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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 18

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
(Sottfrieb vo.i Bouillon. und Ordnung. Bald fehlte es diesem an Nahrungsmitteln; man raubte und plnderte in Ungarn und Bulgarien. Eine groe Anzahl wurde von den emprten Bewohnern erschlagen, und nur ein kleiner Teil kam in Klein asien an.' Glcklich gelangte das Haupt-Heer nach Asien. Hier aber begannen die Leiden der Kreuzfahrer; Huuger und Durst, Hitze und Seuche rafften Tausende hin; unzhlige fielen vom Schwerte der Feinde. Die Christen eroberten Niea und Antiochia in Kleinasien, wurden aber vou den Trken in letzterer Stadt eingeschlossen und gerieten in harte Bedrngnis. Erst im dritten Jahre laugte der Rest des Kreuzheeres vor Jerusalem an. Die er-schpften Pilger fielen zu Boden nieder, kten die Erde und hatten alle Mhsale vergesseu. Eroberung von Jerusalem. Die hl. Stadt war stark befestigt, und ein zahlreiches Trkenheer lag in ihren Mauern. Dem Kreuz-Heere fehlte fast alles zur Belagerung; bewegliche Trme und Be-lageruugsmaschinen muten beschafft werden. Als endlich alles zur Eroberung bereit war, wurde der Sturm gewagt. Die Kreuzfahrer

2. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 36

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
36 Hauses der Hohenzollern. das seit 1415 ohne Unterbrechung regiert. Friedrich, der erste hohenzollernsche Kursrst von Brandenburg, war ein Mann von klarem Verstnde. Er redete mehrere Sprachen und geno bei dem Kaiser und anderen Fürsten ein hohes Ansehen Whrend einer lngeren Abwesenheit von Deutschland ernannte ihn der Kaiser zu seinem Stellvertreter; im Kriege gegen die Hussiten wurde ihm der Oberbefehl der die Reichsarmee bertragen. Beim Tode des Kaisers richteten sich die Blicke aller ans den Kurfrsten von Brandenburg; er lehnte die Wahl jedoch ab. In Brandenburg trieben in jener Zeit die Raubritter wieder in frchterlicher Weise ihr Unwesen. Sie verspotteten Friedrich, nannten ihn Nrnberger Tand" und wollten ihm nicht gehorchen. Prahlerisch pflegten sie zu sagen: Wenn es auch das ganze Jahr Nrn-berger regnet, so sollen sie in der Mark doch nicht auf-kommen!" Friedrich lie sich aber nicht einschchtern; er zog gegen sie und zerscho ihre Burgen mit einer schweren Kanone, die man spottisch die faule Grete" nannte. Hierauf verkndigte er in den Marken einen allgemeinen Landfrieden, den zu stren bei Leib und Leben verboten war. Die Landleute konnten jetzt wieder ungehindert ihre Felder bebauen, Handel und Gewerbe blhten von neuem empor. In seinem edlen Streben zur Hebung der Wohlfahrt der Landes fand Friedrich eine krftige Sttze an feiner Gemahlin, der Kur-frst in Elisabeth. Sie war eine Fran von hoher Bildung, ausgezeichneter Herzensgte und seltener Schnheit. Wegen ihrer vorzglichen Eigenschaften wurde sie von allen Untertanen sehr geliebt. Die Kilrfiirstin Elisabeth. Ihre Zugcnd. Die Kurfrstin Elisabeth, auch die schne Else" ge-uannt, war eine bayerische Frstentochter. Einen groen Teil ihrer Jugend verlebte sie in Italien, dem sonnigen Lande des Gesanges und der Kunst. Da sie ihren Vater schon frh verlor, erhielt sie unter der Leitung ihrer feingebtldeten Mutter eine vorzgliche Ausbildung und wuchs zu einer lieblichen und herzensguten Jungfrau heran. Die Hemaylin. Im Alter von sechzehn Iahren vermhlte sie sich mit dem Burggrafen Friedrich Iv. von Nrnberg. Doch kurz war fast stets die Zeit, welche das frstliche Paar Zusammenleben konnte; denn bald mute der Burggraf den Kaiser begleiten, bald als kaiserlicher Feldherr in den Krieg ziehen. In solchen Zeiten bernahm Elisabeth die Regierungs-geschste und zeigte hierbei eine groe Selbstndigkeit und krftige Ent-schlossenheit. Als ihr Gemahl im Jahre 1412 gegen die Raubritter tu Brandenburg zu Felde zog, begleitete sie ihn trotz der langen Reise und der scharfen Winterklte und stand ihm als kluge Beraterin und liebevolle Trsterin zur Seite. Im Jahre 1415 begrten die Bewohner der Mark Brandenburg Elisabeth als ihre Kurfrstin, die sie schon lngst als eine gute Landesmutter kennen und schtzen gelernt hatten.

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 44

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
~ 44 Im Frhlinge jedes Jahres hielt der Kaiser einen glnzenden Reichstag, das Maifeld, ab, auf dem die geistlichen und weltlichen Groen seines Reiches und die freien Männer erschienen. Er musterte den Heer-bann, empfing die fremden Gesandten, besttigte die Gesetzesvorlagen, die von dem Staatsrates der im Herbst einberufen wurde und sich nur aus jenen Groen des Reiches zusammensetzte, die das besondere Ver-trauen des Kaisers genossen, vorbereitet waren. Die Gesetze untersiegelte Karl mit einem Siegel, das er auf dem Knauf seines Schwertes bei sich trug, wobei er wohl zu sagen pflegte: Hier ist mein Befehl und hier," indem er an fein Schwert schlug, derjenige, der ihm Gehorsam verschaffen soll." Die Reichstagsbeschlsse wurden in lateinischer Sprache niedergeschrieben und hieen nach ihrer Einteilung in Kapitel Kapitn-larieu. Die Sonderrechte einzelner deutschen Volksstmme lie Karl ebenfalls auszeichnen. b) Das Heerwesen. Da jeder Freie zum Kriegsdienste verpflich^ tet war, wurde die Heerespflicht bei den vielen Kriegen, die Karl fhrte, recht drckend. Um dem kleineren Grundbesitzer Erleichterung zu ver-schaffen und um zu verhindern, da sich noch mehr freie Leute in das Hrigkeitsverhltnis begben, ordnete er an? da nur diejenigen freien De-utschen, die drei Hufen Land besaen, zum Kriegsdienst verpflichtet seien; kleinere Besitzer taten sich zu zweien und mehreren zusammen und rsteten gemeinsam einen Mann aus. Fr die Ausrstung und Verpflegung auf die Dauer von drei Mo-nuten hatte jeder selbst zu sorgen. Das Heer setzte sich aus den Freien und den berittenen Leuten der Vasallen nnb Untervasallen zusammen; die Freieu bildeten die Futrppe, die Lehnsleute die Reiterei, die während des ganzen Mittelalters den Keru des Heeres ausmachte. ^Volkswirtschaftliche Anordnungen. Karl lie umfang-reiche Rodungen vornehmen und Smpfe austrocknen, um mehr Land fr die Landwirtschaft zu gewinnen. Fr die Verwaltung grerer Fronhfe stellte er Grundstze aus, die jahrhundertelang magebend blieben. Attsv feinen Hofgtern richtete er Musterwirtschaften ein und gab Vorschriften der Getreidebau und Viehzucht, die Gewinnung des Honigs, die Bereitnng des Bieres und des Weines. Die Anlage von Wein-bergen gelaugte weiter nach stlich vom Rhein gelegenen Lndern, und auslndisches Gemse und edlere Obstsorten wurden eingefhrt. Karl sah berall selbst uach, prfte sorgfltig die Rechnungen feiner Verwalter und erkundigte sich sogar nach der Zahl der Eier und deren Verwertung.

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 81

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
81 spter mit seinem Lieblingsplane, das Bistum Bamberg zu grnden, hervortrat, verzichtete sie gern auf ihre Rechte. Ihrem Gemahl war Kunigunde eine treue Geshrtiu und ihm in inniger Liebe zngetan. Sie stand ihm bei allen seinen hochsinnigen Be-strebungen hilfreich zur Seite, und da sie auch in Regiernngsgeschsten tohl erfahren war, hatte er an ihr eine kluge Beraterin. Wenn der Kaiser zur Erledigung von Reichsangelegenheiten auerhalb Deutschlands weilte, bernahm sie zum Teil die Leitung der Regierung, und in Urkunden wird hufig ihre Vermittluug iu Gnadensachen und in politischen Streitigkeiten erwhnt. Bei den Schwierigkeiten und Verdrielichkeiten, die Kuuiguudeus Brder dem Kaiser bereiteten, suchte sie eine freundliche Schlichtung herbeizufhren. Aber bei all dem Einflnffe, den sie auf ihren Gemahl besa, wollte sie ihm nur durch ihren Rat helfend zur Seite fteheit, niemals jedoch in herrfchfchtiger Weise auf ihn einwirken. 2. Die Witwe und Klosterfrau. Nach dem Tode ihres Gemahls ordnete Kunigunde mit Umsicht und Klugheit die Angelegenheiten des Reiches und fhrte bis zur ueueu Knigswahl mit starker Hand die Zgel der Regierung. Sie reiste felber nach Mainz und berreichte dem ueueu Könige Konrad Ii. die Reichsiufiguieu und entbot ihm herzlichen Glck-wnsch. Darauf begab sie sich zum Kloster Kauffuugeu, das sie mit ihrem Gemahl errichtet und zum Wohnsitz erwhlt hatte. Am ersten Jahrestage des Todes ihres Gemahls erschien sie zum letzten Male in ihrem kaiserlichen Ornat beim Gottesdienste. Nach dem Offertorium legte sie die Zeichen ihrer kaiserlichen Wrde fr immer, ab und empfing den klsterlichen Schleier und den geistlichen Vermhluugs-ring. In Kauffuugeu lebte sie wie die geringste ihrer Klosterschwestern, nichts wollte sie vor ihnen voraushaben, ihnen nur voranleuchten durch Gottes- und Nchstenliebe und durch Eiser in Erfllung der Ordensregel. In den freien Stunden war sie unermdlich ttig, mit ihrer kunstgeschickten Hand die kostbarsten Paramente anzufertigen. Nach ihrem Tode wurde sie ihrem Wunsche gem in dem armen Klosterhabit neben ihrem Gemahl in. Bamberg beigesetzt; von der Kirche ist sie spter unter die Zahl der Heiligen ausgenommen. Brockmann, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 6

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 128

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
128 nehmen an einer einheitlichen Oberleitung und einer hinreichenden Kriegszucht. An dem oft rmischen Kaiser fanden sie nicht die Untersttzung, welche sie erwartet hatten; Krankheiten, Entb ehrungen aller Art und das Schwert der Feinde hatten die Scharen der Kreuzfahrer schon stark gelichtet, ehe sie an ihrem Ziele anlangten. ^Dazn kamen die durchweg unzulnglichen Mittel, sowie die Uneinigkeit, der Neid und das Mitrauen der morgenlndischen Christen. "Die im Morgenlande erworbenen Besitzungen bildeten keinen Einheits-, sondern einen Vasallenstaat, der die der König von Jerusalem in seiner Macht zu sehr beschrnkt war; die einzelnen Staaten waren zudem unter sich selber nicht enge genug verbunden und konnten deshalb den feindlichen Anstrengungen nicht erfolgreichen Widerstand leisten. /Das neue Knigreich Jerusalem lag vom Abendlande, auf dessen krftige Untersttzung es fortdauerud augewiesen war. zu weit entfernt. Dazu war der Transport zu kostspielig, die Begeisterung lie nach, und immer geringer wurde die Zahl derer, die Gut und Blut fr die heilige Sache zum Opfer zu bringen bereit waren. Wenn nun auch die nchste Aufgabe, das heilige Land den Trken zu entreien, nicht gelst wurde, fo haben die Kreuzzge doch fr die verschiedensten mittelalterlichen Verhltnisse die weitgehendsten Folgen gehabt. Durch den Verkehr mit dem Auslande wurde das National-bewutsein gestrkt, durch die Teilnahme an den Zgen der Ge-sichtskreis erweitert. 'Die Frmmigkeit vertiefte sich, religise Begeisternug, Unternehmungslust, Mut und Tapferkeit er-hielten eine mchtige Anregung. Das Lebeu und der Lebensgenu wurden verfeinert, Kunst und Wissenschaft, an deren Frderung sich jetzt auch die Laien beteiligten, blhten krftig empor. 2. Die Ppste. Gewaltig hob sich das Ansehen der Ppste; von ihnen ging die Anregung zu sast allen Kreuzzgen aus, ppstliche Ge-sandte begleiteten und berwachten sie, die Ppste bertrugen Pflichten und verliehen Rechte. Das Papsttum erhob sich der die weltlichen Gewalten und nahm die hchste Stellung in der christlichen Welt ein. Viele adelige Gter, die die Ritter verkauften und verpfndeten, um die Kosten der Ausrstung und der Teilnahme an den Kreuzzgen bestreiten zu knnen, wurden von der Kirche und den Klstern erworben; der wachsende Reichtum wirkte aber nicht berall frdernd auf Zucht und Sitte. 3. Fürsten und Ritter. Die Hausmacht der Fürsten wurde durch Einziehung solcher Lehen, deren Inhaber aus dem Morgenlande nicht zurckkehrten, bedeutend vergrert. Das Rittertum entwickelte sich im Zeitalter der Kreuzzge zur hchsten Blte. Im Kampfe gegen

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 173

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Figuren erscheinen schlank nnb anmutig gegenber den feierlich-ernsten Darstellungen des romanischen Stils. Die innige Frmmigkeit und die begeisterte Hingabe fr Religion und Glauben, Zge, die dem ausgehen-den Mittelalter eigen sind, sprechen sich in den gotischen Bildwerken recht deutlich aus. Erwhnt seien nur die Portalfiguren am Stra-burger Mnster, die Apostelsigureu im Klner Dom und das Grabdenkmal Gnters von Schwarzburg im Dome zu Frank-fnrt a. M. Die Bauleute und Steinmetzen taten sich wie die anderen Hand-werker in Znften, den Bauhtten, zusammen, sorgten fr eine tchtige Ausbildung ihrer Lehrlinge und Gesellen und wachten ngstlich der ihre Kunstgeheimnisse. Frankreich und England im 12. und 13. Jahrhundert. a. Fraukreich. Das Haus der Karolinger, das in Deutschland im Jahre 911 ausstarb, regierte in Frankreich bis zum Jahre 987. Unter den schwachen Herrschern gelang es den Normannen, sich an der unteren Seine fest-zusetzen (Normandie). Nach dem Aussterben der westfrnkischen Karolinger begann mit der Thronbesteigung Hugo Capets die Herrschast der Capetinger, die der 300 * Jahre ununterbrochen regierten. Die Entwicklung des franzsischen Knigtums nahm einen entgegengesetzten Verlauf wie die des deutschen. Die Capetinger unterdrckten allmhlich die Macht der groen Vasallen, setzten die Erblichkeit der Krone durch und gaben weder ihr Eigengut, noch das Krongut aus der Hand. In den Albigenser-kriegen gewannen sie an den aufblhenden Stdten einen krftigen Rck-halt. Ludwig Vii. beteiligte sich mit Konrad Iii. an dem erfolglosen zweiten Krenzznge, Philipp August mit Friedrich I. an dem dritten; im Kampfe mit Johann ohne Land von England gelang es ihm, fast alle englischen Besitzungen sr Frankreich zurck-zuerobern (Schlacht bei Bonvines). Im Kampse Friedrichs Ii. mit den Ppsten begann Frankreichs Ansehen und Einflu auf Kosten Deutsch-lauds zu wachsen. Ludwig Ix., der Heilige, unternahm zwei Kreuz-zge, regelte die Abgaben, die Zlle und das Mnzwesen und frderte Handel und Gewerbe, wodurch die Entwicklung der Städte begnstigt und das Knigtum immer tiefere Wurzeln im Herzen des franzsischen Volkes schlug. Ein Parlament, ein oberster Gerichtshof, forgte fr eine geordnete Rechtspflege. Philipp Iv., der Schne, bewirkte, da

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 112

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
(Seinem Vetter, dem Sohne Konrads Iii., gab er das Herzog-tum Schwaben, seinem Jugendfreund Heinrich dem Lwen besttigte er den Besitz Sachsens und verlieh ihm das Herzogtum Bayern, um an dem mchtigen Fürsten eine krftige Hilfe zu gewinnen. Dem bis-herigen Inhaber dieses Herzogtums gab er die Markgrafschaft fter-reich, die er zum erblichen Herzogtum erhob, das sich zuerst zu einer unabhngigen Territorialmacht entwickelte. 2. Seine Zge nach Italien.^. Der Kaiser im Vorteil. Die lombardischen Städte waren während der Kreuzzge krftig empor-geblht und hatten sich bei den Streitigkeiten in Deutschland der Oberhoheit des Kaisers entzogen. Besonders war Mailand durch seinen bedeutenden Handel und seine lebhafte Gewerbttigkeit reich und mchtig geworden und betrachtete sich den benachbarten Stdten gegenber als deren Beherrscherin. ^Mit einem kleinen Heere zog Friedrich (1154) nach Italien und empfing zu Pavia die lombardische Knigskrone; doch gegen das mchtige Mailand vermochte er nichts auszurichten. Er erklrte die Stadt in die Reichsacht und ging nach 91 om, wo er mit der Kaiserkrone geschmckt wurde. Auf einem zweiten Znge nach Italien (115 <2) wurde Mailand belagert und durch Hunger gezwungen, sich zu ergeben; Friedrich gewhrte der stolzen Stadt Verzeihung. In der^ronkatischen Ebene wurde-dann ein Reichstag abgehalten, auf dem von Nechtsgelehrten^die Rechte des Kaisers nach rmischem Rechte festgesetzt wurden. Demgem wurde < der Kaiser den rmischen Imperatoren gleichgestellt und der Wille de^K aisers als Gesetz erklrt. Dem Kaiser wurde zugestanden, unker Zustimmung des Volkes in allen Stdten kaiserliche Statthalter oder Podostas einzusetzen; ihm wurden alle Regalien zugesprochen; es wurde verboten, sich selbst Recht zu ver-fchaffen oder die greren Lehen zu teilen. Als Mailand sich diesen Beschlssen nicht fgen wollte und die kaiserlichen Beamten vertrieb, wurde es von neuem in die Acht erklrt, erobert und zerstrt (1102); feine Bewohner erhielten die Weisung, sich anderswo anzusiedeln. Der Kaiser war wieder Herr der Lom-bardei. ') 1). Der Kaiser im Nachteil. Inzwischen hatte in Rom eine neue Papstwahl stattgefunden, bei der die grere Anzahl der Kardinle ') Die Gebeine der hl. drei Könige wurden damals von Mailand nach Cln gebracht, wo sie noch heute gezeigt werden.

8. Das erste Geschichtsbuch - S. 108

1892 - Gera : Hofmann
— 108 — ja einmal mußte sie sich von einer Bettlerin in den Kot stoßen lassen. Alles ertrug sie geduldig und ohne Murren. Später reuete ihren Schwager seine Härte, und er rief die unglückliche Frau zurück. Sie aber sehnte sich nicht nach fürstlicher Pflege, sondern zog nach Marburg an der Lahn und lebte da still und einsam ihrem Gott und ihren Nächsten. Alle ihre Habe gab sie den Armen und behielt nur ein graues Kleid, darin man sie begraben sollte. Auf dem Totenbette tröstete sie die Umstehenden und ist dann in Gottes Frieden dahingefahren. 4. Friedrich Barbarossa im Kyffhäuser. 1. Wie die Kyffhänsersage entlkand. Der Kyffhäuserberg liegt an der „goldenen Aue", südlich vom Harzgebirge, und trug ehedem eine kaiserliche Pfalz oder Burg. Der Name Kyffhäuser bedeutet „Häuser auf der Kippe". Ein alter Turm ist der einzige Rest aus alter Zeit. Jetzt wird dem Kaiser Wilhelm I., dem Weißbart, auf dem Berge ein großes Denkmal errichtet, weil er das deutsche Reich erneuert und die lange Zwietracht geendet hat. Vor mehr als 700 Jahren herrschte in Deutschland gar gewaltig der Kaiser Friedrich Barbarossa. Die Stammburg seines edlen Geschlechts war die Burg Hohenstaufen in Schwaben, nicht weit von der Zollernburg. Wegen seines rötlichen Bartes wurde der Kaiser in Italien Barbarossa oder Rotbart genannt. Er zog siebenmal über die Alpen nach Italien, um dort die widerspenstigen Städte zu unterwerfen. Mehr als einmal geriet er in Lebensgefahr. Als Greis unternahm er (1190) einen Kreuzzug in das heilige Land, um Jerusalem und die andern heiligen Orter aus den Händen der Türken zu befreien. Siegreich drang er vor. Aber zum großen Jammer seines Heeres ertrank er in einem Flusse und ward im fernen Lande begraben. Das deutsche Volk glaubte nicht an den Tod des herrlichen Helden und hoffte in den traurigen Zeiten, die nach ihm kamen, immer auf seine Wiederkehr. Einer erzählte dem andern, er sei nicht gestorben, sondern säße verzaubert in einem unterirdischen Schlosse des Kyffhäuserberges. Er stütze sein Haupt auf einen Marmortisch. Sein Bart sei durch und um den Tisch gewachsen. Seine Ritter stünden schlafend umher, und seine Tochter lltchen hüte das verzauberte Schloß. Zuweilen zwinke der Kaiser mit den Augen und schicke einen Zwerg hinauf, damit er nachsehe, ob die Raben noch kreischend um den Berg flögen. Sei dies der Fall, dann müsse er wieder hundert Jahre weiter schlafen. (Vergleiche Rückerts Lied: „Der alte Barbarossa —" und Geibels „Tief im Schlosse des Kyffhäuser —".) 2. Wie zwei Soldaten den Turm erstiegen. Der Turnt, in dem der Kaiser unten schlafen soll, hat keinen Eingang. Nur oben sieht man zwei offene Luken, zu denen man auf vorspringenden Steinen emporklettern kann. Zwei Soldaten wollten den alten Kaiser gern einmal sehen. Aus Tille da stiegen sie auf den Berg und kletterten zu den Luken empor, aber sie fanden sie mit eisernen Läden geschlossen. Unverrichteter Sache kehrten sie um. Als aber die Leute in Tilleda von den Läden hörten, da riefen sie: „O ihr Thoren! Hättet ihr die Läden ausgehoben und mitgenommen, so wären sie zu Gold geworden!" Eilig liefen die Soldaten wieder auf den Berg, aber die Läden an den Luken waren verschwunden. 3. Wie der Kirt von Wennnngen Geräte borgte. Der Hirt in Nennungen wollte Hochzeit machen, hatte aber kein Tischgerät dazu. Da

9. Die neuere Zeit - S. 114

1872 - Paderborn : Schöningh
im westfälischen Frieden ausdrücklich bestimmt war, dass die Reichsstädte in den abgetretenen Landschaften im Verbände des deutschen Reiches bleiben sollten, so wurde doch das wichtige Strassburg, die Grenzwehr Deutschlands und eine alte Ruhmesstätte deutscher Kunst und deutscher Bildung, durch Bestechung des Stadtrathes und Mitwirkung des französisch gesinnten Bischofs Franz Egon von Fürstenberg mitten im Frieden durch einen Handstreich genommen. Um nun von Seiten des Kaisers bei diesen Vergrösserungsplänen ungestört zu sein, verwickelte er diesen in einen Krieg mit den Ungarn und Türken. 2. Die Türkenkriege und das Ende der Reunionen. Der Sultan Mahmud Iv., welcher Siebenbürgen in eine türkische Provinz zu verwandeln wünschte, hatte schon 1663, als die Siebenbürgen sich gegen seinen Willen einen einheimischen Fürsten wählten, welcher sich im Anschluss an Oesterreich zu behaupten suchte, einen Krieg gegen den Kaiser begonnen. In diesem ersten Türkenkriege (1663—1664) gewann zwar der kaiserliche Feldherr Montecuculi, von Reichstruppen und einem französischen Heere unterstützt, durch seinen Sieg bei St. Gotthard glänzende Erfolge, aber in dein Frieden (zu Vasvar 1664) genehmigte der Kaiser doch die Einsetzung eines vom Sultan empfohlenen Fürsten in Siebenbürgen. — In Ungarn entstand über diesen ungünstigen Frieden eine Missstimmung. Mehrere ungarische Magnaten benutzten die allgemeine Unzufriedenheit, um den Plan des Kaisers, die ungarische Krone erblich zu machen, zu durchkreuzen und traten sogar mit Ludwig Xiv. in Verbindung. Der Kaiser entdeckte zwar diese verräthe-rische Verbindung und strafte die Uebelthäter; aber die Strenge, womit er in Ungarn schaltete, veranlasste jetzt auch die dortigen Protestanten eine vollständige Glaubensfreiheit zu verlangen und sich mit dem unzufriedenen Adel zu verbinden. Die Aufständischen erhoben sich unter dem Grafen Emmerich Töcköly, welcher sich mit Hülfe Frankreichs zum Herrn von Ungarn machte, und ' das Land vom Sultan zu Lehen nahm. Auf diese Weise in die deutschen Verhältnisse verwickelt und von Ludwig Xiv. angetrieben liess der Sultan ein Heer von 200,000 Mann unter seinem Gross-

10. Das Mittelalter - S. 138

1881 - Paderborn : Schöningh
— 138 — seinen Standort und stellte sich an der schwächeren Nordseite am Stephansthor auf. Sieben Stunden hatten die Christen am folgenden Tage vergeblich mit der grössten Anstrengung gekämpft und dachten schon an den Rückzug, als sie, wie berichtet wird, auf dem Ölberge einen Ritter von übermenschlicher Grösse und in schimmernder Silberrüstung erblickten. Dieser Anblick belebte den gesunkenen Mut, sie versuchten einen neuen Angriff, und aus Gottfrieds Belagerungsturme drang man über eine Fallbrücke auf die feindliche Mauer. Gottfried selbst war einer der ersten, welche die Mauer bestiegen. Jetzt wurde von innen das Thor gesprengt und dem eindringenden Heere der Weg gebahnt. Die in der Stadt wohnenden Christen, welche auffallender Weise aus Angst vor dem Christenheere in einer Kirche Kyrie eleison sangen, wurden durch eine Wache geschützt, dagegen die Sarazenen überall ohne Erbarmen niedergemacht, selbst Weiber und Kinder wurden nicht verschont. In der auf der Stelle des alten Salomonischen Tempels erbauten grossen Moschee, in die sich viele Mohammedaner geflüchtet hatten, wütete das Schwert der Christen so, dass das Blut in Strömen die Stufen des Tempels hinunterfloss; ja die Juden wurden sogar in ihrer Synagoge verbrannt. Dann drang man in die Häuser, plünderte, mordete ohne Unterschied und verübte Greuel, welche nur in der Erbitterung der Kreuzfahrer gegen die Ungläubigen und in der ganzen Sitte und Anschauung der Zeit eine Erklärung, wenn auch keine volle Entschuldigung finden. Nachdem die Sieger ihre Kriegswut im Blute der Ungläubigen gekühlt hatten, begaben sie sich in die Auferstehungskirche, stimmten Loblieder an und bekannten öffentlich ihre Sünden. So nahe berührten sich Grausamkeit und aufrichtige Frömmigkeit. Um den Besitz der eroberten Stadt zu sichern, wurde Gottfried von Bouillon zum Könige von Jerusalem gewählt; aber er nannte sich in frommer Demut nur Beschützer des heil. Grabes, weil er da nicht die Königskrone tragen wollte, wo der Heiland die Dornenkrone getragen hatte. Seine letzte Heldenthat war der Sieg bei Ascalon (August 1099), den er mit 20,000 Mann über ein weit überlegenes Heer des fatimidischen Kalifen von Ägypten gewann. Nachdem er durch diesen Sieg die Besitznahme Jerusalems gesichert, erlag er noch in demselben Jahre den Folgen des Klimas und übermässiger Anstrengung. Auf seinen Wunsch wurde sein Bruder Balduin zu seinem Nachfolger ernannt, welcher zuerst den Titel König von Jerusalem annahm. Das Königreich Jerusalem umfasste: 1. Das eigentliche Kronland Jerusalem, die südliche Hälfte des ehemaligen Palästina. 2. Die von Gottfrieds Bruder Balduin gegründete Grafschaft Edessa. 3. Das von Bohemund gestiftete Fürstentum Antiochien. 4. Das von Tancred gegründete Fürstentum Tiberias. 5. Die Grafschaft Tripolis. Ausserdem gehörten dazu noch viele mittelbare Lehen. — Das Königtum war erblich, nur beim Aussterben
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