148
Geschichte der neueren Zeit.
auf die Tuilerien. Der König verhaftet und in den Temple gebracht. Aufhebung der königlichen Gewalt. Überhandnehmen der Jakobiner. Nationalkonvent 1792—1795: Die Republik wird proklamiert. Prozeß - des Königs, dessen Verurteilung und Hinrichtung 21. Januar 1793. Danton. Robespierre, Üoiarat. Wohlfahrtsausschuß. Schreckensherrschaft. Bürgerkrieg in der Vendee, Proklamiernng der „Religion der Vernunft'1. Endlich Sturz Robespierres. Neue Verfassung von 1795: Direktorialregierung.
§83. Die Revolution und Deutschland. 1792 Krieg Prenßens gegen die Republik. Herzog von Braunschweig dringt in Frankreich ein, sein Rückzug. — Erster Koalitionskrieg 1793—1797. Die Franzosen sind siegreich. Friedrich Wilhelm Iii. schließt den Separatfrieden zu Basel 1795. Napoleon Bonaparte führt den Krieg zu einem für die Österreicher ungünstigen Ende — Friede zu Compo Formio — das linke Rheinufer französisch 1797.
B. Aas Zeitalter Mapoleorrs.
§ 84. Napoleon Vonaparte bis zu seiner Erhebung zum
Kaiser.
Der Mann, dessen Pläne und Handlungen fortan mehr als
anderthalb Jahrzehnte lang im Vordergründe des europäischen
Interesses stehen, und dessen Unternehmungen gerade für unser
Vaterland von weitester Tragweite gewesen sind, war Napoleon
Bonaparte. Er war im Jahre 1769 zu Ajaceio aus Korsika geboren und verlebte seine Kinderjahre unter dem nachhaltigen Einfluß seiner Mutter Lätitia, einer ungewöhnlich bedeutenden, durch hohe Selbständigkeit des Charakters ausgezeichneten Frau. Schon als zehnjähriger Knabe kam er ans die Kriegsschule zu Brienne, von wo er nach fünf Jahren an die Pariser Militärschule überging. Mathematische und historische Studien (Lektüre Plutarchs) betrieb er mit besonderem Eifer. In die Armee eingetreten, lenkte er bald durch Mut und Klugheit die Aufmerksamkeit der Direktorial-regierung auf sich und da er derselben, sowie vorher dem Konvente, wesentliche Dienste bei Unterdrückung von Ausständen leistete, erfuhr er eine rasche Beförderung (1796 feine Vermählung mit der sehr reichen Witwe Josephine Beauharnais).
Nachdem Napoleon den ersten Koalitionskrieg durch den Frieden zu Compo Formio zu einem günstigen Ende geführt, gedachte er den Einfluß des immer noch drohenden England zu brechen. Da aber dasselbe schwer angreifbar war, so wollte er es indirekt schädigen, indem er ihm a) die Herrschaft des Mittelmeers zu ent-
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Bonaparte Napoleon Josephine_Beauharnais Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Robespierres Deutschland Frankreich Basel Korsika England
138 Geschichte der neueren Zeit.
Shakespeares hinwiesen. Es gelang ihnen, den in französischem Sinne geübten allmächtigen Einfluß Gottscheds in Leipzig zu brechen (Streit der Schweizer und der Leipziger). Ihr Werk vollendete dann der große Lessing.
c) Die bildenden Künste haben in dieser Periode in Deutschland keine selbständige Blüte erlebt. In der Baukunst wurde der in der Reformationszeit zu so hoher Vollendung geführte Renaissancestil zwar noch weiter gepflegt und fand auch noch einige würdige Vertreter (Schlüter zur Zeit Friedrichs I., Kuobels-dorf zur^ Zeit Friedrichs des Großen, in Berlin), aber er verlor feine Reinheit durch den Hinzutritt fremder Elemente, besonders durch das Überwiegen der Dekoration, des Ornamentes, welches als das Wichtigere an dem Bau behandelt wurde. So erzeugte sich der sog. Perrücken- oder Rokokostil (Zwinger in Dresden), welcher natürlich auch die Skulptur beherrschte. — Die deutsche Malerei sank im 17. Jahrhundert von der Höhe der Reformationszeit herab, wenn auch in der äußeren Handhabung der Kunstmittel (Technik) noch Erhebliches geleistet wurde. Das 18. Jahrhundert hat dann einen neuen Aufschwung der bildenden Künste vorbereitet, zumal durch die geläuterten Kuustaufchauungen, deren Verkünder Winckelmann wurde.
Die Musik hat im 17. und 18. Jahrhundert bei uns in höchster Blüte gestanden. Die deutsche Kirchenmusik fand ihre größten Vertreter in Johann Sebastian Bach (1685 — 1750 [„Matthäus-Passion" n. ct.]) und in Georg Händel (1684—1759 [„Messias", „Makkabäus" u. a.]), welcher letztere vorzugsweise in England gewirkt hat. Nachdem Joseph Haydn und Christoph Gluck auch der weltlichen Musik einen hohen Aufschwung verliehen, erreichte die Tonkunst ihre Vollendung in den großen Komponisten Wolfganq Amadeus Mozart (1756—1791) und Ludwig Beethoven (1770—1827).
d) Das politische Leben war in Deutschland, zumal auch durch den westfälischen Frieden, völlig entartet. Es fehlte, infolge der Schwächung der Kaisergewalt, an einem beherrschenden Mittelpunkt. Der Reichstag, welcher seit 1663 ständig in Regensburg sich befand, war ohne jedweden Einfluß auf das Leben der Nation ; seine Verhandlungen waren, gleich denen des Reichskammergerichtes in Wetzlar, schwerfällig und langwierig; feine Mitglieder, wie die Räte am Kammergericht, sehr oft bestechlich. Um
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Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Deutschland Berlin Dresden England Deutschland Regensburg Wetzlar
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Extrahierte Personennamen: Eberhard Gregor_Xi Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Ostinbien Amerikas Norb- Württemberg Reutlingen Avignon Rom
64 Zweiter Teil. Das Mittelalter.
schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten.
I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517).
§ 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254.
1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen.
1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt.
1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache.
1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena.
§ 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-
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Extrahierte Personennamen: Nürnberg Rudolfs_von_Habsburg Rudolfs Friedrich_Vi Friedrich Sigismund Friedrich_Kurfürst Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Albrecht_Achilles Albrecht Johann_Cicero Johann Joachim_Nestor Habsburg Ottokar_von_Böhmen Ottokar Rudolfs Adolf Albrecht_I. Albrecht_I. Rudolfs Johannes_Parricida Heinrich_Vii Heinrich Ludwig_Iv Ludwig Friedrich_der_Schöne Friedrich
§ 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. 65
wähl haben. Dieser Beschlnß wird zum Reichsgesetz erhoben durch die goldene Bulle 1356, in welcher überhaupt der Vorgang der Kaiserwahl endgiltig geregelt wird: Einsetzung des Kurfürstenkollegs! Dieses Gesetz wurde erlassen unter Kömg Karl Iv. (1347— 1378 ^„Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater^). Durch ihn 1348 Gründung der ersten deutschen Universität in Prag.
§ 35. In der zweiten Hälfte des Mittelalters großer Aufschwung der Städte. Im Innern mehr und mehr der Selbstverwaltung teilhaftig, 3“L‘ ^®slhrun9 und Stärkung ihrer äußeren Interessen zu großeu Bündnissen zusammen: a) Die Hansa, Bund vorzugsweise der Küstenstädte der Nord- und Oltsee; Zweck: Förderung und Schutz des Seehandels. Gebietende Stellung der Hansa gegenüber den nordischen Reichen, b) Der rheinische Städtebund, löst sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts mehr und mehr auf. c) Der schwäbische Städtebund entwickelt sich im Gegensatz zu den süddeutschen Landesherren zu großer Macht. Sieg über Eberhard von Württemberg bei Reutlingen 1377. Die Macht des Bundes sinkt gegen Ausgang des Mittelalters.
<rrr ^6- Gegen die Mißstände in der Kirche treten auf: in England Wrclef ca. 1360, m Deutschland (Böhmen) Huß ca. 1400. Man suchte eine Reformation an Haupt und Gliedern durchzusetzen durch große
m ®0n5tl äu ^i'a 1409' b) Konzil zu Konstanz ca. 1415 c) Konzil zu Basel ca. 1440. Keines erreicht seinen Zweck. Doch ist das Konstanzer Konzil sehr wichtig a) durch die dort vollzogene Verurteilung und Verbrennung von Huß; b) durch die von Kaiser Sigismund (1410—1437) vollzogene Belehnung des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit dem Kurfursteutum Brandenburg (1417).
s a 137‘ .Vorgeschichte Brandenburgs. Ursprüngliche slavische Bevölkerung durch Heinrich I. und Otto I. christianisiert (Markgras Gero und die „Nord-nlv f unter den Frankenkönigen vernachlässigte Germanifierung dieser Gebiete nimmt wieder auf ca. 1135 Albrecht der Bär aus dem Hau se
iqjfwä" rs ”Un0an Aufblühen Brandenburgs. Aussterben der Askanier 1320 (Waldemar). Zerrüttung der Mark unter den bayerischen und luxemburgischen pursten. 1356 wird Brandenburg durch die goldene Bulle Kurfürstentum. 1417 die Hohenzollern Kurfürsten von Brandenburg, Herstellung der Ordnung durch eine Reihe vortrefflicher Herrscher.
8 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken.
Zwischen der Welt des Morgenlandes und der des Abend-lllndes hatte seit Stiftung des Mohammedanismus beständiger Widerstreit nicht aufgehört. Die Araber waren zwar von der Besitznahme Frankreichs durch Karl Martells Sieg bei Poitiers 732 abgehalten worden, doch hatten sie in Spanien festen Fuß aefakt und Jahrhunderte lang behalten, trotzdem sie in beständigem Kampfe Mit den christlichen Königen und Rittern (der Cid!) lagen.
Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, ii. r
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ßß Zweiter Teil. Das Mittelalter.
Die Kreuzzüge, welche nur einen Teil des großen Kampfes zwischen Christentum und Islam bildeten, hatten schließlich nur den Erfolg, daß den Mohammedanern Anreizung zu immer neuen An-1300 griffen gegeben wurde. Dieselben gingen seit dem Jahre 1300 vorzugsweise von den Türken aus, die unter Osman in Kleinasien eine besondere Herrschaft bildeten. Große Feldherren, wie Mur ad I. und Bajassid I. führten das kriegerische Volk über den Hellespont und unterwarfen nach und nach den größten Teil der Balkanhalbinsel. Wenn auch für Augenblicke ihre Erfolge durch den tapferen Siebenbürgen Johann Hunyadi in Frage gestellt 1453 wurden, so gelang es ihnen doch endlich im Jahre 1453, die Hauptstadt des oströmischen Reiches, Konstantinopel, zu erobern.
Trotzdem dieses Eindringen der Türken in Europa eine ungeheure Gefahr für das ganze Abendland in sich schloß, zumal sie später sogar bis über die Grenzen des deutschen Reiches ihre Eroberungen ausdehnten (zweimalige Belagerung von Wien!), so hat doch dasselbe eine eigenartige für das Christentum wichtige Folge gehabt. Durch die Eroberung von Konstantinopel wurden die christlichen der griechischen Sprache mächtigen Gelehrten gezwungen, Zuflucht im Abendlande, zumal in Italien, zu suchen. Hier aber war im Mittelalter die Kenntnis des Griechischen so gut wie erloschen. Dieselbe wurde nun wiederbelebt und breitete sich rasch auch über die anderen Länder des europäischen Westens und Nordens aus (Humanisten!). Das aber war darum von unberechenbarer Tragweite, weil man nunmehr instand gesetzt war, die Quellen unseres Glaubens in der Ursprache zu lesen und auf den wahren Sinn derselben zurückzugehen; — es wurde also dadurch eine wichtige Vorbedingung der Reformation geschaffen. So ist das an und für sich bedauerliche Ereignis der Eroberung Konstantinopels doch nicht ohne segensreiche Folge für das Christentum geblieben. —
§ 39. Deutsches Volksleben in dieser Periode.
Wir sahen, wie bei der verhältnismäßig großen Schwäche der Kaiser allenthalben im deutschen Reiche Unsicherheit des Rechtes und des Verkehrs herrschte. Mehr noch als die Städte, welche wenigstens durch ihre Bündnisse Selbstschutz üben konnten, litten darunter die Bauern. Dieselben, in den allermeisten Gegenden schon lange hörig (die alte Bauernfreiheit nur noch in Friesland und der Schweiz!), waren die wehrlosen Opfer der Willkür ihrer
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Extrahierte Personennamen: Johann_Hunyadi Johann
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Konstantinopel Europa Wien Konstantinopel Italien Friesland
§ 39. Deutsches Volksleben in dieser Periode. 67
Herren (Fürsten, Ritter, Bischöfe ic.). In den Fehden suchten die Kriegführenden ihre Gegner dadurch zu schädigen, daß sie die Dörfer und Felder der diesen zugehörenden Bauern verwüsteten.
Hohe Abgaben drückten überdies sehr hart diesen Stand, der doch die wichtigste Arbeit einer Nation, die Bebauung der Scholle, zu übernehmen hatte. So erklärt es sich, daß im 15. Jahrhundert au vielen Orten große Bauernbünde gebildet wurden („Bundschuh";
„Der arme Konrad"), welche die Befreiung von dem harten Zwange anstrebten und, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt wurden, wohl auch zum Aufruhr schritten.
Der Ritt er stand entartete in dieser Periode immer mehr.
Denn seine idealen Aufgaben gerieten in Vergessenheit, nachdem die Periode der Kreuzzüge vorbei war. Auch geistige Bildung und litterarische Regsamkeit waren ihm nicht mehr wie früher eigen. Dagegen fing man an, auf ritterlichen Festen, wie z. B. den noch bestehenden Turnieren, ungebührlichen Wert aus Kleiderpracht und, oft ganz geschmacklose, äußere Formen zu legen. Dabei fristete der einzelne Ritter im alltäglichen Leben ein oft armseliges Dasein, und er pflegte sich seinen Bedarf an Lebensmitteln und Geld durch Beraubung der Kaufmannszüge zu schaffen.
Der Fürstenstand, welcher schon im 14. Jahrhundert mit Vorliebe eine französische Bildung genoß, ging immer mehr in der Opposition gegen die Kaisergewalt und in dem Streben nach Gründung einer eigenen Hausmacht auf. Nur selten begegnen wir Fürsten, denen das Interesse des großen Vaterlandes über dem ihres Territoriums stand (die Hohenzollern!).
So bietet das Reich den Anblick eines in der Auflösung begriffenen Körpers. Unversöhnt stehen sich die Lebensinteressen der verschiedenen Stände gegenüber. Kein Wunder, daß bei einem solchen Zustande die oberste Reichsgewalt nicht imstande war, den Abfall einzelner Grenzlande zu verhindern. Zumal die Schweiz löste sich in diesen Jahrhunderten ab. Wenn auch die schönen Sagen von Wilhelm Tell und dem Schwur auf dem Rütli, auf denen Schiller fein herrliches Schauspiel aufgebaut, vor der geschichtlichen Wissenschaft nicht bestehen, so bietet doch der Kamps der Schweizer mit den Herzögen von Österreich ein erhebendes Schauspiel des edelsten Freiheitstriebes. Die heldenmütigen Schlachten bei Morgarten 1315 und bei Sempach 1386 1315 (Arnold von Winkelriet) ?) entschieden gegen die Habsburger. Nach- 1386
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_Tell Wilhelm Schiller Arnold_von_Winkelriet
68 Zweiter Teil. Das Mittelalter.
dem die Schweizer im 15. Jahrhundert ihre junge Freiheit noch einmal mit gleicher Tapferkeit gegen den Burguuderging Karl den Kühnen verteidigt (Schlachten bei Gransee 1476, Murten 1476 und Nancy 1477) und die Kantone sich in verschiedenen Bündnissen enger zusammengeschlossen hatten, hörte der Einfluß des Reiches auf die Schweiz gauz auf.
So sehr auch in dieser Zeit durch den zunehmenden Wo hlfiob das Leben, zumal in den Städten, an äußerem Glauz zunahm, wovon vor allem die großen Kirchen- und Profanbauten noch heute Zeugnis ablegen, so traurig war es doch im ganzen mit dem geistigen und seelischen Zustande des Volkes bestellt. Das hatte hauptsächlich darin seinen Grund, daß die Kirche und ihre Formen den religiösen Bedürfnissen der Menschen nicht mehr genügten. Nicht nur das Leben der Geistlichen und sogar der Päpste erregte oft öffentliches Ärgernis, und wurde in zahlreichen Spottgedichten und vou allen Kreisen des Volkes verhöhnt, sondern die Lehre selbst wurde allenthalben als unzureichend angegriffen (vgl. oben Wiclef und Huß). Während nun in manchen Gegenden besondere Sekten entstanden und einen eigenen Weg einschlugen, verfielen wieder andere, da der Glaube wankte, in Aberglauben. Allenthalben aber zeigte sich eine tiefgehende Unruhe der Gemüter, die oft höchst eigenartig zum Vorschein kam. Als um die Mitte des 14. Jahrhunderts eine von Asien gekommene Pest, der sog. schwarze Tod, Europa verheerte, faßte man dieselbe als ein Zeichen des göttlichen Zornes, ja als einen Vorboten des Weltunterganges auf. Man suchte nun, die herkömmlichen Gebräuche der Kirche verschmähend, die Versöhnung des Himmels zu erlangen, indem man sich weitgehenden Kasteiungen unterzog, die besonders durch die Geißelbrüderschaften (Flagellanten) bis zum Wahnwitz übertrieben wurden.
Selbst in den Kreisen, welche sich der Pflege der Wissenschaften widmeten, war der Aberglaube mächtig. Dafür zeugen die Alchymie, vermittelst deren man die geheimnisvollen Naturkräfte zu allerlei unmöglichen Zwecken zu verwerten suchte (Goldmachen!), wie auch die Astrologie, d. h. Sterndeuterei, welche letztere bis in die neuere Zeit hinein zahlreiche Jünger selbst in den höchsten und erleuchtetsten Kreisen der Gesellschaft fand.
Alles in allem krankte die Gesellschaft in vielen Beziehungen, und der Ruf nach Reformen auf allen Lebensgebieten wurde immer lauter; es kam nur darauf an, daß der rechte Mann er-
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Nancy
Extrahierte Ortsnamen: Gransee Murten Schweiz Asien Europa
178 Geschichte der neueren Zeit.
worden. Das Land verwand bte furchtbaren Folgen des Krieges
und dir E .demselben m Verbindung stehenden kommunistischen Erhebung (Marz bis Mai 1871) rasch. Das Streben des
Volkes und seiner Regierung ist seit 1871 darauf gerichtet die
durch den unglücklichen Krieg erlittenen schweren Wunden zu heilen Große Reformen, zumal im Heer- und Schulwesen, sind mit bewundernswertem Opfersinn aller Bevölkerungsklassen durchgeführt.
B. Seigren und Holland waren durch den Wiener Konarek
Königreich der Niederlande vereinigt worden.
'^ier diele Verbindung war unnatürlich und wurde im Jahre 1830
gewaltsam durch Abfall der Belgier getost. Seit dieser Reit giebt
es em Königreich Belgien unter dem Hause Sachsen-Coburg und
ein Königreich der Niederlande unter dem Hause Oranieu. In
Jmgiett vollzog sich ein ungeahnter Aufschwung des Handels und der Industrie.
0. England ist gemäß seiner abgesonderten Lage und seiner früheren Entwicklung von den Revolutionen des Festlandes wenia beeinflußt worden. Gleichwohl vollzogen sich anch hier wichtige Reformen, wie z. B. die Parlamentsresorm, und schwerwiegende
.ne? ?ro0en' ^ t ^Qrren ihrer Lösung. In Asien ist
lte ungeheure Machtstellung Englands (die seit 1837 regierende Komgm Victoria führt seit 1874 den Titel „Kaiserin von Indien") bedroht durch den fortschreitenden Einfluß der Russen.
D. Rußland hat im 19. Jahrhundert mit großem Erfolge die 1qm Hebung der inneren Zustände und der Volkswohlfahrt betrieben, bis Kaiser A -xander I. (1801 — 1825) stiftete eine Anzahl neuer 1825 Unwersitaten (Dorpat, Charkow, Warschau, Petersburg u. o.) und lo,E l’rbcrte H"»dcl und Gewerbfleiß, deren Lage er aus eigener An-1855 schauung kannte. Besonders aber hat der edle Kaiser Alexander Ii. 1881 ^855-1881; ermordet durch einen nihilistischen Anschlag) sich 1ßri ^^ent gemacht dnrch die Aushebung der Leibeigenschaft 1861- -hue steh von dem übrigen Europa abzuschließen und die westliche Kultur zu verschmähen, strebt doch die heutige Regierung danach, alle die verschiedenartigen Völker straff unter dem russischen Einfluß zu einigen. Besonders nötig ist das gegenüber den Polen, welche durch mehrere Ausstände (1830; 1863) gezeigt -L06™'. daß sie die Sehnsucht nach Herstellung ihrer staatlichen Selbständigkeit nicht ausgegeben haben. In der äußeren Politik Rußlands herrschten im 19. Jahrhundert zwei Strebungen
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Extrahierte Personennamen: Alexander_Ii Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Heer- Holland Niederlande Belgien Sachsen-Coburg Niederlande England Asien Englands Dorpat Charkow Warschau Petersburg Europa Polen
§ 99. Die wichtigsten Ereignisse in den außerdeutschen Staaten. 181
Kriege von 1866 zu teil, Rom aber, in welchem der Papst noch 1867 durch Napoleon Iii. verteidigt worden war, wurde während des deutsch-französischen Krieges von der italienischen Regierung besetzt und dem vereinigten Königreiche einverleibt. So endete die weltliche Herrschaft des Papstes, der sog. Kirchenstaat, nach mehr als tausendjährigem Bestände.
H. Auch in Amerika haben sich in unserem Jahrhundert die Verhältnisse wesentlich geändert. In den Vereinigten Staaten von Nordamerika führte die Frage der Abschaffung der Sklaverei eineu Abfall der südlichen Staaten von der Union herbei. Die Südstaaten (Sezessionisten, Kouföderierte) weigerten sich, in die Freilassung der Sklaven, welche von der nördlichen, vorzugsweis germanischen Bevölkerung verlangt wurde, zu willigem In dem darauf folgenden Bürgerkriege behielten, nach anfänglichen Mißerfolgen, die Nordstaaten uuter der Leitung des vortrefflichen Bundesprüsidenten Lincoln und des Generals Grant die Oberhand. Wenn auch im Jahre 1865 der wiedergewählte Lincoln er- 1865 mordet wurde, so ist doch seitdem sein Werk, die thatsächliche Abschaffung der Sklaverei in den Vereinigten Staaten, unangetastet geblieben. Im Jahre 1870 wurde den Negern auch das 1870 Stimmrecht verliehen. In wirtschaftlicher Beziehung nahmen die Vereinigten Staaten einen ungeheuren Aufschwung, und auch das geistige Leben entwickelt sich mehr und mehr. Wie das unterseeische Kabel (vgl. § 98) Amerika und Europa verbindet, so hat die Paeifie-Eiseubahu den fernen Westen mit dem Innern und dem Osten verbunden.
In Zentral- und Südamerika haben sich die spanischen Kolonien zu verschiedenen Zeiten, bald einzeln bald mehrere vereinigt, gegen das Mutterland erhoben und sind zu selbständigen Staaten geworben. Mexiko wurde 1821 durch Jturbibe von spa- 1822 nischer Herrschaft befreit. Zunächst Kaisertum, ist es alsbald Republik geworben und, trotz der vorübergehenden Erhebung des unglücklichen Erzherzogs Maximilian von Österreichs zum Kaiser (vgl. oben S. 177), auch geblieben. Das portugiesische Brasilien trennte sich 1822 von Portugal und bildet seitdem ein selbständiges Kaisertum unter dem Hause Braganza (gegenwärtiger Kaiser der gelehrte Pedro Ii.). Aber die süd- und mittelamerikanischen Staaten sind noch fern von einem gesunden und stetigen Zustande, vielmehr von beständigen blutigen Parteikämpfen und auch gegenseitigen Anfeindungen heimgesucht.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Lincoln Maximilian_von_Österreichs Maximilian Pedro_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Rom Amerika Nordamerika Vereinigten_Staaten Amerika Europa Mexiko Brasilien Portugal