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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 21

1907 - Leipzig : Freytag
21 gewesen sein. Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, war der Hauptanfhrer. Aber auf dem weiten Wege hatten sie durch Hunger, Durst und Hitze viel zu leiden. Ansteckende Krankheiten lichteten ihre Reihen. Manche auch fielen im Kampfe mit den feindlichen Vlkern. Endlich kamen sie nach vielen Mhen und Anstrengungen vor die feste Stadt Antiochia. Kaum hatten sie diese nach neunmonatlicher Belagerung eingenommen, als die Sieger selbst von einem neuen trkischen Heere in der Festung eingeschlossen wurden. Jetzt schien der Untergang Abb. 7. Gottfried von Bouillon, am Heiligen Grabe zum König von Jerusalem gewhlt, schlgt die Krone aus. des Heeres unvermeidlich. Eine entsetzliche Hungersnot wtete in der Stadt, und viele waren der Verzweiflung nahe. Aber als die Not aufs hchste gestiegen war, wurde ihr Mut erfrischt durch die wunderbare Auf-findung der heiligen Lanze, mit der die Seite Christi am Kreuze durch-stochen worden war. Begeistert wagten sie einen Ausfall und schlugen das Heer der Trken in die Flucht. Besonders Gottfried von Bouillon ver-richtete Wunder der Tapferkeit. Endlich erreichten sie Jerusalem. Als sie von ferne die heilige Stadt erblickten, warfen sie sich auf den Boden, kten die Erde und weinten vor Freude. Aber von dem ungeheuern

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 45

1907 - Leipzig : Freytag
45 gewesen sein. Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, war der Hauptanfhrer. Aber auf dem weiten Wege hatten sie durch Hunger, Durst und Hitze viel zu leiden. Ansteckende Krankheiten lichteten ihre Reihen. Manche auch fielen im Kampfe mit den feindlichen Vlkern. Endlich kcmm sie nach vielen Mhen und Anstrengungen vor die feste Stadt Antiochia. Kaum hatten sie diese nach neunmonatlicher Be-lagerung eingenommen, als die Sieger selbst von einem neuen trkischen Heere in der Festung eingeschlossen wurden. Jetzt schien der Untergang Abb. 15. Gottfried von Bouillon, am Heiligen Grabe zum König von Jerusalem gewhlt, schlgt die Krone aus. des Heeres unvermeidlich. Eine entsetzliche Hungersnot wtete in der Stadt, und viele waren der Verzweiflung nahe. Aber als die Not aufs hchste gestiegen war, wurde ihr Mut erfrischt durch die wunderbare Auf-findung der heiligen Lanze, mit der die Seite Christi am Kreuze durch-ftocheu worden war. Begeistert wagten sie einen Ausfall und schlugen das Heer der Trken in die Flucht. Besonders Gottfried von Bouillon ver-richtete Wunder der Tapferkeit. Endlich erreichten sie Jerusalem. Als sie von ferne die heilige Stadt erblickten, warfen sie sich auf den Boden, kten die Erde und weinten vor Freude. Aber von dem ungeheuern Jris, Erzhlungen fr den ersten Geschichtsunterricht. Ausgabe A. 4

3. Das erste Geschichtsbuch - S. 108

1892 - Gera : Hofmann
— 108 — ja einmal mußte sie sich von einer Bettlerin in den Kot stoßen lassen. Alles ertrug sie geduldig und ohne Murren. Später reuete ihren Schwager seine Härte, und er rief die unglückliche Frau zurück. Sie aber sehnte sich nicht nach fürstlicher Pflege, sondern zog nach Marburg an der Lahn und lebte da still und einsam ihrem Gott und ihren Nächsten. Alle ihre Habe gab sie den Armen und behielt nur ein graues Kleid, darin man sie begraben sollte. Auf dem Totenbette tröstete sie die Umstehenden und ist dann in Gottes Frieden dahingefahren. 4. Friedrich Barbarossa im Kyffhäuser. 1. Wie die Kyffhänsersage entlkand. Der Kyffhäuserberg liegt an der „goldenen Aue", südlich vom Harzgebirge, und trug ehedem eine kaiserliche Pfalz oder Burg. Der Name Kyffhäuser bedeutet „Häuser auf der Kippe". Ein alter Turm ist der einzige Rest aus alter Zeit. Jetzt wird dem Kaiser Wilhelm I., dem Weißbart, auf dem Berge ein großes Denkmal errichtet, weil er das deutsche Reich erneuert und die lange Zwietracht geendet hat. Vor mehr als 700 Jahren herrschte in Deutschland gar gewaltig der Kaiser Friedrich Barbarossa. Die Stammburg seines edlen Geschlechts war die Burg Hohenstaufen in Schwaben, nicht weit von der Zollernburg. Wegen seines rötlichen Bartes wurde der Kaiser in Italien Barbarossa oder Rotbart genannt. Er zog siebenmal über die Alpen nach Italien, um dort die widerspenstigen Städte zu unterwerfen. Mehr als einmal geriet er in Lebensgefahr. Als Greis unternahm er (1190) einen Kreuzzug in das heilige Land, um Jerusalem und die andern heiligen Orter aus den Händen der Türken zu befreien. Siegreich drang er vor. Aber zum großen Jammer seines Heeres ertrank er in einem Flusse und ward im fernen Lande begraben. Das deutsche Volk glaubte nicht an den Tod des herrlichen Helden und hoffte in den traurigen Zeiten, die nach ihm kamen, immer auf seine Wiederkehr. Einer erzählte dem andern, er sei nicht gestorben, sondern säße verzaubert in einem unterirdischen Schlosse des Kyffhäuserberges. Er stütze sein Haupt auf einen Marmortisch. Sein Bart sei durch und um den Tisch gewachsen. Seine Ritter stünden schlafend umher, und seine Tochter lltchen hüte das verzauberte Schloß. Zuweilen zwinke der Kaiser mit den Augen und schicke einen Zwerg hinauf, damit er nachsehe, ob die Raben noch kreischend um den Berg flögen. Sei dies der Fall, dann müsse er wieder hundert Jahre weiter schlafen. (Vergleiche Rückerts Lied: „Der alte Barbarossa —" und Geibels „Tief im Schlosse des Kyffhäuser —".) 2. Wie zwei Soldaten den Turm erstiegen. Der Turnt, in dem der Kaiser unten schlafen soll, hat keinen Eingang. Nur oben sieht man zwei offene Luken, zu denen man auf vorspringenden Steinen emporklettern kann. Zwei Soldaten wollten den alten Kaiser gern einmal sehen. Aus Tille da stiegen sie auf den Berg und kletterten zu den Luken empor, aber sie fanden sie mit eisernen Läden geschlossen. Unverrichteter Sache kehrten sie um. Als aber die Leute in Tilleda von den Läden hörten, da riefen sie: „O ihr Thoren! Hättet ihr die Läden ausgehoben und mitgenommen, so wären sie zu Gold geworden!" Eilig liefen die Soldaten wieder auf den Berg, aber die Läden an den Luken waren verschwunden. 3. Wie der Kirt von Wennnngen Geräte borgte. Der Hirt in Nennungen wollte Hochzeit machen, hatte aber kein Tischgerät dazu. Da

4. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 40

1880 - Berlin : Hofmann
40 seinem Rosse und verschwand im Getmmel. Erst nach 4 Tagen, als die Kaiserin schon Trauerkleider angelegt hatte, erschien er, wie durch ein Wunder gerettet, bei den Seinen. Hierauf wurde in Venedig Waffen-stillstand und spter Friede geschlossen, worin zwar des Kaisers Oberhoheit anerkannt, den Stdtern aber ihre Freiheiten gelassen wurden. Dem Papste Alexander hielt Friedrich den Steigbgel und ksste seine Fe. 4. Bestrafung des Verrthers. Durch den Spruch der Reichs-frsten wurde Heinrich der Lwe nach viermaliger Vorladung in die Acht gethan und seiner Lnder verlustig erklrt. Bis ins 3. Jahr wehrte sich der Lwe, dessen Lnder von den Alpen bis an die dnische Grenze reichten, da ward ihm die Hand des Kaisers zu schwer. In Erfurt warf er sich seinem tiefgekrnkten Herrn und Freunde zu Fen und erhielt zwar sein Erbland Braunschweig wieder, mnsste aber 3 Jahre in die Verbannung nach England gehen. Dort regieren noch heute seine Nachkommen. Vor dem Dome in Braunschweig steht ein eherner Lwe als Sinnbild seiner Macht. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, dessen Nachkommen dort noch auf dem Throne sitzen. 5. Die Flle von Friedrichs Glck und Macht zeigte sich auf dem glnzenden Turnier und Volksfest zu Mainz, an dem 40,000 Ritter, viele geistliche Herren und Abgesandte der Städte aus allen Gauen des Reiches theilnahmen. Um die Gste zu beherbergen, hatte man auf der Rheinebene eine Zelt- und Bretterstadt errichtet. Durch ritterliche Kmpfe, prunkvollen Schmuck, reiche und frhliche Gastmhler, allerlei Lustbarkeiten und Lieder der Minnesnger bildete dieses Fest den Glanzpunkt des Mittelalters und lebte noch lange in Sagen und Liedern fort. Auf seinem letzten Zuge nach Italien wurden dem Kaiser in dem beruhigten Lande berall die hchsten Ehren er-wiesen. In Mailand vermhlte er seinen Sohn Heinrich mit einer griechischen Kaisertochter. 6. Friedrichs Kreuzzug und Tod 1190. Pltzlich kam die Kunde aus dem Morgenlande, dass der edle Sultan S a l a d i n von gypten Jerusalem erobert htte. Schmerz und Zammer ergriff alle Herzen im Abendlande. Da stellte sich der greise Kaiser an die Spitze eines auserlesenen Kreuzheeres und drang siegreich in Kleinasien vor. Bei dem bergange der den Fluss Seleph ging der Zug dem Kaiser zu langsam der die Brcke; er sprengte mit dem Rosse in die Flut, wurde von den Wellen ergriffen und als Leiche an das Ufer gebracht. Unbeschreiblich war die Trauer des Pilgerheeres. Klagen erfllten > bei Tage, und Fackeln erleuchteten schaurig bei Nacht das Lager. Die Leiche wurde in Antiochia beigesetzt. Das deutsche Volk aber glaubte nicht an den Tod des herrlichen Helden und versetzte ihn durch die Sage in den Kyffhuserberg, von wannen er wiederkommen wrde zu seiner Zeit, um der Uneinigkeit zu steuern und des Reiches Herrlichkeit zu erneuern.

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 108

1904 - Habelschwerdt : Franke
108 ffentliche Sicherheit her, frderte die Entwicklung der Städte durch Regelung der Abgaben, der Zlle und des Mnzwesens und durch Begnstigung von Handel und Gewerbe. Die Rechtspflege ordnete er durch Errichtung eines obersten Gerichtshofes, des Parlaments, in Paris. In den unmittelbar unter der Krone stehenden Gebieten setzte der König seine Beamten ein und erhob regelmige Steuern. Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien. In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs. Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland. England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntedschenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. erhielt Heinrich Ii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Er erwarb auch die Lehnshoheit der Irland. Die Emprung seiner Shne (vgl. Bertran de Born von Uhland) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn, Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuerschtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen gehalten (S. 83). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normaudie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frankreich an Philipp August und ge-riet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen, wodurch der Grund zu der englischen Verfassung gelegt wurde. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhaftet und mit Ber-lnst des Eigentums oder Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Ab-gaben erhoben werden drfen. Ein Ausschu von Baronen sollte der die Ausfhrung dieser Bestimmungen wachen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Eornwallis zum deutschen

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 238

1904 - Habelschwerdt : Franke
238 1. Ludwigs Enkel Philipp V. erhielt Spanien. 2. England bekam von Spanien Gibraltar und Minorka, von Frankreich Newfoundland (njusaundlnd), Neu-Schottland und die Hudsonsbailnder. 3. Preußen erhielt Obergeldern und die allgemeine Anerkennung der Knigswrde. 4. Der Herzog vou Savoyen bekam Sizilien als Knigreich. 5. Der Kaiser erwarb die spanischen Niederlande, Mailand, Neapel und Sardinien, das er an Savoyen gegen Sizilien austauschte. 1658-1705 Deutschland und sterreich unter Leopold L, 16581705. 1. Wahl und Persnlichkeit. Nach dem Tode Ferdinands Iii. suchte Ludwig Xiv. die deutsche Kaiserkrone zu erlangen, doch wurde vorzglich auf Veranlassung Friedrich Wilhelms von Brandenburg Ferdinands Sohn Leopold zum Kaiser gewhlt. Leopold war eiu gutmtiger Fürst, der sich aber den schwierigen Zeitverhltnissen nicht gewachsen zeigte. Fast seine ganze Regierungszeit ist von Kriegen erfllt, bei deueu es sich besonders um die habsbnrgische Hansmacht handelte. Das deutsche Reich erlitt während seiner Zeit viele Verluste; denn es kam dem raublustigen Frankreich gegenber nie zu einem entschlossenen, einmtigen Handeln: Kaiser Leopold war ein Freund der Wissenschaften und Knste; er grndete die Universitten zu Breslau, Olmtz und Innsbruck. 2. Kriege. Leopold hatte nach drei Seiten hin schwere Kmpfe zu bestehen, im Osten gegen die Trken, im Westen gegen Frankreich und im Innern gegen die unzufriedenen ungarischen Mag na t e n. a. Erster Trkenkrieg, 1664. Die Kriege mit den Trken, die seit den Zeiten Karls V. das feste Ofen innehatten (S. 162), schleppten sich seit jener Zeit entscheidungslos hin. Im Jahre 1664 drangen die Trken gegen Ober Ungarn vor, weil der Kaiser den vom Sultan eingesetzten Grofrsten von Siebenbrgen nicht anerkennen wollte. Sie erlitten bei der Abtei St. Gotthard an der Raab eine groe Niederlage. b. Erster Keiekiskrieg gegen Jeudroig Xiv., 1674 1678, (vgl. Geschichte des Groen Kurfrsten). C. Zweiter Trkenkrieg, 16831699. aa. Vera lassung. Das Zurckbleiben deutscher Truppeu in Ungarn und das Streben der dortigen Protestanten nach vollstndiger

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 147

1899 - Gera : Hofmann
147 Friedrich I. zum größten Staufer? — Deute die Kyffhäusersage! — „Die Weiber von Weinsberg" von Chamisso. „Hie Welf" von Strachwitz. „Heinrich der Löwe" von Mosen. Uhlands „Schwäbische Kunde". Rückerts „Kaiser Barbarossa". „Friedrich Rotbart" von Geibel. — Lessings „Nathan der Weise". 47. Der Staufer Friedrich Ii. (1215—1250). 1. Sein Vater Heinrich Yi. rächt Beleidigungen. Heinrich Vi. war Barbarossas Sohn und folgte diesem auf dem Kaiserthrone. Er war ein kluger, entschlossener und tapferer Mann, aber harten Herzens. Als Gatte der Konstantia beanspruchte er nach dem Tode des letzten Normannenkönigs Unter- italien, aber erst durch den zweiten Römer- zug setzte er sich in den Besitz dieses Erbes und strafte die besiegten Gegner grausam. Mit Heinrich dem Löwen, dem grau ge- wordenen „Empörer", söhnte er sich endlich um diese Zeit aus. An dem englischen König Richard Löwenherz rächte er die Schmach von Akkon. Derselbe litt auf seiner Heimfahrt von Palästina im Adria- tischen Meere Schiffbruch, wurde auf seiner Wanderung durch Österreich von seinem F-mde, dem Herzog Leopold, ergriffen und «Ne«"««-" in Dürrenstein an der Donau eingekerkert. Heinrich Vi. Kaiser Heinrich ließ sich den Gefangenen ausliefern und verwahrte ihn auf der Burg Trifels in der Pfalz, bis das englische Volk ein un- geheures Lösegeld bezahlt hatte. Heinrich starb im 32. Lebensjahre infolge einer Erkältung in Messina. 2. Friedrich Ii. beugt sich unter den gewaltigen Papst Jnno- cenz Iii. Friedrich Ii. war beim Tode seines Vaters noch ein Kind. Um die Krone stritten lange der Staufer Philipp von Schwaben und der Welfe Otto von Braunschweig. Als der Sieg auf des ersteren Seite neigte, wurde er in Bamberg ermordet. Seine zarte Gemahlin Irene, eine griechische Kaisertochter, starb infolge des Schreckens kurze Zeit nach ihm. Sie war durch Anmut und feine Sitte aus- gezeichnet. Ihr berühmter Zeitgenosse Walther von der Vogelweide nannte sie eine „Rose ohne Dorn, eine Taube sonder Galle". Otto verscherzte selbst sein Ansehen durch Trotz und Geiz und wurde ohne Mühe von Friedrich Ii. verdrängt. Diesen hob und trug die Liebe des Volkes und das Ansehen seines Vormundes, des Papstes Innocenz lll. Unter diesem Papste (um 1200) erreichte das Papsttum den höchsten Gipfel der Macht. Alle Fürsten Europas fügten sich dem Willen dieses gewaltigen Geistes und reinen Charakters. Den König Johann von England zwang er durch den Bann, sein Land von ihm zu Lehen zu nehmen. Den König Philipp August von Frankreich nötigte er durch Bann und Interdikt, d. h. die Untersagung 10*

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 139

1899 - Gera : Hofmann
139 Christi eine Kirche erbaut hatte, zogen Wallfahrer oder. Pilger in das heilige Land, um an dem Grabe des Heilandes zu beten. Ein schwarzes Kleid, ein großer Muschelhut, ein langer Stab und ein Rosenkranz (kranzartig angereihte Kügelchen zum Zählen der Gebete) machten sie kennt- lich. Als die Araber Herren des Landes wurden, störten sie die Andacht der friedlichen Pilger nicht. Aber grausame Erpressungen und Miß- handlungen erfuhren sie von den späteren Eroberern, den seldschukkischen Türken. In Unwillen erglühte darüber das christliche Abendland, und das Verlangen wurde rege, den Ungläubigen das heilige Land zu entreißen. 2. Die wirksame Kreuzpredigt des Papstes. Papst Urban Ii. hielt selbst eine begeisterte Rede für die Befreiung Jerusalems auf der Kirchenversammlung zu El er m o nt im südlichen Frankreich und erregte einen solchen Sturm des Beifalls, daß alle riefen: „Gott will es!" und Tausende sich das rote Kreuz auf die rechte Schulter hefteten, um als Kreuzfahrer an der Befreiung des heiligen Grabes teilzunehmen. Ablaß der Sünden und ewiger wie irdischer Lohn wurde den Kreuzfahrern verheißen. 3. Die begeisterten Kreuzpredigten Peters von Amiens. Peter von Amiens, ein französischer Einsiedler, half als Kreuzprediger die Begeisterung im Volke wecken. Barfuß und barhäuptig, das abgetragene Pilgerkleid mit einem Strick umgürtet, das Kruzifix in der Hand, von Strapazen abgemagert und verwildert, so durchzog er auf einem Esel Italien und Frankreich und schilderte in feuriger Rede die Not der Christen und die Frevel der Ungläubigen. Dem Volke erzählte er, daß Christus selbst ihm die Befreiung des heiligen Grabes befohlen habe. Die Begeisterung des gläubigen Volkes kannte keine Grenzen. Fast zerriß man Peter samt seinem Esel, um nur eine Reliquie (geweihtes An- denken) von ihm heimzutragen. Der ungeduldige, beutelustige Pöbel scharte sich um Walter von Habenichts und Peter von Amiens und brach in ungeordneten Scharen nach Osten auf. Die Juden in den Städten wurden von ihnen erschlagen und beraubt; unter dem Landvolke hausten sie wie Räuber. Aber viele wurden schon in Ungarn und Bulgarien niedergemacht; die übrigen fanden einen elenden Tod in Kleinasien. 4. Der mühsame Zug des Hauptheeres. Unter der Führung des edlen Lothringerherzoges Gottfried von Bouillon, seiner Brüder Balduin und Eustach, seines tapferen Neffen Tankred und vieler edler Fürsten und Herren aus Frankreich und Italien brachen im Sommer wohlausgerüstete Heerhaufen auf und langten auf verschiedenen Wegen vor Konstantinopel an. Der griechische Kaiser Alexius nahm die Fremden mißtrauisch auf und setzte sie erst nach Kleinasien über, als sie ihm die Lehenshoheit und die Zurückgabe der ehemals griechischen Be- sitzungen, die sie erobern würden, zugesichert hatten. Das ungeheuere Heer, mit dem Troß wohl eine halbe Million, drang in Kleinasien ein und eroberte Nicäa. Aber nun hob die Not erst an. Hunger, Durst, Seuchen und das Schwert der Feinde rafften Tausende hin; der heiße Wüstensand war mit Leichen bedeckt. Balduin zog mit seinen Scharen ostwärts und eroberte jenseits des Euphrat das feste Edessa. Es wurde

9. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 141

1899 - Gera : Hofmann
;08. Kirche des heil. Grabes zu Jerusalem. (Nach Kugler, Geschichte der Kreuzzüge.) 6. Das schwache Königreich Jerusalem. Man bot dem edlen Gottfried die Krone des neuen Reiches an, aber er wollte an der Stelle keine goldene Krone tragen, wo sein Heiland unter einer Dornenkrone geblutet hatte, und nannte sich nur „Beschützer des heiligen Grabes". Nachdem er noch ein siebenmal stärkeres Heer des Sultans von Ägypten besiegt und dem Reiche neue Gesetze gegeben hatte, starb er infolge der 1100 unsäglichen Anstrengungen. Sein Bruder Balduin folgte ihm als König von Jerusalem und erweiterte und befestigte sein Reich durch Eroberung der Küstenstädte und durch ein Bündnis mit den Handelsstädten Venedig, Genua und Pisa, die unablässig Verstärkungen brachten. Aber durch die Uneinigkeit der Christen und die Tapferkeit der Türken ging später ein Ort nach dem andern verloren. Und obgleich das Abendland in sieben Kreuzzügen seine beste Kraft im Orient ver- schwendete und an 6 Millionen Menschen opferte, so fiel doch nach 200 Jahren die letzte christliche Besitzung in Palästina, die Festung 1291 Akkon, den Türken wieder in die Hände. 7. Die wichtigen Folgen der Kreuzzüge. Der Zweck der Kreuz- züge, die dauernde Besitzergreifung des heiligen Landes, wurde nicht erreicht; aber sie haben einen gewaltigen Einfluß auf das öffentliche Leben und die Kulturentwicklung im Abendlande ausgeübt. Die Kirche gewann durch die große religiöse Begeisterung an geistiger, durch die vielen Schenkungen an weltlicher Macht. Auch manche Herzöge und Grafen erhielten einen Zuwachs an Besitz, indem sie erledigte Lehen einzogen. Vor allem aber brachten die Kreuzzüge den größeren Städten Vorteil. Ihr Handel und Verkehr hob sich, und mit ihrem Reichtum erkauften sie leicht von den geldbedürftigen Fürsten größere Vorrechte.

10. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 264

1899 - Gera : Hofmann
264 Starhemberg Zeit, die verfallenen Festungswerke wieder in Ver- teidigungszustand zu setzen. 2. Wien wird heldenmütig verteidigt. Im Juli erschienen die Türken vor Wien. Eine denkwürdige Belagerung hob an. Soldaten, Studenten und Bürger wetteiferten im Dienste für die bedrohte Haupt- stadt und das Vaterland. Hatten die Türken mit großen Opfern einen festen Punkt gewonnen, so fanden sie sicherlich dahinter eine neue Schutz- wehr errichtet. Hatten sie im Sturm den Wall erstiegen, so wurden sie mit Todesverachtung von den Verteidigern empfangen und in die Gräben hinabgestürzt. Legten sie Minen im Innern der Erde an, um die Festungswerke in die Luft zu sprengen, so begegneten sie gewiß einer Gegenmine, die ihre Arbeit vernichtete. Nicht selten entspann sich im dunklen Schoß der Erde ein heißer Kampf. Jeden Fuß breit mußten die Türken mit Strömen Blutes und Hunderten von Leichen erkaufen. Doch zuletzt hätte selbst ein solcher Heldenmut der zehnfachen Übermacht erliegen müssen. Da erschienen nach langem Harren und Hoffen plötzlich auf der Höhe des Kahlenberges flammende Feuerzeichen und verkündeten die Nähe der Retter. Unter den Kurfürsten von Bayern und Sachsen und dem ritterlichen Polenkönig Johann Sobieski rückte das Entsatzheer heran. 3. Wien wird entsetzt und das Türkenheer vernichtet. Ein heißer Kampf entspann sich am folgenden Morgen und tobte den ganzen Tag. Deutsche und Polen überboten sich in Thaten der Tapferkeit. Endlich war kein Halten mehr bei den türkischen Horden; im Schutze der sinkenden Nacht suchten sie Rettung in eiliger Flucht. Unermeßliche Beute und Tausende von Christensklaven fielen den Siegern in die Hände. Sie wurden in Wien mit unbeschreiblichem Jubel und den höchsten Ehren empfangen, besonders Johann Sobieski, der Held des Tages. Das Volk küßte ihm Füße und Steigbügel, und in den Kirchen wurde bei einem feierlichen Dankgottesdienst als Text das Bibelwort gewählt: „Es war ein Mattn von Gott gesandt, der hieß Johannes." Ganz Europa freute sich über den Sieg, nur der französische König nicht, dessen Pläne gescheitert waren. Kaiser Leopold aber hatte in der Zeit peinliche Bedenken darüber, wie er dem Wahlkönige seine Dankbarkeit bezeugen könne, ohne seiner Würde etwas zu vergeben. In den nun folgenden Türkenkriegen erfocht Prinz Eugen, „der edle Ritter", manchen herrlichen Sieg, eroberte Belgrad und entriß den Türken 1699 Ungarn und Siebenbürgen. 4. Das Kulturleben am Ende des 17. Jahrhunderts. Das staatliche Leben siechte ohnmächtig hin. Der deutsche Kaiser mußte jede Hilfe der Fürsten durch Zugeständnisse erkaufen. Steuern an das Reich zahlte man wenig oder gar nicht. Die einzelnen Fürsten liebäugelten mit Frankreich, dachten nur an ihren Vorteil und verkauften wohl gar ihre Stimmen dem „Schiedsrichter an der Seine". Fürsten wie August der Starke von Sachsen verschwendeten Unsummen, die sie den Unter- thanen abgepreßt hatten; andere verkauften ihre Landeskinder als Söldner an fremde Machthaber. Französische Köche, Tanzmeister und Haar- kräusler waren die Hauptpersonen in reichen Häusern. Der Adel ver-
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