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1. Geschichte des Mittelalters - S. 177

1872 - Münster : Coppenrath
I 177 erdichtet und sprach sogleich den Bann der ihn ans. Der Kaiser aber, um zu zeigen, da er es mit dem versprochenen Kreuzzuge ernstlich meine, schiffte sich bald nach feiner Wiederherstellung nach Palstina ein. Jedoch vershnte er hierdurch nicht den Papst. Dieser erlie sogar an die Geistlichen und an die Ritterorden in Palstina die strengsten Befehle, den Kaiser nicht im Geringsten zu untersttzen, weil ein mit dem Fluche der Kirche Beladener des Kampfes fr die Sache Gottes un-wrdig sei. Allein Friedrich war in dem heiligen Lande glcklicher, als man htte erwarten sollen. Er schlo mit den Sa-racenen einen zehnjhrigen Waffenstillstand, in welchem ihm Jerusalem, Bethlehem und Nazareth ausgeliefert wurden, und fetzte uch in der Kirche des heiligen Grabes die Krone eines Kniges von Jerusalem aus.*) Schnell eilte er dann nach Italien zurck, vertrieb bort die Fewbe aus feinen Besitzungen und shnte sich auch mit dem Papste aus. Bald hierauf brach in Deutfchlanb eine Emprung unter feinem eigenen Sohne Heinrich aus, der in des Vaters Abwesenheit Deutschland verwaltet hatte. Fr seine Untreue mute er nach Italien in einen Kerker wanbern, wo er sieben Jahre nachher starb. Aus bieses traurige Ereigni folgte balb ein frhliches. Friedrich war Wittwer und warb um die fchne Jfabella, Schwester des Kniges von England. Ohne Z-gern kam der Heirathsvertrag zu Stande. Der Kaiser lie durch den Erzbischof von Kln und Herzog von Brabant mit zahlreichem Gefolge feine Braut abholen. Ueberall wurde sie in Deutschland festlich empfangen, besonders aber in Kln-Zehntausend Brger, alle zu Pferde und festlich geschmckt, polten sie feierlich ein. Auch fuhren ihr Schiffe auf trockenem Lande entgegen. Es waren Wagen, wie Schiffe gebauet, mit Flaggen und Wimpeln, die Pferde waren in Purpurdecken verhllt. In den Schiffen saen Snger und lieen zu dem ) Dadurch wurde fortan der Titel König von Jerusalem" Erbtheil des deutschen Kaisers als solchen. Weller' Wcltgesch. Il 25. Aufl. i o I

2. Geschichte des Mittelalters - S. 134

1861 - Münster : Coppenrath
134 gürtete seinen von Hnnger und Mühseligkeiten aller Art abge- zehrten Leib mit einem Stricke, nahm ein Crucifix in die Hand und ritt von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt, wie ihm der h. Vater geboten hatte. Wo er einen Haufen Menschen um sich sah, hielt er seiuen Esel an, hob das Crucifix in die Höhe und schilderte mit funkelnden Augen und hinreißender Beredt- samkeit die Noth der christlichen Brüder im heiligen Lande. Cr erzählte ihnen, wie er in der Stille der Nacht vor seiner Abreise nach dem heiligen Grabe gewandert sei. Dort habe er, umweht von den Schauern der geweihten Stätte, mit heißer Inbrunst stundenlang knieend gebetet und sei endlich vom Schlum- mer überfallen worden. Da sei ihm im Traume der Erlöser erschienen: „Eile," habe er gesprochen, „eile in deine Hei- math und wecke die Gläubigen zur Reinigung der heiligen Orte; ihnen allen, die da gehorchen, sollen die Pforten des Pa- radieses offen stehen." Da sei er aufgesprungen, noch in der Morgendämmerung ans Jerusalem geeilt und stehe jetzt hier als Gesandter des Herrn. „Auf, ihr Christen," rief er dann mit funkelnden Augen, „auf, der Heiland selbst ruft euch! Wie, und ihr wollet nicht folgen? Er öffnet euch selbst die Thore des Paradieses, und ihr wollet nicht hineingehen? Das heilige Grab, der Oelberg, die Höhle zu Bethlehem und die anderen geheiligten Stätten, sie alle rufen euch zu: „Kommet, o kommet und rettet uns aus den Händen der Barbaren!" Ihr seid erkoren vom Heilande selbst, seine heilige Stadt zu befreien. Ich selbst habe oft gehört, wie die geweihten Orte tief erseufzten; wie ans allen Winkeln der Weheruf erscholl: „Rettet, ach rettet uns!" — und ihr wollet noch zaudern, ihr, die erkorenen Werkzeuge des Herrn?" — Solche Worte ent- stammten und erfüllten Aller Herzen mit heiligem Grimme gegew die Muselmänner. Ueberall ging sein Ruf vor ihm her. Vow allen Seiten strömten die Menschen zusammen, um seine Worte zu hören. Sein Zug durch Frankreich und Italien glich einer ununterbrochenen Prozession. Wie ein Bote des Himmels ward - er überall empfangen und verehrt.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 149

1861 - Münster : Coppenrath
149 Kreuzfahrer während dieser Arbeit waren unaussprechlich. Denn sie waren rings von Feinden umgeben, die hinter Hügeln, Ber- gen und Höhlen, besonders in der Gegend der Quellen, ihnen auflauerten, so daß sie oft um einen Trunk Wassers blutige Kämpfe bestehen mußten. Der Mangel an Wasser war unter dem glühenden Himmel in der heißen Jahreszeit so groß, daß die Kreuzfahrer selbst sich oft an den Brunnen darum schlugen und das wenige Wasser mit ihrem Blute verunreinigten. Nach Verlauf von vier Wochen hatte man den Bau von zwei Belagerungsthürmen vollendet. Sie waren vierseitig, jeder sieben Ellen höher, als die Hauptmauer Jerusalems und zum Fortbringen mit Rädern versehen. Sie bestanden aus drei Stock- werken und sollten, zur Zeit der Bestürmung mit auserlesenen Streitern besetzt, der Mauer ganz nahe gebracht werden. An jedem Thurme befand sich eine große Fallbrücke, welche ausge- zogen die äußere Bekleidung des Thurmes auszumachen schien, wenn man sie aber niederließ, zum Uebergange von dem Thurme aus die Stadtmauer diente. Die Wände waren mit Thierhäu- ten bedeckt, damit sie gegen das feindliche Feuer gesichert wären. Der vierzehnte Juli des Jahres 1099 ward zum Sturme be- stimmt. Zn diesem wichtigen Unternehmen wurde zuvor der Beistand des Himmels angerufen. Es wurden feierliche Pro- zessionen um die Stadt angestellt. Den Zug eröffneten die Bischöfe nebst der übrigen Geistlichkeit, alle weiß gekleidet, Kreuze, Reliquien und Bilder vor sich her tragend. Dann folgten die Firrsten, Ritter und die übrigen Pilger, Alle in ihrer besten Waffenrüstung, aber größtentheils mit bloßen Füßen. Feierlich und langsam unter heiligen Gesängen und Gebeten bewegte sich der Zug zuerst nach dem Oelberge, wo ein Geistlicher, Namens Arnulf, dann Peter der Einsiedler ihre Stimme erhoben und in Reden voll Feuer zur Tapferkeit, Ausdauer und Einigkeit er- mahnten. Die Saracenen dort oben wußten nicht, was dieses Ziehen hin und her, dieses Singen und Lobpreisen da unten zu bedeuten habe. Sie verhöhnten die Christen von der Mauer

4. Geschichte des Mittelalters - S. 285

1861 - Münster : Coppenrath
285 Friedrich Iii. (Iv.)* (1439—1493), Sohn des Her- zoges Ernst von Steiermark. Dieser hat von allen Kaisern am längsten regiert, nämlich über 53 Jahre. Er war ein Alaun von den schönsten Eigenschaften des Geistes und des Herzens, allein die Zeit seiner Regierung war zu stürmisch bewegt, und nicht immer konnte er seinen wohlmeinenden Absichten und Be- fehlen den erforderlichen Nachdruck geben. Unter seiner Regie- rung eroberten die Türken nicht nur Constantinopel, sondern richteten auch ihre Berheerungszüge selbst nach Ungarn und Krain. Der Papst forderte die Christenheit und insbesondere die deutschen Fürsten zu einem neuen Kreuzzuge auf; auch der Kaiser erließ an sie die dringendsten Mahnungen bei der großen Gefahr des deutschen Batcrlandes. Vergebens! An die Stelle der früheren Begeisterung war jetzt die niedrigste Selbstsucht getreten, und bei der Auflösung aller gesetzlichen Ordnung war jeder Fürst nur bedacht, für seinen eigenen Vortheil zu sorgen. Kein deutsches Heer rückte gegen den Erbfeind der Christenheit in's Feld, um dessentwillen im ganzen Reiche die Türlenglocke zum Gebete rief. Der Kaiser hielt zwar Reichstag über Reichs- tag, allein auf diesen erschienen nicht mehr die Fürsten selbst, sondern nur ihre Gesandten, welche die kostbare Zeit mit leeren Förmlichkeiten hinbrachten, ja sogar darüber stritten, wer am wenigsten zu des Vaterlandes Rettung beizutragen habe. Krieg und Fehde herrschte überall, nicht bloß an den Grenzen des Reiches, sondern auch im Reiche selbst. Am störendsten für die Thätigkeit des Kaisers in den Reichsangelegenheiten war lange Zeit der Zwist mit seinem Bruder Albrecht, dem Mitbesitzer seiner Erblande. Von dieser Drangsal wurde er zwar durch Albrechl's Tod befreit (1463), aber in Oesterreich und den übri- gen Ländern hörte die Unzufriedenheit mit feiner Regierung nicht auf und veranlaßte mehrere höchst gefährliche Ausstände. * Dieser Kaiser wird Friedrich Iii. und auch Friedrich Iv. genannt, jenachdem Friedrich der Schöne von Oesterreich (1313 — 1330) mit ein- gerechnet wird oder nicht. /

5. Die alte Geschichte - S. 34

1846 - Münster : Coppenrath
34 Herkommen, daß die königliche Würde vom Vater auf Sohn, oder wenigstens in derselben Familie forterbte. Für den künftigen Erben selbst aber war eö ein schöner Antrieb, sich zuvor die nö- tigen Kenntnisse und Erfahrungen für seinen wichtigen Beruf einzusammeln. Zugleich wich man auf diese Weise auch allen Strei- tigkeiten aus, die beim Tode des Königes von anderen Mächtigen um die Erlangung der Oberherrschaft erhoben werden konnten. Wir dürfen uns aber unter den ersten Königreichen ja nicht solche, als die unserigen vorstellen. Jene waren noch äußerst klein und unbedeutend. Da gab es fast keine Stadt, kein Dorf, worin nicht ein besonderer König war. In dem einzigen Thale bei Sodoma wohnten fünf Könige, welche auszogen, vier andere be- nachbarte zu bekriegen, und Abraham schlug mit dreihundert achzehn Knechten die letzteren, die seinen Vetter Lot gefangen wegführten. Josua schlug in Palästina sogar ein und dreißig Könige. — Auch die Macht dieser kleinen Könige war noch sehr gering und hing größtentheils von ihren persönlichen Eigenschaften ab. Bei Ange- legenheiten, die das Volk betrafen, versammelte sich dasselbe auf einem öffentlichen Platze um seinen König, hörte dessen Meinung an, zog sie in Überlegung, und was die Menge alsdann beschloß, nahm der König an. Daher finden wir in den ältesten Zeiten immer Volksversammlungen, in denen alle gemeinschaftlichen Ange- legenheit berathen und namentlich Krieg und Frieden beschlossen wurden. Besonders einflußreich war in denselben die Stimme der Reichen und Mächtigen; denn der Dürftige hat nirgends große Macht, am wenigsten unter einem nicht gebildeten Volke. Allmälig aber wurden diese Königreiche theils durch Erobe- rungen, theils durch freiwillige Unterwerfung größer. Mit ihnen auch die Geschäfte der Könige. Damit sie sich aber ausschließlich dem wichtigen Geschäfte der Regierung widmen könnten, überhob sie das Volk aller Handarbeit. Es versorgte sie mit den nöthigen Lebensmitteln und brachte ihnen reiche Geschenke. Aus solchen freiwilligen Beiträgen entstanden mit der Zeit regelmäßige und gesetzliche Abgaben, die noch jetzt jedes einzele Volk für seine Ruhe und Wohlfahrt seinem Fürsten entrichtet.

6. Die alte Geschichte - S. 224

1846 - Münster : Coppenrath
224 toer Sohn des Äncas, soll sie in Verbindung mit anderen troja- nischen Flüchtlingen erbauet haben. Schon im zwölften Jahr- hundert war diese der Sitz der latinijchen Könige. Von diesen sind uns wohl einige Namen, aber keine Thaten bekannt. Als der vierzehnte wird P r o k a s angegeben, der das Reich seinen beiden Söhnen N u m i t o r und A m u l i u s zur wechselseitigen Regierung hinterließ. Aber der stolze Amulius, der nach Allein- herrschaft strebte, verdrängte seinen älteren Bruder, ließ ihn zwar am Leben, moreete aber dessen Sohn und machte, um vor aller Nachkommenschaft und Thronbewerbuug gesichert zu sein, dessen Tochter Rhea Salvia zur Vestalin oder Priesterin der Göttin Vesta. Als solche durste sie nicht heirathen. Nichts desto weniger bekam, angeblich vom Gotte Mars, die verstoßene Bruderstochrer Zwillingsknaben, Romulus und Remus. Hierüber erschrak der Oheim und verurtheiüe die Mutter mit ihren Kindern zu einem grausamen Tode. Die Mutter ließ er lebendig begraben, die Kinder aber in einem Korbe nach der Tiber tragen, sie dort zu ersäufen. Zum Glücke war der Fluß aus seinen Ufern getreten, zu dem eigentlichen Bette desselben konnte Keiner kommen. Da- her setzten die königlichen Diener den Korb vorn auf das seichte Wasser und gingen davon. Der Korb trieb mit den winunernden Kindern auf den Wellen hin und her. Wer hätte wohl gedacht, daß t ie dort schwimmenden Knäblei-n die Stifter des berühmtesten Volkes der Erde werden würden! Das sinkende Wasser ließ endlich den Korb auf dem Trockenen stehen. Eine dürstende Wölfin, so geht die Sage, kam des Weges. Und als sie das Gewimmer und Geschrei der Kinder hörte, lief sie eiligst hinzu und säugte sie. So traf sie ein vor- übergehender Hirt mit Namen Faust ulus. Er hob die Kleinen mitleidig auf, brachte sie nach seiner Hütte und gab sie seinem Weibe zur Pflege. Hier, in der Hütte des Hirten, wuchs das wunderbar gerettete Brüderpaar zu rüstigen Hirtenknaben heran. Bald weideten sie friedlich ihre Heerden, bald verfolgten sie über Berg und Thal räuberische Menschen- sowohl als Thiere, die ihren

7. Die alte Geschichte - S. 38

1846 - Münster : Coppenrath
38 Wähle, willst du zur Linken ziehen, so bleibe ich zur Rechten; oder willst du zur Rechten, so ziehe ich zur Linken." Lot wählte . die schöne wasserreiche Gegend an dem Flusse Jordan, wo die Städte Sodoma und Gomorrha lagen. Abraham blieb im Lande Kanaan. Dem Lot hätte die fruchtbare Gegend fast sein Verderben gebracht. In Sodoma und den benachbarten Städten lebten die Menschen in den gröbsten Lüsten und Ausschweifungen. Alle bis auf den frommen Lot gingen deshalb in einem großen Feuerregen mit ihren Städten zu Grunde. Die ganze schöne Landschaft wurde in einen See von Salz und Schwefel verwandelt. Bis auf den heutigen Tag heißt er das Salzmeer oder auch das rodte Meer, und bei niederem Wasser ragen noch schauervolle Trümmer über seinem Spiegel. Kein Fisch lebt in seinem bitteren Wasser, kein Dorf, keine Hütte sieht man an seinen öden Ufern. Menschen und Thiere fliehen die schauerliche Wildniß, aus der ein sichtbarer Fluch des Himmels ruhet, und nur selten nähert sich ihr ein wißbegieriger Reisender, langsam, mit bebendem Schritte. Das Wasser des Sees ist so salzhaltig, daß von den Ausdün- stungen selbst die Kleider der Reisenden mit einer Salzkruste überzogen werden. Ein schönes Bild der Menschenfreundlichkeit stellt uns die heilige Schrift bei der Erzählung jener Begeben- heit an dem um Erbarmung flehenden Patriarchen auf. Je stärker der Glaube Abrahams wurde, desto bestimmter wurden auch die Verheißungen Gottes. Er war schon über hundert Jahre alt, als Gott ihm mit der Sara einen Sohn schenkte, den Isaak. Als dieser etwas größer geworden war, stellte Gott den Gehorsam des Abraham noch auf eine sehr harte Probe. Er befahl, ihm seinen Sohn auf dem Berge Moria zum Opfer zu bringen. Ohne Verzug stand Abraham auf, spaltete Holz zum Brandopfer, lud es auf seinen Efel, nahm zwei Knechte und seinen Sohn Isaak zu sich und zog dort hin. Am dritten Tage kamen sie an den Berg. Da sagte der Vater zu den Knechten: „Bleibet ihr mit dem Thiere hier; ich will

8. Die alte Geschichte - S. 74

1846 - Münster : Coppenrath
74 K a rav anen genannt, unternommen werden. Noch jetzt ziehen in einigen Gegenden Asiens und Afrikas solche Karavanen um- her. Sie haben oft mehr als tausend Kameele bei sich, welche das Gepäck und die Waaren tragen, und welche einzeln hinter einander gehen, so daß ein solcher Zug bisweilen ein Meile lang ist. Sie reisen der Hitze wegen meistens nur bei Nacht. Der gefilmte Himmel ist ihr Wegweiser durch die Wüste. So führten sich nun selbst die entferntesten Länder gegen, seitig die Erzeugnisse ihres Bodens zu. Völker, die seit den ältesten Zeiten getrennt gewesen waren, näherten sich jetzt brüder- lich wieder gegen einander und theilten sich ihre Erfindungen mit; es entstand ein heiteres, geselliges Leben unter den Menschen. Rauhe Gegenden wurden geebnet, Straßen angelegt-, Herbergen errichtet, Brücken über die Flüße geschlagen, um dem fremden Kaufmanne den Zugang so leicht als möglich zu machen. In den Städten selbst suchten ihn die Einwohner für die Beschwerden der weiten Reise durch manche für Bequemlichkeit und Vergnügen getroffene Vorkehrungen aufzuheitern und so seinen Unternehmungsgeist immer mehr zu beleben. 25. Entstehung der Jahrmärkte. Um eines großen Absatzes der Waaren gewisser zu sein, merkten sich die Kaufleute die besonderen Zeiten, wann die Men- schen in großen Haufen an einem und demselben Orte zusammen zu kommen pflegten. Solches geschah in der Regel an hohen feierlichen Festen, an welchen weit und breit die andächtige Volksmenge nach der Stadt zu den Tempeln strömte, dort anzu- beten und zu opfern. Woher dann der Hauptzug des Volkes seine Richtung nach dem Tempel nahm, da stand, bis zum Ein- gänge hin, Bude an Bude, in unabsehbarer Reihe neben einander, mit den verschiedenartigsten und buntesten Waaren angefüllt, daß es eine Freute war, sie anzusehen. Sogar in den Vorhöfen der Tempel standen oft die Kausieute aus. Wir lesen in den heil. Evangelien, daß Christus einst aus dem Tempel des Salomo die

9. Die Alte Geschichte - S. 38

1866 - Münster : Coppenrath
38 überall mit ihm. Aus dem abgöttischen Mesopotamien zog er weg nach Palästina. Dies war eines der schönsten Länder auf der Erde. Wegen seiner Anmuth nannte man es sprich- wörtlich das Land, in welchem Milch und Honig fließt. In diesem schönen Lande weidete der Patriarch seine Heerden und kam bis nach Sichem. Hier erhielt er von Gott die Ver- heißung, daß er und seine Nachkommen dieses Land zum Erb- theile erhalten sollten. Darum wird es auch das gelobte oder verheißene Land genannt. Voll herzlicher Dankbarkeit errichtete Abraham dem Herrn einen Altar. Einst geriethen die Hirten des Abraham mit den Hirten des Lot in Streit über die besten Weideplätze. Das that dem fried- liebenden Abraham sehr leid. „Lieber!" sprach er zu Lot, „laß doch keinen Streit sein zwischen dir und mir, zwischen deinen Hirten und meinen Hirten; wir sind ja Brüder. Siehe, das ganze Land steht dir offen. Ich bitte dich, ziehe von mir. Wähle, willst du zur Linken ziehen, so bleibe ich zur Rechten; oder willst du zur Rechten, so ziehe ich zur Linken." Lot wählte die schöne wasserreiche Gegend an dem Flusse Jordan, wo die Städte Sodoma und Gomorrha lagen. Abraham blieb im Lande Känaan. Dem Lot hätte die fruchtbare Gegend fast sein Verderben gebracht. In Sodoma und den benachbarten Städten lebten die Menschen in den gröbsten Lüsten und Ausschweifungen. Und alle, bis auf den frommen Lot, gingen deshalb in einem großen Fenerregen mit ihren Städten zu Grunde. Die ganze schöne Landschaft wurde in einen See von Salz und Schwefel verwandelt. Bis auf den heutigen Tag heißt dieser das Salz- meer oder auch das todte Meer, und bei niederem Wasser ragen noch schauervolle Trümmer über seinem Spiegel hervor. Kein Fisch lebt in seinem bitteren Wasser, kein Dorf, keine Hütte sieht man an seinen öden Ufern. - Menschen und Thiere fliehen die schauerliche Wildniß, aus der ein sichtbarer Fluch des Hinunels ruht, und nur selten nähert sich ihr ein wißbe-

10. Geschichte des Alterthums und des Mittelalters - S. 129

1872 - Berlin : Wohlgemuth
129 auf dem fnften Zuge (11741178) deshalb vergeblich belagerte, da Heinrich der Lwe von ihm abfiel. Dieser mchtige Fürst hatte den Kaiser bisher auf feinen Zgen trefflich untersttzt, verlangte aber jetzt von ihm noch das erzreiche Gebiet der Stadt Goslar am Harz. Da der Kaiser diese Forderung zurckwies, so verlie er ihn bei Chiavenna, ohne seinen Bitten Gehr zu geben. Der Kaiser, dadurch sehr geschwcht, konnte den Lombarden nur schwachen Wider-stand leisten, ward (1176) bei Lignano gnzlich geschlagen, knpfte jedoch mit dem Papste Alexander Unterhandlungen an, die (1177) den Frieden zu Venedig herbeifhrten, welchem spter (1183) auch der mit den lombardischen Stdten zu Costnitz folgte, worin er ihnen gegen einen Geldzins einen groen Theil seiner Hoheitsrechte berlie. b. Heinrich der Lwe hatte während der Abwesenheit des Kaisers in Italien fast ganz Norddentfchland unterworfen und der mehrere Fürsten sich Hoheitsrechte angemat, wodurch es den Anschein gewann, ^ als ginge er mit dem Plane um, ein eigenes norddeutsches, vom Kaiser unabhngiges, Frstenthum zu stiften. Durch die viel-fettigen Klagen der Heinrichs Anmaungen bewogen, lud ihn der Kaiser zur Verantwortung auf den Reichstag zu Goslar. Heinrich folgte dem wiederholten Rufe nicht, und der Kaiser sprach deshalb der ihn die Acht aus, nahm ihm Baiern (welches Otto von Wittelsbach erhielt) und alle anderen Reichslehne (Bernhard von Askanien oder Anhalt ward Herzog von Sachsen), lie ihm aber, als er demthig um Gnade bat, seine Stammgter Braun-schweig und Lneburg, doch mute er drei Jahre Deutschland meiden. Den sechsten Zug nach Italien unternahm Friedrich (1184), um in Mailand der Vermhlung seines Sohnes, des spteren Kaisers Heinrich Vi. mit der normannischen Prinzessin Konstantia, der (Srlutt von Neapel und Sicilien, beizuwohnen, wodurch der Anfall beider Lnder an das deutsche Reich vorbereitet wurde. Die Eroberung Jerusalems durch den Sultan Saladin von Aegypten veranlate den schon alternden Kaiser, in Verbindung mit Philipp Ii.' August von Frankreich und Richard Lwenherz das Kreuz zu nehmen; allein schon vor seiner Ankunft in Palstina er-trank er beim Uebersetzen der den Flu Saleph (1190) in seinem 70. Lebensjahre. Heinrich Vi. (11901197) brachte erst nach dem Tode Tank red's (1194) Neapel und Sicilien dadurch an Deutschland, da er die geistlichen und weltlichen Groen schmachvoll hinrichten lie', starb aber schon im krftigsten Mannesalter mit Hinterlassung eines unmndigen Sohnes, des sp-teren Kaisers Friedrich Ii., der in Unteritalien unter der Vormund-Neum ann , Weltgeschichte. I. n
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