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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 18

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
(Sottfrieb vo.i Bouillon. und Ordnung. Bald fehlte es diesem an Nahrungsmitteln; man raubte und plnderte in Ungarn und Bulgarien. Eine groe Anzahl wurde von den emprten Bewohnern erschlagen, und nur ein kleiner Teil kam in Klein asien an.' Glcklich gelangte das Haupt-Heer nach Asien. Hier aber begannen die Leiden der Kreuzfahrer; Huuger und Durst, Hitze und Seuche rafften Tausende hin; unzhlige fielen vom Schwerte der Feinde. Die Christen eroberten Niea und Antiochia in Kleinasien, wurden aber vou den Trken in letzterer Stadt eingeschlossen und gerieten in harte Bedrngnis. Erst im dritten Jahre laugte der Rest des Kreuzheeres vor Jerusalem an. Die er-schpften Pilger fielen zu Boden nieder, kten die Erde und hatten alle Mhsale vergesseu. Eroberung von Jerusalem. Die hl. Stadt war stark befestigt, und ein zahlreiches Trkenheer lag in ihren Mauern. Dem Kreuz-Heere fehlte fast alles zur Belagerung; bewegliche Trme und Be-lageruugsmaschinen muten beschafft werden. Als endlich alles zur Eroberung bereit war, wurde der Sturm gewagt. Die Kreuzfahrer

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 128

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
128 nehmen an einer einheitlichen Oberleitung und einer hinreichenden Kriegszucht. An dem oft rmischen Kaiser fanden sie nicht die Untersttzung, welche sie erwartet hatten; Krankheiten, Entb ehrungen aller Art und das Schwert der Feinde hatten die Scharen der Kreuzfahrer schon stark gelichtet, ehe sie an ihrem Ziele anlangten. ^Dazn kamen die durchweg unzulnglichen Mittel, sowie die Uneinigkeit, der Neid und das Mitrauen der morgenlndischen Christen. "Die im Morgenlande erworbenen Besitzungen bildeten keinen Einheits-, sondern einen Vasallenstaat, der die der König von Jerusalem in seiner Macht zu sehr beschrnkt war; die einzelnen Staaten waren zudem unter sich selber nicht enge genug verbunden und konnten deshalb den feindlichen Anstrengungen nicht erfolgreichen Widerstand leisten. /Das neue Knigreich Jerusalem lag vom Abendlande, auf dessen krftige Untersttzung es fortdauerud augewiesen war. zu weit entfernt. Dazu war der Transport zu kostspielig, die Begeisterung lie nach, und immer geringer wurde die Zahl derer, die Gut und Blut fr die heilige Sache zum Opfer zu bringen bereit waren. Wenn nun auch die nchste Aufgabe, das heilige Land den Trken zu entreien, nicht gelst wurde, fo haben die Kreuzzge doch fr die verschiedensten mittelalterlichen Verhltnisse die weitgehendsten Folgen gehabt. Durch den Verkehr mit dem Auslande wurde das National-bewutsein gestrkt, durch die Teilnahme an den Zgen der Ge-sichtskreis erweitert. 'Die Frmmigkeit vertiefte sich, religise Begeisternug, Unternehmungslust, Mut und Tapferkeit er-hielten eine mchtige Anregung. Das Lebeu und der Lebensgenu wurden verfeinert, Kunst und Wissenschaft, an deren Frderung sich jetzt auch die Laien beteiligten, blhten krftig empor. 2. Die Ppste. Gewaltig hob sich das Ansehen der Ppste; von ihnen ging die Anregung zu sast allen Kreuzzgen aus, ppstliche Ge-sandte begleiteten und berwachten sie, die Ppste bertrugen Pflichten und verliehen Rechte. Das Papsttum erhob sich der die weltlichen Gewalten und nahm die hchste Stellung in der christlichen Welt ein. Viele adelige Gter, die die Ritter verkauften und verpfndeten, um die Kosten der Ausrstung und der Teilnahme an den Kreuzzgen bestreiten zu knnen, wurden von der Kirche und den Klstern erworben; der wachsende Reichtum wirkte aber nicht berall frdernd auf Zucht und Sitte. 3. Fürsten und Ritter. Die Hausmacht der Fürsten wurde durch Einziehung solcher Lehen, deren Inhaber aus dem Morgenlande nicht zurckkehrten, bedeutend vergrert. Das Rittertum entwickelte sich im Zeitalter der Kreuzzge zur hchsten Blte. Im Kampfe gegen

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 173

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Figuren erscheinen schlank nnb anmutig gegenber den feierlich-ernsten Darstellungen des romanischen Stils. Die innige Frmmigkeit und die begeisterte Hingabe fr Religion und Glauben, Zge, die dem ausgehen-den Mittelalter eigen sind, sprechen sich in den gotischen Bildwerken recht deutlich aus. Erwhnt seien nur die Portalfiguren am Stra-burger Mnster, die Apostelsigureu im Klner Dom und das Grabdenkmal Gnters von Schwarzburg im Dome zu Frank-fnrt a. M. Die Bauleute und Steinmetzen taten sich wie die anderen Hand-werker in Znften, den Bauhtten, zusammen, sorgten fr eine tchtige Ausbildung ihrer Lehrlinge und Gesellen und wachten ngstlich der ihre Kunstgeheimnisse. Frankreich und England im 12. und 13. Jahrhundert. a. Fraukreich. Das Haus der Karolinger, das in Deutschland im Jahre 911 ausstarb, regierte in Frankreich bis zum Jahre 987. Unter den schwachen Herrschern gelang es den Normannen, sich an der unteren Seine fest-zusetzen (Normandie). Nach dem Aussterben der westfrnkischen Karolinger begann mit der Thronbesteigung Hugo Capets die Herrschast der Capetinger, die der 300 * Jahre ununterbrochen regierten. Die Entwicklung des franzsischen Knigtums nahm einen entgegengesetzten Verlauf wie die des deutschen. Die Capetinger unterdrckten allmhlich die Macht der groen Vasallen, setzten die Erblichkeit der Krone durch und gaben weder ihr Eigengut, noch das Krongut aus der Hand. In den Albigenser-kriegen gewannen sie an den aufblhenden Stdten einen krftigen Rck-halt. Ludwig Vii. beteiligte sich mit Konrad Iii. an dem erfolglosen zweiten Krenzznge, Philipp August mit Friedrich I. an dem dritten; im Kampfe mit Johann ohne Land von England gelang es ihm, fast alle englischen Besitzungen sr Frankreich zurck-zuerobern (Schlacht bei Bonvines). Im Kampse Friedrichs Ii. mit den Ppsten begann Frankreichs Ansehen und Einflu auf Kosten Deutsch-lauds zu wachsen. Ludwig Ix., der Heilige, unternahm zwei Kreuz-zge, regelte die Abgaben, die Zlle und das Mnzwesen und frderte Handel und Gewerbe, wodurch die Entwicklung der Städte begnstigt und das Knigtum immer tiefere Wurzeln im Herzen des franzsischen Volkes schlug. Ein Parlament, ein oberster Gerichtshof, forgte fr eine geordnete Rechtspflege. Philipp Iv., der Schne, bewirkte, da

4. Die neuere Zeit - S. 114

1872 - Paderborn : Schöningh
im westfälischen Frieden ausdrücklich bestimmt war, dass die Reichsstädte in den abgetretenen Landschaften im Verbände des deutschen Reiches bleiben sollten, so wurde doch das wichtige Strassburg, die Grenzwehr Deutschlands und eine alte Ruhmesstätte deutscher Kunst und deutscher Bildung, durch Bestechung des Stadtrathes und Mitwirkung des französisch gesinnten Bischofs Franz Egon von Fürstenberg mitten im Frieden durch einen Handstreich genommen. Um nun von Seiten des Kaisers bei diesen Vergrösserungsplänen ungestört zu sein, verwickelte er diesen in einen Krieg mit den Ungarn und Türken. 2. Die Türkenkriege und das Ende der Reunionen. Der Sultan Mahmud Iv., welcher Siebenbürgen in eine türkische Provinz zu verwandeln wünschte, hatte schon 1663, als die Siebenbürgen sich gegen seinen Willen einen einheimischen Fürsten wählten, welcher sich im Anschluss an Oesterreich zu behaupten suchte, einen Krieg gegen den Kaiser begonnen. In diesem ersten Türkenkriege (1663—1664) gewann zwar der kaiserliche Feldherr Montecuculi, von Reichstruppen und einem französischen Heere unterstützt, durch seinen Sieg bei St. Gotthard glänzende Erfolge, aber in dein Frieden (zu Vasvar 1664) genehmigte der Kaiser doch die Einsetzung eines vom Sultan empfohlenen Fürsten in Siebenbürgen. — In Ungarn entstand über diesen ungünstigen Frieden eine Missstimmung. Mehrere ungarische Magnaten benutzten die allgemeine Unzufriedenheit, um den Plan des Kaisers, die ungarische Krone erblich zu machen, zu durchkreuzen und traten sogar mit Ludwig Xiv. in Verbindung. Der Kaiser entdeckte zwar diese verräthe-rische Verbindung und strafte die Uebelthäter; aber die Strenge, womit er in Ungarn schaltete, veranlasste jetzt auch die dortigen Protestanten eine vollständige Glaubensfreiheit zu verlangen und sich mit dem unzufriedenen Adel zu verbinden. Die Aufständischen erhoben sich unter dem Grafen Emmerich Töcköly, welcher sich mit Hülfe Frankreichs zum Herrn von Ungarn machte, und ' das Land vom Sultan zu Lehen nahm. Auf diese Weise in die deutschen Verhältnisse verwickelt und von Ludwig Xiv. angetrieben liess der Sultan ein Heer von 200,000 Mann unter seinem Gross-

5. Das Mittelalter - S. 138

1881 - Paderborn : Schöningh
— 138 — seinen Standort und stellte sich an der schwächeren Nordseite am Stephansthor auf. Sieben Stunden hatten die Christen am folgenden Tage vergeblich mit der grössten Anstrengung gekämpft und dachten schon an den Rückzug, als sie, wie berichtet wird, auf dem Ölberge einen Ritter von übermenschlicher Grösse und in schimmernder Silberrüstung erblickten. Dieser Anblick belebte den gesunkenen Mut, sie versuchten einen neuen Angriff, und aus Gottfrieds Belagerungsturme drang man über eine Fallbrücke auf die feindliche Mauer. Gottfried selbst war einer der ersten, welche die Mauer bestiegen. Jetzt wurde von innen das Thor gesprengt und dem eindringenden Heere der Weg gebahnt. Die in der Stadt wohnenden Christen, welche auffallender Weise aus Angst vor dem Christenheere in einer Kirche Kyrie eleison sangen, wurden durch eine Wache geschützt, dagegen die Sarazenen überall ohne Erbarmen niedergemacht, selbst Weiber und Kinder wurden nicht verschont. In der auf der Stelle des alten Salomonischen Tempels erbauten grossen Moschee, in die sich viele Mohammedaner geflüchtet hatten, wütete das Schwert der Christen so, dass das Blut in Strömen die Stufen des Tempels hinunterfloss; ja die Juden wurden sogar in ihrer Synagoge verbrannt. Dann drang man in die Häuser, plünderte, mordete ohne Unterschied und verübte Greuel, welche nur in der Erbitterung der Kreuzfahrer gegen die Ungläubigen und in der ganzen Sitte und Anschauung der Zeit eine Erklärung, wenn auch keine volle Entschuldigung finden. Nachdem die Sieger ihre Kriegswut im Blute der Ungläubigen gekühlt hatten, begaben sie sich in die Auferstehungskirche, stimmten Loblieder an und bekannten öffentlich ihre Sünden. So nahe berührten sich Grausamkeit und aufrichtige Frömmigkeit. Um den Besitz der eroberten Stadt zu sichern, wurde Gottfried von Bouillon zum Könige von Jerusalem gewählt; aber er nannte sich in frommer Demut nur Beschützer des heil. Grabes, weil er da nicht die Königskrone tragen wollte, wo der Heiland die Dornenkrone getragen hatte. Seine letzte Heldenthat war der Sieg bei Ascalon (August 1099), den er mit 20,000 Mann über ein weit überlegenes Heer des fatimidischen Kalifen von Ägypten gewann. Nachdem er durch diesen Sieg die Besitznahme Jerusalems gesichert, erlag er noch in demselben Jahre den Folgen des Klimas und übermässiger Anstrengung. Auf seinen Wunsch wurde sein Bruder Balduin zu seinem Nachfolger ernannt, welcher zuerst den Titel König von Jerusalem annahm. Das Königreich Jerusalem umfasste: 1. Das eigentliche Kronland Jerusalem, die südliche Hälfte des ehemaligen Palästina. 2. Die von Gottfrieds Bruder Balduin gegründete Grafschaft Edessa. 3. Das von Bohemund gestiftete Fürstentum Antiochien. 4. Das von Tancred gegründete Fürstentum Tiberias. 5. Die Grafschaft Tripolis. Ausserdem gehörten dazu noch viele mittelbare Lehen. — Das Königtum war erblich, nur beim Aussterben

6. Das Mittelalter - S. 175

1881 - Paderborn : Schöningh
— 175 — Lüneburg als ein auch in weiblicher Linie erbliches Herzogtum an Otto d. Kind verlieh, den langjährigen Streit zwischen den Staufern und Welfen. Zugleich erneuerte er hier die früheren Landfriedensbestimmungen, bestätigte die Landeshoheit der Fürsten, welche er als die Hauptstütze seiner deutschen Herrschaft ansah, und suchte durch gesetzliche Bestimmungen dem Freiheitsstreben der Städte, welches ihm nach seinen in der Lombardei gemachten Erfahrungen gefährlich schien, vorzubauen. — Der fehdelustige Herzog Friedrich der Streitbare von Österreich wurde in die Acht erklärt (1236), welche aber später wieder aufgehoben wurde. Der Kaiser stand damals auf der Höhe seines Glücks; er vereinigte 7 Kronen auf seinem Haupte, die Kaiserkrone, die deutsche, die lombardische, die sicilische, die Krone von Burgund, von Arelat und von Jerusalem. 5. Der Streit mit den Lombarden und dem Papste, 1236—50. a) Bis zum Tode Gregors Ix., 1236—41. Darauf begab sich der Kaiser nach Italien, wo der ihm ergebene Markgraf* von Treviso, Ezzelino da Romano, ihm ein Heer zuführte. Da die Mailänder die geforderte Huldigung und die Zurückgabe der Regalien verweigerten, so überfiel er sie bei Cortenuo vo am Oglio (bei Cremona) und vernichtete ihr Heer vollständig (1237). Die Folge dieses Sieges war, dass sich fast alle lombardischen Städte ergaben. Der Sieger verlangte jetzt von den Mailändern unbedingte Unterwerfung und wies jeden Vermittlungsversuch des Papstes zurück. Daher rüstete sich Mailand zum Kampfe auf Leben und Tod. Als dem Kaiser die Eroberung des umlagerten Brescia misslang und sein unehelicher Sohn Enzio (Heinz) sich mit der Erbin von Sardinien vermählte und sich König von Sardinien nannte, obschon die Päpste schon seit langer Zeit Ansprüche auf diese Insel erhoben, so trat auch Gregor Ix. offen auf die Seite der Lombarden. Er erneuerte den Bann über den Kaiser, und es entstand wieder, wie ehedem unter Heinrich Iv., ein heftiger in Schriften und Gegenschriften geführter Meinungskampf. Das Ziel des Kampfes trat immer deutlicher hervor; die gegenkaiserliche oder welfische Partei strebte dahin, jeden fremdherrlichen Einfluss in Italien auszuschließen, die Ghibellinen wollten die weltliche Herrschaft des Papstes brechen. Vergebens forderte

7. Das Mittelalter - S. 189

1881 - Paderborn : Schöningh
— 189 — Löwenherz von England, worin er ihm die Normandie, Maine, Touraine und Poitou entriss, und sicherte diesen Besitz durch einen Sieg bei Bouvines über den Herzog von Brabant und den Kaiser Otto Iv., die Verbündeten der Engländer, 1214 (s. 8. 166). Als die englischen Barone erzürnt, dass der König Johann ohne Land den ihm abgerungenen Freiheitsbrief der Magna Charta widerrief, dem französischen Thronerben Ludwig, dessen Gemahlin eine Enkelin Heinrichs Ii. war, den englischen Thron anboten, nahm dieser London ein und liess sich huldigen, musste aber, als die englische Nation nach Johanns Tode Heinrich Iii. erhob, England wieder verlassen. Mit besonderer Sorgfalt suchte er die Städte, besonders Paris, zu heben, richtete eine städtische Miliz (Sergens d’armes) ein und schuf den Pairshof, ein aus 6 Bischöfen und den 6 höchsten Kronvasallen zusammengesetztes Gericht über die Grossen (Judicium parium), welches zugleich als engerer Rat des Königs und als oberster Gerichtshof galt. Seine Teilnahme am 3. Kreuzzuge s. S. 160. 8. Ludwig Viii., 1223—26, führte Krieg gegen den Grafen Raimund Vii. von Toulouse; s. S. 168. 9. Ludwig Ix. der Heilige, 1226—70. Seine staatskluge Mutter Bianca, welche anfangs die vormundschaftliche Regierung führte, beendigte die Albigenserkriege, nachdem Raimund Vii. von Toulouse die eine Hälfte seines Landes an die Krone abgetreten und die andere Hälfte seiner Tochter zugesagt hatte, welche einen Bruder des Königs heiratete. Die Streitigkeiten mit England entschied Ludwig, indem er dem englischen Könige Heinrich Iii. den Hauptteil von Guyenne abtrat und dieser als Herzog von Guyenne Pair von Frankreich wurde; dagegen musste Heinrich auf die Normandie und Bretagne, auf Anjou, Maine und Touraine verzichten. Im Innern sorgte er für gute Handhabung der Rechtspflege durch bessere Gesetze (Etablissements de St. Louis), in denen er den Zweikampf als Beweismittel ausschloss, den Instanzengang regelte und die Appellationen an das königliche Gericht erweiterte. Die öffentliche Sicherheit beförderte er durch Beschränkung des Fehdewesens, die Wissenschaften durch Stiftung der theologischen Schule zu Paris (Sorbonne). Seine beiden Kreuzzüge:

8. Das Mittelalter - S. 136

1881 - Paderborn : Schöningh
— 136 — Nicäa, welches nach sechswöchentlicher Einschliessung genommen und vertragsmässig dem Kaiser Alexius überlassen wurde. *) Statt nun den Marsch in die fruchtbaren Küstenlandschaften fortzusetzen, wie es ehedem Alexander gethan hatte, zog man mitten durch die wasserarme Hochebene Kleinasiens, weil man sich um jeden Preis mit den christlichen Armeniern verbinden wollte. Als auf diesem Zuge das Kreuzheer vom Emir von Ikonium, Kilidsch Arslan, angegriffen wurde, gewann es einen glänzenden Sieg bei Doryläum in Phrygien. Aber bald zeigte sich der Übelstand, dass man keinen einheitlichen Kriegsplan entworfen und keinen Überfeldherrn des Gesamtheeres ernannt hatte. So kam es denn, dass mehrere Führer selbstsüchtige Zwecke verfolgten. Das Hauptheer nahm seinen Marsch an der Nordseite des Taurus durch die heifsen Ebenen Phrygiens bis nach Armenien, während Balduin und Tancred sich nach Cilicien wandten und Tarsus und andere Städte eroberten. Von da zog Balduin nach Edessa, wo die Armenier ihm als ihrem Fürsten huldigten. Unterdes war das Hauptheer vor den Mauern Antiochiens angekommen. Die Belagerung dieser festen Stadt bot grosse Schwierigkeiten. Das Heer hatte durch Regengüsse und Krankheiten viel zu leiden, und selbst die Mutigsten verzagten. Manche suchten sich durch die Flucht zu retten, unter ihnen auch Peter der Einsiedler, welcher aber unter allgemeinem Gespött ins Lager zurückgebracht wurde. Schon hatte der türkische Sultan von Bagdad (Barkiarok) seinen Emir Kerboga mit einem Heere zum Entsätze der Stadt abgeschickt, als Bohemund von Tarent im Kriegsrate erklärte, er stehe mit einem der Befehlshaber in geheimem Einverständnisse und werde sie durch Verrat erobern, wenn man sie ihm zum Eigentum überlassen wolle. Lange zauderte man, diesem schnöden und eigensüchtigen Anerbieten Folge zu geben, aber endlich siegte die Not. Durch den Verrat eines türkischen Renegaten unterstützt erstieg Bohemund mit den Seinen einen Turm, und bald war die Stadt in den Händen der Kreuzfahrer (im Juli 1098). Aber schon drei Tage darauf erschien Kerboga, schloss die Stadt aufs engste ein und warf immer neue Truppen in die Citadelle, welche noch im Besitze der Türken war. Die Not der !) 8. Spruner-Menke, Atlas Nr. 84 u. 85.

9. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 77

1918 - Paderborn : Schöningh
Deutschland im Zeitalter der Hohenstaufen. welche den Kampf gegen die Unglubigen fhrten, in Geistliche, die den Gottesdienst und die Krankenpflege besorgten, und in dienende Brder, An der Spitze stand ein Gromeister, der die Gter des Ordens, die Komtureien oder Kommenden, durch Ordensbeamte verwalten liefe. Der Orden gelangte wegen seiner Erfolge im Kampfe mit den Unglubigen bald zur Blte, und Könige und Fürsten beeiferten sich, ihn mit Vorrechten und Gtern auszustatten. Nach dem Verluste Akkons, der letzten christlichen Besitzung in Palstina <1291), zog sich der Orden auf die reichen Ordensgter nach Frankreich, Spanien und Deutschland zurck. Der Reichtum des Ordens reizte den franzsischen König Philipp Iv. den Schnen, seine Gter einzuziehen, und der unter franzsischem Einflsse stehende Papst Clemens V. sprach (1312) die Aushebung des Ordens aus. 2. Die Johanniter. Der Iohanniter-Orden entwickelte sich aus einem schon vor Beginn der Kreuzzge von italienischen Kaufleuten gegrndeten Hospiz fr erkrankte Pilger. Nach dem Vorbilde der Templer bildeten sich die Johanniter zum Ritterorden um. (Ihre Ordenstracht bestand aus einem schwarzen Mantel mit weitzem, acht-eckigem Kreuze.) In fast allen Lndern Europas erwarb der Orden zahlreiche Gter. Nach dem Verluste Akkons lieen sich die Ritter auf Rhodus (Rhodifer-Titter) nieder; als sie dieses (1522) an die Trken verloren, wies ihnen Kaiser Karl V. das eroberte Malta an (Malteserritter). 3. Die Deutschritter, deren Orden erst in der Zeit des dritten Kreuzzuges gegrndet wurde. V. Deutschland im Zeitalter der Hohenstaufen. A. Kaiser Lothar (Iii.) der Sachse (11351137). 52. 1. Der Sieg des frstlichen Wahlrechts. Bei Heinrichs V. Tode machte sich besonders sein Schwestersohn, Herzog Friedrich von Schwaben (s. Stammtafel), Hoffnung auf die Nachfolge. Aber die geistliche Partei wollte das Reich nicht an den mchtigen Hohenstaufen kommen lassen, von dessen selbstherrischem Wesen sie eine Gefahr fr die Unabhngigkeit der Kirche frchtete; auch wnschten manche Fürsten das Recht der freien Wahl ohne jede Rcksicht auf das Erbfolgerecht zum Ausdruck zu bringen. So kam es in einer strmischen Frstenver-sammlung zur Wahl des Sachsenherzogs Lothar von Supplin-brg, des Gegners Heinrichs V. 2. Der Streit mit den Staufen. Um die Macht des staufischen Ge-schlechtes, des Herzogs Friedrich von Schwaben und seines jngeren

10. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 89

1913 - Paderborn : Schöningh
Deutschland im Zeitalter der Hohenstaufen. 89 Gemeinwesen mit vlliger Selbstverwaltung unter selbst-gewhlten Stadtobern (Konsuln). Die Städte zogen allmhlich auch das umliegende platte Land in ihren Machtbereich, und die greren unter ihnen begannen bereits damit, auch die benachbarten kleineren Städte unter ihre Herrschaft zu zwingen. Be-sonders das durch seine Lage begnstigte mchtige Mailand suchte die schwcheren Nachbarstdte zu vergewaltigen. Gegen diese Bedrckungen riefen die bedrngten Städte den deutschen König zu Hilfe. Friedrich beschlo sich ihrer anzunehmen in der Hoffnung, die Abhngigkeit der Lombardei wieder-herzustellen und die Regalien, die reiche finanzielle Ertrge abwarfen, in seine Hand zu bringen. Zu gleicher Zeit erging an ihn der Hilferuf des Papstes Hadrian Iv. gegen Angriffe der Normannen und eine republikanische Stadtpartei. 2. Der erste Zug nach Italien (11541155). Friedrich zog mit einem kleinen Heere der den Brennerp a nach Italien und empfing in Pavia die lombardische Krone. Da er zu einem Kampfe gegen das seinen Befehlen trotzende Mailand nicht hinlnglich gerstet war, sprach er die Acht der die Stadt aus und brach nach Rom auf, um sich krnen zu lassen. Hier hatte Arnold von Brescia, ein Mann von hinreiender Beredsamkeit und strengen Sitten, die Rmer fr den alten Glanz der rmischen Republik begeistert. Er eiferte gegen die weltliche Macht des Papstes und jeden irdischen Besitz der Kirche. Aber Friedrich zwang seine adligen Beschtzer, ihn auszuliefern. Er wurde gehngt, sein Leichnam verbrannt und die Asche in die Tiber gestreut. Dann empfing der deutsche König aus der Hand des Papstes die Kaiserkrone. Nach der Krnung kam es mit den Rmern zu einem erbitterten Straenkampfe, in dem sich Heinrich der Lwe durch Tapferkeit hervortat. Auf dem Rckzge nach Deutschland wurde dem Heere in der Veroneser Klause an der (Stich von einer kleinen Ritterschar der Weg verlegt, aber durch den khnen Mut Ottos von Wittelsbach freigemacht. 3. Zweiter Zug nach Italien (11581162). Um die Verhltnisse der Lombardei in seinem Sinne umzugestalten und die trotzigen Mailnder zu beugen, zog Friedrich (1158) mit groer Heeresmacht nach Italien. Nach kurzer Belagerung zwang er Mailand zur Abergabe. Die Stadt mute auf alle Regalien
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