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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 128

1904 - Habelschwerdt : Franke
128 Trotz des ewigen Landfriedens" und des Reichskammergerichts" dauerten die Unruhen fort, und Reichsritter, wie Gtz von Verlichingen und Franz von Sickingen, bekmpften ihre Gegner in blutigen Fehden. 3. Maximilians uere Politik. Maximilians Versuche, das Ansehen des Reiches dem Auslande gegenber zur Geltung zu bringen, hatten wenig Erfolg. Die Schweizer, die sich weigerten, den gemeinen Pfennig" auszubringen und in den schwbischen Kreis einzutreten, ver-mochte er nicht zu unterwerfen. Die Schweiz lste sich vom Reiche los, und die Schweizer kmpften als gefrchtete Futruppen in aus-lndischen, besonders franzsischen Diensten. Whrend des Niederganges der Kaisermacht hatten die Franzosen in dem von Parteikmpsen zerrissenen Italien groen Einflu gewonnen. Sie eroberten Mailand und verlegten im Verein mit den Venetianeru dem znr Kaiserkrnung heranziehenden Maximilian die Alpenpsse. Da dieser infolgedessen an seiner Romfahrt verhindert wurde, nahm er (1508) ohne ppstliche Krnnng den Titel erwhlter Rmischer Kaiser" an. Diesen Titel fhrten seitdem die deutschen Könige bald nach ihrer Krnung tu Deutschland. Nach mehreren erfolglosen Kmpfen schlo sich Maximilian 1512 der Heiligen Ligue (ligh) an. Es war dies die erste grere Ver-bindung europischer Mchte; auch der Kuig von Neapel, der Papst, Venedig und der König von England waren Mitglieder derselben' Sie hatte den Zweck, die Franzosen, deren Einflu in Italien gefhrlich zu werden drohte, zu vertreiben. Es gelang der Ligue. Mailand den Franzosen zu entreien. Franz I.. der 1515 König von Frankreich geworden war. brachte aber die Stadt durch die Schlacht bei Mariguauo (marinjno), in der die im Dienste des Herzogs von Mailand stehenden schweizerischen Soldtruppen fast ganz vernichtet wurden, wieder unter franzsische Herrschaft. 4. Vergrerung der Hausmacht. Glcklicher war Maximilian in der Vergrerung der Habsburgischen Hausmacht. Seinen Sohn Philipp vermhlte er mit Johanna, der Tochter Ferdinands des Katholischen von Aragonien, Sizilien und Neapel und Jsabellas von Kastilien. Karl, der lteste Sohn Philipps und Johannas, die nach dem frhzeitigen Tode ihres Gemahls in unheilbare Schwermut verfiel, erbte die ganze spanische Monarchie. Philipps zweiten Sohn, Ferdinand, verheiratete Maximilian mit Anna, der Schwester Ludwigs Ii. vou Ungarn und Bhmen, der 1526 im Kampfe gegen die Trken siel und Anna als Erbin hinterlie. Durch diese Heiraten gelangte das Hans Habsbnrg in den Besitz einer Weltmacht, und es entstand das Sprichwort: Bella gerant alii, tu, felix Austria, nube! (Die anderen mgen Kriege führen; du,, glckliches sterreich, heirate!)

2. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 53

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
53 Die Bischfe Deutschlands whlten auf Gehei des Papstes den Land-grasen Heinrich Raspe von Thringen zum Gegenknig, der zwar durch Verrat der König Konrad siegte, aber bald hernach auf der Wartburg starb. Nach Raspes Tode wurde ein anderer Gegenknig, der Graf Wilhelm von Holland, 1247 gewhlt. So wtete in Deutschland der Brgerkrieg, während Friedrich in Italien gegen die Lombarden und den Papst zwar mannhaft, aber unglcklich kmpfte. Als nach der Niederlage bei Parma 1248 Friedrichs hochsinniger Sohn Enzio in die Gefangenschaft der Bo-lognesen geriet und selbst des Kaisers vertrautester Ratgeber ein Ver-rter wurde, erlahmte die Kraft des Hohenstaufen. Friedrich H. starb zu Fiorentino in Apulien 1250 und wurde zu Palermo bestattet. 4. Whrend der Regierung dieses Kaisers waren Mongolen-schwrme von Rußland und Ungarn her bis nach Schlesien vor-gedrungen, wandten sich aber trotz ihres Sieges auf der Wahlstatt bei Liegnitz 1241 der den Herzog Heinrich den Frommen von Schlesien wieder durch Ungarn nach Rußland zurck. 5. Konrad Iv. 12501254 konnte seinen Gegenknig Wilhelm von Holland nicht berwltigen, dagegen kmpfte er nicht ohne Glck bis zu seinem Tode in Unteritalien, das sein Halbbruder Manfred verwaltete. 26. Das Interregnum und der Ausgang der Hohenstaufen. 1. Das Interregnum (Zwischenreich) 12541273. Als Wilhelm von Holland 1256 auf einem Zuge gegen die Friesen erschlagen worden war, verkauften die Erzbischfe am Rhein die Reichs-regierung an fremde Fürsten, an Richard von Cornwall und Alfons von Castilien, einen Verwandten des staufischen Hauses. Der Englnder kam einige Mal auf kurze Zeit nach Deutschland, Alfons zeigte sich nie. Bei dem Mangel einer obersten Regierungsgewalt ge-nossen die vielen weltlichen und geistlichen Herrschaften, in welche das deutsche Reich sich aufzulsen drohte, vllige Selbstndigkeit, wie sie auch keinen Richter der sich anerkannten. Die Fehden und das Raub-rittertum nahmen infolgedessen jetzt berhand. Wer sich schtzen wollte, mute zur Selbsthilfe greifen und mit anderen Bndnisse schlieen. 2. Ausgang der Hohenstaufen. Whrend Konrads Iv. junger Sohn Konradin bei seiner Mutter in Schwaben lebte, kmpfte Manfred fr die Erhaltung des hohenstaufischen Besitzes in Unter-

3. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 113

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
113 Avch Lothringen kam an Frankreich. Solche Erfolge gengten aber Ludwig Xiv. noch immer nicht. Sein bermut stieg fort und fort. Er suchte nach einem Mittel, auch im Frieden weitere Erwerbungen fr Frankreich zu machen. Dieses fand er in den sogenannten Reunionskammern, indem diese Gerichtshfe, die er in Metz und Breisach einrichtete, untersuchen sollten, welche Orte in irgend einer Zeit zu den seit dem westflischen Frieden an Frankreich gekommenen Gebieten gehrt hatten. Die bezeichneten Besitzungen (ungefhr 600 Städte, Drfer u. s. w.) stellte Ludwig unter franzsische Sou-vernitt. So wurde die Reichsstadt Straburg mitten im Frieden berfallen und in Besitz genommen 30. September 1681. Feile Rats-Herren und der schon frher mit Ludwig im rheinischen Bunde ver-bndete Bischof Egon von Frstenberg dienten der Gewaltthat. Die Stadt wurde in eine starke Festung umgewandelt und das Mnster dem katholischen Gottesdienst zurckgegeben. 2. Der Kaiser Leopold I. lie den Raub an Deutschland un-gestraft. Er befand sich damals durch einen Aufstand der Ungarn und das erneute Vordringen der Omanen in schwerer Bedrngnis. Leopold hatte nach einem glnzenden Siege, der von Monte-cuccoli bei St. Gotthard an der Raab 1664 der die Trken errungen worden war, einen fr Ungarn ungnstigen Frieden abgeschlossen. Als deshalb eine Verschwrung der Magnaten ausbrach, und der Kaiser nach Entdeckung derselben Ungarns stndische Rechte wie seine Religionsfreiheit zu vernichten strebte, rief Emmerich Tkly das Land zur Emprung auf und suchte trkische Unter-sttzung, die Ludwig Xiv. vermittelte. Der Grovezier Kara Mustapha erschien mit einem gewaltigen Heere am 7. Juli 1683 vor Wien und belagerte die Stadt, in der Rdiger von Stahrem-berg sich heldenmtig verteidigte. Der Kaiser war nach Passau ge-flchtet. Nach zweimonatlicher Belagerung nahte ein deutsch-polnisches Entsatzheer unter dem Herzog Karl von Lothringen und dem Polenknig Johann Sobieski. Am 12. September stellte sich am Kahlenberge das Christenheer gegen die Trken. Die Hauptstadt wurde entsetzt, das Heer der Trken geschlagen und ihr Lager mit reicher Beute erobert. Nach der Befreiung Wiens waren die Kmpfe sterreichs im Osten eine Reihe glnzender Waffenthaten. Ofen wurde den Osmanen wieder entrissen, der Trotz dcs magyarischen Adels gebrochen, das Gchrle. Deutsche eschichtc. 2. Auslag. o

4. Unser Vaterland - S. 498

1900 - Berlin : Bruer
— 498 — ein Rechtszustand im Volke und der Länderbesitz der einzelnen Fürsten festgestellt. Die Gleichberechtigung der Protestanten mit den Katholiken wurde derart ausgesprochen, daß damit alle frühern Anfeindungen hinfällig geworden waren, auch das Restitutionsedikt. Aber neben allem Herrlichen und Großen, das in dem Frieden für das deutsche Vaterland lag, hatte es doch so viel zu beklagen, so viel verloren. Um einen hohen Preis mußte Deutschland seinen Frieden von den fremden Mächten erkaufen. Das Wesentliche des Vertrags, der zwischen dem Kaiser und der Krone Frankreich geschlossen wurde, enthielt für Deutschland so schmachvolle ^Bestimmungen, daß es diese nimmer vergessen sollte: „Die Oberherrschaft, die Landeshoheit und andre Rechte, die bisher das römische Reich aus die Bistümer Metz, Toni, Verdun und deren Städte und Gebiete gehabt hat, sollen künftig auf eben die Weise der Krone Frankreich zustehen und ihr auf ewig einverleibt sein. Es begeben sich der Kaiser für sich und das ganze Haus Oesterreich, wie auch das römische Reich aller Rechte auf die Stadt Breisach, die Landgrafschaft Ober- und Niederelsaß, Sundgau, die Landvoigtei der zehn im Elsaß gelegenen Reichsstädte, Hagenau, Kolmcir, Schlett-stadt, Weißenburg, Landau, Kaisersberg, Obernheim, Roßheim, Münster im St. Gregoriusthal, Thüringheim und alle Dörfer, die zu derselben gehören, und übergeben sie dem allerchristlichsten Könige und der Krone Frankreich, so daß die genannte Stadt Breisach samt den Dörfern Hochstadt, Riederrimfing, Harten und Acharren und dem ganzen Gebiete, soweit es sich vor alten Zeiten erstreckt hat, nunmehr der Krone Frankreich gehören soll. Ferner sollen die besagten beiden Elsaß und Sundgau, wie auch die zehn Städte mit allen dazu gehörigen Unterthanen, Städten, Dörfern, Schlössern, Wäldern, Bergwerken, Gewässern, Weiden und samt allen Rechten und ohne Vorbehalt mit der Oberherrschaft von nun an bis zu ewigen Tagen dem allerchristlichsten König und der Krone Frankreich zustehen, ohne daß der Kaiser, das Reich und das Haus Oesterreich oder ein anderer widersprechen könne, daß auch keiner irgend ein Recht oder eine Gewalt in den genannten, dies- und jenseits des Rheins gelegenen Ländern je soll gebrauchen dürfen . . . ." Was Deutschland allein an Frankreich verlor, wurde einem halben Königreiche gleich gerechnet. Die französischen Gesandten aber konnten

5. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 16

1895 - Gera : Hofmann
16 Drittes Buch. I. Abschnitt: Bilder aus der äußeren Geschichte. Ottokars nahte, erhob sich auch in Böhmen der Abfall von dem gestrengen Gegner; ungestört konnte das deutsche Heer bis vor Wien ziehen, wo es die Vereinigung mit den Bundesgenossen des Südens erwartete. Ottokar war überrascht; er bedurfte einiger Zeit zur Sammlung: er bot durch feinen Kanzler, den Bischof Bruno von Olmütz, Friedensverhandlungen an.».deren Verlauf ihm feiner Absicht nach nur Zeit zu weiteren Maßregeln,' feinen längeren Waffenstillstand sichern sollte. Rudolf, vom Reiche nicht unterstützt, konnte nicht umhin, darauf einzugehen; aber indem er die Streitfragen zwischen dem Böhmenkönig und sich einem Schiedsspruch deutscher Fürsten überließ, nahm er den Verhandlungen den Charakter eines provisorischen Verlaufs und wußte sich die Errungenschaften eines eigentlich erst begonnenen Feldzuges auf diplomatischem Wege zu sichern. Es kam zu einem Frieden zu Wien, am 21. November 1276, und in ihm wurde Österreich mit feinern Zubehör Ottokar abgesprochen; für Böhmen und Mähren aber mußte er demütigen Fußfalls die Belehnung durch Rudolf nachsuchen. Sollte durch so außerordentliche Ereignisse die böhmische Großmacht endgültig zersprengt fein? Ottokar sah den Wiener Frieden nur als ein Zwischenspiel an; ihn je eher je lieber aufzuheben, war fein innigster Wunsch. Rudolf dagegen mußte alles darauf ankommen, vor der unvermeidlichen letzten Abrechnung diejenige Zeit zu gewinnen, die ihm gestattete, sich in dem eroberten Besitz zu befestigen. Unter dieser Lage der Dinge kam es zu wiederholten Abmachungen zwischen den beiden Gegnern, die Rudolf trotz feiner ungünstigen Lage jedesmal zu feinem Vorteil zu führen wußte; ein Moment, das Ottokar noch stärker erbitterte. Und auch sonst sorgte der kluge Habsburger für die kommenden schlimmen Tage; in einer persönlichen Zusammenkunft mit dem Ungarnkönig Ladislaus zu Hamburg schloß er mit diesem ein Schutz- und Trutzbüudnis gegen Böhmen. Ottokar freilich war in der Vorbereitung eines neuen Krieges nicht minder eifrig und geschickt. Bisher den Deutschen in feinem Lande wohlwollend gesinnt, gab er sich nunmehr ganz einer slawischen Strömung hin, die von den Kreisen des altczechischen Adels her drohend erstand; von ihr beeinflußt, rief er die Polen auf zum Kampfe gegen Rudolf. Zugleich wußte er die Herzöge von Glogau, Oppeln und Breslau, die meißnischen und thüringischen Fürsten, sowie die Kurfürsten Johann und Otto von Brandenburg an sich zu feffeln, gewann im Südwesten den unzuverlässigen Herzog Heinrich von Niederbayern und knüpfte auch in Österreich selbst Verbindungen an, vor allem mit den Bürgern von Wien, deren Mißmut König Rudolf durch Auflage schwerer Steuern erregt hatte. So gerüstet zog Ottokar im Jahre 1278 gegen Rudolf aus. Es war ein Krieg vor allem des Deutschland benachbarten Slawentums gegen Rudolf und feine ungarischen Verbündeten; von Deutschland aus kam Rudolf außer dem Basler Bischof und dem zollernfchen Burggrafen von Nürnberg fast niemand zu Hilfe. Aber die erste große Schlacht schon brachte die Entscheidung zu Gunsten Rudolfs. Am 26. August 1278 verlor Ottokar bei Dürnkrut auf dem Marchfelde Reich und Leben; umzingelt und gefangen ward er von einem österreichischen Adligen schmählich erstochen. Unter Klagen

6. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 94

1895 - Gera : Hofmann
94 Drittes Buch. I. Abschnitt: Bilder aus der äußeren Geschichte. auf das Venezianische scheiterte, und in stürmischem Vorgehen entrissen dann die Venezianer den Kaiserlichen Triest, Görz und ganz Istrien. Max mußte froh sein, einen Waffenstillstand zu schließen. Als er nun, bereits mit Frankreich und Spanien gegen die Republik von San Marco im Bunde, im April 1509 zu dem Reichstage in Worms einzog, stießen seine erneuerten Hilfsanträge auf den entschiedensten Widerstand vor allem der Städte, die im Reichsgericht zu wenig vertreten zu sein klagten und voll Abneigung den Krieg gegen Venedig, das Muster einer städtischen Republik, verfolgten. Keine bessere Aufnahme fanden die kaiserlichen Hilfegesuche im nächsten Jahre zu Augsburg, als die Venezianer trotz ihrer furchtbaren Niederlage von Agnadello (Vaila) an der Adda am 14. Mai 1509 Padua tapfer gegen den Kaiser behauptet hatten. Zudem erregten seine beständigen Eingriffe in den Geschäftskreis des Reichsgerichts die lebhafteste Verstimmung. Es stellte sich immer mehr heraus: er selbst war ganz unfähig und auch gar nicht geneigt, die Verfassungsreform zustande zu bringen, und er störte noch das wenige, was aus der ständischen Anregung hervorgegangen war. Mittlerweile mußte er zusehen, wie sich Papst Julius Ii. (1503—1513) mit Venedig versöhnte und sich schließlich, mit diesem und Spanien verbündet, anschickte, die Franzosen aus Italien zu verjagen. Deren glänzender Sieg bei Ravenna am Ostersonntage (12. April) des Jahres 1512 blieb fruchtlos, da die Schweizer inzwischen ins Mailändische einmarschierten; der ganze Feldzug endete mit dem Abzüge der Franzosen aus Oberitalien, und Spanien gebot als die einzige Großmacht auf der Halbinsel. Da mußte der Kaiser auf dem Reichstage zu Köln 1512 zufrieden sein, eine neue Bewilligung auf Grund des freilich stark herabgesetzten „gemeinen Pfennigs" zu erhalten, dagegen aber den Widerstand gegen die ständischen Reformen fallen lassen. Für die Exekution der kammergerichtlichen Urteile sollte das Reich in zehn Kreise, jeder unter einem von den Fürsten ernannten Kreishauptmann, geteilt, auch ein ständischer Reichsrat dem kaiserlichen Hofe beigegeben werden. Doch es blieb auch hier bei den Beschlüssen; zur Ausführung kam nichts. So konnte der Kaiser an der Seite Spaniens und Englands zwar an dem Kriege teilnehmen, der im Jahre 1513 abermals gegen Frankreich ausbrach und zu dem Siege bei Guinegate in Flandern führte (16. August), aber den kühnen Zug des jugendlichen Königs Franz I. von Frankreich über die Alpen, sodann dessen Einmarsch in Mailand, wo die Schweizer kurz vorher den Herzog Maximilian Sforza wieder eingesetzt hatten und den entscheidenden Sieg der Franzosen über die bis dahin nnbezwungenen Schweizer in der „Riesenschlacht" von Marignano am 13. und 14. September 1515 mit seinen Folgen vermochte er nicht zu hindern. Fortan gebot in Oberitalien Frankreich, im Süden Spanien; kaum ^ daß Maximilian den Venezianern ein paar Grenzstriche in Friaul und eine Kriegsentschädigung abzugewinnen vermochte. Drohender noch erschienen die inneren Verhältnisse: allerorten herrschten Gärung und Fehde, die Autorität der Reichsgewalt war überall hinfällig. Unter so trüben Aussichten eröffnete man am 1. Juli 1517 den Reichstag zu Mainz. Eine Kommission wurde niedergesetzt, um über die Ursachen des

7. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 93

1895 - Gera : Hofmann
8. Maximilian I. 93 hielten der Schwäbische Bund, Württemberg, Hessen, Brandenburg, Bayern-München und zahlreiche Reichsstädte; auch die öffentliche Meinung stand durchaus auf des Kaisers Seite und begrüßte mit lautem Jubel den glänzenden Sieg, den Maximilian am 12. September 1504 bei Menzesbach unweit Regensburg über die ketzerischen Böhmen erfocht. Kurze Zeit darauf nahm er das damals bayrische Kufstein nach heftiger Beschießung. Überwunden, mußten die Söhne Ruprechts, der inzwischen am 20. Juli 1504 gestorben war, den Frieden suchen. In Köln kam dieser am 3. Juli 1505 zustande aus Grundlage des kaiserlichen Teilungsvorschlags. Max stand glänzender, imponierender da als je. Eine starke habsburgische Partei umgab ihn, durch persönliche Vorteile gewonnen, auf weitere hoffend. Die ständische Reform-partei aber war zersprengt, zumal da schon am 1. Dezember 1504 auch Kurfürst Berthold von Mainz gestorben war. — Jetzt mußte sich's zeigen, ob der Habsburgische Weg zum Ziele führte. Wenigstens betreten hat ihn der Kaiser. Unter dem Eindrücke seines Sieges im Landshuter Kriege schlug er zu Köln die Errichtung einer Reichsregierung und die Erhebung des „gemeinen Pfennigs" von neuem vor. Da er aber die Entscheidung über wichtigere Fälle sich selber vorbehielt und für die Reichssteuer die gemachten Erfahrungen nicht eben sprachen, so lehnte der Reichstag die kaiserlichen Anträge ab und beschloß statt dessen die Aufstellung einer sogenannten „Matrikel" mit Zugrundelegung der einzelnen Territorien, so daß jedes einzelne zu einer bestimmten Leistung an Truppen oder Geld verpflichtet wurde. Daraufhin wurde eine mäßige Rüstung zur Sicherung der Habsburgischen Erbfolge in Ungarn bewilligt, damit dies Land „dem heiligen Reiche wieder verwandt gemacht werde". Denn dort widerstrebte eine starke Partei unter Stephan Zapolya, Grafen von der Zips, den früheren Abmachungen über die Erfolge der Habsburger. Maximilians Einschreiten hatte auch wirklich den gewünschten Erfolg; er besetzte Preßbnrg, Ödenburg und Eisenburg ohne Schwertstreich und erzwang am 19. Juli 1506 den Frieden von Wien, in dem das habsburgische Erbrecht auf Ungarn aufs neue anerkannt wurde. Ermutigt dachte er nun daran, zur Kaiserkrönung gen Rom zu ziehen. Da ihm aber die Venezianer den bewaffneten Durchmarsch verweigerten, überdies alte Grenzstreitigkeiten, namentlich über die Grafschaft Görz, die nach dem Tode des letzten Grafen Leonhard (1500) an die Habsburger gefallen war, mit ihnen schwebten, so forderte und erhielt der Kaiser im Jahre 1507 zu Konstanz die Bewilligung von 12 000 Mann auf Grund der Matrikel zum Römerzug und gab dagegen die Wiedereröffnung des Reichskammergerichts zu. Zugleich sprach er gegen das Versprechen, 6000 Mann für den italienischen Krieg zu stellen, die Schweizer vom Gerichte des Reiches förmlich los; sie waren seitdem nur „Reichsverwandte". Darauf nahm er im Januar 1508 zu Trient den Titel „erwählter römischer Kaiser" an und erklärte damit das Kaisertum für unabhängig von der päpstlichen Krönung. Aber so stolzem Anfange entsprach mit Nichten der Fortgang. Von der Reichshilfe erschien wenig, von der schweizerischen gar nichts; der Angriff

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 93

1912 - Habelschwerdt : Franke
83 der Untersttzung der Welsen abzuhalten, in der Schlacht bei Bornhved, nordwestlich von Lbeck. Um diese Zeit war der tchtige Reichsverweser Engelbert von Cln von seinem entarteten Neffen ermordet worden. Friedrichs Sohn, König Heinrich, der jetzt die Leitung der Reichsgeschfte bernahm, fhrte ein zgelloses Leben und trachtete danach, sich von seinem Vater unabhngig zu machen. Er begnstigte das deutsche Brgertum und verband sich mit den lombardischen Stdten. Darum zog der Kaiser nach Deutschland und lie Heinrich gefangen nach Apulien abfhren. Zur Herstellung des inneren Friedens erlie er auf dem Reichstage zu Mainz (1235) das erste in deutscher Sprache geschriebene Landfriedensgesetz. Er erhob die welstschen Besitzungen Braun schweig-Lne brg zum Herzogtums Die Landeshoheit der Fürsten, die Friedrich schon als Landes-Herren" bezeichnete, wurde besttigt und dadurch die Umbildung der deutschen Monarchie zu einem Bundesstaate an-gebahnt. Nachdem sein zweiter Sohn Konrad zum König gewhlt worden war. zog Friedrich Ii. wieder nach Italien. i 6. Friedrichs Streit mit den Lombarden und dem Papste, 12361250. Wie Sizilien, so wollte Friedrich auch Ober-' Italien seiner unmittelbaren Herrschaft unterwerfen. Er besiegte (1237) die lombardischen Städte, die ihren altert Bund erneuert hatten, bei Cortenuvo am Oglio (oljo) und fhrte eine der sizilischen hnliche Verwaltung ein. Als er auch fr die Gebiete des Kirchenstaates Beamte ernannte und seinen Sohn Enzio zum König von Sardinien erhob, das unter ppstlicher Oberhoheit stand, sprach Papst Gregor Ix. den Bann der Friedrich aus. Gregors Nachfolger Innozenz Iv. floh nach Lyon, erneuerte hier den Bannfluch gegen den Kaiser, den er einen Gotteslsterer und heimlichen Mohammedaner" nannte, und erklrte ihn fr abgesetzt. Die deutschen Bischfe whlten nun den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen Tode den Grafen Wilhelm von Holland zum Gegenknige. In Italien erlitt Friedrich schwere Verluste bei der Belagerung von Parma; auerdem geriet sein Lieblingssohn Enzio in die Gefangenschaft. Whrend neuer Rstungen berraschte den Kaiser der Tod. 1250. 7. Der Einfall der Mongolen. Whrend Friedrich in Italien kmpfte, fielen die Mongolen, die Dschingischan in einem mchtigen, von den Grenzen Chinas bis in das sdliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Schlesien ein. Ehe das vom Bhmenknige gefhrte Heer der Deutschen herangekommen * Spter teilten sich die Welfen in viele Linien. Die Linie Braun-schweig-Lneburg-Hannover, die 1692 die Kurwrde erhielt, kam 1714 auf den englischen Thron, den sie bis heut innehat.
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