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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 10

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
10 jettftnmgm Entwicklung nehmen. Kaiserliche Domnen gab es im Lande mcht; der Adel, die Bischfe imb Städte waren dem Mark fdsljt9, ic "Euen &W6un9m nicht der Mit dem letzten Anhaltiner sank die Blte der Marken ins Grab und bse ^ 9cbe'yid,Cn 3eiten schon bald recht traurige Dritter Zeitraum. 13201415. Das Interregnum. Brandenburg unter den Bayern und Luxemburgern. Das Interregnum. 1320 1324. fi J?1f tefter6en der anhaltinischen Markgrafen fielen die benachbarten Fürsten nber die verwaisten Gebiete wie der ein herrenloses Gut her und rissen Landesteile an sich; Raubritter machten tabt und Land unsicher. 3m Deutschen Reiche wtete damals der Streit zwischen Ludwin von Batzern und Friedrich von sterreichs zum Schutze der hart-bedrngten Mark geschah deshalb nichts. Erst nach der Schlacht bei Muhldorf (1322) erklrte der Kaiser Ludwig die Mark Brandenburg fr em erledigtes Reichslehen und bertrug sie seinem Sohne ^udw.g dem Alteren, wie dieser zum Unterschiede von seinem gleich-namtgen Bruder genannt wurde. Brandenburg unter den Bayern. 13241373. 1. Ludwig der ltere. (1324-1351.) Da der neue Markgraf w^g erst acht Jahre alt war, bernahm der kaiserliche Vater die vor-landschaftliche Regierung. Er suchte die losgetrennten Landesteile durch Kauf, mansch und durch die Gewalt der Waffen wieder zu vereinigen. Weiter geschah auch jetzt nichts fr die Mark, weil der Kaiser zunchst lr fein Hauptland Bayern sorgte. Zu Ansehen konnte es Ludwig der Bayer in den Marken nicht bringen. Schon bald geriet er wegen der Verwaltung Italiens und Zurbonsen, Repetitionsfragen.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 12

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
12 feiner Brder, Ludwigs, genannt der Rmer, der geboren wurde, als fein Vater zur Kaiserkrnung in Rom weilte, und Ottos, mit dem Beinamen der Faule", auf die Mark Brandenburg. Ludwig der Rmer erhielt im Jahre 1356 infolge des Erlasses der goldenen Bulle" *) durch Kaiser Karl Iv. den Titel Kurfürst; das Amt eines Kurfrsten hatten die Markgrafen von Brandenburg tatschlich bereits ein Jahrhundert lang ausgebt. Diese neue Wrde berechtigte die Herrscher Brandenburgs zur Teilnahme an der Wahl des Kaisers, gab ihnen den dritten Sitz zu seiner Linken, bertrug ihnen die Ehrenpflicht, bei der Kaiserkrnung das Neichszepter und den Reichsapfel vorzutragen, brachte ihnen die Unteilbarkeit der Kurlande und ferner das unbeschrnkte Recht der Bergwerke, Mnzen, Zlle n. s. w. Im Jahre 1363 schlo Karl Iv. mit den beiden Brdern einen Erbvertrag, wonach Brandenburg m Bhmen vereinigt werden sollte. Nach dem Tode Ludwigs versuchte aber Otto, die Mark Brandenburg mit Hilfe seiner bayrischen Verwandten fr sich zu retten. Allein Karl rckte mit einem Heere in die Maden ein, infolgedessen Otto im Vertrage zu Frstenwalde') (1373) Brandenburg gegen eine Geldent-schdiguug an Karls Sohn Wenzel unter Vorbehalt der Kurwrde und des Erzkmmereramtes abtrat. Brandenburg unter den Luxemdurgeru. 13731415. 1. Wenzel. (1373 1378.) Fr den minderjhrigen Kurfrsten Wenzel bernahm Kaiser Karl Iv. selber die Verwaltung des Landes. Mit starker Hand zog er gegen die Raubritter und knpfte die adligen Wegelagerer zum abschreckenden Beispiele kurzer Hand an den Bumen der Landstraen auf." Er frderte Handel und Gewerbe, machte Oder und Elbe schiffbar, und Frankfurt a. d. O., besonders aber Tangermnde, wo der Kaiser hufig sein glnzendes Hoflager hielt und die prchtigsten Bauten auffhren lie, wurden Mittelpunkte des regsten Verkehrs. Um auch die geistige Bildung der Bewohner in der Mark zu heben, schickte Karl Iv. viele Brandenburger aus eigene Kosten auf die von ihm gegrndete Universitt zu Prag. 2. Sigismund. (1378 1415.) Da Wenzel nach dem Tode seines Vaters den deutschen Kaiserthron bestieg, wurde Sigismund, Karls zweiter Sohn, Kursrst von Brandenburg. (Ii. Teil. S. 189.) *) Ii. Teil. S. 185. 2) An der Spree, westl. bort Frankfurt a. d. O.

3. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 25

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
25 Deutschland geherrscht. Der Starke gebot dem Schwachen; wer eine krftige Faust hatte, beanspruchte fr sich jegliches Recht. Es war die Zeit des Faustrechtes. Alle Gutgesinnten freuten sich deshalb, als der edle Graf zum Deutschen Kaiser gewhlt worden war. In Aachen fand bald nach der Wahl die feierliche Krnung statt. Bei derselben fehlte zufllig das Zepter. Der nene Kaiser ergriff ein Kruzifix und sprach: Dieses Zeichen, welches der Welt die Erlsung gebracht hat, mag wohl auch als Zepter dienen." Schlacht aus dem Marchfelde. Von den deutschen Fürsten war besonders einer mit der Wahl Rudolfs nicht zufrieden, nmlich Ottokar, der König von Bhmen. Er hatte gehofft, selber die deutsche Kaiserkrone zu erhalten; darum wollte er sich Rudolf nicht unterwerfen. Ottokar hatte sich viele Reichslnder in der kaiser-losen Zeit widerrechtlich augeeignet. Rudols zog mit dem Reichsheere gegen ihn. Auf dem Marchfelde kam es 1278 znr Schlacht. Ottokar verlor Krone und Leben. Das Knigreich Bhmen erhielt Ottokars Sohn zurck. Oesterreich, Krain und Steiermark gab Rudolf feinen Shnen. So wurde er der Stammvater des habsburgischeu Kaiserhauses. Sorge fr das Land. Rudolf reiste fleiig im Lande umher und sa berall selber zu Gerichte. Streitschtige und streitlustige Fürsten, Eoel-leute und Städte zwang er durch den Landsrieden zur Ruhe, gegen die Raubritter verfuhr er sehr strenge. Er zerstrte viele Ranbbnrgen in Thringen und am Rhein. Die adligen Ruber lie er hngen oder kpfen und sprach: Ich halte keinen Menschen fr adlig, der die Armen beraubt und die Gerechtigkeit verletzt." Hod. Geliebt und geehrt von allen Untertanen seines Reiches, starb Rudolf im Jahre 1291. Sein Leichnam ruht im Dome zu Speier. Das Volk betrauerte in ihm den Vater des Vaterlandes". 14. Dauern und Wrger im Mittelalter. Bauern. In den ltesten Zeiten gab es in Deutschland fast nur freie Leute. Jeder Freie mute mit in den Krieg ziehen; fr Aus-rstung und Unterhalt hatte er in dieser Zeit selber zu sorgen. Das war fr manchen eine drckende Last. Um sich von dieser Verpflichtung frei zu machen, stellten sich spter viele Bauern unter den Schutz eines Mchtigeren, gewhnlich eines Adligen. Dadurch wurden diese Bauern Unfreie oder Hrige. Fr den gewhrten Schutz leisteten sie dem Adligen Abgaben: Korn, Butter, Eier u. dergl. Auch Frondienste muten sie verrichten im Hause und auf dem Acker. Anfangs ging alles gut. Mit der Zeit brachten die Edelleute ihre Untergebenen in eine gedrckte Lage. Die Hand- und Spanndienste nahmen kein Ende; die Abgaben an Getreide, Flachs u. f. w. waren unerschwinglich. Der Bauer wurde allmhlich ein leibeigener Knecht aus seinem eigenen Besitztum, ja er war nicht einmal Herr feiner Kinder mehr. . Die Wohnhuser dieser Baueru waren aus Holz, Stroh und Lehm zusammengefgt; den Stuben fehlte die

4. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 28

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
28 Furcht trat er einst in einen Lwenkfig; die Bren suchte er sogar in ihren Hhlen auf; bei einer Gemsjagd verstieg er sich ans die nn-zugngliche Martinswand Bei Innsbruck. In Worms forderte auf einem Turniere ein franzsischer Ritter von riesenhafter Gre die deutschen Ritter znm Zweikampfe heraus. Alle frchteten sich. Da trat Maximilian unerkannt auf, besiegte den prahlerischen Franzosen und rettete die Ehre der Deutschen. Maximilian war sehr gebildet und ein Freund und Gnner von Kunst und Wissenschaft. Seinen Soldaten konnte er in verschiedenen Sprachen Befehle er-teilen, tchtige Knstler und Gelehrte wurden von ihm ge-ehrt und untersttzt. Sorge fr das Wohl des Laubes. Den Fürsten. Rittern und Stdten verbot der Kaiser jede Befehdung. Fr immer sollte'frieden gehalten werden; deshalb fhrte erden ewigen Landfrieden ein. Wer ihn brach, wurde mit der Reichs-acht bestraft. Den Raubrittern legte er vollends ihr hctbgieriges Handwerk. Ihre hohen Felsenburgen gewhrten ihnen keilten Schutz mehr, da Bereits das Schiepulver erfunden war. Maximilian sorgte auch sr das Rechtswesen. Er errichtete das Reichs-kammergericht. Hier sollten die Streitigkeiten von eingesetzten Richtern geschlichtet werden. Zur Ausrechthaltung der Ord-nnng und zur Vollstreckung der Urteile des Gerichtes teilte Maximilian ganz Deutschland n zehn Kreise. Er verbesserte auch das Geschtz Wesen und fhrte die Post in seinem Reiche ein. Postverbindungen wie heute :gafj es damals noch nicht. Briese konnte man nur gelegentlich oder :durch Besondere Boten befrdern. Die erste Post fuhr zwischen Wien und Brssel, der erste Gmeralpostmeister" Wx der Gras von Thurn und Taxis. Vergrerung der Kansmacht. Glcklich war 'Maximilian in der Vergrerung seiner Haus macht. Durch Heirat und Erbschaft kamen spter das spanische Reich, die Niederlande. Neapel und i$jjgarn an seine Kaiser Maximilian I,

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 128

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
128 nehmen an einer einheitlichen Oberleitung und einer hinreichenden Kriegszucht. An dem oft rmischen Kaiser fanden sie nicht die Untersttzung, welche sie erwartet hatten; Krankheiten, Entb ehrungen aller Art und das Schwert der Feinde hatten die Scharen der Kreuzfahrer schon stark gelichtet, ehe sie an ihrem Ziele anlangten. ^Dazn kamen die durchweg unzulnglichen Mittel, sowie die Uneinigkeit, der Neid und das Mitrauen der morgenlndischen Christen. "Die im Morgenlande erworbenen Besitzungen bildeten keinen Einheits-, sondern einen Vasallenstaat, der die der König von Jerusalem in seiner Macht zu sehr beschrnkt war; die einzelnen Staaten waren zudem unter sich selber nicht enge genug verbunden und konnten deshalb den feindlichen Anstrengungen nicht erfolgreichen Widerstand leisten. /Das neue Knigreich Jerusalem lag vom Abendlande, auf dessen krftige Untersttzung es fortdauerud augewiesen war. zu weit entfernt. Dazu war der Transport zu kostspielig, die Begeisterung lie nach, und immer geringer wurde die Zahl derer, die Gut und Blut fr die heilige Sache zum Opfer zu bringen bereit waren. Wenn nun auch die nchste Aufgabe, das heilige Land den Trken zu entreien, nicht gelst wurde, fo haben die Kreuzzge doch fr die verschiedensten mittelalterlichen Verhltnisse die weitgehendsten Folgen gehabt. Durch den Verkehr mit dem Auslande wurde das National-bewutsein gestrkt, durch die Teilnahme an den Zgen der Ge-sichtskreis erweitert. 'Die Frmmigkeit vertiefte sich, religise Begeisternug, Unternehmungslust, Mut und Tapferkeit er-hielten eine mchtige Anregung. Das Lebeu und der Lebensgenu wurden verfeinert, Kunst und Wissenschaft, an deren Frderung sich jetzt auch die Laien beteiligten, blhten krftig empor. 2. Die Ppste. Gewaltig hob sich das Ansehen der Ppste; von ihnen ging die Anregung zu sast allen Kreuzzgen aus, ppstliche Ge-sandte begleiteten und berwachten sie, die Ppste bertrugen Pflichten und verliehen Rechte. Das Papsttum erhob sich der die weltlichen Gewalten und nahm die hchste Stellung in der christlichen Welt ein. Viele adelige Gter, die die Ritter verkauften und verpfndeten, um die Kosten der Ausrstung und der Teilnahme an den Kreuzzgen bestreiten zu knnen, wurden von der Kirche und den Klstern erworben; der wachsende Reichtum wirkte aber nicht berall frdernd auf Zucht und Sitte. 3. Fürsten und Ritter. Die Hausmacht der Fürsten wurde durch Einziehung solcher Lehen, deren Inhaber aus dem Morgenlande nicht zurckkehrten, bedeutend vergrert. Das Rittertum entwickelte sich im Zeitalter der Kreuzzge zur hchsten Blte. Im Kampfe gegen

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 130

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
180 wurde ein mchtiger Ansto gegeben. Der Wnnsch, die Gewrze Indiens statt ans dem beschwerlichen Landwege auf dem bequemeren Seewege zu erhalten, fhrte mittelbar 31t den spteren Entdeckungen. Das Studium der Mathematik, Astronomie. Medizin und der Naturwissen-schaften, in denen die Araber Erhebliches geleistet hatten, wurde mit neuem Eifer betrieben. An die Stelle der lateinischen traten die natio-nalen Sprachen, die Laien begannen, sich an Wissenschast und Kunst zu beteiligen, die Brger wollten nicht mehr hinter dem Adel und der Geistlichkeit zurckstehen. Die Heldentaten der Ritter, die Abenteuer der Kreuzfahrer, das Morgenland mit seinen zauberhaften Sagen, die glnzenden Scharen der Ritter und Reisige in ihren blendenden Rmimgen gaben den Dichtern eine solche Flle an geeignetem io'ff ltitd eine solch gewaltige Anregung, da in Deutschland eine neue Blteperiode der Lite-ratur entstand.- Der romanische Baustil wurde durch den gotischen verdrngt, und die stolzen Dome mit ihren himmelanstrebenden Trmen in Italien, Frankreich und Deutschland sind dauernde Denkmler der religisen' Begeisterung im Zeitalter der Kreuzzge. !i. Nie Kuiturzustnde in der Kohenstanfenzeit. (12. und 13. Jahrhundert.) I? Staatliche Verhltnisse. a) Kaiser und Reich. Auch die staufischen Kaiser waren eifrig bestrebt, das Knigtum ihrer Familie zu erhalten; Heinrich Vi. versuchte vergeblich, das Reich erblich zu machen; ihr Bestreben scheiterte aber an dem Widerspruch der Groen. Am Ende des dreizehnten Jahrhunderts erscheint das Reich vollstndig als ein Wahlreich. Das Wahlrecht, das frher von allen Groen des Reiches aus-^ gebt wurde, war allmhlich auf sieben W ah l^.oder Kurfrsten, bergegangen, auf die Erzbischse von Mainz. Cln und Trier, den König von Bhmen, den Pfalzgrafen am Rhein, den Herzog von Sachfen-Wittenberg und den Markgrafen von, Brandenburg. Wahlortwar feit den Hohenstaufen Frankfurt a. M. Der Kaiser war der oberste Herr im Reiche. Er fhrte den Oberbefehl der das Reichsheer. war oberster Gerichtsherr und hatte die Oberaufsicht der die Reichseinknfte. Dem Kaiser stand ferner das Recht der Standeserhhung und Begnadigung zu, er konnte Privilegien, ^-itel, Wappen und Reichsleheu verleihen, er traf die Entscheidung bei

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 188

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
188 Wenzel (1378 1400) und Ruprecht von der Pfalz. (14001410). 1. Wenzel, Karls ltester Sohn und Nachfolger, zeigte sich anfangs ttig fr den Frieden in der Kirche und im Reiche; aber schon bald der-fiel er in ein Leben voll von Miggang und Roheit. Er wurde ein leidenschaftlicher Jger, und wenn Jhzorn und Trunkenheit ihn ber-mannten, zeigte er oft die rgsten Ausbrche einer wilden Leidenschaft.') Whrend seiner Herrschaft versuchten die sterreicher abermals das freie Volk der Schweizer unter ihre Herrschaft zu bringen. Als sich nmlich mehrere Schweizer Städte beii Urkantonen angeschlossen hatten, zog Leopold von Ost erreich, der Nesse jenes Leopold, der bei Morgarten geschlagen war. nach der Schweiz, um den Abfall der Städte zu rchen. Bei Sempach (1386) stellten sich die Schweizer den sterreichern entgegen und errangen nach heldenmtiger Gegenwehr einen glnzenden Sieg3); Herzog Leopold verlor auf der blutigen Walstatt sein Leben. Die Erzhlung von der mutvollen Tat Arnolds von Winkelried, der im entscheidenden Augenblicke einen Arm voll Speere in seine Arme gedrckt haben soll, um der Freiheit eilte Gasse" zu mache, gehrt der Sage an. Seinen Aufenthalt nahm Wenzel fast bestndig in Bhmen; um das Reich kmmerte er sich fast gar nicht. Wegen der schwankenden Haltung, die er während des auch unter seiner Regierung fortdauernden Stdte-krieges einnahm, verlor er den letzten Rest von Ansehen und Einflu. Von auen her wurde das Reich an allen Seiten bedrngt. Im Westen dehnte sich das neuburgu ndi sche Reich immer weiter ans. Schwe-d.eu, Norwegen und Dnemark hatten sich zu einem Bunde (Union von Kalmar 1397) zusammengeschlossen, im Nordosten war durch die Vereinigung von Polen und Litauen ein gewaltiges Reich entstanden, und von Osten her drangen die Trken in ihren Eroberungen immer weiter vor. Die mchtige und reiche Stadt Mailand war von Wenzel gegen eine Geldsumme an Galeazzo Visconti abgetreten worden. Im Jahre 1400 wurde Wenzel als unntzlicher Entgliederer des heiligen rmischen Reiches" abgesetzt und an seine Stelle 2. Ruprecht von der Pfalz gewhlt. Er war persnlich ein tch-tiger Mann, anch fehlte es ihm nicht an gutem Willen, wohl aber an Macht, sich Ansehen zu verschaffen und dem Reiche den Frieden zu briugeu. ') Bekannt ist, wie er den hl. Johannes von Pomuk (Nepomnk) ergreifen und in die Moldau werfen lie. Nach einem dunklen Volksgerchte soll er sogar seine Gemahlin von seinen Jagdhunden, die sein Schlafgemach mit ihm teilten, haben zerfleischen lassen. *) 1300 Schweizer besiegten 6000 Oesterreicher.

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 173

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Figuren erscheinen schlank nnb anmutig gegenber den feierlich-ernsten Darstellungen des romanischen Stils. Die innige Frmmigkeit und die begeisterte Hingabe fr Religion und Glauben, Zge, die dem ausgehen-den Mittelalter eigen sind, sprechen sich in den gotischen Bildwerken recht deutlich aus. Erwhnt seien nur die Portalfiguren am Stra-burger Mnster, die Apostelsigureu im Klner Dom und das Grabdenkmal Gnters von Schwarzburg im Dome zu Frank-fnrt a. M. Die Bauleute und Steinmetzen taten sich wie die anderen Hand-werker in Znften, den Bauhtten, zusammen, sorgten fr eine tchtige Ausbildung ihrer Lehrlinge und Gesellen und wachten ngstlich der ihre Kunstgeheimnisse. Frankreich und England im 12. und 13. Jahrhundert. a. Fraukreich. Das Haus der Karolinger, das in Deutschland im Jahre 911 ausstarb, regierte in Frankreich bis zum Jahre 987. Unter den schwachen Herrschern gelang es den Normannen, sich an der unteren Seine fest-zusetzen (Normandie). Nach dem Aussterben der westfrnkischen Karolinger begann mit der Thronbesteigung Hugo Capets die Herrschast der Capetinger, die der 300 * Jahre ununterbrochen regierten. Die Entwicklung des franzsischen Knigtums nahm einen entgegengesetzten Verlauf wie die des deutschen. Die Capetinger unterdrckten allmhlich die Macht der groen Vasallen, setzten die Erblichkeit der Krone durch und gaben weder ihr Eigengut, noch das Krongut aus der Hand. In den Albigenser-kriegen gewannen sie an den aufblhenden Stdten einen krftigen Rck-halt. Ludwig Vii. beteiligte sich mit Konrad Iii. an dem erfolglosen zweiten Krenzznge, Philipp August mit Friedrich I. an dem dritten; im Kampfe mit Johann ohne Land von England gelang es ihm, fast alle englischen Besitzungen sr Frankreich zurck-zuerobern (Schlacht bei Bonvines). Im Kampse Friedrichs Ii. mit den Ppsten begann Frankreichs Ansehen und Einflu auf Kosten Deutsch-lauds zu wachsen. Ludwig Ix., der Heilige, unternahm zwei Kreuz-zge, regelte die Abgaben, die Zlle und das Mnzwesen und frderte Handel und Gewerbe, wodurch die Entwicklung der Städte begnstigt und das Knigtum immer tiefere Wurzeln im Herzen des franzsischen Volkes schlug. Ein Parlament, ein oberster Gerichtshof, forgte fr eine geordnete Rechtspflege. Philipp Iv., der Schne, bewirkte, da

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 193

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
193 Albrecht Ii. (1438-1439.) Albrecht Ii. hat von allen Kaisern die krzeste Zeit die Kaiserkrone getragen. Er war ein einsichtsvoller Fürst, der mit fester Hand die Zgel der Negierung ergriff. Seine Plne, Deutschland im Innern und nach auen hin den Frieden zu bringen, konnte er nicht verwirklichen; dagegen vereinigte er die luxemburgische Hausmacht (Ungarn, Bhmen, Mhren, Schlesien und die Lausitzen) mit der habsburgischen. Er starb schon im zweiten Jahre seiner Regierung, als er krank aus einem Kriege gegen die Trken, die in Ungarn eingefallen waren, zurckkehrte. Sem Tod wurde aufs tiefste im ganzen Reiche betrauert. Seit Christi Geburt," sagt ein Chrouist, ist kein König von vornehm und gering, von reich und arm so beklagt wurden, wie König Albrecht." Friedrich Iii. (Iv.) (1440-1493.) L Seine Person. Friedrich hatte manche gute Eigenschaft, er war friedliebend und bedchtig und wohl darauf bedacht, die kaiserlichen Rechte zu hten, aber es fehlte ihm die rechte Schaffenskraft und Schaffens-lust. Trotz seiner langen Regierung von 53 Jahren die lngste in der deutschen Kaisergeschichte hat er fr das Reich nichts Wesentliches getan, und doch wre zu seiner Zeit ein willensstarker und tatkrftiger Fürst sr Deutschland so notwendig gewesen. An Stern-deuterei und der Sucht, Gold zu machen, fand er mehr Freude, als an der Arbeit fr das Wohl des Reiches. Auf einem Reichstage soll er einmal eingeschlafen und von einem Ritter in nicht gerade liebenswrdi-ger Weise geweckt worden fein. 2. Zustand des Reiches. In Deutschland herrschte allenthalben Krieg und Fehde. Die S o est er Fehde, die 144,5 zwischen dem Erz-bischof Dietrich von Cln und der Stadt Soest in Westfalen entbrannte und als die blutigste des Mittelalters gilt, die mnsterische und Mainzer Stiftsfehde und andere brachten Tod und Verwstung der weite Luderstreckeu des nordwestlichen Deutschlands; in Sddeutsch-land brach von neuein ein groer Stdtekrieg los, bei dem die schwbischen Städte der Macht der Fürsten unterlagen, jedoch ihre Un-abhngigkeiten behaupteten. In Bhmen und Ungarn wurden einheimische Fürsten als Herrscher aufgestellt, im Norden und Nordosten brckelte ein Stck nach dem anderen vom Reiche ab und kam unter fremde Herrschaft. Das Ordensland Preußen wurde zum Teil von den Polen in Besitz genommen, zum Teil von ihnen abhngig Brockmann, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 1z

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 196

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
der Frsteil, die eine Schwchung ihres Einflusses auf die Neichsauge-legenheiten frchteten. Dagegen gelang es ihm, die Macht seines Hauses ganz bedeutend zu heben. Er fhrte zuerst den Titel Erwhlter r-mischer Kaiser". 2. Seine Regierung, a) Der ewige Landfriede. Um dem Fehdewesen im Reiche ein Ende zu machen und die Unsicherheit im Laude zu beseitigen, wurde auf dem Reichstage zu Worms der ewige Laud-friede verkndet (1495). Jede Befehduug sollte aufhren, und wer den Frieden brach, mit der Reichsacht bestraft werde; das Fehdewesen verlor hierdurch jede Berechtigung. b) Das Reichskammergericht und der Reichshofrat. Zur Verbesserung der Rechtspflege errichtete der Kaiser das Reichskammer-gericht, das anfangs seinen Sitz zu Frankfurt a. M. (1495), spter zu Speier (1527) und zuletzt zu Wetzlar (16931806) hatte.') Es war der oberste Gerichtshof fr das ganze Reich; bei ihm konnten die Reichsstnde ihre Streitigkeiten vorbringen, auerdem war es die letzte Justauz sr die mittelbaren Stnde.. Das Reichskammergericht entschied nach rmischem Rechund die Perh^d|ujten wurden schrist? I i ch niedergelegt." Bei Reidsslehustreitigkelten und Klagen gegen ,dte Re ichsuumittelbareu war der Reichshosrat zustndig, bei dem der Kaiser den Vorsitz fhrte. : c) Eiutei luug Deutschlands in Kreise. Zur bessereu Durch-Fhrung des Laudsriedeus und zur Vollstreckung der Urteile des Reichs- kammergerichts teilte Maximilian Deutschland in zehn Kreise. Durch diese Einteilung wurde die Macht des Kaisers beschrnkt und Deutschland noch mehr zersplittert, da jeder Kreis zunchst fr sich sorgte, ohne auf das Reich Rcksicht zu nehmen. d) Eiurichtuug der Post. Der Kaiser fhrte aitd) die Post tut Reiche et. Posteinrichtungen wie heutzutage gab es damals noch nicht; die erste Post fhrte von Wien u ad) Brssel (1516); der erste Postmeister war der Graf vou Thuru und Taxis. e) Einfhrung einer Reichssteuer. Zur Untersttzung des Reichskarnrnergerichts und eines Reichsheeres wurde eilte Reichssteuer, der gemeine Pfennig eingefhrt; von 1000 Gulden Vermgen sollte ein Gulden, von 500 Gulden ein halber gezahlt werden. Vergrerung der Hausmacht. Von seinem Vater erbte Maximilian sterreich. (Steiermark, Krnten, Krain und Tirol, durch seine Heirat mit Maria, der Tochter Karls des Khnen, ') Der erste Vorsitzende war der Gra/^ i'tet Fritz von Hohenzell e rn.
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