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1. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 100

1883 - Hannover : Helwing
100 Mittlere Geschichte. begrüßte den Sieger; als dieser aber sein Visier öffnete, war cs kein anderer als der Kaiser selbst. Maximilian hat viele Kriege geführt, war aber in denselben nickt glücklich : er wußte den Wert des Geldes nicht zu schätzen, auch unter- stützten ihn die Reichsfürsten zu wenig, so daß er einst mit Recht sagte: „Ich herrsche über Könige; denn meine Fürsten gehorchen nur so viel, wie ihnen beliebt." Nur gegen die Türken hatte Maximilian einigen Erfolg. Diese suchten weiter westwärts zu dringen; Ungarn und die östreichischen Erblande beunruhigten sie bereits. Aus letzteren vertrieb sie Maximilian; dagegen mußte er dulden, daß die seit dem Untergange der Hohenstaufen zu Republiken gewordenen norditalischen Städte von Franzosen und Spaniern besetzt wurden. Auch der Versuch Maximilians, die Schweizer wieder unter dle Botmäßigkeit des Reiches zu bringen, schlug gänzlich fehl. Glücklich war Maximilian darin, die Macht des Hauses Habsburg durch Heiraten zu vergrößern. Seinen Sohn Philipp verheiratete er mit Johanna, der Tochter des Königs Ferdinand von Arragonien und der Königin Isabella von Kastilien. Aus dieser Ehe entsprossen zwei Söhne, Karl und Ferdinand. Karl vereinigte später Arragonien und Kastilien zu dem Königreiche Spanien; er ist derselbe, welcher als deutscher Kaiser den Reichstag zu Worms abhielt. Sein Bruder Ferdinand wurde ebenfalls durch Heirat König von Ungarn und Böhmen. e. Die Landsknechte. Maximilian gilt auch als Schöpfer eines neuen Kriegswesens in Deutschland; durch ihn kamen die Landsknechte auf. obwohl diese Georg (Iürge) von Frundsberg als „Vater der Landsknechte" verehrten. Sie hatten ihren Namen davon, daß sie in kaiserlichen Landen geworben wurden. Während die Söldner sich ihre Verfassung selbst gegeben hatten, wurden die Landsknechte auf Grund einer gedruckten, vom Kaiser gebilligten Kriegsordnung von einem erprobten Anführer unter dem Reichsbanner angeworben. Unter Trommelschlag ward das kaiserliche Werbepatent in Städten und Dörfern bekannt ge- macht, und ehrliche, rüstige Gesellen wurden eingeladen, demselben Folge zu leisten. Die Landsknechte waren im 16. Jahrhundert auch im Aus- lande geachtete Soldaten. Ihre Führer, wie Iürge von Frunds- berg und Sebastian Schärtlin, erwarben sich großen Ruhm; unter Karl V., der sich ihrer in seinen auswärtigen Kriegen bediente, standen die Landsknechte in hohen Ehren. Sie bildeten eine Kriegerzunft, ein Waffenhandwerk und hatten ihre eigenen Sitten, Gesetze und Ehren, ihre eigenen Lieder. Der Landsknecht durfte erst nach gereinigter Wahlstatt sich des Beutemachens befleißigen, wobei aber Mühlenwerke, Backöfen und Pflüge als unantastbar galten. Blieb man längere Zeit an einem Orte, so wurde für die Bedürfnisse des Regiments ein besonderer Markt eröffnet; Weiber und Kinder, Mägde und Händler begleiteten den Kriegszug. — Auf dem Haupte die mit einer Feder geschmückte Sturmhaube, vor der Brust den Krebs (Harnisch), an den Beinen gestiefelt, selten noch geharnischt, in der Hand die Lanze oder die Hellebarde, auch wohl schon statt ihrer die schwere Muskete, so stand der Landsknecht mit gespreizten Beinen fest in seiner Kriegshaltung. Unwiderstehlich war der „Igel", d. i. die Geviertordnung, in welcher die mit Lanzen bewehrten Krieger ihren Massenangriff ausführten. Die Trommelschläge beim Angriff

2. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 94

1883 - Hannover : Helwing
94 Mittlere Geschichte. 1356 auf dem Reichstage zu Metz die goldene Bulle erließ. Durch dieses Neichsgesetz ward die Wahl des Königs geordnet. Das Wahl- recht oder die Kurwürde erhielten die Erzbischöfe vonmainz, Trier und Köln, der König von Böhmen als Erzschenk, der Pfalzgraf bei Rhein als Erztruchseß, der Herzog von Sachsen als Erz- marfchall und der Markgraf von Brandenburg als Erzkämmerer des Reichs. Als Ort der Wahl ward Frankfurt a. M., als Krönungs- stadt Aachen bestimmt. Der Erzbischof von Mainz hatte als Erzkanzler die Wahlfürsten einzuladen. Sehr segensreich war auch die Bestimmung der goldenen Bulle, daß die weltlichen Kurfürstentümer immer ungeteilt auf die Erstgebornen vererben sollten. — Durch große Geldsummen brachte Karl es dahin, daß noch bei feinen Lebzeiten sein Sohn Wenzel (l378 —1400) zu feinem Nachfolger bestimmt wurde. Dieser vernach- lässigte aber fein Erbland Böhmen ebenso wie das Reich; deshalb fetzten die Fürsten ihn ab und wählten Ruprecht von der Pfalz (1400 bis 1410), der aber ebenfalls die Ruhe und Ordnung im Reiche nicht herzu- stellen vermochte. Nach dessen Tode bewarben sich drei Fürsten um die deutsche Krone: Wenzel von Böhmen, der wegen feiner Unthätig- keit von den Fürsten abgefetzt war, dessen Bruder Sigismund, König von Ungarn und Markgraf von Brandenburg, und ihr Vetter Jobst von Mähren. Die Fürsten, welche es mit dem Reiche wohl meinten, fetzten ihre Hoffnung auf Sigismund, und wirklich gelang es Friedrich Vi. von Hohenzo'llern, Burggrafen von Nürnberg, dessen 1410 Wahl, wenn auch nur mit drei Kurstimmen durchzusetzen. Bald starb Jobst; Wenzel ließ sich mit dem Titel eines römischen Königs, den Reichs- kleinodien und der Hälfte der Reichseinkünste beruhigen, und Sigismunds Wahl wurde nun (1411) von allen Fürsten bestätigt. Sigismund war von hohem Wüchse und blondgelocktem Haar, in Künsten' und Wissenschaften wohl erfahren, von ritterlichem Wesen, leut- selig und freigebig. Aber es fehlte ihm an Thatkraft; er war wankelmütig und unentschlossen, den Weltfreuden zu sehr ergeben und ein Verschwender. Auch er sah, wie fein Vater und Bruder, mehr auf das Wohl feiner eigenen Länder als auf das des Reiches. Die Sorge für fein Königreich Ungarn, besonders die Verteidigung desselben gegen die Türken, zwang ihn, häufig von Deutschland abwesend zu fein. b. Das Schisma. Gleich bei feiner Wahl war Sigismund zur Pflicht gemacht, die Einigkeit in der christlichen Kirche wieder herzustellen. Schon seit 30 Jahren gab es nämlich zwei Päpste, einer wohnte zu Rom, der andere zu Avignon (spr. Awinjong) in Süd-Frankreich. Während dieser Zeit der Kirchenspaltung (Schisma genannt) war die Kirche ganz verderbt. Die Päpste handelten mit Ablaß und Ämtern wie mit einer Ware. Von den Bischöfen und Geistlichen hieß es: „Die sonst Hirten ihrer Schafe waren, sind jetzt deren Wölfe und Verzehrer. Viele Bischöfe haben nie ihre Städte gesehen, nie ihre Kirche betreten, nie ihre ' Gemeinde besucht; sie verwenden Tag und Nacht auf Jagd. Tanz, Spiel und Gastmähler." In den Klöstern herrschte die Unzucht. Um dem Übel abzuhelfen, berief man 1409 ein Konzil, das beide Päpste absetzte und einen neuen wählte; da die beiden alten aber nicht gingen, so

3. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 101

1883 - Hannover : Helwing
Maximilian. 101 begleitete der Landsknecht mit den Worten: „Hüt' dich, Bauer, ich komm'!" In den besten Zeiten kniceten diese Kriegsleute vor der Schlacht nieder, verrichteten ihr Gebet oder sangen ein Lied. Nach uralter Sitte warfen sie alsdann eine Hand voll Erde rückwärts über sich, gleichsam als thäten sie alles Irdische von sich ab und weihten sich dem Tode. Doch war ihr Leben ein ungebundenes; in Speise und Trank, Kleidung und Vergnügen schweiften sie gern aus. Berüchtigt war besonders ihre Trunk- und Spiel- sucht und ihr lästerliches Fluchen, wogegen alle Gesetze und Ermahnungen nichts fruchteten. d. Maximilians Sorge für Ruhe und Ordnung im Innern. Für die inn eren Zu stände Deutschlands war Maximilians Regierung von großem Segen. Schon oft war für eine Reihe von Jahren ein allgemeiner Landfrieden angeordnet; auf dem ersten Reichstage Maximilians, zu Worms, wurde der Landfrieden für ewige 1495 Zeiten festgesetzt. Jede Selbsthülfe war damit verboten, also das seit Jahrhunderten geltende sogenannte Fehderecht aufgehoben. Der Über- treter dieses Gesetzes wurde mit der Reichsacht bedroht: „damit sein Leib und Gut jedem preisgegeben sei." Zur Entscheidung entstehender Streitig- keiten ward das Reichskammergericht zu Frankfurt a. M. ein- gesetzt. Um dasselbe zu unterhalten und zugleich die Anfänge einer Reichswehr herzustellen, wurde zum erstenmal eine allgemeine Reichs- steuer, der sog. gemeine Pfennig, ausgeschrieben. Um diesen aber erheben und 'die gefällten Urteile ausführen zu können, wurden die Grenzen des deutschen Landes genau bestimmt und dieses selber in 10 Kreise geteilt. Die Kreise waren: 1) der östreichische (Ostreich, Steiermark, Krain, Kärnthen, Tyrol), 2) der bayrische, 3) der schwäbische, 4) der oberrheinische (Elsaß, Hessen), 5) der fränkische, 6) der niederrheinische (Pfalz), 1) der obersächsische (Meißen, Thüringen, Kursachsen, Brandenburg), 8) der niedersächsische, 9) der westfälische und 10) der burgundi s che (die Nordostecke des heutigen Frankreichs und der größte Teil der jetzigen Königreiche Holland und Belgien). Durch Maximilian wurde auch der erste Anfang mit dem Post wesen gemacht, indem er den Grafen Franz von Thum und Taxis bewog, zwischen Brüssel und Wien eine regelmäßige Fahrgelegenheit einzurichten. e. Maximilians Tod. Noch am Ende seines Lebens wollte Maximilian sich an die Spitze eines Kreuzzuges stellen, um die Türken wieder aus Europa zu vertreiben. Auf dem Reichstage zu Augsburg (1518) hatte er die Fürsten für denselben schon gewonnen; als aber der päpstliche Legat ebenfalls sehr warm dafür sprach, erklärten die Fürsten offen: „Der schlimmste Türke, gegen den man ausziehen sollte, ist in Italien zu suchen." Im Vorgefühl des nahen Todes verließ Maximilian Augsburg; schon im Januar 1519 verschied er zu Wels, südlich von Linz. Seinen Sarg, die schwarze Truhe, in der die Hosleute des Kaisers Schätze ver- muteten, pflegte er in den letzten Jahren auf allen Reisen mit sich zu führen. In seinem Geburtsorte, Wienerisch — Neustadt, südlich von Wien, liegt er begraben.

4. Bd. 3 - S. 239

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt. 239 vernichteten: ss hielt Carl im Jahr 1336 zu Nürnberg einen Reichstag, auf welchem er in Gegenwart und mit Anziehung der Kurfürsten und vieler hundert Fürsten, Grafen und Herrn ein Gesetz gab, nach welchem mm nicht mehr der Pabst, auch kein König, oder ein aude- rer Regent sich in die Wahl mischen, sondern dies Recht einzig und allein den Kurfürsten Vorbehalten ftyn sollte. Auch wurde in diesem Gesetz der Ott der Wahl, des- gleichen die Art und Welse festgesetzt, wie gewählt werden sollte. Und dieses berühmte, für ganz Deutsch» land mit unendlich großem Vortheil verbundene Ge- setz hat von den beyden goldenen Kapseln, in welchen das Siegel liegt, den Namen der goldenen Bulle. Um diese Zeit entstanden viele deutsche fürstliche Hauser, vornemlich die Handgmfen von Hessen, die Herzöge von Meklenburg, Cleve, Holstein und Würtenderg , in Italien aber die Herzöge von Mayland und Savoyen: die meisten dieser uni) der übrigen deut- schen Fürsten wurden mächtig , die Kaiser dagegen immer ohnmächtiger. Ein solcher schwacher Regent war Carls 4. Sohn Wenzel,König von Böhmen. Er liebte den Trunk und die Schwelgercy, war argwöhnisch, tückisch und grau- sam und hatte keine Kenntnisse. Dieser groben Fehler wegen setzten ihn die Kurfürsten als Kaiser ab, aber sein Königreich Böhmen behielt er, worin er noch 19 Jahre regierte. Au seinen Aerten war Böhmen ein blü- hendes Land, vornemlich aber übertraf die Hauptstadt Prag als Universität alle damaligen Universitäten. Da- her befanden sich außer den Eingebohrncn beständig viele deutsche Jünglinge, besonders aus fürstlichen, gräflichen und adlichen Geschlechtern daselbst, zumal, da die Stu- direnden aus der deutschen Nation auf dieser Universität viele Vorrechte genossen. Diese Rechte der Deutschen tränkte jetzt der rshe König Wenzel. Da zogen, wie man

5. Bd. 3 - S. 251

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt, is * Kreuz und rannten nach Asien. Nur dir Könige blieben fürs erste noch von dieser wunderlichen Sucht frey, und eben dieö halte die Folge, daß daö Ansehen der bisher Zu einer großen Macht gestiegenen Echnsleule vermindert und dagegen die Macht der Könlste wieder vergrößert wurde. Diese für den Thron glückliche Veränderung bewerkstelligte vornemlich fchdrvlg der Dicke. Er schwächte den Ueder- ni u ist des Adeln, räumte dagegen den Bürgern mehrere Frcyheiten ein und legte eben dadurch den Grund zu ei- nem neuen Reichsstande, dem Bürgttstllnde, der bisher in Frankreich nichts gegolten hatte. Kaum war das Land v-n dieser Seite zu einiger Rlche gekommen, als die Könige von England den Einfall bekamen, nebst der Nor- mandie und den übrigen Besitzungen noch mehrere fran- zösische Länder zu erobern. Nun hatten also die Franzo- sen außer den Kreuzzügen auch noch beständige Kriege mit diesen ihren nahen Feinden, die 300 Jahre dauerten und zwischen beyden Nationen einen unauslöschlichen Haß er- zeugten. Philipp August, ein listiger, thätiger und tapferer König, war eben mit einem Kreuzzuge beschäf- tigt, als er hörte, daß die Engländer ihm ins Reich ge- fallen feyn. Er kam zurück, schlug sie und eroberte so- gar die Normandie. Um sich gegen die Besiegten sowohl als gegen seine Großen in Respekt zu erhalten, dankte er im Frieden, wie bisher gewöhnlich war, feine Soldaten nicht ab, ì sondern war der erste, der ein stcheudès Heer im Solde behielt. Nicht so glücklich, aber lie- benswürdiger und edelmüthiger, als er, war der hetstge Ludwig, der vom Jahr ¡2-26 bis 1270 regierte und unter die besten französischen Könige gehört. In einet Krankheit gelobte er Gott einen Kreuzzug» Wirklich zog er nach erhaltener Genesung, ganz gegà den Willen seines Volkes, das ihn gerne im Reiche behalten harte, gegen den Sultan von Aezyten, wurde aber von diesem gefan- aeu

6. Weltkunde - S. 125

1886 - Hannover : Helwing
125 gemeinschaftlich in Frieden regierten, bis Friedrich starb. Ludwig hatte noch viel nnt dem Papste zu kämpfen; er war der letzte Kaiser, den der Papst in den Bann that. 1338 erklärten die deutschen Fürsten auf dem ersten Kurvereine zu Rhense am Rheine: Der Kaiser ist, sobald die Wahl vollzogen, rechtmäßiger König und römischer Kaiser — ohne des P a pst es Bestätigung. Er gab auch die durch das Aussterben der Askanier erledigte Mark Brandenburg an seinen Sohn Ludwig 1324, der mit der Erbin von Kärnten und Tirol, Mar- gareta Maultasch, verheiratet wurde. — Sein Nachfolger Karl Iv. von Böhmen und Luxemburg, Enkel von Heinrich Vii. (1347—1378) wurde von Maximilian bezeichnend „Böhmens Vater und des heiligen römischen Reiches Stiefvater" genannt. Er war nicht ritterlich, aber schlau, sprach fünf Sprachen. Für Böhmen hat er sehr gesorgt (Zerstörung der Raub- schlösser, Förderung des Berg-, Acker- und Weinbaues, Ban von Brücken, Kirchen, Palästen, in Prag 1348 die erste deutsche Universität gegründet). Zum Besten des Reiches hat er nicht viel gethan. Er verkaufte kaiserliche Rechte und brachte zu Luxemburg und Böhmen noch Schlesien, Bran- denburg und die Lausitz an sein Haus. Er regelte aber die Ansprüche der Reichsfürsten ans das Stimmrecht bei der Kaiserwahl durch die goldene Bulle (gegeben zu Metz 1356; ein Exemplar mit goldener Kapsel ist noch jetzt in Frankfurt). Durch dieselbe wurde das Kurfürsten- kollegium festgestellt, d. h. es wurden den Kaiser zu küren (wählen) be- rechtigt: die Erzbischöfe von Mainz, Trier, Köln, der König von Böhmen, der Pfalzgraf am Rhein, der Herzog von Sachsen-Wittenberg, der Mark- graf von Brandenburg. Diese erhielten besondere Würden (Schillers „Graf von Habsburg"), besondere Vorrechte und wurden beinahe selb- ständige Landesherren. (Später gingen noch einige Änderungen im Kur- sürftenkollegium vor). Sonst ist aus seiner Zeit noch zu merken: Tirol kam an Österreich; die Pest (schwarzer Tod) durchzog Deutschland und fast ganz Europa; man verfolgte die Juden, weil man glaubte, sie hätten die Brunnen vergiftet. — Geißlergesellschaften zogen umher und predigten Buße. Der Gegenkönig Günther von Schwarzburg starb 1349. — Sein Sohn Wenzel der Faule (1378—1400) war unthätig und deshalb wurde Deutschland durch Kriege des Adels und der Städte verwüstet (Rheinischer Städtebuud). Wenzel wurde als Kaiser 1400 abgesetzt, blieb aber König von Böhmen bis 1419. Ruprecht von der Pfalz (1400 bis 1410) hat nichts ausgerichtet, aber unter ihm entfaltete die Feme ihre Macht in Westfalen. § 52. Von Sigismund bis Maximilian. Sigis- mund, Karls Iv. Sohn, Wenzels Bruder (1410—1437), halte anfangs zwei Gegenkaiser (seinen Bruder Wenzel, der noch nicht abgedankt hatte, aber bald sich abfinden ließ, und seinen Onkel Jobst, der bald starb). Er war gutmütig, aber schwach. Schon lange herrschten besondere Wirren in der Kirche, denn von 1305 bis 1377 residierten die Päpste in Avignon (avinjong) in Frank- reich (babylonisches Exil der Kirche), bis 1447 gab es mehrere Päpste gleichzeitig (großes Schisma — Trennung der Kirche). Dazu waren viele Mißbräuche eingerissen, z. B. Sittenlosigkeit der Geistlichkeit, Verkauf geistlicher Stellen für Geld. — Nun wurde eine allgemeine Kirchenversammlung (ein Konzil) nach Kostnitz oder Konstanz am Bodensee berufen (1414—1418), zugleich Reichsversammlung und in gewisser Art europäischer Kongreß, besucht von deutschen, italienischen, französischen, eng-

7. Weltkunde - S. 121

1886 - Hannover : Helwing
121 wenn er nicht in, Italien war, durch Urteil und Strafe die Ordnung herzustellen, wobei er die Großen unter den Frevlern eben so wenig schonte wie die Kleinen. Die Fürsten mußten ihn: gehorsam sein. Er hat erhebend und veredelnd auf das deutsche Volk gewirkt, dessen „schönste Zeit in Sitte, Poesie, Bildung und fröhlichein Volksleben mit ihm anbricht." Heinrich dem Löwen gab er zu Sachsen Bayern zurück (Österreich wurde selbständig), so daß dieser nun der mächtigste deutsche Fürst war und von den Alpen bis zum Meere herrschte. Anfangs stand er auf der Seite des Kaisers, ja rettete diesem einmal das Leben. Dazu hat er die Wenden in Mecklenburg und Pommern unterworfen, deutsche Kolonisten hingesandt, das Christentum dort verbreitet, München und Lübeck erbaut. Der Kaiser schützte ihn gegen seine Feinde. Später wurde Heinrich seinem Kaiser untreu, so daß dieser durch seine Schuld die Schlacht von Legnano (lenjano) in Italien verlor. Heinrich kam in die Reichsacht und behielt nur seine Stammgüter in Braunschweig-Lüneburg (Bayern kam an Otto v. Wittelsbach, Sachsen teils an Anhalt, teils an Bischöfe). — 2. Friedrich als römischer Kaiser. Er war einer der gewaltigsten Kaiser. Auf dem Reichstage in Würzburg erschienen außer den deutschen Fürsten Gesandte aus fast allen europäischen Ländern, der König von England erkannte seine Oberherrschaft an. Ein herrliches Fest hielt er 1184 in Mainz (Fürsten, Bischöfe, Gesandte, Sänger, 40000 Ritter, Zeltstadt, Tourniere re.) Zn Italien wollte er seinem Hause eine unabhängige Königsmacht gründen und machte deshalb sechs Römerzüge (1. Zug: der Kaiser wurde gekrönt und hielt einen Reichstag ab, 1154; 2. Zug: das empörte Mailand ward unterworfen und zerstört, es wurden kaiserliche Be- amte eingesetzt, 1158—62; 3. Zug: der Kaiser, ohne Heer, wich vor der lombardischen Städteempörung zurück; 4. Zug: Mailand war wieder erbaut, eine neue Empörung konnte der Kaiser nicht dämpfen, weil Krankheit sein Heer aufrieb, 1166; 5. Zug: die Schlacht bei Legnano ging verloren (weshalb?), dann erfolgte die Aussöhnung zwischen dem Kaiser und dem Papst und den Städten, welche kleine Republiken unter kaiserlicher Oberhoheit wurden, 1174 bis 77; 6. Zug: der Kaiser zog friedlich nach Italien, um seinen Sohn, den deutschen König Heinrich, mit Konftanze, der Erbin von Neapel und Sizilien, zu vermählen, 1184—1186). — Zn seinem Alter unternahm Friedrich noch einen Kreuzzug („Als Kaiser Rotbart lobesam" — von Uh land) und verlor im Flusse Seleph in Kleinasien sein Leben. Er ist das Bild deutscher Größe geblieben. Lange mochte das Volk nicht an seinen Tod glauben. Die Sage hat ihn in den Kyffhäuser in Thüringen ver- setzt, wo er verzaubert schläft, bis er einst erwachen und die Herrlichkeit des deutschen Reiches von neuem gründen würde. („Der alte Barbarossa" von Rücken).

8. Weltkunde - S. 126

1886 - Hannover : Helwing
126 lista und später auch spanischen Prälaten (darunter 5 Patriarchen, 33 Kardinäle, gegen 200 Erzbischöfe und Bischöfe) und von zahl- reichen Fürsten mit stattlichem Gefolge (etwa 80 000 Fremde). Das Konzil hatte eine dreifache Aufgabe: Unterdrückung der Ketzerei, Beseitigung des Schisma und Reformation der Kirche; es setzte aber nur einen neuen Papst ein, beseitigte die alten und ließ den böhmischen Vorläufer der Reformation, Johann Huß, und dessen Genossen, Hieronymus von Prag, verbrennen. In Konstanz übertrug Sigismund dem Burggrafen zu Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern, als Belohnung für wichtige Dienste, welche er ihm namentlich bei der Kaiserwahl und außer- dem dem Reiche geleistet hatte, im Jahre 1415 die Mark Brandenburg mit der Kur- und Erzkämmererwürde und erteilte ihm im Jahre 1417 die feierliche Belehnung, und dieser schaffte nun Ruhe und Ordnung in der zerrütteten Mark. In Sigismunds Zeit hinein fallen die Hussitenkriege, welche 15 Jahr Deutschland verwüsteten, und in Frankreich, welches von 1339—1453 einen hundertjährigen Krieg mit England führte, die Geschichte der Jungfrau von Orleans. Von Albrecht Ii. an (1437—1439) regierten bis 1806, mit Ausnahme Karls Vii., nur habsburgische Kaiser. Unter dem schwachen Friedrich Iii. (1440—93) ging Deutschland immer mehr zu Grunde; doch fiel in seine lange Regierungszeit hinein viel Merkwürdiges: die Erfindung des Lumpenpapiers und der Buchdruckerkunst (1440 — Guttenberg, Faust, Schösser), die Entdeckung Amerikas (durch Kolumbus 1492), die Eroberung Konstantinopels durch die Türken (1453 und damit Ende des griechischen Kaiser- tums). Friedrichs Sohn, Maximilian I., war ein ritterlicher Fürst, (Kampf mit dem französischen Ritter, Gemsjagd), „der letzte Ritter." Durch Heirat erwarb er die Niederlande und einen Teil von Lothringen, durch Erbschaft Tirol (seine nächsten Nachkonnnen gelangten durch Heirat in den Besitz von Spanien^ Ungarn und Böhmen). Maximilian beseitigte die Fehden durch den ewigen Landfrieden, errichtete das Reichs kämm erg ericht (erst in Frankfurt, dann in Speyer, seit 1689 in Wetzlar), führte die Kreiseinteilung (10 Kreise in Deutschland) und das Po st wesen ein. Zu seiner Zeit wurde der Seeweg nach Ostindien entdeckt (1498), und er erlebte noch den Anfang der Reformation. § 33. Zur Übung und Wiederholung. 1. Lerne folgende Zeittafel auswendig: 1273. Rudolf von Habsburg. 1356. Goldene Bulle. 1414—1418. Konzil zu Konstanz. 1415. Brandenburg kommt an die Hohenzollern. 1440. Erfindung d. Buchdruckerkunst. 1453. Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. 1492. Kolumbus entdeckt Amerika. 1498. Der Seeweg nach Ostindien wird entdeckt.

9. Weltkunde - S. 128

1886 - Hannover : Helwing
(§ 52). — Wie sind die Klöster entstanden? (§ 19). Welchen Segen brachten sie zuerst? (§ 31). Später ließen in ihnen leider Zucht und Ordnung oft sehr viel zu wünschen übrig, weil sie verweltlichten. — Merke folgende Mönchsorden: 1. Benediktiner. Sie legten das Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Ge- horsams ab, trugen ein schwarzes Gewand, wurden im Anfang des 6. Jahrhunderts gestiftet, hatten im 16. Jahrhundert über 15 000 Klöster und thaten viel für Ackerbau und Volksbildung. 2. Franziskaner („graue Mönche"), zur Zeit Innocenz Iii. gestiftet. Sehr arm, Bettelmönche; Volkspredigt, Armen- und Krankenpflege. 3. Dominikaner („schwarze Mönche"). Be- kehrung der sog. Ketzer und Inquisition. 4. Eistercienser („weiße Mönche"). Sie haben im Mittelalter besonders den Ackerbau gehoben. 5. Augustiner („braunes Gewand"), Bettel- orden. — Die Geistlichkeit hatte eine bestimmte Rangordnung: Papst, Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte re. § 55. Fürsten, Adel und Ritter. Welche Bedeutung hatten im alten Deutschland: Edelinge, Herzöge, Könige? (§ 22). — Erzähle vom Lehenswesen! (§ 30). — Welche Stellung hatten die Grafen unter Karl dein Großen? (§ 34). — Welche Fürsten hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§ 35). — Wie stand Heinrich I. zu den Herzögen? (§ 36). Wie Otto I.? (§ 37).— Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (§ 38). — Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (§ 39). — Wie Friedrich L? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu kämpfen? (§ 44). — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich nmchen? (§ 45). — Was ist § 46 und 47 von den Raubrittern gesagt? — Welche Reichsstände gab es um 1300? (§ 49). — Wie ver- hielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel? (§ 50). — Was sind Kurfürsten? (tz 51). — Was ist der ewige Land- frieden? (§ 52). Das Rittertum. Die Kriege wurden im Mittelalter vom Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpften die Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert). Als die sog. romantische Anschauung (§ 33) sich mit dem Waffen- dienste vereinte, entstand das Rittertum. Die Ritterwürde war nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel (ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzterer aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete, in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein. — Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page die Ansangsgründe zu ritterlichen Tugenden zu lernen; ini 14. Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar wehrhaft gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete

10. Weltkunde - S. 124

1886 - Hannover : Helwing
124 3. Fürsten- und Ländergeschichte. § 49. Allgemeines. Die nun beginnende Zeit führt den Namen „Fürsten- und Ländergeschichte", weil in ihr die Fürsten nicht mehr kaiserliche Beamte, sondern selbständige, vom Kaiser nur noch wenig abhängige Beherrscher ihrer Länder waren, und weil das Reich in eine Menge Territorien (Einzelgebiete) zerfiel; es fanden sich an 100 geistliche Herren (Erzbischöfe, Bischöfe, Abte, Ordensherren rc.), an 100 weltliche < Fürsten, Herzöge, Grafen), reichsfreie Ritter in großer Zahl, 60 reichs- freie Städte, 7 friesische Landgemeinden ec. Diese bildeten die Reichs- stände, welche die kaiserliche Macht beschränkten. Unter sich hatten sie ihre Landstände (Adel, Geistlichkeit, Städte). Es herrschten Fehden überall; mit den Kaiserhäusern wurde gewechselt. _ § 50. Rudolf von Habsburg, 1273—1291, ein tapferer, frommer, biederer Mann, wurde durch die Bemühungen feines Schwagers Friedrich von Hohenzollern und des Erzbischofs Werner von Mainz zum Kaiser gewählt. („Der Graf von Habsburg" von Schiller). — Merke über ihn folgendes: 1. Er forderte die entfremdeten Reichsgüter und Reichsrechte mit Ernst zurück. Seine Gegner verstummten, nur Ottokar von Böhmen, der noch viele andere Länder besaß, blieb hartnäckig, bis er in der Schlacht auf dem Marchfelde fiel 1278. Sein Sohn behielt nur Böhmen. — 2. Die eroberten Länder (Österreich, Steier- mark, Kärnten, Kram) gab Rudolf an seine Söhne und begründete dadurch die Macht des jetzigen österreichischen Kaiserhauses. — 3. Er machte der Unordnung und dem Faustrechte in Deutsch- land ein Ende, indem er den Landfrieden wieder einführte, die Raubschlösser brach, die Raubritter hinrichten ließ. — 4. Von Italien hat er sich fern gehalten, weil er einsah, daß dadurch die kaiserliche Macht zersplittert würde. — 5. Er war, weil er so schlicht, gemütlich, redlich, fromm, witzig war, bei dein deutschen Volke besonders beliebt. § 51. Die Kaiser vou Adolf vou Nassau bis zu Ruprecht. Rudolfs Nachfolger, Adolf von Nassau, hat sich ver- geblich bemüht, sich gewaltsam eine Hausmacht zu erkämpfen. Ihm folgte Rudolfs habgieriger und harter Sohn Albrecht 1298, von dem man sagte: „Holland wollte er und bekam es nicht; Thüringen begehrte er und erlangte es nicht; Böhmen faßte er und behielt es nicht; bte Schweiz brachte ihm Schande." (Die Schweizer Urkautone hatten unter Friedrich Ii. die Reichsuumittelbarkeit erhalten; Rudolf von Habsburg vermochte nicht, die Obergewalt wieder zu gewinnen, vielmehr schloffen die Waldstüdte 1291 einen ewigen Bund behuf ihrer Freiheit. Auch Albrecht konnte sie nicht wieder unterwerfen; 1309 wurden ihre Rechte verbrieft). —• Albrecht wurde 1308 ermordet. Ihm folgte Heinrich Vii. aus dem Haufe Luxemburg, welcher zwar tapfer und edel war, aber doch die llnord- nung in Deutschland nicht beseitigen konnte (1308—1314). Böhmen brachte er an seinen Sohn Johann. Nun wählten die uneinigen Fürsten gar zwei Kaiser, nämlich Ludwig vou Bayern (1314—1347) und Friedrich von Österreich (1314—1330). Beide Kaiser kämpften 7 Jahre mit einander, bis Friedrich in Gefangenschaft geriet und beide, ausgesöhnt durch des letzteren Treue im Worthalten, noch eine Zeit
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