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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 59

1886 - Berlin : Hofmann
§ 35. Die deutschen Städte und ihre Bedeutung. 59 den Wählern erlaufen (Willebriefe; später Kapitulationen). Gleichwohl sind die Kurfürsten insofern oft von wesentlichem Nutzen gewesen, als sie dem Papste gegenüber die Fahne des nationalen Interesses aufrecht hielten und feinen vermessenen Ansprüchen auf die Besetzung des deutschen Thrones thatkräftig entgegentraten. 1314 Das geschah besonders zur Zeit König Ludwigs des -ßmjent (1314 bis 1347), als die Übergriffe des unter französischem Einfluß ^395 stehenden Papstes (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305 bis bis 1377!) unleidlich wurden. Die Fürsten erklärten in dem 13 < t Kurv er ein zu Reuse 1338, daß fortan der durch sie ge- 1338 wählte König nicht der Bestätigung des Papstes bedürfe. Im Anschluß an diesen Beschluß wurde im Jahre 1 3 5 6 1356 unter König Karl Iv. (1347—1378) ein großes Reichsgesetz er- 1347 fassen, die sog. Goldene Bulle. In demselben wurde des bis näheren festgesetzt, wie die vom Papste unabhängige Königswahl 6 fortan zu vollziehen sei, und dieselbe endgültig den sieben Kurfürsten übertragen (drei geistliche: Mainz, Köln, Trier; vier weltliche: Böhmen, Pfalz, Sachfen-Wittenberg, Brandenburg); zugleich würden biefen Kurfürsten die weitgehenbsten Rechte vom Kaiser zugestanben, zumal ein großes Maß von Unabhängigkeit. Fortan liegt das Schwergewicht des Reiches in bent Kurfürstenkolleg. Anmerkung. Im übrigen sinb die beiben erwähnten Könige für die Entwicklung des Reiches ohne große Bebeutung. Der erste — Ludwig von Bayern — hatte zum Gegenkönig Friedrich 1314 von Österreich (1314—1330), den er aber in der Schlacht bei ^o|q Mühldorf 1322 besiegte und gefangen nahm; zunächst auf dem -^22 Schlöffe Trausnitz gefangen gehalten, hat sich dann Friedrich mit feinem Gegner ausgesöhnt und sogar die Teilnahme an der Reichsregierung erlangt; boch starb er balb barauf. Karl Iv. hat für das Reich wenig, für fein Stammland Böhmen sehr viel gethan; hier gründete er die bald glänzend aufblühende Universität Prag 1348 (die erste in Deutfchlanb) und hob bnrch eine weife und freigebige Verwaltung das Laub zu hoher Blüte. Darum wirb er noch heute von den Böhmen als der größte König ihrer Geschichte gefeiert. § 35. Die deutschen Städte und ihre Bündnisse. Unter dem Einflüsse der Kreuzzüge und des bnrch sie belebten Hanbelsverkehrs entwickelte sich die Bebeutung der ©täbte. Be-

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 64

1886 - Berlin : Hofmann
64 Zweiter Teil. Das Mittelalter. schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten. I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517). § 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254. 1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen. 1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt. 1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache. 1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena. § 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 69

1886 - Berlin : Hofmann
§ 40. Kaiser Maximilian I. § 41. Die großen Entdeckungen. 69 stand, der das rechte Wort zu finden, die angemessene That zu vollbringen imstande war. § 40. Kaiser Maximilian I. Nachdem im Jahre 1493 Kaiser Friedrich Iii., ein schlaffer, unthätiger Regent, gestorben, folgte ihm sein Sohn Maximilian I. 1493 (1493 — 1519). Von hervorragender geistiger und körperlicher bis Bildung, erweckte dieser auch beim Volke sehr beliebte Kaiser noch -) 9 einmal große Hoffnungen für die Besserung der Zustände im Reich. Aber es zeigte sich bald, daß sein Interesse nicht sowohl diesem als der Gründung und Förderung habsbnrgischer Hausmacht galt. („Alles Erdreich Ist Ostreich Unterthan!). Dazu boten ihm vortreffliche Gelegenheit: 1. seine erste Heirat mit Maria, Tochter Karls des Kühnen (vgl. § 39) von Burgund; 2. seine zweite Heirat mit einer mailändischen Prinzessin; 3. die Heirat seines Sohnes Philipp mit einer spanischen Königstochter. — Die große, beständig zunehmende Türkengefahr veranlaßte in diefer Zeit mehrere patriotische Männer (z. B. den Erzbischof Berthold von Mainz), auf Mittel zu sinnen, durch welche das Reich gekräftigt würde. Zunächst suchten sie ein beständiges Reichsregiment, bestehend aus Gliedern des Fürstenstandes, zu errichten. Da ihnen das nicht sogleich gelang, so brachten sie wenigstens das zuwege, daß ein ewiger Landfriede 1495 1495 angefetzt ward, in welchem für alle Zeiten die Fehden verboten wurden. Ebenfo errichtete der Kaiser ein Reichskam me r-gericht. Zur Erhaltung desselben diente eine allgemeine Reichssteuer, der gemeine Pfennig. Und um eine geordnete Verwaltung des Reiches hinfort zu ermöglichen, wurde das ganze Reich (mit Ausnahme von Böhmen und der Schweiz) in Kreise eingeteilt, deren es zunächst 6, dann 10 gab. Auch durch andere Einrichtungen, wie z. B. die des Post-wesens, ist die Regierung Maximilians vorteilhaft ausgezeichnet. § 41. Die großen Entdeckungen. Gegen das Ende des Mittelalters wurde der Schauplatz der Geschichte bedeutend erweitert durch die großen Entdeckungen. Die Portugiesen hatten es sich zur Aufgabe gestellt, da durch die Os-manen die Laudverbiuduug mit Ostindien vielfach gestört wurde, einen Seeweg nach diesem Lande zu finden. Sie richteten daher

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 57

1886 - Berlin : Hofmann
§ 33. Das Interregnum. — Rudolf von Habsburg u. seine nächsten Nachfolger. 57 schon früher sehr geschwächten Bande der öffentlichen Ordnung. Gewalt und Willkür der Einzelnen, der Landesherren oder Ritter, ging vor Recht. Besonders hart lastete die allgemeine Unsicherheit auf denjenigen Klassen, die ans Handel und friedlichen Verkehr von Stadt zu Stadt angewiesen waren. Der durch die Kreuzzüge so geförderte Handel erlahmte durch das Raubrittertum, welches in der Ausübung des „Faustrechtes" seine einzige Beschäftigung sah. Auch bedrückten räuberische Rechtsgewohnheiten, wie z. B. das Grundruhrecht und das Strandrecht, den Handelsverkehr auf Landstraße und Flüssen. So kam es, daß in dieser „kaiserlosen und schrecklichen Zeit" jeder einzelne, so gut es ging, auf Selbsthilfe dachte. Zumal die Städte organisierten eine solche in dem 1254 gegründeten rheinischen Städtebund. Auch zu anderen 1254 Vereinigungen wurde in dieser Zeit der Grund gelegt. Um der zunehmenden Verwirrung ein Ende zu machen, entschlossen sich endlich die Fürsten auf den Antrag des Erzbischofs von Mainz den Grafen Rudolf von Habstmrg (1273 — 1291) L273 zum König zu wählen. Derselbe steuerte mit starker Hand dem brs Raubritterwesen und hielt den Landfrieden aufrecht, wodurch er sich namentlich den Dank der Städte, in denen sich mehr und mehr die Kraft und Blüte der Nation zusammendrängte, verdiente. Da der König Ottokar von Böhmen, der während des Interregnums zu seinem Stammlande noch Österreich, Steiermark und Krain erobert hatte, die Huldigung versagte, sah sich Rudolf genötigt, mit gewaffueter Hand gegen ihn zu ziehen: er besiegle ihn in der großen Schlacht auf dem March selbe 1278, in der 1278 Ottokar bett Tod fand. Nun verlieh Rudolf Österreich, Steiermark und Krain feinen Söhnen zu Lehen und begründete damit die h a b s b u r g i f ch e Macht, die sich nachher zu weltumspannendem Umfange ausdehnen sollte. Zu früh für das Reich, welches seiner ordnenden Hand länger beburft hätte, starb Rubels in Speier 1291, ohne daß er die ersehnte Wahl seines Sohnes Albrecht 1291 zu seinem Nachfolger hätte bnrchfetzen können. Von nun an ist das Streben der beutscheu Könige vorzugsweise barauf gerichtet, sich eine eigene H ausmacht zu gründen, da sie nur so bett widerstrebenden Fürsten überlegen sein konnten. Sehr oft ittbes war bieses Streben nach einer Hausmacht so stark, daß sie darüber den Nutzen des Reiches versäumten, ja demselben oft geradezu zuwider waren und sogar ihre Stellung als Könige

5. Geschichte des Mittelalters - S. 119

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 119 — 389. Welche Verdienste erwarb sich Rudolf um das deutsche Reieh ? 1. Er lebte in Frieden mit dem Papste: a) Er strebte nicht nach dem Besitze Italiens. b) Er verzichtete auf die römische Kaiserkrone. 2. Er blieb in gutem Einvernehmen mit den Fürsten. a) Rudolf läßt ihnen Selbständigkeit in den inneren Angelegenheiten ihrer Staaten. b) Die Fürsten bewilligten ihm die Zurücknahme aller seit 1245 durch Könige verschenkten Reichsgüter. 3. Er setzte einen allgemeinen Landfrieden durch. a) Er gab scharfe Gesetze gegen das Fehdewesen und die Ausübung des F austrechts. b) Er hielt auf strenge Durchführung dieser Ver Ordnungen. c) Er belebte dadurch wieder Handel und Verkehr. 390. Inwiefern ist Rudolf der Begründer der österreichisch-habsburgischen Hausmacht ? 1. Er vermählte seine Tochter Judith mit Ottokars Sohnwenzel und verschaffte dadurch seinem Hause Erb-ansprüche auf Böhmen und Mähren. 2. Er widmete sich in fünfjährigem Aufenthalte der Pflege der Lande Österreich und Steiermark. 3. Er belehnte unter Zustimmung der Kurfürsten a) seinen ältestensohnalbrechtmit Österreich, b) seinen jüngeren Sohn Rudolf mit Steiermark, c) seinen Getreuen M e i n h a r t von Görz und Tirol mit Kärnten. 391. Inwiefern war Albrecht I. ein bedeutender Herrscher? 1. Er erneuerte den allgemeinen Reichsfrieden Rudolfs von Habsburg. 2. Er verhinderte die unmenschlichen J udenverfol-g u ng e n. 3. Er berücksichtigte die veränderten Bedürfnisse der Stände [392]. 4. Er erkannte den Wert des Geldes als eines zeitgemäßen Machtmittels: a) Er war deshalb eifrig bemüht, durch Steuern seine Schatzkammer zu füllen, b) Er galt darum für geizig und war bei Geistlichen und Sängern wenig beliebt. 392. Inwiefern berücksichtigte Albrecht I. die veränderten Bedürfnisse der Stände? 1. Er förderte den Wohlstand der Städte:

6. Geschichte des Mittelalters - S. 128

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 128 — 3. Sie verschaffte dem deutschen Namen Macht und A nsehenimauslande während der Zeit des allgemeinen V erfalles im Innern des Reiches. 421. Aus welchen Gebieten bestand das Reich beim Tode Karls Iv.? 1. Weltliche Gebiete (250): 1 Königreich, 20 Herzogtümer, 3 Pfalzgrafschaften, 6 Landgrafschaften, 10 Markgrafschaften, 4 Burggrafschaften, 2 Fürstentümer, 1 Freigrafschaft, 94 Grafschaften, 48 Herrschaften, 59 -Reichsstädte, 2 Bauernbünde. 2. Geistliche Gebiete (67): 7 Erzbistümer, 41 Bistümer, 16 Abteien, 2 Propsteien 1 ürdensland. 422. Welche Aufgaben hinterließ Karl Iv. seinem Sohne Wenzel? 1. Das Schisma zu beseitigen [425], 2. Den Frieden unter den deutschen Ständen wiederherzustellen [423], 423. Inwiefern suchte Wenzel die Zustände im Reiche mit Umsicht und Tatkraft zu bessern? 1. Er wollte den allgemeinen Landfrieden herstellen: a) indem erfürsten, Ritterund Städte in Landfriedensbündnissen unter seiner Leitung vereinigte b) indem er (1384) Fürsten, Herren und Städte Süd deutschlands in einem Bunde (,,H eidelberger Stallung") zu gemeinsamer Aufrechterhaltung des Landfriedens verband, c) indem er (1389) durch den „Egerer Landfrieden“ die städtischen Bünde verbot und eine allgemeine Landfriedensordnung erließ. 2. Er teilte das Reich in Kreise. 424. Welche Charakteränderung hatte die Fruchtlosigkeit seiner Bemühungen zur Folge? 1. Er ergab sich dem Müßiggänge und geriet unter den Einfluß von Günstlingen. 2. Er huldigte dem T r u n k e und der J agdleidenschaft. 3. Er ließ sich durch Jähzorn zu mancher unüberlegten Tat hinreißen (Johannes von Pomuk [Nepomuk]). 425. Wodurch erregte er in steigendem Maße die Unzufriedenheit der Kurfürsten und der Stände? 1. Er verlieh gegen eine Entschädigung von 100 000 Goldgulden die erbliche Herzogswürde in Mailand an J o h. Galeazzo Visconti:

7. Geschichte des Mittelalters - S. 149

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 149 — 485. Welche Bedeutung hatte das deutsche Wahlkönigtum ? 1. Es bestand zurzeit der Sachsen - und Frankenkaiser unter Berücksichtigung der Erbfolge [275] und trat erst seit dem Interregnum in reiner Form auf [315], 2. Es führte bei Fürsten und Königen zu einem unwürdigen, gewinnsüchtigen Handel mit der Krone [277], 3. Es begriff gleichzeitig die Königswürde von Burgund und Italien und das Anrecht auf die Erwerbung der Kaiserkrone in sich [316]. 486. Wer konnte nach dem Sachsenspiegel zum Könige gewählt werden ? 1. Jeder, der ehelich geboren und frei war. 2. Jeder, der nicht im Kirchenbanne lebte. 3. Jeder, der nicht lahm oder aussätzig war. 487. Welche Machtmittel standen dem deutschen Königtume zur Verfügung ? 1. Die deutschen Könige besaßen einen ausgedehnten Grundbesitz an „Reichsgut“ oder „Domänen“: a) Nach dem Vertrage zu Meersen bestanden über 120 solcher Reichsdomänen. b) Nach der Zeit der F rankenkaiser (Anfang der Hohenstaufenzeit) erstreckten sich die Reichsdomänen in einem breiten Gürtel von Ostfranken durch Schwaben nach dem Elsaß, beiderseits den Rhein entlang bis zum Niederrhein, durch Westfalen und Sachsen bis zum Vogtlande. c) Nach der Hohenstaufenzeit war ein großer Teil des Reichsgutes teils durch verschwenderische Schenkungen der Kaiser, teils durch Raub (während des Interregnums) in fremden Besitz gekommen [488]. d) Nach dem Interregnum bewilligten die Fürsten Rudolf von Habsburg die Zurücknahme aller seit 1245 durch Könige verschenkten Reichsgüter. 2. Die deutschen Könige waren im Besitze einer Anzahl gewinnbringender Vorrechte (Regalien): a) Die Ausbeute der Bergwerke und Salinen. b) Die Überschüsse der Münze und des Zoll wesens. 3. Die deutschen Könige hatten außerdem nur noch g e r i n g e und unbedeutende Einnahmen: a) Das ,J udenschutzgeld“: von den Juden für den Schutz ihrer Person und ihres Handels gezahlt. b) Den Tribut abhängiger Völker. c) Den N i e ß b r au c h unbesetzter geistlicher Pfründen. d) Die N aturalleistungen der Untertanen für die Hofhaltung (am jeweiligen Aufenthaltsorte des Königs).

8. Geschichte des Mittelalters - S. 116

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 116 — Vi. Niedergang des Königtums und Papsttums — Aufgang der Reichsstände und Landstände 1273—1517. 1. Interregnum. 378. Welches war die Gestaltung des Reiches nach dem Falle der Staufer? 1. Deutschland hatte sich zum größten Teile in landesherrliche Gebiete aufgelöst, deren Regenten die R e i c h s -stände bildeten [379]. 2. Deutschland bestand zum kleinsten Teile aus ländlichen Gemeinwesen, die in altgermanischer Weise freigeblieben waren [522]. 379. Woraus setzten sich die Reichsstände zusammen? 1. Aus den weltlichen Fürsten: a) den Wahl- oder Kur fürs ten, auf die sich das Recht, den römischen König zu wählen, allmählich zu beschränken anfing (4 weltliche nebst 3 geistlichen) ; b) den Herzögen, die wohl noch größere Gebiete besaßen, von den alten Stammesherzogtümern [209] aber fast nichts als den bloßen Namen führten; c) den gefürsteten Grafen, zu denen die Mark-, Land-und Pfalzgrafen gehörten. d) den Grafen und reichsfreien Rittern. 2. Aus den geistlichen Fürsten: Erzbischöfen, Bischöfen, Reichsäbten, Ordensherren. 380. Inwiefern brach in Deutschland nach Friedrichs Ii. Tode eine trostlose Zeit an? 1. Im Innern Deutschlands herrschte völlige Gesetzlosigkeit: Gewalt ging vor Recht. a) Das Fehdewesen beunruhigte unaufhörlich das Land. b) Das F austrecht machte sich allenthalben geltend. 2. Die äußere Machtstellung hatte Deutschland verloren: a) Italien war selbständig. b) Burgund schloß sich an Frankreich an. c) Österreich kam an Ottokar von Böhmen. 3. Das Kaisertum hatte die weltbeherrschende Macht eingebüßt: das Papsttum übernahm sie: a) Der Papst veranlaßte die Wahl eines deutschen Königs. b) Das Papsttum vollzog die Bestätigung der deutschen Königs wähl.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 117

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 117 — 381. Warum war ein Vertreter der Zentralgewalt nötig? 1. Als Hüter der gesetzmäßigen Ordnung im Reiche. 2. Als Anführer gegen die zahlreichen äußeren Feinde des Reiches. 3. Als Beschützer vor den übermütigenbedrückern im Reiche. 382. Wer wünschte im Reiche einen König? 1. Die geistlichen Fürsten verlangten Schutz gegen Polen, Ungarn, Böhmen und Franzosen. 2. Der Papst brauchte Schutz gegen das ihm zu mächtig werdende Frankreich. 3. Die kleinen Adligen forderten Schutz gegen die Großen des Reiches. 4. Die Bürger riefen nach Schutz für ihre Handelszüge und ihre Freiheiten. 383. Inwiefern griffen die Städte während des Interregnums zur Selbsthilfe? 1. Mainz, Worms und Oppenheim traten 1254 zum (ersten) rheinischen Städtebunde zusammen. 2. Fast alle größeren Städte am Rheine selbst oder in dessen Nähe schlossen sich noch in demselben Jahre an : a) Zunächst die am Rheine selbst gelegenen: Basel, Straßburg, Speyer, Köln, Frankfurt, Boppard, Bonn, Wesel. b) Später auch tiefer landeinwärts gelegene Orte: Fulda, Regensburg, Nürnberg, Metz, Trier, Bremen. 3. Die benachbarten Fürsten traten der Einigung und dem von ihr begründeten Landfrieden ebenfalls bei: a) Die Herzöge von Bayern, die Grafen von Württemberg (der Deutschorden). b) Die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier. 4. Der Bund erlangte 1255 die Anerkennung Wilhelms von Holland. 384. Wodurch wurde die Doppelwahl bewirkt? 1. Durch zwei infolge Uneinigkeit sich bildende Parteien: a) Die Anhänger des Erzbischofs Konrad von Köln. b) Die Parteigänger des Erzbischofs Arnold von Trier. 2. Durch die bestimmten Interessen dieser Parteien: a) Die kölnische Partei wählte wegen ihrer Handelsbeziehungen zu England Richard von Cornwall (den Schwager des verstorbenen Kaisers). b) Die trierische Partei entschied sich infolge franzö-sischeneinf lusses für A 1 f o n s X. von Kastilien (den Enkel Philipps von Schwaben).

10. Geschichte des Mittelalters - S. 123

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 123 — 401. Wodurch vergrößerte Karl Iv. seine Hausmacht? 1. Die nördliche Oberpfalz trat ihm 1353 der Bruder seines Schwiegervaters ab. 2. Die Niederlausitz erwarb er 1367 durch Kauf. 3. Die Herzogtümer Schweidnitz und J a u e r erbte er 1368 vom Herzog Bolko, dem Vater seiner dritten Gemahlin. 4. Die Mark Brandenburg ließ er sich im Vertrage zu Fürstenwalde (1373) gegen eine bedeutende Entschädigungssumme abtreten. 402. Inwiefern war Karls Iv. Regierung für seine Hausmacht ein Lichtblick in trüber Zeit? 1. Er schloß Landfriedensbündnisse mit den Nachbarfürsten. 2. Er sorgte für gute Handelswege und Handels Verbindungen. 3. Er machte T anger münde zum Mittelpunkte des Handels zwischen Böhmen und der Nordsee. 4. Er ließ viele Landstreicher und Wegelagerer an den Landstraßen aufhängen. 5. Er ordnete die Rechtspflege in seinen Ländern. 403. Wie zerstückte Karl Iv. durch seine Testamentsbestimmungen seine wohlverwaltete und wohlgefügte Hausmacht? 1. Wenzel erbte Böhmen und Schlesien. 2. Sigismund überwies er Brandenburg. 3. Johann erhielt die Lausitz. 4. Jobst und Prokop (seine Neffen) bekamen Mähren. 404. Auf welche Weise suchte Karl Iv. Böhmen zu germanisieren? 1. Er stellte den Landfrieden her: a) indem er Landfriedensbündnisse mit den Nachbarn schloß, b) indem er mit Ernst und Strenge für dessen Aufrechterhaltung im Innern des Landes sorgte. 2. Er förderte Handel und Verkehr. 3. Er pflegte den Bergbau. 4. Er verpflanzte deutsche Wissenschaft in das Land: er gründete (1348) die deutsche Universität Prag [405]. 5. Er verschönte die Hauptstadt Böhmens durch Bauten: den Veitsdom, die Moldaubrücke, das Schloß auf dem Hradschin.
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