1812 -
Dresden Leipzig
: Selbstverl. K. Engelhardt
Autor: Engelhardt, Karl August
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Regionen (OPAC): Sachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
wird das Todesurteil verkündigt. 107
zu statten, und er verwandelte, wie es schien, nur
Jenen zu Liebe, im Herzen aber gewis gern, das
Todesurthei! in einen Vertrag.
Diesem nun, oder der sogenannten Witten-
berger Kapitulation zufolge, mußtejohann
Friedrich für sich und seine Nachkommen dem Her-
zog Moritz die Kurwürde, nebst dem größten Theil
seiner Lander, auch seine Rechte an die Bisthümer
und Bergwerke abtreten, die in Besitz genommnen
Stifter Magdeburg und Halberstadt zurückgeben,
nlle Böhmische Lehen, (mit Ausnahme von Saal-
feld) denr Römischen König Ferdinand überlassen,
die Festungen Gotha und Wittenberg übergeben,
sich verbinden, neue Festungen nicht anzulegen, den
Margrafen Albrecht von Brandenburg gegen Her-
zog Ernst von Braunschweig, wenn dieser dem Kai-
ser einen Fußfall gethan haben würde, ausliefern,
zu Entlassung Herzog Heinrichs von Braunschweig,
der in Hessischer Gefangenschaft sich befand, seine
Einwilligung geben, und — das war wohl der
härteste Punkt — Gefangner bleiben ent-
weder am kaiserlichen oder am Spanischen Hofe, s0
lange es dem Kaiser belieben würde —
Verschiedene Nebenpunkte betrafen die Schul-
den , die Kriegsgefangenen rc. Den Kindern des
Kurfürsten aber wurden von dem noch schwachen
Ueberrest seiner Lande, jährlich 50,000 Gülden Ein-
künfte versichert. In der über die Kapitulation
ausgefertigten Urkunde gab man ihm schon nicht
mehr den Titel Kurfürst, sondern nannte ihn
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Moritz Ferdinand Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Ernst_von_Braunschweig Ernst Heinrichs_von_Braunschweig Heinrichs
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Autor: Engelhardt, Karl August
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Regionen (OPAC): Sachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
iz2 i2. Mai- Friedrich August I;
das erste Rappier in die Hand nahm, zum ersten
mal mir Armbrust oder Wüchse schoß, eine Gewandt-
heit, als habe er langst Unterricht darinn erhalten.
Kurz er ward bald „in allen ritterlichen Exercitiis
ein vollkommncr und excellenter Meister, der sei-
nes gleichen in solchen Künsten nicht gebabt." Be-
sonders zeigte er, im iz. bis i4ten Jahre schon,
eine solche Muskelkraft, daß manniglich von ihm
sagte: „In dem Herzog Friedrich stecket
eine unglaubliche Starke und wenn er
so fortwachst, muß er ein andrer Sim-
son werden."
Als sein Vater, I. Georg Tit. auf der Bür-
gerwiese vorm Ziegelschlage bei Dresden, die Trup-
pen musterte, welche er selbst 1680 zum Entsatz
von Wien gegen die Türken führte, fiel ihm der
Prinz um den Hals und bat weinend, in Gegen-
wart aller Regimenter, ihn mit ins Feld zu neh-
men. — Allein, im 1 oten Jahre schon ihn aus den
Studien zu reisten, den Beschwerden und Gefabren
eines Feldzugs auszusetzen, hielt man doch für be-
denklich. Am meisten war, wie es scheint, die Kur-
fürstinn dagegen, welche von ihrem Lieblinge sich
nicht trennen wollte.
Des Vaters siegreiche Heimkehr freute den
Prinzen ungemein; doch so viel erzählende Worte
von den einen, soviel Seufzer von der andern Sei-
te, denn — Friedrich August hatte nur gar zu gern
Wien und die Türken gesehn. War er von Kind-
heit auf gestimmt für Krieg und Reisen, so er-
wachte
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich August Friedrich Friedrich Georg Friedrich_August Friedrich August
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
zu Vollziehung der Acht an Magdeburg. 195
Das empörte natürlich den Kaiser und veran-
laßte ihn zu einer erneuerten Achtserklarung. Al-
lein- auch diese fruchtete nichts, weil der, dem die
Vollstreckung derselben übertragen war, — Kurf.
Moritz — ganz andre Plane im Schilde führte,
als Magdeburg zu züchtigen.
Wie erwünscht ihm indeß der Befehl zur Ackts-
vollstreckung kam, ist bereits (1l. 173) erklärt worden.
Mit dem größten Eifer, als gelte es nicht Be-
fehl, sondern Selbsirache, — den., er, der Mam-
meluck, Renegat, Apostat rc. Geschmahete, war
ia Burggraf von Magdeburg ~ rüstete
sich Moritz und — erst anderthalb Jahre nach des
Kaisers Befehl, ward die Belagerung (im Okt. 1550)
unternommen — so saumselig, daß wieder in Jahr
und Tag erst geschah, was in den ersten vier Wo-
chen geschehen konnte, nämlich, eine Uebergabe der
Stadt auf gelinde Bedingungen.
Dieses Zögern aber veranlaßten zum Theil frei-
lich Moritzens Landstande, welche ihres Herrn Ab-
sichten gegen den Kaiser nicht wissen konnten und,
die nöthigen Hülfsmittel versagend, immer dabei
stehen blieben: die Achtsvollstreckung komme nicht
ihm allein zu, sondern sämmtlichen Reichssiänden —
die Belagerung Magdeburgs sei die härteste Reli-
gions-Verfolgung —
Selbst dann, als der Kurfürst den Standen be-
richtete: „daß die Magdeburger das Kloster und
Amt Plötzke überfallen, die Schafe entwendet, die
alten Jungfrauen von Adel und andre, so man da-
N 2 selbst
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
196 tz.mai.kf.moriherh.v.k-Karlv.befehl
selbst unterhalte, geplündert, die Domina, so über
80 Jahre alt, vcriagt, und iänime rlich mit allen
umgegangen, auch das ganze Dorf geplündert und
Gommcrsche Pferde weg getrieben" selbst dann woll-
ten Moritzens Landstande immer noch nichts vom
Kriege gegen Magdeburg wissen, sondern erklärten
die berichteten Plackereien nur für Nothwehr, in-
dem ia der Kurfürst schon während des Landtags
seine Truppen immer naher um Magdeburg gezo-
gen habe.
Doch Moritz kehrte sich endlich an keine der-
gleichen Vorstellungen, sondern begann im October
1550 die Belagerung, unterstützt von den Herzo-
gen von Meklenburg und Vraunschweig, vom Für-
sten von Anhalt, auch vom Domkapitel und Adel
des Erzstifts, so daß eine Armcevon beinahe 15,000
M. zusammen kam. Doch fehlte es dem Oberhaupte
derselben, dem Kurfürsten von Sachsen, so ernstlich
er auch alles zu betreiben schien, am rechten Ernst,
weil er durch die Belagerung nicht sowohl die Stadt,
als vielmehr Zeit gewinnen wollte für seine Plane.
Deshalb schrieb er seiner Gemahlinn von Bar-
by aus: (d. i.oct.) die Belagerung von Magdeburg
sei nur ein Präludium, das ihn sicher der
Mühe überheben werde, denreichstag
zu besuchen; woran ihm nichts lag, weil er
dem Kaiser nicht wohl wollte, aber wohl wußte,
daß dieser auf dem Reichstage die Annahme des In-
terims, wie die Anerkennung der Kirchcnverjamm-
lung zu Trident verlangen und seinem, ganz Deutsch-
land
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
zur Vollziehung der Acht an Magdeburg. 207
zwar hochwichtige Ursachen ,'m Spiele waren, zeigte
sich nur zu bald. (Ii. 173. und ijjter Mai.)
1406. -j-Balthasar, Landgraf» Thüringen, (s.2i.dez.)
1745. Geheimes Vündniß zu Leipzig aeschloss n zwischen
Fr August Ii. und Maria Theresia von Oesterreich,
gegen Friedrichii. von Preussen, die Theilung Schle-
siens und andere Eroberungen in den Preuss. Staa-
ten betreffend. Wie viel dieser Bund fruchtete, zeigte
die Kesse lsdorfer Schlacht, (s iz.dez)
1797. Geburt des Kronprinzen Friedrich Au-
gust-
19"r Mai.
1552. Kurf. Moritzens Erstürmung der
Ehrenberger Klause.
£V
Herbst 1551 schloß Moritz die Magdeburger
Kapitulation ab für den Kaiser — und —
schon im Frühiahr 1552 lag er zu Felde gegen
den Kaiser —
Seinen Schwiegervater Philipp von Hessen aus
kaiserlicher Haft zu befreien (il. ,74.) — Haupt«
sachlich aber des Kaisers Gewaltschritten gegen die
Deutsche, und insbesondere protestantische Freiheit
ein Ziel zu setzen — dies war Moritzens Absicht,'-)
als
*) Nicht etwa blose Kriegs!ust, wie man ibm oft
zuschrieb. Denn nach d> r : d.'b >i g v Belagerung
meldete er seiner Gemahlinn seine baldige Ankunft
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Extrahierte Personennamen: August Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Moritzens Moritz Philipp_von_Hessen Philipp Moritzens
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Autor: Engelhardt, Karl August
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Regionen (OPAC): Sachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
wird zu Jnspruck die Freiheit angekündigt. 223
Johann Friedrich erschien, begleitet von der
Spanischen Wache, welche aber diesmal, auf des
Kaisers Befehl, nicht Feuerrohre und Lanzen, son-
dern nur Fechtdegen trug. Zeitiger an Ort und
Stelle, alo Ferdinand, ginger diesem entgegen, ward
Mit traulichem Handschlag empfangen und in ein
Lusthaus geführt, wo er über eine halbe Stunde
mit lh>n allein sprach.
Gleich nach dieser Unterredung flüchtete der
Kaiser. Abends nach 6 Uhr aber erschienen der
Kardinal Gra nvella, der Burggraf Hein-
rich von Meissen, als Böhmischer Kanzler, der
Präsident Heinrich Haase und der kaiserliche
Sekretär I 0 h. F l e n d s b u r g e r bei dem gefang-
nen Kurfürsten und kündigten ihm förmlich die Frei-
heit an, doch mit der Bedingung, dem flüchtigen
Kaiser zu folgen.
Die Spanische Garde, welche kurz zuvor noch
mit Trommeln und Pfeifen vor Johann Friedrichs
Wohnung aufgezogen war, ging nun in der Däm-
merung stillschweigend auseinander. Früh um 2
Uhr folgte Joh. Friedrich dem Hofe des flüchtigen
Kaisers. Unterwegs war er sehr heiter, sang und
lobte Gott für seine Befreiung.
Den 2?. Mai ward der Kurfürst im Flecken
Zink von Ferdinand zur Tafel geladen und ihm
dabei versichert, ,daß nächstens auch der Kaiser ihn
sprechen werde. Dies geschah am folgenden Morgen.
Johann Friedrich stieg vom Wagen, als er
Karln in der Sanfte vom weiten erblickte, dankte
gerührt
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Extrahierte Personennamen: Johann_Friedrich Johann Friedrich Ferdinand Ferdinand Heinrich_Haase Heinrich Johann_Friedrichs Johann Friedrichs Friedrich Gott Ferdinand Johann_Friedrich Johann Friedrich
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Autor: Engelhardt, Karl August
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Regionen (OPAC): Sachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Landgraf v. Thüringen. 4k
Zutritt bei Hofe, worüber sie in einem Schreiben
„an Handwerker und Gemeine von Gotha" (denn
der Rath wollte ihnen noch immer nicht wohl) bitter
sich beschwerten.
Wenn man weis, daß damals Fürsten nicht
wenig Gewicht auf die Gunst ihrer Städte zu legen
Urfach hatten, wird man es nicht sonderbar finden,
daß der Markgrafen Schreiben nach Gotha den
Landgrafen, wie den rankevollen Graf Günther,
zum Nachgeben stimmte. Wenigstens fand bald
nachher eine förmliche Aussöhnung statt; so daß
die fürstlichen Brüder selbst dem Schwarzburger
und seinem Sohne Heinrich, Gnade und Schutz,
gleich ihren eignen Lehnsleuten, versprachen.
Ob sie, wie manche Annalisten behaupten, als
des Thüringer Landes rechtmasige Erben, für die
Zukunft schon von allen Städten sich huldigen lies-
sen, auch überall neue Vögte oder Statthalter ein-
setzten, laßt sich wenigstens nicht beweisen. Daß
aberden, mit ihrem Vettergeschloßnen Vertragen
zufolge, keine Landesangelegenheit von Bedeutung,
ohne ihren Einfluß geordnet werden durfte, ia, daß
sie sogar Belehnungen in Thüringen, ohne seine
Beistimmung, ertheilten, ist urkundlich gewis.
Kein Wunder also, wenn des Landgrafen Ge-
mahlin, höchlich darüber erzürnt, mit einigen Ver-
trauten nach der Wartburg eilte, gewaltsam das
Archiv zu öfnen, welches die Urkunden der Vertrage
zwischen ihrem Gemahl und den Markgrafen von
Meissen enthielt. Des Landgrafen Diener verhin-
der-
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Extrahierte Personennamen: Günther Heinrich Heinrich
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Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Regionen (OPAC): Sachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Herzog von Sachsen # Gotha. 91
spater folgte er ihr nach mit Freuden; denn diese
gab es nun einmal für ihn nicht mehr in der Welt.
Seine Lebenskraft, langst schon geschwächt, durch
Kummer und Noch, ward durch den Verlust feiner
Gemahlinn vollends zerstört- Den 4ten Mai
befiel ihn Frost und Hitze, und schon den Hten,
Abends zwischen 7 und 8 Uhr hatte er vollendet.
Lang war sein Lebens -, kurz sein Todeskampf. Er
starb im ;ten Monat seines 66sten Jahres, nach-
dem er 28 Jahre — also fast die Hälfte semer
Tage — im Gefängniß geschmachtet hatte.
Ferdinand Maschwander von Schwa-
nau, kaiserlicher Kommissar, versiegelte sogleich
des Herzogs Habseligkeiten; worauf den 20. Mai
von seinem ältesten Prinzen, Johann Kasimir, ein
Bntschreiben einlief, des Inhalts, daß man dem
Verblichenen ein ehrliches Gegräbniß im Vatcrlan-
de, an der Seite seiner Elisabeth, verstatten möge.
Der Kaiser gab zwar selbst eine bewilligende
Antwort, fügte aber die Erinnerung bei, daß des
Verstorbenen „ Creditores, denen er schuldig ver-
blieben , immassen Jhro Licbden nun schon öffters
ermahnet seyen, befriediget und comenrirc werden
möchten."
Des Herzogs Söhne sandten nun 4 Deputirte,
Veit von Heldritt, Casvar von Witzleben, Georg
von Erfa, und Balthasar von Welchhausen, nach
Steier , den Leichnam zu holen und das Schulden-
wefen des Verblichenen zu reguliren.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Maschwander_von_Schwa- Ferdinand Johann_Kasimir Johann Casvar_von_Witzleben Georg
von_Erfa Balthasar_von_Welchhausen
1812 -
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Autor: Engelhardt, Karl August
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Regionen (OPAC): Sachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
2q8 19-Mai Kurf. Moritzens Erstürmung
als er d. 19. Marz 1552 mit 25020 M. aus
Thüringen nach Franken aufbrach, (Ii. 176.) wo
Wilhelm von Hessen und Albrecht von Branden-
burg zu ihm fliesen.
Erft auf dem Marsche erlies er ein Manifest,
die Ursachen des Feldzugs zu entwickeln, über wel-
chen man in Sachsen selbst theils die Kopfe sich zer-
brach, theils murrte. *) Augsburg, welches zu-
erst belagert ward, ergab sich schon am 3. Tage,
(Ii. 178.) nicht so Ulm, das Moritzens Bunde
nicht nur den Beitritt versagte, sondern sogar auf
die Fürsten, welche den 12. April die Stadt um-
ritten, kanoniren lies — eine Beleidigung, wo-
für sie 300,000 Gülden Strafe verlangten. Als
der Rath diese abschlug, begannen sogleich diefeind-
seligku'ten, welche 6 Tage mit groscr Erbitterung
von beiden Theilen, doch fruchtlos von Seiten der
Wirten, fortgesetzt wurden.
Um aber nicht langer Zeit zu verlieren, zogen
letztere nach Stockach, wo sie die Fran-
zösi-
mit dem Beisatz: „jch bin der grosse» Herren
dinst fast mudt (müde) und beger »it mer,
als Rüg und fr id"
*) In einem damaligen Volkslied, gedichtet im Namen
des Kurfürsten, beißt es unter andern:
Aubrmnm vndt murr sich drum wer wol
Niemand mich überreden soll,
'j. Ich fahre dabin meine Strassen.
Icb habe gar manchen Landsknecht gut
Darzu fromme Unterfassen.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Moritzens_Erstürmung Wilhelm Albrecht_von_Branden- Albrecht