Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 59

1886 - Berlin : Hofmann
§ 35. Die deutschen Städte und ihre Bedeutung. 59 den Wählern erlaufen (Willebriefe; später Kapitulationen). Gleichwohl sind die Kurfürsten insofern oft von wesentlichem Nutzen gewesen, als sie dem Papste gegenüber die Fahne des nationalen Interesses aufrecht hielten und feinen vermessenen Ansprüchen auf die Besetzung des deutschen Thrones thatkräftig entgegentraten. 1314 Das geschah besonders zur Zeit König Ludwigs des -ßmjent (1314 bis 1347), als die Übergriffe des unter französischem Einfluß ^395 stehenden Papstes (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305 bis bis 1377!) unleidlich wurden. Die Fürsten erklärten in dem 13 < t Kurv er ein zu Reuse 1338, daß fortan der durch sie ge- 1338 wählte König nicht der Bestätigung des Papstes bedürfe. Im Anschluß an diesen Beschluß wurde im Jahre 1 3 5 6 1356 unter König Karl Iv. (1347—1378) ein großes Reichsgesetz er- 1347 fassen, die sog. Goldene Bulle. In demselben wurde des bis näheren festgesetzt, wie die vom Papste unabhängige Königswahl 6 fortan zu vollziehen sei, und dieselbe endgültig den sieben Kurfürsten übertragen (drei geistliche: Mainz, Köln, Trier; vier weltliche: Böhmen, Pfalz, Sachfen-Wittenberg, Brandenburg); zugleich würden biefen Kurfürsten die weitgehenbsten Rechte vom Kaiser zugestanben, zumal ein großes Maß von Unabhängigkeit. Fortan liegt das Schwergewicht des Reiches in bent Kurfürstenkolleg. Anmerkung. Im übrigen sinb die beiben erwähnten Könige für die Entwicklung des Reiches ohne große Bebeutung. Der erste — Ludwig von Bayern — hatte zum Gegenkönig Friedrich 1314 von Österreich (1314—1330), den er aber in der Schlacht bei ^o|q Mühldorf 1322 besiegte und gefangen nahm; zunächst auf dem -^22 Schlöffe Trausnitz gefangen gehalten, hat sich dann Friedrich mit feinem Gegner ausgesöhnt und sogar die Teilnahme an der Reichsregierung erlangt; boch starb er balb barauf. Karl Iv. hat für das Reich wenig, für fein Stammland Böhmen sehr viel gethan; hier gründete er die bald glänzend aufblühende Universität Prag 1348 (die erste in Deutfchlanb) und hob bnrch eine weife und freigebige Verwaltung das Laub zu hoher Blüte. Darum wirb er noch heute von den Böhmen als der größte König ihrer Geschichte gefeiert. § 35. Die deutschen Städte und ihre Bündnisse. Unter dem Einflüsse der Kreuzzüge und des bnrch sie belebten Hanbelsverkehrs entwickelte sich die Bebeutung der ©täbte. Be-

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 64

1886 - Berlin : Hofmann
64 Zweiter Teil. Das Mittelalter. schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten. I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517). § 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254. 1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen. 1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt. 1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache. 1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena. § 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 69

1886 - Berlin : Hofmann
§ 40. Kaiser Maximilian I. § 41. Die großen Entdeckungen. 69 stand, der das rechte Wort zu finden, die angemessene That zu vollbringen imstande war. § 40. Kaiser Maximilian I. Nachdem im Jahre 1493 Kaiser Friedrich Iii., ein schlaffer, unthätiger Regent, gestorben, folgte ihm sein Sohn Maximilian I. 1493 (1493 — 1519). Von hervorragender geistiger und körperlicher bis Bildung, erweckte dieser auch beim Volke sehr beliebte Kaiser noch -) 9 einmal große Hoffnungen für die Besserung der Zustände im Reich. Aber es zeigte sich bald, daß sein Interesse nicht sowohl diesem als der Gründung und Förderung habsbnrgischer Hausmacht galt. („Alles Erdreich Ist Ostreich Unterthan!). Dazu boten ihm vortreffliche Gelegenheit: 1. seine erste Heirat mit Maria, Tochter Karls des Kühnen (vgl. § 39) von Burgund; 2. seine zweite Heirat mit einer mailändischen Prinzessin; 3. die Heirat seines Sohnes Philipp mit einer spanischen Königstochter. — Die große, beständig zunehmende Türkengefahr veranlaßte in diefer Zeit mehrere patriotische Männer (z. B. den Erzbischof Berthold von Mainz), auf Mittel zu sinnen, durch welche das Reich gekräftigt würde. Zunächst suchten sie ein beständiges Reichsregiment, bestehend aus Gliedern des Fürstenstandes, zu errichten. Da ihnen das nicht sogleich gelang, so brachten sie wenigstens das zuwege, daß ein ewiger Landfriede 1495 1495 angefetzt ward, in welchem für alle Zeiten die Fehden verboten wurden. Ebenfo errichtete der Kaiser ein Reichskam me r-gericht. Zur Erhaltung desselben diente eine allgemeine Reichssteuer, der gemeine Pfennig. Und um eine geordnete Verwaltung des Reiches hinfort zu ermöglichen, wurde das ganze Reich (mit Ausnahme von Böhmen und der Schweiz) in Kreise eingeteilt, deren es zunächst 6, dann 10 gab. Auch durch andere Einrichtungen, wie z. B. die des Post-wesens, ist die Regierung Maximilians vorteilhaft ausgezeichnet. § 41. Die großen Entdeckungen. Gegen das Ende des Mittelalters wurde der Schauplatz der Geschichte bedeutend erweitert durch die großen Entdeckungen. Die Portugiesen hatten es sich zur Aufgabe gestellt, da durch die Os-manen die Laudverbiuduug mit Ostindien vielfach gestört wurde, einen Seeweg nach diesem Lande zu finden. Sie richteten daher

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 57

1886 - Berlin : Hofmann
§ 33. Das Interregnum. — Rudolf von Habsburg u. seine nächsten Nachfolger. 57 schon früher sehr geschwächten Bande der öffentlichen Ordnung. Gewalt und Willkür der Einzelnen, der Landesherren oder Ritter, ging vor Recht. Besonders hart lastete die allgemeine Unsicherheit auf denjenigen Klassen, die ans Handel und friedlichen Verkehr von Stadt zu Stadt angewiesen waren. Der durch die Kreuzzüge so geförderte Handel erlahmte durch das Raubrittertum, welches in der Ausübung des „Faustrechtes" seine einzige Beschäftigung sah. Auch bedrückten räuberische Rechtsgewohnheiten, wie z. B. das Grundruhrecht und das Strandrecht, den Handelsverkehr auf Landstraße und Flüssen. So kam es, daß in dieser „kaiserlosen und schrecklichen Zeit" jeder einzelne, so gut es ging, auf Selbsthilfe dachte. Zumal die Städte organisierten eine solche in dem 1254 gegründeten rheinischen Städtebund. Auch zu anderen 1254 Vereinigungen wurde in dieser Zeit der Grund gelegt. Um der zunehmenden Verwirrung ein Ende zu machen, entschlossen sich endlich die Fürsten auf den Antrag des Erzbischofs von Mainz den Grafen Rudolf von Habstmrg (1273 — 1291) L273 zum König zu wählen. Derselbe steuerte mit starker Hand dem brs Raubritterwesen und hielt den Landfrieden aufrecht, wodurch er sich namentlich den Dank der Städte, in denen sich mehr und mehr die Kraft und Blüte der Nation zusammendrängte, verdiente. Da der König Ottokar von Böhmen, der während des Interregnums zu seinem Stammlande noch Österreich, Steiermark und Krain erobert hatte, die Huldigung versagte, sah sich Rudolf genötigt, mit gewaffueter Hand gegen ihn zu ziehen: er besiegle ihn in der großen Schlacht auf dem March selbe 1278, in der 1278 Ottokar bett Tod fand. Nun verlieh Rudolf Österreich, Steiermark und Krain feinen Söhnen zu Lehen und begründete damit die h a b s b u r g i f ch e Macht, die sich nachher zu weltumspannendem Umfange ausdehnen sollte. Zu früh für das Reich, welches seiner ordnenden Hand länger beburft hätte, starb Rubels in Speier 1291, ohne daß er die ersehnte Wahl seines Sohnes Albrecht 1291 zu seinem Nachfolger hätte bnrchfetzen können. Von nun an ist das Streben der beutscheu Könige vorzugsweise barauf gerichtet, sich eine eigene H ausmacht zu gründen, da sie nur so bett widerstrebenden Fürsten überlegen sein konnten. Sehr oft ittbes war bieses Streben nach einer Hausmacht so stark, daß sie darüber den Nutzen des Reiches versäumten, ja demselben oft geradezu zuwider waren und sogar ihre Stellung als Könige

5. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 142

1824 - Bonn : Weber
142 Nach seinem Tode schwand linker W la disla v Vii. utib 8 udewig Ii. die Größe Ungarns dahin, und nachdem der letztere im Kampfe gegen die Türken bei Mohacz gefallen war, wurde es 1526 eine Provinz des oft. reicht sch e n H a u s,S. Ungarns Verfassung wurde im Laufe dieses Zeit, raumes dahin ausgeb»!det, dag der niedere Adel die Reichsversammlung, an welcher er bisher persönlich Theil genommen hatte, durch Deputirte der einzelnen Gespannschasten beschickte. Dadurch zerfiel d,e Reichsvec'. sammlung in 2 Körper: die Magnaten, der hohe Adel nebst den höchsten geistlichen und weltlichen Dienern; und die Grande, die Abgeordneten des niederen Adels und der Städte, die eigentlichen Stellvertreter der.na- rivn. E. Geschichte des griechischen Reiches. Ob cs gleich dem nicaifchen Kaistr Michael Pa- laeologus gelungen war, das griechische Reich in Constanlinopel zu erneuern ; so vermochte er doch dasselbe weder in seinem vorigen Umfange, noch in seiner alten Kraft herzustellen. Diele von den Lateinern gestiftete Herrschaften behaupteten ihre Unabhängigkeit; von Nor- den her drängten Servier und Bulgaren; im Osten dro, heten die-Türken; und zugleich tobte innere Zwietracht, durch d e Union mehrerer Kaiser mit der lateinischen Kirche, und durch Partheiungew über die Thronbestei- gung in der Herrschersamilie selbst erzeugt, arger als jemals. So war fein Untergang unvermeidlich, den ihm die osmanni'chen Türkkn beceitetin. Diese eroberten all. mählia eine Provinz nach d rändern, und machten ihm durch die Erstürmung E o n sta n tin o pe ls (1453), wobei der letzte Kaiser C o n st a n t in Xil. fiel, ein Ende, nachdem eö das weströmische Reich 977 Zahre überbau, ert hatte. F. Geschichte der osinannischen Türken. Unter den türkischen Em^rn, die sich nach dem Ver- falle der mongolischen Herrschaft in Kleinafien ausdrei- teten, wurde Osmann 1299 der Stifter eines neuen Reiches, daö bald Asten und Europa erschütterte. Der eigentliche Begründer seiner Größe war Osmanns Cohn

6. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 112

1824 - Bonn : Weber
112 mit einander, dis Ludwig die Oberhand behielt, aber dennoch einen Vergleich mit Friederich schloß, wonach sie biö zu des letztern Tod gemeinschaftlich regierten (1330). Ludewig , nun alleiniger Beherrscher des deutschen Reiches, geriekh durch seine Einmischung in die italieni- schen Händel mit dem Papste Johann Xxii in Streit, der ih-n^mtt dem Banne belegte, und seiner Wurde entsetzte. Dieß bewog 6 Reichssürsten auf dem ersten Kuroerein zu R»nie 1338 die Erklärung zu thunt daß die Wahl des deutschen Königs und römischen Kai- sers von der Einwilligung des Papstes ganz unabhängig fei. Doch gelang es den Päpsten Ludewigs ganzes Le- den zu verbittern, und ihm den Enkel Heinrichs Vii, Kar! Iv., a!S Gegenkaiser entgegen zu stellen, der sich indessen erst nach Ludewigs Tod (33st7) behaupten konnte. Lu dewig war während «einer Regierung weniger aus des Reiches Wohlfahrt, als auf Vergrößerung setnes Hauses bedacht gewesen, dem er Holland, Seeland, Henne- gau, Fricslandund Brandenburg erwarb. Karl Iv. (— 1378), König von Böhmen, hatte anfangs in der Per- son des tapfern Grafen Günther von Schwarzburg einen, von der baierischen Partheierhobenen, Nebenbuhler zu * bekämpfen, von welchem ihn jedoch 1549 der Tod befreite. Obschon Karl zunächst auf Vergrößerung seines Hauses be« dacht war, den, er Schlesien, die Lausitz und Brandenburg verschaffte, so erwarb er sich doch durch die auf den Reichstagen zu Nürnberg und Metz gegebene gol- dene Bulle um das Reich ein großes Verdienst. In derselben wurde festgesetzt, daß 7 Kurfürsten, die Erzbisch öffe von Mainz, Trier und Eöln, der König von Böhmen als Erzschcnk, der Kur, fürst von der Pfalz als Erztruchseß, der Kur- fürst von Sa ch se n - W i 11 e n d er g als E r z m a rfch a l l, und der Kurfürst von Brandenburg als Erzkäm- tnerer, ausschließlich das Recht der Kaiserwahl üben sollten. Ihre Würde sollte nach dem Rechte der Erst- geburt auf dein Lande haften und die'es untheilbar fevn. Während der Erledigung des kaiwrlichen Thrones sollten die Kurfürsten von der Pfalz und von Sachsen als Re chsoerwestr die Stelle des Oberhauptes vertreten. ^Aur Wahlstadt wurde Frankfurt am Mayn, zur Krönungs- stadt Aachen bestimmt. Auf Karl Iv. folgte sein alte-

7. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 114

1824 - Bonn : Weber
114 ffn der Ungarn und Böhmen; wurde von seinen auf» rührerischen Unterthanen selbst in seiner Hofburg belagert; und wußte fein kaiserliches Ansehen weder gegen die Reichsstände, noch gegen den päbstlichen Stuhl zu be- hauvten, dem er in dem Aschaffenburger Concor» dato 1448. die baseler Kicchenversammlung und die Freiheiten der deutschen Kirche aufopferte. Doch hatte er das Glück die getheilten Länder des habsbur. gischen Hauses wieder zu vereinigen, und durch die Der» bindung seines Sohnes Maximilian mit der durgun» dischen Prinzessin Maria 1477 demselben die reichen Niederlande zu verschaffen. Maximilian I.f—1519.) übertraf an Geistesfahigkeiten , an Heldenmuth, an edler Gesinnung und wissenschaftlicher Bildung alle Für- sten seiner Zeit; aber Mangel an Ausdauer, allzugroße Freigebigkeit und daraus hervorgehender, beständiger Geldmangel, so wie die schlechte Unterstützung der deut» schen Fürsten, gaben seinen schlaueren und in ihren Län- dern weniger beschränktern Gegnern, den Königen von Frankreich und Spanien die Oberhand; so baßer b i allen seinen Unternehmungen gegen Frankreich und Italien den kürzecn zog. Besonderes Glück hatte ec dagegen in seinen Ve: heicathungen, und in denen seines Hauses, wodurch er dessen Macht zur ersten Europas erhob. Ec selbst hatte mit seiner ersten Gemahlin die Niederlande erworben; stin Sohn Philipp bekam mit der Hand der Prinzessin Johanna die spanische Monarchie; und fein Enkel Ferdinand, durch die Vermählung mit der ungarischen Prinzessin Anna, die Aussicht auf de Kro- nen von Ungarn und Böhmen. Große Verdienste tu warl> sich Maximilian um das Reich durch Verordnung des ewigen Landfriedens (1495), wonach alle Be- fehdungen auf ewig, bei Strufe der Reichsachr und bei 12000 Mark feinen Goldes, auch Verlust aller Lehns- güter und sonst ger Gerechtsame und Begünstigungen, im deutschen Re che verboten wurden. Zur Aufrecht- Haltung desselben setzte er als höchsten Gerichtshof das Reichskammergcricht, und später für seine Erblande den Reichshofrath ein, der stch jedoch nachher auch das Recht anmaßte, die Streitigkeiten der Reichsstände unter stch zu entscheiden. Durch diese wohlgeordnete Gerech- tigkeitspflege machte Maximilian dem Fausteechte und

8. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 285

1824 - Bonn : Weber
385 y. Sohn Marimtlia n vermählt sich mit Karl-1477 7>es Kühnen Tochter Maria, der Erbin aller seiner Staaten, und bringt so die Niederlande an- östreichische Haus. F. wird von M at thi as von U n g arn bekriegt, »veil er den polnischen Prinzen Wladislav mit Doh- men belehnt hatte. Ludwig Xi. von Frankreich nimmt Bourgogne, die Fr an che C 0 m t e, Picardie, Boulogne und den größten Theil von Artois ais Lehen der französt- sichen Krone, nach Karls des Kühnen Tod, in Besitz, und will M. auch die übrigen Provinzen des burgundi- schen Reiches entreissen, wird aber bei Guinegate geschlagen, den 6. August. 1479 Maria stirbt, nachdem sie M. 2. Kinder Philipp und Margaretha geboren hatte. Die Niederländer schließen mit Ludwig Xi. den Frie- den zu Arras, der dem Dauphin Kart die Hand der 1492 Prinzessin Margaretha und die Grafschaften Ar- tois und F ran che Eomte als Mitgift zusichert. Matthias von Ungarn erobert allmählich ganz Oest- reich, und zuletzt auch Wien. i486 Max. wird zum römischen Könige erwählt. i486 Großer schwäbischer Bund zur Aufrechthalr tung des Landfriedens. I4gg Max. treibt die Ungarn, nach Matthias Tode, aus 1490 Oestreich heraus, und schl eßl mit ihnen einen Frieden, worin festgesetzt wird, daß, wenn Wladislav Vii. ohne männliche Erben stirbt, M. ihm in der Regierung folgen soll. 1491 M. erneuert den Krieg mit Frankreich, als K a r l Vlll. Ihm, die durch einen Bevollmächtigten schon angetrauete, Anna von Bretagne wegnimmr, und seine Schwester Margaretha zurückschickt. Friede zu Senlis. Karl giebt die Ausstattung-, länder der Margaretha Artois, Franche Eomte rc. zurück. 4 93 F. stirbt den 15 Aug , 78 Jahre alt. Maximilian I., 1493 — 1519, vermählt sich mit Blanko Maria Sforza von Mailand. Auf dem Reichstage zu Worms wird der ewige 149j kandfriede festgesetzt und zu seiner Aufrechthaltung

9. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 40

1824 - Bonn : Weber
40 der Krone zu erweitern, und fif in seinem Hause erblich zu machen. Zwei merkwürdige Verordnungen bezeichnen seine Regierung. Die eine, welche er selbst auf den roncalischen Feldern gab, setzte in Bezug aus das Lehnswesen fest: daß die Lehen im männlichen Gechlechte der Brüher forterben sollten; daß der Lehnsherr seine Lehen nur mit Zustimmung sei- ner Vasallen veräußern, und der Lehnsmann nur durch ein Urtheil von Männern seines Gleichen sein Gut ver- lieren könne. Dir andere, der G o t t e S f r i e'd e genannt, war ein Werk der Geistlichkeit, worin diese, um dem Faustrechte einigermaßen zu steuern, festsetzte.- daß von Sonnenuntergang Mittwochs bis Sonnenaufgang Men. tags, und von des Herrn Advent bis zum 8ten Tage nach Epiphaniä und von Septuagestmä bis zum 8len Tage nach dem Osterfeste die Waffen ruben,, und alle, die dagegen handelten, auö der Kirchengemeinschaft aus- gestoßen werden sollten. Heinrich Iii. (1039) setzte mit gleicher Kraft und Beharrlichkeit und mit noch günstigerem Erfolge den Plan seines Vaters fort. Er machte Ungarn zum Lehne Deutsch- lands, behauptete sein Ansehen in Burgund und Lothrin- gen, und übte in Italien größere Macht als einer seiner Vorgänger, indem er auf der Kirchenversammlung ©u t st der durch 3 Päpste in der Christenheit entstan- denen Verwirrung ein Ende machte, den päpstlichen Stuhl nach Willkühr besetzte, und von den Normännern Un- teritaliens den Lehnseid empfing. Die größten sxrzog- thümec Schwaden, Franken, Bayern, Ober» und Nie. der-Lothringen hatte er schon an sein Haus gebracht, die Ernennung seines Sohnes Heinrich zum Nachfol» ger 0 Wochen nach besten Geburt erlangt; und ec schien dem Ziele der Verwandlung Deutschlands in eine erbli- che Monarchie ganz nahe, als sein früher Tod und die Minderjährigkeit Heinrichs Iv. ({. U)56) den ganzen Plan vereitelte. Diese benutzten die deutschen Fürsten, um der Macht des Kaisers Schranken zu setzen, bis ibncn später dessen Kampf mit den Päpsten zur Ec. Weiterung ihrer Vorrechte willkommene Gelegenheit gab. Deutschlands V e r fa ssu n g war eine b e schr a nk t e Monarchie, an deren Spitze ein König stand, welcher

10. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 135

1824 - Bonn : Weber
135 2. D i e drei Reiche nach der^calmari- schen U n t o n. Die Eifersucht der vereinigten Völker gegen einan- der, und die Unfähigkeit der ersten Nachfolger Marga- rethas, Erichs und Christophs von Bayern, ließen die Union zu keiner Festigkeit kommen, und die Schweden rissen sich unter eigenen Reichsvorfteyern aus dem Hause Bonde los. Nach Christophs Tod bestieg Christian I., Graf von Oldenburg, durch eine Copitulation, worin er das Wahlrecht der Stände anerkannte,. den Thron von Dänemark und Norwegen (14)8). Dadurch wurde der i Grund zur Größe des olden bürg isch en Hauses gelegt, das in späteren Zeiten auch die schwedische und russische Krone erlangte, und jetzt von der Nordsee bi- an die Grenze Sinas gebietet. — Christian I. erbte Hollstein und Schleswig, konnte aber so wenig wie feine Nachfolger die Schweden zum Gehorsam bringen, die sich eigne Könige oder Reichsvorsteher aus der Fa- milie ,S tu r e gaben. ö. .Geschichte der slavischen. Reiche und Völker. I. Rußland. Von dem drückenden Joche der Mongolen, das den benachbarten Lltthauern und rpolen Gelegenheit gab Kiew, Volhpnjen und Rothreußen zu erobern,, wurde Rußland endlich durch den Großfürsten von Moskwa Iwan Wasiljewitsch (1462'—1505) befreit. Nach- dem Iwan durch Unterwerfung der kleinern russischen Fürsten leine Macht gestärkt hatte, vernichtete er die, durch Limurs Siege und innere Streitigkeiten geschwächte, Herrschaft der Chane der goldenen Horde zu Kaptschak, eroberte Kasan, Theile Sibiriens, Littdauens, Finnlands, und zwang die mit der Hanfe verbündeten Freistaaten N'vwgorod und Ples- kow zur Unterwerfung. Das auf solche Weise wieder- hergestellke und vergrößerte Reich befestigte er im In- neren durch Einführung der Untheilbarkeit und durch Er- thetlung ^eümäßiger Gesetze. Auch die Cultur seines
   bis 10 von 207 weiter»  »»
207 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 207 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 7
3 0
4 63
5 0
6 0
7 4
8 3
9 0
10 36
11 7
12 0
13 2
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 43
26 21
27 8
28 0
29 1
30 0
31 33
32 0
33 0
34 10
35 3
36 16
37 41
38 0
39 8
40 3
41 0
42 56
43 1
44 5
45 15
46 116
47 48
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 5
1 43
2 2
3 25
4 63
5 3
6 18
7 181
8 13
9 188
10 13
11 6
12 41
13 16
14 6
15 3
16 66
17 193
18 6
19 8
20 32
21 54
22 4
23 53
24 24
25 16
26 13
27 4
28 17
29 9
30 2
31 2
32 10
33 4
34 34
35 9
36 23
37 145
38 19
39 12
40 5
41 183
42 34
43 88
44 24
45 39
46 8
47 8
48 35
49 24
50 4
51 0
52 7
53 2
54 24
55 2
56 155
57 16
58 27
59 44
60 65
61 6
62 4
63 8
64 7
65 7
66 6
67 31
68 217
69 45
70 30
71 53
72 81
73 77
74 16
75 7
76 45
77 70
78 13
79 12
80 15
81 6
82 25
83 72
84 36
85 10
86 69
87 17
88 2
89 4
90 35
91 18
92 157
93 5
94 38
95 4
96 41
97 1
98 86
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 3
2 16
3 8
4 145
5 16
6 4
7 13
8 1
9 52
10 16
11 1
12 9
13 1
14 0
15 0
16 188
17 2
18 176
19 81
20 0
21 14
22 0
23 0
24 3
25 0
26 64
27 0
28 2
29 9
30 27
31 25
32 0
33 138
34 3
35 13
36 1
37 1
38 3
39 27
40 73
41 4
42 1
43 4
44 43
45 6
46 5
47 2
48 114
49 54
50 22
51 6
52 10
53 3
54 84
55 105
56 0
57 20
58 23
59 194
60 5
61 15
62 18
63 5
64 26
65 22
66 0
67 12
68 41
69 0
70 5
71 34
72 19
73 7
74 4
75 18
76 1
77 72
78 2
79 31
80 204
81 139
82 0
83 0
84 1
85 0
86 0
87 4
88 167
89 3
90 2
91 39
92 1
93 8
94 0
95 0
96 0
97 170
98 5
99 1
100 123
101 0
102 36
103 46
104 0
105 7
106 11
107 0
108 2
109 0
110 4
111 3
112 38
113 3
114 0
115 0
116 10
117 1
118 26
119 1
120 2
121 38
122 9
123 6
124 19
125 5
126 17
127 14
128 110
129 6
130 2
131 47
132 43
133 1
134 4
135 3
136 53
137 0
138 6
139 4
140 32
141 3
142 23
143 82
144 12
145 24
146 2
147 8
148 72
149 0
150 51
151 49
152 30
153 14
154 1
155 38
156 59
157 42
158 167
159 1
160 0
161 14
162 0
163 1
164 0
165 24
166 38
167 25
168 1
169 44
170 4
171 290
172 7
173 31
174 9
175 40
176 17
177 95
178 1
179 20
180 3
181 0
182 101
183 44
184 3
185 0
186 16
187 7
188 4
189 0
190 2
191 208
192 6
193 0
194 9
195 1
196 15
197 71
198 13
199 6