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wie Funken zündeten. Was er sprach, schien ihnen Worte des
Himmels. Selbst auf sein Eselchen ging ihre Verehrung über;
Jeder freute sich, wer es streicheln oder füttern durste; und wer
gar ihm einige Haare ausreißen konnte, verwahrte diese gleich der
theuersten Haarlocke.
So zog der heilig geachtete Mann von Dorf zu Dorf, von
Stadt zu Stadt, von Land zu Laüd. Ueberall ging sein Ruf
vor ihm her; in allen Bier- und Weinstuben wurde von nichts
als von Kukupetern gesprochen, und wer ihn nicht selbst hatte
hören und sehen können, hörte erstaunt den Erzählungen der
Augenzeugen zu. Besonders war er durch Italien und Frankreich
gezogen; hier sahen sich Alle schon im Geiste auf dem Wege nach
Jerusalem; ein allgemeiner Schwindel hatte die Völker des Abend-
landes ergriffen. Das vermag ein einziger Feuerkopf! — Urban
freute sich über diese Erfolge über die Maßen; solch eine Wir-
kung hatte er selbst nicht erwartet. Geschwind berief er, die all-
gemeine Stimmung zu benutzen, eine große Kirchenverfammlung
nach Piacenza in Oberitalien, und hier erschien eine solche
Menge von hohen und niedern Geistlichen und von andern Leu-
ten, die aus Neugierde kamen, daß kein Gebäude die Menschen-
masse zu fassen vermochte. Alles, was hier der Papst über die
Befreiung des heiligen Grabes sprach, wurde mit Entzücken ausgenom-
men. Auch ein Gesandter des griechischen Kaisers war da, und über-
reichte einen in den kläglichsten Ausdrücken abgefaßten Brief, der den
Eindruck noch erhöhte, so daß Einer dem Andern beim Ausein-
andergehen zurief: „ja, ja! wir müssen uns erheben! Wir müs-
sen die Ketten der niedergedrückten Christenheit sprengen!"
Einige Monate darauf reiste Urban nach Frankreich, wo die
Gemüther durch Kukupeter noch erhitzter waren, und hielt in
Clermont, einer Stadt fast in der Mitte von Frankreich, eine
neue Versammlung. Himmel! was strömten dahin für Menschen
zusammen! Auf einem Ungeheuern Platze sah man nichts als
Menschen, dicht auf einander gedrängt. In der Mitte auf einer
Erhöhung erschien der Papst mit allem Gepränge seiner hohen
Würde, Kukupeter ihm zur Seite. Dieser begann vor der still-
lauschenden Versammlung zu sprechen. So, mit solchem Eifer
hatte er noch nicht geredet. Donnerworte entströmten seinen Lip-
pen, und ein Schauder überschlich die ganze Versammlung, als
6 *
i
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Extrahierte Personennamen: Urban Urban
Extrahierte Ortsnamen: Italien Frankreich Jerusalem Piacenza Oberitalien Frankreich Clermont Frankreich
41
hatten diese eine solche Furcht vor den wilden Barbaren, daß sie
sich nicht an sie herantrauten. Da hielt er es für besser, erst
seine Sachsen nach und nach an den Krieg zu gewöhnen, und
ging mit den Ungern einen 9jährigen Waffenstillstand ein, wofür
er ihnen jährlich einen Tribut bezahlte. Diese neun Jahre be-
nutzte er nun herrlich, thrils seine Leute im Kriege gegen andere
Feinde zu üben, sie in Reihe und Glied streiten zu lassen, theils
die Städte seines Landes mit Mauern zu umgeben. Er wird
daher auch wohl der Städteerbauer genannt. Auch legte er viele
neue Schlösser und Städte an. Damit nun diese bevölkert wür-
den, befahl er, daß von den Landbewohnern immer der neunte
Mann nach der Stadt zöge, und da für hinlängliche Wohnun-
gen sorgte, damit, wenn die Ungern einmal wiederkämen, die an-
dern acht mit ihren Sachen hineinfliehen könnten. Dafür muß-
ten sie aber auch dem Stadtbewohner den 3ten Theil ihres Kor-
nes geben, welches er theils für sich gebrauchte, theils für den
Nothfall für Alle aufbewahrte. Wahrlich eine treffliche Einrich-
tung! Dadurch ist Heinrich recht eigentlich der Stifter des Bür-
gerstandes geworden.
Nun waren die neun Jahre um. Heinrich berief seine Sach-
sen zu einer großen Volksversammlung. „Jetzt ¡¡1," sprach er,
„das Reich beruhigt; nur die Ungern sind noch unbezwungen.
Bisher habe ich euch besteuern müssen, um diesen Feind zu berei-
chern; nun muß ich gar Kirchen und Geistlichkeit berauben, um
ihrer Raubsucht zu genügen, bis uns zuletzt nichts als das nackte
Leben übrig bleibt. Wollt ihr nun, daß ich den Gott geweihten
Schatz angreife und den Feinden der Christenheit gebe, oder ihn
vielmehr zur Ehre Gottes anwende?" — Da rief das Volk laut,
es begehre, daß das Geld dem heiligen Gotte geweiht werde. Es
hob die Hände gen Himmel, und gelobte dem Könige treuen Bei-
stand. Nun kamen die Gesandten der Ungern, und verlangten
den Tribut. Aber Heinrich gab ihnen einen räudigen Hund, dem
Ohren und Schwanz verstümmelt waren, mit dem Beifügen:
wenn die Ungern einen andern Zins begehrten, so möchten sie
ihn mit den Schwertern holen. *) Drohend gingen die Boten
*) Recht naiv drückt sich darüber eine Chronik aus dem 15ten Jahrhun-
dert in dem damals gebräuchlichen Dialekt aus: „Do zcogin dy Un-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
107
war ganz in der Nahe des Flusses, in welchem Alexander der
Große beinahe seinen Tod gefunden hatte, als er sich beim Baden
erkaltete. Andere erzählen, der Kaiser habe an den Ufern de§
Flusses sein Mittagsmahl gehalten. Das klare, kühle Wasser
lud ihn zum Bade ein. Er stieg hinab, und fand hier seinen
Tod. Das Heer weinte vier Tage lang um ihn; dann zerstreu-
ten .sich die Meisten voll Verdruß; Viele gingen nach Hause, An-
dere zogen weiter, aber Jerusalem hat Keiner gesehen.
In demselben Jahre (1190) hatten auch zwei andere Könige
einen Zug zur Eroberung des heiligen Grabes unternommen,
Richard Löwenherz von England, und Philipp August
von Frankreich. Nach den gewaltigen Anstalten, die sie machten,
und nach den trefflichen Fürsten und Rittern, die im köstlichsten
Waffenschmucke mitzogen, hatte man glauben sollen, sie würden
gewiß recht viel ausrichten. Aber weit gefehlt! Die beiden Kö-
nige redeten mit einander ab, einmal eine Seefahrt zu versuchen.
Dabei ersparten sie den ganzen langen Weg durch Deutschland»
Ungarn und das griechische Reich. Sie mietheten von den italie-
nischen Seestädten, deren Handel damals sehr blühte, Venedig,
Genua und Pisa, Schiffe zum Ueberfahren, und schifften sich
in Marseille und Genua ein. Aber — Engländer und Franzosen
haben sich von jeher nicht leiden können, und das zeigte sich
denn auch hier bald. Wo sie schon unterwegs zusammenkamen,
entstanden Streitigkeiten, und als sie endlich an der Küste von
Palästina ans Land stiegen, und eine Seestadt dort belagerten»
ging der Lärm erst recht los. Denn Richard verrichtete so
tapfere Thaten, daß er den Namen Löwenherz erhielt; darüber
aber ärgerten sich Philipp August und seine Franzosen so, daß
sie ihm alles gebrannte Herzeleid anthaten. Ja Philipp August
war so hämisch, daß er endlich gar nach Frankreich zurückschiffte,
und während der edle Richard für die Eroberung des heiligen
Grabes sich abarbeitete, ihm in sein Land siel. Das zwang den
Richard, auch wieder nach Europa zurückzugehen; aber es war
ihm hier eine harte Prüfung aufbewahrt. Bei der Eroberung
jener Seestadt nämlich hatte er sich mit dem Herzog Leopold
von Oesterreich sehr erzürnt. Dieser hatte seine Fahne auf einem
Thurme aufgepflanzt; Richard aber wollte es nicht dulden, weil
Leopold unter ihm diente, und ließ, unbesonnen genug, die Fahne
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Extrahierte Personennamen: Alexander Richard_Löwenherz_von_England Philipp_August
von_Frankreich Philipp August Palästina Philipp_August Philipp August Philipp_August Philipp August Leopold
von_Oesterreich Leopold Leopold Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Deutschland Ungarn Venedig Genua Marseille Genua Frankreich Europa
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digung auf. Zlber beide Nationen waren eben aus Handelsneid
eifersüchtig auf einander, arbeiteten einander stets entgegen, und
was sie auch Nützliches anordneten, wurde wieder von den Grie-
chen, die ihnen die Gunst des Kaisers beneideten, vereitelt. Den-
noch wurden die ersten Stürme der wüthenden Türken abgeschla-
gen; denn die Griechen strengten die letzten Kräfte an, da sie
für ihre ganze Existenz stritten, und wer weiß, ob sie nicht, wenn
sie einig gewesen waren, endlich die Türken zurückgetrieben hat-
ten. Als aber Muhamed die Verwirrung sah, die auf den
Mauern der Stadt herrschte, ließ er noch einmal ansetzen, und
— die Janitscharen erstürmten die Mauern und drangen ein.
Was sich ihnen in den Straßen widersetzte, wurde niedergemetzelt.
Unter den Getödteten fand man auch den Kaiser Constantin.
Sein Leichnam war im Gedränge so zertreten worden, daß man
ihn nur an seinen goldenen Sandalen erkannte. Dieselben Gräuel
wurden nun in der unglücklichen Stadt begangen, wie bei der
Eroberung von Jerusalem durch die Kreuzfahrer. Die Religionswuth
der Türken suchte Alles, was an die christliche Religion erinnerte,
zu zerstören oder zu entweihen. Die Bildsäulen der Heiligen wur-
den zerschlagen, Mönche und Nonnen gemißhandelt, Klöster zer-
stört, Kirchen zu Pferdeställen, Altardecken zu Pferdedecken ge-
macht. Gern hatte Muhamed diesem Uebermuthe gewehrt; aber
er vermochte nicht, der ersten -Siegeswuth seiner Janitscharen
Einhalt zu thun. So viel er konnte, schützte er die herrlichen
Ueberreste des Alterthums. In die Sophienkirche ging er selbst
hinein, und ließ sie zum muhamedanischen Gottesdienste einrich-
ten. Vierzigtausend Griechen sind bei der Einnahme der Stadt
erschlagen worden. Von ihren Häusern nahmen nun die Türken
Besitz, und die noch lebenden Griechen wurden die Unterthanen
des Sultans, aber bis auf unsere Zeit von den Türken mit em-
pörender Härte behandelt. Wie leicht hätten die abendländischen
Fürsten das griechische Kaiserthum retten können, wenn sie ihm
ernstlich zu Hülfe gekommen wären! So zerstört aber Zwietracht
das Glück der Staaten, wie die Ruhe einzelner Familien!
75. Albrecht Ii. 1437. — Friedrich Iii. 1439.
Siegmund, der 1437 gestorben war, hatte keinen Sohn
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Constantin Albrecht_Ii Albrecht Friedrich_Iii Friedrich Siegmund
115
niedergedrückt. Nun gingen die meisten derselben und gerade die
wildesten nach dem heiligen Lande, und ließen über die Stabte
Beamte zurück, die aber nicht so viel Ansehen hatten als sie.
Von ihnen ließen sich die Städter nicht so viel gefallen als von
ihren Herren, und ertrotzten sich viele Freiheiten. Dieser Frei-
heitssinn aber entstand besonders aus dem großem Neichthum,
den die Städte durch
3) den lebhaften Handel gewannen, der durch die
Kreuzzüge erst recht belebt wurde. Nirgends blühte der
Seehandel mehr, als in den italienischen Seestädten, unter
denen sich wieder Venedig, Genua, Pisa und Amalfi her-
vorthaten. Da nun damals die griechischen Kaiser in großer
Sorge waren, daß die Kreuzfahrer, besonders aber die Norman-
ner, ihnen das Land Wegnahmen, so suchten sie die Freundschaft
der italienischen Handelsstädte, besonders der Venetianer, und
verliehen ihnen ungemeine Freiheiten. Zwar fühlten die Kaiser wohl
dann und wann, daß sie ihnen zu viel eingeräumt hätten, und
wollten ihnen die ertheilten Vorrechte beschränken; aber dazu
waren die Venetianer schon zu mächtig geworden, und ließen sie
gleich fühlen, daß sie die Stärker» wären. Die Genueser und
Pisaner wurden zwar auch von den Griechen begünstigt, aber die
Venetianer behielten doch immer das Uebergewicht. — Eben solche
Freiheiten erhielten die Venetianer in den von den Kreuzfahrern
eroberten Ländern in Asien, so daß jene Zeit für sie eine recht
eigentlich goldene war. Ihre Handelsschiffe bedeckten alle Thekle
des mittelländischen Meeres, und indem sie für schweres Geld
Pilgrime von Frankreich und Italien nach Palästina übersetzten,
und dafür die Products Asiens zurückführten, verdienten sie an-
sehnliche Summen. Um nun den Handel mit dem Morgenlande
bequemer treiben zu können, legten sie bei Constantinopel, auf
Candia, Corfu, Morea und an andern Küsten Colonien an; sie
befuhren das schwarze Meer, erbauten eine Stadt an der Mün-
dung des Don, das jetzige Asow, und holten von hier die
Maaren, die dahin aus dem Mittlern Asien auf Kameelen ge-
bracht wurden. Ueber diese großen Erfolge wurden nun die Ge-
nueser eifersüchtig, und singen mit ihnen einen langen und hart-
näckigen Krieg an. Am Ende erhielten die Genueser von dem
griechischen Kaiser die Vorstadt Pera bei Constantinopel einge-
8 *
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Ortsnamen: Genua Amalfi Asien Frankreich Italien Palästina Asiens Constantinopel Candia Corfu Morea Asien Constantinopel
Die Geschichte nach Christi Geburt, is *
Kreuz und rannten nach Asien. Nur dir Könige blieben
fürs erste noch von dieser wunderlichen Sucht frey, und
eben dieö halte die Folge, daß daö Ansehen der bisher Zu
einer großen Macht gestiegenen Echnsleule vermindert und
dagegen die Macht der Könlste wieder vergrößert wurde.
Diese für den Thron glückliche Veränderung bewerkstelligte
vornemlich fchdrvlg der Dicke. Er schwächte den Ueder-
ni u ist des Adeln, räumte dagegen den Bürgern mehrere
Frcyheiten ein und legte eben dadurch den Grund zu ei-
nem neuen Reichsstande, dem Bürgttstllnde, der bisher
in Frankreich nichts gegolten hatte. Kaum war das
Land v-n dieser Seite zu einiger Rlche gekommen, als die
Könige von England den Einfall bekamen, nebst der Nor-
mandie und den übrigen Besitzungen noch mehrere fran-
zösische Länder zu erobern. Nun hatten also die Franzo-
sen außer den Kreuzzügen auch noch beständige Kriege mit
diesen ihren nahen Feinden, die 300 Jahre dauerten und
zwischen beyden Nationen einen unauslöschlichen Haß er-
zeugten. Philipp August, ein listiger, thätiger und
tapferer König, war eben mit einem Kreuzzuge beschäf-
tigt, als er hörte, daß die Engländer ihm ins Reich ge-
fallen feyn. Er kam zurück, schlug sie und eroberte so-
gar die Normandie. Um sich gegen die Besiegten sowohl
als gegen seine Großen in Respekt zu erhalten, dankte er
im Frieden, wie bisher gewöhnlich war, feine Soldaten
nicht ab, ì sondern war der erste, der ein stcheudès
Heer im Solde behielt. Nicht so glücklich, aber lie-
benswürdiger und edelmüthiger, als er, war der hetstge
Ludwig, der vom Jahr ¡2-26 bis 1270 regierte und
unter die besten französischen Könige gehört. In einet
Krankheit gelobte er Gott einen Kreuzzug» Wirklich zog er
nach erhaltener Genesung, ganz gegà den Willen seines
Volkes, das ihn gerne im Reiche behalten harte, gegen
den Sultan von Aezyten, wurde aber von diesem gefan-
aeu
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Philipp_August Philipp August Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Christi Asien Frankreich England
26 t
Die Geschichte' nach' Christi' Geburt-
Bruder, Johann, in Verbindung mit dem treulosen König
von Frankreich das ohnehin unglückliche England von al-
len Seiten und die erschrockenen Engländer sehnten sich
nach ihrem König mit dem heftigsten Verlangen. Da
entschloß sich Blondín, des Königs Kapellmeister, sei«
nen Herrn aufzusuchen, sollte er auch bis ans Ende der
Welt gehen. Er wußte, daß Heinrich ihn gefangen
hielt, aber der Ort war ihm ein Gehcimniß. Der treue
Diener reiste von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorj>
und allenthalben erkundigte er sich nach seinem Könige»
Endlich kam er an den Ort, wo der Thurm war und er--
fuhr, daß in demselben rin vornehmer Gefangener ver-
wahrt werde. Er eilte dahin, stellte sich an die Thür
desselben und fieng ein Lied au zu singen, das Richard
in Vereinigung mit dem Blondin ehemals componirt
hatte. Mit der ersten Hälfte des Liedes machte der Sän-
ger eine Pause, und im Thurme fieng nun der Gefangene die
andere Hälfte an. Blondín erkannte seines Königs
Stimme, eilte voll Entzücken fort und kam wie geflügelt
«ach England, wo er die geängstigten Großen in den
Stand setzte, den gefangenen König, wiewohl nicht an-
ders , als gegen cm sehr großes Lösegeld, von seinen
Fesseln zu befrepen. Wenn Euch diese Treue eines Die-
ners gegen seinen Herrn gefallt, so versäumet uicht, ein
gleiches zu thun, sobald Euch die Vorsehung die Gele«
genheit dazu anbietet. Rlchñl'd eilte sogleich in seine
geliebte Insel und grif den eidbrüchigen Philipp
gustan. Es kam jedoch zu keiner Hauptschlacht, denn
beyde Partheyen verglichen sich« Zuletzt verlohr Richard
im Jahr 1199 das Leben, da er das Schloß eines feiner
aufrührerischen Großen belagerte. Weil seine ganze Re-
gierung kriegerisch war und er außer feiner Güte und sei-
nem Edelmuthe beständig eine ausnehmende Tapferkeit
zeigte, fo gab man ihm den schönen Namen Löwenherz. Er
, R 3 bin«-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann Heinrich Heinrich Philipp Philipp