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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 103

1896 - Leipzig : Voigtländer
103 dem Zwinger fhrt der Weg zu dem inneren Burgthor, das sich in der zweiten oder inneren Ringmauer befindet. Aus diesem zweiten Burgthor fhrt der Weg in den inneren Hof oder Burghof, den die Hauptgebude der Burg umgeben: der Bergfried (mit dem Burg-verlie darunter), der Palas (mit dem Rittersaal) und die Kemenaten. Zu den ltesten Burgen gehren: die Habsburg, der Trifels, die Hohenzollernburg und die Wartburg (smtlich aus dem 11. Jahrhundert). Durch die Kreuzzge gewann das Rittertum hhere geistige Bildung, feinere Sitten und eine religisere Richtung. Insbesondere wurden durch sie die drei geistlichen Ritterorden hervorgerufen. Ihre Mitglieder legten auer den drei Mnchsgelbden noch das vierte Gelbnis ab, die Waffen zur Verteidigung der christlichen Religion gegen die Unglubigen zu führen. Jedem Orden stand ein Gromeister oder Hochmeister vor. Die ein-zelnen Orden waren: a. Die Johanniter. Kaufleute aus der Stadt Amalfi in Unteritalien hatten noch vor den Kreuzzgen ein Kloster und Hospital zur Pflege kranker Pilger in Jerusalem gestiftet. Nach dem ersten Kreuzzug wurde dieser Verein zu einem Ritterorden erhoben, dessen Mitglieder sich nach dem heiligen Johannes Johanniter nannten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weiem Kreuze. Nach dem Verluste Palstinas lieen sich die Johanniter auf Cypern nieder, dann eroberten sie Rhodus; von dort durch die Trken vertrieben, erhielten sie von Kaiser Karl V. Malta. b. Die Tempelherren, ein Orden, der aus einem Vereine franzsischer Ritter entstanden war, fhrten diesen Namen nach ihrer Wohnung, die an der Stelle des ehemaligen salomonischen Tempels lag. Sie trugen als Ordens-kleid einen weien Mantel mit rotem Kreuze. Der Orden verlegte nach dem Ende der Kreuzzge seinen Hauptsitz nach Cypern, wurde aber bald darauf, auf Betreiben des Knigs Philipp Iv. des Schnen von Frankreich, vom Papste fr aufgehoben erklrt und seiner reichen Besitzungen in Frankreich beraubt; mehrere seiner Mitglieder, [darunter der Gromeister, wurden wegen vorgeblicher Irrlehren auf dem Scheiterhaufen verbrannt. c. Der Deutsche Orden (Deutschherren), 1190 bei der Belagerung von Akkon (im 3. Kreuzzuge) durch Friedrich von Schwaben gestiftet, hatte zum Ordenskleide einen weien Mantel mit schwarzem Kreuze. Akkon war sein erster Hauptsitz, nach dessen Fall Venedig. Whrend der Re-gierung Kaiser Friedrichs Ii. rief ein polnischer Herzog (Konrad von Masovien) die Hilfe des deutschen Ritterordens gegen die wilden heidnischen Preußen an, die an der unteren Weichsel und Meine! wohnten. So fand dort der deutsche Ritterorden ein neues Feld seiner Thtigkeit. Neben dem neuen Stand der Ritter bildete sich gleichzeitig noch ein anderer neuer Stand: der Brgerstand in den Stdten. Dieser Stand entwickelte sich am frhesten in den groen Bischofstdten am Rhein und im

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 115

1895 - Leipzig : Voigtländer
115 Niederlande, Wilhelm von Oranien, Jakobs Schwiegersohn, landete mit einer hollndischen Flotte in England, und Jakob floh, von allen ver-lassen, nach Frankreich. 4. Wilhelm Iii. und Anna. Wilhelm Iii., mit seiner Gemahlin, Jakobs ltester Tochter Maria, auf den Thron erhoben, besttigte die Rechte des Parlaments und die Freiheiten des Volkes. Im Kriege gegen Ludwig Xiv. verteidigte er die Unabhngigkeit Europas, und befestigte Englands Seeherr-schaft. ' Mit der Knigin Anna (feit 1702), Jakobs Ii. jngerer Tochter, endete die Regierung des Haufes Stuart, und es kam 1714 bog, Haus Hannover auf den englischen Thron./ Jjf// -h-h 71. (129.) , S 71. -Das Deutsche Reich unter Kaiser Leopold I. 1. Trkenkrieg. Ohnmchtig infolge des 30jhrigen Krieges, wurde Deutschland durch die Kriege gegen Ludwig Xiv. nur noch tiefer ge-schdigt und erniedrigt. Auer diesen Kriegen hatte der Kaiser Leopold ' -(16581705), der seinem Vater Ferdinand Iii. auf dem Throne gefolgt war, schwere Kmpfe gegen die Trken zu bestehen. Diese drangen 16831683 bis vor Wien, das vom Grafen S t ar b emb er q heldenmtig verteidigt und von dem Polenknige Johann Sobiesky gerettet wurde. Seitdem kmpften die kaiserlichen Heere mit Glck gegen die Trken. Der Markgraf Ludwig von Baden schlug sie in mehreren Schlachten; die glnzendsten Erfolge aber errang Prinz Eugen, der edle Ritter". Prinz Eugen von Savoyeu war als der jngste Sohn des franzsischen Generals Moritz von Savoyen-Carignan in Paris geboren und wegen seines kleinen, schwchlichen Krpers fr den geistlichen Stand bestimmt worden. Sein Verlangen, in franzsische Kriegsdienste einzutreten, wurde abgewiesen. Da ging er nach sterreich, wurde kaiser-licher Offizier und beschmte bald durch glnzende Waffenthaten den Spott der Soldaten. In kurzer Zeit schwang er sich zum Feldmarschall empor. , . ~ In der groen Trkenschlacht bei Zenta erfocht er (1697) einen / Sieg, der die Befreiung Ungarns von der trkischen Herrschaft zur Folge hatte. sterreich behielt nicht allein Ungarn, sondern erwarb im Frieden von i |j j {) Aarlowitz (1699) auch Siebenbrgen. 2. Standeserhhungen deutscher Fürsten. Whrend Leopolds Re-gierung traten im Deutschen Reiche nachstehende Vernderungen ein: a. Mit dem Herzogtum Hannover wurde (1692) die Kurwrde ver- 1h? 2y bunden. Es gab also, nachdem Bayern im 30jhrigen Kriege'diese Wrde erhalten hatte, von nun an nennkurfr st en im Reich: drei geistliche und sechs weltliche. b. Der Kurfürst August Ii. von Sachsen wurde (1697) zum König ^ von Polen gewhlt und trat deshalb zur katholischen Kirche der. 8*

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 52

1895 - Leipzig : Voigtländer
52 schlag erhoben. Die Ritterburgen, meist auf Berghhen, hatten als Hauptbestandteile den hohen Wartturm (Vergfrit), das Herrenhaus (Palas) und das Frauenhaus (Kemenate). Der Weg in die B u r g fhrt zunchst zu dem Burggraben. der diesen fhrt die Zugbrcke, welche aufgezogen oder herabgelassen werden kann. Die Zugbrcke fhrt zu dem ueren Burgthor, welches sich in einem Thorturm oder zwischen zwei Trmen be-findet. Der Durchgang kann durch das Fallgatter versperrt werden. An diesen Thor-turnt (oder ihrer mehrere) schliet sich zu beiden Seiten die uere Umfassungsmauer (der Zingel), die am oberen Rande mit Zinnen versehen und von Strecke zu Strecke durch Mauertrme verstrkt ist. Aus dem ueren Burgthor gelangt man in den ueren Hof: den Zwinger, welcher sich zwischen der ueren und inneren Ringmauer befindet und namentlich zu Waffenbungen diente. Aus dem Zwinger fhrt der Weg zu dem inneren Burgthor, welches sich in der zweiten oder inneren Ringmauer befindet. Aus diesem zweiten Burgthor fhrt der Weg in den inneren Hof oder Burghof, welchen die Haupt-gebude der Burg umgeben: der Bergfrit (mit dem Burgverlie darunter), der Palas (mit dem Rittersaal) und die Kemenaten. Zu den ltesten Burgen gehren: die Habsburg, der Trifels, die Hohenzollernburz (Taf. Vii, 5) und die Wartburg (smtlich aus dem 11. Jahrhundert). Durch die Kreuz zge gewann das Rittertum hhere geistige Bildung, feinere Sitten und eine religisere Richtung. Insbesondere wurden durch sie die in Palstina gestifteten drei geistlichen Ritterorden hervorgerufen. Ihre Mitglieder legten auer den drei Mnchsgelbden noch das vierte Gelbnis ab, die Waffen zur Verteidigung der christlichen Religion gegen die Unglubigen zu führen. Jedem Orden stand ein G r o m e i st e r oder Hoch-meister vor. Die einzelnen Orden waren: a. Die Johanniter. Kaufleute aus der Stadt Amalfi in Unteritalien hatten noch vor den Kreuzzgen ein Kloster und Hospital zur Pflege kranker Pilger in Jerusalem gestiftet. Nach dem ersten Kreuzzug wurde dieser Verein zu einem Ritterorden erhoben, dessen Mitglieder sich nach dem heiligen Johannes Johanniter nannten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weiem Kreuze. Auer den Rittern gehrten zum Orden auch Priester und dienende Brder, welche die Kranken pflegten. Nach dem Verluste Palstinas lieen sich die Johanniter auf Cypern nieder, dann eroberten sie Rhodus (Rhodiferritter); von dort durch die Trken vertrieben, erhielten sie von Kaiser Karl V. (1530) Malta (Malteser). b. Die Tempelherren, ein Orden, der aus einem Vereine franzsischer Ritter entstanden war, fhrten diesen Namen nach ihrer Wohnung, die an der Stelle des ehemaligen salomonischen Tempels lag. Sie trugen als Ordens-kleid einen weien Mantel mit rotem Kreuze. Der Orden verlegte nach dem Ende der Kreuzzge seinenhauptfitz nach Cypern, wurde aber bald daraus, auf Betreiben des Knigs Philipp Iv. des Schnen von Frankreich, vom Papste fr aufgehoben erklrt, seiner reichen Besitzungen in Frank-reich beraubt, und mehrere seiner Mitglieder (darunter der Gromeister Jakob von Molay) wurden wegen vorgeblicher Irrlehren auf dem Scheiterhaufen ver-brannt (1314).

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 124

1895 - Leipzig : Voigtländer
war darauf bedacht, seine Hausmacht zu vergrern und das Reich fr feine Zwecke zu gebrauchen. Die kaiserliche Wrde war mehr eine Last, als da sie Macht verlieh. Da das Reich in mehr als 300 beinahe selbstndige Staaten zerfiel, so war eine einheitliche oberste Gewalt fast nur noch ein Name. Der Reichstag, der (seit 1663) seinen stndigen Sitz zu Regens-brg hatte, wurde nicht mehr von den Fürsten in Person besucht, sondern durch Gesandte beschickt. Seine Verhandlungen schleppten sich unter lauter Frmlichkeiten in endloser Breite hin; Beschlsse kamen nur mhsam zustande. Er bestand aus drei Abteilungen: dem Kurfrstenkollegium, dem Frsten-kollegium und dem Stdterat. Nur wenn alle drei Kollegien den kaiserlichen Antrgen zustimmten, konnte ein gltiger Reichsschlu ergehen. 2. Zwei Trkenkriege, die der Kaiser fhrte, hatten einen verschiedenen Verlauf. Im erfteren erfocht der Prinz Eugen erfolgreiche Siege (bei Peterwarbein und bei Bel-grab); im zweiten dagegen kmpften die sterreichischen Heere nach Eugens Tode (1736) so unglcklich, ba die meisten Eroberungen wieber verloren gingen. 3. Der polnische Thronfolgekrieg (17331738). Nach Augusts Ii. Tode hatten die Polen nochmals Stanislaus Leszinski zum Könige gewhlt. Er war aber mit Einwilligung des Kaisers von den Russen ver-trieben, und August Iii. von Sachsen als König eingesetzt worden. Daher hatte der franzsische König Ludwig Xv., der eine Tochter von Stanislaus zur Gemahlin hatte, Krieg gegen den Kaiser begonnen. So kam es zu dem po lnisch en Th ronfo lg ekrieg,in welchem sterreich und Rußland fr August Iii., Frankreich und Spanien fr Stanislaus Leszinski kmpften. Dieser Krieg hatte auch sr das Deutsche Reich wichtige Folgen. Im Frieden zu Wien wurde August in. als König von Polen anerkannt. Stanislaus erhielt dafr das alte deutsche Herzogtum Lothringen, welches nach Sta-nislaus' Tode an Frankreich fallen sollte (was 1766 eintrat). Der Herzog von Lothringen, Franz Stefan, des Kaisers Schwiegersohn, wurde mit dem Groherzogtum Toskana entschdigt. Auch trat sterreich Neapel und Sizilien an einen spanischen (bourbonischen) Prinzen ab. 4. Die pragmatische Sanktion. Fr diese Opfer erhielt Karl Vi., der ohne mnnliche Erben war, die Anerkennung der pragmatischen Sanktion, d. h. des Gesetzes, welches seine Tochter Maria Theresia zur Erbin der sterreichischen Staaten erklrte. Y Il Das Zeitalter Friedrichs des Groen. 79. (139.) Friedrichs des Groen Jugend und erste Thaten. 1. Friedrich vor seinem Regierungsantritt. Auf Friedrich Wilhelm I. folgte sein Sohn Friedrich Ii. der Groe 17401786, durch welchen

5. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 33

1907 - Leipzig : Voigtländer
16. Heinrich I., 919936. 33 Hber dazu war Heinrichs Macht anfnglich noch zu gering; er mute sein Volk erst zu dem schweren Kampfe tchtig machen. Daher schlo er zunchst einen neunjhrigen Waffenstillstand mit den Ungarn. Cr mute den Feinden dafr einen jhrlichen Zins zahlen; aber er hatte doch nun eine Weile Ruhe vor ihnen, und diese Zeit benutzte er aufs beste. 3. Begrndung von Stdten und eines tchtigen Heeres. Es fehlte damals im stlichen Deutschland an festen Pltzen. Die (Drte lagen offen da, ohne Mauern und Grben- niemand konnte beim Ein-dringen von Feinden seine habe in Sicherheit bringen. Deshalb sorgte Heinrich in Sachsen fr befestigte Städte. Um diesen eine kriegstchtige Besatzung zu schaffen, lie er immer den neunten Mann seiner Krieger in die Stadt ziehen. Dort mute er Wohnungen fr die andern acht erbauen und Feldfrchte fr den Fall der Not aufbewahren, allmhlich blhten diese Städte empor. Ihre Einwohner, welche man Brger nannte, trieben im Frieden Handel und allerlei Gewerbe - sie fanden hinter den Stadtmauern nicht nur Schutz vor Gefahr, sondern wurden auch nach und nach wohlhabend. Heinrich wollte aber sein Land nicht nur durch Festungen vor den Rubereien der Ungarn schtzen; er wollte den wilden Feinden auch eine wohlgerstete Kriegsmacht entgegenstellen. Deshalb bte er seine Scharen aufs eifrigste in den Id ffen; namentlich schuf er eine tchtige Reiterei. Denn gerade durch ihre raschen Pferde waren die Ungarn so sehr gefhrlich. 4. Kmpfe gegen die Slawen und Dnen. Nachdem sich Heinrich so auf den Krieg vorbereitet hatte, zog er, noch ehe der Waffenstillstand mit den Ungarn abgelaufen war, zuerst gegen die Slarven aus. Mitten im Winter rckte er der das Eis gegen ihre Hauptstadt Brennabor (jetzt Brandenburg) an der Havel und eroberte sie samt dem umliegenden Lande. Zum Schutze der deutschen Grenze gegen die Einflle der Slawen grndete er die Nordmark auf der linken Seite der Elbe. Dann zog er gegen die Dnen, besiegte sie und nahm ihnen das Land Schleswig weg. 5. Die Ungarnschlacht 933. Nach diesem glcklichen (Erfolge fhlte sich Heinrich stark genug, den Kampf mit den gefrchteten Ungarn aufzunehmen. Der neunjhrige Waffenstillstand war zu Ende. Urtga-rifche Gesandte forderten wieder den alten Zins. Hber Heinrich wies sie zurck. Ja man erzhlt, er habe ihnen einen rudigen, an Schwanz und Ohren verstmmelten Hund berreichen lassen, um die bermtigen zu verhhnen. Bald brachen nun die ruberischen Feinde in zahlloser Menge ins Land ein. Hber die Bauern konnten jetzt mit ihrem Vieh und flnr, Lehrbuch . Gesch. f. hh. Mdchenschulen. Vorstufe^ Z

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 34

1918 - Leipzig : Voigtländer
- 34 — verstehen mußte. Allein nun hatte er fürs erste Ruhe, und diese benutzte er aufs beste. 2. Städtegründungen. (Es fehlte damals im Osten Deutschlands an festen Plätzen. Die (Drte lagen offen da, ohne Mauern, ohne Gräben. Daher legte Heinrich Burgen an, die er weit ummauern ließ, so daß in den Mauern viele Menschen wohnen konnten. Aber die Deutschen liebten von alters her das Wohnen auf dem Lande und sagten: „Sollen wir uns ins Gefängnis setzen? Die Stodte mit ihren engen Mauern sind nichts anderes als Gefängnisse." Da befahl Heinrich, die Leute sollten losen, und jeder neunte von seinen Dienstmannen mußte vom Lande in die Stadt ziehen. 3ti der Stadt aber wurde ein Teil des (Ertrages der Felder in Speichern aufbewahrt, so daß der Landmann in Kriegszeiten eine sichere Zuflucht bekam. Allmählich blühten diese Städte empor. Die Bürger, die im Kriege die Waffen zu führen hatten, trieben im Frieden Handel und Gewerbe und fanden so hinter ihren Stadtmauern nicht nur Schutz vor Gefahr, sondern gelangten auch nach und nach zu Wohlstand. 3. Errichtung einer Reiterei. Slawen und Normannen. Heinrich wollte aber sein Land nicht nur durch Festungen vor den Ungarn schützen; er wollte den räuberischen Feinden auch eine wohlgerüstete Kriegsmacht entgegenstellen. Deshalb übte er seine Scharen aufs eifrigste in den Id affen, namentlich schuf er eine tüchtige Heiteret. Denn gerade durch ihre raschen Pferde waren die Ungarn gefährlich. Nachdem sich Heinrich so auf den Krieg vorbereitet hatte, zog er, noch ehe der Waffenstillstand mit den Ungarn abgelaufen war, zuerst gegen die Slawen aus. Mitten im Winter rückte er über das (Eis gegen ihre Hauptstadt Brennabor (jetzt Brandenburg) an bet Havel und eroberte sie samt dem umliegenden Lande. 3um Schutze der deutschen Grenze gegen die (Einfälle der Slawen gründete er die Nordmark (auf der linken Seite der (Elbe). Dann zog er gegen die Dänen, besiegte sie und nahm ihnen das Land Schleswig weg. 4. Die große Ungarnschlacht (933). Nach diesen Erfolgen fühlte sich Heinrich stark genug, den Kampf mit den gefürchteten Ungarn aufzunehmen. Der neunjährige Waffenstillstand war 3u Ende. Ungarische Gesandte kamen und forderten wieder den alten Zins. Aber Heinrich wies sie zurück. Bald brachen nun die räuberischen Feinde in Menge ins Land ein. Doch die Bauern konnten jetzt ihr Vieh und ihre sonstigen Habseligkeiten in die ummauerten Städte flüchten, wohin die Ungarn nicht einzudringen vermochten. Und König

7. Das Mittelalter - S. 49

1913 - Leipzig : Voigtländer
39. Friedrich I. Barbarossa. Der dritte Kreuzzug. 49 2. Nonrods Kampf mit den lvelfen. Heinrich der Stolze weifen und verweigerte dem neuen König die Huldigung; Kottrab entzog ihm des- n)mbnn9er halb die beiden Herzogtmer Bayern und Sachsen. Nun entbrannte der Kampf zwischen lvelfen und Waiblingen (wie man die Staufen nach einem bei Stuttgart gelegenen Schlosse auch nannte) von neuem. Kottrab besiegte die Welsen bei der schwbischen Stadt Reinsberg (Sage von Swt bei der Weibertreue), gab aber nach Heinrichs des Stolzen Tode an dessen meinsher9 Sohn Heinrich den Lwen das Herzogtum Sachsen zurck. 3. Der zweite Kreuzzug 11471149. Whrend Konrads Iii. Zweiter Regierung fiel die Stadt (Edessa jenseits des (Euphrats wieder in Feindes- Krn47u9 hattd; auch die brigen christlichen Besitzungen im Osten waren bedroht. Daher predigte der angesehene Rbt Bernhard von Tlairv aux mit Bernhard hinreiender Beredsamkeit einen neuen Kreuzzug; ihn unternahmen die ctatalr bciben mchtigsten Fürsten des Rbendlandes, ubroig Vii. von Frankreich und Konrab Iii., der durch Bernharbs begeisterte predigt im Dorne Zu Speier gewonnen wrbe. Doch ihre stattlichen Heere gingen in Klein asten fast vllig zugrunbe. Die Könige gelangten zu Schiffe nach Jerusalem mtserfoig und kehrten von bort in ihre Reiche zurck. 39. Friedrich I. Barbarossa. Der dritte Kreuzzug. 1. Friedrich I. 11521190, Konrabs Iii. Reffe, um seines rtlich Kiedrich i, blonben Bartes willen von den Italienern Barbarossa (Rotbart) ge-1152-1190 nannt, war nach Karl dem Groen und (Dtto I. der bedeutendste Fürst des Mittelalters. Er war von mittelgroem, krftigem Wchse; hell Pimidp strahlten seine blauen Rgen; freunblich, boch wrbevoll war sein Ruf- 6eit treten. Ittit biesen ueren Vorzgen verbanb er klaren verstand und un-beugsame Willenskraft, die sich freilich zu rcksichtsloser Strenge steigern konnte. (Er war in allen ritterlichen Knsten erfahren und ebenso tchtig ate Felbherr und Staatsmann. Ris sein Lebensziel betrachtete er die ceb-n-ziel Wieberherstellung der frheren Kaisermacht. 2. Friedrichs Kmpfe in Italien. Die durch Handel und Gewerbflei reich und mchtig gewordenen lombardischen Städte Kampf mit vor allen Mailand, hatten sich der Gewalt der Kaiser fast ganz ent>Vr' zogen. Um sie zum Gehorsam zurckzufhren, unternahm Friedrich Stbten fnf Kriegszge nach Italien. (Er empfing die lombardische und die rmische Krone, lie die kaiserlichen Rechte der Italien auf einem Reichstag bei Piacenza festsetzen, unterwarf die Widerstrebenden Zerstrung und zerstrte das trotzige Mailand 1162. vonmauam> ftnbr, Lehrbuch d. Gesch. f. hh. Mdchenschulen. Ii. flusg. B. 4

8. Das erste Geschichtsbuch - S. 108

1892 - Gera : Hofmann
— 108 — ja einmal mußte sie sich von einer Bettlerin in den Kot stoßen lassen. Alles ertrug sie geduldig und ohne Murren. Später reuete ihren Schwager seine Härte, und er rief die unglückliche Frau zurück. Sie aber sehnte sich nicht nach fürstlicher Pflege, sondern zog nach Marburg an der Lahn und lebte da still und einsam ihrem Gott und ihren Nächsten. Alle ihre Habe gab sie den Armen und behielt nur ein graues Kleid, darin man sie begraben sollte. Auf dem Totenbette tröstete sie die Umstehenden und ist dann in Gottes Frieden dahingefahren. 4. Friedrich Barbarossa im Kyffhäuser. 1. Wie die Kyffhänsersage entlkand. Der Kyffhäuserberg liegt an der „goldenen Aue", südlich vom Harzgebirge, und trug ehedem eine kaiserliche Pfalz oder Burg. Der Name Kyffhäuser bedeutet „Häuser auf der Kippe". Ein alter Turm ist der einzige Rest aus alter Zeit. Jetzt wird dem Kaiser Wilhelm I., dem Weißbart, auf dem Berge ein großes Denkmal errichtet, weil er das deutsche Reich erneuert und die lange Zwietracht geendet hat. Vor mehr als 700 Jahren herrschte in Deutschland gar gewaltig der Kaiser Friedrich Barbarossa. Die Stammburg seines edlen Geschlechts war die Burg Hohenstaufen in Schwaben, nicht weit von der Zollernburg. Wegen seines rötlichen Bartes wurde der Kaiser in Italien Barbarossa oder Rotbart genannt. Er zog siebenmal über die Alpen nach Italien, um dort die widerspenstigen Städte zu unterwerfen. Mehr als einmal geriet er in Lebensgefahr. Als Greis unternahm er (1190) einen Kreuzzug in das heilige Land, um Jerusalem und die andern heiligen Orter aus den Händen der Türken zu befreien. Siegreich drang er vor. Aber zum großen Jammer seines Heeres ertrank er in einem Flusse und ward im fernen Lande begraben. Das deutsche Volk glaubte nicht an den Tod des herrlichen Helden und hoffte in den traurigen Zeiten, die nach ihm kamen, immer auf seine Wiederkehr. Einer erzählte dem andern, er sei nicht gestorben, sondern säße verzaubert in einem unterirdischen Schlosse des Kyffhäuserberges. Er stütze sein Haupt auf einen Marmortisch. Sein Bart sei durch und um den Tisch gewachsen. Seine Ritter stünden schlafend umher, und seine Tochter lltchen hüte das verzauberte Schloß. Zuweilen zwinke der Kaiser mit den Augen und schicke einen Zwerg hinauf, damit er nachsehe, ob die Raben noch kreischend um den Berg flögen. Sei dies der Fall, dann müsse er wieder hundert Jahre weiter schlafen. (Vergleiche Rückerts Lied: „Der alte Barbarossa —" und Geibels „Tief im Schlosse des Kyffhäuser —".) 2. Wie zwei Soldaten den Turm erstiegen. Der Turnt, in dem der Kaiser unten schlafen soll, hat keinen Eingang. Nur oben sieht man zwei offene Luken, zu denen man auf vorspringenden Steinen emporklettern kann. Zwei Soldaten wollten den alten Kaiser gern einmal sehen. Aus Tille da stiegen sie auf den Berg und kletterten zu den Luken empor, aber sie fanden sie mit eisernen Läden geschlossen. Unverrichteter Sache kehrten sie um. Als aber die Leute in Tilleda von den Läden hörten, da riefen sie: „O ihr Thoren! Hättet ihr die Läden ausgehoben und mitgenommen, so wären sie zu Gold geworden!" Eilig liefen die Soldaten wieder auf den Berg, aber die Läden an den Luken waren verschwunden. 3. Wie der Kirt von Wennnngen Geräte borgte. Der Hirt in Nennungen wollte Hochzeit machen, hatte aber kein Tischgerät dazu. Da

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 221

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 221 — Gehorsam zu zwingen. Dann galt es, die äußeren Feinde des Reiches zu bekämpfen, vor allen die schrecklichen Ungarn. Aber dazu war Heinrichs Macht anfänglich noch zu gering; er mußte das Volk erst zu dem schweren Kampfe tüchtig machen. Daher schloß er zunächst einen neunjährigen Waffenstillstand mit den Ungarn, bei welchem er sich freilich zu einem jährlichen Zins an die Feinde verstehen mußte. Allein nun hatte er doch fürs erste Ruhe vor ihren Einfällen. Und diese Zeit der Ruhe benutzte er aufs beste. 2. Städtegründungen. — Es fehlte damals in Deutschland noch an festen Plätzen. Die Orte lagen offen da, ohne Mauern, ohne Gräben: niemand konnte beim Eindringen der Feinde seine Habe in Sicherheit bringen. Daher legte Heinrich jetzt befestigte Städte an: man nannte sie Burgen und ihre Bewohner Bürger. Aber es hielt schwer, Leute zu finden, die in diesen Städten wohnen mochten. Denn die Deutschen liebten von alters her das Wohnen auf dem Lande und sagten: „Sollen wir uns ins Gefängnis setzen? Die Städte mit ihren engen Mauern sind nichts anderes, als Gefängnisse". Da befahl Heinrich, die Leute sollten losen und je der neunte Mann vom Lande in die Stadt ziehen. In der Stadt aber wurde ein Teil des Ertrages der Felder in Vorratskammern aufbewahrt und dem Landmanne in Kriegszeiten eine sichere Zuflucht gewährt. Allmählich blühten diese Städte empor. Die Bürger, welche im Kriege die Waffen zu führen hatten, trieben im Frieden Handel und allerlei Gewerbe, und so fanden sie hinter ihren Stadtmauern nicht nur Schutz vor Gefahr, sondern gelangten auch nach und nach zu erhöhtem Wohlstände. 3. Errichtung einer Reiterei; Siege über Slaven und Normannen. — Heinrich wollte aber sein Land nicht bloß durch Festungen vor den Räubereien der Ungarn schützen; er wollte den wilden Feinden auch eine wohlgerüstete Kriegsmacht entgegenstellen. Daher verbesserte er das Heerwesen und übte seine Scharen aufs eifrigste in den Waffen. Namentlich schuf er eine tüchtige Reiterei. Denn gerade durch ihre raschen Pferde waren die Ungarn am meisten gefährlich. Nachdem sich Heinrich so auf den Krieg vorbereitet hatte, zog er, noch ehe der Waffenstillstand mit den

10. Das Mittelalter, die neuere und die neueste Zeit - S. 69

1893 - Leipzig : Voigtländer
— 69 — Titel eines „Beschützers des heiligen Grabes" erhielt Gottfried von Bouillon die Herrschaft und übernahm die Aufgabe, das neue Reich gegen die andrängenden Sarazenen zu behaupten. Die innere Gestaltung des Reichs trug durchaus den Charakter feudaler Einrichtungen. Die großen Feudalherren spielten im Reiche die Hauptrolle, neben ihnen die Geistlichen, der Patriarch von Jerusalem au der Spitze. Am Reichstage nahmen auch die Städte teil, von denen die Küstenstädte durch ihre Verbindung mit dem Abendlande hohe Bedeutung gewannen. Der König (seit Gottfrieds Nachfolger Balduin wurde der Titel „König" geführt) war ziemlich machtlos, die Verbindung des Königreichs Jerusalem mit den Grafschaften Edeffa und Tripolis, sowie mit dem Fürstentume Antiochien eine sehr lose. Diese feudale Verfassung des jungen Königreichs machte den dauernden Bestand desselben von vornherein zur Unmöglichkeit. (Vergl. die Nebenkarten auf Bl. 15.) Die große Masse der Kreuzfahrer kehrte nach der Heimat zurück. Die Nachkommen der sich in den neuen christlichen Reichen ansiedelnden Europäer verkamen bald *). Das Ritterwesen. Von besonderer Bedeutung waren die Kreuzzüge für die Ausbildung des weltlichen Rittertums, welches durch sie seine höchste Blüte gewann, und durch die Bildung des geistlichen Rittertums. Das Rittertum begann sich zu bilden, als die schweren Reiter den Kern der abendländischen Heere ausmachten. An die Stelle des Heerbanns trat während des zehnten Jahrhunderts eine besondere Klasse von Kriegsleuten, zusammengesetzt aus Vasallen und Ministerialen (s. Seite 47 f.), die sich eigene Gesetze der Ehre aufstellten, und dann diese ritterlichen Ehren als ausschließliches Eigentum für sich in Anspruch nahmen. Daraus entwickelte sich, zuerst bei den Normannen und Franzosen, ein abgeschlossener Stand, in den nur Aufnahme(durch die Schwertleite und den Ritterschlag) fand, wer selbst ritterbürtig war und eine rittermäßige Erziehung erhalten hatte. Die Ritterwürde legte die höchsten sittlichen Pflichten auf: Kampf für den Glauben, Beschlltzung der Schwachen und Bedrängten, zumal der Frauen, Treue gegen den Oberherrn. Minnedienst und Turniere fanden hauptsächlich während der Kreuzzüge ihre weitere Ausbildung. Ein edler Sinn verbreitete sich, und die Ritterdichtung blühte. Das Rittertum hatte die Bestimmung, „die Gewalt durch edle Sitte und den Einfluß der Frauen zu mäßigen, die Kraft durch die Richtung auf das Göttliche zu verklären". Mit den Turnieren kamen auch die Wappen auf. Die ideale Höhe, auf welcher die Ritter auch die höchste sittliche Blüte ihrer Zeit darstellten, haben sie nur kurze Zeit eingenommen. Schon im Anfange des dreizehnten Jahrhunderts begann der sittliche Verfall, der dann während des Zwischenreichs mit großer Schnelligkeit zunahm. J) Vergl. die Schilderung in G. Freytags Brüdern vom deutschen Hause.
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