des Reiches, denen die Regierung eines ausländischen Weibes unerträglich schien, nicht wenig beunruhiget. Der junge König erhielt eine seine griechische Bildung. Seine Anlagen entwickelten sich so glän- zend, daß ihn seine Lehrer ein Wunderkind nannten. Schon in seinem sechszehnten Jahre machte er einen Heereszug nach Italien,

9. Geschichte des Mittelalters - S. 285

1861 - Münster : Coppenrath
285 Friedrich Iii. (Iv.)* (1439—1493), Sohn des Her- zoges Ernst von Steiermark. Dieser hat von allen Kaisern am längsten regiert, nämlich über 53 Jahre. Er war ein Alaun von den schönsten Eigenschaften des Geistes und des Herzens, allein die Zeit seiner Regierung war zu stürmisch bewegt, und nicht immer konnte er seinen wohlmeinenden Absichten und Be- fehlen den erforderlichen Nachdruck geben. Unter seiner Regie- rung eroberten die Türken nicht nur Constantinopel, sondern richteten auch ihre Berheerungszüge selbst nach Ungarn und Krain. Der Papst forderte die Christenheit und insbesondere die deutschen Fürsten zu einem neuen Kreuzzuge auf; auch der Kaiser erließ an sie die dringendsten Mahnungen bei der großen Gefahr des deutschen Batcrlandes. Vergebens! An die Stelle der früheren Begeisterung war jetzt die niedrigste Selbstsucht getreten, und bei der Auflösung aller gesetzlichen Ordnung war jeder Fürst nur bedacht, für seinen eigenen Vortheil zu sorgen. Kein deutsches Heer rückte gegen den Erbfeind der Christenheit in's Feld, um dessentwillen im ganzen Reiche die Türlenglocke zum Gebete rief. Der Kaiser hielt zwar Reichstag über Reichs- tag, allein auf diesen erschienen nicht mehr die Fürsten selbst, sondern nur ihre Gesandten, welche die kostbare Zeit mit leeren Förmlichkeiten hinbrachten, ja sogar darüber stritten, wer am wenigsten zu des Vaterlandes Rettung beizutragen habe. Krieg und Fehde herrschte überall, nicht bloß an den Grenzen des Reiches, sondern auch im Reiche selbst. Am störendsten für die Thätigkeit des Kaisers in den Reichsangelegenheiten war lange Zeit der Zwist mit seinem Bruder Albrecht, dem Mitbesitzer seiner Erblande. Von dieser Drangsal wurde er zwar durch Albrechl's Tod befreit (1463), aber in Oesterreich und den übri- gen Ländern hörte die Unzufriedenheit mit feiner Regierung nicht auf und veranlaßte mehrere höchst gefährliche Ausstände. * Dieser Kaiser wird Friedrich Iii. und auch Friedrich Iv. genannt, jenachdem Friedrich der Schöne von Oesterreich (1313 — 1330) mit ein- gerechnet wird oder nicht. /

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 24

1840 - Münster : Coppenrath
24 Feind. Besonders war es das Übergewicht in Italien, welches die beiden mächtigsten Monarchen jetzt zu erringen strebten, und welches die Ursache zu vier blutigen Kriegen wurde, die innerhalb zwanzig Jahren zwischen ihnen geführt wurden. Der erste Krieg begann gleich nach der Rückkehr des Kaisers vom Reichstage zu Worms, 1521, und dauerte bis zum Jahre 1525. Italien, der Hauptgegenstand des Krieges, ward auch dessen Schauplatz. Mit dem Kaiser verband sich der Papst Leo X., der die kleinen Fürsten von Italien in einen Bund zusammen- brachte, um die Franzosen von der Halbinsel zu vertreiben. Auch der König von England, Heinrich Viii., dessen Minister, Kardi- nal Wolsey, durch glanzende Versprechungen von Karl gewonnen war, trat dem Bunde gegen Frankreich bei. Den vereinten An- strengungen so vieler Kräfte war der ritterliche Franz nicht gewach- sen; ihn traf Schlag auf Schlag. Schon im Jahre 1521 ver- loren die Franzosen die Slacht bei Bicocco, in Folge dessen sie Mailand räumten. Zwar führte Bonnivet die Franzosen eine Zeitlang glücklich an und eroberte einen Theil des Herzogthumes Mailand wieder; als aber der Herzog Karl von Bourbon, einer der tapfersten französischen Feldherren, aus Rache, weil ihn die Königin Mutter durch Ranke um den größten Theil seiner Erbgüter gebracht hatte, zu dem Kaiser überging, wurde das fran- zösische Heer in kurzer Zeit wieder über die Alpen zurückgetrieben. Auf dieser Flucht, im Jahre 1524, endete auch der heldenmü- thige Bayard, (der unter dem Namen Ritter ohne Furcht und Tadel berühmt ist), indem er das fliehende Heer gegen die eindringenden Spanier zu schützen suchte. Das größte Unglück aber traf die Franzosen im Jahre 1525 bei Pavia.*) Hier wurden sie in einer blutigen Schlacht völlig besiegt, und der größte Theil ihres Heeres vernichtet. Die Schwei- zer im französischen Solde behaupteten nicht ihren alten Ruhm, *) In demselben Jahre, in welchem Franz I. bei Pavia gefangen wurde, fiel in Deutschland die Schlacht bei Frankenhausen vor, welche dem Bauernkriege ein Ende machte.
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