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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 43

1886 - Berlin : Hofmann
§ 25. Untergang der Hohenstaufen. 43 Spur schritt weiter der edle, großangelegte Manfred, sein Bruder. Nun aber rief Papst Clemens Iv. einen französischen Prinzen, Karl von Anjou, zu Hilfe. Gegen ihn verlor Manfred 1266 bei 1266 Benevent Schlacht und Leben. Karl aber nahm die hohenstanfischen Lande Unteritaliens in Besitz und unterwarf sie einer hartherzigen, grausamen Behandlung. Da wandten sich die Unterdrückten an den jugendlichen Sohn Konrads Iv., Konradino, der am Hofe seines Oheims in Bayern lebte. Ohne die Bitten seiner Mutter zu achten, die Italien als das Verhängnis des Staufengeschlechtes fürchtete, beschloß er, zur Rückerwerbung seines väterlichen Erbes auszuziehen. Hoher Hoffnungen voll zog er mit seinem Freunde Friedrich von Baden nach Italien. Aber ein trauriges Geschick wartete ihrer. Beitagliaeozzo von Karl von Anjou geschlagen, gerieten sie in dessen Gefangenschaft. Karl sah Ruhe vor Kouradiu nur in dessen Tode. Er ließ ein Gericht zusammentreten und ihn vor demselben auf Hochverrat verklagen. Nur einer der Richter Robert von Bari, wagte es, der Wahrheit zum Trotz das Schuldig über die Jünglinge auszusprechen, und auf Grund dieser einen Stimme verhängte Karl den Tod. Im Jahre 1268 wurden Konradin und Friedrich ans dem Markte 1268 von Neapel durch Henkershand getötet, traurige Opfer römisch-srau-zösischer Tücke und Gewaltthätigkeit. So endete die Hauptlinie des Hohenstaufengeschlechtes, das, reich an Gaben des Geistes und des Gemütes, unser Vaterland hätte groß machen können, wenn es dem unseligen Zuge nach Italien Widerstand geleistet hätte! Anmerkung. König Enzio (vergl. § 24) starb 1272 in der Gefangenschaft inbologna. Friedrichsii.tochter Margareta, die unglückliche, mißhandelte Gemahlin Albrechts des Unartigen von Meißen-Thüringen, starb, nach heimlicher Flucht von der Wartburg und schmerzlichem Abschied von ihren Kindern (Friedrich mit der gebissenen Wange) 1270 in Frankfurt a./M. Eine letzte Tochter, Katharina, starb 1279 als Nonne eines französischen Klosters; an ihrem Grabmal liest man noch jetzt die Worte: „Kronen und alle Pracht dieser Welt habe ich nichts geachtet." — Repetition: Iv. Periode: Zeitalter der Hohenstaufen und der Kreuzzüge (1125—1250). § 21. Lothar von Sachsen (1125—1137). Ausbruch des langen und verhängnisvollen Streites zwischen dem welfischen und dem hohen* staufischen Hause. — Verleihung der Nordmark an Albrecht den Bären von Ass anten: Grundlegung des brandenbnrgischen Staates.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 59

1886 - Berlin : Hofmann
§ 35. Die deutschen Städte und ihre Bedeutung. 59 den Wählern erlaufen (Willebriefe; später Kapitulationen). Gleichwohl sind die Kurfürsten insofern oft von wesentlichem Nutzen gewesen, als sie dem Papste gegenüber die Fahne des nationalen Interesses aufrecht hielten und feinen vermessenen Ansprüchen auf die Besetzung des deutschen Thrones thatkräftig entgegentraten. 1314 Das geschah besonders zur Zeit König Ludwigs des -ßmjent (1314 bis 1347), als die Übergriffe des unter französischem Einfluß ^395 stehenden Papstes (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305 bis bis 1377!) unleidlich wurden. Die Fürsten erklärten in dem 13 < t Kurv er ein zu Reuse 1338, daß fortan der durch sie ge- 1338 wählte König nicht der Bestätigung des Papstes bedürfe. Im Anschluß an diesen Beschluß wurde im Jahre 1 3 5 6 1356 unter König Karl Iv. (1347—1378) ein großes Reichsgesetz er- 1347 fassen, die sog. Goldene Bulle. In demselben wurde des bis näheren festgesetzt, wie die vom Papste unabhängige Königswahl 6 fortan zu vollziehen sei, und dieselbe endgültig den sieben Kurfürsten übertragen (drei geistliche: Mainz, Köln, Trier; vier weltliche: Böhmen, Pfalz, Sachfen-Wittenberg, Brandenburg); zugleich würden biefen Kurfürsten die weitgehenbsten Rechte vom Kaiser zugestanben, zumal ein großes Maß von Unabhängigkeit. Fortan liegt das Schwergewicht des Reiches in bent Kurfürstenkolleg. Anmerkung. Im übrigen sinb die beiben erwähnten Könige für die Entwicklung des Reiches ohne große Bebeutung. Der erste — Ludwig von Bayern — hatte zum Gegenkönig Friedrich 1314 von Österreich (1314—1330), den er aber in der Schlacht bei ^o|q Mühldorf 1322 besiegte und gefangen nahm; zunächst auf dem -^22 Schlöffe Trausnitz gefangen gehalten, hat sich dann Friedrich mit feinem Gegner ausgesöhnt und sogar die Teilnahme an der Reichsregierung erlangt; boch starb er balb barauf. Karl Iv. hat für das Reich wenig, für fein Stammland Böhmen sehr viel gethan; hier gründete er die bald glänzend aufblühende Universität Prag 1348 (die erste in Deutfchlanb) und hob bnrch eine weife und freigebige Verwaltung das Laub zu hoher Blüte. Darum wirb er noch heute von den Böhmen als der größte König ihrer Geschichte gefeiert. § 35. Die deutschen Städte und ihre Bündnisse. Unter dem Einflüsse der Kreuzzüge und des bnrch sie belebten Hanbelsverkehrs entwickelte sich die Bebeutung der ©täbte. Be-

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 64

1886 - Berlin : Hofmann
64 Zweiter Teil. Das Mittelalter. schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten. I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517). § 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254. 1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen. 1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt. 1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache. 1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena. § 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 69

1886 - Berlin : Hofmann
§ 40. Kaiser Maximilian I. § 41. Die großen Entdeckungen. 69 stand, der das rechte Wort zu finden, die angemessene That zu vollbringen imstande war. § 40. Kaiser Maximilian I. Nachdem im Jahre 1493 Kaiser Friedrich Iii., ein schlaffer, unthätiger Regent, gestorben, folgte ihm sein Sohn Maximilian I. 1493 (1493 — 1519). Von hervorragender geistiger und körperlicher bis Bildung, erweckte dieser auch beim Volke sehr beliebte Kaiser noch -) 9 einmal große Hoffnungen für die Besserung der Zustände im Reich. Aber es zeigte sich bald, daß sein Interesse nicht sowohl diesem als der Gründung und Förderung habsbnrgischer Hausmacht galt. („Alles Erdreich Ist Ostreich Unterthan!). Dazu boten ihm vortreffliche Gelegenheit: 1. seine erste Heirat mit Maria, Tochter Karls des Kühnen (vgl. § 39) von Burgund; 2. seine zweite Heirat mit einer mailändischen Prinzessin; 3. die Heirat seines Sohnes Philipp mit einer spanischen Königstochter. — Die große, beständig zunehmende Türkengefahr veranlaßte in diefer Zeit mehrere patriotische Männer (z. B. den Erzbischof Berthold von Mainz), auf Mittel zu sinnen, durch welche das Reich gekräftigt würde. Zunächst suchten sie ein beständiges Reichsregiment, bestehend aus Gliedern des Fürstenstandes, zu errichten. Da ihnen das nicht sogleich gelang, so brachten sie wenigstens das zuwege, daß ein ewiger Landfriede 1495 1495 angefetzt ward, in welchem für alle Zeiten die Fehden verboten wurden. Ebenfo errichtete der Kaiser ein Reichskam me r-gericht. Zur Erhaltung desselben diente eine allgemeine Reichssteuer, der gemeine Pfennig. Und um eine geordnete Verwaltung des Reiches hinfort zu ermöglichen, wurde das ganze Reich (mit Ausnahme von Böhmen und der Schweiz) in Kreise eingeteilt, deren es zunächst 6, dann 10 gab. Auch durch andere Einrichtungen, wie z. B. die des Post-wesens, ist die Regierung Maximilians vorteilhaft ausgezeichnet. § 41. Die großen Entdeckungen. Gegen das Ende des Mittelalters wurde der Schauplatz der Geschichte bedeutend erweitert durch die großen Entdeckungen. Die Portugiesen hatten es sich zur Aufgabe gestellt, da durch die Os-manen die Laudverbiuduug mit Ostindien vielfach gestört wurde, einen Seeweg nach diesem Lande zu finden. Sie richteten daher

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 97

1886 - Berlin : Hofmann
§ 57. Frankreich im Reformationszeitalter. 97 deutschen und protestantischen Provinzen. Wilhelm von Oranien wurde zum Statthalter der neuen Republik der vereinigten Niederlande erwählt. 3. Aber die junge Freiheit hatte noch schwere Kämpfe zu bestehen. Nachdem Wilhelm von Oranien 1584 in Delft ermordet war, trat sein Sohn Moritz an die Spitze. Die drohende Haltung Spaniens zwang nun die Niederländer, sich mit den Engländern zu verbinden. Beide gemeinsam eröffneten einen siegreichen Kampf gegen die spanische Seeherrschaft, welche seit der Entdeckung Amerikas beständig gewachsen war. Dieselbe wurde gestürzt durch den Untergang der sog. unüberwindlichen Flotte (Armada) 1588 (Medina Sidonia und Philipp Ii.). Da kurz zuvor Spanien 1588 durch Erbschaft auch Portugal erworben hatte, so richteten die Niederländer ihre Angriffe auch gegen die ostindischen Besitzungen: dadurch ward der Grund gelegt zu dem niederländischen Welthandel (Amsterdam). Die Seemacht der Niederländer ist um die Wende des 16. und 17. Jahrhunderts die bedeutendste der Welt: Gründung der ostindischen Kompagnie 1602 (Java Batavia). Nach langen Kämpfen mit den Spaniern, die oft noch' durchs innere Unruhen an Gefahr zunahmen (Staatenpartei und oranifche Partei), errangen die Niederlande doch endgiltig ihre Unabhängigkeit. Im Jahre 1648, im westfälischen Frieden, wurde 1648 dieselbe von allen europäischen Mächten anerkannt. , Die Wirkung dieser Freiheitskriege bestand — ähnlich wie in Griechenland — in einem erstaunlichen Aufschwung des gesamten Volkslebens. Ungeheure Reichtümer flössen in die holländischen Häsen, in den Städten entwickelte sich gediegene Pracht und behag* Itche Lebensführung, in welcher der Kunst, zumal auch der Malerei 0- oben § 55), ein breiter Platz eingeräumt wurde. Auch die Wissenschaft blühte schön aus, besonders an der Universität Leiden. — § 57. Frankreich im Reformationszeitalter. Wie König Franz I. von Frankreich schon bei der Wiederbesetzung des erledigten Kaiserthrones als Gegner Karls V. aufgetreten war, so blieb er in Feindschaft mit demselben säst während seiner ganzen Regierung. In den vier Kriegen zwischen Franz I. und Karl V. handelte es sich um den Ausgleich gegenseitiger Gebietsansprüche auf Navarra, Mailand und Burgund. Franz war in diesen Kriegen trotz tapferster Gegenwehr im allge- Wychgram. Lehrbuch der Geschichte. Ii. 7

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 39

1886 - Berlin : Hofmann
§ 23. Heinrich Vi. — Philipp der Hohenstaufe und Otto Iv. der Welf. 39 einem mittelalterlichen Dichter beschrieben worden ist, zu Mainz 1184 die Schwertleite seiner beiden Söhne. Zwei Jahre daranf 1184 unternahm er seinen letzten Zng nach Italien, diesmal in friedlicher Absicht und von den Städten festlich empfangen; seinen ©ohn, den bereits zum König gekrönten Heinrich, vermählte er in Mailanb mit Constanze, der Erbin des sübitalischen Normannenreiches. So auf der Höhe des Glücks, in dem Vollbesitz bessen, was er erstrebt, beschloß Friedrich, sein Leben zu krönen durch eine Unternehmung gegen den Sultan Salabin, welcher das heilige Grab den Christen, die es im ersten Kreuzzug erobert hatten, wieber entrissen. Auf biesem Kreuzzug aber (vgl. § 26) fanb Friedrich seinen Tod 1190 in den Wellen des Saleph in Kleinasien, 1190 tief betrauert von dem ganzen deutschen Volke, das bis heute in ihm den gewaltigsten Vertreter nationaler Größe im Mittelalter verehrt. Mannhafte Kraft, überlegener Geist, unbesiegbare Festigkeit des Wesens üerbanb sich in biesem Herrscher mit einem reichen Gemüte, welches die Menschen fesselte. Welche Liebe er bei den Seinen genoß, zeigt z. B. die Thatsache, daß in mehreren Fällen seine Ritter und Diener ihr Leben freiwillig für ihn opferten (Hartmann von Siebeneichen). § 23. Heinrich Vi. — Philipp der Hohenstaufe und Otto Iv. der Welf. 1. Deutschtonb war ein Wahlreich, b. H. dem verstorbenen König folgte nicht nach Erbrecht sein Sohn ober nächster männlicher Anverwanbter, fonbern es beburfte stets der Wahl des Volkes ober der Fürsten. Zumal die letzteren hatten die Wieberbesetzung des Thrones in Hänben und biefetbe geschah nicht immer nach Rücksichten, die dem Wohle des Laubes bienlich waren. Damm faßte der Nachfolger und Sohn Friebrichs I. Heinrich Vi (1190—1197) den 1190 Plan, die Krone des Reiches in feinem Haufe erblich ^ zu machen. Dieser Plan, bessen Durchführung in Deutschland viel größere Bestänbigkeit aller Einrichtungen zur Folge gehabt haben und bar um sehr segensreich gewesen sein würde, scheiterte jeboch an dem Wiberspruch der Fürsten und auch durch den zu frühen Tod des Kaisers. Das beutsche Reich blieb bis zu seinem Untergang ein Wahlreich, und barin liegt ein Hanptgrunb, weshalb unsere nationale Geschichte von so viel Schwäche und Verwirrung zu berichten hat. Das neue beutsche Reich aber hat diese Klippe ver-

7. Mittlere und neuere Geschichte - S. 44

1886 - Berlin : Hofmann
44 Zweiter Teil. Das Mittelalter. § 22. Konrad Iii. (1138— 1152), der erste Hohenstaufe. Sein Kampf gegen die Welfen; sein Kreuzzug. Friedrich I., Barbarossa (1152—1190). Sein Grundsatz: Der Kaiser ist die Quelle alles Rechtes. Kampf gegen die lombardischen Städte; Zerstörung von Mailand. Endlicher Sieg der Städte bei Legnano 1176, ermöglicht durch die Felonie Heinrichs des Löwen, des welfischen Herzogs von Sachsen und Bayern. Zu dem Kampf mit den Städten hatte sich noch der mit dem Papste gesellt. Mit beiden Gegnern findet sich Friedrich sehr günstig ab in den Friedensschlüssen zu Venedig und Konstanz. — Strafgericht an Heinrich dem Löwen 1181: Ächtung des Herzogs und Zersplitterung seiner Lehen (Bayern an Otto von Wittelsbach). — 1184 großes Fest ans dem Reichstage zu Mainz. — 1189 Kreuzzug Friedrichs, sein Tod im Saleph 1190. §23. Heinrich Vi. (1190—1197) kämpft vergebens für dieerblichmachung der Kaiserkrone. Nach seinem Tode zwei Gegenkönige: von welsischer Seite Otto Iv. (1198—1215), von hohenstanfischer: Philipp von Schwaben (1198—1208). Heftiger Bürgerkrieg. Papst Innocenz Iii. sucht den entscheidenden Einfluß zu gewinnen. Nach Philipps Ermordung wendet sich der Papst von Otto ab, der allen Einfluß verliert gegenüber dem jungen Friedrich Ii. — Walther von der Vogelweide und seine Gedichte. § 24. Friedrich Ii. (1215—1250). Herrscher von modernen Anschauungen geleitet. — Unter ihm Deutschland vernachlässigt; sein vorzngs-weiser Aufenthalt Italien (Palermo). Kreuzzug (1228) und Zerwürfnis mit dem Papste, der ihn in den Bann thut und in sein Gebiet einfällt, dann aber zum Frieden zu S. Germauo gezwungen wird. — Ordnung der sizilischen Lande: Beseitigung des Lehnswesens, Einführung ständiger Verwaltungsbeamten. Glänzender Hof zu Palermo. — In Deutschland Empörung seines Sohnes Heinrich; Gefangennahme desselben. Großer Reichstag zu Mainz 1235 (Braunschweig - Lüneburg an den Welsen Otto das Kind), Anwachsen der fürstlichen Macht in Deutschland. — Friedrichs Kriege gegen die lombardischen Städte und den Papst füllen die übrige Zeit seiner Regierung. Sein Tod 1250. § 25. Die Hohenstaufen gehen unter in dem Kampfe um ihr süditalisches Erbreich, das der Papst an den französischen Prinzen Karl von Anjou gegeben hatte. Manfred geschlagen in der Schlacht bei Benevent; Konradino wird nach dem Verlust der Schlacht bei Tagliacozzo in Neapel hingerichtet (Robert von Bari). Pie Kreuzzüge und ihre Kokgen. § 26. Übersicht der Kreuzzüge. Nachdem wir die Geschichte der Kaiser bis zum Untergange der Hohenstaufen im Zusammenhange erzählt, wenden wir uns jetzt zur Betrachtung der Kreuzzüge, d. h. der Versuche, welche die abendländische Christenheit unternahm, um das heilige Grab den Händen der Mohammedaner zu entreißen.

8. Mittlere und neuere Geschichte - S. 57

1886 - Berlin : Hofmann
§ 33. Das Interregnum. — Rudolf von Habsburg u. seine nächsten Nachfolger. 57 schon früher sehr geschwächten Bande der öffentlichen Ordnung. Gewalt und Willkür der Einzelnen, der Landesherren oder Ritter, ging vor Recht. Besonders hart lastete die allgemeine Unsicherheit auf denjenigen Klassen, die ans Handel und friedlichen Verkehr von Stadt zu Stadt angewiesen waren. Der durch die Kreuzzüge so geförderte Handel erlahmte durch das Raubrittertum, welches in der Ausübung des „Faustrechtes" seine einzige Beschäftigung sah. Auch bedrückten räuberische Rechtsgewohnheiten, wie z. B. das Grundruhrecht und das Strandrecht, den Handelsverkehr auf Landstraße und Flüssen. So kam es, daß in dieser „kaiserlosen und schrecklichen Zeit" jeder einzelne, so gut es ging, auf Selbsthilfe dachte. Zumal die Städte organisierten eine solche in dem 1254 gegründeten rheinischen Städtebund. Auch zu anderen 1254 Vereinigungen wurde in dieser Zeit der Grund gelegt. Um der zunehmenden Verwirrung ein Ende zu machen, entschlossen sich endlich die Fürsten auf den Antrag des Erzbischofs von Mainz den Grafen Rudolf von Habstmrg (1273 — 1291) L273 zum König zu wählen. Derselbe steuerte mit starker Hand dem brs Raubritterwesen und hielt den Landfrieden aufrecht, wodurch er sich namentlich den Dank der Städte, in denen sich mehr und mehr die Kraft und Blüte der Nation zusammendrängte, verdiente. Da der König Ottokar von Böhmen, der während des Interregnums zu seinem Stammlande noch Österreich, Steiermark und Krain erobert hatte, die Huldigung versagte, sah sich Rudolf genötigt, mit gewaffueter Hand gegen ihn zu ziehen: er besiegle ihn in der großen Schlacht auf dem March selbe 1278, in der 1278 Ottokar bett Tod fand. Nun verlieh Rudolf Österreich, Steiermark und Krain feinen Söhnen zu Lehen und begründete damit die h a b s b u r g i f ch e Macht, die sich nachher zu weltumspannendem Umfange ausdehnen sollte. Zu früh für das Reich, welches seiner ordnenden Hand länger beburft hätte, starb Rubels in Speier 1291, ohne daß er die ersehnte Wahl seines Sohnes Albrecht 1291 zu seinem Nachfolger hätte bnrchfetzen können. Von nun an ist das Streben der beutscheu Könige vorzugsweise barauf gerichtet, sich eine eigene H ausmacht zu gründen, da sie nur so bett widerstrebenden Fürsten überlegen sein konnten. Sehr oft ittbes war bieses Streben nach einer Hausmacht so stark, daß sie darüber den Nutzen des Reiches versäumten, ja demselben oft geradezu zuwider waren und sogar ihre Stellung als Könige

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 161

1888 - Habelschwerdt : Franke
161 geladen, von seiner Mutter vergeblich gewarnt, unternahm nun der junge Konradin den Zug über die Alpen. Aber bei Skur-kola (Tagliakozzo) besiegt, ward er gefangen und auf Karls Befehl zu Neapel hingerichtet, 1268. Der Untergang des herrlichen Geschlechts der Staufer war herbeigeführt worden a) durch das Streben, eine Universalmonarchie auszurichten, b) durch den Partikularismus der Fürsten, c) durch die Gegenbestrebungen der Päpste, welche zuerst die Lombarden und dann die Franzosen als Bundesgenossen benutzten. Z>ie stzitische Mesper. Karl von Anjou führte in Sizilien eine Gewaltherrschaft. Die Unzufriedenheit hierüber führte zu einem Aufstande, der am Ostermontage 1282 ausbrach. Die Franzosen wurden ermordet oder vertrieben, und Sizilien kam an Peter Iii. von Aragonien, den Schwiegersohn Mansreds. Aas Interregnum, 1256—1273. Nach dem Tode Wilhelms von Holland (1254—1256), der keine Anerkennung finden konnte, wählte eine Partei der Reichsfürsten den Herzog Richard von Cornwallis, die andere König Alfons X. von Kastilien (also zwei Ausländer) zu deutschen Königen. Ersterer gewann einen vorübergehenden Anhang, letzterer kam nie nach Deutschland. In dieser „kaiserlosen" Zeit erreichten das Fehdewesen und die öffentliche Unsicherheit eine furchtbare Höhe. Die letzten Kreuzzüge. Sechster Kreuzzug, 1248—1254. Im Jahre 1*244 war Jerusalem an die Reiterhorden der Chowaresmier verloren gegangen, die sich vor den Mongolen gefluchtet hatten. Das bestimmte den König Ludwig Ix. (den Heiligen) von Frankreich zum Gelübde eines Kreuzzuges, der sich zuerst gegen Ägypten richtete, ohne welches die Behauptung des heil. Landes unmöglich schien. Damiette wurde zwar erstürmt, aber der König geriet in Gefangenschaft und mußte auf alle Vorteile verzichten. Siebenter Kreuzzug, 1270. Da eine christliche Besitzung nach der andern an die Mameluken verloren ging, beschloß Ludwig, der fein Gelübde noch nicht gelöst zu haben glaubte, einen zweiten Kreuzzug. Derselbe hatte zunächst Tunis zum Ziele, weil man durch Eroberung dieses Landes einen festen Stützpunkt zur Unterwerfung Ägyptens zu gewinnen hoffte. Aber der größte Teil des Heeres und der König selbst wurden durch eine Seuche hingerafft. Im Jahre 1291 fiel Aston, die letzte Besitzung der Christen in Palästina, in die Hände des Sultans von Ägypten. 11

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 172

1888 - Habelschwerdt : Franke
172 Frankreich. Macht gegen die mächtigen Vasallen verteidigen. Das Hauptstreben der späteren Kapetinger ging dahin: a) Die Thronfolge in ihrer Familie zu sichern, b) das Königtum den Vasallen gegenüber zu stärken. Hierfür, sowie für die staatliche Entwickelung Frankreichs überhaupt, waren folgende Umstände günstig: a) Die Lebensdauer der meisten Kapetinger war eine lange, so daß die Krone selten vergeben wurde; b) es bestand unter den Stämmen kein großer Gegensatz; c) die Könige hatten Gelegenheit, ihr Besitztum im Lande zu vergrößern; <1) die Geistlich- J feit gebrauchte die Könige als Schutz gegen den Adel; e) die Städte ließen : sich die vom Adel erhaltenen Freibriefe j von den Königen bestätigen und wur- i den deren Stütze. Zu merken sind: (5.) Ludwig Vi., 1108—37, der zum erstenmale die kommunalen Freiheiten der Städte bestätigte. (6.) Ludwig Vii., 1137—80. Er wurde von dem staatsklugen Abte Suger von St. Denis geleitet. Ludwig Vii. nahm am 2. Kreuzzuge teil. Von seiner Gemahlin Eleonore, der Erbin von Poitou und Guyenne, ließ er sich scheiden. Da diese daraus den Herzog der Normandie, Heinrich Plantagenet, heiratete, welcher König von England wurde, so ging ein Teil Frankreichs an England verloren. (7.) Philipp Ii. August, 1180 bis 1223. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und begann den Albigenserkrieg. Dem Könige Richard Löwenherz von England entriß er die Nor- | mandie wieder und sicherte diesen Besitz durch den Sieg bei Bouvines (siehe S. 156). Die königliche Macht I England. Macht erstreckte sich auch über Dänemark, Norwegen und Schweden. Nach kurzer Regierung seiner Söhne folgt Iii. Eduard der Bekenner, 1041—66, ein Angelsachse. Da er bisher in der Normandie gelebt hatte, so begünstigte er die normannisch-französische Sitte und erbitterte dadurch das Volk, das sich für seinen Schwager Harald erklärte. Iv. Normannische Könige, 1066 bis 1154. Wilhelm der Eroberer, mit dem angelsächsischen Hause verwandt, schlug Harald in der Schlacht bei Hastings, 1066, und bestieg den Thron. Er und seine Söhne begünstigten die Normannen, verdrängten den angelsächsischen Adel ans seinen Besitzungen und erhöhten das Einkommen der Krone durch Steuern und Erpressungen. V. Könige aus dem Hause Anjou oder Plantagenet, 1154—1399. Im Jahre 1154 bestieg der Urenkel Wilhelms des Eroberers und Herzogs der Normandie, Heinrich Ii. (1154—89), Sohn des Grafen Gottfried Plantagenet von Anjou, den Thron und war durch seine Gemahlin auch Besitzer von Guyenne und Poitou, also des halben Frankreich. Im Jahre 1171 eroberte er Irland. Richard Löwenherz (1189—99) nahm am 3. Kreuzzuge teil. Johann ohne Land (1199 bis 1216). Er unterlag in einem Kampfe mit Papst Innocenz Iii. wegen Besetzung des Erzbistums Kanterbury und mußte sein Land vom Papste als Lehen nehmen; ebenso wurde er von
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