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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 108

1904 - Habelschwerdt : Franke
108 ffentliche Sicherheit her, frderte die Entwicklung der Städte durch Regelung der Abgaben, der Zlle und des Mnzwesens und durch Begnstigung von Handel und Gewerbe. Die Rechtspflege ordnete er durch Errichtung eines obersten Gerichtshofes, des Parlaments, in Paris. In den unmittelbar unter der Krone stehenden Gebieten setzte der König seine Beamten ein und erhob regelmige Steuern. Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien. In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs. Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland. England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntedschenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. erhielt Heinrich Ii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Er erwarb auch die Lehnshoheit der Irland. Die Emprung seiner Shne (vgl. Bertran de Born von Uhland) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn, Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuerschtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen gehalten (S. 83). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normaudie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frankreich an Philipp August und ge-riet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen, wodurch der Grund zu der englischen Verfassung gelegt wurde. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhaftet und mit Ber-lnst des Eigentums oder Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Ab-gaben erhoben werden drfen. Ein Ausschu von Baronen sollte der die Ausfhrung dieser Bestimmungen wachen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Eornwallis zum deutschen

2. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 150

1899 - Gera : Hofmann
150 gegen „Entschädigungen" die Krone einem englischen und einem spanischen Fürsten übertragen. Beide bekümmerten sich ebensowenig um Deutschland wie die deutschen Fürsten um diese Namenkaiser. Die deutschen Fürsten waren völlig selbständig geworden. Handel, Gewerbe und Acker- bau lagen gänzlich darnieder. Niemand war seines Lebens und Gutes sicher. Die Fürsten und Herren rauften miteinander in endlosen Fehden, und nur der Stärkste hatte Recht (Faustrecht). Von ihren sicheren Burgen aus, die an den Landstraßen auf geschützten Orten sich zahlreich erhoben, raubten die Ritter, was zu rauben war. Sie schwangen sich in den Steigbügel, sobald der Knecht auf dem Wartturm das Zeichen gab, daß Reifende oder Warenzüge nahten, um die reichen Warenzüge der Kaufleute zu plündern und von den Gefangenen oft ein sehr hohes Lösegeld zu erpressen. Gegen diese Raubritter oder Ritter vom Steg- reif (d. i. Steigbügel) schloffen die Städte, welche unter diesem Unwesen am meisten litten, Bündnisse zu Schutz und Trutz. Unteritalien gab der Papst als päpstliches Lehn dem finsteren Karl von Anjou, einem Bruder Ludwigs des Heiligen von Frankreich. Karl unterdrückte mit grausamer Härte Adel, Bürger und Geistlichkeit, und das ganze Land seufzte unter den Händen dieses Henkers. 2. Der unglückliche Zug Konradins nach Italien. In Bayern am Hofe seines Oheims wuchs der letzte Sproß der Staufer, Konrads Sohn Konradin, auf. Zwei Minnelieder in der Manesseschen Samm- lung bezeugen feine dichterische Begabung. Der Ruf der Italiener, das Drängen seiner Freunde und der Zug seines eigenen Herzens veranlaßten ihn zu einem Heerzuge nach Italien, um sein väterliches Erbe von den Franzosen zurückzufordern. Vergeblich hatte seine Mutter Elisabeth von dem Zuge abgemahnt, mit Thränen und trüben Ahnungen in Hohen- schwangau von ihm Abschied genommen. In Italien wurde der herr- liche Jüngling überall mit Jubel ausgenommen. Doch der Papst sprach den Bann über ihn aus. Bei Tagliacozzo siegte Konradin anfänglich über Karl von Anjou. Als aber seine Soldaten sich zu früh zerstreuten und zu plündern anfingen, fiel ein Hinterhalt über sie her und brachte ihnen eine gänzliche Niederlage bei. Konradin wurde auf der Flucht mit seinem Freunde Friedrich von Baden gefangen und an Karl von Anjou ausgeliesert. Dieser stellte ihn als einen Räuber und Empörer vor ein Gericht, das ihn aber freisprach. Nur der knechtisch gesinnte Robert von Bari erklärte ihn des Todes schuldig. Daraufhin befahl Karl seine und seiner Begleiter Hinrichtung. 3. Sein rührendes Ende. Das Todesurteil wurde Konradin vorgelesen, als er mit seinem Freunde Friedrich beim Schachspiel saß. Gefaßt bereitete er sich zum Tode vor. Am 29. Oktober 1268 bestieg er mit seinen Gefährten das Blutgerüst. Robert von Bari verlas das Todesurteil und zerbrach den weißen Stab. Da sprang, so wird erzählt, Graf Robert von Flandern auf und rief ihm mit drohend ge- schwungenem Schwerte zu: „Wie kannst du, feiger Schurke, einen so herrlichen Ritter zum Tode verurteilen!" Und das geschwungene Schwert traf den bösen Mann. Konradin aber umarmte seinen Freund, befahl

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 130

1883 - Berlin : Hofmann
130 gehorchen." Maximilian verbesserte das Geschtzwesen und lie durch den Fürsten Taxis die Post einrichten. 5. Seine Landerwerbungen. Seinen Sohn Philipp, den Erben der Niederlande, vermhlte er mit Johanna, der Erbin Spaniens, Siciliens und Neapels. Freilich mute er ihn in der Blte seines Lebens ins Grab sinken sehen. Durch Vermhlung zweier Enkel sicherte er seinem Hause auch die Anwartschaft auf Ungarn und Bhmen. Das Habsburgische Heiratsglck" wurde sprichwrtlich. Seine vielen Kriege und Hndel in Italien und mit Frankreich kosteten nur Geld und Menschen, ohne den mindesten Vorteil zu bringen. 6. Sein Ende. Der alternde Kaiser sah das Mittelalter mit seinen : Einrichtungen zu Grabe gehen und berall das Morgenrot einer neuen Zeit aufflammen. Er strubte sich nicht gegen das Neue, hatte aber auch kein rechtes Verstndnis und keine frdernde That dafr. Er hielt einen Reichstag in Augsburg (1518), auf dem ihm die Wahl seines Enkels Karl, Philipps Sohn, fehlschlug. der 100 Beschwerden gegen das ppstliche Regiment blieben ohne Erledigung. Krnkelnd zog Max nach Innsbruck, aber die Brger verweigerten ihm und seinem Gefolge das Gastrecht, weil er eine alte Schuld noch nicht bezahlt hatte. Diese Krnkung ver-schlimmerte seinen Zustand, so da er in Wels liegen bleiben mute. Als er den Tod nahen fhlte, kleidete er sich in sein Totenhemd, empfing das Abendmahl und trstete die weinenden Seinen. Wie er gelebt, so starb er, als letzter Ritter" (1519). Seinen Sarg hatte er schon 4 Jahre mit sich herumgefhrt. Fragen: Warum verunglckten viele von Maximilians Plnen? Worin bestehen seine Verdienste um das Reich? Das Mahl zu Heidelberg" von Schwab. Graf Eberhard im Bart" von Zimmermann. Der reichste Fürst" von Kerner. Der letzte Ritter" von Anastasius Grn. Deutscher Braucht von An. Grn. Kaiser Mar und Albrecht Drer" von Wolfg. Mller. Die Mark Brandenburg im Mittelalter. 54. Die Anhaltiner (Askamer) in der Mark (11341319). 1. Die Bewohner der Mark. Zwischen Elbe und Oder, in dem Gebiet der Havel und Spree, wohnten ursprnglich Semnonen und Longobarden. Der Strom der Vlkerwanderung fhrte sie nach i Westen und lie von Osten die W end en in die verlassenen Wohnsitze rcken. Diese gehrten der groen slavischen Vlkerfamilie in: Osten Europas an. Stammverwandt waren die Polen, die Preußen, die Obo-triten in Mecklenburg, die Pommern, die Lutizeu (Wilzen), die Sorben, die Wolliner it. a. Sie waren mittelgro, von krftigem, gedrungenem Krperbau, braungelber Hautfarbe, feurigen Augen und braunem Haar. Ihre Religion war eine Vergtterung der Naturkrfte, S w a r o g

4. Mittelalter - S. 87

1900 - Berlin : Duncker
87 1211 Unter dem Einflüsse des Papstes und des mit Lv ihm verbündeten Philipp Ii. August von Frankreich wählen (lie deutschen Fürsten unter Führung Siegfrieds von Mainz in Nürnberg Friedrich von Sizilien zum König. 1212—1250. Friedrich. Ii.*) 1212 Friedrich zieht nach Verständigung mit dem Papste nach Deutschland, schliesst im November mit Philipp August in Vaucouleurs ein Bündnis und wird am 5. Dezember in Frankfurt nochmals gewählt und in Mainz gekrönt. 1213 Friedrich erneuert in der goldenen Bulle von ' Eger mit Zustimmung der Fürsten die von Otto im Jahre 1209 der Kurie gemachten Zugeständnisse. Otto Iy. seit März 1212 wieder in Deutschland, befestigt seine Position durch die Vermählung mit Beatrix, der Tochter Philipps von Schwaben. Nach deren frühem Tode (August 1213) verlassen ihn die 1214 Scliivabcn. Statt sich gegen Friedrich zu wenden, sucht er im Bunde mit Johann ohne Land von England (seit 1199) und den niederrheinischen Fürsten zunächst Philipp August von Frankreich zu Boden zu werfen, wird aber in der Schlacht hei Bouvines (unweit Lille) besiegt. Er bleibt seitdem auf seine Stammlande beschränkt und stirbt 1218 auf der Harzburg. Friedrich belehnt Otto, den Sohn Ludwigs von Bayern, nach dem Tode des "Welfen Heinrich Ii., des Enkels Heinrichs des Löwen, mit der Pfalzgraf- J) Quellen: Chronica regia, Clironicon Urspergense s. o. p. 83. Annales Marbacenses, s. bei Heinrich Vi. Matthäus Paris, englischer Mönch. Chronica major, zeitweise Hauptquelle für die letzten Kämpfe der Staufer. M. G. S. S. Xxviii.

5. Mittelalter - S. 82

1900 - Berlin : Duncker
82 1195 Xii. 1196 Konstantinopel und beginnt von neuem vorzudringen, als er am 20. Februar 1194 stirbt. Auf ihn folgt sein unmündiger Sohn Wilhelm Iii. Heinrich bricht im Mai 1194 mit einem grossen Heere nach Italien auf, gewinnt Genua und Pisa, deren Flotte unter dem Kommando des Legaten Markwald von Anweiler nach Sizilien voranfährt, zerstört Salerno und rückt am 20. November in Palermo ein, wo er am 25. Dezember gekrönt wird. (Am 26. Dezember wird Friedrich Ii. geboren). Die königliche Familie, anfangs milde behandelt, wird infolge einer Verschwörung nach Deutschland in die Verbannung geschickt. In der Absicht, die kaiserliche Oberlehnsherrschaft über Europa zur Anerkennung zu bringen, zwingt Heinrich Richard Löwenherz, der ihn schon gegen Sizilien hatte unterstützen müssen, Frankreich mit Krieg zu überziehen, stachelt die Genuesen gegen Arragon auf und sucht zu Gunsten seines Bruders Philipp, Gemahls der Irene, der Tochter Isaak Angelos', in die oströmischen Verhältnisse einzugreifen. Leo von Armenien und Lusignan von Cypern leisten ihm den Lehnseid. Ein in Bari, März 1195, ausgeschriebener Kreuzzug soll die Eroberung des Orients vollenden. Der Papst unterwirft sich den Anordnungen des Kaisers. Reichstag zu Worms. Heinrich sucht die Fürsten für die Umgestaltung Deutschlands in eine Erbmonarchie zu gewinnen. Er verspricht dafür, Sizilien durch Real-Ltnion mit dem Reiche zu vereinigen, den weltlichen Fürsten die Ausdehnung des Erbrechts auch auf Collateralerben, sowie den geistlichen Fürsten den Erlass des Spolienrechts zu bewilligen. Auf dem Reichstage zu Würzlburg gelingt es ihm, die Zustimmung der deutschen Fürsten, mit Ausnahme der niederrheinischen unter Führung Adolfs von Köln, zu erzwingen. Ohne den Widerstand der Opposition

6. Mittelalter - S. 134

1900 - Berlin : Duncker
134 1519 12. I. 1493, der arme Kunz in Schwaben. Auf den letzten Reichstagen Maximilians zu Mainz 1517 und Augsburg 1518 laufen von allen Seiten Klagen ein, namentlich über das Kammergericht, dem sich die Kurfürsten nicht mehr unterwerfen wollen. Maximilian stirbt , ohne die Nachfolge seines Enkels Karls I. von Spanien durchgesetzt zu haben.

7. Neuzeit - S. 29

1911 - Berlin : Duncker
29 Erklärung, den päpstlichen Stuhl und die christliche Kirche schützen zu wollen. Maximilian gibt diese Erklärung im Februar 1562 ab, bleibt aber auch weiterhin mit den protestantischen Fürsten des Reiches in enger Verbindung. Im Oktober 1562 wird er dann einstimmig zum römischen Könige gewählt. Auf seinem ersten Reichstage, dem zu Augs-1564 bürg 1564, erlangt Maximilian (1564—*576) von den Ständen eine erhebliche Türkenhilfe: mit den ihm bewilligten Truppen rückt er gegen den Sultan Soliman vor, der zur Unterstützung Johann Zapolyas von Siebenbürgen in Ungarn eingefallen war. Während der Belagerung des von Zriny verteidigten Szigeth stirbt Soliman, als aber Szigeth von den Türken erobert wird, kehrt Maximilian nach 1568 Österreich zurück und schließt 1568 mit den Türken einen Frieden auf acht Jahre, der ihn zu einem jährlichen Tribut verpflichtet. An den im westlichen Europa ausbrechenden großen Kämpfen, dem Freiheitskampfe der Niederlande gegen die spanische Herrschaft, nimmt das Reich als solches nicht teil: damit wird die Verbindung, in der die Niederlande bisher noch zum Reiche standen, völlig und für alle Zeiten gelöst. Nur das territoriale Fürstentum, vor allem das Haus Nassau und die calvinistischen Pfälzer, nehmen energischen Anteil an den Kämpfen der Niederländer. Auf Veranlassung namentlich Hessens und der Pfalz erbietet sich zwar Maximilian bei Fhilipp von Spanien zum Vermittler in den schwebenden Kämpfen und verlangt zugleich Sicherung des deutschen Gebietes gegen die spanischen Werbungen und Übergriffe, Philipp weist aber die Vermittlung zurück, und Maximilian ist jetzt um so weniger geneigt, eine solche nochmals zu versuchen, da sich nach dem Tode des Don Carlos der deutschen Linie des Hauses Habsburg die Aussicht auf die Nachfolge in Spanien eröffnet. Eine in Aussicht genommene Verbindung der deutschen Protestanten mit Frankreich gegen Spanien scheitert an den Verfolgungen, denen gerade damals

8. Neuzeit - S. 67

1911 - Berlin : Duncker
67 Niederhaltung der spanischen Ansprüche. Spanien gibt denn auch nach und tritt, nachdem Alberoni entlassen war, 1720 der Quadrupel-Allianz bei. Friede von Passarowitz. Im Bunde mit der Republik Venedig, der von den Türken Morea entrissen war, geht 1716 ein kaiserliches Heer unter Eugen von Savoyen gegen die Türken vor: Sieg bei Peterwardein 1716. Temesvar und Belgrad werden erobert, und im Frieden von Passarowitz vom Juli 1718 erhält Österreich das Banat und den größten Teil von Serbien. Pragmatische Sanktion. Der jetzt auf der Höhe seiner Macht befindliche Kaiser Karl ist bemüht, die Untrennbarkeit und Einheit seiner Lande durch Festlegung der Erbfolge zu sichern: schon im April 1713 läßt er die pragmatische Sanktion verkündigen, wonach, falls er ohne männliche Nachkommen stirbt, das Erbrecht in allen seinen Ländern auf seine Tochter übergehen solle. Die kaiserliche Politik ist fortan von der Notwendigkeit, die pragmatische Sanktion durch die europäischen Mächte anerkennen zu lassen, beständig bestimmt. 1725 1725 tritt der Kaiser mit Spanien, das dafür die pragmatische Sanktion anerkennt, in ein enges Bündnis: die Folge ist, daß sich die Seemächte, die sich jetzt auch durch die Handelskonkurrenz der durch den Kaiser eifrig geförderten Ostender Kompagnie bedroht fühlen, untereinander gegen die kaiserliche Politik zusammenschließen: Frankreich und England gewinnen auch Preußen, und diese drei Mächte schließen am 3. September 1725 das Defensivbündnis zu Herrenhausen; durch den Vertrag von Wusterhausen (1726) vollzieht aber Preußen bald seinen Übergang zum Kaiser. Die enge Einigung zwischen Spanien und dem 1729 Kaiser hat aber nicht lange Bestand: schon 1729 schließt sich im Vertrage von Sevilla Spanien wieder den Seemächten an. Der Kaiser aber, um die Anerkennung der pragmatischen Sanktion durch England zu erlangen, willigt 1731 in die Aufhebung der Ostender Kompagnie. 5*

9. Von der Völkerwanderung bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 114

1910 - Berlin : Salle
114 Kaiser aus dem Hause Habsburg und der Ausgang des Mittelalters. Sächsischer Prinzenraub durch Kunz von Kaufungen. Schwäbischfränkischer Städtekrieg. Die zahlreichen Fehden des „Pfälzer Fritz." Die Soester Fehde). Selbst in seinen Erblanden hatte Friedrich kein Ansehen; ja er wurde von den Wienern und seinem Bruder Albrecht sogar zwei Monate lang in der Burg zu Wien belagert, mußte Niederösterreich an Albrecht abtreten und konnte sich erst nach dessen Tode wieder in den Besitz des Landes setzen. Während aber so die Macht des Kaisers immer tiefer sank, wurde durch die Vermählung seines Sohnes, des schönen, ritterlichen, gebildeten und freigebigen Maximilian mit Karls des Kühnen Tochter Maria, der Erbin von Burgund, die Größe der österreichischen Hausmacht begründet. Die Niederlande und die Franche Comte kamen an Österreich. Karl der Kühne von Burgund. Karl, mit dem Beinamen der Kühne, war einer der mächtigsten und reichsten Fürsten seiner Zeit. Denn außer seinem Herzogtums besaß er noch die Freigrafschaft Burgund (Franche Comte) und den größten Teil der heutigen Niederlande. Im Besitze einer königlichen Macht wünschte er auch die königliche Krone und wandte sich deshalb an den Kaiser Friedrich Iii., daß dieser als erster weltlicher Fürst ihm die Würde erteile. Der Kaiser beschied Karl nach Trier; er selbst nahm seinen Sohn Maximilian mit dahin und erklärte sich bereit, dem Herzoge Karl die Königskrone zu erteilen, falls dieser seine einzige Tochter und Erbin seinem Sohne Maximilian zur Gemahlin geben wolle. Als Karl aber zauderte, und der eifersüchtige König von Frankreich, Ludwig Xi., dem Kaiser den Verdacht einflößte, als strebe der ehrsüchtige Herzog nach der Kaiserkrone selbst, da brach Friedrich sogleich die Unterhandlungen ab und reiste, ohne Abschied zu nehmen, nach Köln. Tief gekränkt verließ auch Karl die Stadt, mit dem Vorsatze, seine Tochter nicht dem Sohne des Kaisers zu geben, obschon dieser den günstigsten Eindruck auf ihn gemacht hatte. Karl, den Friedenszeiten unerträglich dünkten, griff, nachdem feine Absichten auf die Königskrone gescheitert waren, feinen Grenznachbar, den Herzog von Lothringen, an und schließlich die mit diesem verbündeten Schweizer. Von ihnen aber erlitt er in den Schlachten von Granson und Murten 1476 eine furchtbare Niederlage. In der Schlacht bei Naney büßte er ein Jahr darauf, 1477, das Leben ein. Ludwig Xi. von Frankreich zog nun das eigentliche Herzogtum Burgund (die Bourgogne) als eröffnetes Reichslehen ein und plante eine Verbindung zwischen seinem erst siebenjährigen Sohne und Maria von Burgund. Diese aber hatte sich den ritterlichen Habsburger Max zum Gemahl ersehen, und die wackeren Niederländer, die feine Verbindung mit Frankreich wollten.

10. Theil 2 - S. 282

1880 - Stuttgart : Heitz
282 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. dem Markte vorgenommen wurden, gewöhnlich — war bereits geschlossen. Mosen und Schönfels wurden nur verwiesen, aber Hans Schwalbe mit glühenden Zangen gekniffen und geviertheilt. Der brave Schmidt war nun noch zu belohnen. Auf die Frage, was er wünsche, antwortete der bescheidene Mann, er wünsche nichts, als lebenslang frei Kohlen brennen zu dürfen. Das wurde ihm nicht nur gern gewährt, sondern der Kurfürst schenkte ihm auch ein Freigut und verordnete, er solle künftig Triller heißen, weil er den Kunz so derb getrillt (niedergeschlagen) habe, und der älteste seiner Familie bis auf ewige Zeiten jährlich vier Scheffel Korn von der Regierung erhalten. Und dies geschieht noch bis heute. Diese beiden Prinzen find noch darum merkwürdig, weil von ihnen die beiden noch jetzt regierenden sächsischen Linien abstammen: das erixeftinifche und das albertinische Haus. Friedrich Iii. hat bei allen solchen Vorgängen wenig mehr gethan als zugeschaut, und hat so den Namen des Kaisers 54 Jahre geführt, bis er 1493 starb. Wie sehr er neben seiner Trägheit zugleich voll Mißtrauen war, davon gab er einen Beweis in den Verhandlungen mit Karl dem Kühnen, Herzog von Burgund (1467—77). Dieser Karl war der einzige Sohn und Erbe Philipps des Guten, der oben bei der Geschichte der Jungfrau von Orleans erwähnt wurde. Philipp hatte noch 37 Jahre nach der Verbrennung jenes Mädchens (bis 1467) gelebt und galt für den trefflichsten und galantesten Ritter seiner Zeit. Kein Fürst war so reich wie er. Ihm gehörte nicht nur fast das ganze jetzige Königreich der Niederlande, sondern auch Belgien, die Franche-Comte und Bourgogne in Frankreich. In seinen damals überreichen Ländern besaß er eine Menge prachtvoller Paläste, alle mit dem kostbarsten Hansgeräthe und den künstlichsten Tapeten versehen, mit denen man damals großen Luxus trieb. Täglich fand man bei ihm offene Tafel, und wenn er Turniere und Bankette gab, so aß man von goldenem Geschirre, und seine Trinktische strotzten von goldenen Bechern, mit edlen Weinen gefüllt. Alle feine Länder und Reichthümer hatte fein einziger Sohn, Karl der Kühne, geerbt, aber nicht feine Herzensgüte. Karl war ein stolzer, unruhiger, kriegerischer Fürst, der zwar nur 10 Jahre regiert hat, aber in dieser Zeit nie zur Ruhe gekommen ist, weil er, wie die Reichen so oft, statt das ihm verliehene Glück froh zu genießen, sich an feinen Schätzen nicht genügen ließ. So gelüstete es ihm, König von Burgund zu heißen. Dazu bedurfte
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