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1. Bis zum Interregnum - S. 209

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 209 — wie sich die Zeiten gewandelt hatten. Der Papst Alexander stellte sich aber auf die Seite der lombardischen Städte, wodurch ^ die Lage des Kaisers immer verwickelter wurde, zumal der lombardische Bund einen stets wachsenden Umsang annahm. Als darum Friedrich Barbarossa mit neuen Streitkrästeu in Italien erschien, fand er einen starken Gegner, und als die Würfel der Entscheidung fallen sollten, versagte ihm noch dazu der mächtigste deutsche Fürst, Heinrich der Löwe, die Heeressolge. Infolgedessen erlitt er 1170 bei Legnano eine vollständige Niederlage. Nur mit Mühe rettete er sein Leben. _ c) Der Friede von Venedig und Konstanz. Dieser eine Tag von Legnano schien Friedrichs Herrschast in Italien, um die ei sich zwei Jahrzehnte bemüht hatte, vernichtet zu haben. Doch der Kaiser zeigte sich auch im Unglück nicht mutlos. Er erkannte jetzt, daß die Kraft des aufstrebenden städtischen Bürgertums stärker war, als er geahnt hatte, daß darum ein längeres Festhalten an seinen Plänen keine Aussicht auf Erfolg habe. Die streitenden Parteien versammelten sich zu Friedensunterhandlungen in Venedig. Dort kam es 1177 — wie 100 Jahre vorher in Kanossa — zunächst zu einer Aussöhnung zwischen Kaiser und Papst, wobei dieser die während des Streites in Deutschland eingesetzten Bischöfe bestätigte und jener Alexander als rechtmäßigen Papst anerkannte und auf die Einmischung in künftige Papstwahlen verzichtete. Die Begegnung zwischen beiden fand auf einer Tribüne vor der Markuskirche statt. Als dort Alexander Iii. Friedrich Barbarossa den Friedenskuß gab, da erscholl aus der versammelten Menge ein mächtiges Tedeum, Das Volk gab wiederholt seine Freude über deu Frieden und seine Bewunderung für den Kaiser kund. Mit den lombardischen Städten schloß dieser zunächst einen sechsjährigen Waffenstillstand, der 1183 zum Frieden von Konstanz führte. Nach diesem blieb die kaiserliche Oberherrlichkeit über die Städte bestehen; aber sie erhielten ihre Selbständigkeit und die Regalien innerhalb des Mauerrings, außerhalb desselben soweit, als sie den Besitz nachzuweisen vermochten. Doch konnten sie den Beweis auch durch Zahlung von 2000 Pfund (600000 jm>) abkaufen, die Regalien also gleichsam pachten. Die Städte durften auch ihre Kousulu frei wählen, der Kaiser bestätigte sie nur; das Landgebiet stand jedoch unter kaiserlichen Beamten. Wenn damit auch der Kaiser nicht im vollen Umfange auf den ronkalischen Beschlüssen bestehen blieb, so war doch seine Herrschaft in Italien von neuem befestigt. Pätzold, Lehrbuch der Geschichte. I. Teil. 14

2. Das Mittelalter - S. 70

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
70 Iii. Der erste Kreuzzug. b e r die Le hnsleute derbischfe, und damit war seine Kriegs-macht ungeschwcht geblieben. Und doch brachte der Kampf fr ihn eine groe Minderung seiner Macht. Vorher galt die Herzogs-todh; b.e_j)lob als Reichsamt und darum nicht als erblich; während des Jnvestiturstreites waren die Herzogtmer erbliche Lehen geworden, und ihre Inhaber suchten sich der Herrschgewalt des Knigs mglichst zu entziehen. Iii. Der erste Areu^ug. J096 bis ^09% "kv Die Not der christlichen Wallfahrer. Es war von alten Zeiten her bei den Christen Sitte, da fromme Leute Wallfahrten nach dem Heiligen Lande unternahmen. Sie wollten dort an den Sttten beten, wo der Heiland geboren war, wo er lehrte und starb. Dadurch meinten sie sich einen Platz im Himmel zu verdienen. Jerusalem war daher nie leer von frommen Mnnern mit Pilgerstab und Muschelhut. Die Herren des Landes, die Araber, verwehrten ihnen den Besuch nicht. Als aber im elften Jahrhundert das wilde Volk der Trken das Land eroberte, da ging eine groe Not fr die Pilger an. Sie wurden auf dem Wege oft verfolgt und ausgeraubt oder gar gettet; wenn sie wirklich ans Ziel gelangten, so sahen sie die heiligen Orte freventlich entweiht. -r$ie Kreuzzugsbegeisterung. Peter von Amiens. Papst Urban Ii. Die Nachrichten von diesen Greueln der Trken kamen in das Abend-lernt. Da war bei allen Christen die Entrstung groß. Immer lauter erscholl bald der Ruf: das Heilige Land mu aus den Hnden der Unglubigen befreit werden I Unter den Wallfahrern war auch ein Mnch namens Peter von Amiens. Er sah die Roheit der Trken und die Not der Christen mit eignen Augen. Die Leiden der Armen gingen ihm sehr zu Herzen. Da machte er sich eilends auf die Heimfahrt und berichtete dem Papste Urban Ii. davon. Dieser dachte schon lngst an eine Befreiung des Heiligen Landes. Er hielt im Jahre 1095 eine groe Kirchen-Versammlung zu Clermont in Frankreich ab. Die ganze weite Ebene dort war mit Menschen angefllt. Zweihundert Bischfe, zahlreiche Fürsten und Ritter in glnzender Kleidung und zahllose andre Leute waren anwesend. In flammenden Worten schilderte der Papst ihnen die Leiden der Christen im heiligen Lande. Auf denn," rief er, wider den Feind des christlichen Namens wendet die Schwerterl Dort

3. Das Mittelalter - S. 77

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die Wahl Friedrichs. Seine Ziele. Die Kaiserkrnung. 77 nur noch wenig. Konrad ist nicht mehr dazu gekommen, sich die Kaiser-krne zu holen: er starb im Jahre 1152. An seine Stelle trat ein Strkerer, sein Neffe Friedrich. In Frankfurt am Main kamen die Fürsten zur Wahl zu-sammen. Man sah geistliche und weltliche Groe aus allen Gauen Deutschlands mit ihren Mannen einziehen, und die engen Straen der Stadt konnten die Menschenmenge kaum fassen. Lauter Jubel erscholl, als Friedrichs Wahl verkndet wurde. Von Frankfurt zog er dann nach Aachen, wo ihm der Erzbischof von Kln die Krone aufs Haupt setzte. Friedrich war ein stattlicher Mann. Langes Blondhaar umwallte ihm Haupt und Schultern. Auch sein Bart war blond und schimmerte ein wenig rtlich; deshalb nannten ihn die Italiener Barbarossa, das heit Rotbart. In allen ritterlichen Knsten war dieser Hohenstanfe wohl gebt und bis an sein Ende krftig und frisch wie ein Jngling. Und in seinem schnen und krftigen Krper wohnte ein tatenfroher Feuergeist, der durch harte Schicksalsschlge wohl vorbergehend gebeugt, obet; nie gebrochen wurde; er war auch geklrt durch reiche Bildung. >Xf~ Friedrich hatte von seinem Amt, seinen Pflichten und Rechten eine hohe Meinung. Karl der Groe erschien ihm als das einzig wrdige Vorbild. Wie dieser sah er sich als den wirklichen Erben der alten rmischen Kaiser an und beanspruchte als solcher die Oberhoheit der alle Lnder, dieeinstzum westrmischen Reiche gehrt hatten; die brigen Herr scher der Christenheit sollten nur Unterknige in den Pro-vinzen" sein und hatten ihm daher Gehorsam zu leisten. Von Aachen aus unternahm Friedrich den Knigsritt durch die deutschen Lande. Das Volk jauchzte ihm zu, und die Ritter empfingen ihn festlich in ihren Burgen. Wo Unordnung herrschte, griff er tatkrftig ein. Man rhmte allgemein seine Gerechtig-keitsliebe. Die kniglichen Rechte wute er berall zu wahren; auch die Bischfe schworen ihm den Lehnseid. Es war ihm lngst klar, welche Nachteile der Streit seines Hauses mit den Welsen brachte. Darum suchte er eine dauernde Vershnung herbeizufhren und bereitete die Rckgabe Bayerns an Heinrich den Lwen vor, der sein Vetter und Jugendfreund war. Dann zog er nach Italien. Dort hatte unter seinem Vorgnger das Ansehen des Kaisers sehr gelitten; es wartete seiner also viel Arbeit. Und er war fest entschlossen, nicht blo rmischer Kaiser

4. Das Mittelalter - S. 83

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Kreuzzug und Tod. 83 7. Das Reichsfest zu Mainz. 1184. Friedrichs Herrscherstellung. Durch den Sturz des gewaltigen Welsen war Friedrich jetzt uuum-schrnkte? Herr in Deutschland geworden. Den allgemeinen Frieden gedachte er durch ein Reichsfest zu feiern, das an Glanz und Pracht unerreicht dastehen sollte. Zu Pfingsten 1184 versammelten sich auf seine Einladung zu Mainz siebzig geistliche und weltliche Fürsten Deutschtands mit glnzendem Gefolge. Man wollte allein 40000 Ritter gezhlt haben. Aus Italien, Spanien, Frankreich und England erschienen Gesandte, um Friedrichs Gre und Macht zu bewundern. Die Stadt Mainz konnte die Scharen nicht fassen; deshalb hatte der Kaiser in der Ebene zwischen Rhein und Main zahlreiche Zelte aufschlagen lassen, die sich wie eine Stadt ausdehnten. Fr alle Gste wurden Lebensmittel und Wein herbeigeschafft, und er bewirtete sie drei Tage lang aufs herrlichste. berall herrschte Lust und Freude; auch Knstler und Dichter mehrten die Freuden des Festes. Prchtige Ritter-wettkmpfe wurden abgehalten, und der Kaiser nahm mit seinen Shnen selbst daran teil. Den zwei ltesten, die sich in den Waffen-spielen vor allen andern auszeichneten, erteilte er selbst feierlich die S ch w e r t l e i t e. Friedrich stand jetzt auf der H h e seiner Macht. Ganz Deutsch-laud gehorchte ihm; seine Beamten bewachten auf Hunderten von Burgen die kaiserlichen Rechte durch das ganze Reich. Auch seine Stellung in Norditalien war sehr stark. Da tat er einen Schritt, der sein Lebenswerk krnen sollte, der aber in Wahrheit Verderben der sein Haus brachte: er verheiratete seinen ltesten Sohn Heinrich mit der Erbin des Knig-reichs Sicilien; so nannte man damals das von Robert Guiscard gegrndete normannische Knigreich. Die Mailnder fhlten sich sehr geehrt, als Friedrich bei ihnen die Hochzeitsfeier abhielt, und empfingen ihn und die Seinen mit Jubel. 8. Kreuzzug und Tod. Friedrichs blonder Bart war allmhlich grau geworden; aber der greise Held shlte sich noch frisch wie ein Jngling. Da kam die Nachricht von der Eroberung Jerusalems durch die Trken. Der Kaiser hielt es fr seine Pflicht, die Heilige Stadt den Hnden der Unglubigen zu entreien. Schon zum folgenden Osterfeste berief er die Groen des Reiches zur Beratung nach Mainz. Fr ihn war ein prchtiger Sitz an erhhter Stelle hergerichtet worden. Aber er weigerte sich, ihn einzunehmen. Er gehrt Christus", sagte er, der mitten unter uns weilt, wenn 6*

5. Das Mittelalter - S. 93

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die Bedeutung der Kreuzzge fr die abendlndische Kultur. 93 und seinem Stiefvater, einem Grafen von Tirol, sehr sorgfltig erzogen. Zum Jngling herangewachsen, machte Konradin alles, was von dem einst so reichen Familienbesitze noch brig war, zu Geld und rstete ein Heer, um sein vterliches Erbe, das Knigreich Sicilien, zu erobern. Es zeigte sich auf seinem Zuge durch Italien, da das Hohenstaufengeschlecht dort immer noch Anhnger hatte, und der Papst mute sogar vor ihm aus Rom fliehen. Sein Heer hatte in der Schlacht bei Tagliaczzo im Jahre 1268 zuerst einigen Erfolg, fiel aber in einen Hinterhalt und wurde schlielich gnzlich vernichtet. Konradin geriet mit seinem Freunde Friedrich von Baden in die Hnde eines Grafen Frangipani. Dieser verdankte den Hohenstaufen sehr viel; Friedrich Ii. selbst hatte ihn zum Ritter geschlagen. Darum glaubte sich Konradin bei ihm sicher. Aber Frangipani wollte seinen Besitz und sein Leben dem Sprossen eines untergehenden Geschlechtes zuliebe nicht aufs Spiel setzen und lieferte ihn an Karl von Anjou aus. Der lie ihn dann als einen Thronruber mit seinem Freunde Friedrich von Baden zu Neapel ffentlich hinrichten. Gefat empfing der Jngling den Todesstreich. So klglich endete nach gewaltigem Aufschwnge das hochbegabte und unternehmende Herrschergeschlecht der Hohenstaufen. Es hatte sich groe Aufgaben gestellt und kam mehrmals der Lsung nahe. Sein Verhngnis war, da es in Deutschland immer fremder wurde und dort den Rckhalt verlor. Dann bedeutete es auch in Italien nichts mehr, und feine Macht ging in Ranch auf. V. Die Bedeutung der Areumge fr die abend-lndische Aultur. 1. Die Einwirkung auf Handel und Verkehr. Im Jahre 1291 fiel die Feste Akkou, der letzte Rest des ehemaligen Knigreichs Je-rusalem, in die Hnde der Mnhammedaner. Tausende von frommen Christen muten zu ihrem groen Schmerze erkennen, da die langgehegte Hoffnung auf eine Wiedergewinnung des Heiligen Landes nun endgltig gescheitert sei, und sie waren der Meinung, da alle die Kreuzzge umsonst gewesen seien und keinerlei Spuren hinterlassen wrden. Gewi hatten die Fahrten ihren eigentlichen Zweck nicht erfllt: nach wie vor behaupteten Unglubige die Sttten, wo Christus ge-

6. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 96

1917 - Hannover : Helwing
— 96 — 1152-1190 . 1142 Friede mit den Welfen zu Frankfurt: Bayern Verleiht der König nach Leopolds Tode an feinen anderen Halbbruder Heinrich Jasomirgott und vermählt demselben Heinrichs des Stolzen Witwe Gertrud; Heinrich der Löwe wird mit Sachsen belehnt; Albrecht der Bär wird in der Nordmark (bisher sächsisches Lehen) reichsunmittelbar und erweitert sie zur Mark Brandenburg. Nach seiner Rückkehr vom 2. Kreuzzuge (1147—1149) empfiehlt Konrad seinen Neffen Friedrich, den Sohn Judiths, einer Schwester Heinrichs des Stolzen, als Kaiser. Friedrich I. Barbarossa, „die Blume der Ritterschaft", kühn und kraftvoll; er wahrt das kaiserliche Ansehen gegenüber dem Papst und den der kaiserlichen Hoheit widerstrebenden lombardischen Städten. a) Friedrich ordnet die deutschen Verhältnisse. 4 Jj Um den welfisch-staufischen Streit zu schlichten, ti ^ und um Heinrichs Freundschaft zu gewinnen, entzieht Friedrich dem Markgrafen Heinrich Jasomirgott wegen Ungehorsams das Herzogtum Bayern und belehnt damit Heinrich den Löwen. Der Babenberger Heinrich Jasomirgott erhält die Mark Österreich als Herzogtum (1156). Burgunds Verhältnis zum Reich wird durch Friedrichs Heirat mit Beatrix von Burgund befestigt. Böhmen wird ein dem Kaiser lehnspflichtiges Königreich. 1158. b) Friedrichs Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Sechs Nömerzüge. 1154—1186. Die durch Gewerbtätigkeit und Haudel reich und mächtig gewordenen Städte Ober- und Mittelitaliens haben seit Heinrich Iv. fast alle den Kaisern zustehenden Rechte sich angeeignet; sie entwickeln sich zu selbständigen Gemeinwesen und wählen sich ihre Konsuln selbst. Mailands Übergewicht. Auf dem ersten Zuge (1154—1155) empfängt Friedrich zu ^avia die lombardische Krone, gibt den Volkstribunen Arnotb'"Don Brescia (S. 81) dem Papste preis und wird nun vom Papste zum Kaiser gekrönt. Auf dem Rückzüge bahnt Otto von Wittelsbach dem Heere den Weg durch ^die von den Feinden besetzte Veroneser Klause. Auf dem zweiten Zuge (1158—1162) zwingt Friedrich Mailand durch Umlagerung zu einer demütigen Unterwerfung und läßt sich daraus auf einem Reichstage auf den rvnkali scheu Gefilden durch Lehrer des römischen Rechts in Bologna die' H"öheitsrechte (Regalien) des Kaisers den Städten gegenüber feststellen.

7. Deutsche Geschichte - S. 52

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
52 fallen lieen. Der Papst erkannte an, da der Kaiser bei der Einsetzung der Bischfe mitzusprechen habe, weil sie ja weltliche Besitzungen erhielten, und der Kaiser gestand zu, da der Papst bei ihrer Einsetzung mitwirken msse, weil sie doch auch Geistliche seien. So wurde bestimmt, da fortan die Bischfe von den Geistlichen der Dom kirchen, den Domherren, gewhlt werden sollten; ein Vertreter des Kaisers durste dabei zugegen sein. War die Wahl vollzogen, so bergab der Kaiser dem Gewhlten seinen weltlichen Besitz durch Verleihung des Zepters; dann setzte ihn der Papst in sein geistliches Amt ein durch Verleihung von Ring und Stab. Dieses Abkommen nennt man das Wormser Konkordat. Der fnfzigjhrige Streit zwischen Kaiser und Papst endete also mit einem Vergleich, bei dem sich keiner von beiden des Sieges rhmen konnte. Nach wie vor gebot der Kaiser der die Lehnsleute der Bischfe, und so verfgte er auch fernerhin der ein groes Heer. Aber sonst hatte er viel verloren. Vorher galt die Herzogswrde blo als Reichsamt und darum nicht als erblich; während des Jnvestitnrstreites waren die Herzog-tmer erbliche Lehen geworden, und die Herzge meinten seitdem, sie brauchten den Befehlen des Knigs nur zu gehorchen, wenn es ihnen pate. Iv. Der erste Aren^ug. H0% bis 1(099 1. Die Not der Chnsteu tut Heiligen Laude. Es war von alten Zeiten her bei deu Christen Sitte, da fromme Leute Wallfahrten nach dem Heiligen Lande unternahmen. Sie wollten dort an den Sttten beten, wo der Heiland geboren war, wo er lehrte und starb. Dadurch meinten sie sich einen Platz im Himmel zu verdienen. Jerusalem wurde daher nie leer von frommen Mnnern mit Pilgerstab und Muschelhut. Weint sie wieder heimzogen, nahmen sie wohl ein Sckchen Erde vom lberg oder ein Flschchen Wasser aus dem Jordan mit. Die Herren des Landes, die Araber, verwehrten ihnen den Besuch nicht, denn an den Fremden verdienten sie Geld. Als aber im elften Jahrhundert das wilde Volk der Trken das Land eroberte, da ging eine groe Not fr die Pilger an.^Sie wurden auf dem Wege oft verfolgt und ausgeraubt oder gar gettet; wenn sie wirklich nach Jerusalem kamen, so sahen sie die Gotteshuser zerstrt und die Bildnisse des Heilandes verstmmelt. Die Nachrichten von diesen Greueln der Trken kamen in das Abend-land. Da war bei allen glubigen Christen die Trauer groß. Immer lauter erscholl bald der Ruf: Das Heilige Land mu aus den Hnden der Unglubigen befreit werden. 2. Wie ein Kreuzzug beschlossen wurde. Unter den Wallfahrern war auch ein Mnch namens Peter von Aintens. Er sah die Roheit der C Trken und die Not der Christen mit eigenen Auaen. Die Leiden der - Armen gingen ihm sehr zu Herzen. Da machtt er sich eilends auf die Heimfahrt und erschien vor dem Papste Urban Ii. Dieser wurde durch die Ermlunaen Peters tief erscbttert. Er hielt im Jahre 1095 eine groe Kirchenversammlung zu Clermont in Frankreich ab. Die ganze weite

8. Deutsche Geschichte - S. 163

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
163 berg," und voll bermut hhnten sie: Wenn es auch ein ganzes Jahr Burggrafen regnet, so sollen sie doch in der Mark nicht gedeihen." In ihren Wasserburgen, deren Maueru vier Meter dick waren, fhlten sie sich sicher. Wie erstaunten sie aber, als Friedrich groe Kanonen auffahren lie! Besonders unheimlich war ihnen die Faule Grete, die von vierzehn Ochsen durch den mrkischen Sand gezogen wurde. Wo die Geschtze ihre Arbeit begannen, sanken die Burgmauern in Trmmer. Dietrich von Quitzow entkam; sein Bruder Hans wurde gefangen genommen. Andre hatten das gleiche Schicksal und erschienen vor dem Sieger mit einem Strick um den Hals. Zuletzt unterwarfen sich alle dem fremden Herrn. Der Landf^iede wurde verkndet, und jede Fehde war fortan verboten.^^^^^)7^^^^ Ruhe und Sicherheit zogen wieder in die Mark ein.^^/^ , 2. Friedrich als Kurfürst. 1415 bis 1440. Nun eilte Friedrich nach Konstanz, wo zu gleicher Zeit ein Reichstag und das groe Konzil ' sammeugetreten waren. Auch hier leistete er dem Kaiser treue Dienste.! Sigismund wute den tchtigen Mann wohl zu schtzen. Darum bertrug er ihm am 30. April 1415 die Mark als erblichen Besitz. Der seitherige Statthalter trat also in die Reihe der Kurfrsten ein. Am 18. April 1417 fand auf dem Marktplatz die feierliche Belehuuug statt. An diesem denkwrdigen Tage kam Brandenburg endgltig an die Hohenzollern, zum Segen fr das Land und feine Bewohner. In Friedrichs Regierungszeit fallen die furchtbaren Hussitenkriege. Er wurde auch hineingezogen. Als die kaiserlichen Truppen wiederholt ge-schlagen worden waren, ernannte Sigismund den Kurfrsten als den ersten unter Deutschlands Helden" zum Anfhrer des Reichsheeres. Allein auch er vermochte nichts gegen die grimmigen Streiter auszurichten. Ja, die Hufstten drangen selbst in die Mark ein und verwsteten sie aufs schreck-lichste. Friedrich I. starb 1440. Friedrich Ii., der Eisenbahn. Vw bis 1^70. Die Zhmung der trotzigen Städte. Friedrich I. hatte gegen die Raubritter zu Felde ziehen mssen; seinem Sohne Friedrich Ii. machten die Städte viel zu schaffen. Mehrere von ihnen gehrten der Hansa an. Ihr Handel blhte und trug ihnen reichen Gewinn ein. Nun wollten sie auch frei sein, wie es die Reichsstdte waren, und sich um den Landesherrn nicht weiter kmmern. Ohne ihre Erlaubnis durfte er nicht einmal mit Kriegsvolk in ihre Mauern kommen. Berlin und Klln hatten sich zusammengetan und versagten ihm sogar ganz den Gehorsam. Nun brach in Berlin-Klln ein Streit zwischen dem Rat und der Brgerschaft ans. Der Rat, der den Aufruhr nicht dmpfen konnte, rief den Kurfrsten zu Hilfe. Schleunigst erschien er mit 600 Reitern in der Stadt und nahm die Schlffel aller Tore in Verwahrung. Fortan muten die Brger feinem Willen gehorchen. Um sie leichter im Zaume halten zu knnen, erbaute er auf einer Spreeinsel eine Zwingburg, die Frstenburg. Heute steht an ihrer Stelle das prchtige Knigliche Schlo. Berlin war von jetzt an die Residenz der Hohenzollern. ll*

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 82

1912 - Habelschwerdt : Franke
82 mit einem Heere in England und schlug Harald in der Schlacht bei Ha st in gs (hehstings). Mit Wilhelm beginnt die Herrschaft der normannischen Könige, die bis 1154 dauerte. Zweiter Abschnitt. Die Meumachtspomik der Hohenstaufen und die Germanisterung des Ostens. 1 Friedrich I., Barbarossa, 11521190. 1. Friedrichs Persnlichkeit und seine Ziele. Konrad Iii. empfahl sterbend den Fürsten seinen Neffen Friedrich von Schwaben, der sich auf dem zweiten Kreuzzuge groen Ruhm erworben hatte, zum Nachfolger. Er wurde zu Frankfurt a. M. einstimmig gewhlt. Friedrich, wegen seines rtlichen Bartes von den Italienern Barbarossa, d. h. Rotbart, genannt, war eine Heldengestalt, die dem Ritterideal seiner Zeit entsprach. In seiner majesttischen Erscheinung, seinem hochherzigen und liebenswrdigen Wesen, seiner Liebe zu Kunst und Dichtung lebt er als die Verkrperung der deutschen Kaiserherrlichkeit durch die Jahrhunderte fort. Er war ein hochbegabter Herrscher, ein gewandter Redner und ein Staatsmann voll hochfliegender Plne. Friedrich strebte zunchst danach, sich mit den Welsen zu vershnen und die kaiserliche Macht zu strken. Die Aus-shnung mit den Welfen gelang ihm schnell, da seine Mutter eine Schwester Heinrichs des Stolzen war. Friedrich besttigte seinem Vetter Heinrich dem Lwen den Besitz Sachsens und erkannte seine Ansprche auf Bayern an. 2. Friedrichs 1. Zug nach Italien, 11541155. Zur Befestigung der kaiserlichen Macht war es notwendig, da die Herr-schaft des deutschen Knigs in Italien wiederhergestellt wurde. Oberitalien hatte sich seit der Zeit Heinrichs Iii. fast unabhngig vom Reiche entwickelt. Die zahlreichen Städte waren durch Gewerb-ttigfett und den seit den Kreuzzgen blhenden Handel reich geworden. Die Kaufleute hatten im Verein mit dem in die Städte gezogenen Landadel die Herrschaft an sich gerissen; sie hatten die Hoheitsrechte, die bisher die Bischfe im Namen des Kaisers ausgebt hatten, bei strittigen Wahlen erworben und Konsuln ber-tragen. So waren Stdterepubliken entstanden, die nicht nur durch ihren Reichtum mchtig wurden, sondern auch in den zu Znften vereinigten Handwerkern waffentchtige und opferwillige Verteidiger fanden. Unter diesen Stdten ragte besonders Mailand

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 85

1912 - Habelschwerdt : Franke
85__ Friedrich auf dem Rckwege nach Deutschland einem Mordplane der Lombardei r L.rr ^ ... Das Unglck des Kaisers ermunterte die lombardischen Städte, sich offen gegen ihn zu erheben. Schon lange waren sie mit seiner Herrschaft unzufrieden; denn die kaiserlichen Vgte (Podestes) walteten willkrlich ihres Amtes, und selbst ein Wechsel der Personen schaffte meist wenig Abhilfe. Jetzt schloffen die Städte ein frmliches Schutz- und Trutzbndnis und erbauten eine Feste, die sie dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessandria nannten. 6. Friedrichs 5. Rmerzug, 11741178. Sechs Jahre hielt sich Friedrich in Deutschland auf; er schlichtete den Streit, der zwischen dem gewaltttigen Heinrich dem Lwen und den rtord-deutschen Fürsten entbrannt war. und strkte seine Macht, indem er viele Kirchenlehen fr sich in Anspruch nahm. Doch wurde seine Friedensttigkeit durch das bestehende Schisma gehemmt. Um den lombardischen Stdtebund zu unterwerfen, unternahm Friedrich (1174) den fnften Zug nach Italien. Er belagerte zuerst die Festung Alessandria; doch konnte er die Stadt nicht erobern. Sein Heer war zu schwach, und der Zuzug aus Deutschland blieb aus. Heinrich der Lwe, der mchtigste Vasall, hatte trotz eindringlicher Bitten des Kaisers die Heeresfolge verweigert, um seine Streit-krfte fr die Erweiterung seiner Machtstellung im Norden Deutschlands zu verwenden. Daher wurde Friedrich bei Legnano (lenjno), nordw. von Mailand, 1176 von den Lombarden vollstndig geschlagen und entkam nur mit Not dem Kampfgetmmel. Jetzt knpfte der Kaiser mit dem Papste Alexander Verhandlungen an und gab den Gegenpapst auf. In der Markuskirche in Venedig fand die Ausshnung zwischen den beiden Huptern der Christenheit statt. Mit den Lombarden schlo Friedrich einen sechsjhrigen Waffenstillstand, dem 1183 der Friede zu Konstanz folgte. Die oberitalienischen Städte erhielten innerhalb ihrer Mauern die Hoheitsrechte, muten sich aber zu Treueid und Heerbannsteuer verpflichten. Das Landgebiet der Städte kam unter die Verwaltung von kaiserlichen Beamten. 7. Der Sturz Heinrichs des Soweit, 1180. Heinrich der Lwe besa Sachsen und Bayern und verwaltete diese Lnder mit Klug-heit und Tatkraft. Mnchen verdankt ihm die Entstehung und Lbeck die Begrndung seines Handels. Sein Hauptaugenmerk richtete Heinrich auf Norddeutschland. Er eroberte die von Wenden bewohnten Gebiete, das heutige Mecklenburg und Vorpommern, grndete Städte und Bistmer und siedelte deutsche und flmische Bauern an. Seine Stellung war fast unabhngig. Obgleich er die Rechte der Bischfe und kleineren Vasallen sehr beschrnkte,
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