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Wückstchtnahme auf Kranke.
Einmal war der gute Kaiser Wilhelm in Gastein. Das ist ein Dors im Hochgebirge. Hier kommen warme Quellen ans den Bergen. Das Wasser wird in die Häuser geleitet und zum Baden benutzt. Der Kaiser Wilhelm ging gewöhnlich im Sommer dahin, um durch das Baden seine Gesundheit zu stärken. In der reinen, frischen Luft der Berge ging er gern spazieren. Aber einmal war Regenwetter, und er konnte nicht ausgehen. Deshalb wollte er in seinen großen Wohnzimmern den Spaziergang machen. Da schleppte der Kaiser Decken und Teppiche zusammen und legte sie in eine Reihe, um darauf zu gehen. Eben trat sein Hofprediger ein. Verwundert sah dieser, was der Kaiser tat. Der gute Kaiser Wilhelm aber sagte: „Unter mir liegt ein schwerkranker Herr; ich will nicht, daß er meine Tritte höre und im Schlafe gestört werde."
Ein alter Spielkamerad.
In einer russischen Stadt lebte ein armer Maurer, namens Friedrich Ackermann. Er war 85 Jahre alt und konnte nicht wehr arbeiten. In anderen Ländern wird für alte Arbeiter nicht so gesorgt, wie bei uns, wo diejenigen, welche alt und schwach geworden sind, bis zu ihrem Tode eine Rente erhalten. Der alte Mann war daher auf die Hilfe seiner Tochter angewiesen, die aber auch schon bei Jahren und eine Witwe war. Seine Jugend hatte der Alte in der Stadt Meinet verlebt. Hier hatte er al* Knabe gern mit anderen Jungen Soldaten gespielt, ^hr Anführer war damals ein schmucker, kräftiger Knabe oon vornehmer Haltung gewesen. Das war der große Kaiser Wilhelm, der im Alter von 10 Jahren mit seiner Mutter nach Memel gekommen war und dort ein halbes Jahr zugebracht hatte. An ihn dachte der alte Maurer in seiner Not. „Er war so gut als Kind," sagte er sich. Darum faßte er sich ein Herz und schrieb dem Kaiser einen Bries. In dem Bries erinnerte er ihn daran, wie er in den Soldatenspielen unter ihm Tambour gewesen war und manchmal auch eines mit dem Degen erhalten hätte, wenn er nicht gefolgt habe. Er konnte auch die Spielplätze noch ganz genau angeben. Rach acht Wochen erhielt der Alte durch bitt Geistlichen des Ortes einen Brief, in dem ihm der gute Kaiser Wilhelm in Erinnerung an die Jugendzeit eine jährliche Unterstützung von 360 Ji zusagte. Da kehrte große Freude in feinem Hause ein. Dreizehn Jahre hat der alte Mann in Dankbarkeit gegen Kaiser Wilhelm die Unterstützung genossen. Dann ist er
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm Wilhelm Friedrich_Ackermann Friedrich Wilhelm Wilhelm Wilhelm
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Das Unglück im Riesengebirge.
Die Nacht vom 29. zum 30. Juli 1897 war für die Talbewohner des Riesengebirges eine Schreckensnacht. Schon mehrere Tage vorher hatte es heftig geregnet. Alle Büche waren ufervoll. In jener Nacht gingen noch heftige Wolkenbrüche nieder, und nun wurden die kleinen Bäche zu reißenden Strömen. Es war stockfinster. Plötzlich läuteten die Sturmglocken in den zerstreuten Dörfern, und die Feuerwehren erschienen mit ihren düsteren Fackeln. Die Gefahr der Bewohner war sehr groß. In den unteren Räumen der Häuser stand das Wasser, und angstvoll hatten sich die Leute in die oberen Stockwerke geflüchtet. Viele Häuser aber waren schon vom Wasser unterspült und stürzten ein. Betten, Möbel, Küchengeräte, Vieh und Erntevorräte wurdeu von deu Fluten fortgerissen; ja, sogar ein mit Pferden bespannter Wagen kam angeschwommen. In Greisfenberg wurde eine Brücke vom Wasser zerstört, auf der 8 Kinder zurückgeblieben waren; sie fanden alle in den Fluten den Tod. Noch viele andere Menschen ertranken. Als der Morgen graute, erschienen Soldaten aus Hirschberg, um Hilfe zu leisten. Die Leute, welche noch in Gefahr waren, wurden von ihnen gerettet. Aber ein Soldat fand, nachdem er vier Menschen gerettet hatte, in den Wellen den Tod. Das Unglück, das die Fluten verursacht hatten, war sehr groß. Viele Leute hatten alles verloren, was sie hatten, und waren bettelarm geworden. Die Äcker und Wiesen waren verwüstet, die Wege zerstört, viele Häuser dein Einsturz nahe. Da regte sich das Mitleid in allen Herzen. Es wurde Geld gesammelt, um den unglücklichen Gebirgsbewohnern zu helfen. Die Stadt Berlin gab allein eine Million Mark, die Stadt Breslan 100 000 Mark; viel Geld, Kleidungsstücke und Lebensmittel spendeten auch die Vaterländischen Frauenvereine von Schlesien. Als aber unsere Kaiserin von dem Unglück hörte, da beschloß sie, selbst an die Unglücksstätte zu eilen. Sie besuchte die zerstörten Dörfer und die Städte Schmiedeberg, Hirschberg und Lauban. Die unglücklichen Menschen mußten ihr selbst von der Not erzählen, in die sie gekommen waren. Allen sprach sie Trost zu und gab ihnen reiche Geldgeschenke. Sie verteilte an jenem Tage eigenhändig 24000 Mark. Sie ließ sich aber auch die tapferen Männer vorstellen, welche andere Menschen vor dem Tode gerettet hatten, und sprach ihnen ihren Dank ans. Allen Leuten aber, welche diese Herzensgüte der Kaiserin sahen, standen die Tränen in den Augen.
Die kaiserlichen Kinder.
Unser Kaiserpaar hat sechs Söhne und eine Tochter. Die Prinzen heißen Wilhelm, Eitel Friedrich, Adalbert, August Wilhelm, Oskar und Joachim; die Prinzessin heißt Viktoria Luise.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Friedrich Friedrich August Wilhelm Joachim
Extrahierte Ortsnamen: Greisfenberg Hirschberg Berlin Schlesien Hirschberg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Brandenburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
20
4. Der Zustand der Mark war ein derartiger, daß nur eine tatkräftige Persönlichkeit Ordnung zu schassen vermochte.
5. Ein Kurfürst konnte infolge der größeren Machtbefugnisse besser wirken als ein Statthalter.
6. Friedrich stand bei allen Zeitgenossen wegen seiner hervorragenden Eigenschaften in höchstem Ansehen.
60. Wodurch sicherte Sigismund dem Burggrafen Friedrich Vi. deu
da uerudeu Besitz der Mark?
1. Friedrich Vi. sollte im Austrage des Kaisers in der Mark die gesetzliche Ordnung wiederherstellen, ohne daß er von ihm die dazu nötigen Mittel erhielt.
2. Die verpfändeten Besitzungen und Rechte des Landesherrn löste er mit eigenen Mitteln ein, und den Kamps gegen den aufsässigen Adel führte er auf eigene Kosten.
3. Der Kaiser verpflichtete sich dafür zur Zahlung von 100 000 Goldgulden und gab dem Landesverwefer die Mark als Pfand.
4. Diese Summe erhöhte er später aus 150 000 und bei der Erhebung zum Kurfürsten schließlich aus 400 000 Goldgulden.
5. Weder er noch sein einziger erbberechtigter Bruder Wenzel konnten diese Summe jemals zahlen, so daß Friedrich I. im Besitze der Mark blieb.
61. Wie vollzog sich der allmähliche Übergang der Mark au
die Hohenzollern?
1. 1411 geschah die vorläufige Übertragung der Landesverwaltung in der Mark an Friedrich Vi., als Hauptmanne und oberstem Verweser.
2. 1415 (30. April) erfolgte die urkundliche Belehnung mit der Mark als erblichem Besitze nebst der Kur- und Erzkämmererwürde.
3. 1417 (18. April) ging die feierliche Belehnung Friedrichs mit der Kurwürde in der Mark zu Konstanz vor sich.
62. Warum konnte Friedrich I. der Mark seine Fürsorge nicht in
dem Matze znteil werden lassen, als sie deren bedurfte?
1. Als Reichsverweser und Reichsfeldherr wurde er durch die Angelegenheiten des Reiches sehr in Anspruch genommen.
2. Der Kaiser unterstützte ihn nicht mehr mit seiner Autorität gegen die feindlichen Nachbarn (weil Friedrich weder das
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Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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1152-1190
.
1142 Friede mit den Welfen zu Frankfurt: Bayern Verleiht der König nach Leopolds Tode an feinen anderen Halbbruder Heinrich Jasomirgott und vermählt demselben Heinrichs des Stolzen Witwe Gertrud; Heinrich der Löwe wird mit Sachsen belehnt; Albrecht der Bär wird in der Nordmark (bisher sächsisches Lehen) reichsunmittelbar und erweitert sie zur Mark Brandenburg.
Nach seiner Rückkehr vom 2. Kreuzzuge (1147—1149) empfiehlt Konrad seinen Neffen Friedrich, den Sohn Judiths, einer Schwester Heinrichs des Stolzen, als Kaiser.
Friedrich I. Barbarossa, „die Blume der Ritterschaft", kühn und kraftvoll; er wahrt das kaiserliche Ansehen gegenüber dem Papst und den der kaiserlichen Hoheit widerstrebenden lombardischen Städten.
a) Friedrich ordnet die deutschen Verhältnisse.
4 Jj Um den welfisch-staufischen Streit zu schlichten, ti ^ und um Heinrichs Freundschaft zu gewinnen, entzieht Friedrich dem Markgrafen Heinrich Jasomirgott wegen Ungehorsams das Herzogtum Bayern und belehnt damit Heinrich den Löwen. Der Babenberger Heinrich Jasomirgott erhält die Mark Österreich als Herzogtum (1156).
Burgunds Verhältnis zum Reich wird durch Friedrichs Heirat mit Beatrix von Burgund befestigt.
Böhmen wird ein dem Kaiser lehnspflichtiges Königreich. 1158.
b) Friedrichs Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Sechs Nömerzüge. 1154—1186.
Die durch Gewerbtätigkeit und Haudel reich und mächtig gewordenen Städte Ober- und Mittelitaliens haben seit Heinrich Iv. fast alle den Kaisern zustehenden Rechte sich angeeignet; sie entwickeln sich zu selbständigen Gemeinwesen und wählen sich ihre Konsuln selbst. Mailands Übergewicht.
Auf dem ersten Zuge (1154—1155) empfängt Friedrich zu ^avia die lombardische Krone, gibt den Volkstribunen Arnotb'"Don Brescia (S. 81) dem Papste preis und wird nun vom Papste zum Kaiser gekrönt. Auf dem Rückzüge bahnt Otto von Wittelsbach dem Heere den Weg durch ^die von den Feinden besetzte Veroneser Klause.
Auf dem zweiten Zuge (1158—1162) zwingt Friedrich Mailand durch Umlagerung zu einer demütigen Unterwerfung und läßt sich daraus auf einem Reichstage auf den rvnkali scheu Gefilden durch Lehrer des römischen Rechts in Bologna die' H"öheitsrechte (Regalien) des Kaisers den Städten gegenüber feststellen.
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mit einem Heere in England und schlug Harald in der Schlacht bei Ha st in gs (hehstings). Mit Wilhelm beginnt die Herrschaft der normannischen Könige, die bis 1154 dauerte.
Zweiter Abschnitt.
Die Meumachtspomik der Hohenstaufen und die Germanisterung des Ostens.
1 Friedrich I., Barbarossa, 11521190.
1. Friedrichs Persnlichkeit und seine Ziele. Konrad Iii. empfahl sterbend den Fürsten seinen Neffen Friedrich von Schwaben, der sich auf dem zweiten Kreuzzuge groen Ruhm erworben hatte, zum Nachfolger. Er wurde zu Frankfurt a. M. einstimmig gewhlt.
Friedrich, wegen seines rtlichen Bartes von den Italienern Barbarossa, d. h. Rotbart, genannt, war eine Heldengestalt, die dem Ritterideal seiner Zeit entsprach. In seiner majesttischen Erscheinung, seinem hochherzigen und liebenswrdigen Wesen, seiner Liebe zu Kunst und Dichtung lebt er als die Verkrperung der deutschen Kaiserherrlichkeit durch die Jahrhunderte fort. Er war ein hochbegabter Herrscher, ein gewandter Redner und ein Staatsmann voll hochfliegender Plne.
Friedrich strebte zunchst danach, sich mit den Welsen zu vershnen und die kaiserliche Macht zu strken. Die Aus-shnung mit den Welfen gelang ihm schnell, da seine Mutter eine Schwester Heinrichs des Stolzen war. Friedrich besttigte seinem Vetter Heinrich dem Lwen den Besitz Sachsens und erkannte seine Ansprche auf Bayern an.
2. Friedrichs 1. Zug nach Italien, 11541155. Zur Befestigung der kaiserlichen Macht war es notwendig, da die Herr-schaft des deutschen Knigs in Italien wiederhergestellt wurde. Oberitalien hatte sich seit der Zeit Heinrichs Iii. fast unabhngig vom Reiche entwickelt. Die zahlreichen Städte waren durch Gewerb-ttigfett und den seit den Kreuzzgen blhenden Handel reich geworden. Die Kaufleute hatten im Verein mit dem in die Städte gezogenen Landadel die Herrschaft an sich gerissen; sie hatten die Hoheitsrechte, die bisher die Bischfe im Namen des Kaisers ausgebt hatten, bei strittigen Wahlen erworben und Konsuln ber-tragen. So waren Stdterepubliken entstanden, die nicht nur durch ihren Reichtum mchtig wurden, sondern auch in den zu Znften vereinigten Handwerkern waffentchtige und opferwillige Verteidiger fanden. Unter diesen Stdten ragte besonders Mailand
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Extrahierte Personennamen: Harald Wilhelm Friedrich_I. Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Friedrichs_Persnlichkeit Friedrichs Konrad_Iii Konrad Friedrich_von_Schwaben Friedrich Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrichs Friedrichs Heinrichs
Extrahierte Ortsnamen: England Frankfurt Sachsens Italien Italien Oberitalien
85__
Friedrich auf dem Rckwege nach Deutschland einem Mordplane
der Lombardei r L.rr ^ ...
Das Unglck des Kaisers ermunterte die lombardischen Städte, sich offen gegen ihn zu erheben. Schon lange waren sie mit seiner Herrschaft unzufrieden; denn die kaiserlichen Vgte (Podestes) walteten willkrlich ihres Amtes, und selbst ein Wechsel der Personen schaffte meist wenig Abhilfe. Jetzt schloffen die Städte ein frmliches Schutz- und Trutzbndnis und erbauten eine Feste, die sie dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessandria nannten.
6. Friedrichs 5. Rmerzug, 11741178. Sechs Jahre hielt sich Friedrich in Deutschland auf; er schlichtete den Streit, der zwischen dem gewaltttigen Heinrich dem Lwen und den rtord-deutschen Fürsten entbrannt war. und strkte seine Macht, indem er viele Kirchenlehen fr sich in Anspruch nahm. Doch wurde seine Friedensttigkeit durch das bestehende Schisma gehemmt. Um den lombardischen Stdtebund zu unterwerfen, unternahm Friedrich (1174) den fnften Zug nach Italien. Er belagerte zuerst die Festung Alessandria; doch konnte er die Stadt nicht erobern. Sein Heer war zu schwach, und der Zuzug aus Deutschland blieb aus. Heinrich der Lwe, der mchtigste Vasall, hatte trotz eindringlicher Bitten des Kaisers die Heeresfolge verweigert, um seine Streit-krfte fr die Erweiterung seiner Machtstellung im Norden Deutschlands zu verwenden. Daher wurde Friedrich bei Legnano (lenjno), nordw. von Mailand, 1176 von den Lombarden vollstndig geschlagen und entkam nur mit Not dem Kampfgetmmel. Jetzt knpfte der Kaiser mit dem Papste Alexander Verhandlungen an und gab den Gegenpapst auf. In der Markuskirche in Venedig fand die Ausshnung zwischen den beiden Huptern der Christenheit statt. Mit den Lombarden schlo Friedrich einen sechsjhrigen Waffenstillstand, dem 1183 der Friede zu Konstanz folgte. Die oberitalienischen Städte erhielten innerhalb ihrer Mauern die Hoheitsrechte, muten sich aber zu Treueid und Heerbannsteuer verpflichten. Das Landgebiet der Städte kam unter die Verwaltung von kaiserlichen Beamten.
7. Der Sturz Heinrichs des Soweit, 1180. Heinrich der Lwe besa Sachsen und Bayern und verwaltete diese Lnder mit Klug-heit und Tatkraft. Mnchen verdankt ihm die Entstehung und Lbeck die Begrndung seines Handels. Sein Hauptaugenmerk richtete Heinrich auf Norddeutschland. Er eroberte die von Wenden bewohnten Gebiete, das heutige Mecklenburg und Vorpommern, grndete Städte und Bistmer und siedelte deutsche und flmische Bauern an. Seine Stellung war fast unabhngig. Obgleich er die Rechte der Bischfe und kleineren Vasallen sehr beschrnkte,
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Alessandria Deutschland Italien Deutschland Deutschlands Mailand Venedig Konstanz Sachsen Bayern Norddeutschland
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der Untersttzung der Welsen abzuhalten, in der Schlacht bei Bornhved, nordwestlich von Lbeck.
Um diese Zeit war der tchtige Reichsverweser Engelbert von Cln von seinem entarteten Neffen ermordet worden. Friedrichs Sohn, König Heinrich, der jetzt die Leitung der Reichsgeschfte bernahm, fhrte ein zgelloses Leben und trachtete danach, sich von seinem Vater unabhngig zu machen. Er begnstigte das deutsche Brgertum und verband sich mit den lombardischen Stdten. Darum zog der Kaiser nach Deutschland und lie Heinrich gefangen nach Apulien abfhren. Zur Herstellung des inneren Friedens erlie er auf dem Reichstage zu Mainz (1235) das erste in deutscher Sprache geschriebene Landfriedensgesetz. Er erhob die welstschen Besitzungen Braun schweig-Lne brg zum Herzogtums Die Landeshoheit der Fürsten, die Friedrich schon als Landes-Herren" bezeichnete, wurde besttigt und dadurch die Umbildung der deutschen Monarchie zu einem Bundesstaate an-gebahnt. Nachdem sein zweiter Sohn Konrad zum König gewhlt worden war. zog Friedrich Ii. wieder nach Italien. i
6. Friedrichs Streit mit den Lombarden und dem Papste, 12361250. Wie Sizilien, so wollte Friedrich auch Ober-' Italien seiner unmittelbaren Herrschaft unterwerfen. Er besiegte (1237) die lombardischen Städte, die ihren altert Bund erneuert hatten, bei Cortenuvo am Oglio (oljo) und fhrte eine der sizilischen hnliche Verwaltung ein. Als er auch fr die Gebiete des Kirchenstaates Beamte ernannte und seinen Sohn Enzio zum König von Sardinien erhob, das unter ppstlicher Oberhoheit stand, sprach Papst Gregor Ix. den Bann der Friedrich aus. Gregors Nachfolger Innozenz Iv. floh nach Lyon, erneuerte hier den Bannfluch gegen den Kaiser, den er einen Gotteslsterer und heimlichen Mohammedaner" nannte, und erklrte ihn fr abgesetzt.
Die deutschen Bischfe whlten nun den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen Tode den Grafen Wilhelm von Holland zum Gegenknige. In Italien erlitt Friedrich schwere Verluste bei der Belagerung von Parma; auerdem geriet sein Lieblingssohn Enzio in die Gefangenschaft. Whrend neuer Rstungen berraschte den Kaiser der Tod. 1250.
7. Der Einfall der Mongolen. Whrend Friedrich in Italien kmpfte, fielen die Mongolen, die Dschingischan in einem mchtigen, von den Grenzen Chinas bis in das sdliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Schlesien ein. Ehe das vom Bhmenknige gefhrte Heer der Deutschen herangekommen
* Spter teilten sich die Welfen in viele Linien. Die Linie Braun-schweig-Lneburg-Hannover, die 1692 die Kurwrde erhielt, kam 1714 auf den englischen Thron, den sie bis heut innehat.
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Extrahierte Ortsnamen: Bornhved Friedrichs Deutschland Apulien Mainz Italien Sizilien Italien Oglio Sardinien Lyon Holland Italien Parma Italien Chinas Schlesien
222
6. Friedrichs Persnlichkeit und sein Ende. Friedrich starb auf der Kadolzburg (westlich von Nrnberg) in Franken und wurde im Kloster zu Heilsbronn (zwischen Nrnberg und Ansbach) begraben. Er gehrt zu den edelsten und bedeutendsten Mnnern seines Jahr-Hunderts. Sein Wahlspruch war: Wer auf Gott vertraut, den verlt er nicht."
Durch ein Hausgesetz (1431) hatte Friedrich fr seinen ltesten Sohlt, Johann den Alchimisten, Bayreuth, fr den dritten Sohn, Albrecht, Ansbach und fr den zweiten und vierten Sohn, Friedrich Ii. und Friedrich den Fetten, die Mark bestimmt.
Friedrich Ii., Eisenzahn", 14401470.
1. Seine Persnlichkeit. Er trat seinem Bruder Friedrich die Altmark und die Priegnitz ab; doch blieb ihm die Oberhoheit der diese Teile. Seinen Beinamen Eisenzahn" oder der Eiserne" erhielt er wegen der Zhigkeit und Festigkeit, mit der er den Stdten gegenber die landesherrliche Macht zur Geltung brachte.
2. Die Befestigung der landesherrlichen Gewalt. Als Kurfürst Friedrich I. den Adel unterwarf, standen ihm die Städte treu bei; denn ihr Wohlstand und ihre Selbstndigkeit wurden dadurch gesichert. In jener Zeit der stndischen Gegenstze suchten aber die Territorial-frsten die reichsfreien Städte ihrer landesherrlichen Gewalt zu unterwerfen. Whrend Friedrichs Bruder Albrecht Achilles im zweiten Stdtekriege (S 131) nichts gegen die mchtigen sddeutschen Städte ausrichtete, gelang es dem Kurfrsten, die republikanischen Brgergemeinden der Mark dem entstehenden monarchischen Staate einzufgen. Die Gelegenheit hierzu bot ihm der Streit, der zwischen den Znften und Geschlechtern der Schwesterstdte Berlin und Klln ausgebrochen war. Als die Gewerke den Kurfrsten um Entscheidung baten, drang er mit einer Ritterschar in die Stadt. Er trennte die Verwaltung der beiden Städte, baute zwischen sie eine feste Burg (1443) und machte Berlin-Klln zu seiner Residenz und zur Hauptstadt des Landes. Einen Volksaufstand, den Berliner Unwillen", wute Friedrich zu unterdrcken, und die anderen Städte wagten jetzt nicht mehr, Widerstand zu leisten. Friedrich suchte nun den Wohlstand der Städte zu heben, indem er Handel und Verkehr frderte. Fr die Uckermark erlie er eine Stdteordnung; auch sorgte er fr das Gerichtswesen und die Landessicherheit.
3. Friedrichs Erwerbungen. Wie sein Vater war Friedrich Ii. bestrebt, die Marken in ihrem frheren Umfange wiederherzustellen.
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338
sein Bruder Ludwig. Seinem Schwager Murat gab er das Groherzogtum Berg. Seine Marschlle belohnte Napoleon durch Kronlehen und Erhebung in den Frstenstand.
Die Grndung des Rheinbundes und die Auslsung des Deutschen Reiches, 1806.
Nachdem Napoleon die sddeutschen Fürsten fr sich gewonnen hatte, suchte er mit Hilfe des Kurerzkanzlers, des Fürsten Dalberg das Deutsche Reich aufzulsen. Auf seine Aufforderung hin sagten, sich 1806 vier Kurfrsten und zwlf Fürsten vom Deutschen Reiche los und vereinigten sich als Rheinische Bundes-staaten" (Rheinbund). Alle Reichsgesetze wurden fr sie als ungltig erklrt. Schutzherr des Bundes war der Kaiser der Franzosen. Die Mitglieder des Rheinbundes verpflichteten sich, Frankreich 03 000 Mann Hilfstruppen zu stellen.
Die Gebiete der noch regierenden reichsunmittelbaren Grafen und Fürsten und die Reichsstdte Frankfurt und Nrnberg wurden den Rheinbundstaaten einverleibt. Die frstlichen und reichsgrflichen Familien, die auf diese Weise ihre Herrschaft verloren, werden als Mediatisierte" bezeichnet. Die Mediatisierung* bezog sich auf ein Gebiet von 550 Quadratmeilen mit 1200000 Einwohnern. Franz Ii. erklrte nun durch seinen Gesandten in Regensburg, da er die deutsche Kaiserkrone niederlege und die Reichsuntertanen von ihren Pflichten gegen Kaiser und Reich entbinde. Schon 1804 hatte er als Franz I. den Titel Kaiser von Osterreich" angenommen.
Preuens Fall.
1. Friedrich Wilhelm Iii. und sein Staat. Friedrich Wil-Helm Iii. war 27 Jahre alt. als er 1797 nach dem Tode seines Vaters Friedrich Wilhelm Ii. den Thron bestieg. Er hatte sich als Kronprinz mit der schnen, hochbegabten und tugendhaften Prinzessin Luise von Mecflenburg-Strelitz vermhlt und fhrte ein glckliches, echt deutsches Familienleben.
Seine ersten Regierungsmanahmen zeugten von einem redlichen und wohlwollenden Eifer. Der Minister Wllner (S. 327) wurde entlassen und das Religionsedikt aufgehoben; die Beamten wurden
*) Mediatisieren heit mittelbar machen; die mediatifierten Fürsten und Herren standen jetzt nicht mehr wie im alten Deutschen Reiche unmittelbar unter dem Kaiser, sondern unter einem Landesherrn.
Lossaaunasurkunde der Mitglieder des Rheinbundes. Abdankungsurkunde des Kaisers Franz Ii. Atzler. Qu. u. L. Ii. Nr. 72 u. 73.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Napoleon Napoleon Franz_Ii Franz Franz_I. Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Friedrich_Wil-Helm Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Luise_von_Mecflenburg-Strelitz Franz_Ii Franz
Extrahierte Ortsnamen: Groherzogtum_Berg Deutsche_Reich Rheinbund Frankreich Frankfurt Nrnberg Rheinbundstaaten Regensburg
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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Tie Verbindung (Union) zwischen den beiden Landern war also nur in der
Person des Königs gegeben. Man nennt ein solches Verhältnis eine „Personal-
union". Das Königreich Hannover bestand aus vielen einzelnen Fürsten-
tümern, Grafschaften usw. König Georg Iv. von England-Hannover rief
nach dem Wiener Kongreß die hannoverschen Landstände zu einer „Stünde-
versammlung" in Hannover zusammen. Sie sollte eine neue Ordnung im
Lande schaffen. Leider brachte sie wenig Wertvolles zustande. Da bestimmte
der König, daß der „Landtag" aus 2 Kammern bestehen solle; in der
ersten Kammer sollten die Adeligen und höchsten Geistlichen des Landes,
in der zweiten die Abgeordneten der Städte und der Bauern sitzen. Der
Landtag nahm 1822 eine neue Einteilung des Königreiches vor. Sämt-
liche Landestelle wurden in sechs Landdrosteien (jetzt Regierungsbezirke)
zusammengefaßt, zu welchen dann noch die Berghauptmannschaft Klausthal
hinzukam. Aber der Hauptwunsch des Volkes, an der Gesetzgebung größeren
Anteil zu erhalten, blieb unerfüllt. Deshalb kam es im Solnmer 1830 an
verschiedenen Orten Hannovers zu Unruhen. Da schickte der König den
Herzog von Cambridge als Vizekönig nach Hannover. Jetzt stellte im neuen
Landtag der Bürgermeister Stüve von Osnabrück den Antrag, dem Lande
eine neue Verfassung zu geben. Im Herbst 1833 war das neue „Staats-
grundgesetz" fertig. Es gab den Kammern Teil an der Gesetzgeblmg
und das Recht der Steuerbewillignng.
2. König Ernst August von Hannover. Im Jahre 1837 hörte die
Verbindung Hannovers mit England auf. König Wilhelm Iv. nämlich
hinterließ keine männlichen Erben, und in Deutschland sind Frauen als
Herrscher ausgeschlossen. Während in England die Königin Viktoria den
Thron bestieg, wurde E r n st A u g u st, ein Sohn König Georgs Iii.,
König von Hannover. Er war nicht fremd in seinem Königreich und in
seiner Hauptstadt, denn er war Göttinger Student und hannoverscher
Kavallerieoffizier gewesen. Seine Gemahlin F r i e d e r i k e war die
Schwester der Königin Luise von Preußen. Die Hannoveraner freuten sich
sehr, daß sie einen eigenen König hatten. Und Ernst August versprach ihnen
bei seinem Einzug: „Ich will Ihnen ein gerechter und gnädiger König sein."
Nach seiner Ankunft in Hannover vertagte Ernst August die Kammern, hob
das Staatsgrundgesetz von 1833 auf und stellte die alte landständische Ver-
fassung wieder her. Aller Widerspruch beim Bundestag blieb fruchtlos,
wie der Protest der sieben Professoren in Göttingen. Nach einiger Zeit gab
der König seinem Lande eine neue Verfassung, welche die Befugnisse der
Kammern einschränkte. Da kam das Revolutionsjahr 1848. In der Stadt
Hannover fand ein großer Volksauflauf statt. Dem Könige wurden die
Forderungen des Volkes übermittelt. Er versprach, sofort die Kammern
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Iv Osnabrück Ernst August Wilhelm Ernst August Ernst August
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Hannover Hannover England Deutschland England Georgs Hannover Hannover Göttingen Hannover