i.
ii9
Auf dem Rückwege drohte dem Prinzen' aber-
mals Gefahr. Fünf Blatterpatienten traf man
in einem Nachtquartier und — Johann Georg
hatte noch nicht die Blattern gehabt—- doch
gieng alles glücklich ab, weil man ihm nichts da-
von sagte.
Indes war, wie leicht zu erachten, das In-
kognito ziemlich verloren gegangen. In Mantua
schon mußte der Prinz dem Herzog von Gonzaga
aufwarten. In Venedig erwartete ihn wieder Ber-
nardo Paulino, um ein päpstliches Schreiben,' nebst
einem güldnen Iubelpfennig, verfchiednen prach.
tig gefaßten Paternostern u. dgl. ihm zu überrei-
chen. Auch die Herzoge von Parma und Flo-
renz wollten sich schon auf den Weg nach Vene-
dig machen. Aber man eilte, neuern und siren-
gern Befehlen zufolge, nach Dresden zurück, wo
die Reisenden Ende Februars 1602 von Chri-
stian Ii. mit 400 Pferden feierlichst eingeholt wur-
den. Binnen 13 Monaten hatte man 772 Mei-
len zurückgelegt.
1545- t Georg Spalatin, Hofpredi-
ger und Freund Friedrichs des Weisen und Jo-
hann des Beständigen.
1690. Leipziger Münzfuß (die Mark zu 12
Thlr. auszupragen) eingeführt.
1755,
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Georg Johann Gonzaga Georg_Spalatin Friedrichs
172
vieliährigen Uneinigkeit zwischen ihnen und tausend-
facher Noth für ihre Unterthanen.
Man beschloß nämlich eine gleiche Landestbei-
lung, doch mit Ausnahme der Freiberger Berg-
werke und des Münzrechts, welche beiden gemein-
schästlich bleiben sollten. Wilhelm — darüber
vereinigte man sich den roten Septbr. 1445 —
sollte theilen, Friedrich wählen. Erste-
rer sezte auf die eine Partie die Mark Meissen,
nebst einem Stück des Osterlandes, auf die an-
dere Thüringen und das übrige Osterland nebst
einigen Ortschaften in Franken.
Friedrich wählte Meissen mit Zubehör. Wil-
helm sah scheel dazu, weil er selbst diesen Theil
gewünscht hatte. So sprühten bald die ersten
Funken einer Zwietracht, welche böse Rache von
beiden Seiten zu einem Hellen, verzehrenden Feuer
anbliesm. Zwar stifteten die Landstande beider
Fürsten, in Verbindung mit dem Erzbischoffrird-
rich von Magdeburg und andern Reichsstanden,
den ii. Dezember 1445 im Kloster Neuwerk bei
Halle, einen Vergleich, unter dem Namen des H al-
lischen Machtspruchs, der aber, wie ieder
Machtspruch, nichts weniger als einen dauernden
Frieden bewirkte.
Der Kurfürst erfuhr nämlich, daß seines
Bruders böse Rathgeber Plane schmiedeten, die
ihm und seinen Nachkommen, im Fall Willhelm
kinderlos sterben sollte, in Ansehung der Erbfol-
ge höchst nachtheilig, werden konnten. Er drang
also
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Rathgeber Willhelm
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Karls Friedrichs Eduard_Iii Eduard Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Thüringen Weimar Karls Friedrichs Frank- Englands Galliens
279
16 fer Februar.
1247* t Heinrich Raspe Iv. Landgraf
von Thüringen. *)
Ein tapferer, mächtiger, aber, in Ansehung sei-
Nks Charakters, rauher und zweideutiger Mann.
Einige Züge aus seinem Leben werden dies be-
weisen.
Landgraf Ludwig Iv.. oder Heilige starb
12 27- (s- l i« Sept.) und hinterlies einen ;iäh-
rigen Sohn, Hermann, (s. den 28sien März.)
Heinrich Raspe übernahm für ihn, als Onkel,
die Regierung, machte aber, aus dem blofen
Vormund und Landcsverwefer, sich selbst zum
Landgrafen. Dringend hatte ihm fein Bruder,
als er Abschied nahm, ins heilige Land zu reisen,
Gattin und Kinder'empfohlen, und doch vertrieb
der Unbarmherzige — böse Rache sollen ihn dazu
vermocht haben — seine Schwägerinn, Elisabeth
die Heilige, „die arme tröstet ose wetwen,
die ene len din Frowin," mit ihren Kindern
von der Wartburg, wo sie den Tod ihres Ge-
mahls beweinte. Damit nicht zufrieden, machte
er sogar in Eisenach bekannt, daß, wer sie auf-
nahme, seine Gnade verliere. Verstofen und arm
wankte nun Elisabeth, ein Kind auf dem Arme,
die übrigen an der Hand ihrer Zofen, mitten im
Winter durch Eisenach und zwar zuerst — denn
sie war eine fromme Schwärmerin« -— nach der
Bar-
Einige sezen seinen Sterbetag auf den 17 Febr.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Raspe Heinrich Ludwig_Iv.. Ludwig Hermann Heinrich_Raspe Heinrich Elisabeth
302
ter m heiligen Grabes; eine Ehre, die Friedrich
dann wieder mehrcrn Fürsten, Grafen und Adli-
chen erzeigte.
Nur um 4 Tage an den heiligen Orten zu
Weilen, eine so weite Reise unternommen zu ha-
den, ist unglaublich fast und doch wahr.
Den 27. Juni längte Friedrich zu Jerusalem
an und schon den 2ten Juli reifete er wieder ab,
begleitet von Sarazenen, welche gerade ihre Fa-
sten hatten und deshalb vor Aufgang der Sterne
nicht essen durften. Mitten in der Nacht hielten
sie Tafel unter freiem Himmel, wobei die Pilger
zusehen mußten.
Als man wieder zu Jaffa anlangte, die Meer-
fahrt nach Venedig zu beginnen, kam es zwischen
den Sarazenen und Pilgern fast zu Handeln. Dev
Kurfürst von Sachsen, sein Bruder Johann und
der Herzog von Baiern waren bisher incognito
gereiset. Dies merkten endlich die Sarazenen und
wollten, als Alle schon die Galeeren bestiegen hat-
ten, den Schifspatron und „Truschelmann" (Dol-
metscher) nicht folgen lassen, weil sie die vorneh-
men Fremden verschwiegen und sie also um hö-
hern Lohn für die Begleitung bis Jaffa gebracht
hatten. Der Schifherr mochte auch noch so hei-
lig betheuern, daß er die Fürsten selbst nur für
gemeine Pilger gehalten habe; man behielt ihn
die Nacht über am Lande und lies ihn nebst dem
Dollmetscher früh nicht eher fort, bis er einige
Dukaten spendirte.
Gros
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Johann Johann
219
Petersbergkloster, wo er, den rosten Nov. n;6
vor dem Petersaltare, als Mönch sich einkleidcn
lies, aber schon den zten Febr. 1157 im 59sten
Jahre starb.
Seinem lezten Willen zufolge, sollten alle
seine Nachfolger im Peterskloster begraben werden.
Aber sein Sohn, Otto der Reiche, bestimmte nach-
her Altenzelle zum markgräflichen Erbbegräbnis.
Konrad war einer der mächtigsten Reichsfür-
stcn, denn er beherrschte, wie ein Altzeller Mönch
sagt, „alles Land von der Neisse bis
Thüringen," d.h. er besas auffer der Mark
Meissen auch die Herrschaften Wettin, Dorna, Tor-
gau, Eilenburg, Kirchberg, die Mark Laust; oder
Niederlaustz, die Gräfl. Wiprecht-Groizischen Gü-
ter mit einem Theil der Oberlausiz, die Provinz
Rochliz und verschiedene einzelne Güter in Thürin-
gen und Schwaben. Er verschafte sonder Zwei-
fel seiner Familie das Erb so lg e re 6) t in der
Mark Meissen, zog die ersten Linien zu dem nach-
her so wichtig gewordenen Rechte der Erstge-
burt, das, indem es beständigen Landeszerstü-
ckelungen vorbeugt, ein gewisses gemeinsames
Vaterlandsinteresse erhält; verbesserte Landban
und Volkszahl durch die Aufnahme vieler Nieder-
ländischen Familien, und war auch für die Wis-
senschaften in sofern nicht unthätig, indem er den
damals einzigen Pflanzschulen literarischer Kultur,
den Klöstern, Achtung und Aufmerksamkeit schenkte.
Mit seiner Gemahlinn, Luitgarde, aus dem
Schwäbischen Haufe von Ravenstein, harte er 6
Söh-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]
Doch verzögerte sich die Vollziehung des Urthcils,
weil man Wanken einen Sachwalter erlaubte, bis
zum gänzlichen Abzug der Schweden aus Sach-
sen, (1650) welche Wanken als Gefangenen Mit-
nahmen, aber in der Folge, wie man glaubt,
nebst andern Verbrechern auffreienfus lie-
fen. Ob er sogar wieder in fremde Dienste ge-
gangen sei, ist ungewis. Wenigstens starb er
dienstlos, zu Pasewalk in Pommern, in höchst trau-
rigen Umständen.
,748 Haager Convention zwischen Oesterreich, England,
Sardinien und Holland gegen Frankreich.
1761 -j- der Marschall v. Bellisle.
1802. Napoleon wird Präsident der Italienischen Re,
publlk. - *
27t» Januar.
1451. Ende des Bruderkriegs.
Kurfürst Friedrich der Sanftmüthige und sein
Bruder, Herzog Wilhelm, lebten und regierten,
zum Theil auch gemeinschaftlich, seit des Vaters
Tode (1428) in Ruhe und Frieden. Der Tod
ihres Onkels, Landgraf Friedrichs des Friedferti-
gen (4ter Marz 1440) verschafte ihnen dessen
Lande. Mächtiger und reicher als vorher, konn-
ten sie nun desto glücklicher leben. Aber gerade
in diesem Zuwachs an Macht lag der Keim einer
vieltäh-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Friedrich Friedrich Wilhelm Friedrichs Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Pasewalk Pommern Oesterreich England Sardinien Holland Frankreich
231
Den iz. April 1567 ergab 'sich Johann
Friedrich, nach einer fast 4 monatlichen Belage-
rung, dem Kurfürst August, (S. 64.) und schon
den 15. ward er, erst nach Dresden, dann nach
Wien, als Gefangner des Kaisers, abgeführt.
Die herzzerreissende Szene des Abschieds von
feiner Familie bleibt besser ein Gegenstand der
Phantasie, als der Feder. Genug, ia schon zuviel
für das theilnehmende Herz, wenn sie berichtet,
daß der Herzog bisher glücklich mit seiner Elisa-
beth lebte — daß drei geliebte Prinzen, unschul-
dige Kinder von | bis zu 4 Jahren, mit der Mut-
ter zugleich die Hände in den schwarzsammtnen Wa-
gen streckten, ein Lebewohl zu sagen dem Vater
und Versorger, der ihnen so eben auf immer ent-
rissen werden sollte.
Denselben Tag verlies auch die Herzoginn
mit ihren Kindern, Friedrich, Johann Kasimir
und Johann Ernst, den Grimmenstein, wo sie seit
neun Jahren häuslich glücklich gewesen war, und
begab sich erst nach Eisenach, dann auf die einsa-
me Wartburg.
Bewundernswürdig ist die Geduld, mit wel-
cher Elisabeth nun an der Befreiung ihres Ge-
mahls Jahre lang arbeitete; und weh thut es,
zu hören, daß alle Bitten und Demüthigungew
fruchtlos blieben.
Schon im Mai und Juni schrieb sie dem Kai-
ser, daß ihr Gemahl, nur aufzureden böser Mea-
schen, so sträflich gegen ihn gehandelt habe. Als
dies nichts half, bat sie wenigstens , ihn im G--
fänq-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Johann
Friedrich Johann Friedrich August Friedrich Friedrich Johann_Kasimir Johann Johann_Ernst Johann Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Dresden Wien Grimmenstein Eisenach Wartburg
3io
er entsagen müssen — von dem väterlichen Erb-
thcil, das er einst als Kurfürst Johanyr
Friedrich regiert hatte.
Den 7ten Juni verlies auch die Kurfürstinn
Wittenberg auf immer. In Trauerkieidern rei-
fete sie mit ihren Kindern nach Weimar, das man
zum Aufenthalt ihr angewiesen hatte. An dem-
selben Tage brach auch der Kaiser mit seinem Heere
und dem unglücklichen Fürsten auf.
Erst als Sibylle ihrem Iohannfriedrich (10.
Sept. 1552) bei seiner Rückkehr ins Vaterland,
bis Coburg entgegen reisete, erst dann zog sie die
Trauerkleider aus, die sie um ihn getragen hatte,
als schlummerte er langst schon im Grabe.
Doch genoß sie die Freude der Wiedervereini-
gung nicht anderthalb Jahre. Als ihr Grab, in
der Stadtkirche zu Weimar, gemacht werden sollte,
und der Sekretär, Johann Rudo'f, Johann Fried-
richen um den Ort dazu befragte, antwortete er,
als spräche aus ihnr ein Geist der Ahnung: „Sa-
get den Maurern, sie sollen mir bei
meiner Gemahlin einen Platz lassen,
denn ich will ihr bald folgen und
bei ihr liegen.
Bei ihrem Begräbnis fühlte er sich schon so
schwach, daß man ihm riech, davon zu bleiben.
Aber die lezte Pflicht war ihm zu heilig. Er lies
sich in einer Sanfte hinter dem Sarge tragen und
kehrte mit Thränen zurück von der Gruft, die
ihn, wenig Tage nachher, gleichfalls aufnahm.
Er starb den zten Marz 1554.
Sibylle
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Extrahierte Personennamen: Kurfürst_Johanyr
Friedrich Friedrich Sibylle Johann_Rudo'f Johann Johann_Fried- Johann
34*
So war denn nun alle Hefnung einem Er-
den für Herzog Georg erloschen. Herzog Hein-
rich, obgleich nicht in dem besten Vernehmen mit
seinem Bruder, lies ihm doch recht gutmürhig
schreiben, er wollte kommen, ihn zu trösten.
Aber Georg mochte nichts davon wissen, weil er
seinem Bruder nur eigennützige Absichten zutraute.
Indes machte er doch vier Wochen nach Fried-
richs Tode noch einen Versuch, durch Aussichten
auf die Erbfolge, Heinrichs Religionsgesinnungen
zu andern j ia er lies sogar dessen Sohn, Moriz, un-
ter ähnbchenbedingungen, Friedrichs Wittwe zur
Gemahlinn antragen. Als aber dies alles nicht
verficng, entwarf Georg ein Testament, worinn
er dem Oesterreichischen Hause die Erbfolge in sei-
nen Landen gab, im Fall Heinrich der Reforma-
tion treu, ia wohl gar sie in den gesammten Alber-
tinischen Landen einzuführen, gemeint bliebe. Aber
auch dieser harte Weg führte nicht zum Ziele.
Georg starb kurz nach Friedrich, den i/ten
April (s. w. u.) eben als sein Kanzler, D. Simon
Pistons, den Herzog die Testamentsurkunde un-
terschreiben lassen wollte. Seine Lande fielen also
an Herzog Heinrich, und dieser führte noch in
demselben Jahre die Reformation ein.
Läßt es sich, am wenigsten historisch, nicht
laugnen, was selbst das Französische Nationalin-
siitut vor einigen Jahren öffentlich erkannte, daß
jedem Staate, der die Reformation annahm, ein
helleres Licht der Kultur aufgieng, so hieng von
dem heutigen Tage und vom 17. April vor 270
Iah-
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TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Georg Georg Heinrichs Heinrichs Moriz Friedrichs Georg Heinrich Heinrich Georg Friedrich Friedrich Simon
Pistons Heinrich Heinrich