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171. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 64

1908 - Habelschwerdt : Franke
64^ preußischen Farben.) Nach ihrer Vertreibung aus Palästina gründeten sie im Lande der heidnischen Preußen einen Ordensstaat, der bis 1525 bestand. 8* Der Verfall des Rittertums. Als die deutsche Kaisermacht niederging und die Ritter als Wehrstand des Reiches keine Beschäftigung mehr fanden, verschwendeten sie ihre Kräfte in zahllosen Fehden. Die Folge davon war, daß sie verrohten und verarmten. Darum scheuten viele von ihnen selbst vor Raub und Erpressung nicht zurück. Sie plünderten die Warenzüge der reisenden Kaufleute und warfen diese bis znr Erlegung eines Lösegeldes ins Burgverlies. Die Raubritter bildeten jahrhundertelang den Schrecken der Bürger und Bauern. Vierter Zeitraum. Dev Deefcru des Reiches irrrd die Dmtezeit dev , Städte, 1378—1517* 1273-1347 Die Kaiser aus verschiedenen Käusern, 1273—1347. 1273-1291 Rudolf Hott Habsburg, 1273—1291. 1. Rudolfs Wahl und Persönlichkeit. Während der kaiserlosen Zeit (S. 56),, waren die Zustände in Deutschland immer trauriger geworden. Überall herrschten Unsicherheit und Willkür, und die Starken unterdrückten die Schwachen und Armen. Deshalb erwachte bei allen Deutschen die Sehnsucht nach einem Kaiser, der die Ordnung wiederherzustellen imstande sei. Die Bauern erhofften von ihm die Unterdrückung der Fehden; die Ritter erwarteten Schutz gegen die Fürsten, die auf Kosten des Adels ihre Macht zu vergrößern suchten, und die Städte sehnten sich nach Schutz für ihren Handel. Die geistlichen und weltlichen Fürsten erkannten, daß ihre Gebiete ohne ein Reichsoberhaupt den Nachbarstaaten zum Raube fallen würden. Da auch der Papst wünschte, daß Deutschland nneder einen König erhalte, schritten die Großen des Reiches 1273 zur Wahl. Das Recht, den König zu wählen oder zu „füren", nahmen die sieben mächtigsten Reichsfürsten für sich in Anspruch. Sie hießen seitdem Kurfürsten. Da die Fürsten befürchteten, ein starker Herrscher würde ihnen ihre Vorrechte nehmen, wählten sie nicht einen ans ihrer Mitte, sondern den Grasen Rudolf von Habsburg. Dieser besaß zwar in der Schweiz, im Elsaß und im Schwarzwalde reiche Güter, hatte aber im Vergleich zu den Fürsten nur eine geringe Macht. Die Sage erzählt, daß der Erzbischof von Mainz durch feinen Hofkaplan auf den Grasen von Habsburg aufmerksam gemacht

172. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 77

1908 - Habelschwerdt : Franke
77 bürg. Sigismund gewann endlich die Kalixtiner für sich. Gegen das Zugeständnis, das heilige Abendmahl unter beiden Gestalten empfangen zu dürfen, vereinigten sie sich wieder mit der Kirche. Hierauf besiegten sie die Taboriten, und Sigismund wurde gegen Ende seines Lebens allgemein als König von Böhmen anerkannt. Pie Kaiser aus dem Kaufe Kabsburg, 1438—1806. 1438-1806 Albrecht Ii., 1438—1439, und Friedrich Iii., 1440—1493* 1440-1493 Da Sigismund keinen männlichen Erben hinterließ, erhielt sein Schwiegersohn Albrecht von Österreich die Reiche Ungarn und Böhmen, so daß er der mächtigste Fürst Europas war. Er wurde auch zum Kaiser gewählt, regierte aber nur ein Jahr. Sein Nachfolger in der Kaiserwürde war sein Vetter Friedrich Iii., der 53 Jahre, von 1440 — 1493, regierte. Er war ein unschlüssiger, sehr bedächtiger und friedliebender Fürst, der sich um die Angelegenheiten seines Reiches nicht kümmerte. Darum herrschten während seiner Negierung in Deutschland nicht bloß traurige Zustände, sondern das Reich erlitt auch schwere Verluste und büßte sein Ansehen ein. In Süddeutschlaud tobte der Krieg zwischen den Fürsten und Städten. Art der Spitze der Fürsten stand Albrecht Achilles, der später Kurfürst von Brandenburg wurde; das Haupt des Städtebuudes war die reiche Stadt Nürnberg. Im Jahre 1460 wählten die deutschen Herzogtümer Schleswig und Holstein den Dänenkönig zu ihrem Herrn. 1466 ging der westliche Teil des Deutscheu Ordeuslandes (Westpreußen) an die Polen verloren. Während Friedrichs Regierung eroberten die Türken Konstantinopel, 1453. Friedrich unternahm aber nichts, um 1453 sie zu vertreiben Sie bildeten seit jener Zeit eine beständige Gefahr-für das christliche Abendland. Trotz seiner sonstigen Untätigkeit war der Kaiser auf die Vermehrung seiner Haus macht bedacht. Er verlobte seinen Sohn Maximilian mit Maria, der Erbtochter Karls des Kühnen, des reichen und mächtigen Herzogs von Burgund. Als dieser im Kampfe mit dem Herzoge von Lothringen und den Schweizern das Leben verloren hatte, vermählte sich Maria mit Maximilian, und die reichen Niederlande kamen an das Haus Habsburg.

173. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 74

1908 - Habelschwerdt : Franke
74 mehren. Er vermählte sich mit der Erbin des Herzogs von Schweidnitz und Janer und vereinigte dadurch den Rest des Herzogtums Schlesien, das schon sein Vater von sich abhängig 1373 gemacht hatte, mit Böhmen. Im Jahre 1373 erwarb Karl auch das Kurfürstentnm Brandenburg, indem er sich in die Streitigkeiten des Wittelsbachschen Hauses einmischte. Während Karl für das Reich wenig tat, war er für seine Erblünder Bohmen (mit der Lausitz), Schlesien und Braudenburg ein wahrer Landesvater. Er verschönerte Prag und Breslau und erbaute in Prag die nach ihm benannte Moldaubrücke. Im Jahre 1348 gründete er in dieser Stadt die erste deutsche Universität. Brandenburg erlebte unter seiner Regierung seit langer Zeit wieder Jahre des Friedens und der inneren Ruhe. Das Land war nach dem Aussterben der Anhaltiner drei Jahre ohne Herrscher geblieben. Im Jahre 1323 übertrug Kaiser Ludwig die Mark Brandenburg seiuem Sohne Ludwig. Die Herrschaft der Wittelsbacher über Braudenburg, das durch die Goldene Bulle 1356 zu einem Kurfürsten tu me erhoben wurde, war aber für das Land unheilvoll. Vor seinem Tode teilte Karl den großen Hausbesitz, den er erworben hatte, unter seine drei Söhne. Wenzel, der bereits zum Kaiser gewählt worden war, erhielt Böhmen und Schlesien, Sigismund die Mark Braudenburg und Johann (von Görlitz) die Lausitz. Wenzel, 1378—1400, und Ruprecht von der Pfalz, 1400—1410, Die Regierungszeit Wenzels war für Deutschland eine Unglückszeit. Die Fürsten, der Adel und die Städte bekämpften sich in blutigen Fehden, und der Kaiser war nicht imstande, den Frieden herzustellen. Er ergab sich in seinen späteren Lebensjahren dem Trnnke und wurde durch seinen Jähzorn ein Schrecken seiner Umgebung. Ein Opfer seiner Grausamkeit wurde der Prager Generalvikar Johannes von Nepomuk, den er 1393 in der Moldau ertränken ließ. Da sich Wenzel um das Reich nicht kümmerte, setzten ihn die Kurfürsten ab und wählten im Jahre 1400 den Wittelsbacher Ruprecht von der Pfalz (1400—1410) zum Könige. Er war ein tapferer und gerechter Fürst; doch konnte er bei seiner geringen Hausmacht itnd der mangelhaften Unterstützung durch die Fürsten

174. Geschichte und Geographie des Königreichs Bayern - S. 11

1881 - Berlin : Hofmann
— 1.1 — verantworten sollte, nicht erschien, wurde er abgesetzt und Pfalzgraf Otto von Wittelsbach*) mit Bayern belehnt (1180). Damit war der Welfenherrschaft das Ende verkündet; der Streit aber zwischen Hohenstaufen und Welfen bauerte noch lange fort. 5. Wie in Bayern, so hatte sich auch in anberen deutschen Lanben seit der Agilolfingerzeit vieles anders gestaltet. Ost franken umfaßte nunmehr unser heutiges Ober-, Mittel- und Unterfranken, sowie einen Teil des Norbganes und staub mit Rheinsranken (Speyer) unter der Herrschaft der Kourabiuer und Babenberger. Die Hochstifte Würzburg und Bamberg bildeten die Hauptbestandteile; Nürnberg aber war die bedeutendste Stadt des Frankenlanbes. Unser heutiges Schwaben bilbete einen Teil des Herzogtllms Alemannien, das Kaiser Heinrich Iv. den Hohenstaufen verlieh. Dieses reiche und mächtige Abelsgeschlecht hatte seinen Namen von der auf beut Staufenberge (östl. v. Stuttgart) erbauten Burg. Neben Augsburg, das schon im 10. Jahrhundert durch seinen Gewerbsleiß berühmt war, erlangte Kempten, auch von den Römern gegründet, nach und nach mehr Ansehen. Besondere Bedeutung erhielten die Sitze der Grafen und Bischöfe durch die verliehenen Vorrechte (Zollfreiheit, Münz- und Marktrechte 2c.). Um die Burgen und Klöster her siedelten sich die Unfreien an, namentlich als König Heinrich I. bestimmte, daß sie durch ihre Niederlassung nach einer gewissen Zeit die Freiheit erlangen sollten und weiterhin anordnete, daß immer der neunte Mann in einen befestigten Ort ziehe, während die übrigen acht das Feld für ihn bestellen mußten. So entstanden im 10. und 11. Jahrhundert die meisten bayrischen ©täbte. —• Die Verhältnisse des Zusammenlebens waren durch das Lehenswesen geregelt, wonach alle Macht, jebes Amt und jeder Besitz nicht als Eigentum, sonbern als etwas Geliehenes betrachtet würde. Wie die Fürsten als oberste Lehensherren, so verliehen auch die Adeligen und Bischöfe von ihren Gütern. Der Staub der Gemeinfreien wurde durch die Macht und Vergrößerungssucht der Vornehmen immer mehr gemindert. Um nicht unaufhörlich Heerfolge leisten zu müssen, gaben Viele ihr freies Eigentum au Kirche und Abel und nahmen es von biesen dann als zinspflichtiges Gut. Die Leibeigenen konnten durch Loskauf ober Verjährung die Freiheit erlangen. Der König berief in der Regel jährlich zweimal den Reichst a g, besten Beschlüsse in lateinischer Sprache niedergeschrieben würden. Der Landesherr übte das höchste Gericht über die Großen des Reiches; in anderen Streitsachen ent- ") Dessen Großvater erbaute die Burg Wittelsbach (nordöstl. von Augsburg) und bestimmte sie zur Residenz der Pfalzgrafen. Das Geschlecht der Scheyern rührte daher vom Jahre J J 24 ab den Namen „Wittelsbachcr."

175. Geschichte des Altertums - S. 111

1912 - Habelschwerdt : Franke
111 (Begnadigung) erließ. Hierauf traf Cäsar eine Reihe von Maßregeln für das öffentliche Wohl. b. Safari Reformen. Übelstände des römischen Staates waren die Armut der Mehrzahl des Volkes, die Notlage der Provinzen und die allgemeine Sittenlosigkeit. Cäsar wollte eine wirtschaftliche, geistige und sittliche Wiedergeburt seines Vaterlandes herbeiführen. Deshalb suchte er zuerst die ausgedienten Soldaten (gegen 80 000) und zahlreiche verarmte Bürger zu versorgen, indem er ihnen Land zur Bebauung anwies oder_ sie in den Provinzen als Kolonisten ansiedelte. Dadurch verbreitete er zugleich die römische Sprache und Kultur. Um die übermäßige Verwendung der Sklaven zu verhüten, bestimmte er, daß die Großgrundbesitzer mindestens ein Drittel ihrer Hirten und Feldarbeiter aus der Zahl der Freien nehmen mußten. Dem großstädtischen Proletariat verschaffte er Arbeitsgelegenheit durch gemeinnützige Bauten, wie das Julische Forum und ein großes Gerichtsgebäude. Die Provinzen, die vielfach von unredlichen Statthaltern ausgesogen worden waren, schützte Cäsar dadurch, daß er alle direkten Steuern durch Staatsbeamte einziehen ließ und Ungerechtigkeiten und Unterschleife der Beamten hart bestrafte. Er verlieh vielen Provinzialen das Bürgerrecht und die Senatswürde, um sie enger mit Rom zu verbinden und die Einheit des Reiches zu fördern. Cäsar führte auch eine Verbesserung des Kalenders durch, und mit Hilfe eines alexandrinischen Gelehrten schuf er den nach ihm benannten Solianifchen Aasend«. Diesem legte er das Sonnen-jahr, d. i. die Zeit von einer Frühlings- Tag- und Nachtgleiche bis zur andern, zugrunde. Da das Sonnenjahr 365 Tage und 6 Stunden zählt, wurde alle vier Jahre ein Schalttag eingefügt. Gegen den übermäßigen Aufwand erließ Cäsar strenge Gesetze, doch gelang es ihm nicht, die große Sittenverderbnis zu beseitigen. c. dsifar* Tod. Obgleich Cäsar während seiner Herrschertätigkeit dem römischen Volke außerordentliche Wohltaten erwiesen hatte, fehlte es ihm nicht an Gegnern. Namentlich konnte es ihm die römische Aristokratie nicht verzeihen, daß er sie an der Ausbeutung der Provinzen verhinderte, und daß er wie ein König auftrat, obgleich er aus ihren Reihen stammte. Da er wußte, daß der Königstitel beim Volke verhaßt war, wies er die ihm von seinem Freunde Antonius angebotene Krone zwar zurück, doch trug er stets das Purpurgewand und den Lorbeerkranz und ließ sein Standbild neben die Denkmäler der sieben Könige stellen. Der siebente Monat des Jahres erhielt nach ihm den Namen Julius, und die von ihm

176. Bilder aus Hannovers Geographie und Geschichte - S. 73

1901 - Leipzig : Hofmann
B. Bilder aus der heimatlichen Geschichte. 73 ihn auf seinem Krönungszuge nach Rom und rettete Friedrich in einem Aufstande der treulosen Römer mit eigener Lebensgefahr das Leben. Dankbar bestätigte Kaiser Friedrich ihm die Herrschaft über Bayern. 3. In höchster Macht herrschte nun der 27jährige Sachsenherzog. Gern weilte er im Sachsenlande; die Burg Dankwarderode in der Stadt Braunschweig war sein Lieblingssitz. Hier stellte er zum Zeichen seiner Macht den ehernen Löwen auf, der noch jetzt die ehrwürdige Burg schmückt. Er verdiente den Ruhm, den er neben seinem kaiser- lichen Vetter genoß. Denn nach außen hin hatte er dessen Grenzen erweitert. Jenseit der Elbe hatte er die slavischen Völker, die heidnischen Obotriten, unterworfen. Nicht mit Gewalt hatte er ihre Tempel zer- brochen, nicht mit dem Schwerte sie zur Taufe getrieben, sondern durch treue, würdige Priester ihnen das Evangelium lieb und wert machen lassen; auch hatte er viele sächsische Ansiedler unter sie gemengt, und so befestigte er hier nach und nach seine Herrschaft. Auch im Innern hatten seine Lande an Macht zugenommen. Er duldete nicht Fehden und Unordnung. Der Handel Bardowiks erblühte unter Heinrichs Schutze und füllte die Stadt mit Reichtum, und mehr noch geschah dies bei Lübeck, als der Herzog dieje nenerworbene Stadt wegen ihrer günstigern Handelslage bevorzugte (worüber freilich Bardowik ihm gram wurde). Das von den Slaven eingeäscherte Hamburg war unter ihm herrlich erstanden. In Bayern erhob sich München unter seiner Pflege. Er sah mit Freuden seine Werke, erkannte mit Hochgefühl die Macht seines Willens. So wollte er seinen Willen auch vor niemand beugen, wollte allein Herr sein in seinem Reiche. Was bisher nur dem Kaiser vergönnt war, das that er jetzt; er gründete neue Bistümer (jenseit der Elbe); er setzte Bischöfe ein nach eigenem Ermessen. Da wurden ihm die mächtigen geistlichen Herren rings umher gar feind. Bald kam es zu offener Fehde. Im Jahre 1172 machte er eine Betfahrt nach Jerusalem. An den Grenzen der Länder, die er zu durchziehen hatte, empfingen fürstliche Gesandte den Weltgepriesenen, ehrten ihn mit reichen Geschenken. Auch der türkische Sultan feierte ihn hoch. Sein Ruhm ließ selbst Kaiser Friedrich den mächtigen Welfen mit besorgtem Blicke betrachten. Er kaufte zur Stärkung seiner Macht Heinrichs schwelgerischem Oheim Welf Vi. Besitzungen ab, die nach dessen Tode von Rechts wegen Heinrich hätten zufallen müssen. Da wandte dieser sich kalt von seinem Waffenbruder ab. Italien hatte die Bande der Freundschaft geschlungen, Italien zerriß sie wieder. Der Kaiser wollte die aufrührerischen Städte der Lombardei züchtigen. Sie standen wider ihn mit großer Macht. Er konnte Heinrich nicht entbehren. Heinrich wollte wohl Unterstützungen an Geld und Volk gewähren, aber selber mitziehen wollte er nicht. „Es hat dich Gott im Himmel," so redete der Kaiser, „über andere Fürsten erhoben, daß alle Macht des Reiches auf dir allein beruht; so ist es billig, daß du jetzt des Reiches Ehre rettest." Heinrich forderte die kaiserliche Reichsstadt Goslar mit ihren Bergwerken zum Lohn. Die konnte der Kaiser nicht geben. Aber er sah im Geiste sein kleines Heer von den Lombarden vernichtet, sah

177. Bilder aus Hannovers Geographie und Geschichte - S. 76

1901 - Leipzig : Hofmann
76 Bilder aus der heimatlichen Geographie und Geschichte. Unrecht. Als ihm einst die Nachricht gebracht wurde, einige Ritter seines Landes wollten einen Kaufmannszng überfallen, da setzte er sich auf einen der Wagen. Als dann im Dunkeln die Räuber hervor- brachen, rief er mit gewaltiger Stimme die einzelnen an, und Scham und Furcht trieb die Erkannten zur Flucht. Das Althergebrachte achtete und ehrte er, soweit es gut war; gegen seine Untergebenen war er leutselig und herablassend, gegen seine Prediger freigebig; sein Ohr stand den Klagen eines jeden offen. Er sprach gut und vermochte durch die Kraft seiner Rede manchen zu überzeugen. Denn was er redete, war stets seine eigene innere Überzeugung, und die Macht seiner Persönlichkeit mußte man empfinden, wenn er das Wort ergriff. Den Krieg fürchtete er nicht; aber er wollte ihn nicht selbst herbeiführen, sondern nur angegriffen das Schwert ziehen. Wie Luther hat ihn der Tod vor dem Schmalkaldischen Kriege hingerafft. Aus „Bilder zur Heimatskunde" (Bielefeld, Velhageu u. Klasing). 33. Die Kitdeshermer Stiftsfehde. 1. Das Bistum Hildesheim war seit der unglücklichen Verwaltung Johannes Iii. (1398—1424) mit Schulden also beladen, daß der Bischof oft nicht eine Burg frei hatte, wo er seinen Wohnsitz nehmen mochte; an eine kräftige Wahrung der fürstlichen Rechte konnte gar nicht gedacht werden. Im Laufe eines Jahrhunderts war diese Besitz- losigkeit fast Rechtsgrundsatz geworden, und wie das Reich durch die Erblichkeit der Reichsümter um sich selbst gekommen war, so mußte hier durch die Erblichkeit der Pfandschaften das Fürstentum, soweit es auf Landesteilen beruhte, beinahe zu bestehen aufhören. Als nun Johann Iv., welcher eine geordnete bürgerliche Wirtschaft dem ziel- und ratlosen Prassen vorzog, im Jahre 1504 zum Bischöfe erhoben war und die Pfandschaften einzulösen begann, standen die Ritter- mäßigen im erbittertsten Grimme gegen ihn auf. Denn es war süßer, auf den landesherrlichen Burgen zu hausen, über eine schöne Landschaft fast unumschränkt zu gebieten und durch Steigerung der bäuerlichen Dienste das auf die Burg vorgestreckte Geld sich reichlich verzinsen zu lassen, oder auch von sicherer Feste aus durch Fehde und Raub sich ein ritterliches Ergötzen und Einkommen zu verschaffen, als auf mäßigem väterlichen Erbteile zum Pfluge und prunkloser, doch rechtlicher Lebens- weise zu greifen. Die Gewaltthätigkeiten begannen im Jahre 1518; die Rittermäßigen verbündeten sich mit den Herzögen von Braunschweig; der Bischof erfocht am 28. Juni 1519 auf der Soltauer Heide einen entscheidenden Sieg, konnte ihn aber nicht gehörig benutzen. Seine Feinde bewirkten die Verhängung der Reichsacht über ihn, deren Vollziehung gerade ihnen übertragen wurde. 2. Wie die Rittermüßigen gegen ihre Fürsten, so standen die Bürger für ihn, und die Treue, welche damals Hildesheim, Peine und Bockenem mit ihrem Blute bewährt haben, wird in jeder Zeit rühmens- wert erscheinen. Retten konnten sie den Bischof nicht. In den Jahren 1521 und 1522 wurde das ganze Stift bis auf Hildesheim, Peine
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