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Vierte Periode.
Vom Regierungsantritte Rudolfs von Habsburg bis zur Reformation, 1273—1517»
Erster Abschnitt.
Kaiser ans Verschiedenen fgcmsertt, 1273—1847*
In dem Streben der Fürsten und Kaiser tritt in der nächsten Zeit folgender Unterschied hervor: a) Die Fürsten suchten, um persönliche Vorteile zu erwerben, das Kaisertum möglichst machtlos zu erhalten und wählten darum Kaiser mit geringer Hausmacht. Namentlich erlangen die Kurfürsten durch kluge Benutzung des Wahlrechtes eine bedeutende Stellung, lassen sich bei einer neuen Wahl in den Wahlkapitulationen besondere Vorteile zugestehen und geben zu den wichtigen Reichshandlungen ihre Beistimmung durch die sogenannten Willebriefe, b) Die Kaiser hingegen streben, um den Fürsten gewachsen zu sein, nach Vergrößerung ihrer Hausmacht.
I. Hludolf von Kaösöurg, 1273—1291. Er war ein mäßig bemittelter schweizerischer Graf, als ihn die Wahl traf, die vorzüglich der Erzbischof Werner von Mainz und der Burggras Friedrich Iii. von Nürnberg (ein Hohenzoller) betrieben hatten. Tapfer, praktisch, volkstümlich, wurde er der Ordner des Reiches nach der Anarchie.
1. Krieg gegen Ottokar von Böhmen. Ottokar, König von Böhmen, hatte in der unruhevollen Zeit Friedrichs Ii. Österreich, das durch das Aussterben der Babenberger (1246) erledigt war, und später auch Steiermark, Kärnthen und Kram erworben. Sein Erb land Böhmen hatte er zu hoher Blüte erhoben; auch an einem Kreuzzuge gegen die Preußen hatte er teilgenommen. Ottokar weigerte sich aber, Rudolf als König anzuerkennen, und als er der wiederholten Vorladung, wegen Usurpation von Reichsgut sich zu rechtfertigen, keine Folge leistete, ward er in die Acht erklärt. Er unterwarf sich, empörte sich aber von neuem und wurde 1278 in einer Schlacht auf dem Marchfelde besiegt, wo er auch fernen Tod fand.
Geschichte Österreichs. Die von Karl dem Großen gegen die Avaren gegründete Ostmark war von den Hunnen zerstört, nach deren Niederlage auf dem Lechfelde aber wieder hergestellt worden. Im Jahre 982 wurde sie Leopold aus dem Geschlechte der Babenberger übertragen. Friedrich Barbarossa vereinigte mit der Markgrafschaft Österreich das Land ob der Enns f und erhob sie zu einem Herzogtums, in dem auch die weibliche Erbfolge galt. Auch Steiermark fiel als Erbschaft an Österreich. Der Herzog Leopold der Glorreiche machte seinen Hof zum Sammelpunkte der Minnesänger (Walther
L
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von der Vogelweide). Der letzte Babenberger fiel 1246 im Kampfe gegen die Ungarn, worauf Ottokar von Böhmen das Herzogkum in Besitz nahm.
2. Gründung der habsburgischen Hausmacht. Mit dm eroberten Ländern Österreich, Steiermark, Kram belehnte Rudolf seine beiden Söhne Albrecht und Rudolf und legte dadurch, sowie durch glückliche Verheiratung seiner sechs Töchter, den Grund zu der Macht des Hauses Habsburg. Käruthen erhielt der Graf Meinhard von Tirol. Böhmen und Mähren blieben dem Sohne Ottokars, Wenzel.
3. Thätigkeit für das Reich. Rudolfs Streben war darauf gerichtet, den Landfrieden zu sichern. In Franken, am Rhein und in Thüringen zerstörte er viele Raubburgen. Auf die Kaiserkrönung verzichtete er.
Die Wahl seines Sohnes Albrecht konnte er nicht durchsetzen. Es folgte der tapfere, aber unbegüterte Graf
Ii. Adolf von Wassau, 1292—1298. In seinem Streben nach Gründung einer Hausmacht war er weniger glücklich. Mit Hilfsgeldern aus England, die zu einem Kriege gegen Frankreich bestimmt waren, kaufte er Thüringen und Meißen von Albrecht dem Entarteten, konnte aber diese Länder gegen dessen Söhne Friedrich („mit der gebissenen Wange") und Diezmann nicht behaupten. Als er den bei der Wahl gegebenen Versprechungen gegen die geistlichen Fürsten nicht nachkam und durch Begünstigung der Städte sich von den anderen Ständen unabhängig zu machen suchte, entstand ein Gegenbund der Fürsten. Der König wurde abgesetzt und Albrecht von Österreich ihm gegenübergestellt. Adolf fiel nach ritterlichem Kampfe bei Göllheim, 1298.
Hi. Albrecht von Ästerreich, 1298—1308, der Sohn Rudolfs, war ein strenger und thatkräftiger Mann. Sein Streben war ein doppeltes:
1. Er suchte die königliche Macht dauernd über die fürstliche zu erheben und die Krone erblich zu machen. Aber er sand Widerspruch an den rheinischen Kurfürsten, die er deswegen zur Herausgabe der Rheinzölle zwang. Auch begünstigte er ihnen gegenüber die Städte. Um die Gunst des Papstes Bonisacins Viii. bemühte er sich, indem er von dem Bündnisse mit Philipp dem Schönen von Frankreich abließ und dem Papste Zugeständnisse machte. Dieselben wurden aber gegenstandslos, da des Bonifacius zweiter Nachfolger, Klemeus V.,
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Extrahierte Personennamen: Ottokar_von_Böhmen Ottokar Rudolf Rudolf Albrecht Rudolf Rudolf Meinhard_von_Tirol Ottokars Wenzel Rudolfs Rudolfs Albrecht Albrecht Adolf_von_Wassau Adolf Albrecht Albrecht Friedrich_( Friedrich Albrecht_von_Österreich Albrecht Adolf Albrecht_von_Ästerreich Albrecht Rudolfs Philipp Philipp Klemeus_V.
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Steiermark Habsburg Ottokars Rhein Thüringen England Frankreich Göllheim Rudolfs Rheinzölle Frankreich
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Zweiter Abschnitt.
Kaiser aus dem Dause Kommen- Kuseemvueg, 1347-1438.
I. Kart Iv., 1347—1378. Er war ein wissenschaftlich gebildeter und praktischer Fürst, der mehr auf dem Wege der Diplomatie, als durch Waffen erreicht hat. Seinem Erblande Böhmen war er ein Vater, dem Reiche ein „Erzstiesvater."
1. Zug nach Italien. Auf einem Zuge nach Italien erwarb er die lombardische und die Kaiserkrone; doch erfüllte er nicht die Erwartungen der Patrioten, die Parteien zu versöhnen und Recht und Ordnung herzustellen. Daher kehrte er verspottet zurück.
2. Thätigkeit für das Reich. Diese beschränkte sich auf den Erlaß des Reichsgesetzes der „Goldenen Bulle," 1356. Dieselbe enthält: a) Bestimmungen über die Wahl und Krönung des römischen Königs und über die Rechte der Kurfürsten. Letztere erhalten in ihren Ländern die höchste Gerichtsbarkeit, von der eine Appellation an den Kaiser nicht zulässig ist; ihre Länder werden für unteilbar erklärt, und es stehen ihnen die vollen Hoheitsrechte und Regalien zu; b) Bestimmungen über den Landfrieden.
Bedeutung der Goldenen Bulle. Dieselbe stellte die kurfürstliche Oligarchie als gesetzlich fest. Die selbständige Stellung der Kurfürsten mußte schließlich eine Zerstückelung des Reiches zur Folge haben. Karl Iv. glaubte allerdings, durch die Goldene Bulle gewonnen zu haben, da er zwei Kurfürstentümer besaß und seinen Nachfolgern die Krone gesichert hatte.
3. Sorge für die Hausmacht. Zu seinen Erbländern, Böhmen und der Oberlausitz, erwarb Karl die Oberpfalz, Schlesien, die Niederlausitz und im Vertrage zu Fürstenwalde 1373 Brandenburg.
Seine landesväterliche Sorge erstreckte sich vorzüglich auf Böhmen.
a) Er gründete in Prag die erste deutsche Universität, 1348;
b) er ließ Böhmen durch deutsche Ansiedler germanisieren und kul-
tivieren;
c) die Stadt Prag, seine Residenz, wurde verschönert;
d) die Badeorte Karlsbad und Teplitz verdanken ihm ihre Entstehung ;
e) er hob den Berg- und Weinbau, Handel und Verkehr.
Vor seinem Tode gab Karl Iv. seinem bereits zum Kaiser ge-
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Extrahierte Personennamen: Karl_Iv Karl Karl Karl Karl_Iv Karl
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immer ein sehr lockerer. Daher zerfiel Burgund in eine Anzahl kleinerer Herrschaften, die größtenteils an Frankreich kamen, b) Das neuere Burgund. Von dem arelatischen Königreiche ist das Herzogtum Burgund (Bourgogne) zu unterscheiden, das im 10. Jahrhunderte gestiftet würde und das Gebiet an der oberen Saone und Seine umfaßte. Nach dem Aussterben des Herzogshauses zog es König Johann von Frankreich ein und belehnte damit seinen Sohn Philipp den Kühnen, 1363. Mit letzterem beginnt die Glanzperiode Burgunds. Er vereinigte damit die dem deutschen Reiche gehörige Freigrafschaft Burgund (Franche-Comte) und die Grafschaften Flandern und Artois, seine Nachfolger erwarben auch die Niederlande. Dieses durch' Reichtum, Handel und .blühende .Städte ausgezeichnete Land erbte 1467 Karl der Kühne. ^ f.-s £.. v~,L. //J-
B. Werheiratung Marimikians. Karl der Kühne strebte nach dem Königstitel und versprach dafür Friedrichs Sohne Maximilian die Hand seiner Tochter und Erbin Maria. Inzwischen kämpfte er mit den von ihm bedrohten Schweizern und dem Herzoge von Lothringen. Von den ersteren wurde er bei Granfon und Murten besiegt, und gegen den letzteren verlor er in der Schlacht bei Nancy Krone und Leben, 1477. Obgleich nun der französische König den Versuch machte, Burgunb zu erwerben, vermählte sich boch Maria mit Maximilian; iubes konnte bteser nur bte Frauche-Comtö und bte Niederlaubc behaupten.
Die Erwerbung Burgunds bildet eine neue Stufe für Habsburgs Größe und erhebt Österreich zu europäischer Bedeutung. Doch lag darin der Keim des Gegensatzes putschen der französischen und habsburgischen Macht, der seitdem die europäische Politik beherrschte.
Iii. Warimikian I., 1493—1519. Er war ein tapferer, ritterlicher, hochgebildeter Fürst, rastlos thätig, doch nicht immer mit Glück.
1. Maßregeln zur Begründung des Landfriedens. Die Aufgabe einer Reform des Reiches hatte Maximilian von seinen Vorgängern geerbt. Nach vielfachen Bemühungen um eine Besserung der Zustände gelang ihm auf dem Reichstage zu Worms 1495 der Versuch, dem Reiche eine Verfassung zu geben. Es wurde ein ewiger Landfriede verkündigt, der nachstehende Maßregeln im Gefolge hatte: a) Einsetzung eines Reichskammergerichtes, welches der höchste Gerichtshof für die Rcichsstände und das Appellationsgericht für die mittelbaren Stäube war. Sein Sitz war anfangs zu Frankfurt a. M., dann zu Speier, später zu Wetzlar.
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verhngt, weil dieser die Ghibellinen in Mailand untersttzt hatte. Ludwig zog nach Rom, nahm die Kaiserkrone aus der Hand des Volkes an und stellte in dem Minoriten Nikolaus (V.) einen Gegenpapst aus, der sich jedoch nicht behaupten konnte. Der Rmerzug endete unglcklich. Ludwig machte vergebliche Versuche, sich mit dem Papste auszushnen. Da erklrten die Fürsten auf dem ersten Kur-verein zu Rheuse am Rhein, da der von den Kurfrsten Gewhlte auch ohne die ppstliche Besttigung rechtmiger König sei, 1338. Ein Reichstagsbeschlu zu Frankfurt bestimmte in demselben Jahre noch, da die Wahl durch die Kurfrsten auch zur Fhrung des Kaisertitels berechtige.
3. Ludwigs Hauspolitik und sein Ende. Das gute Einvernehmen mit den Fürsten verscherzte sich Ludwig durch seilte Lndergier und seinen Wankelmut. Bereits 1324 hatte er die Mark Brandenburg nach dem Aussterben des askanischen Hauses seinem Sohne Ludwig bertragen; ferner erwarb er Niederbayern und Holland und suchte auch Tirol dauernd an sein Haus zu bringen. Auf Wunsch der Erbin des Landes, der Frstin Margareta Maultasch, trennte er deren Ehe mit dem Prinzen Johann von Bhmen und gab ihr seinen Sohn, den Markgrafen Ludwig I. vou Brandenburg zum Ge-mahl. Dadurch zog er sich namentlich den Ha der Luxemburger zu und gab auch wegen der eigenmchtigen Ehescheidung dem Papste Ge-legenheit, von neuem gegen ihn einzuschreiten. Die Mehrzahl der Kurfrsten erhob im Einvernehmen mit dem Papste 1346 Karl, den Sohn des Knigs Johann von Bhmen, zum Könige, der sich gegen Ludwig und nach dessen Tode (1347) gegen Gnter von Schwarzburg behauptete.
Kaiser aus dem Hause Whmen-Luxemburg, 1347- 1437. Karl Iv., 13471378.
1. Persnlichkeit. Karl Iv. war der gelehrteste der deutschen Kaiser, dabei aber auch ein praktischer und rastlos ttiger Fürst, der mehr aus dem Wege der Diplomatie als durch Waffen erreicht hat. Stets nchtern berechnend, war er doch ein Freund der Wissenschaften und Knste. Seine vielseitige Bildung und streng kirchliche Gesinnung zeigt sich iu seiner Selbstbiographie.
2. Der Schwarze Tod. Die ersten Regierungsjahre Karls Iv. waren fr Deutschland eine unglckliche Zeit. Denn zu der Unsicherheit
Notariatsurkunde der den Kurverein" zu Rhense. Atzler, Qu. u. L-1. Nr. 48.
Erla Ludwigs vom 6. August 1338. Atzler, a. a. O. Nr. 49.
Karls Iv. Jugendleben, von ihm selbst verfat. Geschichtschreiber d. d. Vorzeit. 83. Bd.
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Extrahierte Ortsnamen: Mailand Rom Minoriten_Nikolaus Rhein Frankfurt Brandenburg Niederbayern Holland Brandenburg Schwarzburg Hause_Whmen-Luxemburg Karls Deutschland Karls
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der inneren Verhltnisse infolge der Kmpfe Karls mit den Wittels-bachern in Bayern und Brandenburg kam noch das Auftreten der orientalischen Beulenpest. Man nannte sie damals den Schwarzen Tod" oder das groe Sterben". Die Krankheit forderte zahlreiche Opfer. Es starben z. B. in Erfurt 16 000, in Lbeck 9000, in Danzig 13 000 Menschen. Anfangs schob man die Schuld auf die Judeu und klagte sie der Brunnenvergiftung an. Sie wurden deshalb grausam verfolgt, obgleich der Papst bei Strafe des Bannes ihre Verfolgung verbot. Whrend sich in jener Schreckenszeit viele dem Simiengenu Hingaben, um das bedrohte Leben auszuntzen, hielten andere die Pest fr eine Strafe Gottes. Es taten sich Scharen von Benden zusammen, die von Ort zu Ort zogen, Bulieder saugen und sich mit Geielhieben den Rcken zerfleischten. Gegen^die Aus-schreitungen dieser Geielbrder oder Flagellanten ging7fchlielich die Kirche vor.
3. Karls Zug nach Italien. Ans einem Zuge nach Italien erwarb Karl die lombardische und die Kaiserkrone. Doch erfllte er nicht die Erwartungen der Patrioten, die Parteien zu vershnen und Recht und Ordnung herzustellen. Er begngte sich mit der uerlichen Anerkennung der Kaiserwrde, die ihm in Deutsch-land und den europischen Fürsten gegenber ein hheres Ansehen verlieh.
4. Die Goldene Bulle. Nach seiner Rckkehr aus Italien ver-handelte Karl auf den Reichstagen zu Nrnberg und Metz mit den Fürsten der die Verfassung des Reiches. Das Ergebnis dieser Ver-Handlungen war das Reichsgrundgesetz von 1356, das nach der goldenen Kapsel (bulla), in der das zu der Urkunde gehrende kaiserliche Siegel eingeschlossen war, den Namen Goldene Bnlle" erhielt. Durch diese wurde der Brauch, der sich allmhlich bei den Knigswahlen ausgebildet hatte, gesetzlich anerkannt und der einige strittige Punkte endgltig entschieden. Die Goldene Bulle enthlt in 30 Kapiteln Bestimmungen der die Wahl und Krnung des Knigs der die Rechte der Kurfrsten und den Landfrieden.
Die Wahl des Knigs sollen unter dem Vorsitz des Erzbifchofs von Mainz drei Monate nach Erledigung des Thrones zu Frankfurt a. M. die sieben Kurfrsten, nmlich die Erzbifchfe von Mainz, Clu und Trier, der König von Bhmen, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen-Wittenberg und der Markgras von Brandenburg vollziehe. Jedem Kurfrsten ist ein besonderes
Aus der Chronik des Matthias von Neuenburg: Die Geielbrder in Straburg. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 50.
Die Goldene Bulle. Atzler, a. a. O. Nr. 51.
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Extrahierte Personennamen: Karls Karls Karls Karl Karl Karl Karl Matthias_von_Neuenburg
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Erzamt (b. h. ein Ehrendienst bei kaiserlichen Hoffesten) zuerkannt. Die drei geistlichen Kurfrsten führen als Erzkanzler fr Deutschland, Italien und Burgund die Siegel, der König von Bhmen soll als Erzschenk, der Pfalzgraf bei Rhein als Erztruchse, der Herzog von Sachsen als Erzmarschall, der Markgraf von Brandenburg als Erz-kmmerer ttig sein.
Durch die Goldene Bulle erhielten die Kurfrsten in ihren Lndern die hchste Gerichtsbarkeit; eine Berufung an den Kaiser war nicht zulssig; ihre Lnder wurden fr unteilbar erklrt, und es standen ihnen die vollen Hoheitsrechte und Regalien (Mnz-, Berg-Werks- und Zollrecht) zu. Diese selbstndige Stellung der Kurfrsten mute schlielich eine Zerstckelung des Reiches zur Folge haben. Karl Iv. selbst glaubte allerdings, durch die Goldene Bulle gewonnen zu haben, da er zwei Kurfrstentmer besa und seinen Nachfolgern die Krone gesichert hatte.
Die Interessen des mchtig emporstrebenden Brgertums wurden durch die Goldene Bulle geschdigt, da sie alle Stdtebudnifse und die Aufnahme von Pfahlbrgern verbot und eine Vertretung der Städte aus dem Reichstage nicht zulie.
Bezglich des Landfriedens bestimmte die Goldene Bnlle, da eine Fehde nur dauu erlaubt fei, wenn der ordentliche Richter das Recht versage oder nicht imstande sei, dem Klger Recht zu verschaffen. Die Fehde war drei Tage vorher persnlich oder schriftlich anzukndigen. Der Fehdebrief, der den Grund der Absage" enthalten sollte, mute ffentlich vor glaubwrdigen Zeugen dem Gegner zugestellt werden. Das Recht, zu dieser Art von Selbsthilfe zu greifen, stand jedem freien Manne zu. Wer jedoch Fehde erhob, ohne jene Vorschriften zu beachten, sollte als Landfriedensbrecher bestraft werden.
5. Karls Sorge fr den Landfrieden. Zum Schutze der ffentlichen Sicherheit suchte der Kaiser die Städte und Herren zu Landfriedens-bndnissen zu vereinigen. Die sddeutschen Reichsritter traten aber diesen nicht bei, sondern schlssen sich zur Erhaltung ihrer Unab-hngigkeit von Fürsten und Stdten zu Adelsbiindnissen (St. Georgsund Lwenbund, Schlegler) zusammen, deshalb dauerten die Unruhen fort. Hierzu kam, da Graf Eberhard von Wrttemberg, der Greiner oder Rauschebart (13441392), seine Landeshoheit der die schwbischen Reichsstdte auszudehnen suchte. Als Kaiser Karl Iv. mehrere von diesen Stdten an die Wittelsbacher verpfndete, um noch bei Lebzeiten die Wahl seines Sohnes Wenzel zu erlangen, vereinigten sich 14 schwbische Städte zur Wahrung ihrer Rechte und Freiheiten. Der Kaiser sprach der den Bund die Acht aus. Von Karl untersttzt, bekriegte der Greiner die Städte. In der Schlacht bei Reutlingen
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Extrahierte Personennamen: Karl_Iv Karl Karls Karls Georgsund_Lwenbund Eberhard_von_Wrttemberg Karl_Iv Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Burgund Rhein Sachsen Brandenburg Berg-Werks-
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1378-1400
Wenzel, 13781400.
Der Gegensatz zwischen den sddeutschen Stdten und Fürsten dauerte unter Karls Iv. Sohn Wenzel fort und fhrte zum Aus-bruch des groen Stdtekrieges. Da Wenzels Versuche deu Landfrieden herzustellen, wenig Erfolg hatten, kmmerte er sich nicht mehr um das Reich. Je lter er wurde, desto mehr traten die hlichen Seiten seines Wesens hervor. Er war jhzornig und ergab sich dem Truuke. Als er die Rechte des Adels und der Geistlichkeit verletzte und den Prager Generalvikar Johann von Nepomuk 1393 in der Moldau ertrnken lie, entstand in Bhmen eine Verschwrung gegen ihn, an der auch sein Bruder Sigismund und Jobst von Mhren beteiligt waren. Wenzel mute Zugestndnisse machen, aber Bhmen blieb seit dieser Zeit ein Herd der Unruhen.
In die Reichsangelegenheiten griff König Wenzel, der wegen des ppstlichen Schismas die Kaiserkrone nicht erwarb, nur noch aus finanziellen Interessen ein. So besttigte er gegen eine hohe Geld-summe dem mchtigen Galeazzo Visconti die Herrschaft der das Reichslehen Mailand und verlieh ihm die Herzogswrde. Im Jahre 1400 setzten die Kurfrsten den König, den sie mit Unrecht fr die traurigen Zustnde im Reich allein verantwortlich machten, zu Ober-lahnstein ab und whlten Ruprecht von der Pfalz zum König. Wenzel schwor den Kurfrsten blutige Rache, unternahm aber nichts, um seine Stellung wiederzugewinnen. Er starb 1419 während der hussitischeu Wirren.
Obgleich Ruprecht ein tapferer und gerechter Fürst voll redlicher Absichten war, gelang es ihm nicht, sich Anerkennung zu verschaffen. Auch seine Versuche, Mailand dem Reiche wiederzugewinnen, waren erfolglos. Er gab sich groe Mhe, Ruhe und Orduuug im Reiche zu schaffen, wurde aber von den Fürsten nicht untersttzt. Infolge der geringen Einknfte, der die der deutsche König verfgte, war Ruprecht so arm, da er auf dem Sterbebette den Verkauf seiner Kostbarkeiten anordnete, damit seine Schulden bei dem Apotheker und den Handwerkern bezahlt werden konnten.
1. Wahl und Persnlichkeit. Nach Ruprechts Tode whlte ein Teil der Kurfrsten auf Betreiben des Burggrafen Friedrich Vi. von Nrnberg Sigismund, den zweiten Sohn Kaiser Karls Iv., der andere Teil aber Jobst von Mhren zum deutschen König. Da Wenzel seine Ansprche auf die Krone nicht aufgegeben hatte, so besa das Reich
1400-1410
Ruprecht von der Psalz. 14001410.
1410-1437
Sigismund, 14101437.
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Extrahierte Ortsnamen: Karls Wenzels Moldau Bhmen Mailand Mailand
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Reichsstnden zu errichtendes Kammergericht und die Reichs-regiernng an einen Reichsrat abtreten solle, dessen Mitglieder von den Stnden zu whleu seien. Maximilian verwarf den beabsichtigten Reichsrat, verkndigte aber einen ewigen Land-frieden" und willigte in die Errichtung eines Reichskammer-gerichts ein.
Durch die Verkndigung des ewigen Landfriedens" verlor die Fehde ihren rechtlichen Charakter; der Unterschied zwischen erlaubter und unerlaubter Fehde hrte auf, und jede fernere Anwendung des Faust- und Fehderechts wurde fr Landfriedensbruch erklrt. Das Reichskammergericht sollte zur Aufrechterhaltung des ewigen Landfriedens dienen. Es war der hchste Gerichtshof fr die Reichs-stnde und das Berufungsgericht fr die mittelbaren Stnde. Sein Sitz war anfangs in Frankfurt a. M., spter in Wetzlar. Das Reichskammergericht entschied nach rmischem Recht; das Gerichtsverfahren war schriftlich. Whrend die sechzehn Richterstellen durch die Reichsstnde besetzt wurden, erfolgte die Ernennung des Vor-sitzenden (der erste war Gras Eitelfritz von Hohenzollern) durch den Kaiser. der alle Reichslehnsachen und der Klagen gegen die Reichsuumittelbaren entschied der Reichshofrat unter dem Vorsitze des Kaisers.
Eine Reichs st euer, der gemeine Pfennig, sollte die Mittel zur Unterhaltung des Reichskammergerichts und eines Reichs-sldnerheeres liefern. Da die Einfhrung der Reichssteuer und die Errichtung des Sldnerheeres nicht zustande kamen, wurde die Reichs-matrikel aufgestellt, d. h. es wurde festgesetzt, wieviel Mannschaften die einzelnen Reichsstnde im Kriegsfalle zu stellen hatten, und wieviel Steuern sie entrichten sollten.
Zur besseren Durchfhrung der Verfassungsnderung wurde Deutschland (1512) in 10 Kreise geteilt. Diese waren: 1. der sterreichische, 2. der bayrische, 3. der schwbische, 4. der frnkische, 5. der oberrheinische, 6. der kurrheinische, 7. der burgundische, 8. der westflische, 9. der niederschsische, 10. der oberschsische Kreis. Die Kreishauptleute, die Vorgesetzten der 10 Kreise, hatten den Urteilen des Reichskammergerichts Geltung zu verschaffen und konnten bei einem Landfriedensbruch die Kriegsmacht ihres Kreises aufbieten.
Auerdem hat Maximilian die Befugnisse des Reichstages geregelt und die erste Reichspost zwischen Wien und Brssel eingefhrt. Das Reichspostwesen stand unter dem Grafen von Thurn und Taxis. Maximilian fhrte seine zahlreichen Kriege mit den Sldner-Heeren der unter ihm entstandenen Landsknechte".
Aus dem ewigen Landfrieden Maximilians I. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 61.
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilians_I.
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt_a._M. Wetzlar Deutschland Wien
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Trotz des ewigen Landfriedens" und des Reichskammergerichts" dauerten die Unruhen fort, und Reichsritter, wie Gtz von Verlichingen und Franz von Sickingen, bekmpften ihre Gegner in blutigen Fehden.
3. Maximilians uere Politik. Maximilians Versuche, das Ansehen des Reiches dem Auslande gegenber zur Geltung zu bringen, hatten wenig Erfolg. Die Schweizer, die sich weigerten, den gemeinen Pfennig" auszubringen und in den schwbischen Kreis einzutreten, ver-mochte er nicht zu unterwerfen. Die Schweiz lste sich vom Reiche los, und die Schweizer kmpften als gefrchtete Futruppen in aus-lndischen, besonders franzsischen Diensten.
Whrend des Niederganges der Kaisermacht hatten die Franzosen in dem von Parteikmpsen zerrissenen Italien groen Einflu gewonnen. Sie eroberten Mailand und verlegten im Verein mit den Venetianeru dem znr Kaiserkrnung heranziehenden Maximilian die Alpenpsse. Da dieser infolgedessen an seiner Romfahrt verhindert wurde, nahm er (1508) ohne ppstliche Krnnng den Titel erwhlter Rmischer Kaiser" an. Diesen Titel fhrten seitdem die deutschen Könige bald nach ihrer Krnung tu Deutschland.
Nach mehreren erfolglosen Kmpfen schlo sich Maximilian 1512 der Heiligen Ligue (ligh) an. Es war dies die erste grere Ver-bindung europischer Mchte; auch der Kuig von Neapel, der Papst, Venedig und der König von England waren Mitglieder derselben' Sie hatte den Zweck, die Franzosen, deren Einflu in Italien gefhrlich zu werden drohte, zu vertreiben. Es gelang der Ligue. Mailand den Franzosen zu entreien. Franz I.. der 1515 König von Frankreich geworden war. brachte aber die Stadt durch die Schlacht bei Mariguauo (marinjno), in der die im Dienste des Herzogs von Mailand stehenden schweizerischen Soldtruppen fast ganz vernichtet wurden, wieder unter franzsische Herrschaft.
4. Vergrerung der Hausmacht. Glcklicher war Maximilian in der Vergrerung der Habsburgischen Hausmacht. Seinen Sohn Philipp vermhlte er mit Johanna, der Tochter Ferdinands des Katholischen von Aragonien, Sizilien und Neapel und Jsabellas von Kastilien. Karl, der lteste Sohn Philipps und Johannas, die nach dem frhzeitigen Tode ihres Gemahls in unheilbare Schwermut verfiel, erbte die ganze spanische Monarchie. Philipps zweiten Sohn, Ferdinand, verheiratete Maximilian mit Anna, der Schwester Ludwigs Ii. vou Ungarn und Bhmen, der 1526 im Kampfe gegen die Trken siel und Anna als Erbin hinterlie. Durch diese Heiraten gelangte das Hans Habsbnrg in den Besitz einer Weltmacht, und es entstand das Sprichwort: Bella gerant alii, tu, felix Austria, nube! (Die anderen mgen Kriege führen; du,, glckliches sterreich, heirate!)
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Extrahierte Personennamen: Franz_von_Sickingen Franz Maximilians Maximilians Maximilians Maximilians Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Franz Maximilian Maximilian Philipp Philipp Johanna Ferdinands Karl Karl Philipps Philipps Johannas Philipps Philipps Ferdinand Ferdinand Maximilian_mit_Anna Maximilian Ludwigs_Ii Ludwigs Anna Hans_Habsbnrg felix_Austria
Extrahierte Ortsnamen: Italien Mailand Deutschland Neapel Venedig England Italien Mailand Frankreich Mariguauo Mailand Aragonien Sizilien Neapel Kastilien Ungarn